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Sulfopropylderivate des Chitins und Chitosans,
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Verfahren zu Ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung Die vorliegende
Erfindung betrifft neue Sulfopropylderivate des Chitins und Chitosans, Verfahren
zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung in kosmetischen Mitteln.
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Unter Chitin versteht man ein in der Natur bei zahlreichen wirbellosen
Tieren und niederen Pflanzen vorkommendes Polysaccharid, welches überwiegend aus
Monoacetylglucosaminbausteinen besteht.
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Während Chitin trotz riesiger Vorkommen wegen seiner geringen Löslichkeit
und Reaktivität als Rohstoffquelle bisher wenig genutzt worden ist, kommt dem Chitosan,
das durch Deacetylierung von Chitin mit Alkali erhalten wird, aufgrund seiner freien
Aminogruppen und der damit verbundenen Löslichkeit im sauren Medium eine gewisse
Bedeutung zu. Die vollständige Entacetylierung ist schwierig, weil das Alkali während
der Reaktion nur unvollkommen in die Chitinpartikel eindringt. Ein praktisch acetylfreies
Chitin, nämlich reines Chitosan, kann nur durch wiederholte Alkalibehandlung oder
durch Fraktionierung erhalten werden. Das Chitosan des Handels stellt daher ein
mehr oder weniger entacetyliertes Produkt mit einem Chitosananteil von etwa 70 bis
90 Gew. % dar.
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Die Herstellung von Sulfoethylchitosan ist in der Literatur L.A. Nud'ga
et al., Zhurnal Priladoni Khimii Vol.47, No. 4 (1974) Seiten 872 - 875 beschrieben.
Die dort als Alkylierungsmittel vorgeschlagene ß-Chlorethansulfonsäure erfordert
zum Abfangen der Salzsäure einen Alkaliüberschuß. Die Reaktion liefert daher ein
stark verunreinigtes Produkt und macht aufwendige Reinigungsschritte erforderlich.
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Demgegenüber wurde nun gefunden, daß sich Chitosan und Chitin mit
1,3-Propansulton zu den entsprechenden Sulfopropylderivaten umsetzen lassen, welche
wasserlösliche, physiologisch unbedenkliche, biologisch abbaubare natürliche Polymere
darstellen.
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Die neuen makromolekularen Verbindungen sind gekennzeichnet durch
die allgemeine Formel I
wobei der Ausdruck C6H1l 0 p NO4 (R1)o (R2) die sich o p wiederholende substituierte
Glucosamin-Monomereinheit bedeutet, n eine ganze Zahl von 50 bis 10 000 ist, o eine
Zahl von 0,05 bis 4,0 bedeutet, p eine Zahl von 0,01 bis 1,0 darstellt, R der Rest
-CH2-CH2-CH2-S03M (M= H, Na oder K) ist und R den Rest
bedeutet.
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Je nachdem, ob als Ausgangsmaterial Chitin oder Chitosan verwendet
wird sowie in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen und dem Molverhältnis der
eingesetzten Reaktionspartner gelangt man zu Produkten mit unterschiedlich hohen
Substitutionsgraden o und p.
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Geht man von Chitin aus, so wird für die Reaktion das bekannte Alkalichitin
mit 1,3-Propansulton umgesetzt.
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Um die Aufweitung der Mizellenstruktur des Chitins und das Durchdringen
mit Alkali zu erleichtern, wendet man zur Herstellung des Alkalichitins bevorzugt
die in der EP-PS 0013 512 beschriebene Tiefgefriermethode an und geht hierbei von
feingepulvertem Chitin aus.
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Die Reaktion des Alkalichitins mit 1,3-Propansulton erfolgt in einer
Aufschlämmung bei Temperaturen von 10 bis 800 C, vorzugsweise von 25 bis 45ö C,
wenn die
im alkalischen Medium gleichzeitig stattfindende Deacetylierung
möglichst niedrig gehalten werden soll. Als Dispergiermittel zur Herstellung der
Aufschlämmung finden organische Lösungsmittel wie zum Beispiel Isopropanol und Aceton
Verwendung. Nach der Zugabe des Alkylierungsmittels wird die Reaktion unter Rühren
noch 6 - 60 Stunden lang fortgesetzt.
