DE3432143A1 - Verfahren zur einkapselung eines einzuhuellenden materials - Google Patents
Verfahren zur einkapselung eines einzuhuellenden materialsInfo
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Description
3432H3
Damon Biotech, Inc. Needham Heights, MA o2 194, V. St. A,
Verfahren zur Einkapselung eines einzuhüllenden
Materials
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einkapselung eines einzuhüllenden Materials in einer semipernveablen
Membran, insbesondere ein Verfahren zur Einkapselung in einer Mikrokapsel eines Materials,
einschließlich Lebendzellen, das gegenüber dem pH-Wert, der Temperatur oder der Ionenkonzentration empfindlich
ist. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Einkapselung ermöglicht die Bildung einer semipermeablen Membran
ohne Schaden für das einzuhüllende Material. Die Erfindung betrifft auch eine Kapsel, bei der eine Innenschicht
aus einem aminierten Polymer an eine Außenschicht aus einem anionischen Polymer ionisch gebunden
ist.
Obwohl eine Vielzahl von Verfahren zur Mikroeinkapselung von einzuhüllendem Material entwickelt worden
sind, können die meisten dieser Verfahren wegen der dafür notwendigen scharfen Bedingungen nicht zur
Einkapselung von Material, wie Lebendzellen, verwen-
0192-DBH-419-K1-E
det werden, das gegenüber dem pH-Wert, der Temperatur oder der Ionenkonzentration empfindlich ist. In der
US-PS 4 352 883 ist das vermutlich erste Verfahren zur erfolgreichen Einkapselung von Lebendgewebe oder
-zellen in einer semipermeablen Membran beschrieben. Dabei wird um das Gewebe oder die Zellen eine Zwischenkapsel
aus einem gelierbaren Material, vorzugsweise aus einem anionischen Gummi, wie Natriumalginat, gebildet;
durch Vernetzen der Oberflächenschichten der Zwischenkapsel wird eine dauerhafte, semipermeable Membran hergestellt.
Typischerweise wird ein Gemisch des Gummis und des einzuhüllenden Materials zur Herstellung einer
Zwischenkapsel mit einer Gelierlösung, vorzugsweise einer Calciumionenlösung, behandelt. Die entstandene Zwischenkapsel
wird zur Herstellung einer dauerhaften Membran mit einer Lösung eines polykationischen Materials
umgesetzt. Das Innere der Kapsel kann wieder verflüssigt werden, und zwar durch Wiederherstellen von Bedingungen,
unter denen der anionische Gummi flüssig ist, z. B. durch Verändern der Ionenkonzentration bei Einbringen
der Kapseln in eine phosphatgepufferte Salzlösung. Die Wiederverflüssigung des Kapselinneren erleichtert
den Nährstofftransport durch die Membran und fördert das Zellwachstum. Da die Bedingungen für die Einkapselung,
wie Temperatur, Ionenstärke oder pH-Bereich, nicht unbedingt scharf sein müssen, ist auch eine Schädigung
des einzuhüllenden Materials oder eine Beeinträchtigung der Lebensfähigkeit der Zellen nicht unbedingt notwendig.
Aufgabe der Erfindung war es somit, ein Verfahren zur Einkapselung von Lebendzellen oder anderem empfind-
lichen Material in semipermeable Membranen zur Verfügung
zu stellen. Auch sollte einzuhüllendes Material, das wegen seiner Empfindlichkeit gegenüber dem pH-Wert, der
Ionenkonzentration oder -ladung oder der Temperatur in bekannten Verfahren schwer einzukapseln ist, im erfindungsgemäßen
Verfahren eingekapselt werden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung war es, eine verbesserte Kapsel
mit einer semipermeablen Membran zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Einkapselung eines einzuhüllenden Materials in
einer semipermeablen Membran, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
A. das einzuhüllende Material in einem wäßrigen Medium, in dem ein Kationen enthaltendes Polysaccharid
gelöst ist, suspendiert wird,
B. die Suspension zu das einzuhüllende Material enthaltende Tröpfchen geformt wird,
C. die Tröpfchen mit einer Anionen enthaltenden Lösung behandelt werden, wobei sie zu diskreten, formbeständigen
Zwischenmatrizes gelieren, und
D. die Zwischenmatrizes mit einem Polymer, das mit den Kationen reagierende Anionen enthält, behandelt werden,
wobei die Oberflächenschichten der Zwischenmatrizes zu Kapseln um die Tröpfchen vernetzt werden.
