DE3428370A1 - Interferon, genetische sequenzen, die hierfuer codieren, und diese produzierende organismen - Google Patents
Interferon, genetische sequenzen, die hierfuer codieren, und diese produzierende organismenInfo
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Description
Interferon, Genetische Sequenzen,. die; hierfür codieren, und ' ,
. .' . diese produzierende Organismen ·■; ·*·■■--. ' ·
Gegenstand der vorliegenden Erfindung„sind neue Polypeptide
mit Interfon-'Aktivitat sowie: rekombinante DNA-Verfahren"zur
Herstellung dieser Peptide und Produkte, die bei diesen Verfahren.benötigt
werden,' beispielsweise Gensequenzen, rekomb.inante DNA Moleküle, Expressionsvehikel.Und Organismen.'
Interferon ist ein Wort, das geprägt wurde, um eine Auswahl
von Proteinen zu beschreiben, die endogen zu menschlichen
Zellen'sind und dadurch gekennzeichnet' sind, daß sie teilweise
überlappende .und teilweise divergierende biologische ·
Aktivitäten aufweisen. Diese Proteine modifizieren die · körpereigene Immunantwört und,man nimmt an,r daß sie zu einem
„wirksamen Schutz gegen. Viruserkrankungen beitragen. Die.
Interferone würden beispielsweise in drei Klassen einge-■ teilt, α-, ß- und γ-Interferon, von ß-; und/V -Interferon ist
in menschlichem Organismus hvr jeweils ein Subtyp bekannt.
(z.B. Ohno, S., et al, ProcV Natl. Acad. Sei. Vo. TJLr Nor 9/
5305-5309 (1981)'; Gray et al. ,Nature 295, 503-508, (1982);
. ' Taya, et al., EMBO Journal .1^8; 953-958 (1982)).. Anderer-,
seits werden verschiedene Subtypen der α-Interferon beschrieben
{z;B. Phil. Trans, R. Soc. Lond.; 299, 7-28 \ "."·
(1982)), Die reifen a-lnterferone unterscheiden sich untere.
. "einander durch maximal 23 % Divergenz und sind ca. 166 '.
Aminosäuren lang. Bemerkenswert ist ein Bericht über, ein
α-Interferon, das ein überraschend hohes Molekulargewicht ,
(26 000, bestimmt durch SDS Polyacrylamid/Gelelektophorese)
aufweist (Goren, P. et al. Virology 130, 273-280 (1983)). Dieses Interferon wird IFN-ot 26K genannt. Von ihm wurde
festgestellt, daß es die bisher höchste spezifische antivirale
und antizelluläre Aktivität aufweist.
Die bekannten Interferone scheinen bei verschiedenen Krankheiten
wirksam zu sein, zeigen aber eine geringe oder überhaupt keine Wirkung bei vielen anderen Krankheiten (z.B.
Powledge, Bio/Technology, March 1984, 215-228 "Interferon On Trial"). Interferone weisen zudem Nebenwirkungen auf. Beispielsweise
wurde bei Prüfungen der Anticancer-Wirkung' von rekombinanten α-Interferon festgestellt, daß Dosen von etwa
50 Millionen Einheiten, die nach den Ergebnissen der Phase I Prüfungen für sicher galten, akute Verwirrungszustände, bis
zur Arbeitsunfähigkeit führende Gelenkschmerzen, sehr starke
Ermüdung und Appetitlosigkeit, Verlust der Orientierungsmöglichkeit,
epileptische Anfälle und Lebertoxizitat hervorriefen.
1982 verbot die französische Regierung Prüfungen mit a-IFN, nachdem Kuebspatienten, die damit behandelt worden
waren, tödliche Herzanfälle erlitten. Über mindestens zwei cardiale Todesfälle wurde auch bei kürzlich durchgeführten
Prüfungen in Amerika berichtet. Es ist zunehmend deutlich geworden, daß zumindest ein Teil der Nebenwirkungen, wie
Fieber und Unpäßlichkeit, in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Interferonmolekül selbst steht und nicht auf Verunreinigungen zurückzuführen, sind. , - -
Aufgrund der großen Hoffmangen,'die durch Interferon geweckt
worden waren, und angeregt durch den Wunsch, neue Inter^
feron-ähnliche Moleküle mit verminderten Nebenwirkungen zu
inden, war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung solche .
η ue Substanzen aufzufinden und herzustellen.
.Die vorliegende Erfindung betrifft daher bestimmte neue
Interferone und ihre N-glykosylierten Derivate " (hier als ;:
Interferon-Y oder IFN-y bezeichnet), die 168bis 174,· vor-
Öpöcopy
V - Κ· -a t
zugsweise 172 Aminosäuren enthalten, und die eine Divergenz von 30 bis 50 %, vorzugsweise von 35-48 %, gegenüber den
bisher bekannten Subtypen des ά-IFN's aufweisen und einerseits
ähnliche Wirkungen wie α-Interferone zeigen, anderer-·
seits viele therapeutische Nachteile dieser bekannten Substanzen nicht besitzen. Gegenstand der Erfindung· sind somit
neue Interferone in. vollständig reiner Form, ihre nicht g.lykosylierten
und glykosylierten Formen, die hierfür codierenden Gensequenzen ebenso wie rekombihante Moleküle, die diese
Sequenzen enthalten. Gegenstand der Erfindung sind weiterhin Expressions-Vehikel wie Plasmide, die besagte Gensequenzen
enthalten, ebenso verschiedene Wirtsorganismen wie Mikroorganismen oder Gewebskulturen, die die Herstellung des
neuen Interferons durch Fermentation oder Gewebskulturenmethode
ermöglichen. \ . ·
Ein bevorzugter Gegenstand der Erfindung sind Interferone-Y
ebenso wie die entsprechönden Gensequenzen der nachstehenden Formel': " . ' ■ '
5 ■ ■ 10 = 15
Cys Asp Leu Pro .Gin Asn His GIy Leu Leu Ser. Arg Asn Thr Leu
TGT GAT CTG CCT CAG AAC CAT GGC CTA CTT AGC AGG AAC ACC TTG
• .20 25 · 30
VaI Leu Leu His Gin Met Arg Arg He Ser Pro Phe Leu Cys Leu
GTG CTT CTG CAC CAA ATG AGG AGA ATC TCC CCT. TTC TTG TGT CTC.
' 35 "■"■■" 40 45
Lys Asp Arg Arg Asp Phe Arg Phe Pro Gin GIu Met val Lys GIy
AAG GAC AGA AGA GAC TTC AGG TTC CCC CAG GAG ATG GTA AAA GGG
50 55 60
Ser GIn Leu Gin Lys Ala His VaI Met Ser VaI Leu His GIu Met
AGC CAG TTG CAG AAG GCC CAT GTC ATG TCT GTC CTC CAT GAG ATG
65 , 70 ' ' . 75
Leu Gin Gin He Phe Ser Leu phe His Thr Glu Arg Ser Ser AIa
CTG CAG CAG ATC TTC AGC CTC TTC CAC ACA-.GAG CGC TCC TCT GCT
copy
80 . ; 85 · 90
Ala Trp Asn Met Thr Leu Leu Asp Gin Leu His Thr GIy Leu His
GCC TGG AAC ATG ACC CTC CTA GAC CAA CTC CAC ACT GGA CTT CAT
95 100 105
Gin Gin Leu Gin His Leu GIu Thr Cys Leu Leu Gin VaI VaI GIy
CAG CAA CTG CAA CAC CTG GAG ACC TGC TTG CTG CAG GTA GTG GGA
110 115 . 120
:Glu GIy GIu Ser Ala GIy Ala He Ser Ser Pro AIa Leu Thr Leu
GAA GGA GAA TCT GCT GGG GCA ATT AGC AGC CCT GCA CTG ACC TTG
125 . 130 · 135
Arg Arg Tyr Phe GIn Gly He Arg VaI Tyr Leu Lys GIu Lys Lys
AGG AGG TAC TTC CAG GGA ATC CGT GTC TAC CTG AAA GAG AAG AAA
\
140 - 145 150
Tyr Ser Asp Cys AIa Trp GIu VaI VaI Arg Met GIu He Met Lys
TAC AGC GAC TGT GCC TGG GAA GTT GTC AGA" ATG GAA ATC ATG AAA
155 ■"'.- 160 165
Ser Leu.Phe Leu Ser Thr Asn Met Gin GIu Arg Leu Arg Ser Lys
TCC TTG TTC TTA TCA ACA AAC ATG CAA GAA AGA CTG AGA AGT AAA
170 ·. ·■■.-.'
Asp Arg Asp Leu Gly Ser Ser
Asp Arg Asp Leu Gly Ser Ser
GAT AGA GAC CTG GGC TCA TCT
In Position 111 kann die Sequenz GGG (codierend für Gly)
durch GAG (codierend für GIu) ersetzt werden. Die bevorzugten Moleküle beinhalten ebenfalls Derivate, die an der
Aminosäureposition 78 N-glykosyliert sind.
durch GAG (codierend für GIu) ersetzt werden. Die bevorzugten Moleküle beinhalten ebenfalls Derivate, die an der
Aminosäureposition 78 N-glykosyliert sind.