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Das Gewichtsverhältnis des feuchten Alkalichitins zum organischen
Dispergiermittel wählt man von 1:1 bis 1:5, das molare Verhältnis des Chitins zum
1,3-Propansulton beträgt 1:2 bis 1:6.
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Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches kann in der Weise erfolgen,
daß nach beendeter Reaktion Wasser zum Lösen des Sulfopropylchitins zugegeben wird.
Anschließend wird durch Neutralisation mit Säure das Alkali abgefangen.
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Zur Reinigung der Reaktionsprodukte können die filtrierten, wäßrigen
Lösungen zur Entfernung von niedermolekularen Reaktionsprodukten und anorganischen
Salzen dialysiert werden und/oder gegebenenfalls nach Einengen der wäßrigen Lösungen
durch Ausfällen in Aceton, Alkoholen oder anderen organischen Lösungsmitteln isoliert
werden. Es werden makromolekulare Verbindungen der Formel I erhalten, welche einen
Substitutionsgrad o = 0,05 bis 4,0 und p = 0,6 bis 1,0 aufweisen.
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Verwendet man teilweise entacetyliertes Chitin, nämlich Chitosan,
als Ausgangsmaterial, so wird in der Weise verfahren, daß man eine Aufschlämmung
von feingemahlenem Chitosan in einem organischen Lösungsmittel bei einer Temperatur
von 10 bis 800 C, vorzugsweise von 25 bis 0 45 C, 6 bis 60 Stunden lang unter Rühren
mit 1,3-Propansulton zur Umsetzung bringt. Als Dispergiermittel können auch hier
organische Lösungsmittel wie Isopropanol und Aceton verwendet werden.
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Das molare Verhältnis Chitosan / 1,3-Propansulton wählt man von 1:1
bis 1:6.
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Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgt durch Abtrennen des
N-sulfopropylierten Chitosans mittels Filtration, mehrmaliges gründliches Auswaschen
des Rückstandes mit dem Dispergiermittel beziehungsweise erneutes Aufschlämmen des
Rückstandes in einem der vorstehend genannten organischen Lösungsmittel und anschließendes
Absaugen. Zur weiteren Reinigung kann gegebenenfalls in gleicher Weise wie bei der
Herstellung aus Chitin die Umfällung aus der wäßrigen Lösung herangezogen werden.
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Als Reaktionsprodukte werden hierbei makromolekulare Verbindungen
der Formel I erhalten, bei denen der Substitutionsgrad o = 0,05 bis 2,0 und p =
0,01 bis 0,4 beträgt.
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Die so herstellbaren neuen makromolekularen Verbindungen der allgemeinen
Formel I sind im Gegensatz zu Chitin oder Chitosan gut in Wasser löslich. Die Lösungen
der hier beschriebenen neuen Verbindungen der Formel I ergeben beim Verdunsten des
Lösungsmittels elastische Filme mit guten Gebrauchseigenschaften, welche sich insbesondere
durch geringe Sprödigkeit, guten Glanz und hervorragende Transparenz auszeichnen.
Die erfindungsgemäßen neuen Verbindungen können besonders vorteilhaft als Filmbildner
oder als Verdicker zur Suspendierung und Stabilisierung von Lösungen, Emulsionen,
Cremes oder Gelen insbesondere in der Kosmetik Verwendung finden.
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Gegenstand der Erfindung sind daher auch kosmetische Mittel mit einem
Gehalt an den vorstehend beschriebenen Verbindungen.
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Der Gehalt der erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel an den Verbindungen
der Formel I liegt zweckmäßig bei 0,05 bis 5,0 Gew. %, vorzugsweise bei 0,1 bis
3,0 Gew. %.
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Die erfindungsgemäßen Mittel auf der Basis der neuen Verbindungen
eignen sich ganz allgemein zur Behandlung der Haut und/oder der Haare. Sie können
beispielsweise vorliegen als Haar- und/oder Körperwaschmittel, Tönungsshampoos,
Frisiercremes, Frisierlotionen, Fönlotionen, Mittel zur Festigung der Frisur, Tönungsfestiger,
Waschlotionen, Haarkuren, Mittel gegen Kopfschuppen, Mittel zur permanenten Haarverformung,
Mittel zur Färbung oder Entfärbung von Haaren, Mittel zum Auftragen vor oder nach
der Haarfärbung und als kosmetische Mittel zur Pflege, zum Schutz oder zur Reinigung
der Haut wie Gesichtswässer, Rasierwässer, Feuchthaltecremes, Coldcremes, Körperlotionen,
Sonnenschutzmittel oder auch Make-up Präparate wie Schminkcremes und Rouges.
