DE3440943C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum fortlaufenden Messen einer oder mehrerer Abmessungen eines beliebig geformten Profils aus thermo­ plastischem Kunststoff, insbesondere eines Kunststoff- Fensterhohlprofils, mittels einer Meßeinrichtung während der Extrusion.

Komplizierte, stark gegliederte Profile aus thermopla­ stischem Kunststoff, wie dies z. B. für Kunststoff-Fen­ sterhohlprofile zutrifft, werden üblicherweise im Ex­ truderverfahren hergestellt. Dabei ist es von ausschlag­ gebender Bedeutung, daß das Profil nach seiner Herstel­ lung die vorgesehenen äußeren Abmessungen aufweist. Dies ist bei solchen Profilen jedoch sehr schwierig, weil in der Regel gleichzeitig eine größere Anzahl von vorgege­ benen Abmessungen genau eingehalten werden müssen, da diese Profile bei ihrer Weiterverarbeitung mit anderen Bauteilen, etwa Gegenprofilen, Dichtungen usw., genau zusammenpassen müssen.

Durch die US-PS 25 66 854 ist eine Kontrolleinrichtung bekannt, bei der ein Meßfühler über einen Gelenkpunkt an einem ortsfesten Element abgestützt ist. Dieser Meß­ fühler kann dementsprechend eine Bewegung nur in einer einzigen vertikalen Ebene ausführen und somit nur eine einzige Größe abtasten, er kann aber nicht den Bewe­ gungen eines Profils senkrecht zu dessen Profillauf­ richtung folgen, was zur Folge hat, daß bei einem seit­ lichen Ausweichen des Profils die Meßwerte verfälscht werden können.

Dies ist auch bei der durch die US-PS 31 84 788 bekannte Kontrolleinrichtung der Fall, bei der ein Meßfühler bzw. Meßtaster eine Bewegung ebenfalls nur in einer einzigen vertikalen Richtung ausführen kann, wogegen die gesamte übrige Meßeinrichtung praktisch ortsfest angeordnet ist.

Bekannt ist auch eine optoelektronische Einrichtung, bei welcher mit Hilfe eines Dreipunkt-Rollenadapters über Meßspiegel und Meßkamera die Parallelität oder Rechtwin­ keligkeit von Flächen zueinander oder auch eine eventuel­ le Verdrillung über eine bestimmte Länge hinweg gemessen werden kann. Mit anderen Worten bekannten optoelektronischen Einrichtungen läßt sich nur eine einzige äußere Abmes­ sung des Profils messen. Diese Einrichtungen sind jedoch nicht dazu geeignet, Abstände etwa zwischen mehreren Flächen, Vorsprüngen und Leisten in zufriedenstellender Weise zu kontrollieren.

Dies gilt auch in bezug auf einen Profilsensor, der über einen Meßfühler die Abmessungen eines Profils überwacht. Zwar lassen sich mit diesem Profilsensor Abweichungen einer bestimmten Abmessung überwachen und kontrollieren bzw. feststellen, für das gleichzeitige Messen bzw. Überwachen mehrerer Profilabmessungen ist diese Einrich­ tung jedoch ebenfalls nicht geeignet.

Bei den bekannten Einrichtungen handelt es sich um sol­ che, mit denen zwar ein bestimmtes Maß überwacht und kontrolliert werden kann. Es ist jedoch nicht möglich, mit ihnen gleichzeitig mehrere verschiedene Abmessungen eines Profils zu überwachen bzw. zu kontrollieren. Da sie außerdem ortsfest angeordnet werden, ist es mit ih­ nen nicht oder nur unzureichend möglich, den Bewegungen des Profils quer zur Extrusionsrichtung ohne Nachteil auf die Meßwerte Rechnung zu tragen.

Die Erfindung bezweckt, ein Verfahren und eine Einrich­ tung zu schaffen, mit der es möglich ist, ungeachtet ei­ ner Bewegung des extrudierten Profils quer zur Extrusi­ onsrichtung fortlaufend eine oder vorzugsweise auch gleichzeitig mehrere Abmessungen eines Profils zu über­ wachen und zu kontrollieren.

