DE3440045C2 - Matratze - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Matratze mit einem Polsterkern, mit Hohlräumen innerhalb der Matratze, die mit auswechselbaren Profilkörpern gleicher Höhe, jedoch unterschiedlicher Druckwirkung ausgefüllt sind und mit einem Polsterabschluß als Sommer- bzw. Winterseite der Matratze.

Eine derartige, allerdings mit einem Federkern ausgebildete Matratze ist nach der DE 25 38 725 C2 bekannt. Durch die integrierten Profilkörper verschie­ dener Druckintensität dient sie als orthopädische Matratze, bei welcher der Körper sowohl in der Rücken­ als auch in der Seitenlage dem Auflagegewicht entspre­ chend anatomisch richtig abgestützt und insbesondere im Wirbelsäulenbereich während der Ruhe- und Schlafphasen eine optimale Entspannung der Muskulatur und Re­ generation der Bandscheiben erreicht und damit auch das Herz-Kreislauf-System günstig entlastet wird.

Eine ähnlich aufgebaute Matratze, allerdings statt eines Federkerns mit einem Polsterkern sowie statt der Profilkörper mit Schraubenfedern in Vertiefungen verse­ hen, ist aus der US 3.310.819 bekannt. Weil die Profilkörper bei der genannten Federkernmatratze inner­ halb der Federringe bzw. innerhalb der Federzwi­ schenräume im Bereich der ganzen Höhe des Federkerns eng an den Federn aus Stabilitätsgründen anliegen, ergibt sich der Nachteil, daß die Profilkörper während der Schlafbewegungen durch Reibung an den Federn beschädigt werden können. Außerdem sind die quer zur Liegerichtung angeordneten und gegenüber der Federkernebene überste­ henden Profilkörper in den einzelnen Aufliegezonen von verschiedener Druckwirkung und in sich nicht geschlossen, so daß die Profilkörper während des Schlafens in unangenehmer Weise gespürt werden können. Aus diesem Grunde muß das Abdeckmaterial wesentlich stärker für die Winter- und Sommerseite sein.

Die Matratze nach der US 3.310.819 hat den Nachteil, daß die in den Ausnehmungen des Polsterkerns angeordne­ ten Federn während der Schlafbewegungen den Polsterkern beschädigen und aushöhlen. Da dadurch die eingesetzten Federn in ihrer Druckwirkung von der Vertikalrichtung abweichen können, hat eine solche Matratze eine schwimmende, instabile Auflagefläche, wodurch die Liegequalität stark gemindert wird.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu beheben und zur Erhöhung der Liegequalität der Matratze eine stabile Auflagefläche zu verleihen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen einem oberen und einem unteren Polsterkörper, in denen die Profilkörper angeordnet sind, eine Druckverteilplatte liegt, daß die Profilkörper gegenüber dem oberen und unteren Polsterkörper einen Überstand aufweisen und jeweils von einer Druckausgleichsplatte bedeckt sind, über welcher der Polsterabschluß angeord­ net ist, so daß zwischen den Profilkörpern, dem oberen bzw. unteren Polsterkörper und der oberen bzw. unteren Druckausgleichsplatte Lüftungskanäle von rechteckigem Querschnitt entstehen.

Eine weitere Lösung der Aufgabe ist in der Weise möglich, daß die Profilkörper im Querschnitt die Form von zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Vierecken bilden und in der Weise zwischen einem oberen als Liegeseitenpolsterung dienenden und einem unteren als Sitzseitenpolsterung dienenden Polster angeordnet sind, daß ein Überstand des Profilkörpers in die Liegeseiten­ polsterung hineinreicht und die gegenüberliegende Seite des winkelförmigen Profilkörpers mit der Sitzseiten­ polsterung abschließt und daß zwischen jedem Profil­ körper und der Liegeseitenpolsterung ein Lüftungskanal von rechteckigem Querschnitt entsteht, wobei über der Liegeseitenpolsterung und der gegenüberliegenden Sitz­ seitenpolsterung der Polsterabschluß angeordnet ist. Eine dritte Lösung der oben genannten Aufgabe besteht darin, daß der Polsterkern beidseitig von einer Druckverteilplatte umgeben ist, daß die Profilkörper lediglich in einem oberen Polster angeordnet sind, gegenüber diesem Polster einen Überstand aufweisen und von einer Druckausgleichsplatte bedeckt sind, so daß zwischen den Profilkörpern, dem oberen Polster und der Druckausgleichsplatte Lüftungskanäle von rechteckigem Querschnitt entstehen, wobei über der Druckausgleichs­ platte und der gegenüberliegenden Druckverteilplatte der Polsterabschluß angeordnet ist.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der Fig. 1 bis 11 in der Beschreibung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 die erfindungsgemäße Matratze in einer perspektivischen Draufsicht,