Die erfindungsgemäßen Interferone enthalten 172 Aminosäuren
und weisen eine Divergenz von mindestens 36,7 % und maximal 42,8 % gegenüber den Aminosäuren 1 bis 166 der literaturbekannten
Interferone auf. , ■
hegende zu den Zeichnungen: -. \"
Figur 1 zeigt eine Restriktionskarte des Klons E76E9,
Figur· 2 zeigt eine Restriktionskarte des Klons P9A2,
Figur 3 zeigt die. DNA-Sequenz des Klons P9A2, .·■"-..·
Figur 4 zeigt die DNA-Sequenz des Klons.!E7.6E9. . · ,'
•Eine humane B-Zellymphon-Linie,z.B. Namalwa-Zellen-(siehe
G. Klein et al., Int. J. Cancer 3J3, 44 .(1972) ), kann durch
Behandlung mit einem Virus, z.B. Sendai Virus, zur gleichzeitigen Produktion von α- und ß-lnterferon angeregt werden.
Wird hierbei die aus stimulierten Namalwa-Zellen gebildete
mRNA isoliert, so kann diese als Template zur cDNA-Synthese dienen.
Um die Ausbeute an Interferon-spezifischen Sequenzen
beim Kloniervorgang zu erhöhen, wird die mRNA-Präparation über einen Zuckerdichtegradienten-entsprechend der verschiedenen
Länge der individuellen mRNA-Molekiile aufgetrennt.
Vorteilhafterweise wird die mRNA in dem Bereich um 12S (ungefähr
800 bis 1000 Basen Länge.der mRNA) gesammelt. In
diesem Bereich sedimentiert die für a- und ß-Interferone
spezifische mRNA. Die mRNA aus diesem Gradientenbereich wird durch Präzipitation und Auflösen in'Wasser, konzentriert.
Die Erstellung einer cDNA Bibliothek folgt im wesentlichen
literaturbekahnten Methoden (siehe z.B.. E. Dworkin-Rastl,
M.B« Dworkin,und P. Swetly,'Journal of Interferon Research
2/4, 575-585 (1982)). Die mRNA wird durch Zusatz von. oligo-dT geprimt. Anschließend.wird durch Zusatz der vier
Desoxynukleosidtriphosphate (dATP, dGTP, dCTPr dTTP) und dem
Enzym Reverse Transkriptase in einer entsprechend gepufferten Lösung die cDNA 1 Stunde bei 45°C synthetisiert. Durch
Chloroformextraktion und Chromatographie über eine Gelsäule, z.B. über Sephadex G50, wird das cDNA/mRNA Hybrid gereinigt.
Die.RNA wird durch Alkalibehandlung (0,3 M NaOH bei 500C,"1
Stunde) hydrolysiert, und die cDNA nach Neutralisieren mit
saurer Natriumazetatlösung mit; Äthanol prazipitiert. Nach
Zusatz der vier Desoxynukelosid-triphosphate und E.coli
DNA-polymerase I in entsprechender Lösung wird die Doppelstrangsynthese
ausgeführt, wobei die cDNA zugleich als Template und als Primer durch Haarnadelstrukturbildung an ihrem
3'-Ende fungiert (6 Stunden bei 15°C) (siehe A. Eftratiadis
et al., Cell T_, 279 (1976)). Nach Phenolextraktion, Sephadex
G50 Chromatographie und Äthanolpräzipitation wird die DNA in geeigneter Lösung einer Behandlung mit der Einzelstrangspezifischen Endonuklease Sl unterzogen. Dabei werden die
Haarnadelstruktur, sowie nicht in Doppelstrang umgesetzte cDNA abgebaut. Nach Chloroformextraktion und Präzipitation
mit Äthanol wird die Doppelstrang-DNA (dsDNA) auf einem Zuckerdichtegradienten der Größe nach aufgetrennt. Für die
folgenden Schritte des Klonierens wird bevorzugt nur qsDNA der Größe 600 bp und mehr verwendet, um die Wahrscheinlichkeit
zu steigern, daß nur Klone erhalten werden, welche die komplette kodierende Sequenz für die neuen Interferone enthalten.
dsDNA von mehr als 600 bp Länge wird aus dem Gradienten durch Präzipitation mit Äthanol und Auflösen in
Wasser konzentriert.
Um die entstandenen dsDNA-Moleküle; zu vermehren, müssen " "■
diese zunächst in einem entsprechenden Vektor und an- , .
schließend in das Bakterium E.coli eingebracht werden. Der verwendete Vektor ist vorzugsweise das Plasmid pBR322 (F.
Bolivar et al., Gene 2, 95 (1977)). Dieses Plasmid besteht
im wesentlichen aus einem Replikon und zwei Selektionsmarkern. Diese verleihen dem Wirt Resistenz gegen die Antibiotika
Ampicillin und Tetracyclin (Apr, Tcr). Das Gen für die ß-Lactamase
(Apr) enthält die Erkennungssequenz für die Restriktionsendonuklease
Psti. pBR322 kann mit Pstl geschnitt
τ werden. Die überhängenden 3' -rEnden werden mit dem Enzym
te Tiinale Desoxynukleotid Transferase (TdT) unter Vorlage
voi dGTP in entsprechend gepufferter Lösung verlängert.
Gleichzeitig wird die dsDNA ebenfalls mit dem Enzym TdT
unter Verwendung von dCTP an den 3'-Enden verlängert. Die
·■■■■■ : . . _ ■:..:-;V;;>·^;-:;;:: ^.-;; ■ 3428370
Homqpolymerenden von Plasmid und. dsDNA sind komplementär und
hybridisieren, wenn Plasmid DNA und dsDNA im entsprechenden Konzentrationsverhältnis und unter geeigneten Salz-,
Puffer- und Temperaturbedingungen gemischt werden (T. Nelson et al., Methods in Enzymology 68Y 41-^5.0 (1980) ). ·■'■ ' ■
E. coli vom Stamm HBlOl (Genotyp F-, hsdS20 (r-B, Jn-B) :" .
recAl3, ara-14 ,· proA2 , lacYl, galK2 , rpsL20 (Smr) , xyl-a, .:
•mtl-1, supE44, lambda-) wird zur Aufnahme der rekombinahten
Vektor-dsDNA-Moleküle durch Waschen mit einer CaC^-Lösung
vorbereitet. Kompetente E.coli HBlOl werden mit der DNA gemischt,und
nach Inkubation bei 00C wird die so erhaltene
Plasmid-DNA durch Hitzeschock bei 42°C für 2 Minuten transformiert
(M. Dagect et al.,Gene 6^, 23-28. (1979)). Anschließend
werden die transformierten Bakterien auf Tetracycliri-haltigen
Agarplatten (10 μ9 pro ml) plattiert. Auf
diesem Agar können nur E.coli HBlOl wachsen, die ein Vektor- oder rekomfoinantes Vektormolekül aufgenommen haben
(Tcr). Rekombinante Vektor-dsDNA Moleküle vermitteln dem Wirt den Genotyp ApsTcr, da durch das Einbringen der dsDNA
in das a-Lactamasegen die Information, für die ß-Lactamase
zerstört worden ist. DieKlone wurden auf Agarplatten über-■
tragen, die 50 μg/ml Ampicillin .enthielten. Nur etwa 3 %
wuchsen an, was bedeutet, daß 97 % der Klone die Insertion
eines dsDNA Moleküls enthielten. Ausgehend von 0,5 μg .dsDNA .
wurden mehr als 30000 Klone erhalten. 28600 Klone davon
.wurden individuell in die Näpfe von Mikrotiter'platten übertragen, die Nährmedium, 10 .^g/ml Tetracyclin und Glyzerin
enthielten. Nachdem die Klone, darin angewachsen waren, . wurden die Platten zur Aufbewahrung." bei -706C gehalten
(cDNA/Bibliothek) . . : ' ■· <.-■·."_ "· /. , .
Zum Durchsuchen der cDNA-Bibliothek auf. neue Interferon-Gene
enthaltende Klone werden die Klone nach dem Auftauen auf
Nitrozell.ülosefilter übertragen. Diese Filter liegen auf
Tetracyclin-ha'ltigem Mähragar i. Nach, dem Anwachsen der- Bakterienkqlonien
anschließend wixd die DNA der Bakterien auf '
dem· Filter fixiert.· \ , -.' .."■-. \ -'.'■-' '.-';-'
I* * ■*
Als Probe dient vorteilhafterweise das Insert des Klons
pER33 (E. Rastl et al., Gene 2LL, 237-248 (1983) - siehe auch
Europäische Patentanmeldung Nr. 83112812.9 vom 20. Dezember :
1983), das das Gen für IFN-a-2-Arg enthält. Durch Nicktranslation wird dieses Stück DNA radioaktiv markiert, wobei
DNA-Polymerase I, dATP, dGTP, dTTP und a-32P-dCTP verwendet wir.d. Die Nitrozellulosefilter werden unter geeigneten, \
nicht stringenten Hybridisierbedingungen ohne Zugabe der radioaktiven Probe zunächst vorbehandelt und danach ca, 16 .
