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Dichtungseinrichtung für aneinanderstoßende,
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zumindest etwa rohrförmige Bauteile, insbesondere für Betonformteile
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtungseinrichtung für aneinanderstoßende,
zumindest etwa rohrförmige Bauteile, insbesondere für Betonformteile, der ansonsten
im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Insbesondere Betonformteile, z.B. Schachtringe, Betonrohre od.
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dgl. Bauteile, werden mit einander zugeordneten Falzen geformt und
mit diesen aufeinander oder ineinander gesetzt, wobei dazwischen Dichtungseinrichtungen
eingebracht werden, die den Stoßbereich abdichten sollen. Derartige Dichtungseinrichtungen
sind nicht zuletzt deswegen nötig, weil derartige Bauteile mit relativ großen Toleranzen
gefertigt werden und sich eine Abdichtung durch direkte Flächenanlage daher nicht
erreichen läßt.
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Als Dichtungseinrichtungen sind z.B. Dichtringe mit Rundprofil aus
elastomerem Kunststoff oder massive Gummirollringe bekannt.
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Diese sind beim Aneinandersetzen der Bauteile im Stoßbereich verformbar.
Dabei ist die Dichtwirkung von der Rückstellkraft abhängig, mit der sich der im
Muffenspalt verpreßte Dichtring
an die für die Dichtung herangezogenen
Flächen der Falze andrückt. Bauteile, die sehr maßhaltig hergestellt sind, lassen
sich mit solchen Massivringen noch relativ zuverlässig abdichten, da hier im Stoßbereich
nur mit geringen Maß- und/oder Formabweichungen vom Sollmaß bzw. der Sollform und
daher mit einer einigermaßen gleichmäßigen Verpressung über den ganzen Umfang gerechnet
werden kann.
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Bei Bauteilen hingegen, die größere Maßabweichungen und/ oder Formabweichungen
haben, ist eine derartige, auch nur einigermaßen gleichmäßige Verpressung nicht
gewährleistet.
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Hier kommt es in der Praxis leicht vor, daß massive Dichtringe an
einer Stelle nur etwa um 25 %, an einer anderen Stelle dagegen um 50 % verpreßt
werden. Dies führt zu mangelhafter Abdichtung und hat im übrigen je nach Material
und Querschnittsstärke des Dichtringes zur Folge, daß an bestimmten Stellen sehr
hohe Rückstellkräfte erzeugt werden, die wiederum mit Rückwirkung auf die Bauteile
im Stoßbereich zu Beschädigungen, ja sogar Sprengungen, führen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungseinrichtung
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, die selbst bei relativ
großen Maß- und/ oder Formabweichungen der aneinanderstoßenden Bauteile im Stoßbereich
noch eine möglichst gleichmäßige Pressung mit einhergehender gleichmäßiger Rückstellkraft
sowie Dichtwirkung gewährleistet.
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Die Aufgabe ist bei einer Dichtungseinrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 definierten Art gemäß der Erfindung durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil
des Anspruchs 1 gelöst.
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Eine derartige Dichtungseinrichtung hat den Vorteil, daß beim Aneinanderstoßen
zweier Bauteile im Stoßbereich durch die auf die Dichtungseinrichtung ausgeübte
Kompression zwischen den Dichtflächen das Druckverteilungsmedium im Hohlraum des
Ringelementes unter Druck gesetzt wird. Dieser Druck setzt sich gleichmäßig innerhalb
des gesamten Hohlraumes des Ringelementes und daher innerhalb der gesamten Dichtungseinrichtung
fort, so daß überall eine gleiche Pressung entsteht. Selbst bei größeren Maß- und/
oder Formabweichungen ist also sichergestellt, daß das Ringelement überall gleich
stark verpreßt ist. Es ergeben sich überall gleich hohe Rückstellkräfte ahne irgendeine
Gefahr einer punktuell größeren Falzbelastung und Beschädigung der aneinanderstoßenden
Bauteile. Ferner ergibt sich eine entlang des Ringelementes gleichmäßige Dichtwirkung.
Die Dichtungseinrichtung ist in der Lage, auch große Maß- und/oder Formabweichungen
zu überbrücken. Dies hat den besonderen Vorteil, daß man für die Stoßbereiche der
rohrförmigen Bauteile relativ große Toleranzen nach wie vor zulassen kann und damit
derartige Bauteile nach wie vor recht kostengünstig gefertigt werden können Bei
allem ist die Dichtungseinrichtung einfach und kostengünstig.
