DE3426000A1

DE3426000A1 - Verfahren und vorrichtung zur reinigung von textilien, insbesondere von teppichen

Info

Publication number: DE3426000A1
Application number: DE19843426000
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: HAMMERSCHLAG KARL-WILHELM; HAMMERSCHLAG KARL WILHELM; Hammerschlag Karl Wilhelm 5000 Koeln; Hoersch Reinhard Dipl Ing 5020 Frechen
Current assignee: HOERSCH, REINHARD, DIPL.-ING., 5020 FRECHEN, DE
Priority date: 1984-07-14
Filing date: 1984-07-14
Publication date: 1986-01-16
Also published as: EP0188475A1; EP0188475B1; WO1986000511A1; AU4545285A; DE3564532D1

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von
Textilien, insbesondere von Teppichen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reinigung von Textilien, insbesondere von Teppichen mittels eines Textilreinigungsgerätes, wobei die zu reinigende Fläche mit einer Reinigungsflü.ssig keit behandelt wird.
Nach dem bekannten Stand der Technik, wie er in der US-PS 4 186 030 dokumentiert wird, sind Teppichreinigungsmaschinen vorgesehen, die sich durch Reibung des Teppichs mit einer unter dem Rotor angeordneten Reinigungsmatte elektrostatisch aufladen. Die angenommene Wirkungsweise soll darauf beruhen, daß zwei Materialien mit unterschiedlicher elektrostatischer Ladung, nämlich die Reinigungsmatte und der Teppich, gegeneinander in Reibung versetzt werden. Dadurch sollen die ebenfalls aufgeladenen Schmutzpartikel im Teppich veranlaßt werden, sich vom Teppich zu lösen, den elektrostatischen Kräften zu folgen und sich auf der ungleichnamig aufgeladenen Reinigungsmatte am Rotor abscheiden.
Bei diesen bekannten Teppichreinigungsmaschinen können aufgrund der hohen Drehzahl von etwa 1700 bis 1800 Umdrehungen pro Minute des rotierenden Teils der Maschine so große Relativgeschwindigkeiten zwischen den rotierenden Teilen und dem Teppich entstehen, daß Beschädigungen an den Fasern des Teppichs auftreten, insbesondere Verbrennungen. Ferner ist ein relativ großer technischer Aufwand erforderlich, um eine ausreichende Erzeugung elektrostatischer Energie zu gewährleisten. Ferner sind besondere Sicherheitseinrichtungen notwendig, verbunden mit einer erhöhten Störanfälligkeit der Reinigungsmaschine und vermehrten Kosten. Nach dem bekannten Reinigungsverfahren müssen außerdem mit Nachteil verschiedene Chemikalien eingesetzt werden, insbesondere zusätzlich zum eigentlichen Reinigungsmittel noch spezielle elektrolytisch wirkende Salze, was die Handhabung verkompliziert und die Material- und Personalkosten steigert.
Aus der DE-GM 83 04 300 ist eine Teppichreinigungsvorrichtung bekannt, die sich ebenfalls eine elektrostatische Aufladung der Schmutzpartikel zunutze machen will. Zwar wird durch den relativ langsam zwischen 120 und 240 Umdrehungen pro Minute drehenden Rotor eine Beschädigung des zu reinigenden Teppichs vermieden, jedoch ist auch der Reinigungserfolg beschränkt.
Nachteilig ist ferner die ebenfalls nötige Verwendung elektrolytisch wirkender Substanzen und weiterer Spezialsalze.
Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung neuer Art zur Reinigung von Textilien vorzustellen, insbesondere zur Reinigung von Teppichen, wobei die Reinigung mit verhältnismäßig geringem Aufwand an Reinigungsflüssigkeit erfolgt und bis in die Tiefe des Gewebes vollständig gereinigt wird und wobei selbst bei empfindlichen Velours keine Oberflächenveränderung des Flors erfolgt. Zudem sollen möglichst keine Rückstände, insbesondere der waschaktiven Substanzen, im Teppichboden verbleiben, wodurch die frühzeitige Wiederschmutzung vermieden werden kann. Eine weitere Teilaufgabe besteht darin, den Einsatz von Chemikalien weitestgehend zu reduzieren und insbesondere auf elektrolytisch wirkende Salze zu verzichten. Das neue Reinigungsgerät soll ferner besonders einfach zu bedienen, betriebssicher und wartungsfreundlich sein.
Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß die Reinigung unter einer erhöhten Temperatur erfolgt, das heißt bei einer gegenüber der Umgebungs- oder Raumtemperatur erhöhten Temperatur zur Aktivierung des Reinigungsvorganges. Auf diese Weise kann ein optimaler Reinigungserfolg gezielt eingestellt werden. Die Verwendung einer Flüssigkeit mit elektrolytisch wirkenden Spezialsalzen in der Reinigungsmatte, wie das beim elektrostatischen Reinigungsverfahren erforderlich ist, kann entfallen.
Außerdem verringern sich die im Teppichboden ansonsten nach der Reinigung verbleibenden Rückstände der waschaktiven Substanzen, wodurch eine frühzeitige Wiederverschmutzung vermieden werden kann.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Temperatur geregelt wird. Auf diese Weise kann je nach Textilart, Reinigungsmittel und Umgebungsbedingungen die optimale Reinigungstemperatur leicht eingestellt werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Temperatur in einem Bereich zwischen 30 bis 80 Grad Celsius eingestellt wird, vorzugsweise zwischen 40 und 60 Grad Celsius. Durch Versuche wurde festgestellt, daß in diesem Temperaturbereich die meisten gängigen Teppicharten, gewebte Teppichböden mit Juterücken, selbst verspannte Teppichböden erfindungsgemäß gereinigt werden können.
Gemäß einer besonders bevorzugten Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Reinigungsgerät vorteilhaft mit einem von einer Antriebseinrichtung angetriebenen Rotor und einer an der Unterseite des Rotors angeordneten Antriebsmatte sowie einer Reinigungsmatte versehen, wobei der Rotor eine Heizeinrichtung aufweist. Hiermit wird eine allgemeine, aber für den Fachmann eindeutige Lehre zum technischen Handeln zur Verwirklichung des Verfahrens nach nach der Erfindung aufgezeigt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Heizeinrichtung unterhalb des Rotors zwischen Rotorblock und Antriebsmatte angeordnet ist.
Auf diese Weise werden die Wärmeverluste begrenzt und damit wird die Wirtschaftlichkeit erhöht.
Ferner ist mit der Erfindung vorgesehen, daß die Heizeinrichtung als Metallscheibe mit spiralförmig angeordneten Rillen zur Aufnahme von Heizdrähten oder Heizwicklungen ausgebildet ist. Bei dieser Maßnahme handelt es sich um eine besonders einfache und robuste Ausführungsform einer Heizung. Dasgleiche gilt für eine kreisringförmige Anordnung der Rillen, die einen Heizdraht aufnehmen, der an der Querverbindung der Rillen zueinander jeweils in die benachbarte Rille geführt ist.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Heizeinrichtung mit einem Regulator verbunden ist, der vorzugsweise auf der Rotorhaube oder am Handgriff des Reinigungsgerätes angeordnet ist, wodurch die Temparatur jeweils geregelt und einfach nachgestellt werden kann.
Vorteilhaft wird die Erfindung dadurch ausgestaltet, daß der Rotor zwischen der Heizeinrichtung und dem Rotorblock eine vorzugsweise aus Asbest bestehende Isolationsschicht aufweist. Ein aus niedrig schmelzendem Kunststoff als Isoliermaterial bestehender Rotorblock wird so gegen thermische Belastung und Beschädigung geschützt.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß zwischen Rotorblock und Heizeinrichtung eine Reflektorscheibe angeordnet ist. Zum einen wird dadurch der Rotorblock besonders gut geschützt, zum anderen bewirkt diese Maßnahme eine Minimierung der Energieverluste.