Stunden unter Zusatz der radioaktiven Probe hybridisiert.
Danach werden die Filter, ebenfalls unter nicht stringenten Bedingungen gewaschen. Durch die niedrige Stringenz der Hybridisierung
und Waschung werden nicht nur Interferon- . ■ · '
α-2-Arg-haltige Klone erfaßt, sondern auch andere Inter- ·
.feron-haltige Klone,.deren Sequenzen beträchtlich von der ■
des bihser bekannten Interferon-α abweichen können..-Nach dem
Trocknen werden die Filter auf einen Röntgenfilm exponiert. Eine Schwärzung, die .deutlich über dem Niveau des-".Hinter- "._'-,
grundes liegt, zeigt das Vorhandensein eines Klons mit ; '--■".;. -_· '
Interferon-spezifischen Sequenzen an·. , ■; : . '■ , ■ :' '
Da die Radioaktivitätssignale unterschiedlicher Güte sind,. '. ' '
werden die positiven Klone bzw. die positiv-verdächtig.rea- "- r.
gierenden Klone im Kleinmaßstab angezüchtet. Die Plasmid-- ·. ■ .; '.,.
DNA-Moleküle werden isoliert, mit. der Restriktionsendphukle- "".-.-." '.
ase Pstl verdaut und auf einem Agarosegel elekrophoretisch ·
der-Größe nach aufgetrennt (Birnboim et al., Nucl.. Acid. , ' \
Res. 7, 1513 (1979)). Die DNA im Agarosegel wird nach der : ..
Methode von Southern (E.M. Southern, J. Mol. Biol. 9_8_, : 503-517
(1975)) auf ein Nitrozellulosefilter übertragen. Die'. DNA dieses Filters wird mit der radioaktiven, IFN-Gen-hal- .. "■ ".
igen, denaturierten Probe hybridisiert. Als positive Kon- "
trolle dient das Plasmid E10F7, das das Gen für- Interferon α " ; .
2-Arg enthält. Das Autoradiogramm macht deutlich, daß der ; .. * ;
Klon E76E9 und der Klon P9A2 eine-.Sequenz enthalten,, welche . - V1 .'-"-'I
bopy?
34 2 83 7
unter nicht stringenten Bedingungen.init dem Gen des Ihter-■
ferons-a2-Arg hybridisiert^ um die dsDNÄ Inserts, der Klone :
u E76E9 und· P9A2 näher .zu G|iarak-.terisiere'n>
werden die Plas-■'" mi'de die sei: .'.Klone in größfer-em: Mäßstab,; h4:rgesteTit; Die; .DNA
wird mit'verschiedenen Restriktiorisenäonuk-leasen verdaut, so/
"z.B. ■ mit.· AIuIV ;Sau3A, Bgill^ Hinfl, pstliund Haelll. .i)ie.■,■;■-
> ·: •e:ntstehencfen; Fragmente werden in-einem Agarosegel aufger ·!
trennt. Durch Vergleich, mit .entsprechehden.Größeninarkerri, so
' z.B. -den Fragmenten, die. durch !verdauung von pBR322 mit der
'■;".' ReSitrikfrionsendonuklease ;HinfI bzw. Hae'III entstehen:/ werden
i: die Größen der Fragmente bestimmt. Durch Kartieren-"nach
Smith und.'.Birhstiel '(H.O. "Smith et al... Nucl. Acid. Res,!· 3_,,
;' '.2387-2398 .".(1967;)) wird ,die5 ^Reihenfolge "dieser Fragmente be-
- stimmt.'.Aus. den-so ermittelten Restr'iktio.risenzymkarten '
■;..-■" (Figur !.und .-2). läßt"sich", über'raschenäerweise ableiten, daß
. es sich bei. den Inserts de'c·"'Klöhe- E7ÖB9.''und;. P9Ä2' um' eini-'bis-,,her
unbekanntes. Interferoh'gen ,-namlioh: · jjenes. des Inter-; ;-.-. ..
V , f.eron-.-Y;,. handelt. V;': .-■:■'■ ,. i"Ä ' ^.'.T;■■;'"'.'·■-% '- ■·■■ '■■', ■ •■'■':^^ '■'■>
... ..-Diese;.. Information über das' Inte:rferon.r.Y: wird benutzt, um. das
'/'.cDNA insert mit "geeigneten; Res-tr ikti?ön~sendohuklea$en,· zu 'ver-,
r dauen. Die entstehenden- Fragmente: werden in; die dsDNA-Form ■:
■ - ■ ■ - ■-;-►"■ : '" ;■■■?■■ ^-v? - % «; :·; ^H
-■■ \ '■/ ■'
-■. · : -Messing' et al..-,/Gene 19/, ^6^-276 ^.(19;ff2:)-.).-.Jiimd mit'der ■,,;/■'.■ .·■-.-.'"
.. s Sanger ' sc.hen Dideoxy Methode sequenzieret '(,F. Sänger et al.,. ;■'·'-.'·'"■".
.■-'·· Proc Nat'l; ."'Acad., 'Sei.. '74%'j5463-r5467^(i9.,i77jj . Die Einzel- ■ " ,
'■' ''.. str:äng-DNÄ:def rekombinahtejV Phageri wirä;, isoliert. Nach dem :.
•.. Binden eines synthetischen^.Oligomers iwerdeh. in vier separa-.' !
'. -,ten Ansätzen gWeitstrangsynthesen. unter Verwendung, des >. ·.'
." großen Fragments der .DNA-Polymerase ί aus; EV coli (Klehow'- .
'. Fragment)' durchgeführt;;' Zu jeder Ider; .vier Teilreaktionen
"; wird eine^ der :vier DidesoxynukleosidtripKosphate (ddATP^ . . ; -.■'·".
ddGTP, ddCTP, ddTTP) zugegeben. JÖas rführ\t izu 'statistisch' '.-'- ■ ■
..-,': verteilten Kett'enabbruehen an jenen ;Steilen, an denen sich " \'- "::
in der Template-DNA die zu dem jeweiligen Didesoxynukleosidtr!phosphat
komplementäre Base befindet. Außerdem wird zu-
£P0 COPY
sätzlich radioaktiv markiertes dATP verwendet. Nach Beendigung der Synthesereaktionen werden die Produkte denaturiert,
und die Einzelstrang-DNA-fragmente der Größe nach in einem
denaturierenden polyacrylamidgel getrennt (F..Sanger et al·.,
FEBS Letters 8_7_, 107-111 (1978)). Danach wird das Gel auf
einen Röntgenfilm exponiert. Aus dem Autoradiogramm läßt sich die DNA-Sequenz des rekombinanten M13 Phagen ablesen.
Die Sequenzen der Inserts der verschiedenen rekombinanten .
Phagen werden mittels geeigneter Computerprogramme verarbeitet (R. Staden, Nucl. Acid. Res. 1Ό_, 4731-4751 (1982)).
Figur 1 und 2 zeigen die Strategie des Sequenzierens. Figur
4 zeigt die DNA-Sequenz des Inserts des Klons E76E9, Figur 3
die des Klons P9A2. Der. nicht kodierende DNA-Strang ist in
ö'-> 3' Richtung gezeigt, zusammen mit eier daraus abzulei- .
tenden Aminosäuresequenz. . .
Die isolierte cDNA des Klons E75E9 .für Interferon-Y ist 858 ·
Hasenpaare lang und besitzt eine "3 ' nicht translatierte
Region. Die Region, die für reifes Interferon-Y kodiert, reicht von dem Nukleotid 9 bis zum Nukleotid 524. Die isolierte
cDNA des Klons P9A2 für Interferon-Y ist 877 Basenpaare lang, wobei die für reifes Interferon-Y kodierende ,
• Sequenz von dem Nukleotid 8 .bis zum Nukleotid 523 reicht. z-Die
3' nicht translatierte Region reicht im Fall des P9A2
bis zum poly-A-abschnitt. ■ ..
Die für reifes Interferon kodierenden DNA-Sequenzen sind .in
.den Klonen E76E9 und P9A2 komplett enthalten. .Sie beginnen am
N-terminälen Ende mit den Aminosäuren Cystein-Asparagin- ;äure-Leucin. überraschenderweise sind die beiden reifen
iterferon-Y 172 Aminosäuren lang,, was ,deutlich von der
L ige von bisher bekannten Interferonen, z.B. 166 (bzw. 165)
A· inosäuren bei a-Interferonen abweicht. Überraschenderweise
besitzt das interferon-Y' eine potentielle N-GlykosylLerungs- ;
stelle an der Aminösäureposition 78 (Asparagin-Methionin-Threonin}·..
-. '/■■ ' / " ' . "·-·.