3A32U3
In erfindungsgemäßen Verfahren kann einzuhüllendes Material, wie Enzyme, Antikörper, Hormone oder Lebendzellen,
z. B. Gewebekulturen oder genetisch modifizierte Zellen, in einer semipermeablen Membran eingekapselt
werden. Das einzuhüllende Material wird in einem wäßrigen Medium suspendiert, indem ein Kationen enthaltendes
Polysaccharid gelöst ist, vorzugsweise ein aminiertes Polysaccharid, wie ein Poly-D-Glucosamin (Chitosan).
Die Tröpfchen der Suspension gelieren, wenn man sie mit einer Lösung eines zwei- oder mehrwertigen Anions behandelt,
z. B. mit Phosphat-, Hydrogenphosphat-oder Sulfatsalzen. Eine dauerhafte Membran entsteht durch Vernetzen der
Oberflächenschichten der Zwischenmatrix mit einem Polymer, das Anionen und vorzugsweise Carboxylgruppen enthält, die
mit den Kationen der Matrix reagieren. Poly-L-Glutaminsäure
und Poly-L-Asparaginsäure sind entweder als solche oder in Form ihrer Salze bevorzugte anionische Polymere.
Das Innere der Kapsel kann durch Behandlung der Kapsel mit einer Lösung eines niedrig molekularen Polykations,
z. B. Spermadin, Spermin oder Harnstoff, wieder löslich gemacht werden. Die Wiederverflüssigung des Kapselinneren
fördert den Massentransport zwischen der extrakapsulären Flüssigkeit und dem intrakapsulären Raum.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann man Lebendzellen
in einer semipermeablen Membran einkapseln. Die Zellen werden in einem wäßrigen Medium, das die Lebensfähigkeit
der Zelle nicht beeinträchtigt und ein aminiertes Glucopolysaccharid enthält, suspendiert. Die Tröpfchen
der Suspension werden mit einer Gelierlösung behandelt, wobei eine formbeständige, wasserunlösliche Zwischenmatrix
entsteht. Die Gelierlösung ist eine wäßrige Lö-
sung eines zwei- oder mehrwertigen Anions, z. B. eine Lösung von Phosphat-, Hydrogenphosphat- oder Sulfatsalzen.
Die Kapsel wird dann mit einem Polymer, das eine Vielzahl von Carboxylgruppen enthält, z. B. Polyglutaminsäure
oder Polyasparaginsäure,behandelt, wodurch die Oberflächenschichten
der Zwischenmatrix dauerhaft vernetzt werden. Das Kapselinnere wird in einer praktisch fällungsfreien
Reaktion wieder verflüssigt, wenn man die Kapsel einer Lösung eines niedrigmolekularen Polykations, beispielsweise
Spermadin, Spermin oder Harnstoff, aussetzt. Die Wiederverflüssigung erfolgt durch die Entfernung der
mehrwertigen Anionen aus dem inneren Gel. Human- oder Tiergewebezellen aus einem Gewebewachstumsmedium und
genetisch modifizierte,prokariotische oder eukariotische
Zellen in einem Wachstumsmedium können im erfindungsgemäßen
Verfahren eingekapselt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Einkapselung ist so schonend, daß die eingekapselten
Zellen nicht beschädigt werden; die normalen metabolischen Prozesse, einschließlich Wachstum
und Reproduktion, laufen innerhalb der Kapsel weiter ab.
