DE3390533C2 - Schneidwerkzeug und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Schneidwerkzeug und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Metallbearbeitung, insbesondere
auf Schneidwerkzeuge und Verfahren zu deren Herstellung.
Die derzeitige Entwicklung im Maschinenbau und der metallverarbeitenden
Industrie stellt immer höhere Anforderungen an die
Verschleißfestigkeit und Lebensdauer von Schneidwerkzeugen.
Jedoch ist die Lösung dieser Aufgabe durch traditionelle
Methoden der Metallurgie, beispielsweise durch Legierungen von
für die Werkzeugfertigung bestimmten Materialien, wenig effektiv.
Zur Zeit liegt eine der Tendenzen, die Verschleißfestigkeit
eines Schneidwerkzeuges zu erhöhen, in der Qualitätsverbesserung
von auf dieses aufzubringenden verschleißfesten Überzügen.
Eine andere Tendenz zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit von
Schneidwerkzeugen besteht in der Vervollkommnung der Qualität
des Werkzeugs selbst und des Verfahrens zu seiner Herstellung.
Es ist ein Schneidwerkzeug bekannt (siehe z. B. die SE-PS
3 30 470), das eine Basis, auf deren Arbeitsfläche sich eine
Grundschicht befindet, und einen verschleißfesten Überzug
enthält, dessen Material mit den Komponenten des Grundschicht
materials gemeinsame Komponenten einschließt und der auf der
Oberfläche der Grundschicht angeordnet ist.
Bekannt ist auch ein Verfahren zur Herstellung dieses Schneid
werkzeugs (siehe dieselbe SE-PS 3 30 470), das in der Erwärmung
der Arbeitsfläche der Schneidwerkzeugbasis, in der Einführung
eines Reaktionsgases ins Vakuum und in der Wechselwirkung der
Gaskomponenten untereinander bis zur Bildung einer Grund
schicht und eines verschleißfesten Überzugs nacheinander auf
der Arbeitsfläche der Basis besteht.
Jedoch gewährleistet die so erhaltene Grundschicht bei diesem
nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Schneidwerkzeug
hauptsächlich einen mechanischen oder molekularen Typ des
Zusammenhaltens mit der Basis und dem Überzug, was zur schich
tenweisen Ablösung und folglich zur Verringerung der Standzeit
des Werkzeuges führt.
Außerdem wird bei diesem in der geschilderten Weise herge
stellten Schneidwerkzeug das Material der Basis bis zu einer
Temperatur erwärmt, bei der seine teilweise Entfestigung
stattfindet, was die Standzeit des Werkzeuges herabsetzt.
Des weiteren ist ein Schneidwerkzeug bekannt, (siehe z. B. die
Fachzeitschrift "Fizika i khimia obrabotki materialov", Moskau,
Verlag "Nauka", 1979, Nr. 2, S. 169), welches eine Basis,
auf deren Arbeitsfläche sich eine Grundschicht befindet, und
einen verschleißfesten Überzug enthält, dessen Material mit
den Komponenten des Grundschichtmaterials gemeinsame Komponenten
einschließlich und der auf der Oberfläche der Grundschicht
angeordnet ist.
Es ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines Schneidwerkzeuges
bekannt (siehe dieselbe Fachzeitschrift "Fizika i
khimia obrabotki materialov", Moskau, Verlag "Nauka", 1979,
Nr. 2, S. 169), das darin besteht, daß mindestens eine aus
einem schwerschmelzbaren Material hergestellte Katode im
Vakuum mittels einer Bogenentladung verdampft, eine Spannung
an das Schneidwerkzeug angelegt, die Arbeitsfläche der Basis
des Schneidwerkzeuges gereinigt und durch Katodenbeschuß im
Vakuum mit Ionen des zu verdampfenden Materials erwärmt, die
Spannung abgesenkt und ins Vakuum ein Reaktionsgas zur Bildung
eines verschleißfesten Überzugs unter Druck eingeführt wird.
Nach diesem Verfahren bildet der Katodenbeschuß der Arbeits
fläche der Basis des Schneidwerkzeuges im Vakuum mit den Ionen
des zu verdampfenden Materials die Grundschicht.
Bei dem so erhaltenen Schneidwerkzeug aber bleiben infolge
hoher Kondensationsgeschwindigkeit des zu verdampfenden Materials
der Katode bei einem Vakuumwert von 6,67 mPa bis 66,7 µPa
die an der Arbeitsfläche der Basis anliegenden Schichten
praktisch kalt, was die Entwicklung von Diffusionsprozessen an
der Grenze Basis-Grundschicht erschwert und zur Abschwächung
des Zusammenhaltens an der genannten Grenze und zu einem Gefälle
von physikalisch-mechanischen Eigenschaften führt, was
wiederum eine Zerstörung des Schneidwerkzeuges und eine Ver
ringerung seiner Standzeit während des Betriebs zur Folge hat.
Außerdem gestattet bei diesem so hergestellten Schneidwerkzeug
die während der Reinigung und Erwärmung der Arbeitsfläche der
Basis des Schneidwerkzeuges formierte Grundschicht es nicht,
die hohe Diffusionsaktivität des eingeführten Reaktionsgases
ausnutzen, was den Zusammenhalt an der Grenzen der Basis mit
der Grundschicht vermindert und folglich die Standzeit des
Schneidwerkzeuges herabsetzt.