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Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus Anspruch 2 oder 3.
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Von besonderem Vorteil kann die Gestaltung gemäß Anspruch 4 sein.
Ist der Hohlraum.des Ringelementes mit einer Flüssigkeit gefüllt, so handelt es
sich bei einer solchen Dichtungseinrichtung praktisch um eine hydraulische Dichtung.
Ist der Hohlraum mit Gas gefüllt, so handelt es sich praktisch um eine Gasdichtung.
In beiden Fällen, vor allem bei Inkompressibilität des Druckverteilungsmediums,
setzt sich eine von außen auf die Dichtungseinrichtung einwirkende Kompression gleichmäßig
über den ganzen, in sich geschlossenen inneren Hohlraum fort, mit den sonstigen
geschilderten Vorteilen. Auch eine Befüllung mit Gas und
Flüssigkeit
kann von Vorteil sein. Vorteilhaft kann dazu die Ausführungsform nach Anspruch 5
sein. Hierdurch läßt sich über das Mischungsverhältnis die gewünschte Federsteifigkeit
der Dichtung einstellen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich aus Anspruch
6. Diese Gestaltung eröffnet auch die Möglichkeit, das Druckverteilungsmedium in
den Hohlraum erst dann unter Druck einzupressen, wenn die Bauteile bereits zusammengefügt
wurden. Beim Abpressen der Dichtungseinrichtung wird dann der Anpreßdruck der Dichtflächen
des Ringelementes über den Preßdruck gleichmäßig über die gesamte Dichtfläche verteilt.
Eine solche Dichtungseinrichtung kann insbesondere bei sehr großen Bauteilen aus
Beton vorteilhaft sein, z.B. bei Großrohren, großen Kanalelementen, und solchen
sowohl mit kreisförmigem als auch mit rechteckigem oder ovalen Querschnitt, also
bei solchen Bauteilen, bei denen keine engen Toleranzen eingehalten werden können.
Selbst bei derartigen Bauteilen ist durch die erfindungsgemäße Dichtungseinrichtung
noch eine optimale und sichere Abdichtung mit Kompensation auch großer Maß- und/oder
Formabweichungen gewährleistet.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich aus Anspruch
7 und ferner auch Anspruch 8. Es versteht sich, daß als Sperrventil vielfältige
Gestaltungsformen zur Anwendung kommen können, die jeweils für sich bekannt sind,
z.B. solche, die man von aufblasbaren Handbällen oder Fußbällen kennt. Auch Schlauchventile,
wie sie bei Fahrzeugreifen zum Einsatz kommen, können mit Vorteil verwendet werden.
Wenn der Füllanschluß entsprechend Anspruch 7 einen Schlauchstutzen aufweist, ist
es möglich, die Dichtungseinrichtung noch im drucklosen Zustand, bezogen auf das
Ringelement, in den Stoßbereich der aneinanderstoßenden Bauteile einzulegen und
erst hiernach den Hohlraum des Ringelementes mit dem Druckverteilungsmedium abzupressen.
Dann wird die Dichtungseinrichtung erst im Bedarfsfall aktiviert. Eventuelle Gefahr
einer Undichtig-
keit mit Entweichen-des Druckverteilungsmediums
läßt sich einfach dadurch begegnen, daß zugleich ein Dichtungsmittel in den Hohlraum
mit eingespritzt wird, z.B. ein später zu Dichtungszwecken abbindendes Medium, beispielsweise
ein Kunstharz mit Härter, Zementleim od. dgl..
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Eine andere vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich aus Anspruch
9. Eine derartige plastische Masse ist gleichermaßen gut geeignet, bei Kompression
den Druck gleichmäßig über das mindestens eine Ringelement zu verteilen. Zudem hat
eine plastische Masse den Vorteil, daß sie von innen her eventuelle Undichtigkeiten
je nach Zusammensetzung abdichten kann und außerdem nicht durch die Wandung der
Dichtungseinrichtung hindurchdiffundieren kann oder bei sehr kleinen Undichtigkeiten
austreten kann.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich aus
Anspruch 10. Bei dieser Dichtungseinrichtung wird der mindestens eine Hohlraum erst
nach dem Zusammensetzen der Bauteile, insbesondere Betonformteile, gefüllt. Die
eingespritzte Masse härtet danach zum den Hohlraum ausfüllenden Körper aus, der
beispielsweise fest ist. Eine solche Dichtungseinrichtung gewährleistet einen gleichmäßigen
Anpreßdruck auf alle Dichtflächen und ist in der Lage, bei ausgehärtetem Kern im
mindestens einen Ringelement sowohl radiale als auch axiale Kräfte in allen Richtungen
aufzunehmen. Die Masse, mit der der mindestens eine Hohlraum füllbar ist, kann entweder
zu einer in sich festen, unverformbaren Masse aushärten oder aber zu einer elastischen,
z.B. etwa gummiähnlichen Masse.