Mo/ -
·'-.·&■■■* '. ■■·.·
Ein Vergleich der DNA der Klone E76E9*und P9A2 zeigt einen
Unterschied. Das für die Aminosäure 111 kodierende Triplett
im Klon E76E9 ist GAG und kodiert für. Glutaminsäure, während
dieses Triplett im Klon P9A2 GGG ist,". und. für Glycin fco- .
diert. Die beiden Interferon-Y proteine unterscheiden sich .
daher in·einer Aminosäure und werden mit Interferon-Y-Glü ,
(E76E9) und Inter feron-Y-Gly (P9A2) bezeichnet. '.' .' -■ ..
Der Vergleich der Interferone Y-GIu bzw. Y-GIy mit den bisher
bekannten menschlichen α-interferon Subtypen ergibt folgendes
Bild: , ' ■ ' . ; . " ,·
Y . ;. · alpha .
Länge des Proteins in Aminosäuren
166
potentielle N-Glykosylierungssstelle
an Position
+ ) Interferon alpha Ä besitzt nur Ϊ6-5 Ariiinosäuren .
++): Interferon alpha H besitzt eine potentielle N-Glykosylierungsstelle
an Position_ .75 (D.'Goeddel et al»,
Nature 290, 20-26 , (1981)). r' - ^-': .]:':% ■; -' . ·>
■ ■'■ '. ■
EPO GQPY
Es sei erwähnt/daß es sich bei den erfindungsgemäßen
Polypeptiden nicht nur.um die zwei reifen Y-Interferone,
die im einzelnen beschrieben sind, handelt, sondern eben- \
falls um jedwede Modifikation dieser Polypeptide,, die die IFN-Y-Aktivität unbeeinflußt läßt. Diese Modifikationen
beinhalten z.B. Verkürzung des Moleküls am N- oder C-terminalen Ende, Austausch von Aminosäuren durch andere Reste,
wodurch die Aktivität nicht wesentlich verändert wird, chemische oder biochemische Bindungen des Moleküls an '
andere Moleküle, die inert oder aktiv sind. Bei den letztgenannten Modifikationen kann es sich beispielsweise um
Hybridmoleküle aus einem oder mehreren Y-Interferonen
und/oder bekannten·:*-- oder ß-Interferonen handeln.
Gegenstand der Erfindung sind nicht nur Gen-Sequenzen, die spezifisch für die angegebenen Y-Interferone codieren,
sondern ebenfalls Modifikationen, die leicht und routinemäßig durch Mutation, Abbau., Transposition
oder Addition erhalten werden können. Jede Sequenz, die"für*
die beschriebenen humanen Y-Interferone codiert (d. h.
die das biologische Aktivitätsspektrum aufweist, das ■ ■ hier beschrieben ist) und im Vergleich mit den.gezeigten
degeneriert ist, .ist ebenfalls eingeschlossen;: Fachleute
auf ..diesem Gebiet sind in der Lage, DNA-Sequenzen'
der codierenden Regionen(zu degenerieren. Ebenso ist '
jede Sequenz, die für ein P'olypeptid mit dem Äktivitätsspektrum
des IFN-Y codiert, und die mit den gezeigten. * ; Sequenzen (oder Teilen davon) unter stringenten Be- ■- ·'_"·"
.dingungen hybridisiert·, (beispielsweise Bedingungen-, die -,
für mehr als 85. %", bevorzugtmehr als 90 % Homologie '.'■'■
selektieren) beinhaltet. ... '''--■ ' ' ..''' ;·
WPQ0GPY
Die Hybridisierungen werden in 6 χ SSC/5 χ Denhardt's-Lösung/0,1
% SDS bei 65°C durchgeführt. Der Grad der Stringents wird im Waschschritt festgelegt. So sind die
Bedingungen, die für eine Selektionierung auf DNA-Se- . quenzen mit ca. 85 % oder mehr Homologie geeignet sind,
wie folgt: 0,2 χ SSC/0,01 %, SDA/65°C , für die Selektionierung
auf DNA-Sequenzen mit ca. 90 % oder mehr Homologie: 0,1 x SSC/0,01 % SDS/65°C.
Interferon-Y-Gene können unter Bedingungen in jeden Organismus eingebracht werden, die zu hohen Ausbeuten
führen. Geeignete Wirte und Vektoren sind dem Fachmann bestens bekannt; als Beispiel sei auf die EPA 00 93 619,
veröffentlicht am 9. November 1983, hingewiesen.
Insbesondere sind Prokaryoten für die .Expression bevorzugt.
Beispielsweise ist E. coli K 12, Stamm 294
(ATCC No. 31 446) geeignet. Andere Stämme, die geeignet sind, beinhalten E. coli X1776 (ATCC Nr. 31 537). Ebenso
wie die vorerwähnten Stämme können auch E. coli W 3110 (F~, Lambda", Prototroph, ATCC Nr.' 27325), Bazillen
wie Bacillus subtilis, und andere Enterobacteriaceae, wie Salmonella typhimurium oder Serratia marcesens '
und verschiedene Pseudomonaden verwendet werden. . ·
Im allgemeinen können Plasmid-Vektoren, die Replikon und
Kontrollsequenzen, die aus Spezies stammen, die kompatibel mit den Wirtszellen sind, enthalten, in Verbindung mit
diesen Wirten verwendet werden. Der Vektor trägt üblicherweise neben einer Replikationsstelle Erkennungssequenzen,
die es ermöglichen, in transformierten Zellen phenotypisch zu selektionieren. Zum Beispiel wird E. coli üblicherweise
mit pBR322 transformiert, ein Plasmid, das aus E. coli Spezies stammt (Bolivar, et al., Gene 2, 95 (1977)). '
copy
pBR 322 enthält Gene für Ampicillin- und Tetracyclin-Resistenz und liefert damit einfache Mittel, transformierte
Zellen zu identifizieren. Das pBR322-Plasmid oder auch andere Plasmide müssen außerdem von sich aus enthalten
oder müssen dahingehend modifiziert sein, daß sie Promo toren enthalten, die vom mikrobiellen.Organismus zur
Expression ihrer eigenen Proteine verwendet werden können.
Die Promotoren, die am häufigsten bei der Herstellung rekombinanter DNA verwendet werden, beinhalten die *Beta-Lactamase
(Penicillinase) und Lactose-Promotor-Systeme (Chang et al., Nature 275, 615 (1978); Itakura eta al.,
Science 198, 1056 (1977); Goeddel et al., Nature 281,
544 (1979)) und Tryptophan (trp) Promotor-Systeme (Goeddel et al.,. Nucleic Acids Res. §, 4057 (1980).; Europa-Anmeldung,
Offenlegungs-Nr. 00 36 776). Während die erwähnten die
gebräuchlichsten Promotoren sind, sind darüber hinaus : auch andere mikrobielle Promotoren entwickelt und benutzt
worden. Die Gen-Sequenz für IFN-Y kann beispielsweise unter
der Kontrolle des Leftward-Promotors des Bakteriophagen
Lambda (PT ) eingesetzt werden. Dieser Promotor ist einer .--
Li ' -
der als besonders stark bekannten Promotoren, der steuerbar ist. Die Steuerung wird möglich durch den Lambda- .
Repressor,von dem-benachbarte Restriktionsschnittstellen■'
bekannt s.inc1.. ■ . ■'..'. '
Ein temperaturempfindliches Allel dieses Gens kann in einem
Vektor, der eine vollständige IFN-Y-Sequenz enthält, eingefügt .werden. Wird die Temperatur auf 42°C erhöht, wird der
Repressor inaktiviert und der Promotor bis zu seiner maxi- · nalen Konzentration exprimiert. Die Summe der mRNA, die
lter diesen Bedingungen produziert.wird, sollte ausreic
.?nd sein, um. eine Zelle zu erhalten, die unter ihren m ien synthetischen Ribonukleinsäuren ungefähr 10 % ent- . ■"
hä.it, die von dem P-Promotor stammt. Auf diese Weise-· ·
ist es möglich, eine Clon-Bank zu-.fit&b] ieren", in der eine
funktionell e IFN-Y-Sequenz ' --._'. ''■ : ■' '
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in Nachbarschaft, zu einer Ribösom-Bindungsstelle plaziert
wird in variierenden Abständen zu dem Lambda-PT -Promotor .·
Diese Klone können dann überprüft und der mit der höchsten Ausbeute.· selektiert werden. ·-"■■' - - ,.r. ■"■ - - :
Die Expression und Translation einer■IFN-Y-Sequenz kann·.'
auch unter Kontrolle anderer Regulationssysteme, die als ."homoLog" zu dem Organismus in seiner untransformierten
Form gelten können, ablaufen.;. So enthält z.B. chromosomale DWA von einem Lactose-abhängigen E. coli ein Lactose oder Lac-Operon,. der durch Ausschüttung des Enzyms .
Beta-Galactosidase den Lactose-Abbau ermöglicht.
Die Lac-Kontrollelemente können.aus dem Bacteriophagen
Lambda-pl'aC5, der infektiös für E. coli ist, erhalten
werden. Das, Lac-Operon des Phagen kann durch Transduktion
aus derselben Bakterien-Spezies stammen. Regulationssyteme, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Verwendung finden
können, können aus plasmidischer DNA stammen, die dem Organismus eigen ist. Das Lac-Promotor-Operator-System
kann durch IPTG induziert werden.