Zweckmäßigerweise ist auch vorgesehen, daß die Antriebsmatte aus Gummi besteht, das vorzugsweise mit Graphit homogen durchsetzt ist. Mit dieser Maßnahme kann die Wärmeleitfähigkeit in Richtung auf die zu reinigende Fläche entscheidend verbessert werden. Auch andere die Wärmeleitfähigkeit verbessernde Zusätze, wie beispielsweise Metallspäne, können vorteilhaft verwendet werden.
ln weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Antriebsmatte eine Riffelung aufweist, vorzugsweise gebildet durch senkrecht gegeneinander gefräste v-förmige Rillen. Hierdurch kann auf einfache Weise eine ausreichende Haftung zwischen Antriebsmatte und Reinigungsmatte im Betriebszustand erzielt werden.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Erläuterung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles.
Es zeigen: Fiq. 1 eine Seitenansicht des Teppichreingungsgerätes Fig. 2 einen Querschnitt durch den Rotor und die Reinigungsmatte Das gemäß Fig. 1 bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt eine Rotorhaube 10, auf dem das Motorgehäuse 11 mit dem Motor 12 befestigt ist und von dem seitlich ein Fahrgestell 13 absteht, das zwei klappbare Räder 14, einen Handgriff 15 und ein Stromkabel 16 aufweist, das zum Motor 12 und zum Rotor 17 führt, beziehungsweise zu der im Rotor 17 angeordneten aber in Fig 1 nicht gezeigten Heizeinrichtung. Ein Regulator 18 für die Heizeinrichtung befindet sich in der Rotorhaube 10.
Zwischen Rotor 17 und der zu reinigenden Textilfläche 19 ist eine Reinigungsmatte 20 angeordnet. Der Rotor 17 ist über in Fig. 1 nicht näher dargestellte Verbindungselemente mit der Motorwelle des Motors 12 verbunden.
Der Rotor 17 weist nach Fig. 2 einen Rotorblock 30 auf, der vorzugsweise aus einem Isoliermaterial besteht, beispielsweise aus Polyäthylen. Es kann aber auch zweckmäßig sein, einen anderen Werkstoff, beispielsweise eine Leichtmetall-Legierung zu verwenden.
Der Rotorblock 30 weist an seiner Oberseite eine Kreisringnut 31 auf, in der ein Ringkern 32 mit einem Verbindungselement 33 zum Motor 12 (Fig. 1) auf geeignete Weise befestigt ist. Beim Verbindungselement 33 handelt es sich vorzugsweise um einen Schnellverschluß. Ebenfalls auf der Oberseite des Rotorblocks 30 sind zwei kreisringförmige Stromschienen 34 und 35 eingelassen, wobei über nicht gezeigte Schleifkontakte, beispielsweise Bürsten aus Kohle, eine elektrische Verbindung zum Stromkabel 16 (Fig. 1) und zum Regulator 18 (Fig. 1) besteht. Auf der Unterseite des Rotorblocks 30 ist eine Isolierschicht 36 aus Asbest sowie eine Metallscheibe als Heizeinrichtung 37 angeordnet, wobei die Metallscheibe kreisringförmige Nuten aufweist, zur Aufnahme von Heizdrähten 38. Die Heizdrähte 38 sind mit den Stromschienen 34, 35 leitend verbunden. Unterhalb der Heizeinrichtung 37 befindet sich die Antriebsmatte 39, die mittels Verbindungselementen starr mit dem Rotorblock 30 verbunden ist. Die Antriebsmatte 39 mit einem Außendurchmesser von etwa 30 bis 60 cm weist auf ihrer Unterseite eine Vielzahl von Erhebungen, Nippeln oder Rillen auf, die mit einer vorzugsweise waffelförmig gestalteten Rückenfläche der auswechselbaren Reinigungsmatte 20 im Eingriff stehen. Der sich aus dem Eingriff ergebende Formschluß in Verbindung mit dem durch das Gewicht der Teppichreinigungsmaschine aufgebrachten Reibschluß ermöglicht die Rotation der Reinigungsmatte 20 gemeinsam mit dem Rotor 17.
