DE3402348C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das
Gebiet der Herstellung von Radioisotopen und betrifft
insbesondere ein Verfahren zur Herstellung von Thal
lium-201 gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es, hoch
reines Thallium-201 zu gewinnen, das weitgehende Ver
wendung in der Kernmedizin als abtastendes Agens zur
Diagnostik des Zustands des Myokards und der Koronar
arterien finden wird.
Bekannt ist ein Verfahren zur Gewinnung von hoch
reinem Thallium-201 (US-PS 39 93 538), das eine hohe
spezifische Aktivität aufweist. Das Verfahren besteht
darin, daß ein Target aus Thallium, das min
destens 99,9% Thallium-203 enthält, der Einwirkung ei
nes Protonenbündels mit einer Energie von 20 bis 30 MeV
unterzogen wird. Die Dicke des Targets soll ent
sprechend höchstens 0,2 g/cm2 betragen, was den Ablauf
der Reaktion 203Tl(p, 3 n)201Pb bei einer minimalen Grös
se der Protonenenergie gewährleistet. Das bestrahlte
Target wird in einer Säure aufgelöst, die gewonnene
Lösung wird behandelt und als Ergebnis erhält man ein
Blei enthaltendes Eluat. Das erhaltene Eluat wird höch
stens 24 Stunden lang gehalten: in dieser Zeit fin
det ein Zerfall des Eluates unter Bildung von Thallium-201
und einer geringen Menge von Thallium-203 statt. Danach
wird das Eluat, das nicht zerfallene Blei und sich ge
bildete Thallium-201 und Thallium-203 enthält, durch
eine Ionenaustauschsäule durchgelassen, um die genann
ten Thalliumisotope abzuscheiden, welche bei der weite
ren Behandlung in Chloride übergeführt werden.
Die Ausbeute an Isotop des Thallium-201 beträgt
weniger als 0,7 mCi/µA · Std. für ein Target aus
Naturthallium.
Das erwähnte Verfahren zeichnet sich durch eine
niedrige Ausbeute an Endprodukt aus.
Um die Ausbeute an Endprodukt umgerechnet in
Mikroamperestunde des Protonenbündels zu steigern, wird
in einer einschlägigen Schrift (M. C. Lagunas-Solar,
J. A. Jungermann, D. W. Paulson, J. Appl. Radiat. & Iso
top. 31, S. 117-121, 1980) ein Verfahren zur Herstel
lung von Thallium-201 bei der Bestrahlung eines Tar
gets aus Thallium, das zu 99,46% aus dem Isotop
von Thallium-205 besteht, mit Protonen mit einer Ener
gie von 34 bis 60 MeV beschrieben; dabei erfolgt die
Bildung von Thallium-201 nach folgender Reaktion:
205Tl (p, 5 n) 201Pb → 201Tl. Das Verfahren zeichnet
sich durch eine höhere Ausbeute an Thallium-201 aus,
die 2 mCi/µA · Std. beträgt. Die bekannten Verfahren zur
Herstellung von Thallium-201 unter Verwendung von
Naturthallium als Target, wie auch von ange
reicherten Isotopen von Thallium-203 und Thallium-205
sind durch eine geringe Ausbeute an Endprodukt pro
Stromeinheit des Protonenbündels und eine komplizierte
Zweistufenmethode der radiochemischen Abscheidung von
Thallium-201 aus dem bestrahlten Target ge
kennzeichnet; u. z. die Abscheidung des Bleis von einer
großen Menge des Targetstoffes, d. h. des
Thalliums, und danach die Abscheidung von Thallium-201
aus dem früher abgetrennten Blei-201 nach seiner An
sammlung im Blei.
Dabei muß die erste Stufe des Verfahrens binnen
kürzester Frist, unmittelbar nach der Bestrahlung
des Targets durchgeführt werden, weil es unmöglich
ist, daß sich beim Zerfall des Mutterbleis 201 sich
bildende Thallium-201 aus dem Target
abzutrennen.
Die Notwendigkeit der Durchführung des Verfahrens
in zwei Stufen sowie der Arbeit mit dem hochaktiven
"heißen" Target führt dazu, daß sich die
Produktionskosten und die Belastungsstärke des Personals
vergrößern. Das sich während der Bestrahlung aus dem
Mutterblei-201 bildende Thallium-201 geht verloren
wegen der Unmöglichkeit, es von dem Thallium
target abzuscheiden. Deshalb erweist es sich als nicht
zweckmäßig, das Target eine längere Zeit zu
bestrahlen, was die Ausbeute an Thallium-201 bedeutend
vergrößern könnte.