Die Erfindung betrifft ferner eine Kapsel, bei der eine Membran einen geschlossenen intrakapsulären Raum
umgibt. Die Membran hat eine Innenschicht aus einem polyaminierten Polymer und vorzugsweise einem aminierten
Polysaccharid, insbesondere einem aminierten Glucopolysaccharid,
die ionisch an eine Außenschicht aus einem polyanionischen Polymer und vorzugsweise einem polycarboxylierten
Polymer, wie Polyglutamin- oder Polyasparaginsäure, zu einer wasserunlöslichen dauerhaften Kapsel
vernetzt ist. In den intrakapsulären Raum kann man eine
Zelle, vorzugsweise eine eukariotische, bakterielle oder genetisch modifizierte Zelle einbetten; in diesem Fall
sollten die polyanionischen und polyaminierten Polymere mit der Zelle physiologisch verträglich sein.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einkapselung eines einzuhüllenden Materials, wie eukariotische
oder prokariotische, natürlich vorkommende oder genetisch modifizierte Lebendzellen oder Gewebekulturen
in einer semipermeablen Membran. Die Erfindung betrifft auch eine neue Mehrschichtenkapsel.
Durch Reaktion eines Kationen enthaltenden PoIysaccharids
oder Glucopolysaccharids mit einem mehrwertigen Anion entsteht eine Gel- oder Zwischenmatrix um
das einzuhüllende Material oder die lebende Zelle. Die Oberflächenschichten der entstandenen Zwischenmatrix werden mit
einem Polymer, das Anionen und vorzugsweise Carboxylgruppen enthält, zu einer dauerhaften, das einzuhüllende
Material einkapselnde Membran ionisch vernetzt. Das Innere der Kapsel kann durch Behandeln der Kapsel mit
einer Lösung eines niedrigmolekularen Polykations wieder verflüssigt werden.
Das einzuhüllende Material, z. B. Enzyme, Hormone, Antikörper oder Lebendzellen, wird in einem wäßrigen
Medium suspendiert, das ein gelierbares, Kationen enthaltendes Polymer enthält. Ein bevorzugtes gelierbares
Polymer ist ein aminiertes Glucopolysaccharid, insbesondere Chitosan (Poly-D-Glucosamin). Chitosan entsteht
durch Säurehydrolyse von Chitin (Poly-D-N-Acetylglucosamin),
das die erste Aufbausubstanz der wirbellosen Außenskelette ist. Chitosan ist ein langkettiges, aminiertes
Polymer, das mit den meisten Zellen physiologisch verträglich ist. Es ist in Wasser nur schwach löslich, es
kann jedoch in verdünnter Essigsäure leicht gelöst werden.
Chitosan-Vorratslösungen werden durch Lösen des Chitosans in 0,5 M (Mol/l) Essigsäure hergestellt. Die Essigsäure
wird durch wiederholte Dialyse gegen phosphatgepufferte Salzlösung (PBS) aus der Lösung entfernt. Das
Chitosan fällt aus dieser Lösung nicht aus, wenn sie unter 37 0C aufbewahrt wird. Die bevorzugte Vorratslösung,
1,4 % Chitosan in PBS, wurde erfolgreich längere Zeit bei 4 0C aufbewahrt.
Das wie oben beschrieben hergestellte Chitosan wird mit dem einzuhüllenden Material vermischt, wobei eine
Lösung oder eine Aufschlämmung entsteht, die dann in
Tröpfchen oder andere Formen geformt wird. Obwohl Lösungen mit einer Endkonzentration an Chitosan von 0,4 %
(Gewicht/Volumen) gelieren, liegt das Optimum des Gelierens bei 0,8 bis 1,2 I (Gewicht/Volumen) Chitosan in
isotoner, 125 mM Na-HPO.-Lösung. Die Suspension von Chitosan und einzuhüllendem Material kann mit jeder herkömmlichen
tröpfchenbildenden Vorrichtung zu Tröpfchen geformt werden. Eine solche tröpfchenbildende Vorrichtung
wird im folgenden erläutert.