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Eine andere vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich aus Anspruch
11 sowie aus den Ansprüchen 12 und 13. Ein derartiger, den Hohlraum füllender Innenring
aus Vollmaterial hat den Vorteil, daß eventuelle Undichtigkeiten des Ring-
elementes
dessen vorteilhafte Abdichtungsfunktion nicht beeinträchtigen können.
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Außerdem ist auch der Innenring in der Lage, bei der Kompression Kräfte
mit aufzunehmen, z.B. auch Querkräfte oder dergleichen Schubkräfte. Der Innenring
ist zweckmäßigerweise auf seiner Außenseite mit einem Gleitmittel versehen, so daß
der Innenring bei unterschiedlicher Kompression durch Relativbewegung radial ausweichen
kann und somit ebenfalls eine gleichmäßige Pressung gewährleistet ist. Ist das Druckverteilungsmedium
erst nach dem Zusammensetzen der Bauteile eingespritzt, unter Bildung einer hiernach
aushärtbaren, elastischen oder aber festen Masse, so kann dieser Innenring sowohl
radiale als auch axiale Kräfte in allen Richtungen aufnehmen.
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Es versteht sich, daß die Querschnittsform der Dichtungseinrichtung,
insbesondere des Ringelementes, beliebig und dem erforderlichen Einsatzfall angepaßt
sein kann. Vorteilhaft können die Ausführungsformen lt. den Ansprüchen 14 und 15
sein.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich aus Anspruch
16. Ein derartiger Vollmaterialringteil, der sich insbesondere einstückig an das
den Hohlraum mit Druckverteilungsmedium enthaltende Ringelement anschließt, hat
den besonderen Vorteil, daß er eventuell auftretende Querkräfte voll aufnehmen kann,
so daß dadurch die Falzflächen im Stoßbereich der Bauteile nicht etwa punktförmig
belastet und evtl. beschädigt werden. Der Vollmaterialringteil besteht beispielsweise
aus Gummi, Kunstgummi od. dgl., z.
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B. auch aus festem,unverformbarem.Material.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich aus Anspruch
17. Mehrere solche innere Hohlräume, die nebeneinander und/oder übereinander angeordnet
sind und
dabei voneinander getrennt und unabhängig sind, haben
den Vorteil, daß bei etwaiger Undichtigkeit des einen oder anderen Hohlraumes nicht
gleich das gesamte Ringelement komplett undicht wird und damit die Dichtungseinrichtung
unwirksam wird. Hierbei versteht es sich, daß die einzelnen Hohlräume beim Ringelement,
bezogen auf dessen Achse, übereinander gruppiert sein können, so daß das Ringelement
also in mehreren zueinander parallelen Radialebenen entsprechende innere Hohlräume,
die mit dem Druckverteilungsmedium gefüllt sind, oder nachträglich befüllbar sind,
aufweist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich aus Anspruch
18. Dadurch, daß das Ringelement aus einzelnen Ringgruppen, die jeweils einen geschlossenen
inneren Hohlraumabschnitt enthalten, in Umfangsrichtung zusammengesetzt ist, ist
über die Dichtungseinråchtung eine Zentrierung so miteinander abgedichteter Bauteile,
z.B. Rohrteile, möglich. Wenn sonst das Ringelement einen in Umfangsrichtung durchgängigen,
geschlossenen Hohlraum aufweist, der mit dem Druckverteilungsmedium gefüllt ist,
ist nicht auszuschließen, daß durch Einwirkung äußerer Kräfte das Druckverteilungsmedium
nach einer Seite innerhalb einer Radialebene ausweicht, so daß so zusammengesetzte
Bauteile nicht zentriert werden. Dem ist durch die Unterteilung in Umfangsrichtung
begegnet.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich aus Anspruch
19. Bei Betonteilen ist dieses Ringelement gleich mit einbetoniert. Dabei ist diese
Dichteinrichtung so im Betonteil eingelagert, daß das Ringelement nur mit Druckkräften
belastet ist. Dieses hat den Vorteil, daß die Belastung der Wände des Ringelementes
geringer ist, weil das Ringelement auf drei Seiten innerhalb der Aufnahmenut sitzt.
