DE1035475B - Elektronisches Verfahren und elektronische Vorrichtung zur Negativ-Positiv-Umkehrung und zur Korrektur des Verlaufes der Gradationskurven der photographischen Farbauszuege eines zu reproduzierenden mehrfarbigen Bildes - Google Patents
Elektronisches Verfahren und elektronische Vorrichtung zur Negativ-Positiv-Umkehrung und zur Korrektur des Verlaufes der Gradationskurven der photographischen Farbauszuege eines zu reproduzierenden mehrfarbigen BildesInfo
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Description
DEUTSCHES
In der Mehrfarbenreproduktionstechnik werden zur Herstellung der Druckformen für die einzelnen
Farben, die übereinandergedruckt werden, auf photographischem Wege Farbauszüge hergestellt, indem
von dem zu reproduzierenden farbigen Originalbild unter Zwischenschaltung geeigneter Farbfilter drei
Schwarzweißaufnahmen, nämlich ein Gelb-, Rot- und ein Blauauszug, gemacht werden. Diese Farbauszüge
werden dann je auf eine mit einer lichtempfindlichen Gelatineschicht überzogenen Metallplatte aufkopiert,
und anschließend werden die Metallplatten einem mehrstufigen Ätzprozeß unterzogen.
Wegen grundsätzlicher, nicht zu beseitigender Mangel der Farbfilter und der Druckfarben würde
aber ein auf die eben beschriebene Weise hergestellter Mehrfarbendruck hinsichtlich der naturgetreuen Farbwiedergabe
höchst unbefriedigend wirken, so daß die Farbauszüge erst korrigiert werden müssen. Dies
kann z. B. durch Retusche der Farbauszugsnegative oder auf photomechanische Weise durch Anfertigung
geeigneter Masken geschehen oder aber dadurch, daß die bereits geätzten Druckformen für die einzelnen
Farben insgesamt oder in einigen Teilen nachgeätzt werden.
Neuerdings sind in den sogenannten »Farbscannern« Verfahren und Vorrichtungen entwickelt worden, die
Farbkorrektur der photographischen Farbauszüge automatisch mittels elektronischer Geräte durchzuführen.
Hierbei werden die Farbauszüge gleichzeitig punktweise in aufeinanderfolgenden Zeilen
photoelektrisch abgetastet und die Transparenzen der Bildpunkte in proportionale elektrische Spannungen
umgewandelt. Auf diese Weise gewinnt man für jeden Farbauszug von Bildpunkt zu Bildpunkt schwankende
»Farbspannungen«, die dem Eingang einer elektronischen Rechenmaschine zugeführt werden. Diese
Rechenmaschine rechnet in weniger als einer Millisekunde für jeden Biildpunkt die abgetasteten unkorrigierten
Farbspannungen in korrigierte Farbspannungen um, die dem Ausgang der Rechenmaschine entnommen
und nach Verstärkung Schreiblampen zugeführt werden, die auf unbelichteten photographischen
Platten die korrigierten Farbauszüge Punkt für Punkt gleichzeitig aufzeichnen.
Der Betrieb einer solchen elektronischen Farbkorrekturmaschine verlangt die Einhaltung eines vorgeschriebenen
normierten Gradationsverlaufes der unkorrigierten photographischen Farbauszüge. Die
weiteren Korrekturforderungen, daß z. B. immer mit denselben vorgeschriebenen Farbfiltern photographiert
wird und daß immer dieselben Druckfarben und dasselbe Druckpapier verwendet werden, die heutzutage
genügend genau reproduzierbar sind, läßt sich noch verhältnismäßig leicht erfüllen. Anders verhält es
Elektronisches Verfahren und elektronische Vorrichtung zur Negativ-Positiv-Umkehrung
und zur Korrektur des Verlaufes der Gradationskurven der photographischen Farbauszüge eines
zu reproduzierenden mehrfarbigen Bildes
Anmelder:
Fa. Dr.-Ing. Rudolf Hell, Kiel-Dietrichsdorf, Grenzstr. 1-5
Dipl.-Ing. Fritz-Otto Zeyen und Karl-August Springstein, Kiel,
sind als Erfinder genannt worden
sich hingegen mit den Faktoren, die den Gradationsverlauf der Farbauszugsplatten bestimmen. Der
Gradationsverlauf eines photographischen Materials hängt bekanntlich von der chemischen Zusammensetzung der lichtempfindlichen Schicht, von der Be-
lichtungszeit, von der chemischen Zusammensetzung des Entwicklers, von der Temperatur des Entwicklers
und von der Dauer der Entwicklung usw. ab. Die Erfahrung hat gezeigt, daß sich ein einmal gewähltes
photographisches Material und ein einmal gewählter Entwickler von bestimmter Zusammensetzung wohl
genügend genau reproduzieren lassen, daß aber eine vorgeschriebene Belichtungszeit, eine vorgeschriebene
Entwicklertemperatur und eine vorgeschriebene Entwicklungsdauer schwer einzuhalten sind, so daß die
zu korrigierenden Farbauszüge einen wechselnden Gradationsverlauf aufweisen, der vor der manuellen
Korrektur und insbesondere vor der automatischen Korrektur in einer elektronischen Farbkorrekturmaschine
erst in einen normierten Gradationsverlauf übergeführt werden muß.