Ein die Suspension enthaltendes Rohr ist mit einem Verschluß ausgerüstet, an dem die tröpfchenbildende Vorrichtung
angebracht ist. Die Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse, das eine Lufteinblasdüse oben und einen
länglichen Reibungshohlkörper, der in den Verschluß einge-
paßt ist, aufweist. Eine 10-ml-Spritze, die mit einer
Schrittpumpe verbunden ist und eine Nadel aufweist, die über die Länge des Gehäuses reicht, beispielsweise
eine Teflon-beschichtete Nadel mit einem inneren Durchmesser von 25 mm, wird oben am Gehäuse angebracht.
Das Innere des Gehäuses ist so ausgelegt, daß die Spitze der Nadel einem ständigen laminaren Luftstrom ausgesetzt
ist, der als Luftmesser wirkt. Beim Betrieb drückt die Schrittpumpe Tröpfchen der Lösung von der Nadelspitze.
Jeder Tropfen wird durch den Luftstrom "abgeschnitten" und fällt etwa 2,5 cm in die Gelierlösung, vorzugsweise
eine Dinatrium-hydrogenphosphatlösung, wo er durch Reaktion mit den negativen Ionen sofort geliert. Der
Abstand zwischen der Nadelspitze und der Oberfläche der Gelierlösung ist vorzugsweise groß genug, um der Suspension
von Chitosan und einzuhüllendem Material die physikalisch günstigste Form zu verleihen, d. h. eine
Kugelform (maximales Volumen bei einer minimalen Oberfläche). Die Luft aus dem Rohr strömt durch eine öffnung
in den Verschluß. Dieses Verfahren gewährt ein "Vernetzen" des Gels und die Bildung einer hochviskosen,
formbeständigen schützenden Zwischenmatrix, die das suspendierte, einzuhüllende Material und sein Medium
enthält. Die Zwischenmatrizes sammeln sich in der Lösung als getrennte Phase und können durch Absaugen
abgetrennt werden.
Als mehrwertige Gelierlösung ist eine 125 mM Na^
Lösung bevorzugt; jedoch geben auch einbasische Natriumphosphat- und Natriumsulfatlösungen annehmbare Zwischenmatrizes.
Auch Natriumeitrat geliert die Suspension; die besten Ergebnisse werden jedoch mit ein- oder zweibasi-
sehen Phosphat- und Sulfatlösungen erhalten. Ist die
Anionenkonzentration zu niedrig (beispielsweise unter etwa 100 mM), so geliert die Suspension nicht.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Zwischenmatrizes werden gesammelt und zur Entfernung
der überschüssigen Gelierlösung gewaschen. Die Matrizes werden dann mit einer Überzugs- oder Vernetzungslösung
eines polyanionischen und vorzugsweise polycarboxylierten Polymers behandelt. Eine bevorzugte Vernetzungslösung
ist eine 1 %-ige Poly-L-Asparaginsäure- oder PoIy-L-Glutaminsäurelösung,
die im Verhältnis 1 : 15 mit 150 mM Natriumchlorid zu einer Polymerendkonzentration
von 6,6 χ 10~ g/100 ml verdünnt ist. Das Molekulargewicht der Poly-L-Asparagin- oder Poly-L-Glutaminsäure
liegt im Bereich von 3000 bis 100.000 Dalton oder darüber, wobei der Bereich von 25.000 bis 60.000 Dalton bevorzugt
ist. Eine Reaktionszeit von 3 bis 6 min bei Raumtemperatur ist zufriedenstellend.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
Eine wie oben angegeben hergestellte Vorratslösung von 1,4 % Chitosan (CSN-Sigma Chemical Co.) in 14 bis
17 mM (mMol/1) isotoner phosphatgepufferter Salzlösung
(PBS) wurde zur Bestimmung der optimalen CSN-Konzentration für die Bildung der Zwischenmatrix verwendet, wobei
verschiedene Chitosan-Konzentrationen untersucht wurden. Der CSN-Vorratslösung wurden 1-ml-Proben entnommen
und mit Kalbsfötusserum (FCS-Flow Laboratories)
versetzt. Die Tröpfchen wurden gebildet und in die unten beschriebenen Lösungen unter Verwendung einer wie
oben beschriebenen tröpfchenbildenden Vorrichtung eingebracht. In Tabelle 1 sind drei verschiedene Chitosan-Konzentrationen
angegeben, nämlich 0,6, 0,8 und 1 % (Gewicht/Volumen).
