DE3405974C1

DE3405974C1 - Aerodynamische Stabilisierungseinrichtung fuer Flugkoerper

Info

Publication number: DE3405974C1
Application number: DE19843405974
Authority: DE
Inventors: Siegfried Dipl.-Ing. 8011 Kirchseeon Bock; Horst 8180 Tegernsee Hütter; Oswald Dipl.-Ing. Pepina (FH), 8039 Puchheim
Original assignee: Messerschmitt Bolkow Blohm AG
Current assignee: Airbus Defence and Space GmbH
Priority date: 1984-02-18
Filing date: 1984-02-18
Publication date: 1985-04-11
Also published as: GB8501791D0; GB2154715B; FR2559894B1; FR2559894A1; GB2154715A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur mechanischen Entriegelung und Ausschwenkung eingeschwenkter Tragflächen eines in einem Flugzeuglastenschloß hängenden Flugkörpers, die über Seilzüge mit einem Linearkolben in Verbindung stehen.

Es hat sich gezeigt, daß elektrische, pyrotechnische oder hydraulisch betriebene Schwenk- und Klappeinrichtungen von aerodynamischen Stabilisierungseinrichtungen für Flugkörper verschiedentlich versagen. Bei Funktionsausfall dieser Stabilisierungseinrichtungen — insbesondere bei Notabwürfen — wird der nichtstabilisierte Flugkörper jedoch zur großen Gefahr für das transportierende Flugzeug.

Ein Ausführungsbeispiel dieses Standes der Technik ist in dem DE-GM 78 04 927 offenbart, wo vorgeschlagen wird, daß die Schwenkflügel des Flugkörpers über je einen Seilzug mit einem Linearkolben in Verbindung stehen. Dieser Linearkolben wird durch Zünden eines Gasgenerators bewegt, wobei über die Seilzüge die beiden Schwenkflügel gleichzeitig ausgeklappt werden.

Durch die DE-OS 21 37 766 ist ein Geschoß für eine Panzerfaust mit einer stabilisierenden Flügelanordnung bekanntgeworden, bei dem die unter Federdruck stehenden Flügel in der Treibladungshülse im eingeschwenkten Zustand gehalten werden und nach Abschuß und Ausstoß aus dieser Hülse durch einen Ausstoßkeil ausgeschwenkt werden. Für an Flugzeuglastenschlössern hängenden und auszuklinkenden Geschossen etc. ist diese Ausführung nicht verwendbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der rein mechanische Elemente zum Ausschwenken und Arretieren der Höhen- und Seitenruder und zum Entriegeln und zur Ausschwenkunterstützung der Tragflächen

ίο Verwendung finden sollen, um im Abwurffall, insbesondere bei Notabwürfen, eine automatische Stabilisierung des Flugkörpers zu gewährleisten.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen in zuverlässiger, einfacher und aufwandloser Weise gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen angegeben und in den Figuren der Zeichnung dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 eine schematische Ansicht des am Tragflügelpylon aufgehängten Flugkörpers,

F i g. 2 eine schematische Draufsicht auf die Stabilisierungseinrichtungen des Flugkörpers im eingefahrenen und ausgefahrenen Zustand,

F i g. 3 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer mechanischen Entriegelung,

F i g. 4 eine schematische Ansicht der Arretierung für die Seiten- und Höhenruder,

F i g. 5 eine schematische Ansicht der Stabilisierungseinrichtungen des Flugkörpers im ein- und ausgefahrenen Zustand,

F i g. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer mechanischen Entriegelung in schematischer Draufsicht.

Wie die F i g. 1 und 2 zeigen, ist der Flugkörper 10 über die Aufhängeösen 26 im Lastenschloß 11 des Flugzeugs gehalten. Bei Abwurf des Flugkörpers 10 stoßen die Kolben der Abstoßeinrichtung 12 des Lastenschlosses 11 diesen vom Flugzeug weg. Hierbei drückt der Abstoßkolben 12a in dem in F i g. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel auf einen Spreizstempel 16, der in einer Bohrung eine Druckfeder 16c aufweist. Die beiden Seitenflächen dieses Spreizstempels sind mit Schrägen versehen, die jeweils auf einen unter dem Druck einer Feder 16Z> stehenden Stößel 16a einwirken, der seinerseits auf die Tragflächen 13 des Flugkörpers 10 einwirkt. Die Kraft des vom Abstoßkolbens 12a auf den Spreizstempel 16 und von dort über die Stößel 16a auf die Tragflächen 13 übertragenen Druckes ist so groß, daß die Arretierung 17 der Tragflächen 13 überwunden wird und diese von der Zugeinrichtung 24 über den Linearkolben 23 und dessen Zugseile 21 in die ausgefahrene Betriebsstellung gezogen werden. Zur sicheren Führung der Zugseile 21 sind Seilführungs- bzw. Umlenkrollen 22 angeordnet. Der Ausschwenkwinkel der Tragflächen 13 wird durch eine Auflaufbremse 20 begrenzt.