Erfindungsgemäß wird dies mit einem Verfahren gemäß dem Hauptanspruch und einer Vorrichtung nach Anspruch 4 er­ reicht. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin­ dung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungs­ beispiel gezeigt und wird anhand dieses nachfolgend er­ läutert. Es zeigt

Fig. 1 die Meßeinrichtung in geschlossenem Zustand in einer Ansicht entgegen der Profilextru­ sionsrichtung,

Fig. 2 in gleicher Weise die Meßeinrichtung in ge­ öffnetem Zustand,

Fig. 3 die Meßeinrichtung in einer Seitenansicht in Richtung des Pfeiles C der Fig. 1,

Fig. 4 teilweise im Schnitt der Meßeinrichtung in einer Draufsicht gemäß der Linie A-A der Fig. 1 in geschlossenem Zustand mit ent­ riegelten Meßstiften,

Fig. 5 dazu eine Seitenansicht in Richtung des Pfei­ les A der Fig. 4,

Fig. 6 wiederum teilweise im Schnitt die Meßeinrich­ tung in einer Draufsicht gemäß der Linie B- B der Fig. 2 in geöffnetem und gegen Schließen verriegeltem Zustand,

Fig. 7 ebenfalls teilweise im Schnitt in einer Draufsicht nach der Linie B-B der Fig. 2 die Meßeinrichtung in geöffnetem, aber für das Schließen freigegebenem Zustand mit arretierten Meßstiften und

Fig. 8 dazu eine Seitenansicht in Richtung des Pfei­ les B der Fig. 7.

Wie insbesondere aus den Fig. 1 bis 3, bei denen für gleiche Teile stets die gleichen Bezugszeichen verwendet sind, zu ersehen ist, weist die an der höhenverstellba­ ren Hubeinrichtung 19 über die Federn 2 aufgehängte Meß­ einrichtung die beiden Grundkörperhälften 5 und 6 auf. Die beiden Hälften sind aus Vereinfachungsgründen weit­ gehend, d. h. soweit konstruktiv möglich und vertretbar, spiegelbildlich aufgebaut und weisen je einen Rahmen mit einer Deckplatte 3, einer Grundplatte 4 und den Streben 20 auf, mittels welcher die Deck- und die Grundplatten durch die Schrauben 27 starr miteinander verbunden sind. Die beiden Grundkörperhälften 5 und 6 sind über die an den Deck­ platten 3 befestigten Laschen 8 mit Führungshülsen 9 auf den Tragbolzen 29 gegen den Druck der auf diesen ange­ ordneten und sich an der Traverse 28 abstützenden Fe­ dern 18 verschieblich geführt, wobei die Verschieblich­ keit durch auf den Tragbolzenenden mittels der Schrau­ ben 10 befestigten Flanschscheibe 11 begrenzt ist.

An den stirnseitigen Enden der sich mit ihrer Längser­ streckung in Richtung der Profilextrusion erstreckenden Traverse 28 sind die Hilfsrollen 26 angeordnet, die sich mittels der Hebel 23 beispielsweise über nicht gezeigte Exzenter in Richtung des Doppelpfeiles 12 um einen be­ stimmten Betrag in vertikaler Richtung nach oben bzw. unten verstellen lassen. An den stirnseitigen Enden der Deckplatten 3 sind die Führungsrollen 1 angeordnet. Wei­ tere Führungsrollen sind an den Längsseiten der Grundkörperhälften 5 und 6 vorgesehen. Sämtliche Führungsrollen 1 sind mit­ tels der Führungsrollenhalter 30 in Schlitzen 31 der Streben 20 bzw. in entsprechenden nicht gezeigten Schlitzen der Deckplatte 3 verschieblich angeordnet und mittels der Schrauben 32 feststellbar, so daß ihre je­ weilige Position in geeigneter Weise an Profile unter­ schiedlicher Form und Querschnittabmessungen angepaßt werden kann. Zwecks der Möglichkeit der Anpassung an Profile unterschiedlicher Abmessungen und um stets, auch bei geringfügig schwankenden äußeren Profilabmessungen, den beidseitigen Anschlag des Profils an die Führungs­ rollen 1 zu gewährleisten, sind von den einander im wesentlichen gegenüberliegend angeordneten seitlichen Führungsrollen 1 diejenigen der Grundkörperhälfte 6 mittels der Rändelschrauben 33 in Richtung des Doppel­ pfeiles 34 verstellbar und darüber hinaus gegen den Druck der Federn 35 nachgiebig ausgebildet.

