DE3401245C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Türscharnier für ein Kraft
fahrzeug, das aus einem Rahmenteil, einem von den Augen
des Rahmenteils umschlossenen Türteil und aus einem
Bolzen zur gelenkigen Verbindung beider Teile besteht,
bei dem zwischen dem Türteil und dem Bolzen mindestens
eine mehrschichtige Trockenlagerbuchse angeordnet ist,
die aus einem metallischen Rücken und einer verbleiten
PTFE-Lagerschicht besteht.
Ein derartiges Türscharnier ist z.B. aus der deutschen Auslege
schrift 21 59 801 bekannt, wobei das Hauptaugenmerk
auf die Wartungsfreiheit des Scharniers gelegt ist.
Bei der Herstellung von Kraftfahrzeugen, insbesondere
von Personenkraftwagen, auf Montagebändern oder Takt
straßen werden jedoch die Türen der Fahrzeuge nach
der Lackierung wieder ausgebaut, an gesonderten Arbeits
plätzen komplettiert und später wieder mit dem rest
lichen Fahrzeug vereinigt. Während der vorübergehenden
Demontage der Türen darf die bereits aufgefundene Justie
rung nicht verloren gehen, so daß das Ziehen des Bolzens
erforderlich ist. Bei der anschließenden Endmontage
nach dem gesonderten Komplettieren der Türen muß der
Bolzen wieder in das Scharnier eingesteckt werden,
wobei die Gefahr besteht, daß die relativ empfindliche
Lagerschicht der Trockenlagerbuchse beschädigt wird.
Es ist deshalb schon vorgeschlagen worden, zwischen
der Trockenlagerbuchse und dem Bolzen eine Auskleidung
aus einem hochfesten Material einzusetzen, also eine
Schutzhülse, die später auf ihrer Außenseite die Lager
funktion übernimmt und an ihrer Innenseite fest an
dem Scharnierbolzen angeklemmt ist (DE-OS 33 38 560).
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Türscharnier der
eingangs genannten Art so abzuändern, daß es keiner
gesonderten Schutzhülse zwischen der Trockenlagerbuchse
und dem Scharnierbolzen bedarf und dennoch eine Be
schädigung der Lagerfläche der Trockenlagerbuchse so
gut wie ausgeschlossen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor,
daß dem Bolzen der metallische Rücken zugekehrt ist,
und daß jede Trockenlagerbuchse drehfest an dem in
dem Rahmenteil verankerten Bolzen befestigt ist.
Die Erfindung schlägt also vor, eine quasi gewendete
Mehrschichtbuchse einzusetzen, bei der der metallische
Rücken innen und der Lagerwerkstoff außen auf der Zylinder
fläche liegt. Bei Verwendung einer Bundbuchse, die
als Weiterbildung vorgesehen ist, setzt sich diese
umgekehrte Anordnung im Bereich des Bundes fort; der
metallische Rücken weist also von dem zylindrischen
Abschnitt der Buchse weg, während der Lagerwerkstoff
dem zylindrischen Abschnitt zugewandt ist.
Bei allen bisher bekannten Türscharnierlagerungen mit
Trockenlagern unter Verwendung von Mehrschichtbuchsen
war stets die Innenfläche der Mehrschichtbuchse einer
seits und die Außenfläche eines durch die Buchse hindurch
gehenden Bolzens bzw. einer Schutzhülse andererseits
die Gelenkfläche zur Bildung des Scharniergelenkes.
Nach der Lehre der Erfindung wird die gewohnte Anordnung
umgekehrt, wobei im zusammengebauten Zustand jede Mehr
schichtbuchse dem in dem Rahmenteil verankerten Gelenk
bolzen zugeordnet ist und somit bei einer Scharnierbe
wegung selbst keine Bewegung ausführt. Der metallische
Rücken der bekannten Mehrschichtbuchsen ist zwar nicht
besonders stark, er reicht jedoch aus, um eine drehfeste
Verbindung beispielsweise mit Hilfe einer Rändelung
mit dem Bolzen herstellen zu können. Die Gleitbewegung
findet dann zwischen dem außenliegenden Lagerwerkstoff
der Mehrschichtbuchse und der Innenfläche des Türteils
statt.
Die mit einem Bund lieferbaren Mehrschichtbuchsen können
in einfachster Weise zur Bildung eines entsprechenden
Axiallagers verwendet werden, wobei zweckmäßigerweise
zwei Bundbuchsen Verwendung finden, wobei je eine von
einer Seite in die Bohrung im Türteil eingesteckt ist.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert;
die einzige Zeichnung der Figur zeigt:
eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt eines
Scharniers gemäß der Erfindung.
Das in der Figur dargestellte Scharnier besteht im
wesentlichen aus einem Rahmenteil 1, einem Türteil
2 und einem Bolzen 3, der zwischen beiden Teilen
mittelbar eine gelenkige Verbindung schafft. Beide
Teile 1 und 2 sind in üblicher Weise mit Anschraub
löchern (nicht dargestellt) versehen, so daß sie mit
Hilfe zweier Bolzen an den Türpfosten einerseits und
an der Tür andererseits eines Kraftfahrzeugs oder um
gekehrt angeschraubt werden können. Unterhalb eines
Kopfes 4 an dem Bolzen 3 befindet sich eine Kerbe 5,
an der Werkzeuge angreifen können, wenn aus der darge
stellten Situation der Endmontage eine Demontage des
Scharniers beabsichtigt ist.