Probe
, ml | Tabelle | 1 | 43 | |
CSN | 57 | 58 | ||
o, | 42 | FCS, ml | 28 | |
o, | 72 | 0, | ||
o, | ||||
o, |
CSN-Konzentration (Gew./Vol.)
0,8 I 0,6 % 1,0 i
Es wurden zwei Gelierpuffer hergestellt, nämlich 110 mM Natriumeitrat (Sigma) und 125 mM Dinatriumhydrogenphosphat
(Sigma). In allen Proben waren die mit diesen Pufferlösungen gebildeten Zwischenmatrizes
annehmbar, mit dem Natriumeitratpuffer war jedoch das
Gelieren der Probe 1 mangelhaft. Während mit allen Proben annehmbare Zwischenmatrizes im Dinatrium-hydrogenphosphatpuffer
gebildet wurden, gab Probe 3 die beste Gelierung.
Eine 1 l-ige Lösung von Poly-L-Asparaginsäure (Molekulargewicht:
40.000 Dalton; Sigma) wurde im Verhältnis 1:15 mit 150 mM Natriumchlorid (Sigma) zu einer Konzentration
von 6,6 χ 10~ g/100 ml Lösung verdünnt. Die mit der Probe 3 gebildeten Zwischenmatrizes wurden aus
dem Gelierpuffer entfernt, wiederholt mit isotoner PBS
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gewaschen und in der Poly-L-Asparaginsäurelösung wieder
suspendiert. Nach einer Reaktionszeit von 6 min bei Raumtemperatur in der Poly-L-Asparaginsäurelösung war
die Vernetzung vollständig, es waren dauerhafte Membranen entstanden. Die Kapseln waren im wesentlichen kugelförmig
mit einem Durchmesser von etwa 380 bis 480 μπι.
Einige Kapseln hatten kleine Schwänze. Die auf diese Weise hergestellten Kapseln waren nicht klebrig und
hatten keine Neigung zum Verklumpen. Die Porosität der Kapseln wurde empirisch auf etwa 80.000 Dalton bestimmt.
Das Beispiel zeigt, daß im erfindungsgemäßen Verfahren
annehmbare Kapseln gebildet, werden können.
Es sollte gezeigt werden, daß die Lebensfähigkeit von Zellen durch die Einkapselung nicht beeinträchtigt
wird. Die in diesem Versuch verwendete Zellkultur war eine Friend-Erythroleukämie-Zellinie CFEL745), d. h.
eine Maus-Erythroleukämie-Zellinie, die in einer Suspensionskultur
schnell wächst.