Fig. 2 einen Schnitt A-B nach Fig. 1,

Fig. 3 eine Einzelheit "C" nach Fig. 2 entsprechend einer ersten Lösung der Aufgabe,

Fig. 4 eine perspektivische Draufsicht auf eine Variante nach Fig. 1,

Fig. 5 eine Einzelheit "D" nach Fig. 4,

Fig. 6 eine perspektivische Draufsicht auf die Matratze entsprechend einer zweiten Lösung der Aufgabe, wobei die Matratze einen Feder­ kern aufweist,

Fig. 7 eine Einzelheit "E" nach Fig. 6,

Fig. 8 eine perspektivische Draufsicht auf die Matratze entsprechend der zweiten Lösung der Aufgabe, wobei die Matratze einen Polsterkern aufweist,

Fig. 9 eine Einzelheit "F" nach Fig. 8,

Fig. 10 eine perspektivische Draufsicht auf die Matratze entsprechend einer dritten Lösung der Aufgabe und

Fig. 11 eine Einzelheit "G" nach Fig. 10.

Fig. 1 und 2 zeigen die fertig bezogene Matratze, deren Bezug 1 mit einem teilbaren Reißverschluß 2 zusammengehalten wird.

Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß unter und über einer mittenseitigen Druckverteilplatte 3 obere und untere Polsterkörper 4 mit Aussparungen 4.1, die quer zur Liegerichtung verlaufen, angeordnet sind. In diesen Aussparungen ruhen durchgehend quer zur Liegerichtung lösbare Profil­ körper 5 mit gleicher Höhe, jedoch verschiedener Druckintensität. Diese weisen gegenüber der oberen und unteren nicht ausgesparten Ebene der Polsterkörper 4 einen Überstand 5.1 auf. Die Profilkörper 5 sind von einer Druckausgleichsplatte 6 abgedeckt, so daß Lüftungs­ kanäle 7 gebildet werden. Auf den Druckausgleichsplatten werden je­ weils Polsterabschlüsse angeordnet. Diese weisen unterschiedliche Polstermaterialien auf, so daß sie einerseits als Sommerseite 9 für die wärmeren Tage und andererseits als Winterseite 11 für die kälteren Tage geeignet sind.

Insgesamt werden bei diesem strukturellen Aufbau durch die gleich­ artigen Polsterkörper sowohl für die Winterseite als auch für die Sommerseite die gleichen Elastizitätsdruckeigenschaften erreicht, d.h. in der Rückenlage wird der Körper in Bezug auf seine Körpergröße und sein Körpergewicht von den Überständen 5.1 mit verschiedener Druck­ intensität anatomisch richtig abgestützt, während in der Seitenlage bei der das gleiche Körpergewicht auf die halbe Aufliegefläche drückt, die Gegendruckwirkung sich aus den Eigenschaften der Profilkörper 5 und den oberen und unteren Polsterkörpern 4 zusammensetzt. Die Lüf­ tungskanäle vermeiden einen Wärmestau und machen die Matratze atmungs­ aktiv. Durch Transpiration entstehende Feuchtigkeit wird über Ent­ lüftungen der Seitenböden nach außen abgeleitet. Durch Öffnen des Reißverschlusses können bei Gewichtsänderungen die Profilkörper leicht ausgetauscht und den neuen Bedingungen angepaßt werden. Diese Ausführungsform ist besonders für mittlere Körpergewichte geeignet.