Die etwaige Gefahr des Aufplatzens des Ringelementes ist hierdurch ganz sicher vermieden.
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Der vollständige Wortlaut der Ansprüche ist vorstehend allein zur
Vermeidung unnötiger Wiederholungen nicht wiedergegeben, sondern stattdessen lediglich
durch Nennung der Anspruchsnummer darauf Bezug genommen, wodurch jedoch alle diese
Anspruchsmerkmale als an dieser Stelle ausdrücklich und erfindungswesentlich offenbart
zu gelten haben.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen gezeigten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen schematischen Schnitt
einer Dichtungseinrichtung für Betonformteile gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2-5 jeweils einen schematischen Schnitt, etwa entsprechend demjenigen in Fig.
1, einer Dichtungseinrichtung für Betonformteile gemäß einem zweiten bzw. dritten
bzw.
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vierten bzw. fünften Ausführungsbeispiel, Fig. 6-8 jeweils einen
schematischen Schnitt zweier aneinanderstoßender Betonformteile mit im Falzbereich
angeordneter Dichtungseinrichtung gemäß dem ersten bzw. zweiten bzw.
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dritten Ausführungsbeispiel in Fig. 1 - 3,
Fig.
9 einen schematischen Schnitt etwa entsprechend demjenigen in Fig. 6 - Blmit im
Stoßbereich angeordneter Dichteinrichtung etwa entsprechend dem fünften Ausführungsbeispiel
in Fig. 52 Fig. 10 einen schematischen horizontalen Schnitt einer Dichtungseinrichtung
gemäß einem sechsten Aùsführungsbeispiel, Fig. 11, 12 und 13 jeweils einen schematischen
Schnitt zweier aneinanderstoßender Betonformteile mit im Falzbereich angeordneter
Dichtungseinrichtung gemäß einem siebten bzw. achten bwz. neunten Ausführungsbeispiel.
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In Fig. 1 und 6 ist eine Dichtungseinrichtung 10 gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel gezeigt, die für aneinanderstoßende, zumindest in etwa rohrförmige
Bauteile 11 und 12, die hier als Betonformteile ausgebildet sind, bestimmt ist.
Beide Bauteile 11 und 12 weisen im Stoßbereich 13 einander angepaßte Falze 14 bzw.
15 auf, die jeweils äußere Ringflächen 16 bzw. 17 und innere Ringflächen 18 bzw.
19 aufweisen, wobei beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 die Bauteile 11, 12 übereinander
angeordnet sind und mit ihren äußeren Ringflächen 16 und 17 lotrecht aufeinander
aufsitzen und sich abstützen. Die innere Ringfläche 18 des oberen Bauteiles 11 geht
stufenfrei glatt durch, während die innere Ringfläche 19 des unteren Bauteiles 12
nach außen hin in eine eingetiefte Nut 20 übergeht, die im Querschnitt etwa umgekehrt
trapezförmig gestaltet ist. Die Verhältnisse können auch vertauscht sein.
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Die Dichtungseinrichtung 10 ist in die Nut 20 eingelegt und darin
unter dem Gewichtseinfluß des oberen Bauteiles 11, das bis auf Anschlag der Ringflächen
16, 17 mit seiner Gewichtskraft auf das untere Bauteil 12 drückt, durch entsprechende
Kompression verformt. Die Dichtungseinrichtung 10 weist ein derart verformbares
Ringelement 21 auf, das aus zumindest im wesentlichen elastischen Material besteht,
z.B. aus Gummi, Kunstgummi od. dgl.. Dieses Ringelement 21 enthält einen in sich
geschlossenen inneren Hohlraum 22. Die den Hohlraum 22, im Querschnitt betrachtet,
ringsum begrenzenden Wandungsteile 23 sind verformungsfähig. Der Hohlraum 22 ist
mit einem Druckverteilungsmedium 24 gefüllt und nach außen hin völlig abgeschlossen,
so daß das Druckverteilungsmedium 24 nicht nach außen entweichen kann, auch dann
nicht, wenn das Ringelement 21, wie Fig. 6 zeigt, durch äußere Kräfte verformt ist.