Die DE-OS 30 30 149 beinhaltet ein Schneidwerkzeug mit einem
Substrat, einer darauf aufgebrachten Titan-Zwischenschicht und
einer darüber angeordneten verschleißfesten Schicht aus einer
Titanverbindung. Die Titan-Zwischenschicht ist dabei gegenüber
dem Substrat durch eine metallurgisch scharfe Grenzschicht
getrennt. Das Aufbringen der Schicht erfolgt durch Aufdampfen
bei solchen Temperaturen, bei denen ein Eindiffundieren der
Metallatome des Substrates in die Zwischenschicht nicht möglich
ist (Seite 7, letzterer Absatz). In der Mitte der Seite 4
wird sogar ausdrücklich darauf hingewiesen, daß ein Austausch
von Atomen durch Diffusion zwischen dem Substrat und dem
Überzug nicht empfehlenswert ist.
Bei diesem Schneidwerkzeug bleibt somit an der Grenze zwischen
dem Substrat und der Titan-Zwischenschicht das Problem der
unterschiedlichen physikalisch-chemischen Zusammensetzung
ungelöst, was dazu führt, daß der Überzug zur Versprödung und
zum Abblättern neigt.
Gegenstand der DE-OS 24 31 448 ist ein Verfahren, bei dem
mittels reaktivem Aufdampfen auf einem Substrat ein Überzug
erhalten wird, dessen Zusammensetzung sich in Richtung von der
Substratoberfläche nach außen ändert. Dies wird dadurch erreicht,
daß die Zusammensetzung des Dampfes durch die Reaktion
mit dem zugeführten Gas während der Abscheidung des Überzugs
geändert wird.
Infolgedessen setzt sich unmittelbar an der Oberfläche des
Substrates zunächst mehr oder weniger reines Titan ab. Mit
zunehmender Schichtdicke nimmt dann der Gehalt an Nitrit und
Carbid im Überzug zu. Die metallurgische Grenzfläche zwischen
dem Substrat und dem Überzug bleibt dabei unverändert erhalten,
so daß die oben genannten Nachteile auch hier gelten.
In der GB-PS 13 92 583 sind lediglich reaktive Aufdampfverfahren
relativ allgemein beschrieben. Im Gegensatz zum Erfindungsgegenstand
befindet sich dabei das Substrat auf einem
positiven Potential.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schneidwerkzeug
zu schaffen, dessen Basis so ausgeführt ist, daß seine Standzeit
erhöht werden kann, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung
zu entwickeln, bei welchem die Einführung des Reaktionsgases
in einem solchen Augenblick und bei einer solchen
Temperatur erfolgen würde, daß der Zusammenhalt der Basis mit
der Grundschicht verstärkt würde.
Diese Aufgabe wird wie aus den nachstehenden Ansprüchen ersichtlich
gelöst.
Die vorliegende Erfindung gestattet es, während des Zerspanungsvorgangs
hohe thermische, elastische und andere Spannungen
zu dem plastischen Basismaterial zu übertragen, in
welchem ihre Relaxation stattfindet, was die Standzeit des
Werkzeuges erhöht.
Außerdem ermöglicht die vorliegende Erfindung es, eine chemische
Bindung zwischen dem Material der Basis und der Grundschicht
des Schneidwerkzeuges herzustellen, was ebenfalls die
Standzeit des Werkzeuges erhöht.
Überdies bietet die vorliegende Erfindung die Möglichkeit, die
Diffusionsprozesse an den Grenzen Basis-thermostabile Über
gangsschicht und thermostabile Übergangsschicht-Basis beim
Betrieb des Schneidwerkzeuges abzuschwächen, was die Entwicklung
seine Entfestigung verhindert und zur Erhöhung der
Standzeit desselben beiträgt.
Und schließlich erlaubt die vorliegende Erfindung es, das
Gefälle der physikalisch-mechanischen Eigenschaften der Materialien
an der Grenze Basis-Grundschicht auszuschließen, was
die Standzeit des Werkzeuges ebenfalls erhöht.
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung durch Beschreibung
ihrer konkreten Ausführung und anhand von Zeichnungen erläutert,
in denen zeigt:
Fig. 1 die Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuges,
hergestellt nach dem angegebenen Verfahren
(Querschnitt);
Fig. 2 Kurve der Verteilung der Grundschichtkomponente in
der thermostabilen Übergangsschicht des Schneidwerkzeuges
gemäß Fig. 1, nach der Erfindung.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Schneidwerkzeug
enthält eine Basis 1 (Fig. 1), in die auf der Seite
ihrer Arbeitsfläche 2 eine thermostabile Übergangsschicht 3
von 0,1 bis 10 µm Dicke eingeführt ist. Die Schicht 3 besteht
aus den Komponenten der Materialien der Basis 1 und einer
Grundschicht 4. Auf der Grundschicht 4 befindet sich ein
verschleißfester Überzug 5.