An den beiden Grundkörperhälften 5 und 6 sind hier in Längsrichtung hintereinander je drei an sich bekannte Meßtaster 7 mit je einem im Meßtaster fest angeordneten Meßstift (hier beispielsweise der Meßstift 13) und einem im Meßtaster beweglichen Meßstift (hier beispielsweise der Meßstift 14) vorgesehen. Die Meßtaster 7 sind auf den Führungen 22 mittels der Druckfedern 15 federnd gelagert, so daß sie sich in Richtung des Doppelpfeiles 37 um ei­ nen mehr oder weniger großen Betrag b von beispiels­ weise 10 mm bewegen können. Durch diese Bewegungsmög­ lichkeit kann der feste Meßstift 13 am Profil anliegend mehr oder weniger große Bewegungen der betreffenden Profilkante mitmachen, wogegen der an einer anderen Profilkante anliegende federnd nachgiebig im Meßtaster angeordnete Meßstift 14 entsprechend seinem jeweiligen Abstand zum festen Meßstift 13 den jeweiligen Meßwert liefert, wobei der Federweg sich mittels der durch die Schrauben 39 feststellbaren Ringscheiben 38 auf das ge­ wünschte bzw. erforderliche Maß einstellen bzw. be­ grenzen läßt. Ebenso läßt sich in an sich bekannter, hier aber nicht weiter gezeigter Weise der Abstand zwischen den Meßstiften 13, 14 jedes Meßtasters 7 auf einen der Größe der jeweils zu kontrollierenden Ab­ messungen des Profils P angepaßten Grund- oder Ausgangs­ wert einstellen. Anstelle von Meßtastern mit verstell­ barem Abstand der Meßstifte könnte aber auch vorgesehen werden, bei Verwendung der Meßein­ richtung für unterschiedliche Profile die Meßtaster jeweils gegen solche auszutauschen, bei denen die Ab­ stände der Meßstifte den zu kontrollierenden Abmes­ sungen des Profils in etwa entsprechen.

An den Deckplatten 3 und den Grundplatten 4 sind Halte­ vorrichtungen angebracht, die die beiden Grundkörper­ hälften 5 und 6 der Meßeinrichtung während des Be­ triebs, also während des Meßvorgangs, zusammenhalten. Die Betätigung dieser Haltevorrichtungen kann mecha­ nisch, pneumatisch, hydraulisch, vorzugsweise jedoch elektro-mechanisch erfolgen. Im vorliegenden Ausfüh­ rungsbeispiel sind die Haltevorrichtungen als Elektro­ magnete 16 und 17 ausgebildet, deren Befestigung an den Deckplatten 3 und an den Grundplatten 4 zweckmäßig wie in Fig. 1 gezeigt so gewählt wird, daß sie genau dann flächig miteinander in fester Berührung sind, wenn auch die Deckplatten 3 und die Grundplatten 4 in flächi­ ger fester Berührung miteinander sind. Die flächige Be­ rührung der Deckplatten 3 während des Schließzustandes der Meßeinrichtung ist zwar vorteilhaft, jedoch kein zwingendes Erfordernis, vielmehr könnten sich die ent­ sprechenden Teile der Meßeinrichtung von Fall zu Fall, d. h. bei Extrusion von Profilen unterschiedlicher Ab­ messungen, auch in einem mehr oder weniger großen Ab­ stand gegenüberstehen, sofern dafür gesorgt ist, daß die Teile im Schließzustand der Vorrichtung eine eindeutige gleichbleibende Position einnehmen. Zwecks Anpassung an unterschiedliche Verhältnisse ist hier vorgesehen, die Elektromagnete 16 und 17 auf den Deckplatten 3 und Grundplatten 4 in Richtung quer zur Extrusionsrichtung in mehr oder weniger großem Maße verschieblich, d. h. justierbar zu befestigen.