Andere Promotor-Operator-Systeme' oder Teile hiervon
können genausogut verwendet werden: beipsielsweise Arabinose-Operator, Colicine E,-Operator, Galactose-Operator,4
alkalischer Phosphatase-Operator, trp-Ope'rator,
Xylose A operator, tac-Promotor u.ä.i
Die Gene können vorzugsweise in dem Expressions-Plasmid pERlO3 (E. Rastl-Dworkin et al., Gene 21, 237-248 (1983);
vergleiche auch europäische Patentanmeldung No. 83112812.9, Hinterlegung DSM 2773', 20. Dezember 1983) exprimiert :
werden. Diese Vektoren enthalten alle Regulationselemente die zu einer hohen Expressionsrate der klonierten Gene ' ■
führen. ■ . .· : -.;·-. ' !
£PO COPY
f -ι ·:
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Zusätzlich zu Prokaryoten können auch eukaryotische Mikroorganismen,
wie Hefekulturen verwendet werden. Saccharomyces cerevisiae
ist die am meisten verwendete unter den eukaryotischen Mikroorganismen, obwohl eine Anzahl anderer
Spezies allgemein erhältlich ist. zur Expression in ;. Saccharömyces wird beispielsweise das Plasmid YRp7
(Stinchcomb, et al. Nature 282, 39 (1979); Kingsman et al.,
Gene 7, 141 (1979); Tschumper, et al., Gene 10, 157 (198O))
und das Plasmid YEp 13 (Bwach of al., Gene 8, 121-133 (1979)) üblicherweise verwendet. Das Plasmid YRp7 enthält das TRPl- ·
Gen, das eine Selektionierungsmarkierung :
für eine. Hefemutante, die unfähig ist, in tryptophanhaltigem
Medium zu wachsen, bereitstellt; beispielsweise
ATCC Nr. 44076. . . '
Das Vorhandensein des TRPl Schadens als Charakteristikum des Hefe-Wirts Genoms stellt dann'ein wirksames Hilfsmittel
dar, um die Transformation nachzuweisen, indem ohne Tryptophan
kultiviert wird." Ganz ähnlich verhält es sich bei dem '
Plasmid YEpI3, das das Hefe-Gen LEU 2, das zur Ergänzung einer i/EU-2-Mu tan te verwendet werden kann,. enthält.
Geeignete Promotor-Sequenzen für Hefe Vektoren beinhalten' die 5'-flankierende Region des ADH I (Ammerer, G./ Methods , '
of Enzymology 101, 192-201 (1983)), 3-Phosphoglycerate
Kinase (Hitzeman, et al., J. Biol. Chem. 255, 2073 (1980) _-''
oder andere glykolytische Enzyme (Kawasaki und Fraenkel, ..". BBRC 108, 1107-1112 (1982) )·,' -wie " Enolase, Glyceraldehyd-3-phösphat,
Dehydrogenase,. Hexokinäse, Pyruvat, Decarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-Phosphat Isomerase,. Phos-
; phoglucose Isomerase und Glucokinase. Bei der Konstruktion * geeigneter Expressions Plasmide können die mit diesen
Genen assoziierten .Terminationssequenzen ebenfalls in.den '
Expressions-Vektor am 3'-Ende der zu exprimierenden Sequenz eingesetzt werden, um Polyadenylierung und ; ·.
Termination der mRNÄ vorzusehen. ". . . ' ; . .
342837Q
Andere Promotoren, die zudem noch den Vorteil der durch
Wachstümsbedingungen kontrollierten Transkription besitzen, sind die Prömotor-Regionen der'Alkohol-Dehydrogenase-2,.
Isocytochrom C, Säure-Phosphatase, abbauende Enzyme, die
mit dem. .Stickstof f-Metabolismus gekoppelt sind, die obenerwähnte
Glyceraldehyd-3-Phosphat Dehydrogenase und Enzyme, die für die Verarbeitung von Maltose und Galaktose verantwortlich
sind. Promotoren, die durch den Hefe Mating Typ Locus· reguliert werden, beispielsweise Promotoren der Gene
BARI, MFCl, STE2, STE3,' STE5 können bei temperaturregulierten
Systemen durch die Verwendung von temperaturabhängigen s_iv Mutationen eingesetzt werden.
(Rhine, Ph.D. Thesis, University of Oregon, Eugene, Oregon .(1979), Herskowitz and Oshima, The Molecular Biology
of the Yeast Saccharomyces, part I, 181-209 (1981 ), Cold
Spring Harbor Laboratory). Diese Mutationen beeinflussen
die Expression der ruhenden Mating Typ Kassetten von Hefen und dadurch indirekt die Mating Typ abhängigen Promotoren.
Generell ist jedoch jeder Plasmid Vektor, der einen Hefekompatiblen
Promotor, originäre Replikations- und Terminationssequenzen enthält,'geeignet .· - _ ' :
Zusätzlich zu Mikroorganismen sind Kulturen multizellulärer Organismen ebenfalls geeignete Wirtsorganismen.
Im Prinzip ist jede dieser Kulturen einsetzbar, Qb von Wirbeltier- oder wirbellosen Tierkulturen- Größtes
Interesse besteht jedoch an Wirbeltier-Zellen, so daß . ■
die Vermehrung von Wirbeltierzellen in Kultur (Gewebe-Kultur)
in den letzten Jahren zu einer routinemäßigen Methode wurde. . : ■
EPO COPY
VS
(Tissue, Culture,■Academic Press, Kruse and Patterson,
Editors (1973)). Beispiele solcher nützlichen Wirtszellinien sind VERO- und HeLa-Zellen, Goldhamster-Eierstock
(CHO)-Zellen und W138, BHK, COS-7 und MDCK-Zellinien. Expressionsvektoren für diese Zellen
enthalten üblicherweise (wenn nötig) eine Replikationsstelle,
einen Promotor der vor dem zu exprimierenden Gen lokalisiert ist, gemeinsam mit jeder notwendigen
Ribosomenbindungsstelle, RNA-SpleißstelIe, Polyadenylierungsstelle
und transkriptionelle Terminations-Sequenzen.
Bei der Verwendung in Säugetierzellen werden die Kontrollfunktionen
auf den Expressions-Vektoren oftmals aus viralem Material vorgesehen. Beispielsweise stammen die
üblicherweise verwendeten Promotoren au.= Polyoma Adenovirus 2, und besonders häufig aus Simian Virus 40
(SV 40). Die Anfangs- und Endpromotoren des SV 40 sind besonders nützlich, da beide leicht aus dem Virus als
Fragment zu erhalten ist, das auch noch die virale Replikationsstellc des SV 40 enthält. (Fiers et al.,
Nature 273, 113 /1978)). Auch können kleinere oder _·- größere Fragmente des SV 40 verwendet werden, vorausgesetzt, sie enthalten die annähernd 250 bp lange Sequenz
die von der Hind III Sclvo/V-.stel le bis .zur ΗσΙ 1 Schnittstelle
in der viralen ReplikationssteiIe reicht. Außerdem
ist es ebenfalls möglich und oft empfehlenswert, Promotor-
oder Kontroll-Sequenzen zu verwenden, die normalerweise mit den gewünschten Gense.quenzen verknüpft sind, vorausgesetzt,
diese Kontroll-Sequenzen sind kompatibel zu den Wirtsze11systemen.
Eine Replikationsstelle kann entweder durch entsprechende Vektorkonstruktion vorgesehen werden, um eine exogene
stelle einzubauen, beispielsweise aus SV 40 oder anderen
viralen Quellen (z.B. Polyoma, Adeno, VSV, PBV, etc,) .