Eine Kultur von FELy.r-Zellen wurde 5 min zentrifugiert;
der entstandene Kuchen wurde in Kalbsfötusserum (Flow Labs) als Aufschlämmung wieder suspendiert. Eine
wie oben beschriebene Vorratslösung von 1,4 % Chitosan wurde hergestellt und mit der Zellkulturlösung vermischt,
wobei die Endkonzentration an Chitosan 1 % (Gewicht/Volumen) und an Zellen etwa 5x10 Zellen/ml betrug. Es wurden
Zwischenmatrizes hergestellt, indem das Chitosan-Zellengemisch
durch eine tröpfchenbildende Vorrichtung (wie oben beschrieben) gedrückt wurde und die entstandenen
flüssigen Mikrokügelchen mit einer 125 mM Phosphatlösung (wie oben beschrieben) behandelt wurden. Die entstandenen
Zwischenmatrizes wurden wiederholt mit isotoner PBS gewaschen und in einer Poly-L-Asparaginsäurelösung (mit
einem Molekulargewicht von 40.000 Dalton) in einer Konzentration von 6,6 χ 10 g/100ml in.150 mM Natriumchlorid
wieder suspendiert. Nach einer Reaktionszeit von 6 min bei Raumtemperatur in der Poly-L-AsparaginsäurelÖsung
wurden die entstandenen Kapseln zweimal mit dem Kulturmedium RPMI-1640 (Flow Labs), das 10 I Kalbsfötusserum
und Antibiotika enthält, gewaschen. Die Mikrokapseln wurden mit dem Kulturmedium in Gewebekulturflaschen eingebracht
und bei 37 0C und einer 5 2-igen CO2-Atmosphäre
inkubiert.
Proben der Zellkultur wurden zu verschiedenen Zeiten entnommen und in einem Mikroskop untersucht, wobei festgestellt
wurde, daß die Zellen wachsen und sich reproduzieren, was die Lebensfähigkeit der Zellen nach der
Einkapselung beweist. Es sollte festgestellt werden, daß die Stufe der Wiederverflüssigung nicht angewendet wurde,
da Friend-Zellen sowohl in einer Gelkultur als auch in einer Suspensionskultur wachsen können. Viele Zellarten
benötigen jedoch zur Reproduktion ein flüssiges Kulturmedium. Die Lebensfähigkeit der Zelle sollte durch die
Wiederauflösung des Kapselinneren nicht beeinträchtigt
werden. Die Kapsel stellt eine von äußeren Verunreinigungen freie MikroUmgebung zur Verfügung.
Für den Fachmann liegen andere Modifikationen- oder
Ausführungsformen des beschriebenen Verfahrens und des
Produkts innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung. Dem-
entsprechend fallen andere Ausführungsformen auch unter
die Ansprüche.
Claims (30)
1.Verfahren zur Einkapselung eines einzuhüllenden Materials
in einer semipermeablen Membran,
A.
das einzuhüllende Material in einem wäßrigen Medium, in dem ein Kationen enthaltendes PoIysaccharid
gelöst ist, suspendiert wird,
B. die Suspension zu das einzuhüllende Material enthaltende Tröpfchen geformt wird,
C. die Tröpfchen mit einer Anionen enthaltenden Lösung behandelt werden, wobei sie zu diskreten,
formbeständigen Zwischenmatrizes gelieren, und
D. die Zwischenmatrizes mit einem Polymer, das mit den Kationen reagierende Anionen enthält, behandelt
werden, wobei die Oberflächenschichten der Zwischenmatrizes zu Kapseln um die Tröpfchen vernetzt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kationen enthaltende Polysaccharid ein aminiertes
Polysaccharid ist.
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3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das aminierte Polysaccharid Chitosan ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anionen unter Phosphat, zweibasischem Phosphat und/oder Sulfat ausgewählt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anionen enthaltende Lösung durch Lösen eines Salzes des Anions in einer wäßrigen Lösung hergestellt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anionen enthaltende Polymer Carboxylgruppen enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Carboxylgruppen enthaltende Polymer unter PoIyasparaginsäure
und/oder Polyglutaminsäure und/oder deren Salze ausgewählt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine zusätzliche Stufe enthält, in der das Gel innerhalb der Kapsel wieder löslich gemacht wird.
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9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gel durch Behandeln der Kapsel mit einer Lösung eines niedrigmolekularen Polykations wieder löslich gemacht
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das niedrigmolekulare Polykation unter Spermadin, Spermin und/oder Harnstoff ausgewählt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das einzuhüllende Material unter Enzymen, Antikörpern, Hormonen und Lebendzellen ausgewählt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lebendzellen eine Gewebekultur oder deren Einzelzellen umfassen und das wäßrige Medium ein Gewebekulturmedium
ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lebendzellen genetisch modifizierte Zellen umfassen.