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Dieses Druckverteilungsmedium 24 ist kompressibel oder inkompressibel.
Es besteht aus einem Gas oder einer Flüssigkeit. Statt dessen kann dieses Druckverteilungsmedium
24 bei einem anderen, nicht gezeigten Ausführungsbeispiel auch aus einer plastischen
Masse gebildet sein.
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Fig. 1 läßt erkennen, daß das Ringelement 21 in seinem noch nicht
komprimierten Zustand einen im wesentlichen kreisförmigen Innenquerschnitt besitzt,
wobei also der Hohlraum 22 im wesentlichen kreisförmig ist. Auch der Außenquerschnitt
des Ringelementes 21 ist im unkomprimierten Zustand im wesentlichen kreisförmig.
Vor dem Aufsetzen des oberen Bauteiles 11 auf den unteren Bauteil 12 wird in die
Nut 20 des Bauteiles 12 das Ringelement 21 eingelegt. Dieses hat dann in der Nut
20 die in Fig. 6 gestrichelt angedeutete Außenkontur. Sodann wird das obere Bauteil
11 aufgesetzt. Wenn die Bauteile groß und damit schwer genug sind, so reicht die
Gewichtskraft des oberen Bauteiles 11 aus, um das Ringelement 21 mit der inneren
Ringfläche 18 durch Kompression von oben her so zu verformen und zusammenzudrücken,
wie Fig. 6 zeigt.
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Durch diese Kompression zwischen den Dichtflächen der beiden Bauteile
11, 12 wird das Druckverteilungsmedium 24 im Hohlraum 22 unter Druck gesetzt. Dieser
Druck pflanzt sich gleichmäßig im gesamten Hohlraum fort und herrscht überall, so
daß eine absolut gleiche Anpressung des Ringelementes 21 an den Dichtflächen beider
Bauteile 11 und 12 entsteht, auch dann, wenn die Bauteile 11, 12 größere Abweichungen
von den Sollmaßen haben, insbesondere im Bereich der zur Dichtung zusammenwirkenden
Flächen im Stoßbereich 13. Das Ringelement 21 ist daher in der Lage, auch große
Toleranzunterschiede der einzelnen Bauteile 11, 12 im Stoßbereich auszugleichen,
wobei dennoch auf dem gesamten Umfang an den Dichtflächen ein gleicher Anprsßdruck
herrscht und damit überall eine gleich gute Dichtungswirkung garantiert ist. Hierbei
wird die nötige Anpreßkraft an die Dichtflächen durch die Gewichtskräfte der
in
lotrechter Richtung übereinanderliegenden Bauteile 12, 13 erzeugt.
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Beim zweiten Ausführungsbeispiel in Fig. 2 und 7 sind für die Teile,
die dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechen,um 100 größere Bezugszeichen verwendet,
so daß dadurch zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Beschreibung des ersten
Ausführungsbeispieles Bezug genommen ist.
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Die Dichtungseinrichtung 110 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
entspricht von der äußeren Form des Ringelementes 121 dem ersten Ausführungsbeispiel.
In gleicher Weise ist auch hier der in sich geschlossene innere Hohlraum 122 im
unkomprimierten Zustand des Ringelementes 121 kreisförmig. Abweichend vom ersten
Ausführungsbeispiel besteht das Druckverteilungsmedium 124 beim zweiten Ausführungsbeispiel
jedoch nicht aus einem Gas oder einer Flüssigkeit, sondern aus einem den Hohlraum
122 füllenden Innenring 125, der aus Vollmaterial und hierbei z.B. aus Gummi, Kunststoff
od. dgl. besteht. Zwischen der den Hohlraum 122 begrenzenden Wandung des Wandungsteiles
123 und der Außenseite des Innenringes 125 ist schematisch mit 126 ein Gleitmittel
angedeutet, welches bei Kompression der Dichtungseinrichtung 110 eine Relativverschiebung
zwischen dem Innenring 125 und dem Ringelement 121 möglich macht. Beim Anwendungsbeispiel
in Fig. 7 ist dieser Zwischenraum mit dem Gleitmittel 126 nicht mehr zu sehen.
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Bei dieser Anordnung wird die Kompression der Dichtungseinrichtung
110 über konisch verlaufende Flächen 127,126 der Falze 114 bzw. 115 der Bauteile
111 bzw. 112 erzeugt.
