DE3412366A1

DE3412366A1 - Sitz- und liegeflaechengestaltung zur entlastung der wirbelsaeule

Info

Publication number: DE3412366A1
Application number: DE19843412366
Authority: DE
Inventors: Ernst-Ulrich Dipl.-Ing. 6551 Frei-Laubersheim Mathieu
Original assignee: MATHIEU ERNST ULRICH DIPL ING
Current assignee: MATHIEU ERNST ULRICH DIPL ING
Priority date: 1984-04-03
Filing date: 1984-04-03
Publication date: 1985-10-10

Description

Sitz- und Liegeflächengestaltung zur Entlastung
der Wirbelsäule Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entlastung der Wirbelsäule im Sitzen und Liegen für Gesunde und Personen mit Bandscheibenschäden der unteren Wirbelsäule <lumbosakraler Bereich) und den dadurch verursachten örtlichen wie durch Nervenquetschung in den benachbarten Zonen bzw. Beinen empfundenen Schmerzen.
Eine der Ursachen für Bandscheibenschäden ist eine zu geringe oder einseitige Ausbildung der tragenden und stützenden Bauch- Rückenmuskulatur, sodaß der Gewichtsdruck des Cberkörpers größtenteils direkt von der Wirbelsäule und somit den Bandscheiben bzw. Zwischenwirbelscheiben aufgefangen werden muß. Durch die dauernde überbelastung des lumbosakralen Bereiches entstehen cchmerzhafte Entzündungen und Verkrampfungen der überbeanspruchten Rückenpartien.
Die durch beschädigte Bandscheiben verursachten Schmerzen können bekannterweise durch ein Recken der Wirbelsäule gelindert werden, welches gleichbedeutend einer Entlastung der Zwischenwirbelscheiben ist.
Die Gesäßmuskulatur übernimmt beim Sitzen eine tragende und polsternde Funktion, die aber dadurch wieder aufgehoben werden kann s wenn das Steißbein (Kokzygealteil) mit den direkt umgebenen Gewebepartien nicht berührungsfrei enden Kann, sondern durch die Sitz- bzw. Liegefläche abgestützt bzw. gestaucht wird.
Durch dieses Abstützen bzw. Stauchen entsteht ein vertikal nach oben, dem Körpergewicht entgegengerichteter Druck, , sodaß die Gesäßmuskulatur also die Gesäßbacken ihre körpertragende Funktion nur teilweise erfüllen und die Wirbelsäule auch im sitzenden bzw. liegenden Zustand nicht entlastet wird.
Die mit Bandscheibenschmerzen geplagte Person versucht bekannterweise im Sitzen dadurch eine Entlastung zu erreichen, indem sie ich über die Sitzfläche fast liegend ausstreckt und nur noch mit dem letzten Ende der Gesäßmuskulatur eine leichte Abstützung aufbaut.
Im Liegen wird sie versuchen, in der Seitenlage eine Entlastung , d.h. Schmerzl inderung zu finden. In beiden Fällen wird eine Stauchung des Steißbeines bzw.
der Wirbelsäule verringert.
Ein ermündungsfreies Sitzen mit ungestauchtem Stei»-bein kann durch Sitzen auf den eigenen Beinen oder durch Hocken erreicht werden , wie es bei Naturvölkern praktiziert wird, da in jedem Fall die Steißbeinpartie berührungsfrei überhängt.
Im Handel werden Sitzgelenheiten angeboten, die Bandscheibenschäden verhindern sollen, dadurch , daß die Sitzfläche z.B im Bereich des Steißbeines angehoben wird, um das gesamte Becken anzuheben und eine gerade Ausrichtung der Wirbelsäule zu erreichen.
Wie die eigene Erfahrung aber zeigte, verhindern diese Vorrichtungen nicht eine vorzeitige Ermüdung der Muskultur und Entwicklung von Schmerzen bei längerem Sitzen.
Schalenförmig ausgebildete Sitzflächen dienen einer estethischen Formgebung und Stabilisierung der Sitzplatte und verhindern ein Herausrutschen des Besäßes, Gleichzeitig erfolgt ein Zusammendrücken der Gesäßmuskeln im Steißbeinbereich, sodaß es zu einer besonders intensiven Stauchung der Wirbelsäule führt.
