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Trommelketten- o. dgl. Zug zum Drehen und Bremsen der frei drehbar
gelagerten Fräserdornspindel an Werkzeugschleifmaschinen. Bei der Erfindung nach
Patent 3389x= ist um die Fräserdornspindel, die frei drehbar in ihrem Lager angeordnet
ist, eine federbelastete Kette gewunden, deren oberes Ende an einem quer zur Spindellängsrichtung
verschiebbaren und feststellbaren Schlitten befestigt ist. Der Federzug, der, wie
anderweitig vorgeschlagen, auch durch Gewichtszug ersetzt werden kann, bewirkt,
daß die Spindel durch Reibung in der Arbeitsstellung (Schleifstellung) einerseits
festgehalten wird, anderseits in dem einen Drehsinne leicht im anderen sehr schwer
gedreht werden kann. Wird der Schlitten, an dem das Kettenende befestigt ist, verschoben,
dann wird die Spindel verdreht, wobei die vordem geschilderten Verhältnisse hinsichtlich
des Widerstandes gegen die Verdrehung der Spindel in der einen Richtung und der
Nachgiebigkeit gegen die Verdrehung in der anderen Richtung durchaus aufrecht erhalten
bleiben. Die mit Hilfe des Schiebers bewirkte Spindelverdrehung wird benutzt, wenn
es sich daxum handelt, Fräser mit schraubenförmig gewundenen Zähnen zu schleifen,
bei denen also die. Spindel den schraubenförmigen Zähnen entsprechend während der
Schleifarbeit verdreht werden muß.
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Kommt es darauf an, Werkstücke unter erheblichem Schleifdruck zu bearbeiten,
dann sind die bisher bekannt gewordenen Einrichtungen einschließlich der soeben
geschilderten dafür nicht oder nur sehr wenig geeignet., Es ist klar, daß man dem
größeren Schleifdruck einen entsprechenden Widerstand nur dadurch entgegensetzen
kann, daß man die Bremswirkung auf die Fräserdornspindel entsprechend erhöht. Das
kann bei der oben geschilderten Einrichtung durch Verstärkung der Feder- oder Gewichtsbelastung
erreicht werden. Stets wird aber durch die erhöhte Bremsung die Schaltung erschwert,
so daß man entweder gezwungen ist, Einrichtungen zu treffen, die die Bremswirkung
während der Schaltung aufheben oder aber das Schaltgetriebe stark belasten muß,
damit es den "Reibungswiderstand überwinden kann. In jedem Falle leidet dadurch
auch die Schleifarbeit, indem Federungen in das Getriebe gelangen, welche die Erzeugung
gerader Schnittflächen unterbinden.
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Während nun bei der oben geschilderten Vorrichtung die Kette nur einmal
um die Spindel gewunden ist, soll erfindungsgemäß nunmehr die Kette mehrere -Male
um die Spindel gewunden werden. Dadurch wird erzielt, daß eine Verdrehung der Spindel
in Richtung des Kettenzuges praktisch gänzlich ausgeschlossen wird, weil der Reibungswiderstand
außerordentlich stark ist, so daß er den größten Schleifdrücken zu widerstehen vermag;
dagegen kann die Verdrehung der Spindel in der anderen Richtung nach wie vor ohne
nennenswerten Widerstand erfolgen. Es ist also erreicht, daß auf der einen Seite
die Spindelbremsung hohen Schleifdrücken
entspricht, während auf
der anderen Seite dadurch die Möglichkeit der leichten Spindelverdrehung zum Zwecke
der Schaltung nicht aufgehoben wird.