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Die kosmetischen Mittel gemäß der vorliegenden Erfindung können zusätzlich
zu den neuen Verbindungen der Formel I alle diejenigen Bestandteile enthalten, die
in Haar- und Hautbehandlungsmitteln üblicherweise eingesetzt werden, insbesondere
anionische, kationische, amphotere, zwitterionische oder nichtionische oberflächenaktive
Tenside, Schaumsynergisten, Stabilisatoren, Sequestrierungsmittel, Pigmente, Verdicker,
Emulgatoren, Pufferstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe, Parfümöle, bekannte
kosmetische Polymere wie anionische, nichtionische, kationische oder amphotere Polymere,
Naturstoffe, kosmetische Öle, Fettalkohole, Wachse, Schaumstabilisatoren, Wirkstoffe
gegen Kopfschuppen, Reduktionsmittel und Treibgase.
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Die erfindungsgemäßen kosmetischen~ Mittel weisen in bevorzugter Weise
einen pH-Wert von 2 bis 11 auf und können in Form wäßriger Zubereitungen, wäßrig-alkoholischer
Zubereitungen, z. B. mit einem Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, als Lösungen,
als Cremes, als Gele, als Dispersionen oder als Emulsionen vorliegen. Ebenfalls
ist es möglich, diese Mittel mit Hilfe eines Zerstäubers bzw. anderer geeigneter
Sprühvorrichtungen oder im Gemisch mit üblichen Treibgasen aus einem Druckbehälter
in Form eines Schaumes oder als Aerosol zu versprühen.
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Wenn es sich bei den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln um Mittel
zur Festigung der Frisur, wie flüssige Haarfestiger oder Haarsprays, handelt, dann
liegen sie üblicherweise als wäßrige oder wäßrig-alkoholische Lösungen vor, die
durch einen Gehalt an den makromolekularen Verbindungen den vorstehend genannten
Formel I gekennzeichnet sind. Hierbei können die Verbindungen der Formel I selbst
als filmbildendes bzw. festigendes Harz eingesetzt werden. Es können jedoch auch
zusätzlich andere filmbildende natürliche oder synthetische Polymere in dem erfindungsgemäßen
Haarfestigungsmittel enthalten sein. Als natürliche Polymere kommen beispielsweise
Schellack, Alginate, Gelatine, Pektine und Cellulosederivate in Betracht. Von den
synthetischen Polymeren finden z. B. Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylacetat, Polyacrylverbindungen,
wie Acrylsäure- oder Methacrylsäurepolymerisate, basische Polymerisate von Estern
aus Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Aminoalkoholen bzw. die Salze oder Quaternisierungsprodukte
dieser basischen Polymerisate, Polyacrylnitril sowie Co- oder Terpolymerisate aus
derartigen Verbindungen, beispielsweise Polyvinylpyrrolidon-Vinylacetat, Verwendung.
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Als Alkohole kommen insbesondere die für kosmetische Zwecke üblicherweise
verwendeten niederen Alkohole wie Ethylalkohol und Isopropylalkohol in Betracht.
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Die erfindungsgemäßen Mittel zur Festigung der Frisur können weiterhin
die üblichen Zusätze wie beispielsweise Parfümöle, Bakterizide oder Fungizide, kämmbarkeitsverbessernde
Substanzen usw. enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Mittel zur Festigung der Frisur können gegebenenfalls
durch einen Gehalt an kosmetischen Farbstoffen das Haar gleichzeitig färben oder
tönen.
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Derartige Präparate sind u. a. als Farbfestiger oder Tönungsfestiger
im Handel bekannt. Sie enthalten zusätzlich
übliche für Haarfestiger
bekannte Farbstoffe wie beispFelLS~" weise aromatische Nitrofarbstoffe (z. B. 1,4-Diamino-2-nitrobenzol),
Azofarbstoffe (z. B. C.I. Acid Brown 4), Anthrachinonfarbstoffe (z. B. C.I. Disperse
Violett 4) und Triphenylmethanfarbstoffe (z. B. C.I. Basic Violett 1), wobei die
Farbstoffe dieser Klassen je nach der Art ihrer Substituenten sauren, nichtionogenen
oder basischen Charakter haben können. Ihre Gesamtkonzentration in diesen Präparaten
beträgt üblicherweise etwa 0,01 bis 2,0 Gew. %.
