DE342698C - Verfahren, nach farbigen Vorlagen gerasterte photographische Platten fuer den Farbendruck zu erhalten - Google Patents
Verfahren, nach farbigen Vorlagen gerasterte photographische Platten fuer den Farbendruck zu erhaltenInfo
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Description
Für die Wiedergabe von farbigen Bildern sind in der Lithographie schon lange photomechanische
Verfahren zusammen mit einem Raster zur Auswahl der Farben verwendet worden. Dadurch war es möglich, die Arbeit
des Spezialisten oder Farbentechnikers auf ein Mindestmaß zu reduzieren, die ursprünglich
darin bestand, von Hand die Farben auszuwählen, und es wurde möglich, selbst bei
ίο den größten Arbeiten, mit 4, 5 oder 6 Farben
auszukommen, bei denen sonst in gewöhnlichen lithographischen Verfahren 10, 12 oder
14 Farben, d. h. also ein 10-, 12- oder I4maliges
Drucken desselben Musters erforderlich gewesen sein würde. Es ist von Sachverständigen
jedoch erkannt worden, daß in den gewerblichen Druckverfahren noch wesentliche Verbesserungen möglich sind. So ist man
beim Drucken von größeren Auflagen auf folgende Schwierigkeiten gestoßen. Es mußte
ein besonderes, überzogenes Papier verwendet werden, und um eine hohe Feinheit und Kraft
des Druckes zu erreichen, mußte man die Photogravur zu Hilfe ziehen. Die erstgenannte
Schwierigkeit wurde durch die Einführung des Offset- oder Gummidruckverfahrens anscheinend behoben, durch das man bedeutende
Auflagen auf einem Papier von beließiger Körnung und sogar auf Geweben, wie Leinen, Tuchen, Plüschen, Seide usw., erhalten
kann, es war aber dennoch notwendig, die folgenden Maßregeln zu treffen:
Es mußten gute photomechanisch gerasterte Platten zugerichtet werden.
Es mußte die Kupferplatte retuschiert werden (Photogravur).
Es mußte das Bild durch Exponieren auf die Kupferplatte übertragen werden.
Dann mußte das Bild entweder unmittelbar oder mit Hilfe einer Zwischenplatte auf
den lithographischen Stein übertragen werden.
Endlich mußte das Bild mit Hilfe einer Zwischenplatte auf die eigentliche Maschinendruckplatte
übertragen werden.
Die Photogravur, das Retuschieren der Kupferplatte, schien notwendig, weil durch
diese allein man den auf dem Bilde erzielten Raster retuschieren konnte, der zur Übertragung
der Druckfarbe erforderlich ist, aber, besonders an den hellen Stellen des Bildes, jede
Feinheit zerstört und das Erzeugen von feinen Halbtönen und Schattierungen behindert,
so daß der Druck schließlich die erforderliche Schärfe und Kraft entbehrt.
Es ist nun Zweck der Erfindung, diese Schwierigkeiten zu vermeiden. Sie macht das
Retuschieren des Rasters auf dem Bilde durch nachträgliche Behandlung, wie z. B. bei der
Photogravur, überflüssig- und gestattet, das erwünschte Ergebnis lediglich auf photomechanischem
Wege zu erreichen. Man kann infolgedessen in geeigneter Weise gerasterte Platten unmittelbar auf irgendwelche
lithographischen Flächen (Stein, Zink
Claims (1)
- usw.) übertragen, die nachher in der üblichen Weise (durch Einfärben, Gummieren, Säuren usw.) behandelt und zum Druck entweder indirekt oder direkt benutzt werden können. Durch die Erfindung wird also eine große Ersparnis sowohl an Zeit wie an Material erzielt. Sie gestattet die Anwendung des Offset-Verfahrens mit dem größten Vorteil und zur Erzeugung von bedeutenden Auflagen auf irgendwelchem Papier, Gewebe o. dgl. -Das neue, verbesserte Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß man von dem Original, sei es nun ein Aquarell, ein Druck oder ein Gegenstand, für die gleiche Farbe unter genau den gleichen Bedingungen zwei photographische Platten macht, die sich vollkommen decken. Die erste Platte ist, was Aufnahme und Entwicklung anbetrifft, kräftig, so daß selbst die feinsten Einzelheiten