Um zu gewährleisten, daß beim, Zufahren, d. h. Schließen der Meßeinrichtung die Meßstifte 13 und 14 der Meßtaster 7 nicht beschädigt werden, sondern einwandfrei und unge­ stört zwischen die Teile des Profils P, deren Abstände voneinander gemessen werden sollen, eingreifen können, ist - wie insbesondere aus den Fig. 4 bis 8 zu er­ sehen - vorgesehen, die Meßstifte mittels der mit den Arretierschlitzen 25 versehenen Arretierplatten 24 au­ ßerhalb ihres jeweiligen Meßbereiches zu arretieren, d. h. außer Anlage an die entsprechenden Teile des Pro­ fils P zu bringen und in dieser Position zu blockieren und dabei gleichzeitig die Verriegelungsvorrichtung 21 für das nachfolgende Wiederschließen der Meßeinrichtung freizugeben.

Entsprechend den Fig. 4, 6 und 7 weist die Verriege­ lungseinrichtung 21 das kreuzförmige Mittelstück 41 auf, das beispielsweise mittels Schrauben 59 (in Fig. 3) über die hier im Schnitt gezeigten Befestigungsbolzen 42 mittig an der Unterseite der Traverse 28 befestigt ist. Die mittels der Bolzen 43 schwenkbeweglich an den Quer­ stegen 44 des Mittelstückes 41 angeordneten Schwenk- bzw. Spreizarme 45 sind durch die Kraft der an den Quer­ stegen 44 einerseits und an den Armen 45 andererseits befestigten Zugfedern 56 über die an den Enden der Arme 45 auf Bolzen 46 drehbar angeordneten Rollen 47 mit der Innenseite der Arretierplatten in ständiger rollender Berührung gehalten. In der Ebene der Rollen sind in den Arretierplatten 24 die Mitnehmerstifte 36 fest angeord­ net.

Gemäß den Fig. 5 und 8 sind für die eine Profilseite des um 90° in die Zeichenebene umgeklappten Profils P drei Meßtaster 7 vorgesehen, von denen die Meßstifte 13 und 14 des in der Figur linken Meßtasters zum Messen des Abstandes der beiden horizontalen Profilaußenflächen 48 und 49, die Meßstifte 13 und 14 des mittleren Meßtasters zum Messen des Abstandes zwischen den Stegen 50 und 51 und die Meßstifte 13 und 14 des rechten Meßtasters zum Messen des Abstandes zwischen dem Steg 52 und der Pro­ filaußenfläche 49 vorgesehen sind. Für jedes Meßstifte­ paar 13, 14 ist ein vertikaler Schlitz 53 vorgesehen, von dem die horizontalen Arretierschlitz 25 abzweigen, wobei der Übergang von den Schlitzen 53 zu den Arretierschlitzen 25 über die Gleitschrägen 54 erfolgt. In den Arretier­ platten sind des weiteren die Aussparungen 55 vorgese­ hen, in die zur Begrenzung der Längsverschieblichkeit der Arretierplatten die an den Grundkörperhälften 5 und 6 angeordneten Führungsrollenhalter 30 der horizontalen Führungs­ rollen 1 eingreifen.

In geschlossenem Zustand (Fig. 1, 4 und 5) umschlies­ sen die beiden Grundkörperhälften 5 und 6 das in Fig. 1 im Querschnitt und in Fig. 5 teilweise gezeigte und zur Verdeutlichung in die Zeichenebene umgeklappte Pro­ fil P im wesentlichen völlig. Die über die Federn 2 an der höhenverstellbaren Hubeinrichtung 19 aufgehängte Meßeinrichtung sitzt mit nur geringem Auflagegewicht mittels der vertikalen Führungsrollen 1 auf der oberen horizontalen Profilaußenfläche 48 auf und ist gleichzei­ tig mittels der seitlichen Führungsrollen 1, von denen von gegenüberliegenden jeweils eine federnd nachgiebig ausgebildet ist, beidseitig geführt. Die Meßeinrichtung kann daher Bewegungen des Profils während der Extrusion sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung ungehindert folgen, wobei die federnde Nachgiebigkeit der auf der rechten Seite gezeigten Führungsrollen 1, von denen zwei in Längsrichtung hintereinander vorgese­ hen sind, eventuelle Abweichungen der Abmessung des Pro­ fils zwischen den Außenflächen der vertikalen Profil­ stege 57 und 58 auffängt, ohne daß dadurch die Meßtätig­ keit und Meßgenauigkeit beeinträchtigt werden.