Es kann aber auch vorkommen, daß man, abgesehen von der mangelnden Übereinstimmung des Gradationsverlaufes der Farbauszüge mit einem normierten
Gradationsverlauf, den Tonwertverlauf der Farbauszüge bewußt abzuändern wünscht, sei es, daß man
Farbstiche der Vorlage zu beseitigen trachtet oder daß man die Farbwiedergabe im Druck in einzelnen
Teilen oder insgesamt gegenüber dem zu reproduzierenden Bild verändern will.
809 579/297
3 4
Bei den photomechanischen Maskenverfahren zur (Or.dinaten) .".von der Grundlinie den Transparenzen
Farbkorrektur und zur Anpassung des Gradations- des Graukiterpositivs nach einem vorgeschriebenen
Verlaufes der Farbauszüge an einen normierten normierten Gradationsverlauf zugeordnet sind, und
Gradationsverlauf ist es bekannt, zusammen mit dem aus einem einstellbaren Negativ-Positiv-Umformer,
farbigen Bild mittels derselben Farbfilter eine Grau- 5 der den photographischen Kopierprozeß elektrisch
leiter zu photographieren und das dabei erhaltene nachbildet, wobei die Abtastspannungen der Photo-Grauleiternegativ
mit einem normierten Grauleiter- zelle dem Eingang des Umformers und den horizonnegativ
zu vergleichen. Bei diesen Verfahren kann talen Ablenkplatten der Kathodenstrahlröhre und die
nur die Abweichung des tatsächlichen Gradations- Ausgangsspannungen des Umformers den vertikalen
Verlaufes von einem vorgeschriebenen normierten io Ablenkplatten der Kathodenstrahlröhre zugeführt
festgestellt werden, und es muß die Herstellung neuer sind.
Zwischennegative auf photographischem Wege so Nach einem weiteren Erfindungsgedanken besteht
lange wiederholt werden, bis eine befriedigende Über- der Negativ-Positiv-Umformer zur elektrischen Nacheinstimmung
der Dichte und der Gradation der so bildung des photographischen Kopierprozesses aus
erhaltenen Negative mit einer vorgeschriebenen nor- 15 drei oder noch weiteren einstellbaren Verzerrerstufen,
mierten Dichte und Gradation erzielt worden ist. deren Eingängen die umzuformende Negativspannung
Beim Tiefdruck ist es im Gegensatz zum Hoch- zugeführt wird und deren erste die Eingangsspannung
druck außerdem erforderlich, von den Farbauszugs- nach einer veränderbaren, zuerst rasch, dann sehr
negativen vor oder nach der Farbkorrektur Färb- langsam monoton wachsenden Funktion verzerrt,
auszugspositive herzustellen, die dann auf die licht- ao deren zweite die Eingangsspannung in etwas anderer
empfindliche Gelatineschicht der zu ätzenden Metall- Weise nach einer veränderbaren, monoton wachsenplatten
aufkopiert werden, da beim Tiefdruck die den Funktion mit abnehmendem Differentialquotien-Tiefe
der geätzten Näpfchen der Druckformen der ten verzerrt und deren dritte einen regelbaren VerSchwärzung
der Bildvorlage proportional ist und die stärker mit geradliniger Verstärkerkennlinie darstellt,
Gelatine nur an den unbelichteten Stellen wasser- 35 weiter aus einer anschließenden Additionsstufe, in der
löslich bleibt, wo das Ätzmittel Zutritt zu der Druck- die verzerrten Ausgangsspannungen addiert werden,
form erlangt. ferner aus einer nachfolgenden Subtraktionsstufe, in
Die vorliegende Erfindung vermeidet den Nachteil der die Summenspannung von einer einstellbaren
der photographischen Verfahren, die Negativ-Positiv- konstanten Spannung subtrahiert wird, und schließ-Umkehrung
durch Kopieren durchzuführen und durch 30 Hch aus einem Generator, der die konstante Minuendmehrmaliges Kopieren so lange neue Farbauszüge spannung erzeugt.