Nach dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren wird die zu reinigende Teppich fläche mit einer speziellen Reinigungsflüssigkeit besprüht, die neben Wasser einige waschaktive Substanzen sowie verschiedene Alkohole enthält. Zur Aktivierung des Reinigungsvorganges wird danach die Reinigungsvorrichtung mit ihrem in vertikaler Rotationsachse drehenden Rotor 17 eingesetzt, wobei die Umdrehungsgeschwindigkeit des Rotors im Bereich zwischen 120 bis 240 Umdrehungen pro Minute liegt. Unter der Maschine, unmittelbar auf der zu reinigenden Teppichoberfläche 19, liegt die Reinigungsmatte 20, die vor ihrer Verwendung ebenfalls mit der vorgenannten Reinigungsflüssigkeit getränkt wurde.
Durch die Bewegung des Rotors 17 in Verbindung mit der durch die Heizung 37 am Regulator 18 eingestellten optimalen Reinigungstemperatur werden die Schmutzpartikel mittels der Reinigungslösung in die Reinigungsmatte 20 überführt und sammeln sich dort an. Je nach Verschmutzungsgrad des Teppichs wird die Reinigungsmatte 20 für einen zweiten oder auch dritten Reiniungsvorgang gewechselt. Später werden die verschmutzten Reinigungsmatten 20 in normalen Haushaltswaschmaschinen gewaschen oder je nach Verschmutzungsgrad einfach nur ausgewrungen und wieder verwendet.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen sind jedoch nicht auf das in den Zeichnungsfiguren dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Beispielsweise können auch Rotoren mit horizontaler Rotationsachse verwendet werden, beziehungsweise alle konventionellen Teppichreinigungsgeräte, sofern diese mit einer Heizeinrichtung ausgestattet werden.
Auch die Art der Heizeinrichtung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. Daneben sind andere, zum Stand der Technik gehörende Varianten ebenfalls verwendbar, sofern diese geeignet sind, die Aufgabe nach der Erfindung zu lösen. So kann beispielsweise die Heizeinrichtung vorteilhaft auch als Tauchsieder ausgebildet sein, in dem die Reinigungsflüssigkeit erwärmt wird, um auf diesem Weg den eigentlichen Reinigungsvorgang unter einer erfindungsgemäß erhöhten Temperatur durchzuführen.
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Claims

Patentansprüche 1. Verfahren zur Reinigung von Textilien, insbesondere von Teppichen mittels eines Textilreinigungsgerätes, wobei die zu reinigende Fläche mit einer Reinigungsflüssigkeit behandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigung unter einer erhöhten Temperatur erfolgt.
2. Reinigungsverfahren nach Anspruch 1, dadurchnekennzeichnet, daß die Temperatur geregelt wird.
3. Reinigungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur in einem Bereich zwischen 30 bis 80 Grad Celsius eingestellt wird, vorzugsweise zwischen 40 und 60 Grad Celsius.
4. Vorrichtung zur Reinigung von Textilien, insbesondere von Teppichen, mit einem von einer Antriebseinrichtung angetriebenen Rotor und einer an der Unterseite des Rotors angeordneten Antriebsmatte sowie einer Reinigungsmatte, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekernzeichnet, daß der Rotor (1/) eine Heizeinrichtung (37)aufweist.
5. Textilreinigungsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeic-hnet, daß die Heizeinrichtung (37) unterhalb des Rotors (17) zwischen Rotorblock (30) und Antriebsmatte (39)angeordnet ist.
6. Textilreinigungsgerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (37) als Metallscheibe mit spiralförmig angeordneten Rillen zur Aufnahme von Heizdrähten (38) ausgebildet ist.
7. Textilreinigungsgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (37) mit einem Regulator (18) verbunden ist, der vorzugsweise auf der Rotorhaube (10) oder am Handgriff (15) des Reinigungsgerätes angeordnet ist.
8. Textilreinigungsgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (17) zwischen der Heizeinrichtung (37) und dem Rotorblock (30) eine vorzugsweise aus Asbest bestehende Isolationsschicht (36) aufweist.
9. Textilreinigungsgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Rotorblock (30) und Heizeinrichtung (37) eine Reflektorscheibe angeordnet ist.
10. Textilreinigungsgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmatte (39) aus Gummi besteht, das vorzugsweise mit Graphit homogen durchsetzt ist.
11. Textilreinigungsgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmatte (39) eine Riffelung aufweist, vorzugsweise gebildet durch senkrecht gegeneinander gefräste v-förmige Rillen.