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Je nach Anordnung, lotrecht übereinander oder waagerecht, ist diese
Kompression entweder abhängig von der Gewichtskraft des jeweils oberen Bauteiles
111 oder, bei waagerecht verlegter Anordnung, unabhängig davon. Die Dichtungseinrichtung
110 hat hier die Form eines üblichen Rollringes, aber mit den Hohlraum 122 ausfüllendem
Druckverteilungsmedium 124 in Form des Innenringes 125. Das
Gleitmittel
126 hat den Vorteil, daß bei unterschiedlicher Kompression der Innenring 125 radial
ausweichen kann und somit wie ein Gas, eine Flüssigkeit oder eine plastische Masse
im Hohlraum 122 ebenfalls für eine gleichmäßige Pressung an den zur Dichtung herangezogenen
Flächen 127, 128 sorgt.
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Bei dem in Fig. 3 und 8 gezeigten dritten Ausführungsbeispiel sind
aus den genannten Gründen für die Teile, die dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechen,
um 200 größere Bezugszeichen verwendet.
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Beim dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 und 8 ist die Dichtungseinrichtung
210 im wesentlichen entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel gestaltet. Allerdings
ist die äußere Querschnittsform des Ringelementes 221 abweichend von der Kreisform
gestaltet. Dieser Ringelementteil 221 hat vielmehr etwa dreieckförmige Gestalt,
wobei ein im unkomprimierten Zustand sich nach außen hin lippenartig im Querschnitt
verjüngender Ringkragen 230 an den Ringelementteil 221 angeformt ist. Abgesehen
davon enthält der Ringelementteil 221 im Inneren den im unkomprimierten Zustand
etwa kreisförmigen Hohlraum 222 mit darin enthaltenem Druckverteilungsmedium 224
in Form eines Gases oder einer Flüssigkeit oder einer plastischen Masse.
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Einstückig an den Ringelementteil 221 sc'hließt sich nach unten hin
ein Vollmaterialringteil 231 an, der wie der Ringelementteil 221 aus Gummi , Kunstgummi
od. dgl. besteht. Auch hier ist die Kompression der Dichtungseinrichtung 210 über
konische Flächen 227, 228 des Falzes 214 bzw. 215 des Bauteiles 211 bzw. 212 erzeugt.
Eine derartige Dichtungseinrichtung 210 ist vor allem vorteilhaft bei waagerecht
verlegten Bauteilen 211, 212, insbesondere Betonrohren, die mit Hilfe von Geräten
zusammengedrückt werden, wodurch die Dichtungseinrichtung 210 unter Kompression
gesetzt wird. Durch diese Kompression zwischen dzx inhan 727, sE1 wllsd dar. Druck
vorteilungsmedium dun 224 im Hohlraum 222 unter Druck gesetzt, der sich gleichmäßig
in
der ganzen Dichtungseinrichtung 210 fortsetzt, wodurch eine absolut gleiche Pressung
an den Flächen 227, 228 entsteht, auch wenn diese Flächen 227, 228über den Umfang
gesehen, nicht immer den gleichen Abstand voneinander haben, sondern sogar große
Toleranzunterschiede aufweisen, d.h. Maß- und/oder Formabweichungen größeren Ausmaßes
haben. Der Vollmaterialringteil 231 hat hier den Vorteil, daß dieser eventuell auftretende
seitliche Schubkräfte und Querkräfte voll aufnimmt, so daß die Flächen der Falze
nicht mit derartigen Kräften etwa punktmäßig belastet sind und keiner Beschädigungsgefahr
unterliegen.
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Das vierte Ausführungsbeispiel in Fig. 4 unterscheidet sich vom dritten
in Fig. 3 allein dadurch, daß im Hohlraum 322 wie beim zweiten Ausführungsbeispiel
in Fig. 2 als Druckverteilungsmedium 324 ein aus Vollmaterial bestehender Innenring
325 eingebracht ist, der auf seiner äußeren Umfangsfläche mit Gleitmittel 326 versehen
ist.
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Beim fünften Ausführungsbeispiel in Fig. 5 weist die Dichtungseinrichtung
410 einen Ringelementteil 421 mit innerem Hohlraum 422 auf, der ein Druckverteilungsmedium
424 enthält. Ähnlich dem dritten und vierten Ausführungsbeispiel schließt sich an
den Ringelementteil 421 ein Vollmaterialringteil 431 an, der Querkräfte aufnimmt.