herzustellen, bis der geforderte normierte Gradations- In den Fig. 1 bis 6 ist die Erfindung näher erläutert,
verlauf erreicht worden ist, und betrifft ein elektro- Fig. 1 zeigt ein Grauleiterpositiv,
nisches Verfahren zur Negativ-Positiv-Umkehrung Fig. 2 ein davon hergestelltes Grauleiternegativ; in und zur Korrektur des Verlaufes der Gradations- 35 Fig. 3 ist die Abhängigkeit der Reflexion bzw. kurven der photographischen Farbauszüge eines zu Transparenz des Grauleiterpositivs von der Transreproduzierenden mehrfarbigen Bildes bei Ab- parenz des Grauleiternegativs dargestellt;
weichungen von einem vorgeschriebenen normierten Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung und eine Schaltungs-Gradationsverlauf unter Verwendung eines zusammen anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen mit dem Bild mittels derselben Farbfilter photo- 4° Verfahrens;
graphierten Grauleiterpositivs. Fig. 5 zeigt die Anordnung der Parallelen zur
nisches Verfahren zur Negativ-Positiv-Umkehrung Fig. 2 ein davon hergestelltes Grauleiternegativ; in und zur Korrektur des Verlaufes der Gradations- 35 Fig. 3 ist die Abhängigkeit der Reflexion bzw. kurven der photographischen Farbauszüge eines zu Transparenz des Grauleiterpositivs von der Transreproduzierenden mehrfarbigen Bildes bei Ab- parenz des Grauleiternegativs dargestellt;
weichungen von einem vorgeschriebenen normierten Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung und eine Schaltungs-Gradationsverlauf unter Verwendung eines zusammen anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen mit dem Bild mittels derselben Farbfilter photo- 4° Verfahrens;
graphierten Grauleiterpositivs. Fig. 5 zeigt die Anordnung der Parallelen zur
Erfindungsgemäß wird die Negativ-Positiv-Um- Grundlinie auf dem Bildschirm einer Kathodenstrahlkehrung
und die Korrektur des Gradations verlauf es röhre; in
dadurch erreicht, daß die Transparenzen des Grau- Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel für den Negativleiternegativs
in proportionale elektrische Spannungen 45 Positiv-Umformer dargestellt.
(Negativspannungen) umgewandelt werden, daß so- An Hand der Fig. 1 bis 3 werde zunächst die
dann diese Spannungen nach einer wählbaren und Theorie des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert,
einstellbaren Funktion, die dem photographischen In Fig. 1 ist eine Grauleiter mit einer Anzahl von
Kopierprozeß unter Zugrundelegung einer Schar von Schwärzungsstufen — im Beispielsfalle zehn — dar-
Gradationskurven entspricht, in andere Spannungen 5° gestellt, die nach irgendeinem Gesetz aufeinander-
(Positivspannungen) umgewandelt werden, daß weiter folgen, etwa in der handelsüblichen Weise, daß die
diejenigen diskreten Werte der Positivspannungen, Differenz der Schwärzungen (Quotient der Opazi-
die den Transparenzstufen des Grauleiternegativs zu- täten) zweier aufeinanderfolgender Stufen konstant
geordnet sind, angezeigt werden und daß schließlich ist. Die Grauleiter wird als positives Aufsichtsbild
durch Vergleich dieser Werte mit entsprechenden vor- 55 auf Papier hergestellt, wenn das zu reproduzierende
geschriebenen normierten Werten und durch Ände- Originalbild ein Aufsichtsbild ist, und als Diapositiv,
rung des funktionalen Zusammenhanges die angezeig- wenn das zu reproduzierende Bild durchsichtig ist,
ten mit den vorgeschriebenen Werten in Überein- wobei das erste (linke) Feld weiß bzw. durchsichtig
Stimmung gebracht werden. und das letzte (rechte) Feld schwarz bzw. undurch-
Nach einem weiteren Erfindungsgedanken wird das 60 sichtig ist.