Gemäß den Fig. 4 und 5 nehmen die Schwenk- bzw. Spreizarme 45 der Verriegelungseinrichtung 21 in ge­ schlossenem Zustand der Meßeinrichtung eine Stellung ein, bei der sie sich am weitesten in Längsrichtung der Vorrichtung erstrecken, wobei die Zugfedern 56 ihre größ­ te Spannung aufweisen. Die Arretierplatten 24 sind dabei in Richtung der Profilextrusion in ihrer Endstellung verschoben, wobei das rechte Ende der Aussparung 55 am Führungsrollenhalter 30 anliegen und dabei die Meßstifte 13 und 14 der drei Meßtaster 7 volle Bewegungsfreiheit haben und dementsprechend - wie anhand des in Fig. 5 um 90° in die Zeichenebene geklappte Profils P zu ersehen - die ihnen zugewiesenen Meßwerte abtasten.

Soll der Meßvorgang, sei es infolge Einstellung bzw. Un­ terbrechung der Extrusion oder aber infolge einer über einen zugelassenen Wert hinausgehenden Verformung des extrudierten und abzutastenden Profils, unterbrochen werden, so werden nach Abschalten der Elektromagneten 16, 17 durch die Druckfedern 18 die Grundkörperhälften 5 und 6 in die in den Fig. 2 und 6 gezeigte Stellung auseinandergefahren, in welcher die Führungsrollen 1 sowie die Meßstifte 13 und 14 außer Berührung bzw. außer Eingriff mit dem Profil P sind. Durch die Hubeinrichtung 19 wird ferner die gesamte Meßeinrichtung selbsttätig angehoben, so daß das Profil völlig frei zugänglich ist. Das ungehinderte freie Abheben der Vorrichtung vom Pro­ fil wird durch die schrägen Leitbleche 40 gewährleistet. Die Verriegelungseinrichtung 21 nimmt dabei die in Fig. 6 gezeigte Stellung ein, in welche die Spreizarme 45 bei ent­ spannten Zugfedern 56 in völlig gestreckter Lage quer zur Profilextrusionsrichtung bzw. zur Längserstreckung der Meßeinrichtung stehen und diese in dieser Bereit­ schaftsposition gegen ein erneutes Schließen zunächst blockieren bzw. sperren. Die Arretierplatten 24 nehmen dabei nach wie vor die in Fig. 5 gezeigte Lage ein, d. h. die außer Eingriff befindlichen Meßstifte 13, 14 können sich frei bewegen.

Soll die Meßeinrichtung erneut ihre Meßtätigkeit aufneh­ men und zu diesem Zweck die Meßeinrichtung durch Zusam­ menfahren der beiden Grundkörperhälften 5 und 6 wieder geschlossen werden, müssen die Spreizarme 45 zunächst aus ih­ rer gestreckten Lage herausgebracht werden. Dies erfolgt durch Verschieben der Arretierplatten 24 um den Betrag "b" in ihre entgegengesetzte Endposition, wobei die Mit­ nehmerstifte 36 die Spreizarme 45 in die in Fig. 7 gezeigte leichtwinklige Lage verstellen. Gleichzeitig mit ihrer Verschiebung verriegeln die Arretierplatten 24 mit ihren horizontalen Arretierschlitzen 25 die Meßstifte 13 und 14 in ei­ ner Stellung außerhalb ihres Meßbereiches, wie aus der schematischen Darstellung am rechten Ende der Fig. 8 zu ersehen ist, bei der die Meßstifte 13, 14 und das Profil P in die Zeichenebene umgeklappt sind. Durch diese Maß­ nahme ist verhindert, daß beim Schließvorgang die Meß­ stifte in Meßposition stehen und beim Zusammenfahren der Grundkörperhälften 5 und 6 eventuell gegen die Profilkanten ansto­ ßen und dabei beschädigt werden und/oder das Profil P beschädigen.