Die oben beschriebenen Verfahren zur Herstellung
von Thallium-201 aus Thalliumtargets zeichnen
sich durch eine niedrige Ausbeute aus und können die
anwachsenden Bedürfnisse der Kernmedizin an diesem
Isotop nicht befriedigen.
In der jüngsten Zeit sind einige wissenschaft
liche Beiträge veröffentlicht worden, in denen die Möglich
keit einer Gewinnung von Thallium-201 bei der Bestrah
lung von Targets aus Naturblei mit einem Pro
tonenbündel mit einer Energie von 40 bis 66 MeV erwo
gen wird (M. C. Lagunas-Solar F. E. Little, J. A. Jungerman,
Intern. Journ. of Appel. Radiation and Isotopes 32, S. 817-822, 1981;
M. C. Lagunas-Solar, F. E. Little, S. L. Weters, J. A. Junger
man, J. Lab. Comp. & Radiopharm., 18, S. 272-275, 1981).
Auf Grund geringer Ausbeuten an Pb-201 und Pb-200 in
einem Bereich der Protonenenergien von 42 bis 52 MeV
haben die Verfasser die Schlußfolgerung über eine
höhere Stabilität des Kerns von Blei-206 und die
Zweckmäßigkeit der Verwendung von angereichertem Blei-
207 als Target gezogen. Im Beitrag werden
theoretische Berechnungen der Ausbeute an Thallium-201
und Thallium-200 aus dem Target des Bleis-207
dargelegt und Empfehlungen zur Verwendung von Blei-207
bei der Gewinnung von Thallium-201 gegeben. Die radio
chemischen Verfahren zur Abscheidung von Thallium-201
wurden in den erwähnten Schriften nicht beschrieben.
In GB-Zeitschr.: Intern. Journ. of Appl. Radiation and Iso
topes, 32, Seiten 817-822, (1981), aus der ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 bekannt ist, ist die Verwendung eines
mit Protonen zu bestrahlenden, mit 206Pb angereicherten
Bleitargets jedoch nicht beschrieben, da die Autoren zur Bestrah
lung lediglich Targets aus natürlichem, nur 24,1% 206Pb ent
haltendem Blei verwenden. Die Kernreaktion 206Pb (p 6 n)201Bi
wurde neben anderen Kernreaktionen für andere in natürli
chem Blei enthaltenen Bleiisotopen aufgeführt.
Da in der Literaturstelle nicht aufgetretene Bleiisotope
bestrahlt wurden, sind die Erörterungen zur Gesamtausbeu
te an 202Tl rein theoretische.
Aus der Druckschrift "Journ. of Labelled Compounds and Radio
pharmaceuticals, 18, No. 1-2, Seiten 272-275 (1981)" dersel
ben Autoren wird 206Pb als Target für die Gewinnung von
201Tl nicht empfohlen, da die Autoren der Meinung sind, daß
206Pb-Kerne besonders stabil seien und somit die Kernreak
tion 206Pb (p, 6 n)201Bi praktisch schwer durchzuführen sei
und nur einen geringen Beitrag zur Gesamtausbeute an Endpro
dukt leiste. Erfindungsgemäß wurden demgegenüber bei der Be
strahlung der Bleitargets die angereicherten aufgetrennten
Bleiisotope 206Pb und 207Pb verwendet, wobei experimentell
festgestellt wurde, daß für die Gewinnung von 201Tl bei ho
her Ausbeute innerhalb des zum Einsatz gelangenden Protonen
energiebereichs nur 206Pb geeignet ist.
Was die US-PS 39 93 538 betrifft, so ist nur das gesteckte
Ziel, also die Aufgabe, ähnlich, und zwar die Herstellung
eines ausreichend reinen 201-Tl-Präparats. Die Autoren ver
wenden dort ein völlig anderes Target, und zwar angerei
chertes 203Tl, einen anderen Protonenenergiebereich und ein
anderes zweistufiges Abtrennungsverfahren, d. h. abgetrennt
wird zuerst 201Pb und danach nach Akkumulierung von 201Tl
wird dieses Blei abgetrennt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von Thallium-201 durch eine Änderung des
Targetstoffs und der Bedingungen der Bestrahlung des Tar
gets durch ein Protonenbündel zu entwickeln, das es gestat
tet, die Ausbeute an Endprodukt pro Stromeinheit des Pro
tonenbündels zu vergrößern.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren gemäß dem Patentanspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils gelöst.