erfindungsgemäße Verfahren durch eine Vorrichtung Wird dieses Grauleiterpositiv zusammen mit dem
durchgeführt, bestehend aus einem periodisch hin- zu reproduzierenden mehrfarbigen Bild photogra-
und hergehenden Tisch, auf das das Grauleiternegativ phiert, so entsteht das Grauleiternegativ nach Fig. 2,
befestigt ist, aus einer feststehenden photoelektrischen bei dem Durchsichtig und Undurchsichtig vertauscht
Abtasteinrichtung, die die Transparenzen der hin- 65 sind, so daß das erste (linke) Feld undurchsichtig
und hergehenden Grauleiter abtastet und in proportio- und das letzte (rechte) Feld durchsichtig ist. Wegen
nale Spannungen umwandelt, aus einer Kathoden- des Gradationsverlaufes des verwendeten photogra-
strahlröhre mit Nachleuchtschirm, auf dem eine An- phischen Aufnahmematerials, d. h. wegen des nicht-
zahl von Parallelen zu einer waagerechten Grund- linearen Zusammenhanges zwischen Schwärzung und
linie (Abszisse) aufgezeichnet ist, deren Abstände 70 Exposition, ist das Gesetz, nach dem die einzelnen
Schwärzungsstufen des Negativs aufeinanderfolgen, nicht mehr dasselbe wie beim Grauleiterpositiv.
Trägt man in einem rechtwinkligen Koordinatensystem waagerecht die Transparenzen des Grauleiternegativs
und senkrecht die dazugehörigen Reflexionen bzw. Transparenzen des Grauleiterpositivs auf, so
wird die Abhängigkeit zwischen beiden Größen durch eine dem Verlauf einer fallenden Exponentialfunktion
ähnliche Kurve dargestellt, wie sie in Fig. 3 als stark ausgezogene Kurve gezeigt ist. Ändert sich die Gradation
des Negativmaterials in gewissen Grenzen, so wird die Abhängigkeit z. B. durch eine zwischen den
beiden gestrichelt gezeichneten Grenzkurven liegende Kurvenschar dargestellt, die die Streuungen der Gradationen
des Negativmaterials um einen gewissen Sollwert wiedergibt. Wird nun ein bestimmter normierter
Gradationsverlauf festgelegt, der etwa durch die mittlere, stark ausgezeichnete Kurve dargestellt
werden möge, und zeichnet man die Transparenzen des Grauleiternegativs mit Tn und die Reflexionen
bzw. Transparenzen des Graulei.terpositivs mit Rp bzw. Tp, so besteht zwischen beiden Größen eine
nichtlineare Beziehung
Rp1Tp = f (Tn, p),
worin p ein Scharparameter bedeutet, bei dessen Variation die Kurvenschar durchlaufen wird, und
der für einen gewählten bestimmten Wert p0 den vorgeschriebenen
normierten Gradationsverlauf ergibt.
In Fig. 4 ist in einem Blockschaltbild eine Vorrichtung und eine Schaltungsanordnung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
1 ist ein hin- und hergehender Tisch, für den zweckmäßigerweise gleich der Abtasttisch der Farbkorrekturmaschine
verwendet wird, bei dem der Quervorschub ausgeschaltet ist, und auf dem das Grauleiternegativ 2 befestigt ist. 3 bis 8 ist eine feststehende
photoelektrische Abtasteinrichtung, bestehend aus der Lichtquelle 3, der Beleuchtungsoptik 4, mittels der die
öffnung der Lochblende 5 beleuchtet wird, der Abbildungsoptik 6, die die beleuchtete Blendenöffnung
auf die Grauleiter 2 abbildet, und der Abbildungsoptik 7, die die ausgeblendete Stelle auf der Grauleiter
2 auf die Kathode der Photozelle 8 abbildet. Der in der Photozelle 8 ausgelöste Photostrom ist der
von der Grauleiter durchgelassenen Lichtenergie, d.h. ihrer Transparenz, proportional. Die Photoströme
werden im Verstärker 9 verstärkt und dem ersten Eingang des Modulators 10 zugeführt. An den
zweiten Modulationseingang ist der Oszillator 11 angeschlossen, der eine Trägerfrequenz liefert. Im
Modulator 10 wird die Trägerfrequenzspannung aus 11 mit der verstärkten Photozellengleichspannung