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Die erfindungsgemäßen Mittel zur Festigung der Frisur weisen bei gleich
guter Festigung des Haares gegenüber üblichen Mitteln eine besonders gute Kämmbarkeit
und einen guten Griff des Haares im nassen Zustand sowie einen besonders angenehmen
Griff des Haares im getrockneten Zustand auf Wenn die erfindungsgemäßen Mittel Haarwaschmittel
darstellen, liegen sie in Form wäßriger Lösungen oder Emulsionen vor und enthalten
neben den erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I zumindest ein anionisches,
kationisches, nichtionisches oder amphoteres Tensid.
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In diesem Haarwaschmittel liegt die Konzentration des Tensides im
allgemeinen zwischen 3 und 50 Gew. % und vorzugsweise zwischen 3 und 20 Gew. %,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, wobei der pH-Wert im allgemeinen zwischen
3 und 9 und vorzugsweise zwischen 4 und 7 liegt.
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Die erfindungsgemäßen Mittel, die in Form von Haarwaschmitteln vorliegen,
enthalten im allgemeinen verschiedene Zusatzstoffe, insbesondere Parfüms, Konservierungsstoffe,
Verdicker, Schaumstabilisatoren, Puffersubstanzen, kosmetische Harze, Pigmente und
Farbstoffe.
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Unter den Schaumstabilisatoren können die Fettamide und insbesondere
die Mono- oder Diethanolamide von Copra-Fettsäuren, Lauryl- oder Ölsäuremono- oder
-diethanolamid, die zweckmäßigerweise in Mengen von 1 bis 10 und vorzugs-
weise
1 bis 3 Gew. %, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels Verwendung finden, angeführt
werden.
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Unter den Verdickern können insbesondere die Acrylpolymere und die
Cellulosederivate wie Carboxymethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxyethylcellulose
angeführt werden. Die Verdicker liegen im allgemeinen in einem Anteil von 0,1 bis
5 Gew. % vor.
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Unter den Tensiden oder oberflächenaktiven Agentien, die in Kombination
mit den neuen Verbindungen der Formel I verwendet werden, sollen beispielsweise
die folgenden genannt werden: a) die anionischen oberflächenaktiven Agentien, wie
beispielsweise die Alkali- oder Erdalkalisalze oder Alkanolamine von Alkansulfonaten,
Alkylsulfaten und Alkylethersulfaten, die C12 - C18-Alkyl- und insbesondere C12
- C 14-Alkyl-Sulfatnatriumsalze oder Triethanolaminsalze, die Natrium- oder Triethanolaminsalze
von Lauryl- oder Tetradecylethersulfaten, das Dinatriumsalz des Sulfosuccinhalbesters
von Alkanolamiden, die Seifen und die Polyethercarbonsäuren; b) die nichtionischen
oberflächenaktiven Agentien, wie beispielsweise oxethylierte Fettalkohole mit 12
bis 18 Kohlenstoffatomen, z. B. mit bis zu 40 Mol Ethyenoxid pro Mol Fettalkohol,
oxethylierter Laurin-, Tetradecyl-, Cetyl-, Olein-, Palmitin- und Stearinalkohol,
allein oder im Gemisch, die Fettalkohole von oxethyliertem Lanolin oder oxethyliertes
Lanolin; Polyglycerylether von gesättigten oder ungesättigten Fettalkoholen und
Alkylphenolen mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und 1 bis 10 Glyceryleinheiten
im Molekül sowie Fettsäurealkanolamide;
c) die kationischen oberflächenaktiven
Agentien, wie beispielsweise das Dilauryldimethylammoniumchlorid, die Chloride oder
Bromide von Alkyldimethylbenzylammonium, die Chloride oder Bromide von Alkyltrimethylammonium,
beispielsweise Cetyltrimethylammoniumchlorid oder -bromid, Tetradecyltrimethylammoniumchlorid
oder -bromid, die Alkyldimethylhydroxyethylammoniumchloride oder -bromide, die Dialkyldimethylammoniumchloride
oder -bromide, Alkylpyridiniumsalze, beispielsweise Cetylpyridiniumchlorid, die
Alkylamidoethyltrimethylammoniumethersulfate, Imidazolinderivate, Verbindungen mit
kationischem Charakter wie Aminoxide, beispielsweise Alkyldimethylaminoxide oder
Alkylaminoethyldimethylaminoxide; d) die amphoteren oder zwitterionischen oberflächenaktiven
Agentien wie bespielsweise die Carboxylderivate von Imidazol, die N-Alkylbetaine,
die N-Alkylsulfobetaine, die N-Alkylaminobetaine, die N-Alkylaminopropionate, die
Alkyldimethylammoniumacetate bzw. die C12 - C18-Alkyldimethylcarboxymethylammoniumsalze.