/
.."".'.-. BOCOPY
oder kann durch die chromosonalen Replikationsmechanismen
der.Wirtszelle vorgesehen werden. Wird der Vektor in das
VJirtszel lenchromosom integriert, reicht die zuletztgenannte Maßnahme meistens ar.~, ;
Transformation der Zellen mit den Vehikeln kann durch eine '·
Vielzahl an Verfahren erreicht werden. Beispielsweise kann sie durch Kalzium erfolgen, wobei entweder die Zellen in . '
Magnesium gewaschen und die DNA den in Kalzium suspendierten Zellen zugibt oder die Zellen einem Kopräzipitat von DNA und
Kalziumphosphat ausgesetzt werden. Bei nachfolgender Genexpression
werden die Zellen auf Medien übertragen, di/? für transformierte Zellen selektieren, ,
Nach erfolgter Transformation des Wirtes, Expression des
Gens und Fermentation oder Zeilkultivierung unter Bedingungen,
bei denen IFN-Y exprimiert wird, kann das Produkt üblicherweise durch bekannte chromatogr^phische Trennmethoden
extrahiert werden, um so ein Material zu erhalten, das IFN-Y mit oder ohne Leader und: Trailing-Sequenzen enthält. IFN-Y
kann mit 'einer Leader-Sequenz am N-Terminus exorimiert werden (Pre-IFN-Y), die von einigen Wirtszellen entfernt
werden kann. Wenn nicht, so ist eine Abspaltung des Leader-Polypeptides
(wenn vorhanden) erforderlich, um reifes IFN-Y
zu erhalten. Alternativ kann der IFN-Y Klon .so modifiziert
werden, daß das reife Protein im Mikroorganismus direkt statt des Pre-IFN-Y produziert wird. Für diesen Fall kann die
Precursor Sequenz des He.fe-Mating-Pheromons MF-alpha-1
verwendet werden, um eine korrekte "Reifung" des fusionierten Proteins und die Ausscheidung der Produkte in das Wachstumsmedium oder den periplasmischen Raum zu gewährleisten. Die
DNA-Sequenz für funktionelles'oder reifes IFN-Y kann
γ ■. · BAD ORIGINAL
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' 2Ö ■-
mit MF-alpha-1 an der, vermuteten cathepsin-ähnlichen
Schnittstelle (nach Lys-Arg). an Position 256 vom Initiätionscodon
ATG aus (Kurjan, Herskowitz, Cell 30, 933-943
(1982)) verbunden sein.
E. coli HB 101 mit dem Plasmid E76E9 und E. coll HB 101
mit dem Plasmid P9A2 sind bei der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen (DSM Göttingen) unter der Nummer DSM 3003 ;
respektive DSM 3004 hinterlegt. ·
Eine Kultur von E. coli HB 101 ,,ein rekombinantes Plasmid
mit dem Klon E76E9, der das IFN-Y Gen enthält, beinhaltend; wurde auf Interferon-Aktivität überprüft. Hierzu wurde ein
Lysat des Bakteriums nach dem Wachstum hergestellt und in einem Plaque-Reduktions-Test überprüft. Das Bakterium .
produzierte Interferon-ähnliche Aktivität.
Basierend auf ihrem biologischen Wirkungsspektrum sind die
neuen, erfindungsgemäßen Interferons verwendbar für jede
Art der Behandlung' für die auch .die bekannten Interferone
eingesetzt .werden. Diese beinhalten beispielsweise Herpes, Rhinovirus,
opportunistischeAIDS-Infektionen,- verschiedene Krebsarten
und ähnliches. Die neuen Interferone können alleine oder
iri Kombination mit anderen bekannten Interferonen oder biologisch aktiven Produkten eingesetzt werden, beispielsweise
mit IFN-alpha, I.L-2, anderen Inunun-Modulatoren und
ähnlichen. .··.--·'■·■_■-. . ·
IFN-Y -kann parenteral verabreicht werden in Fällen, in denen
Antitumor oder antivirale Behandlung erforderlich ist. und in Fällen, in. denen sich ummunosuppressive Eigenschaften zeigen,
dosierung.und Dosierungsrate können ähnlich denen sein,
> ie zur Zeit bei klinischen Untersuchungen für IFN^£-
haterialien gelten z.B.; ca. (1-10). χ 10 Einheiten täglich
und bei Präparaten, die zu mehr als 1 %· rein sind bis zu',
beispielsweise 5.x 10 Einheiten 'täglich. "."; . -. ·
- sr ■ V ν
Beispielsweise können . für eine : zweckmäßige Dosierungs--.
form bei- einem im v;esentliehen .homogenen Bakterien-I-FN'-Y,
bei .parenteraler Verwendung ,3 .mg IPN-Y' in, 25 ml 5%igem
menschlichem Serum Albumin gelöst werden; Diese Lösung ;.
wird dann durch ein bakteriologisches filter gegeben und die gefilterte Lösung, aseptisch adf 100'Fläschchen verteilt,:'...
von dem jedes 6 χ 10 Einheiten reines IFN-Y. zur paren- .
teralen Applikation geeignet,.enthält. Die Gläschen werden
vor Verwendung vorzugsweise in der Kälte (-20.C) aufbev/ahrt.
Die erfindungsgemäßen Substanzen können in bekannter Weise formuliert werden,um pharmazeutisch verwendbare Mittel zu
erhalten, wobei das erf indungsgemäße , Polypeptid mit einer
pharmazeutischen akzeptablen Trägersubstanz vermischt wird. Gebräuchliche Trägerstoffe und ihre Formulierung sind bei
E'.W-. Martin in Remington's Pharmaceutical Sciences '
beschrieben, worauf "aLisdrüchlich- Bezug genommen
wird. ·. IFN-Y wird mit einer angemessenen Menge , des
Trägerstoffes vermischt/um geeignete pharmazeutische
Mittel' zu schaffen, di.e.-.f:ür eine effektive'Anwendung beim
Empfänger (Patienten) geeignet .sind;„ Bevorzugt wird eine
parenterale Applikation'vorgenommen;
Die folgenden Beispiele, die die Erfindung nicht eingrenzen
sollen, beschreiben die Erfindung im Detail» ■_■ ·
EPOGOPY
a) Herstellung der cDNA-Bibliothek
rnRNA aus Sendai-Virus-stimulierten Zellen wurde als Ausgangsina
terial zur Herstellung einer cDNA-Bibliothek nach literaturbekannten Methoden verwendet (E. Dworkin-Rastl
et al., Journal of Interferon Research VoI 2/4, 575-585
(1982)). Die angefallenen 30.000 Klone wurden individuell in die Näpfe von Mikroticerplatten übertragen. Folgendes Medium
wurde zum Wachstum und Einfrieren der Kolonien verwendet:
10 | g | Trypton |
5 | g | Yeast Extract |
5 | g | NaCl |
0,51 | g | Na-Citrat χ 2 H2C |
7'5 | g | Κ,-,ΗΡΟ χ 2 H9O |
1,8 | g | KH2PO4 |
0,09 | g | MgSO χ 7 HO |
0,9 | g | (NH4J2SO4 |
44 | g | Glyzerin |
0,01 | g | Tetracyclin x HCl |
1 | 1 | H2O |
ad
Die Mikrotiterplatten mit den individuellen Klonen wurden
über Nacht bei 37°C inkubiert und danach bei -700C aufbewahrt.
b Hybridisierungsprobe
Als Ausgangsmaterial für die Hybridisierungsprobe diente das
rekombinante Plasmid pER33 (E. Dworkin-Rastl et al., Gene 21, 237-248 (1983)). Dieses Plasmid enthält die kodierende
Region für das reife Interferon IFNa2arg plus 190 Basen der
3" nichttranslatierten Region. 20 μg pER33 wurden mit 30
Einheiten' Hindlll Restrikt.ionsendonuklease in 200 μΐ Reaktionslösung
(10 mM Tris-HCl, pH-7,5, 10 mM MgCl2, 1 mM
Dithiotrei.tol (DTT), 50 mMNaCl) 1 Stunde bei 370C inkubiert.
Die Reaktion wurde durch Zusatz von 1/25 vol 0,5 M
Äthylendlnitrilotetraessigsäure (EDTA) und Erhitzen auf 7O0C
für 10 Minuten beendet. Nach Zusatz von 1/4 vol 5 χ Puffer (80 % Glyzerin, 40 mM Tris-Essigsäure pH=7,8, 50 mM EDTA,
0,05 % Natriumdodecylsulfat (SDS), 0,1 % Bromphenolblau)
wurden die entstandenen Fragmente der Größe nach elektrophoretisch in einem 1 % Agarosegel getrennt. (Gel- und Laufpuffer
(TBE): 10,8 g/l Trishydroxymethylaminomethan (Tris-Base),
5,5 g/l Borsäure, 0,93 g/l EDTA). Nach Inkubation des Gels in einer.0,5 μg/ml· Äthidiumbromidlösung wurden die
DNA-Banden im UV-Licht sichtbar gemacht, und der Gelbereich, der das iFN-Gen-hältige DNA StücK (ca. 800 bp lang) enthielt,
ausgeschnitten. Durch Anlegen einer Spannung wurde die DNS in 1/10 χ TBE-Puffer elektroeluiert. Die DNA Lösung
wurde einmal mit Phenol und viermal mit Äther extrahiert und die DNA durch Zusatz von 1/10 vol 3 M Natriumacetat (NaAc)
pH-5,8 und 2,5 vol EtOH aus der wäßrigen Lösung bei -2O0C
präzipitiert. Nach dem Abzentrifugieren wurde die DNA einmal mit 70 % Äthanol gewaschen und 5 Minuten im Vakuum getrocknet.
Die DNA wurde in 50 μΐ Wasser aufgenommen (ca.