und die hellsten Schatten des Originals darauf erscheinen. Sie wird erzielt, indem man in dem Apparat vor der lichtempfindlichen Platte einen geeigneten Raster anbringt und diesen während der Exposition in wagerechter Richtung entlang der Achse des Apparates nach und nach fortbewegt. Die zweite Platte wird unter den gleichen Bedingungen aufgenommen, aber während der Aufnahme wird der Raster achsial und senkrecht verschoben, wobei beide Verschiebungen gleichzeitig geschehen. Diese Verschiebungen des Rasters, welche nichts mit der Verstellung der anfänglichen Stellung des Rasters zu tun haben, von der in den Lehrbüchern über Physik gesprochen wird, haben gewissermaßen ein mechanisches Auswählen derjenigen Teile des Netzwerks zur Folge, welche beibehalten werden müssen, gegenüber denen, welche abgeschwächt oder vernichtet werden sollten.In der beiliegenden Zeichnung ist schematisch angedeutet, wie die Lichtstrahlen infolge der Verschiebung des Rasters wirken werden.Abb. ι ist ein Schnitt durch einen photographischen Apparat. In der Camera obscura 1 ist zwischen der lichtempfindliehen Platte 2 und der Blende 3 ein geeigneter Raster 4 angebracht, der in einem Rahmen 5 befestigt ist, welcher in wagerechter Richtung an der Achse des Apparats entlangbewegt werden kann, wenn man eine Mikrometerschraube 6 bewegt, und in senkrechter Richtung dazu, wenn man eine andere Mikrometerschraube 7 dreht.In Abb. 2 und 3, welche in einem größeren Maßstabe gezeichnet sind, ersieht man den Verlauf der Lichtstrahlen im Apparat während der Verschiebung des Rasters, wobei Abb. 2 sich auf die erste, Abb. 3 auf die zweite Aufnahme bezieht.Die erste Aufnahme, auf der alle Einzelheiten erscheinen sollen, wird erzielt, indem während der Aufnahme durch Drehen der Schraube 6 der Raster 4 wagerecht in der Pfeilrichtung allmählich verschoben wird. Auf diese Weise erreicht man, daß in den zartesten Stellen der Raster am meisten abgeschwächt wird. Abb. 2 zeigt, nach einer Verschiebung des Rasters von der Stellung A in die Stellung B, das Strahlenbündel 10, welches durch den Teil 9 des Rasters aufgefangen wird, so daß der nicht belichtete Teil a, b der Platte auf a' b vermindert wird. Durch eine solche Verschiebung des Rasters in wagerechter Richtung kann, wie ersichtlich, der Raster in beliebiger Weise vermindert werden.Für die zweite Aufnahme, welche die kräftigen Töne und deren Übergang in die Mitteltöne wiedergeben soll, verschiebt man den Raster während der Aufnahme in senkrechter Richtung durch Drehen der Schraube 7 und in wagerechter Richtung mittels der Schraube 6. Die wagerechte Verschiebung hat den Zweck, den Raster, soweit es notwendig ist, abzurücken, um ein genügend verkleinertes Bild der Rasterpunkte zu erzielen. Die Verschiebung in senkrechter Richtung hat den Zweck, den Raster dort, wo es notwendig ist, ganz verschwinden zu machen, go Abb. 3 zeigt, wie, wenn der Raster sich von der Stellung A1 in die Stellung B1 bewegt, der Teil c, d der Platte, welcher der Einwirkung der Lichtstrahlen durch den Raster entzogen w'ar, nunmehr ihrer Wirkung ausgesetzt und belichtet wird.Pat entt-An SPR υ CH:Verfahren, nach farbigen Vorlagen gerasterte photographische Platten für den Farbendruck o. dgl. zu erhalten, dadurch gekennzeichnet, daß man für jede Farbe zwei sich genau deckende Platten aufnimmt, welche den Gegenstand mit allen seinen Schattierungen wiedergeben, wobei während der Aufnahme der ersten Platte der Raster parallel zur Achse des Apparats von der Platte entfernt wird, während bei der zweiten Aufnahme der Raster ebenso wie bei der ersten Aufnahme und gleichzeitig daneben noch in senkrechter Richtung bewegt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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