Die Fig. 4 und 5 mit Einzelheit "D" zeigen eine zweite Variante, bei der die Profilkörper 5 versetzt angeordnet sind und sich wechselseitig bei Änderung von der Rücken- zur Seitenlage über die Druckverteiler­ platte 3 in der Druckwirkung ergänzen. In der Rückenlage wird das Körpergewicht in den einzelnen Aufliegezonen von den Überständen der Profilkörper 5 getragen und anatomisch abgestützt. Im belasteten Zu­ stand gleicht sich die Höhe der Profilkörper 5 der Ebene der Polster­ körper 4 an. In der Seitenlage liegt aber das gleiche Körpergewicht auf etwa der halben Aufliegefläche, wobei die wechselseitig oben und unten versetzt angeordneten Profilkörper nacheinander aktiviert werden, so daß sie die doppelte Körperlast anatomisch abstützen. Diese Aus­ führungsform ist daher vor allem für schwergewichtige Personen geeignet.

Die Fig. 6 und 7 mit Einzelheit "E", sowie 8 und 9 mit Einzelheit "F" zeigen einen strukturellen Aufbau in Verbindung mit einem Federkern bzw. mit einem Polsterkern aus Polyätherschaumstoff oder Schaumgummi. Durch diese Maßnahme hat die orthopädische Matratze auf der einen Seite eine anatomisch richtige Allpunktabstützung durch die Profilkörper ver­ schiedener Druckintensität, die oberseitig auf dem Federkern 10 bzw. Poly­ ätherschaumstoff- oder Schaumgummikern 12 über eine Druckverteilerplatte 8 und einen Polsterkörper 4 angeordnet werden, der querverlaufende Aus­ sparungen 4.1 aufweist, in denen die Profilkörper 5 mit Überständen 5.1 von verschiedener Druckintensität lösbar integriert sind. Zwischen den Profilkörpern 5 und der oberen Druckausgleichsplatte 6 sind Lüftungs­ kanäle 7 ausgebildet. Über der Druckausgleichsplatte 6 ist die Polste­ rung der Sommer- bzw. Winterseite angeordnet. Die Kombination mit einem Federkern bzw. Polyätherschaumstoff- oder Schaumgummikern hat den Vor­ teil, daß dem Beherbergungsgewerbe orthopädische Matratzen für be­ stimmte Durchschnittsgrößen- und körpergewichte zur Verfügung gestellt werden können, während andererseits bei anderern Körpergewichten und -größen durch Wenden eine Normalmatratze gebildet wird.

Bei einer weiteren Variante nach den Fig. 10 und 11, die speziell für Liegen mit Bettkästen, die auch als Sitzmöbel dienen, in Betracht kommt, ist nur eine niedrige Bauhöhe sinnvoll, um einerseits ein ausreichendes Bettkastenvolumen und andererseits eine normale Sitzhöhe zu erreichen. Diese Variante hat den Vorteil, daß sie bei Verwendung der Matratze als Liege mit einer Integralfederung nach Körpergewicht und Körpergröße ausgestattet werden kann, so daß der Körper in der Rückenlage auf den Überständen von winkelförmigen Druckkörpern 15 je nach Auflagedruck mit verschiedenen Druckintensitäten, z. B. 16.1 und 16.4, durch eine obere als Liegenseitenpolsterung 13 dienende Polsterung, über Aussparungen 13.1 sowie einen Polsterabschluß 17 mit Polsterabdeckung 19 und den Bezug 1 anatomisch richtig abgestützt ist. Dreht sich der Körper in die Seiten­ lage, werden etwa auf der halben Aufliegefläche die Profilkörperüber­ stände 5.1 entsprechend dem Auflagedruck in Höhe der Lüftungskanäle 7 zusammengedrückt, so daß nunmehr das gleiche Körpergewicht von den Profil­ körpern 5 in der jeweiligen Aufliegezone über die Liegenseitenpolsterung 13, deren Aussparungen 13.1, den Polsterabschluß 17, als Winter- oder Sommerseite ausgebildet, und die Polsterabdeckung 19 auf einer unteren als Sitzseitenpolsterung 14 dienenden Polsterung mit einem Polsterabschluß 18, als Winter- oder Sommerseite ausgebildet, der Polsterabdeckung 20 und dem Bezug 1 ebenfalls anatomisch richtig abgestützt wird. Soll die Matratze als Spitzpolsterung dienen, bei der nur eine punktuelle Bean­ spruchung und daher feste Polsterung notwendig ist, wird sie um 180° ge­ dreht. Hier ergibt sich eine feste und stabilelastische Sitzpolsterung.