Um die Meßeinrichtung zu schließen und wieder in die in Fig. 1 gezeigte Meßposition zu bringen, muß die beim Öffnen der Einrichtung erfolgte Anhebung wieder rückgän­ gig gemacht werden. Um zu verhindern, daß die im Öff­ nungszustand sich außerhalb des Profilbereichs befinden­ den oberen vertikalen Führungsrollen 1 beim Zusammen­ fahren der Grundkörperhälften 5 und 6 gegen die oberen Längskanten des Profils P anstoßen und beschädigt werden und/oder das Profil beschädigen, ist vorgesehen, mittels der Hebel 23 zunächst die in Längsrichtung der Meßeinrich­ tung vor und hinter den beiden Grundkörperhälften 5 und 6 befindlichen Hilfsrollen 26 in Richtung des Dop­ pelpfeiles "c" um einen geringen Weg nach unten zu ver­ stellen und dann die gesamte Meßeinrichtung mittels der Hubeinrichtung 19 abzusenken, wobei zunächst die Hilfs­ rollen 26 mittig auf dem Profil P aufsetzen. Daraufhin wird die Meßeinrichtung durch Zusammenfahren der Grundkörperhälften 5 und 6 geschlossen, was sowohl durch einfaches Zusam­ mendrücken von Hand oder auch auf automatische Weise er­ folgen kann, wobei die oberen Führungsrollen 1 über das Profil P zu stehen kommen, ohne jedoch bereits auf die­ sem aufzuliegen. Mittels der Hebel 23 werden dann die Hilfsrollen 26 in Richtung des Doppelpfeiles "c" um ei­ nen gleichen Weg nach oben verstellt, wodurch sich nun­ mehr die oberen Führungsrollen 1 auf das Profil P auf­ setzen und die Hilfsrollen 26 abheben. Das Verstellen der Hebel 23 kann von Hand vorgenommen werden oder auch auf halb- und vollautomatische Weise, wobei dann an­ stelle der Hebel 23 entsprechende andere Vorrichtungs­ teile Verwendung finden können. Die nunmehr in der in Fig. 8 gezeigten Weise sich zwischen den Profilstegen 57 und 58 bzw. außerhalb der Profilaußenflächen 48 und 49 befindenden Meßstifte 13, 14 werden schließlich durch Verschieben der Arretierplatten 24 in die in den Fig. 4 und 5 gezeigte Endstellung entriegelt und legen sich in der in Fig. 5 gezeigten Weise an das Profil an und tasten an diesem nunmehr die gewünschten Werte ab.

Die von den Meßstiften 13 und 14 erfaßten Meßwerte werden in den Meßtastern in bekannter Weise in elek­ trische Werte umgesetzt, die zur gewünschten weiteren Verarbeitung zur Verfügung stehen. Sofern ein oder auch mehrere dieser Werte nicht von den vorgegebenen Bedingungen entsprechen bzw. ein vorgegebener Grenzwert über- oder unterschritten wird, erfolgt ein Signal, das entweder die automatische Öffnung der Meßeinrichtung bewirkt oder auch den Maschinenführer dazu veranlaßt, geeignete Maß­ nahmen in die Wege zu leiten. Außer den Meßstiften 13 und 14 könnten selbstverständlich auch die oberen und die seitlichen Führungsrollen 1 dazu vorgesehen werden, bei einer zu großen Abweichung der Abmessungen des Pro­ fils P ein Signal auszulösen, beispielsweise für den Fall, daß der Abstand der vertikalen Profilstege 57 und 58 mehr als zulässig schwankt oder etwa auch für den Fall, daß die obere horizontale Profilfläche 48 zu sehr verformt ist, so daß eine der oberen Führungsrollen 1 beispielsweise keine Auflage mehr hat.

Abmessungen und Form des hier gezeigten Profilquer­ schnitts sind selbstverständlich nur beispielhaft zu verstehen, wie auch die konstruktive Ausbildung der Meß­ einrichtung, beispielsweise der Hubeinrichtung 19, der Verriegelungsvorrichtung 21 und der Arretierplatten 24, der Art, Zahl und Anordnung der Meßtaster 7 und weiterer Vorrichtungsteile. Ebenso kann selbstverständlich die Bestätigung der Meßeinrichtung in der verschiedensten Art und Weise durch geeignete Einrichtungen automatisch und/oder von Hand erfolgen. Insbesondere ist z. B. auch die Höhenverstellbarkeit der Hilfsrollen 26 sowie das Maß des Abhebens der Meßstifte 13, 14 vom Profil P selbstverständlich so festgelegt, daß beim Zusammen­ fahren der Grundkörperhälften 5, 6 die vertikalen Füh­ rungsrollen 1 sich geringfügig, aber doch in ausreichen­ dem Maße oberhalb der horizontalen Profilaußenfläche 48 und die in verriegeltem Zustand befindlichen Meßstifte 13, 14 sich höhenmäßig in ausreichendem Abstand von den Profilstegen bzw. Profilflächen befinden, denen sie für das Messen zugeordnet sind, so daß eine Kollision der bewegten Teile mit dem Profil P sicher vermieden wird.