Der Hohlraum 422 hat beim fünften Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 im unkomprimierten
Zustand des Ringelementes 421 zumindest in etwa Rechteckform, was aber keineswegs
zwingend ist. Das Druckverteilungsmedium 424, z.B. ein Gas oder eine Flüssigkeit,
ist von außen über einen nur schematisch angedeuteten Füllanschluß 440 eingebracht
worden. Die Dichtungseinrichtung 410 weist mindestens einen derartigen Füllanschluß
440 auf. Dieser steht mit dem inneren Hohlraum 422 in Verbindung. über den Füllanschluß
440 kann das Druckverteilungsmedium 424 in den Hohlraum 422 eingespeist werden,
und zwar entweder vor dem Einlegen der Dichtungseinrichtung 410 in den Stoßbereich
zweier aneinander anschließender Bauteile oder erst danach. Der
Füllanschluß
440 enthält z.B., wie dies bei aufblasbaren Handbällen, Fußbällen od. dgl. bekannt
ist, ein Sperrventil, insbesondere ein Rückschlagventil. Zusätzlich dazu oder statt
dessen kann über den Füllanschluß 440 in den Hohlraum 422 auch ein zusätzliches
Dichtmedium eingespritzt werden, z.B. ein Kunstharz mit Härter, der nachher im Hohlraum
422 abbindet und eine zusätzliche Sicherung gegen nachträgliches Undichtwerden bietet.
Beim fünften Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 sind die Wandungsteile 423, die auf
beiden Seiten den Hohlraum 422 begrenzen, im Querschnitt relativ dünnwandig und
so beschaffen, daß im Verhältnis zum recht großvolumigen Hohlraum 422 relativ große
Verformungen unter Veränderung der äußeren Form des Ringelementteiles 421 möglich
sind und damit große Dichtungsspalte überbrückt werden können und auch große Maß-
und Formabweichungen von aneinander anschließenden Bauteilen noch gut ausgeglichen
werden können, wobei auch diese Dichtungseinrichtung 410 eine optimale und sichere
Abdichtung gewährleistet. Gerade diese Dichtungseinrichtung 410 eignet sich z.B.
mit Vorzug u.a.
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für Großrohre, große Kanal elemente mit kreisförmigem, aber auch mit
rechteckigem ovalem Querschnitt, bei denen keine engen Toleranzen eingehalten werden
können.
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Es versteht sich, daß auch die Dichtungseinrichtungen der vorstehend
beschriebenen anderen Ausführungsbeispiele in gleicher Weise vielfältig eingesetzt
werden können, auch für Bauteile mit unrunden Querschnitten.
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Bei dem in Fig. 9 gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein Einsatz der
Dichtungseinrichtung 410 gemäß Fig. 5 dargestellt, wobei allerdings diese Dichtungseinrichtung
410 hinsichtlich des Füllanschlusses 440 dahingehend variiert ist, daß der Füllanschluß
440 einen Schlauchstutzen 441 aufweist, der aus dem Stoßbereich der beiden Bauteile
411, 412 nach außen herausgeführt ist. über diesen Schlauchstutzen 441 wird die
Dichtungseinrichtung 410 nach dem Zusammenfügen der Bauteile 411, 412 mit dem Druckvertei-
lungsmedium
424 abgepreßt. Dadurch wird der Anpreßdruck der Dichtflächen an die für die Dichtung
zusammenwirkenden Flächen des Falzes 414 bzw. 415 gleichmäßig über die gesamte Dichtfläche
verteilt. Es herrscht ringsum, auch bei größeren Toleranzabweichungen, ein gleichmäßiger
Anpreßdruck.
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Das sechste Ausführungsbeispiel einer Dichtungseinrichtung 510 in
Fig. 10 zeigt, daß beim Ringelement 521 das Innere in einzelne, geschlossene Hohlraumabschnitte
522a, 522b und 522c unterteilt ist. Diese Hohlraumabschnitte 522a bis 522c folgen
in Umfangsrichtung des Ringelementes 521 aufeinander. Sie sind jeweils für sich
geschlossen und jeweils in entsprechenden Ringelementgruppen 521a bzw. 521b bzw.