aus 9 in ihrer Amplitude moduliert. An Stelle der Verwendung eines Modulators und eines Oszillators
zur Erzeugung der Trägerfrequenz kann auch in bekannter Weise der Abtastlichtstrahl der photoelektrischen
Abtasteinrichtung durch eine rotierende Lochscheibe periodisch unterbrochen werden, wodurch
ebenfalls eine Trägerfrequenz gewonnen wird. Der Ausgang des Modulators 10 verzweigt sich in
zwei Stromkreise. Der eine Stromkreis führt über den Wechselstromverstärker 12 und den Gleichrichter
13 an die horizontalen Albenkplatten 14 der Kathodenstrahlröhre 15. Der andere Stromkreis führt über den
Negativ-Positiv-Umformer 16 einmal zur Weiterverwendung zur Farbkorrekturmaschine und gleichzeitig
über den Wechselstromverstärker 17 und den Gleichrichter 18 an die vertikalen Ablenkplatten 19 der
Kathodenstrahlröhre 15. Der Negativ-Positiv-Umformer 16, dessen Schaltung später noch beschrieben
wird, bewirkt die Umformung der ihm zugeführten Spannungen, die den Transparenzen des Grauleiternegativs
proportional sind, in Spannungen, die den Reflexionen bzw. Transparenzen des Grauleiterpositivs
proportional sind. Die Umformung ist eine elektrische Nachbildung des photographischen Kopierprozesses
beim Übergang vom Negativ auf ein Positiv. Die umgeformten Spannungen sind also dieselben,
ίο die man erhalten würde, wenn man das durch
Kopieren des Grauleiternegativs unter Verwendung eines bestimmten Gradationsverlaufes erhaltene Grauleiterpositiv photoelektrisch abtastete.
Die Umformung geschieht nach dem funktionalen Zusammenhang, der in dem Diagramm der Fig. 3
dargestellt ist, das eine Schar von Gradationskurven darstellt. Entsprechend der Beziehung
Tp,Rp=f(TN,p),
worin p ein Scharparameter bedeutet, zwischen der Reflexion bzw. Transparenz des Positivs und der
Transparenz des Negativs ergibt sich für die Beziehung zwischen den diesen beiden Größen proportionalen
Spannungen U P und Un
Up = f (Un, ρ),
wobei bei Variation des Scharparameters p eine ganze Schar von Spannungskurven durchlaufen wird. Diese
Variation des Scharparameters wird, durch Einstellung
der Verzerrerstufen im Negativ-Positiv-Umformer ebenfalls elektrisch nachgebildet, so daß der
Negativ-Positiv-Umformer wählbar eine ganze Schar von Spannungsverläufen einzustellen gestattet.
Der Kathodenstrahl der Kathodenstrahlröhre 15 wird horizontal entsprechend den Transparenzwerten
des abgetasteten Grauleiternegativs und vertikal entsprechend den Reflexionen bzw. den Transparenzen
eines Grauleiterpositivs mit einem bestimmten Gradationsverlauf abgelenkt. Da die Schwärzungen der
Grauleiter nicht kontinuierlich, sondern in einzelnen diskreten Stufen aufeinanderfolgen, deren Gesetzmäßigkeit
übrigens belanglos ist, zeichnet der Kathodenstrahl auf dem Bildschirm keine zusammenhängende
Kurve auf, sondern nur einzelne diskrete Punkte, deren Anzahl gleich der Anzahl der Stufen
der Grauleiter ist. Die Nachleucbtdauer des Bildschirmes soll mindestens gleich der Abtastdauer der
Grauleiter sein, damit man die nacheinander aufgezeichneten Bildpunkte gleichzeitig sehen kann. Die
Bildbreite auf dem Schirm, d. h. der Abszissenmaßstab, kann durch Regelung der Verstärkung von 12
beliebig eingestellt werden. Die maximale Vertikalablenkung des Kathodenstrahl, d. h. der Ordinatenmaßstab,
kann durch Regelung der Verstärkung von 17 ebenfalls beliebig eingestellt werden. Anstatt den
vertikalen Ablenkplatten Gleichspannungen zuzuführen, kann man ihnen auch Wechselspannungen zuführen.
An Stelle von leuchtenden Punkten werden dann leuchtende senkrechte Striche verschiedener
Länge auf dem Bildschirm erzeugt.