14. Verfahren nach Anspruch 1 zur Einkapselung von Lebendzellen in einer semipermeablen Membran,
dadurch gekennzeichnet, daß
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a. die Zellen in einem wäßrigen Medium, das die Lebensfähigkeit
der Zellen nicht beeinträchtigt und ein aminiertes Glucopolysaccharid enthält, suspendiert
werden,
b. die Suspension in die Zellen enthaltende Tröpfchen geformt wird,
c. die Tröpfchen mit einer wäßrigen^Anionen enthaltenden
Gelierlösung behandelt werden, wobei sie zu formbeständigen, wasserunlöslichen Zwischenmatrizes
gelieren, und
d. die Zwischenmatrizes mit einem eine Vielzahl von Carboxylgruppen enthaltenden Polymer behandelt
werden, wobei die Oberflächenschicht der Zwischenmatrizes dauerhaft zu einer Membran um die Tröpfchen
vernetzt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine zusätzliche Stufe enthält, in der das Innere der Membran wieder löslich gemacht wird durch Behandeln
des Produkts der Stufe d. mit einer Lösung eines niedrigmolekularen Polykations, das die Anionen in einer praktisch
fällungsfreien Reaktion aus dem Gel entfernt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 14 und 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelierlösung eine wäßrige Lösung des Salzes eines Anions, ausgewählt unter Phosphat, zweibasischem
Phosphat und/oder Sulfat, ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
343214:
daß das eine Vielzahl von Carboxylgruppen enthaltende Polymer unter Polyasparaginsäure und/oder Polyglutaminsäure
und/oder einem ihrer Salze ausgewählt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß das niedrigmolekulare Polykation unter Spermadin, Spermin und/oder Harnstoff ausgewählt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lebendzellen Human- und Tiergewebezellen umfassen und das wäßrige Medium ein Gewebewachstumsmedium
ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lebendzellen genetisch modifizierte Zellen umfassen und das wäßrige Medium ein Wachstumsmedium ist.
21. Kapsel,
gekennzeichnet durch
gekennzeichnet durch
eine einen geschlossenen intrakapsulären Raum umgebende Membran aus im wesentlichen einer Innenschicht aus einem
polyaminierten Polymer und einer Außenschicht aus einem polyanionischen Polymer, die durch ionische Wechselwirkung
zwischen den Aminiumgruppen des polyaminierten Polymers und den Anionen des polyanionischen Polymers
zu einer wasserunlöslichen permeablen Kapsel vernetzt werden, hergestellt gemäß einem der Ansprüche 1
bis 20.
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22. Kapsel nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das polyaminierte Polymer ein aminiertes PoIysaccharid
ist.
23. Kapsel nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß das aminierte Polysaccharid ein polyaminiertes
Glucopolysaccharid ist.
24. Kapsel nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß das polyanionische Polymer ein polycarboxyliertes Polymer einschließt.
25. Kapsel nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
daß das polyanionische Polymer Polyasparaginsäure oder eines ihrer Salze ist.
26. Kapsel nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
daß das polyanionische Polymer Polyglutaminsäure oder eines ihrer Salze ist.
27. Kapsel nach einem der Ansprüche 21 bis 26, dadurch gekennzeichnet,
daß sie im intrakapsulären Raum eine Zelle in ihrem Kulturmedium enthält.
28. Kapsel nach einem der Ansprüche 21 bis 27, dadurch gekennzeichnet,
daß das polyaminierte Polymer und das polyanionische Polymer mit der Zelle physiologisch verträglich sind.
29. Kapsel nach einem der Ansprüche 21 bis 28, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zellen eukariotische Zellen umfassen.
30. Kapsel nach einem der Ansprüche 21 bis 28, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zellen genetisch modifizierte Zellen umfassen.
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