Claims (11)

1. Verfahren zum fortlaufenden Messen einer oder mehrerer Abmessungen eines beliebig geformten Profils aus thermo­ plastischem Kunststoff, insbesondere eines Kunststoff- Fensterhohlprofils, mittels einer Meßeinrichtung während der Extrusion, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Meßeinrichtung in einem solchen Abstand vom Extrusionswerkzeug, bei dem das extrudierte Profil (P) zumindest nahezu auf Um­ gebungstemperatur abgekühlt ist, in Längsrichtung des Pro­ fils im wesentlichen unverschieblich angeordnet und als Ganzes den Bewegungen des Profils in allen Richtungen senkrecht zur Profillaufrichtung folgend auf diesem geführt wird, und daß in Abhängigkeit von den ermittelten Meß­ werten fortlaufend elektrische Signale gebildet werden, durch die das Unter- oder Überschreiten einstellbarer Grenzwerte angezeigt und das Abheben der Meßeinrichtung vom Profil ver­ anlaßt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung auf dem Profil (P) mittels Führungsrollen (1) geführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung mittels vertikaler Führungs­ rolle (1) mit geringem Auflagegewicht auf der oben­ liegenden Profilfläche und mittels an beiden Seiten des Profils (P) angeordneter horizontaler Führungs­ rollen (1) geführt wird.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach ei­ nem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen an einer ortsfesten Hubeinrichtung (19) aufgehängten rahmenförmigen Grundkörper aus zwei Grundkörperhälften (5, 6) aufweist, die mittels einer mechanischen, pneumatischen, hydraulischen oder elek­ tromagnetischen Schließ- und Haltevorrichtung gegen die Kraft wenigstens einer Feder (18) auf an einer in Profilextrusionsrichtung sich erstreckenden Tra­ verse (28) befestigten horizontalen Tragbolzen (29) in eine benachbarte Schließstellung bringbar und in dieser Schließstellung auf dem zu messenden Profil (P) dieses umschließend geführt sind, und daß wenigstens die eine Hälfte mit mindestens einem an sich bekann­ ten Meßtaster (7) mit einem festen (13) und einem federnd nachgiebig ausgebildeten (14) Meßstift verse­ hen ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundkörperhälften (5, 6) in Schließstellung je mittels wenigstens einer vertikalen und einer ho­ rizontalen Führungsrolle (1) auf dem zu messenden Profil (P) geführt sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontalen Führungsrollen (1) der einen Grundkörperhälfte (5 oder 6) quer zur Profilextru­ sionsrichtung horizontal verstellbar und mittels einer Druckfeder (35) federnd nachgiebig angeordnet sind.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die Meßtaster (7) auf den Grundkörperhälften (5, 6) mittels Druckfedern (15) auf vertikalen Führungen (22) federnd nachgiebig an­ geordnet sind.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß in Profilextrusionsrich­ tung betrachtet vor und hinter den Grundkörperhälf­ ten (5, 6) an der Traverse (28) je eine um einen vorgegebenen gleichen Betrag höhenverstellbare Hilfsrolle (26) angeordnet ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, da­ durch gekennzeichnet, daß an den Grundkörperhälften (5, 6) zwischen vorgegebenen Endstellungen axial hin- und herverschiebliche Arretierplatten (24) mit Schlitzen (53) und von diesen abzweigenden über Gleitschrägen (54) gebildete Arretierschlitze ( 25) für die Meßstifte (13, 14) angeordnet sind.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­ durch gekennzeichnet, daß an der Unterseite der Tra­ verse (28) eine aus einem an der Traverse befestig­ ten kreuzförmigen Mittelstück (41) und an diesem ge­ gen die Kraft von Zufedern (56) schwenkbeweglich angeordneten Spreizarmen (45) gebildete Verriege­ lungseinrichtung (21) angeordnet ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich­ net, daß die Verriegelungseinrichtung (21) mit an den Arretierplatten (24) angeordneten Mitnehmer­ stiften (36) zusammenarbeiten.