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Nun kommt es aber darauf an, daß die einzelnen Kettenwindungen sich
nicht berühren, denn sobald eine Verdrehung der Spindel von dem Schlitten aus, an
dem das Kettenende befestigt ist, stattfindet, ruht die ,Kette nicht mehr, sondern
sie wickelt sich teilweise auf und teilweise ab, wobei natürlich die Kettentrumme,
wenn sie sich berühren, aneinander schleifen und nicht nur die Wirkung beeinträchtigen,
sondern auch zerstört werden. Um dieses zu vermeiden, ist der für die Windungen
auf der Spindel in Betracht kommende Kettenteil so gestaltet, daß die Kettenglieder
fortlaufend nach einer Seite gegeneinander versetzt sind, während die freien Enden
'der Kette gerade verlaufen.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführung der Erfindung dargestellt, und
zwar zeigt Fig. x eine Vorderansicht, Fig. a einen senkrechten Querschnitt und Fig.
3 eine Rückansicht. Fig. q. zeigt eine zweite Ausführungsform. In Fig. 5 ist die
gestreckte Kette in Oberansicht besonders dargestellt.
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Auf dem Maschinengestell A ist der Spindelstock B längs verschiebbar
angeordnet, mit welchem Spindelstock verbunden ist eine Schieberführung C, in der
ein Schieber D quer zur Spindellängsrichtung verschiebbar ist. Dieser Schieber trägt
an seinem unteren Ende einen Gleitstein E, welcher zwischen den durch Stellschrauben
verbundenen Führungen F gleitet, die von dem Handrade G aus mittels Wurmtrieb beliebig
schräg eingestellt werden können, so daß also bei der Längsverschiebung des Spindelstockes
B der Schieber D quer zur Spindellängsrichtung verschoben wird, wenn
die Führungen F (abweichend von der in Fig. x dargestellten Stellung) schräg eingestellt
sind.
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Es ist nun an dem oberen Ende des Schiebers D die Kette
a befestigt. Diese Kette ist in mehreren (drei) Windungen um die Spindel
bzw. eine mit der Spindel verbundene Büchse b gewunden, welche Büchse in den Lagern
H des Spindelstockes frei drehbar gelagert ist. Das andere Ende def Kette sitzt
an einem Federbolzen c, der am unteren Schieberende d längs verschiebbar gelagert
ist lind durch diq um ihn gewundene Feder e nach unten gezogen wird. Die Feder e
braucht nur ganz schwach zu sein, weil die drei Kettenwindungen auf der Spindel
an 'sich schon einen so großen Reibungs= widerstand gegen das Verdrehen der Spindel
in der einen Richtung ergeben, daß es eines nachdrücklichen Gewichts- oder Federzuges
am Kettenende nicht mehr bedarf: Es handelt sich mehr darum, das Kettenende nachgiebig
zu befestigen, um die Kette hinsichtlich ihrer Lage in Ordnung zu halten.
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Es ist nun, wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich, die Kette so
ausgebildet, daß ihre beiden Enden a1 und a2 gerade verlaufen. Der Teil der Kette
jedoch, der um die Büchse b gewunden wird; ist mit nach der einen Seite fortlaufend
versetzten Gliedern ausgerüstet, wodurch erzielt wird, daß die einzelnen Kettenwindungen
auf der Büchse b nicht miteinander zur Berührung kommen (Big; 3). Es kann also bei
der Spindelverdrehung durch Verschiebung des Schiebers D, wo sich die Kette auf
der Spindel auf- bzw. abwickelt, nicht zu einem Reiben der Kettenwindungen aneinander
kommen.
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Bei der Ausführung nach Fig. q., wo der Schieber D mit einer
Zahnstange f ausgerüstet die mit einem lose um die Büchse b drehbaren Stirnrade
g im Eingriff steht, ist die an diesem Stirnrade befestigte Kette a ebenfalls in
mehrfachen Windungen um die Büchse b gewunden (gemäß Fig. 5), und ihr eines Ende
steht unter der Zugwirkung einer um den Kettenbolzen c gewundenen Feder e.
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Es ist noch zu bemerken, daß man die Versetzung der Kettenglieder
nur so weit zutreiben braucht, daß sich die zugekehrten Glieder der einzelnen Umschlingungen
'ohne Druck berühren.