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Die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel können auch Cremes oder
Lotionen zur Verwendung als Haarkur oder Hautpflegemittel darstellen. Sie liegen
dann meist in Form von Öl-in-Wasser- oder Wasser-in-Öl-Emulsionen oder Suspensionen
vor und enthalten zusätzlich zu den neuen Verbindungen der Formel I kationische,
nichtiongene, amphotere oder anionische Emulgatoren sowie als Bestandteil der Ölphase
z. B. Fettalkohole, Fettsäureester- oder -amide, weiterhin Parfümöle, Vaseline,
Wollfettalkohol oder feste oder flüssige Paraffine.
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Wenn die erfindungsgemäßen Mittel Haartönungs- oder Haarfärbemittel
darstellen, so liegen sie ebenfalls bevorzugt in Form von Cremes oder Lotionen vor
und enthalten zusätzlich übliche Haarfarbstoffe aus der Gruppe der aromatischen
Nitrofarbstoffe, Azofarbstoffe, Anthrachinonfarbstoffe, Triphenylmethanfarbstoffe
oder auch Oxidationsfarbstoffe, beispielsweise aus der Gruppe
der
aromatischen Diamine bzw. Aminophenole. Weiterhin können diese Mittel gegebenenfalls
Alkalisierungsmittel, Antioxidantien sowie weitere für solche Mittel übliche kosmetische
Zusätze und Hilfsstoffe enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Mittel können auch Dauerverformungsmittel oder
Fixiermittel für Haare dastellen. Sie enthalten dann zusätzlich zu den genannten
Verbindungen der Formel I Reduktionsmittel, wie Thioglykolsäure, Thiomilchsäure,
Ammoniumsulfit bzw. Oxidationsmittel, wie Wasserstoffperoxid oder Natriumbromat
sowie gegebenenfalls Alkalisierungsagentien bzw. Peroxidstabilisatoren, z. B. Phosphorsäure,
und andere kosmetische Hilfsstoffe und Zusatzstoffe wie beispielsweise Parfümöle,
Riechstoffe, Pflegestoffe und Farbstoffe.
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Die nachstehenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher
erläutern.
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HERSTELLUNGSBEISPIELE Sulfopropylierung von Chitin Beispiel 1 21,
2 g - 0,1 Mol feingemahlenes Chitin werden mit 325 ml 43 %iger NaOH versetzt und
anschließend durch mehrmaliges Gefrieren und Auftauen in Alkalichitin umgewandelt.
Das überschüssige Alkali wird abgesaugt. Man erhält 160 g Alkalichitin, welches
sodann mit 275 ml Isopropanol aufgeschlämmt wird. Die erhaltene Dispersion wird
mit 24,43 g ^- 0,2 Mol 1,3-Propansulton bei 250 C versetzt, und man rührt das Gemisch
sodann 24 Stunden lang. Nach beendeter Reaktion wird das Reaktionsgemisch mit Wasser
verdünnt, der pH mit Salzsäure auf 5 bis 6 eingestellt und die Lösung filtriert.
Man dialysiert die Lösung anschließend 7 Tage lang mit einem Dialyse-
schlauch
der Molekulargewichtsausschlußgrenze bei MG = 1000. Die dialysierte Lösung wird
eingeengt und sodann in Aceton ausgefällt. Der erhaltene flockige Niederschlag wird
bei 500 C im Vakuum getrocknet.
