DE3420067C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kammer zur Behandlung von thermischen Verletzungen eines Patienten mit bakterien­ freier Luft nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Aus der DE-AS 22 28 419 ist es bereits bekannt, unter­ schiedliche Luftströme auf den Operationstisch und auf die Operateure zu richten, wofür unabhängige Gebläse, Filter­ einheiten und zusätzliche Luftaustrittsöffnungen verwendet werden. Die Luftvolumenströme sind dabei über die Gebläse unabhängig voneinander steuerbar.

Die DIN-1946 behandelt die Einstellung von klinischen Zwecken entsprechenden Parametern für jede Art von Räumen, wobei die Luftbeaufschlagung von Patienten bei Temperaturen des Luft­ stroms von 30°C bis 35°C erfolgen soll.

Die DE-OS 32 08 123 beschreibt die Belüftung eines Operations­ raums derart, daß der Patient auf dem Operationstisch mit einem Luftstrom beblasen wird, der gegenüber dem Luftstrom, mit dem das Operationsteam beblasen wird, wärmer und keim­ freier ist. Im Bereich des Operationstisches wird dabei relativ keimfreie Kernluft eingebracht, deren Temperatur sich nach dem Bedürfnis des Patienten richtet, d.h. der Patient wird gleichmäßig mit Luft gleicher Temperatur beaufschlagt. In den übrigen Operationsraum wird Zuluft eingebracht, deren Tempe­ ratur sich nach den Bedürfnissen des Operationsteams richtet. Es handelt sich dabei um kühle Zuluft, die sich mit der Raum­ luft vermischt.

Die gattungsgemäße Kammer ist im Prospekt der Fa. SCI-MED "Environmental System Inc., USA, Modell 402, Bacteria Controlled Nursing Unit, 1977" beschrieben. Neben der Kammer sind dabei in Strömungsrichtung der Luft hintereinander parallel ge­ schaltete Radialgebläse, ein mit heißem Wasser beheizter Wärme­ austauscher und ein Bakterienfilter angeordnet. Die dadurch gereinigte und erwärmte Luft wird über einen Verteiler durch die perforierte Decke der Kammer in die Kammer als über den Kammerquerschnitt gleichmäßiger laminarer nach unten ge­ richteter vertikaler Volumenstrom mit gleichbleibender Temperatur über dem Querschnitt eingeführt.

Es wurde festgestellt, daß optimale Heilbedingungen für einen thermische Verletzungen aufweisenden Patienten dann er­ reicht werden, wenn die die Verletzungen aufweisenden Be­ reiche des Patienten mit einem keimfreien laminaren Luft­ strom höherer Temperatur beaufschlagt werden, während die nicht verletzten Bereiche des Patienten von einem keimfreien laminaren Luftstrom mit niedrigerer Temperatur bestrichen werden, was die Belastung des Patienten verringert und seine Behaglichkeit fördert.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, die Kammer der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß in der Behandlungskammer laminare Luftströme mit unterschiedlicher Temperatur in vorgegebenen Bereichen aufrechterhalten werden können.

Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Mit der erfindungsgemäßen Kammer ist es möglich, optimale Heilungsbedingungen für einen Patienten dadurch herzustellen, daß der Patient mit einem gleichmäßigen laminaren Luftstrom beaufschlagt wird, der im Kontaktbereich mit den Verletzungen eine höhere Temperatur als im übrigen Kontaktbereich hat. Der Temperaturgradient zwischen den unterteilten Luftströmen beeinträchtigt den laminaren Charakter des Luftstroms nicht. Dadurch, daß die nicht verletzten Bereiche des Patienten mit einem Luftstrom geringerer Temperatur beaufschlagt werden, werden Überhitzungen des Qrganismus des Patienten vermieden und die Kreislaufbelastung reduziert. Mit der erfindungs­ gemäßen Kammer ist außerdem eine fortlaufende Temperatur­ anpassung des keimfreien Luftstroms an den Heilungsprozess möglich. Da thermische Verletzungen im oberen Bereich schneller abheilen als tiefe thermische Verletzungen, können die abge­ heilten Bereiche mit dem kühleren Luftstrom beaufschlagt werden, während die noch dem Heilungsprozess unterliegenden Bereiche mit den tieferen Verletzungen von einem laminaren Luftstrom mit höherer Temperatur bestrichen werden. Bei der erfindungsgemäßen Kammer ist außerdem der Bedarf an Wärme zur Aufheizung der Luft auf ein Minimum reduziert.