In die Bohrung des Türteils 2 ist von jeder Seite her
eine Bundbuchse in Form einer Mehrschichtbuchse 17
hineingeschoben, die auf ihrer Außenseite den Lagerwerkstoff
tragen, also mit der Innenfläche der Bohrung in dem
Türteil 2 die Lagerpaarung bilden. Der diesen Mehrschicht
buchsen eigene Stahlrücken ist dem Bolzen 3 zugewandt,
wobei im Bereich des jeweiligen Bundes der Stahlrücken
den Augen des Rahmenteils 1 zugewandt ist. Zur Festlegung
der Mehrschichtbuchsen 17 gegenüber dem Bolzen 3 gegen
ein Verdrehen sind ebenfalls Rändelungen 11 vorgesehen,
die wiederum nicht so stark ausgebildet sind wie eine
zur Verankerung des Bolzens 3 in dem Rahmenteil 1 dienende
Rändelung 6.
Zur Erleichterung der Einfädelung des Türteils 2 in
das Rahmenteil 1 insbesondere bei einem mechanisierten
Einfädeln sind an der vorderen Seite des Türteils 2
Schrägen 18 angeordnet, wobei die Verhältnisse so gewählt
werden können, daß bei einer Berührung der Schräge
18 mit einer weiteren Schräge 15 an dem Rahmenteil
1 der Bund der zugeordneten Mehrschichtbuchse 17 noch
nicht mit der Schräge 15 in Berührung gelangt. Auf
diese Weise tritt eine höchstmögliche Schonung der
Mehrschichtbuchsen 17 ein, die zwar durch ihren Stahl
rücken einigermaßen geschützt sind, jedoch gegenüber
starken Stößen immer noch verletzlich sind.
Da die Platzverhältnisse insbesondere bei Personenkraft
wagen auf der jeweiligen Außenseite eines Scharniers
oftmals beengt sind und die Zugänglichkeit auf der
jeweiligen Innenseite der Scharniere günstig ist, ist
es zweckmäßig, bei den übereinanderliegenden Scharnieren
einer Tür die Bolzen 3 so in die Rahmenteile einzu
stecken, daß die Köpfe 4 jeweils dem anderen Scharnier
zugewandt sind. Insbesondere kann dann eine Vorrich
tung zum Ziehen der jeweiligen Bolzen 3 eingesetzt
werden, die z.B. in die Kerbe 5 eingreift.
Es wurde eingangs bereits erwähnt, daß die Türen an
der Karosserie eines Personenwagens vor dem Lackieren
ausgerichtet und nach dem Lackieren zur Einsparung
von Transportbreite wieder demontiert werden. Für die
Justierung und für den Lackiervorgang ist es völlig
ausreichend, wenn der Bolzen 3 nicht vollständig in
das Rahmenteil 1 eingesteckt ist, da bereits vorher
ein ausreichender Halt und eine ausreichende Flucht
treue vorhanden ist. Damit in diesem Zustand in das
obere Auge des oberen Rahmenteils beim Lackieren kein
Lack eindringt, kann hier eine Abdeckkappe (nicht dar
gestellt) benutzt werden, die dann später an dieser
Stelle verbleiben kann oder durch den eingetriebenen
Bolzen 3 ausgetrieben wird.
Jede mehrschichtige Trockenlagerbuchse 17 trägt einen
metallischen Rücken, der vorzugsweise aus Stahl besteht,
eine imprägnierte Bronze-Zwischenschicht und darauf
den eigentlichen Lagerwerkstoff in Form eines verbleiten
PTFE. Derartige Mehrschichtbuchsen sind als DU-Buchsen
im Handel erhältlich. Zur Vermeidung einer Rostbildung
an den Sitzen zwischen dem Bolzen 3 gegenüber dem Rahmen
teil 1 bzw. gegenüber dem Rücken der Trockenlagerbuchsen
17 kann der Bolzen 3 aus einem korrosionsbeständigen
Stahl gewählt werden.
Claims (9)
1. Türscharnier für ein Kraftfahrzeug, bestehend aus
einem Rahmenteil, einem von den Augen des Rahmenteils
umschlossenen Türteil und aus einem Bolzen zur gelen
kigen Verbindung beider Teile, bei dem zwischen
dem Türteil und dem Bolzen mindestens eine mehr
schichtige Trockenlagerbuchse angeordnet ist, die
aus einem metallischen Rücken und einer verbleiten
PTFE-Lagerschicht besteht, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Bolzen (3) der metallische
Rücken zugekehrt ist, und daß jede Trockenlagerbuchse
(17) drehfest an dem in dem Rahmenteil (1) verankerten
Bolzen (3) befestigt ist.
2. Türscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Trockenlagerbuchse als
Bundbuchse (17) ausgebildet ist.
3. Türscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Türteil (2) zur
Erleichterung der Zusammenfügung des Scharniers
mit Schrägen (18) versehen ist.
4. Türscharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Auge des Rahmenteils (1) auf der dem Türteil (2)
zugewandten Seite zur Erleichterung des Zusammen
fügens des Scharniers eine Schräge (15) trägt.
5. Türscharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Be
festigung jeder Trockenlagerbuchse (17) an dem Bolzen
(3) jeweils eine Rändelung (11) angebracht ist.
6. Türscharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen
(3) mit einer Kerbe (5) zur Aufbringung von Zugkräften
bei der Demontage versehen ist.
7. Türscharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen
(3) mit dem Rahmenteil (1) mit Hilfe einer Rändelung
(6) verankert ist.
8. Türscharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen
(3) aus einem korrosionsbeständigen Stahl besteht.
9. Türscharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das als
Rahmenteil (1) bezeichnete Teil an der Tür und das
mit Türteil (2) bezeichnete Teil an dem Rahmen des
Fahrzeugs befestigt ist.
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