50μg/μl). Diese DNA wurde durch Nicktranslation (modifiziert
nach T. Maniatis et al., Molecular Cloning, ed. CSH) radioaktiv markiert. 50 μΐ Inkubationslösung enthielten: 50 mM
Tr is pH=7,8, 5 mM MgCl", 10 mM Mercaptoäthanol, 100 ng
Insert-DNA von pER33, 16 pg DNasel, 25 μΜ dATP, 25
25 μΜ dTTP, 20 μα a32P-dCTP (>
3000 Ci/mMol) sowie 3 units DNA-Polymerase I (E.coli). Die Inkubation erfolgte bei
140C für 45 Minuten. Die Reaktion wurde durch Zusatz von. 1
vol 50 mM EDTA, 2 % SDS, 10 mM Tr is pH=7,6 Lösung und Erhitzen
auf -TJ)0C für 10 Minuten beendet. Die DNA wurde durch
Chromatographie über Sephadex G-100 in TE-puffer (10 mM .. ■·.- - . " · "■■;■" ■■ ' Epo copy:
5 * ♦ ϊ
pH=8,0,i niM EDTA) von nicht eingebauter Radioaktivität getrennt.
Die radioaktiv markierte Probe hatte eine spezifische Aktivität von ca. 4 χ 10 cpm/ug. ,
c) Screening der Klone-auf IFN-Gen-haltige Inserts
Die in den Mikrotiterplatten eingefrorenen Bakterienkulturen
wurden aufgetaut (a) . Ein Stück Nitrozelliilosef ilter der
entsprechenden Größe (Schleicher und Schüll, BA 85#. 0,45 Jim
Porengröße) wurde auf LB-Agar aufgelegt (LB-Agar: 10 g/l Trypton,;5 g/l Yeast Extrakt, 5 g/l NaCl, 15 g/l Bacto Agar,
20 mg/1 Tetracyclin-HCl). Mit einem den Mikrotiterplatten
angepaßten Stempel wurden die individuellen Klone auf das Nitrozellulosefilter übertragen. Die Bakterien wuchsen über
Nacht bei 37°C zu etwa 5 ram Durchmesser großen Kolonien. Zum
Zerstören der Bakterien und Denaturieren der DNA wurden die Nitrozelluiosefilter der Reihe nach auf einen Stapel mit
folgenden.Lösungen" getränkte Whatman 3MM Filter gelegt: 1}
8 Minuten.auf 0,5 M NaOH, 2) 2 Minuten 1 M Tris pH=7,4i 3) 2
Minuten 1 M Tris pH=7,4- und 4) 4 Minuten 1,5 M ,NaClf ,' .
0,5 M TrispH=7,4. Die Filter wurden luf.tge trocknet und dann
2 Stunden bei 800C gehalten. Die Vorbehandlung d;er Filter
erfolgte 4 Stunden bei\65°C in der Hybridisierlösqng, be-. _
stehend aus 6 χ SSC (1 χ SSC entspricht 0,15 MNaCl; Ö,015 M
Trinatriumcitrat; pH=7,0), 5 χ Denhardt's Lösung (Ix Den- .
hardt's Lösung entspricht 0>02 % PVP (Polyvinylpyrrolidon);
0,02 '% Ficoll (MG: 40.0.00 D) ,-0,02·% BSM (Bovine; Serum Al- ;
bunexnin) und 0,1 % SbS. (Sodium dodecylsulfate) . Ca 1 χ 10
cpm pro Filter der in b) hergestellten Probe werden durch ;
Kochen denaturiert und;der"Hybridisierlösung zugesetzt. Hybridisierung erfolgte. 16 Stunden bei 65°C. Das Waschen der·
Filter erfolgt bei 65°C viermal. 1 Stunde mit .3 "x.SSC/O/l %
DS. Die. Filter wurden; luftgetrocknet, rn.it Satan. Wrap be^
ι. eckt und auf. Kodak X-OmatS Film exponiert." Γ . , ■"■"-. ■/.'
Beispiel 2 :' ■...·'.;._". ■■ .'"■ "V' \\ -', ·:
Southern Transfer zur Bestätigung von ■I.FN-Gen-haltigen c.ekomhinanten Plasmiden ->
'-'-■-' . '· '·> ', ■ '-"·/'
'
Von den positiv oder positiv verdächtig reagierenden Kolonien; wurden 5 ml Kulturen in L-Broth (10 g/l-Trypton, 5 g/Ί
Yeast Extract, 5 g/l NaCl, 20 mg/1 Tetracyclin χ HCl) über Nacht bei 37°C gezüchtet. Die Plasmid-DNA ,wurde modifiziert
nach Birnboim und DoIy (Nucl. Acid Res. l_f 1513, (1979))
isoliert. Die Zellen von 1,5 ml Suspension wurden abzentrifugiert
(Eppendorf Zentrifuge) und bei 00C in ΙΟΟμΙ Lysozymlösung
aus 50 mM Glucose, 10 mM EDTA, '25 mM Tris-HCl pH=8,0,
4 mg/ml Lysozym resuspendiert. Nach 5 Minuten Inkubation bei
Raumtemperatur wurden 2 Volumteile eiskalter 0,2 m NaOH, 1 % SDS Lösung zugegeben und weitere 5. Minuten inkubiert.
Dann wurden 150 μΐ eiskalte. Kaliumacetatlösung pH= 4,8 zugesetzt
und 5 Minuten inkubiert. Die ausgefallenen Zellbestandteile wurden abzentrifugiert. Die DNA-Lösung wurde mit
1 VoIumteil Phenol/CHCl (1:1) extrahiert und die DNA
durch Zugabe von 2 Volumteilen Äthanol ausgefällt. Nach dem Abzentrifuieren wurde das Pellet einmal mit 70 % Ethanol
gewaschen und 5 Minuten im Vakuum getrocknet. Die. DNA wurde
in 50 μΐ (TE)-Puffer gelöst.: 10 μΐ davon wurden in 50 μΐ
Reaktionslösung (10 mM Tris-HCl pH=7,5>
10 mM MgCl2/ .50 mM NaCl, 1 mM DTT) mit 10 Einheiten Pstl-Restriktionsendonuklease
1 Stunde bei 37°C verdaut. Nach Zusatz von 1/25 Volumteilen 0,5 M EDTA sowie 1/4 Volumteilen 5 χ Puffer
(siehe Beispiel Ib)) wurde 10 Minuteri bei 700C erhitzt und
die DNA anschließend in einem 1 % Agarosege'l (TBE-puffer)
elektrophoretisch aufgetrennt. Die DNA im Ägarosegel, wurde
nach der Methode von Southern (E.M. Southern, J. Mol. Biol.
98, 503-517 (1975)) auf. ein Nitrozellulosefilter übertragen.
Die DNA im Gel wurde durch einstündige Inkubation des Gels
mit einer 1,5 M NaCl/0,5 M NaOH Lösung denaturiert. An-'-',
schließend wurde 1 Stunde mit einer 1 M Tris χ HCl
COPY
pH=8/l,5 M NaCIi Lösung neutralisiert. Die DNA wurde mit 10 χ .
SSC (1,5 M NaCl, 0,15 M Natriumcitrat, · pH=7,0) auf das
Nitrozellulosefilter übertragen. Nach vollendetem Transfer (ca. 16 Stunden)'wurde das Filter kurz in 6 χ SSC Puffer gespült, dann luftgetrocknet und abschließend 2 Stunden bei !
800C gebacken. Das-filter wurde 4 Stunden mit einer 6 χ :
SSC/5 χ Denhardt's Lösung/0,1 % SDS (siehe Beispiel Ic) bei'.
65°C vorbehandelt.'Ca. 2;x 10 cpm der Hybridisierungsprobe
(siehe Beispiel Ib) wurden durch Erhitzen auf 100°C
denaturiert und anschließend in die Hybridisierlösung einge-.
bracht. Die Hybridisierdauer betrug 16 Stunden bei 65°C. An-, schließend wurde das Filter 4x1 Stunde bei 65°C mit einer ·
3 χ SSC/0,1 % SDS-Lösung gewaschen.. Nach dem Lufttrocknen
wurde das Filter mit Saran Wrap bedeckt und auf Kodak -, ■-X-OmatS
Film exponiert.. \_. · . .· '- " ;.- ·: - .
Beispiel 3 · '; ;.;? . t .. ■ ■ " ,"'"-'■- - : ·
Nachweis von Interferonaktivität im Klon E76E9 . .'■■■.
Eine 100 ml Kultur des .-Klons. E76E9 Wurde in L-Broth. (10 g/1
Trypton, 5 g/l Yeast Extract, 5 g/l NaCl, 5 g/l Glucose, ----20
mg pro 1 Tetracyclin 'x HCl) bei 37°C-bis zu der optischen Dichte AgQ0= 0,8 angezüchtet. Die Bakterien wurden 10 .. ""·;■·.·
Minuten mit 7000 rpm abzentrifugiert, einmal mit einer 50 rnM Tris x: HCl pH=8,0, 30 mM NaCl Losung gewaschen und in 1,5 ml;
.Waschlösung resuspendiert. Nach Inkubation mit 1 mg/ml Lysozym
bei 0°C eine halbe Stunde lang,1wurde die Bakterierisuspensioh
fünfmal gefroren und getaut. Die Zelltrümmer wurden Ci1TCh Zentrifugatiön mit 40.000 rpmeine Stunde -lang pelle- ;
t srt. Der Überstand wurde sterilfiltriert und auf Znterfe
onaktivität. geprüft. Als Test wurde der Plaque Reduk- .;
ti^nstest mit V3~Zellen;,und .Vesicular Stomatitis Virus verwencet
(G;R. Adolf et al., Arch. νίχοΓ. 72_, 169-175' (1'982)).