Um im Liegen einer unnatürlichen Verbiegung der Lendenwirbelsäure entgegenzutreten sieht die Anmeldung DT 2357267 A1 eine in den Matratzenkörper im Bereich der Lendenwirbel einschiebbare Einlage vor, die die normale Wölbung der Wirbelsäule im Liegen aufrecht erhalten soll. Diese Einlage erweist sich aber bei einer Seitenlage als hinderlich.
Ziel der Erfindung ist die Entwicklung einer Sitz-bzw. Liegeflächengestaltung, die die Sitzbelastung auf die Gesäßmuskulatur konzentriert , und die Liegebelastung vom Gesäß auf den gesamten Rücken bzw. bei Seitenlage auf die körperliche Seite überträgt. Der erfinderische Gedanke sieht ein Verfahren und eine Vorrichtung vor, indem die Sitzfläche im Bereich des Steißbeines einer sitzenden Person ausgespart oder einige Zentimeter vertieft ist, sodaß das Steißbein zwischen den Ges ecken frei enden kann und der gesamte Druck des Oberkörpers auf den Gesäßmuskeln ruht.(1) Die Liegefläche (2) wird im Bereich bzw. in Höhe des Steißbeines gleichermaßen ausgespart und evtl. mit einem im Bezug zur gesamten Liegefläche relativ weicheren Material ausgefüllt.(4) Die erfinderische Idee zu einer neuartigen Sitz- bzw.
Liegeflächengestaltung wird durch folgende Verfahrensschritte gelöst: 1. Harte Sitzflächen werden im Steißbeinbereich eines Sitzenden in einer Breite, die in etwa des unteren inneren Abstandes der beiden Beckenknochen entspricht in etwa gleicher Länge und Breite ausgespart,(1) wobei sich ein Halbkreis bzw. eine Hufeisenform bildet.
2. Kissen oder auflagen (3) werden mit einer der unter 1. angegebenen Ausparung aus einem Material gefertigte das auch unter der Körperbelastung noch eine Höhe von einigen cm gewährleistet.
3. Auf weichen Polstersitzen oder Kraftfahrzeugsitzen sind die Kissen oder Auflagen entsprechend dem von unten in die Aussparung eingedrückten Polstermaterial des Sitzes entsprechend höher zu gestalten bzw. muß die Sitzfläche durch ein formstabiles Material zunachst egalisiert werden.
4. Liegeflächen (2) werden in Bereich bzw. in Höhe des Steißbeines einer liegenden Person gleichermaßen ausgespart (1) bzw. mit einem im Verhältnis zur Härte der Liegefläche relativ weicheren Material ausgefüllt.(4) Fig.1 stellt eine mit einer Aussparung ( ( ) versehenen Sitzfläche bzw. Auflage tür einen Sitz dar.
Fig.2 stellt ein Liegefläche (2) mit einer in Höhe des Steißbeines (einer darauf liegenden Person) ausgesparten und mit relativ weicherem Material ausgefüllten Partie dar (4).
Fig.3 stellt eine Auflage C3) für eine Liegefläche (2) mit einer Aussparung (1) dar.
Herangezogene Schriften Deutsche Offenlegung Nr. DT 2357267 A1 Deutsches Gebrauchsmuster 6M 7916516 Rückenschmerzen, Humboldt-Taschenbuch 339, (ISBN 3-581-66339-2)

Claims

PATENTANSPRUCH Sitz- und Liegeflächengestaltung zur Entlastung der Wirbelsäule für Gesunde und Personen mit Bandscheibenschaden der unteren Wirbelsäule dadurch g e R e n n z e i c h n e t, daß Sitzfläche bzw. Liegefläche oder entsprechende Sitz- bzw. Liegeauflagen im Steißbereich mit einer Aussparung versehen sind.

UNTERPNSPRu CHE 1. Verfahren und Vorrichtung nach Patentanspruch dadurch gekennzeichnet, daß anstatt bzw. in die Aussparung ein in der Harte zum Material des Sitzes oder der Liegefläche relativ weicheres Material intergriert werden kann.
2. Verfahren und Vorrichtung nach Patentanspruch dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche aus zwei mit einem Abstand parallel verlaufenden balkenartigen Körpern gebildet werden kann.