In Fig. 5 ist auf dem Bildschirm eine Anzahl von Parallelen (Ordinaten) zu einer Grundlinie (Abszisse)
— im Beispielsfalle neun — aufgezeichnet, deren Ordinaten den Transparenzen des Grauleiterpositivs
nach dem vorgeschriebenen normierten Gradationsverlauf zugeordnet sind. Die Ordinaten der Parallelen
stellen einzelne diskrete Funktionswerte der Funktion Up = f (Un, p0) dar, die zu den diskreten
Transparenzwerten des verwendeten Grauleiterpositivs ' gehören, wobei ein normierter Gradations-
Claims (4)
1. Elektronisches Verfahren zur Negativ-Positiv-Umkehrung und zur Korrektur des Verlaufes
der Gradationskurven der photographischen Farbauszüge eines zu reproduzierenden mehrfarbigen
Bildes bei Abweichungen von einem vorgeschriebenen normierten Gradationsverlauf unter
Verwendung eines zusammen mit dem Bild mittels derselben Farbfilter photograph]erten Grauleiterpositivs,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transparenzen des Grauleiternegativs in proportionale
elektrische Spannungen (Negativspannungen) umgewandelt werden, daß sodann diese Spannungen
nach einer wählbaren und einstellbaren Funktion, die dem photographischen Kopierprozeß unter
Zugrundelegung einer Schar von Gradationskurven entspricht, in andere Spannungen (Positivspannungen)
umgewandelt werden, daß weiter diejenigen diskreten Werte der Positivspannungen,
die den Transparenzstufen des Grauleiternegativs zugeordnet sind, elektrooptisch angezeigt werden
und daß schließlich durch Vergleich dieser Werte mit entsprechenden vorgeschriebenen normierten
Werten und durch Änderung des funktionalen Zusammenhanges die angezeigten mit den vorgeschriebenen
Werten in Übereinstimmung gebracht werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen periodisch hin- und hergehenden Tisch (1), auf dem das Grauleiternegativ (2) befestigt ist,
durch eine feststehende photoelektrische Abtasteinrichtung (3 bis 8), die die Transparenzen der
hin- und hergehenden Grauleiter abtastet und in proportionale Spannungen umwandelt, durch eine
Kathodenstrahlröhre (15) mit Nachleuchtschirm, auf dem eine Anzahl von Parallelen zu einer
waagerechten Grundlinie (Abszisse) aufgezeichnet ist, deren Abstände (Ordinaten) von der Grundlinie
(Abszisse) den Transparenzen des Grauleiterpositivs nach einem vorgeschriebenen normierten
Gradationsverlauf zugeordnet sind, durch einen einstellbaren Negativ-Positiv-Umformer (16), der
den photographischen Kopierprozeß elektrisch nachbildet, wobei die Abtastspannungen der
Photozelle (8) dem Eingang des Umformers (16)
und den horizontalen Ablenkplatten (14) der Kathodenstrahlröhre (15) und die Ausgangsspannungen
des Umformers (16) den vertikalen Ablenkplatten (19) der Kathodenstrahlröhre (15) zugeführt
sind.
3. Negativ-Positiv-Umformer zur elektrischen Nachbildung des photographischen Kopierprozesses
nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch drei oder noch weitere einstellbare Verzerrerstufen
(22., 23, 24), deren Eingängen die umzuformende
Negativspannung zugeführt wird und deren erste (22) die Eingangsspannung nach einer veränderbaren,
zuerst rasch, dann sehr langsam monoton wachsenden Funktion verzerrt, deren zweite (23)
die Eingangsspannung in etwas anderer Weise nach einer veränderbaren, monoton wachsenden
Funktion mit abnehmendem Differentialquotienten verzerrt und deren dritte (24) einen regelbaren
Verstärker mit geradliniger Verstärkerkennlinie darstellt, weiter durch eine anschließende
Additionsstufe (25), in der die verzerrten Ausgangsspannungen addiert werden, ferner durch
eine nachfolgende Subtraktionsstufe (26), in der die Summenspannung von einer einstellbaren
konstanten Spannung subtrahiert wird, und schließlich durch einen Generator (27), der die
konstante Minuendspannung erzeugt.
4. Einstellbarer Verzerrer nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine übersteuerte Elektronenröhre,
bei der der Grad der Verzerrung durch Wahl der Gittereingangsspannung und des Arbeitspunktes eingestellt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 579/297 7.58
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