Die Durchführung des Verfahrens
gestattet es, die Ausbeute an Thallium-201, das
eine hohe radiochemische und radionuklide Reinheit
bis 7 mCi/µA · Std. aufweist zu vergrößern und die Not
wendigkeit der Arbeit mit einem hochaktiven
Target auszuschließen, was die Belastungsstärke des
Personals verringert.
Für eine bessere Abtrennung des Thalliums-201
von den Makromengen des Bleis ist es zweckmäßig, Brom
als Oxydationsmittel und Kaliumbromid als Fällungs
agens zu verwenden.
Zur Schaffung optimaler Bedingungen für eine
hohe Ausbeute an Thallium-201 bei minimalen Ausbeuten
an Tl-200 und Tl-202 ist die Verwendung des erwähnten
Targets mit einer Dicke entsprechend 0,3 bis
2 g/cm2 zu bevorzugen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird folgender
maßen durchgeführt.
Ein Target aus dem zumindest bis 95%
angereicherten reinen Blei-206 wird der Bestrahlung
mit einem Protonenbündel mit einer Energie von 50 bis
70 MeV unterzogen, wobei die Reaktion 206Pb (p, 6 n)
201Bi abläuft; danach wird das bestrahlte
Target so lange gehalten, wie es für die Ansammlung
einer maximalen Menge von Thallium-201 aus den Mutter
produkten gemäß der Abbaukette 201Bi → 201Pb → 202Tl
ausreicht.
Es wurde diesseits festgestellt, daß die
Bestrahlungsbedingungen für Blei-206 mit Protonen mit
einer Energie von 50 bis 70 MeV optimal für die Bil
dung von Bleikernen mit einer Atommasse 201 und relativ
hohen Reaktionsquerschnitten ist, wobei die Ausbeute
an Radionukliden 200Pb und 202Pb minimal bleibt. Des
halb vergrößert sich die Ausbeute an Thallium-201 aus
dem Target Blei-206 bis 7 mCi/µA · Std. Bei
Energien des Protonenbündels unter 50 und über 70 MeV
erfolgt eine bedeutende Verringerung der Ausbeute an
Hauptradionuklid des Thalliums-201 und entsprechend
wachsen die Reaktionsquerschnitte der Bildung von
Thallium-202 und Thallium-200 an, deren Beimischung
im Endprodukt unerwünscht ist.
Zwecks Gewinnung von Thallium-201 wurden
Targets aus dem angereicherten
Blei-207 mit Protonen mit einer Energie von 50 bis
70 MeV der Bestrahlung unterzogen, wie es im erwähnten
Beitrag (M. C. Lagunas-Solar, F. E. Little, S. L. Weters,
J. A. Jungerman, J. Lab. Comp. & Radiopharm., 18,
S. 272-275, 1981) empfohlen worden war.
Die experimentelle Überprüfung hat jedoch die
theoretischen Vermutungen der Verfasser des Beitrages
über die Tauglichkeit des angereicherten Bleis-207 zur
Herstellung von Thallium-201 widerlegt.
Wie oben gezeigt, beeinflussen die Bestrahlungs
bedingungen für das Target aus Blei-206 die
Vergrößerung der Ausbeute an Thallium-201. Es besteht
jedoch eine Abhängigkeit des Reaktionsquerschnitts der
Bildung von Thallium-201 von der Dicke der Speicher
platte Blei-206. Für die erfindungsgemäß vorgeschlage
nen Bestrahlungsbedingungen ist die Verwendung einer
Speicherplatte mit einer Dicke entsprechend 0,3 bis
2 g/cm2 zu bevorzugen. Die Verwendung von Targets
mit einer geringeren und einer größeren Dicke als die an
gewiesene Grenze führt zu einer bedeutenden Verringe
rung der Ausbeute an Thallium-201, und mit einer größe
ren Dicke zu einer Vergrößerung der Ausbeute an Thalli
um-202, was die Qualität des Endproduktes verschlechtert.