Die winkelförmige Ausbildung der Profildruckkörper hat den weiteren Vorteil, daß bei dem Übergang von der Rücken- in die Seitenlage die Abstützung in der gleichen Druckprogression kontinuierlich erfolgt, weil die vertikalen und horizontalen Schenkel homogen sind. Vorteil­ hat ist auch, daß die Profilkörper in den Aussparungen 13.1 durch Öffnen des seitlichen Reißverschlusses 2 problemlos eingesetzt und ausgewechselt werden können.

Claims (6)

1. Matratze mit einem Polsterkern, mit Hohlräumen innerhalb der Matratze, die mit auswechselbaren Profil­ körpern gleicher Höhe, jedoch unterschiedlicher Druck­ wirkung ausgefüllt sind, und mit einem Polsterabschluß, als Sommer- bzw. Winterseite der Matratze, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem oberen und einem unteren Polsterkörper (4), in denen die Profilkör­ per (5) angeordnet sind, eine Druckverteilplatte (3) liegt, daß die Profilkörper (5) gegenüber dem oberen und unteren Polsterkörper (4) einen Überstand (5.1) aufwei­ sen und jeweils von einer an sich bekannten Druckaus­ gleichsplatte (6) bedeckt sind, über welcher der Polsterabschluß (9, 11) angeordnet ist, so daß zwischen den Profilkörpern (5), dem oberen bzw. unteren Polster­ körper (4) und der oberen bzw. unteren Druckausgleichs­ platte (6) Lüftungskanäle (7) von rechteckigem Querschnitt entstehen.

2. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüberliegende Profilkör­ per (5) versetzt angeordnet sind.

3. Matratze mit einem Polsterkern, mit Hohlräumen inner­ halb der Matratze, die mit auswechselbaren Profilkörpern gleicher Höhe, jedoch unterschiedlicher Druckwirkung ausgefüllt sind, und mit einem Polsterabschluß, als Sommer- bzw. Winterseite der Matratze, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilkörper (15) im, Querschnitt die Form von zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Vierecken bilden und in der Weise zwischen einem oberen als Liegeseitenpolsterung (13) dienenden und einem unteren als Sitzseitenpolsterung (14) dienenden Polster angeordnet sind, daß ein überstand (5.1) des Profilkörpers (15) in die Liegeseitenpolsterung (13) hineinreicht und die gegenüberliegende Seite des winkelförmigen Profilkörpers (15) mit der Sitzseitenpolsterung (14) abschließt und daß zwischen jedem Profilkörper (15) und der Liegeseitenpolsterung (13) ein Lüftungskanal (7) von rechteckigem Querschnitt entsteht, wobei über der Liegeseitenpolsterung (13) und der gegenüberliegenden Sitzseitenpolsterung (14) der Polsterabschluß (17, 18) angeordnet ist.

4. Matratze mit einem Polsterkern mit Hohlräumen inner­ halb der Matratze, die mit auswechselbaren Profilkörpern gleicher Höhe, jedoch unterschiedlicher Druckwirkung ausgefüllt sind, und mit einem Polsterabschluß, als Sommer- bzw. Winterseite der Matratze, dadurch gekennzeichnet, daß der Polsterkern (12) beidseitig von einer Druckverteilplatte (8) umgeben ist, daß die Profilkörper (5) lediglich in einem oberen Polster (4) angeordnet sind, gegenüber diesem Polster einen Überstand (5.1) aufweisen und von einer an sich bekannten Druckausgleichsplatte (6) bedeckt sind, so daß zwischen den Profilkörpern (5), dem oberen Polster (4) und der Druckausgleichsplatte (6) Lüftungskanäle (7) von rechteckigem Querschnitt entstehen, wobei über der Druckausgleichsplatte (6) und der gegenüberliegenden Druckverteilplatte (8) der Polsterabschluß (9,11) ange­ ordnet ist.

5. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Polsterkörper (4, 13) aus Polyätherschaumstoff oder Schaumgummi besteht.

6. Matratze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Polsterkörper durch einen Federkern (10) gebildet ist.