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Kenndaten des Reaktionsproduktes: Grenzvisokositätszahl: = 51 ml/g
N-Acetylgruppen: 10,70 Gew. % Substitutionsgrad p (Acetylgruppen): 0,75 Schwefel:
3,62 Gew. % Substitutionsgrad o (Sulfopropylgruppen): 0,33 Beispiel 2 Verfährt man
wie in Beispiel 1, führt jedoch die Umsetzung des Alkalichitins mit dem 1,3-Propansulton
bei einer 0 auf 45 C erhöhten Reaktionstemperatur und einer auf 48 Stunden verlängerten
Reaktionszeit durch, so erhält man ein Reaktionsprodukt mit folgenden Kennzahlen:
Grenzviskositätszahlen: -= = 176 ml/g N-Acetylgruppen: 4,34 Gew. % Substitutionsgrad
p (Acetylgruppen): 0,347 Schwefel: 4,95 Gew. % Substitutionsgrad o (Sulfopropylgruppen):
0,520 Sulfopropylierung von Chitosan Beispiel 3 In einem 3-Halsrundkolben, der mit
Rührer, Thermometer, Rückflußkühler und Tropftrichter ausgestattet ist, werden 16,1
g 4- 0,1 Mol gemahlenes Chitosan 16 1 g ~ 140 ml/g; freies Amin 86 %; Teilchengröße(25rm)
in 275 ml Isopropanol aufgeschlämmt. Zu dieser Suspension tropft man bei einer Reaktionstemperatur
von 450 C A 24,43 g = 0,2 Mol 1,3-Propansulton.
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Nach 48-stündiger Reaktionsdauer filtriert man die Aufschlämmung über
eine Glas-Sinternutsche und wäscht den Filterrückstand mehrere Male gründlich mit
Isopropanol.
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Das so erhaltene Chitosanderivat wird anschließend bei 0 50 C im Vakuum
getrocknet. Es besitzt folgende Kenndaten: Grenzviskositätszahl: u) = 93 ml/g N-Acetylgruppen:
4,31 Gew. % Substitutionsgrad p (Acetylgruppen): 0,39 Schwefel: 8,18 Gew. % Substitutionsgrad
o (Sulfopropylgruppen): 0,98 Die in den Beispielen 1 bis 3 angebenen Grenzviskositätszahlen
wurden bei 250 C unter Verwendung von 0,2 molarer Essigsäure und 0,1 molarer Natriumacetatlösung
als Lösungsmittel erhalten.
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BEISPIELE FÜR KOSMETISCHE MITTEL Beispiel 4 alkoholfreier Haarfestiger
0,60 g Sulfopropylchitosan nach Beispiel 3 1,52 g 10%ige Ameisensäure 0,10 g Konservierungsmittel
0,75 g Parfümöl 0,10 g Farbstoff 96,93 g Wasser, entsalzt 100,00 g Der vorstehend
angeführte Haarfestiger wird gleichmäßig auf dem handtuchtrockenen Haar verteilt.
Das Haar weist eine gute Naßkämmbarkeit auf. Nach dem Frisieren und dem Trocknen
ist ein schöner Glanz und ein guter Griff des Haares festzustellen.
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Beispiel 5 klares Shampoo 1,00 g Sulfopropylchitin nach Beispiel 1
40,00 g Laurylalkoholdiglykolethersulfat-Natriumsalz, 28 %ige wäßrige Lösung 4,00
g NaCl 0,10 g Farbstoff 54,90 g Wasser, entsalzt 100,00 g Das vorstehende Shampoo
besitzt gute Wasch- und Pflegeeigenschaften, wobei besonders ein angenehmer Griff
des Haares sowie eine gute Naßkämmbarkeit festzustellen ist.
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Beispiel 6 Feuchtigkeitscreme 0,2 g Sulfopropylchitin nach Beispiel
2 0,6 g Carboxyvinylpolymer, neutralisiert mit Natriumcarbonat (Handelsprodukt Carbopol
zu 940 der Firma B.F. Goodrich Co., Cleveland 15, Ohio, USA) 5,0 g Gemisch aus Cetyl-
und Stearylalkohol sowie Natriumlaurylsulfat (Handelsprodukt Lanette Lanette zu
W der Firma Deutsche Hydrierwerke GmbH, Düsseldorf) 12,0 g Isocetylalkohol 0,2 g
Methylparaben 4,0 g 1,2-Propylenglykol 78,0 g Wasser 100,00 g Die vorstehende Creme
bewirkt durch ihren Gehalt an Sulfopropylchitin eine milde und sanfte Pflege der
Haut.