Anhand von Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 die Kammer zur Behandlung von thermischen Verletzungen eines Patienten mit bakterienfreier Luft schematisch in einer Seitenansicht und

Fig. 2 in einer Seitenansicht im Schnitt eine spezielle Ausgestaltung des oberen Bereichs der Kammer.

Die in Fig. 1 gezeigte Kammer 1 hat in der Draufsicht einen rechteckigen Querschnitt. An jeder Ecke ist eine Stütze 14 vorgesehen. Die Stützen 14 tragen eine obere Sektion 1 b, die durch eine Decke 5 von einer darunterliegenden Sektion 1 b getrennt ist. Die Sektion 1 b hat an der oberen Sektion 1 a auf­ gehängte Seitenwände 6 aus einer durchsichtigen Folie. In die Sektion 1 b ist ein Bett 8 mit einem Patienten 7 so einbring­ bar, daß sich die Längsrichtung des Betts parallel zu den Längsseiten der Sektion 1 b erstreckt.

Die Decke 5 der oberen Sektion 1 wird von einem sich über den ganzen Kammerquerschnitt erstreckenden Bakterienfilter 4 ge­ bildet. Zwischen der oberen Abdeckung der Sektion 1 a und dem Bakterienfilter 4 verläuft quer zur Längsrichtung der Kammer 1 eine Trennwand 15, die die obere Sektion 1 a in Heiz­ abschnitte unterteilt, denen jeweils oberhalb des Bakterien­ filters 4 eine Heizeinrichtung 9 bzw. 10 zugeordnet ist. Jeder Heizabschnitt ist seitlich von einer Zwischenwand 12 abge­ trennt, in die der Druckstutzen jeweils eines als Radial­ lüfter ausgebildeten Gebläses 2 bzw. 3 mündet. Das Gebläse 2 ist in einer Saugsektion 13 b angeordnet, die an ihrer Oberseite eine Ansaugöffnung 11 hat. Das Gebläse 3 ist in einer Saugsektion 13 a angeordnet und hat an seiner Oberseite ebenfalls eine Ansaugöffnung 11. Die Heizabschnitte bilden somit jeweils eine Drucksektion 13. Aus dem Bakterienfilter 4 treten durch die Decke 5 zwei durch Pfeile 16 und 16 a gekennzeichnete laminare Luftströme in die Sektion 1 b ein, deren Temperaturen über die durch die Trennwand 15 ge­ trennten Heizeinrichtungen 9 und 10 einstellbar sind, die vertikal nach unten gegen den Patienten 7 gerichtet sind und die zwischen den Seitenwänden 6 der Sektion 1 b und dem Boden der Kammer 1 abgeführt werden.

Jede der elektrischen Heizeinrichtungen 9 bzw. 10 wird von einer nicht gezeigten Stromquelle gespeist und hat ein eigenes Steuersystem 17 bzw. 18, mit dem jeweils ein in der Sektion 1 b der Kammer 1 angeordneter Temperaturfühler 19 bzw. 20 verbunden ist. Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, beaufschlagt der Luftstrom 16 den unteren Teil des Körpers des Patienten 7, während der Luftstrom 16 a den oberen Teil des Körpers des Patienten 7 bestreicht. Wenn die von dem jeweiligen Tempe­ raturfühler 19 bzw. 20 gemessene Temperatur von dem vorge­ gebenen Sollwert abweicht, korrigiert das zugehörige Steuer­ system 17 bzw. 18 die der zugehörigen elektrischen Heizein­ richtung 9 bzw. 10 zugeführte elektrische Leistung, um die Solltemperatur wieder zu erreichen.

Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform hat die Kammer 21 eine obere Sektion 27, die durch eine horizontale Zwischen­ wand 29 in eine Saugsektion 27 b und eine Drucksektion 27 a unterteilt ist. In der Saugsektion 27 b ist eine Gebläse 22 so angeordnet, daß sein Druckstutzen 22 a durch die Zwischen­ wand 29 hindurch in die Drucksektion 27 a ragt. In der Ober­ seite der Saugsektion 27 b ist eine Öffnung 28 ausgespart, in die ein Vorfilter 30 eingesetzt ist. Die Drucksektion 27 a hat auf ihrer dem Druckstutzen 22 a gegenüberliegenden Seite als Decke der Kammer 21 ein Bakterienfilter 23. Zwischen dem Bakterienfilter 23 und der Mündung des Druckstutzen 22 a des Gebläses 22 sind zwei sich quer zur Länge der Kammer 21 erstreckende Trennwände 31 angeordnet, die mit ihren oberen Kanten im Ausströmbereich des Druckstutzens 23 a symmetrisch zu dessen geometrischer Achse 22 b enden, wobei der Abstand zwischen ihren oberen Kanten über der Länge der Kammer 21 ungefähr ein Drittel der diametralen Abmessung des Druck­ stutzens 22 a beträgt, der in Längsrichtung der Sektion 27 der Kammer 21 ausgerichtet ist. Die Trennwände 31 grenzen mit ihren unteren Kanten an das Bakterienfilter 23 an. Die Trennwände 31 sind symmetrisch zur Achse 22 b des Druckstutzens 22 a des Gebläses 22 so geneigt, daß der Abstand zwischen ihren unteren Kanten ungefähr ein Drittel der gesamten Länge des Bakterienfilters 23 ausmacht. In der Drucksektion 27 a sind in den von den Trennwänden 31 voneinander getrennten Heizabschnitten Heizeinrichtungen 24, 25 bzw. 26 angeordnet. In jedem der dadurch in der Kammer 21 erhaltenen, durch Pfeile und gestrichelte Trennlinien gekennzeichnenten, aus dem Bakterienfilter 23 austretenden laminaren Luftstrom ist ein nicht gezeigter Temperaturfühler angeordnet, der über ein nicht gezeigtes Steuersystem mit der zugehörigen Heizeinrichtung 24, 25 bzw. 26 gekoppelt ist.

Während bei der Ausführungsform von Fig. 1 in der Kammer 1 zwei keimfreie laminare Luftströme 16 und 16 a mit unterschied­ licher einstellbarer und geregelter Temperatur zum Be­ streichen des Körpers eines Patienten 7 bereitgestellt werden, ermöglicht die Ausführungsform von Fig. 2 die Erzielung von drei derartigen Luftströmen.

Claims (1)

1. Kammer zur Behandlung von thermischen Verletzungen eines Patienten mit bakterienfreier Luft, welche mit wenigstens einer gebläsegespeisten Luftzuführungs­ leitung, einem Bakterienfilter, einer elektrischen Heizeinrichtung und einer Luftabführung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen der Luftzuführungsleitung (13, 22 a) und dem sich über den Kammerquerschnitt erstreckenden Bakterien­ filter (4, 23) angeordnete Heizeinrichtung durch wenigstens eine den Luftstrom aus der Luftzuführungs­ leitung (13, 22 a) aufteilende Trennwand (15, 31) in von kammerseitigen Temperaturfühlern (19, 20) ge­ steuerte Heizabschnitte (9, 10; 24, 25, 26) unterteilt ist.