DE3429672C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Drehzahlregelsystem
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Dieses Drehzahl
regelsystem ist insbesondere für Dieselmotoren be
stimmt, deren einzuspritzende Kraftstoffmenge mittels
eines PI-Reglers im Bereich der Leerlaufdrehzahl ge
regelt wird. Aus der DE-OS 31 30 080 ist bereits im
Zusammenhang mit einer Drehzahlregelung bekannt, den
Sollwert anzuheben, wenn die Ist-Drehzahl einen be
stimmten Abstand zur Soll-Drehzahl erreicht hat. Bei
diesem bekannten Drehzahlregelsystem wird der Sollwert
in einem bestimmten Abstand dem Istwert bis zu einer
maximalen Soll-Drehzahl nachgeführt, wobei dieser Ab
stand konstant ist. Bei abfallender Drehzahl wird das
Drehzahlregelsystem bei Unterschreiten einer vorge
gebenen Drehzahlschwelle wirksam, wobei der Verlauf
des Drehzahlsollwertabfalles dem Drehzahlistwertab
fall bei betriebswarmer Brennkraftmaschine angenähert
ist. Da bei einem kalten Motor die Ist-Drehzahl
schneller abfällt als bei einem betriebswarmen Motor,
kann ein Unterschreiten der vorgegebenen Leerlauf
drehzahl, insbesondere bei kaltem Motor, mit dem be
kannten Regelsystem nicht sicher vermieden werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Drehzahlregelsystem, welches
die Merkmale des Hauptanspruchs aufweist, wird eine
einwandfreie Drehzahlregelung bei unterschiedlichen
Motortemperaturen und auch bei bauartbedingten unter
schiedlichen Drehzahlabfallgeschwindigkeiten im Be
reich der Leerlaufdrehzahl sichergestellt. Der Verlauf
der Soll-Drehzahl fällt beispielsweise bei warmem
Motor schneller ab als bei kaltem Motor. Das Regel
system wird nur wirksam, wenn die Ist-Drehzahl abfällt
und deren Abfallgeschwindigkeit einen Mindestwert über
steigt, so daß auch ein langsameres Absinken der Drehzahl
möglich ist. Die Zeitkonstante der e-Funktion
des Sollwertverlaufes hängt von der jeweils gemessenen
Abfallgeschwindigkeit der Ist-Drehzahl ab und ist
proportional zu einem fest einstellbaren Faktor. Dieser
Faktor kann entsprechend dem jeweiligen Drehzahlver
halten eines bestimmten Motortyps fest eingestellt
werden. Auf diese Weise läßt sich das Drehzahlregel
system an unterschiedliche Motortypen anpassen. Ist
die Leerlaufdrehzahl erreicht, so wird die Regelung
erst wieder wirksam, wenn ein vorgegebener Drehzahl
offset überschritten und die Ist-Drehzahl wieder zu
rückgenommen wird. Geringfügige Drehzahlschwankungen,
die das Gleichlaufverhalten im Leerlauf nicht beein
trächtigen, lassen somit die Drehzahlregelung nicht
wirksam werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Kennlinie der Ist-Drehzahl und des Ver
laufs der Soll-Drehzahl bei kaltem Motor und ab
fallender Ist-Drehzahl,
Fig. 2 die Kennlinien wie bei Fig. 1, jedoch bei
warmem Motor,
Fig. 3 die Kennlinien für Ist-Drehzahl und Soll-Dreh
zahl mit Nachführung des Sollwertes bei steigender
Ist-Drehzahl und
Fig. 4 ein Blockschaltbild des Regelsystems.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Diagramm verläuft
die Kennlinie für die Ist-Drehzahl n verhältnismäßig
steil nach unten, wie dies beispielsweise bei kaltem
Motor der Fall sein kann. Sobald die Drehzahlschwelle
NS unterschritten wird, stellt das Regelsystem die Ab
fallgeschwindigkeit dn/dt der Ist-Drehzahl n fest.
Hierzu wird die Drehzahländerung pro Zeiteinheit be
stimmt. Unterschreitet die gemessene Abfallgeschwindig
keit eine vorgegebene feste Mindestabfall
geschwindigkeit ddmin, so erfolgt zum Zeitpunkt t=O eine An
hebung des Sollwertes für die Soll-Drehzahl N auf die
Ist-Drehzahl n. Der Verlauf der Soll-Drehzahl N fällt
nun mit einer e-Funktion ab, die eine verhältnismäßig
große Auszeit taus besitzt. Der Verlauf der Soll-Dreh
zahl N verläuft nun unverändert gemäß dieser vorgegebenen
e-Funktion, deren Zeitkonstante wesentlich durch die
zuvor gemessene Drehzahlabfallgeschwindigkeit dn/dt
bestimmt wird. Eine Änderung des Verlaufs der Soll-
Drehzahl N ergibt sich erst, wenn die Ist-Drehzahl n
wieder ansteigt. Das Verhalten des Regelsystems bei
ansteigender Drehzahl wird später im Zusammenhang mit
Fig. 3 beschrieben.