Das bestrahlte Target, das Thallium-201
enthält, wird bis zu ihrer vollständigen Auflösung
durch eine Säure, beispielsweise durch die Salpeter
säure, behandelt, und das in der gewonnenen Lösung ent
haltene Thallium-201 wird bis zum dreiwertigen Zustand
mit Hilfe eines entsprechenden Oxydationsmittels, be
vorzugt Br2, oxydiert. Aus der gewonnenen Lösung schei
det man durch Fällung mit Hilfe beispielsweise
Kaliumbromides Makromengen des Targetstoffes,
d. h. des Bleis, ab. Nach Abtrennung des Rückstandes,
d. h. des Bleibromids, wird die Lösung, die Bleispuren
und das Thallium-201 in dreiwertigen Zustand enthält,
durch eine Ionenaustauschsäule, gefüllt mit einem
Kationenaustauscher, durchgelassen. Das Blei geht
durch die Säule ohne Absorption durch und das Thal
lium-201 wird zurückgehalten. Das durch den Kationen
austauscher absorbierte Thallium-201 wird durch eine
Salzsäurelösung in einem Volumen, das zwei bis drei
freien Volumen der Säule äquivalent ist, eluiert. Da
bei beträgt die radiochemische Ausbeute an Thallium-201
80%.
Ein Target aus zu 95% angereichertem
Blei-206 mit einem Reinheitsgrad bis zu 99,999%, mit
einer Dicke entsprechend 0,3 g/cm2 wird mit Protonen mit
einer Energie von 50 MeV bestrahlt; dabei läuft die Reak
tion 206Pb (p, 6 n)201Bi ab. Nach der Bestrahlung wird
das Target 35 Stunden lang zur Ansammlung von Thal
lium-201 aus den Mutterprodukten gemäß der Abbaukette
202Bi → 201Pb → 201Tl gehalten. Das bestrahlte
Target wird mit 4 M Salpetersäure bis zu seiner
vollständigen Auflösung behandelt. Danach werden 1-2 ml
Brom zur Oxydierung des Thalliums-201 bis zum dreiwerti
gen Zustand zugegeben. Der warmen Lösung wird eine
Kaliumbromidlösung zur Fällung des Bleibromids zuge
geben, u. z. so berechnet, daß die Kaliumbromidkon
zentration in der Lösung 3 M erreichte.
Nach dem Abfiltrieren des Bleibromidrückstands wurde
die Lösung durch eine Ionenaustauschsäule, gefüllt mit
einem Kationenaustauscher, u. z. Dowex-Harz 50 × 8,
durchgelassen. Das Blei geht durch die Säule ohne
Absorbtion durch. Die Säule wird mit 3 M Kaliumbromid
lösung sorgfältig gewaschen und das Thallium-201
danach mit einer monomolekularen Salzsäurelösung in
einem Volumen eluiert, der zwei freien Volumen der
Säule gleich ist. Die Ausbeute an Thallium-201 be
trägt 2 mCi/µA · Std.
Ein Target aus zu 95% angereichertem Blei-206
mit einem Reinheitsgrad bis zu 99,999%, mit einer Dicke
entsprechend 2 g/cm2 wird mit Protonen mit einer Energie
von 65 MeV bestrahlt; dabei läuft die Reaktion 206Pb (p, 6 n)
201Bi ab. Nach der Bestrahlung wird das Target
35 Stunden lang zur Ansammlung des Thalliums-201 aus
Mutterprodukten gemäß der Abbaukette 201Bi → 201Pb → 201Tl
gehalten.
Das bestrahlte Target wird mit 4 M
Salpetersäure bis zu seiner vollständigen Auflösung
behandelt. Danach werden 1 bis 2 ml Brom zur Oxydierung
des Thalliums-201 bis zum dreiwertigen Zustand zugege
ben. Der warmen Lösung gibt man eine Kaliumbromid
lösung zur Fällung des Bleibromids zu, u. z. so berech
net, daß die Konzentration des Kaliumbromids in der
Lösung 3 M erreichte.
Nach dem Abfiltrieren des Rückstandes von Bleibromid
wird die Lösung durch eine Ionenaustauschsäule, gefüllt
mit einem Kationenaustauscher, d. h. Dowex-Harz 50 × 8
durchgelassen. Das Blei geht durch die Säule ohne Ab
sorbtion durch. Die Säule wird mit 3 M Kaliumbromid
lösung sorgfältig gewaschen und danach das Thallium-
201 mit einer monomolekularen Salzsäurelösung in einem
Volumen, das 3 freien Volumen der Säule gleich ist,
eluiert. Die Ausbeute an Thallium beträgt 7 mCi/µA · Std.