Im gleichen Moment, in dem die Tragflächen die sogenannte Ruhestellung verlassen, geben sie sowohl die Arretierungseinrichtung 18 für die Höhenruder oder Stabilisierungsflossen 14 als auch die Arretierung 19 für die Seitenruder frei und da diese ruder bzw. Flossen im eingefahrenen Zustand unter Vorspannung von zugeordneten Federelementen 25 bzw. Federeinrichtungen stehen, erfolgt mit dieser Freigabe automatisch die Ausschwenkung in die Betriebsstellung.

Durch die vorgeschlagene Konzeption wird nun eine automatische Ausschwenkung aller Trag- und Stabilisierungsflächen 13,14,15 auf rein mechanischem Wege dadurch erreicht, daß die auf den Flugkörpers 10 einwirkende Abstoßkraft die unter Federdruck stehenden Tragflächen 13 zur Ausschwenkung freigibt und diese,

die ebenfalls unter Federdruck stehenden anderen Stabilisierungsflächen. Hiermit ist eine zuverlässige, bauteil- und raumsparende Einrichtung zur Entfaltung eingeschwenkter Trag- und Stabilisierungsflächen geschaffen worden, wie die F i g. 5 schematisch verdeutlicht.

In der F i g. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel zur mechanischen Entriegelung eingeschwenkter Tragflächen über eine Zugeinrichtung 23,24 gezeigt. Die Zugseile 21 der Zugeinrichtung 23,24 greifen über Umlenkrollen 22 an den Tragflächen 13 an und setzen diese unter eine gewisse Vorspannung. Ein Kniegelenk 16c/, das über den Totpunkt verriegelt ist, wird von einem Pedal i6f — auf das der Abstoßkolben der Abstoßeinrichtung einwirkt — bewegt und gleichzeitig werden die unter dem Druck von Federn 16g· stehenden Arretierungsstifte 16Λ aus den Arretierungsbohrungen bzw. -lagern 13a der Tragflügel 13 gezogen und damit beide Tragflügel gleichzeitig freigeben. Die Freigabe der übrigen Ruder und Stabilisierungsflächen erfolgt wie vorbeschrieben durch diese Tragflächenschwenkbewegung.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

25

30

35

40

45

50

55

60

65

- Leerseite -

Claims

Patentansprüche:

1. Einrichtung zur mechanischen Entriegelung und Ausschwenkung eingeschwenkter Tragflächen eines in einem Flugzeuglastenschloß hängenden Flugkörpers, die über Seilzüge mit einem Linearkolben in Verbindung stehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstoßeinrichtung (12) des Flugzeuglastenschlosses (11) auf eine Spreizeinrichtung (16, 16a, 16i^und damit auf die Tragflächen (13) einwirkt, deren Arretiereinrichtung (17) und diejenige (18,19) für die Höhen- (14) und Seitenruder bzw. Stabilisierungsflossen (15) ebenfalls über die Kraft des Abstoßkolbens (12a,) und deren mechanische Übertragungselemente (18a, 19a, 21) entriegelt und gleichzeitig ausgefahren werden.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragflächen (13) im eingefahrenen Zustand auf unter der Vorspannung von Federelementen (18a, 19a,) stehenden Arretierungseinrichtungen (18,19) für die Höhen- (14) und Seitenruder (15) einwirken und so die Ruder (14,15) ebenfalls in eingefahrenem Zustand gehalten werden.

3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizeinrichtung aus einem, auf einem Federelement (16c^ lagernden und vom Abstoßkolben (12a,) zu betätigenden Spreizstempel (16) und mit ihm zusammenwirkenden, mit Federelementen (166,) versehenen Stösseln (16a,), die auf die Tragfläche (13) einwirken, zusammengesetzt ist.

4. Einrichtungen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizeinrichtung als über ein Pedal (16/? zu betätigendes Kniegelenk (16c/,) ausgebildet ist, das auf die als Arretierungsstifte (t6h) für die Tragflächen (13) ausgebildeten, unter dem Druck von Druckfedern (16g) stehenden Stößel einwirkt.