Fig. 2 zeigt die Kennlinien der Ist-Drehzahl n, bei
der die Drehzahlabfallgeschwindigkeit dn/dt kleiner
ist als bei Fig. 1, und der Soll-Drehzahl N, die
eine kleinere Auszeit taus als bei Fig. 1 aufweist.
Die Kennlinien, wie sie in Fig. 2 angegeben sind,
können beispielsweise dem Drehzahlverlauf bei warmem
Motor entsprechen. Bei Fig. 1 und Fig. 2 ist der Ab
stand zwischen der Leerlaufdrehzahl NL und der Dreh
zahlschwelle NS gleich, wobei es vorteilhaft sein
kann, die Leerlaufdrehzahl NL bei noch kaltem Motor
gegenüber der Leerlaufdrehzahl NL bei warmem Motor zu
erhöhen. Die Leerlaufdrehzahl NL kann bei kaltem Motor
so erhöht werden, daß ein ruckfreier Motorlauf ge
währleistet ist. Da bei warmem Motor diese erhöhte
Leerlaufdrehzahl für einen gleichmäßigen Motorlauf
nicht erforderlich ist, kann in diesem Fall die Leer
laufdrehzahl NL auf einen niedrigeren Wert abgesenkt
werden, wodurch die Werte für die Geräuschentwicklung,
die Abgasbelastung und die Materialbeanspruchung ver
ringert werden können. Die Leerlaufdrehzahl NL kann
beispielsweise bei kaltem Motor auf 1000 U/min und bei
warmem Motor auf 600 U/min eingestellt sein.
Die Bestimmung des Sollwerts für die Leerlaufdrehzahl NL kann in Ab
hängigkeit von der Motortemperatur dadurch erfolgen,
daß ein Temperaturfühler die Motortemperatur einem
Rechner zuführt, der die zugehörige Leerlaufdrehzahl
NL berechnet oder aus einer vorher eingegebenen
Tabelle entnimmt und dem Regelsystem zuführt.
Fig. 3 zeigt nun den Verlauf der beiden Kennlinien
für die Ist-Drehzahl n und die Soll-Drehzahl N, wobei
im dargestellten Fall ungefähr zum Zeitpunkt tl eine
Drehzahlerhöhung erfolgt. Diese Drehzahlerhöhung wird
durch Betätigung des Fahrpedals bzw. Gaspedals einge
leitet. Die Soll-Drehzahl N wird der Ist-Drehzahl n
erst dann nachgeführt, wenn die Ist-Drehzahl n einen
Drehzahloffset NO überschritten hat. Es müssen folgende
Bedingungen erfüllt sein:
n↑ (steigend) und n - N < NO
Die Nachführung der Soll-Drehzahl N setzt also erst
bei steigender Ist-Drehzahl ein, wenn die Differenz
zwischen Ist-Drehzahl n und Soll-Drehzahl N größer ist
als ein vorgegebener Drehzahloffset.
Fällt die Ist-Drehzahl n wieder ab, so verläuft die
Soll-Drehzahl N wieder entsprechend einer e-Funktion,
deren Zeitkonstante der Zeitkonstanten entspricht, wie sie beim
letzten Unterschreiten der Drehzahlschwelle NS festge
legt wurde. Für den Verlauf der Soll-Drehzahl N gilt:
wobei K = dn/dt · KV + KO
Dabei ist N die Soll-Drehzahl, NL die Leerlaufdrehzahl,
NS die Drehzahlschwelle, dn/dt die Drehzahlabfallge
schwindigkeit zum Zeitpunkt des Unterschreitens der
Drehzahlschwelle, KV der Verstärkungsfaktor des Regel
verstärkers und KO eine Offsetkonstante.
Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild des Regelsystems,
welches im wesentlichen aus einem Sollwertgenerator
GS und einem PI-Regler R besteht, dem eingangsseitig
die Differenz zwischen der Soll-Drehzahl N und der
Ist-Drehzahl n zugeführt wird. Ausgangsseitig steuert
der PI-Regler R die Kraftstoffzufuhr des zu regelnden
Motors M.
Die Ist-Drehzahl n des Motors M wird einem Funktions
generator 1 zugeführt, der in Abhängigkeit von der
ermittelten Drehzahlabfallgeschwindigkeit dn/dt und
in Abhängigkeit von der gewünschten Leerlaufdrehzahl
NL den Sollwertverlauf für die Soll-Drehzahl N erzeugt.
Der Funktionsgenerator 1 wird erst wirksam, wenn die
Ist-Drehzahl n die vorgegebene Drehzahlschwelle NS
unterschreitet, wobei die Drehzahlabfallgeschwindig
keit einen Mindestwert ndmin überschreiten muß. Ein
mit dem Ausgang des Funktionsgenerators 1 verbundener
erster Umschalter 2 wird bei Vorliegen dieser Be
dingung in die andere, hier nicht dargestellte Stellung
verbracht, so daß der Ausgang des Funktionsgenerators 1
mit dem Subtraktionspunkt S verbunden ist.