Ein Target aus zu 95% angereichertem Blei-
206 mit einem Reinheitsgrad bis zu 99,999%, mit einer
Dicke entsprechend
1,8 g/cm2 wird mit Protronen mit einer Energie von 65 MeV
bestrahlt; dabei läuft die Reaktion 206Pb (p, 6 n)201Bi
ab. Nach der Bestrahlung wird das Target 32
Stunden lang zur Ansammlung von Thallium-201 aus den
Mutterprodukten nach der Abbaukette 201Bi → 201Pb → 201Tl
gehalten. Das bestrahlte Target wird mit 4 M
Salpetersäure bis zu seiner vollständigen Auflösung be
handelt, wonach 1-2 ml Brom zur Oxydierung des Thalliums-
201 bis zum dreiwertigen Zustand zugegeben wird. Der
warmen Lösung wird eine Kaliumbromidlösung zur Fällung
des Bleibromids zugegeben, u. z. so berechnet, daß die
Konzentration des Kaliumbromids in der Lösung 3 M erreich
te. Nach dem Abfiltrieren des Rückstands des Bleibromids
wird die Lösung durch eine Ionenaustauschsäule, gefüllt
mit einem Kationenaustauscher, u. z. Dowex-Harz 50 × 8
durchgelassen. Das Blei geht durch die Säule ohne Ab
sorbtion durch. Die Säule wird mit 3 M Kaliumbromid
lösung sorgfältig gewaschen, und das Thallium-201
mit einer monomolekularen Salzsäurelösung in einem
Volumen, das 3 freien Volumen der Säule gleich ist,
eluiert. Die Ausbeute an Thallium-201 beträgt
7 mCi/µA · Std.
Ein Target aus zu 95% angereichertem Blei-
206 mit einem Reinheitsgrad bis zu 99,999%, mit einer
Dicke entsprechend 2 g/cm2
wird mit Protonen mit einer Energie von 70 MeV bestrahlt;
dabei läuft die Reaktion 206Pb (p, 6 n)201Bi ab. Nach der
Bestrahlung wird das Target 32 Stunden lang zur
Ansammlung von Thallium-201 aus den Mutterprodukten nach
der Abbaukette 201Bi → 201Pb → 201Tl gehalten. Das
bestrahlte Target wird mit 4 M Salpetersäure bis zu
seiner vollständigen Auflösung behandelt. Danach werden
1 bis 2 ml Brom zur Oxydierung des Thallium-201 bis zum
dreiwertigen Zustand zugegeben. Der warmen Lösung gibt man
eine Kaliumbromidlösung zur Fällung des Bleibromids zu,
u. z. so berechnet, daß die Konzentration von Kaliumbro
mid in der Lösung 3 M erreichte.
Nach dem Abfiltrieren des Rückstands von Bleibromid
wird die Lösung durch eine Ionenaustauschsäule, gefüllt
mit einem Kationenaustauscher, d. h. Dowex-Harz 50 × 8
durchgelassen. Das Blei geht durch die Säule ohne Absorb
tion durch. Die Säule wird mit 3 M Kaliumbromidlösung
sorgfältig gewaschen und das Thallium-201 mit einer
monomolekularen Salzsäurelösung in einem Volumen, das
drei freien Volumen der Säule gleich ist, eluiert. Die
Ausbeute an Thallium-201 beträgt 6,8 mCi/µA · Std.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von 201Tl durch Bestrahlung eines
Bleitargets mit einem Protonenbündel, Halten des Targets wäh
rend einer für den Übergang 201Bi → 201Pb → 201Tl erforder
lichen Zeitdauer und nachfolgende Trennung der im Target vor
handenen Elemente auf radiochemischem Wege, dadurch
gekennzeichnet, daß man
- - das Target aus zumindest zu 95% angereichertem reinen 206Pb mit einem Protonenbündel mit einer Energie von 50 bis 70 MeV bestrahlt, wobei die Reaktion 206Pb (p, 6 n)201Bi abläuft,
- - das Target in einer Säure auflöst,
- - das in der erhaltenen Lösung enthaltene 201Tl bis zum drei wertigen Zustand oxidiert,
- - aus der Lösung das Blei ausfällt, und
- - die in der Lösung verbliebenen Bleispuren und das 201Tl durch Kationenaustausch voneinander trennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das erwähnte Target in einer Dicke
entsprechend 0,3 bis 2 g/cm2 verwendet.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Brom als Oxidationsmittel
verwendet.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fällung des Bleis aus der
erwähnten Lösung durch Kaliumbromid erfolgt.
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