überraschenderweise produzierte der Klon, bis zu 9000 IU ·
Interferon· pro Liter Ausgangskultur.' '
Claims (30)
1. Menschliches Interferon Y (IFN-Y) im wesentlichen frei von anderen Proteinen menschlicher Herkunft.
2. Menschliches Interferon Y in im wesentlichen reiner
Form. :
3. IFN-Y gemäß den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen frei von.
nativer Glykosilierung vorliegt. ' .
4. IFN-Y gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Leader-Peptid enthält.
5. IFN-Y gemäß den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es die Aminosäuresequenz
' : 5 · : 10 . 15
Cys Asp Leu Pro Gin Asn His GIy LTeu Leu" Ser Arg-Asn ThrLeu
20 ■■■■'. .25 .■■■·'■■ · . 30
VaI Leu Leu His Gin Met Arg Arg He Ser Pro Phe Leu Cys Leu
35 ".." · 40 45
Lys Asp Arg^Arg Asp Phe Arg Phe Pro Gin GIu Met VaI Lys Gly
. 50 .· - -55' ■■■...■■..■■- : .-60
Ser GIn Leu Gin Lys Ala His VaI Met Ser VaI Leu His GIu Met ;
Leu Gin Gin He Phe Ser Leu Phe His Thr GIu Arg Ser Ser AIa..
.80 ,..' ·-:.' ' :\ 85 ;■ "; .■' --':.: 90 j
A. ι Trp Asn Met Thr Leu Leu Asp Gin Leu His Thr Gly-Leu His \
'-■-- 95 V- .'/ 100 ■'■ · ·>
105 ;' GIr. Gin Leu Gin His Leu GIu Thr Cys Leu Leu Gin VaI VaI Gly !
110 115 ■ 120 ;
GIu Gly GIu Ser Ala Gly Ala He Ser Ser Pro Ala Leu Thr Leu
125 130 135 ί
Arg Arg Tyr Phe Gin Gly Ue Arg, VaI Tyr Leu Lys GIu Lys Lys j
140 145 . ' 150
Tyr Ser Asp Cys AIa Trp GIu VaI VaI Arg Met GIu He Met Lys
. . 155 ' 160 165
Ser Leu Phe Leu Ser Thr Asn Met Gin Glu Arg'Leu Arg Ser Lys
170
Asp Arg Asp Leu Gly Ser Ser enthält.
6. IFN-Y gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aminosäure an Position 111 anstelle von Gly GIu ist.
7. Rekombinantes DNA Molekül, eine codierende Gensequenz
für IFN-Y enthaltend. . . .-.'..
8. DNA-Molekül gemäß Anspruch 7, dadurch -gekennzeichnet,
daß die codierende Sequenz als Insert in der Pst-l Schnittstelle a) des Plasmids E76E9 in E. coli HB 101,
hinterlegt bei der DSM unter der Nummer DSM 3003 oder b) des Plasmids P9A2 in E. coli HB 101, hinterlegt
bei der DSM unter der Nummer DSM 3004 vorhanden ist, oder degenerierte Variationen dieser Inserts.
9.. DNA-Molekül gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die codierende Sequenz unter stringenten Bedingungen,
die es erlauben, eine Homologie, die größer als 85 % beträgt, zu erkennen, mit den Inserts in der Pst-l
Schnittstelle a) des Plasmids E76E9 in-E. coli HB 101, hinterlegt bei der DSM unter der Nummer DSM 3003 oder
b) des Plasmids P9A2 in E. coli HB 101, hinterlegt bei der DSM unter der Nummer DSM 3004
. oder mit degenerierten Variationen dieser Inserts hybridisiert.
- · " ' · ■ ·. ' ■ .
10. DNA-Molekül gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die stringenten Bedingungen eine Homologie von mehr
als 90 % nachweisen lassen,
11. DNA-Molekül gemäß.Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Expressionsvehikel ist, replizierbar in Mikroorganismen oder in Säugetierzellen.
12. DNA-Molekül gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
. daß das Vehikel ein Plasmid ist, replizierbar in Prokaryoten.
13. DNA-Molekül gemäß Anspruch 11, replizierbar in Eukaryoten. ·
14. DNA-Molekül gemäß Anspruch Ii, die Sequenz
TGT GAT CTG CCT CAG AAC .CAT GGC CTA CTT AGC AGG AAC ACC TTG
GTG CTT CTG CAC CAA ATG AGG AGA ATC TCC CCT TTC TTG TGT CTC
AAG GAC AGA AGA GAC TTC AGG TTC CCC CAG'GAG ATG-GTA AAA GGG
AGC CAG TTG CAG AAG GCC CAT GTC ATG- '11CT GTC CTC CAT GAG ATG · .
CTC CAG CAG ATC TTC AGC CTC TTC CAC ACA GAG CGC TCC TCT GCT .
GCC TGG AAC ATG ACC CTC CTA GAC CAA CTC CAC ACT GGA CTT CAT CAG CAA CTG CAA CAC CTG GAG ACC TGC TTG CTG CAG GTA GTG GGA \\
GAA GGA GAA TCT GCT GGG .GCA ATT AGC. AGC CCT GCA CTG ACC TTG /.
AGG AGG TAC TTC CAG GGA ATC CGT GTC TAC CTG AAA GAG AAG AAA. ".
TAC AGC GAC TGT GCC TGG GAA .GTT GTC AGA ATG GAA ATC ATG AAA ·
TCC TTG TiC TTA TCA ACA AAC ATG CAA GAA AGA CTiVAGA AGT AAA AT
AGA GAC CTG GGC TCA TCT enthaltend. ' . ' .-. ;
EPO COPY
15. DNA-Molekül gemäß Anspruch 14, dadurch gekennnzeichnet,
daß das Cödon,codierend für die Aminosäure 111 GAG ist.
16. DNA-Molekül gemäß ,Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß es a) das Plasmid Ε76Ξ9 in E. coli HB 101.hinterlegt
bei- der DSM- unter der Nummer DSM 3003 oder b) das
Plasmid P9A2 in E. coli ΉΒ 101,hinterlegt bei der DSM·
unter der Nummer DSM 3004 ist. , .
17. Transformierter Wirtsorganismus, der die für IFN-Y
codierende genetische Information enthält.
18. Wirtsorganismus gemäß Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß er ein Prokaryot ist. .·
19. Wirtsorganismus gernäß Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß er ein Eukaryot ist.
20. Wirtsorganismus gemäß Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die genetische Sequenz in einem Vehikel enthalten ist, das in dem Wirtsorganismus replizierbar
21. Wirtsorganismus gemäß Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Säugetierzellinie ist.
22. Wirtsorganismus gemäß Anspruch 17 dadurch gekennzeichnet, daß er E. coli ist. :
23. Wirtsorganismus gemäß Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß er E. coli mit der DSM Nr. 3003 oder E. coli mit der
DSM Nr. 3004 ist. .
EPO COPY
24. Verfahren zur Herstellung von IFN-Y, dadurch gekennzeichnet, .
daß ein geeigneter Wirtsorganismus mit genetischen Informationen, codierend für IFN-Y transformiert wird;
daß diese Information exprimiert wird, um IFN-Y in
dem Wirtsorganismus zu produzieren und —
daß IFN-Y aus diesem Wirtsorganismus isoliert wird.
25. Verfahren gemäß Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß die Information in jedem rekombinanten DNA-Molekül gemäß den Ansprüchen 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15
oder 16 enthalten ist. , ". .
26. Verfahren gemäß Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der VJirtsorganismus, nach der Transformation,
gemäß einem der Ansprüche 18 - 23 definiert ist.
27. Verfahren gemäß Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
- daß das IFN-Y gemäß den Ansprüchen 5 oder 6 definiert ist. '■ ; ί' ' ..'"■
28. IFN-Y herstellbar durch-.das Verfahren gemäß Anspruch 2A .\
29. Mischung geeignet für. die Behandlung viraler Erkrankungen,
dadurch gekennzeichnet, daß sie neben pharmazeutisch
.inerten Trägerstoffen eine wirksame Menge IFN-Y gemäß
einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 enthält.."1 -'n
30. Verwendung von IFN-Y zur therapeutischen Behandlung.. %
Priority Applications (28)
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---|---|---|---|
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EP85109284A EP0170204B1 (de) | 1984-08-01 | 1985-07-24 | Neue genetische Sequenzen, die durch sie codierten Interferon-Peptide vom Typ I und diese sie produzierende Organismen |
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NO853012A NO177863C (no) | 1984-08-01 | 1985-07-30 | Fremgangsmåte for fremstilling av rekombinant humant IFN-type I, IFN1, IFN-pseudo-2, -3, og -4, samt ekspresjonsvektorer |
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Family Applications (1)
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-
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