Solange sich die Ist-Drehzahl n oberhalb der genannten
Drehzahlschwelle NS befindet, befinden sich der Um
schalter 2 und ein diesem vorgeschalteter weiterer Um
schalter 3 in der hier dargestellten Stellung. Der
Umschalter 3 wird erst in die andere, nicht dargestellte
Stellung gebracht, wenn die Bedingung
n↑ ˆ (n - N) < NO
erfüllt ist.
Die für die Umschaltung des ersten Umschalters 2 er
forderliche Bedingung ist ebenfalls in dem mit diesem
verbundenen Funktionsblock angegeben. Diese Bedingung
lautet:
n↓ ˆ n < NS
Im Grunde genommen besteht also der Kern der Erfindung
ganz allein darin, daß bei einer Leerlaufregelung
einer Brennkraftmaschine der zeitliche Verlauf der Soll-
Drehzahl beim Abfall der Ist-Drehzahl gemäß einer ab
fallenden e-Funktion verläuft, wobei die Zeitkonstante
der e-Funktion in Abhängigkeit von Betriebsparametern
der Brennkraftmaschine gebildet wird. Die Erfindung
ist dabei nicht auf einen bestimmten Typ einer Brenn
kraftmaschine beschränkt, ebenfalls können sämtliche
Betriebsparameter der Brennkraftmaschine die e-Funk
tion beeinflussen. Schließlich ist die Erfindung nicht
nur auf einen analogen Schaltungsaufbau eingeschränkt,
sondern es ist auch die Realisierung der Erfindung mit
Hilfe eines entsprechend programmierten digitalen
Rechners möglich.
Claims (8)
1. Drehzahlregelsystem für Brennkraftmaschinen, mit einer Leerlauf
regelung, die vorzugsweise als PI-Regelung ausgebildet ist und der
eingangsseitig die Differenz zwischen Soll-Drehzahl und Ist-Drehzahl
zugeführt ist, wobei der zeitliche Verlauf der Soll-Drehzahl beim
Abfall der Ist-Drehzahl gemäß einer abfallenden e-Funktion verläuft,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstante der e-Funktion in Ab
hängigkeit von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine gebildet
wird.
2. Drehzahlregelsystem, insbesondere für Dieselmotoren, nach Ab
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Soll-Drehzahl beim Abfall
der Ist-Drehzahl unter eine vorgegebene Drehzahlschwelle auf die
Ist-Drehzahl angehoben und die Zeitkonstante der e-Funktion in Ab
hängigkeit von der Abfallgeschwindigkeit der Ist-Drehzahl gebildet
wird.
3. Drehzahlregelsystem nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die e-Funktion des Verlaufs der Soll-
Drehzahl (N) bei einer hohen Abfallgeschwindigkeit der
Ist-Drehzahl (n) langsamer abfällt als bei einer
niedrigeren Abfallgeschwindigkeit der Ist-Drehzahl (n).
4. Drehzahlregelsystem nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Anhebung der Soll-
Drehzahl (N) auf die Ist-Drehzahl (n) nur dann erfolgt,
wenn die Ist-Drehzahl (n) abfällt und deren Abfall
geschwindigkeit (dn/dt) einen Mindestwert (ndmin) über
steigt.
5. Drehzahlregelsystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der
Soll-Drehzahl (N) durch folgende e-Funktion gekenn
zeichnet ist:
mit K = dn/dt · KV + KOwobei KV und KO Konstanten sind und NL die Leer
laufdrehzahl, NS die Drehzahlschwelle und dn/dt
die gemessene Drehzahlabfallgeschwindigkeit ist.
6. Drehzahlregelsystem nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Konstante KV ein einstellbarer
Verstärkungsfaktor ist.
7. Drehzahlregelsystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Motortem
peratur gemessen und bei kaltem Motor (M) die Leer
laufdrehzahl (NL) um den gleichen Betrag wie die
Drehzahlschwelle (NS) auf einen höheren Wert einge
stellt wird als bei warmem Motor.
8. Drehzahlregelsystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß, nachdem die
Ist-Drehzahl (n) wenigstens annähernd die Leerlaufdrehzahl
(NL) erreicht hat, die Soll-Drehzahl (N) erst
bei Überschreiten eines Drehzahloffsets (NO) und bei
steigender Ist-Drehzahl (n) nachgeführt wird, solange
die Ist-Drehzahl (n) kleiner als die Drehzahlschwelle
(NS) ist, und daß dann bei abfallender Ist-Drehzahl (n)
die zuvor beim Durchschreiten der Drehzahlschwelle (NS)
festgelegte Zeitkonstante (K) für den Verlauf der Soll-
Drehzahl (N) gilt.
Priority Applications (5)
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