521c enthalten. Diese Ringelementgruppen 521a bis 521c sind stofflich miteinander
verbunden. Jeder einzelne Hohlraumabschnitt 522a bis 522c enthält darin das Druckverteilungsmedium
524a bzw. 524b bzw. 524c. Wie man sieht, sind die Ringelementgruppen in gleichen
Umfangswinkelabständen voneinander gruppiert. Sie erstrecken sich auch über gleiche
Umfangswinkel von z.B. etwa jeweils 1200.
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Durch eine derartige Dichtungseinrichtung ist über die Dichtung eine
Mittelzentrierung gewährleistet.
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Bei dem in Fig. 11 gezeigten siebten Ausführungsbeispiel einer Dichtungseinrichtung
610 weist das Ringelement 621 mehrere innere Hohlräume 622a, 622b und 622c auf,
die übereinander angeordnet und voneinander getrennt und unabhängig sind. Außerdem
ist angedeutet, daß diese einzelnen Hohlräume 622a bis 622c hinsichtlich ihrer Ouerschnittsgröße
noch unterschiedlich bemessen sein können, z.B. von oben nach unten zunehmend größer
werden können. Bei Undichtwerden eines der Hohlräume 622a, 622b, 622c fällt nicht
gleich die gesamte Dichtungseinrichtung 610 aus.
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Vielmehr wird dann die Abdichtaufgabe von den anderen Hohlräumen dieser
Dichtungseinrichtung 610 übernommen.
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Es versteht sich, daß bei einem anderen, nicht gezeigten Ausführungsbeispiel
im Falz zwischen zwei Betonformteilen auch mehrere einzelne Dichtungseinrichtungen,
z.B. gemäß dem ersten oder zweiten Ausführungsbeispiel, übereinander als separate
Einzelteile angeordnet sein können.
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Nicht weiter gezeigt ist, daß beim siebten Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 11 jeder einzelne Hohlraum 622a, 622b und 622c auch, etwa gemäß Fig. 10# in
Umfangsrichtung gesehen noch in einzelne Hohlraumabschnitte unterteilt sein kann.
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Bei der Dichtungseinrichtung 710 gemäß dem achten Ausführungsbeispiel
in Fig. 12 besteht das Druckverteilungsmedium 724 des Hohlraumes 722 aus einer einspritzbaren,
sich nach dem Einspritzen verfestigenden elastischen oder unelastischen Masse 751,
insbesondere aus einer aushärtbaren Masse. Diese kann z.B. aus vorzugsweise zwei
Komponenten bestehen, die erst nach dem Zusammenfügen der beiden Bauteile 711, 712
in den Hohlraum 722 eingespritzt wird und die anschließend zur elastischen oder
unelastischen Masse 751 aushärtet. Eine derartige Dichtungseinrichtung 710 gewährleistet
einen gleichmäßigen Anpreßdruck auf alle Dichtflächen und nimmt bei ausgehärteter
Masse 751 sowohl radiale als auch axiale Kräfte in allen Richtungen auf. Es versteht
sich, daß die Masse 751 entweder aus festem oder aber auch elastischem, z.B. gummiartigen
Material bestehen kann. Besteht die Masse 751 aus festem Material,so kann sie die
Bauteile 711, 712 auch gegeneinander in Achsrichtung abstützen, ohne daß die Bauteile
711, 712 in dieser Richtung zumindest mit zwei Ringflächen 716, 717 aufeinander
aufsitzen.
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Beim neunten Ausführungsbeispiel in Fig. 13 ist eine Dichtungseinrichtung
810 veranschaulicht, deren Ringelement 821 in einer Aufnahmenut 861 eines der beiden
Bauteile,
hier des oberen Bauteiles 81.1, aufgenommen ist.
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Das Ringelement 821 ist hier schon bei der Herstellung des Bauteiles
811 in dieses einbetoniert worden. Dabei ist das Ringelement 821 derart tief in
der Aufnahmenut 861 angeordnet, daß es zumindest im wesentlichen nur mit Druckkräften
belastet ist. Dadurch ist, insbesondere bei Herstellung des Ringelementes 821 aus
Gummi, die Belastung der einzelnen Gummiwände geringer, da das Ringelement 821 mit
drei Wandteilen innerhalb der Aufnahmenut 861 aufgenommen und abgestützt ist. Das
Ringelement 821 ist nur mit Druckkräften belastet. Die Gefahr, daß das Ringelement
821 unter der Belastung etwa aufplatzt,ist zuverlässig gebannt.