In Fig. 2 ist eine Kurve der Verteilung der Komponenten der
Grundschicht 4 (Fig. 1), die aus TiCN besteht, in der thermostabilen
Übergangsschicht 3 dargestellt. Als Material der
Basis 1 wurde Stahl verwendet. Auf der Abszisenachse ist der
Abstand L (in µm) von der Arbeitsfläche 2 der Basis 1 aufge
tragen. Auf der Ordinatenachse ist die Konzentration N des
Titans in Prozenten aufgetragen.
Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuges
besteht darin, daß man ds schwerschmelzbare Material
mindestens einer Katode im Vakuum durch Bogenentladung
verdampft und eine Spannung an das Schneidwerkzeug anlegt.
Danach reinigt man und erwärmt die Arbeitsfläche der Basis des
Schneidwerkzeuges durch Katodenbeschuß im Vakuum mit Ionen des
zu verdampfenden Materials. Während der Reinigung und Erwärmung
den Arbeitsflächen der Basis führt man ein Reaktionsgas
beim Erreichen auf derselben der Temperatur der Lösung der
Hauptkomponente des Gases im Material der Basis ein.
Die weitere Erwärmung der Arbeitsfläche der Basis unter
gleichzeitiger Bildung der Grundschicht und der thermostabilen
Übergangsschicht nimmt man bis zur Temperatur der Einstellung
eines Phasengleichgewichtes zwischen ihren Komponenten vor,
worauf man die Spannung absenkt und einen verschleißfesten
Überzug auf der Grundschicht ausbildet.
Um die Bildung der thermostabilen Übergangsschicht bei der
Herstellung des erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuges maximal zu
initiieren, nimmt man die Einführung des Reaktionsgases unter
Druck bis zur Erzeugung eines Vakuums vor, dessen Wert gleich
6,67 Pa bis 8 mPa ist.
Das Schneidwerkzeug arbeitet folgendermaßen:
Während der Metallbearbeitung entstehen in den Materialien des
verschleißfesten Überzugs 5 (Fig. 1), der eine beträchtliche
Härte besitzt, und der Grundschicht 4 hohe thermische, elastische
und andere Spannungen. Mit Hilfe der thermostabilen
Übergangsschicht 3, die eine nicht stetige Verteilung der
Komponente (Ti) (Fig. 2) über ihre Dicke aufweist, werden
diese Spannungen auf das plastischere Material der Basis 1
übertragen, in welchem ihre Relaxation stattfindet. Dies führt
zur Festigung der Grenze Basis-Grundschicht und zur Erhöhung
der Standzeit des Werkzeuges.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung sind
folgende konkrete Ausführungsbeispiele derselben angeführt.
Als Schneidwerkzeug wurden Spiralbohrer aus einem Stahl der
folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Als Material der Katode wurde Titan (Ti) verwendet.
Die von Verschmutzungen gereinigten Bohrer wurden in spezielle
Kassetten eingesetzt und in die Kammer einer Anlage zum Auftragen
eines Überzugs eingebracht. Beim Erreichen eines Vakuums
von 6,67 mPa wurde in der Kammer eine Bogenentladung
gezündet, mit deren Hilfe die Verdampfung und Ionisation des
Titans erfolgte.
An die Bohrer wurde eine Spannung von 1500 V angelegt und ihre
Arbeitsfläche durch Katodenbeschuß mit Titanionen unter Erwärmung
bis auf 200°C gereinigt. Bei dieser Temperatur beginnt
der Prozeß der Lösung der Hauptkomponente (N₂) des Reaktionsgases
im Stahl, als welches technischer Stickstoff verwendet
wurde. Beim Erreichen der genannten Temperatur, die mittels
eines infraroten Pyrometers kontrolliert wurde, wurde in die
Kammer Stickstoff bis zur Erreichung eines Vakuums von 0,4 Pa
unter Druck eingeführt und die Reinigung und Erwärmung der
Arbeitsfläche der Bohrer durch gemeinsamen Katodenbeschuß mit
Titan- und Stickstoffionen bis 520°C weitergeführt. Bei dieser
Temperatur stellte sich ein Phasengleichgewicht zwischen den
Komponenten der thermostabilen Übergangsschicht und der Grundschicht
ein.
Während der Ausführung der genannten Arbeitsoperationen wurden
formiert:
Im Material der Basis eine thermostabile Übergangsschicht von 3 µm Stärke der folgenden Zusammensetzung: Stahl, Ti, TiC, TiN, Ti(CN), Fe₄N, TiFe₂, TiFe, (Ti, W, V, Mo) C;
eine Grundschicht der folgenden Zusammensetzung:
(Ti, Mo, W, V) CN.
Im Material der Basis eine thermostabile Übergangsschicht von 3 µm Stärke der folgenden Zusammensetzung: Stahl, Ti, TiC, TiN, Ti(CN), Fe₄N, TiFe₂, TiFe, (Ti, W, V, Mo) C;
eine Grundschicht der folgenden Zusammensetzung:
(Ti, Mo, W, V) CN.
Danach wurde die an die Bohrung angelegte Spannung auf 250 V
abgesenkt und eine Kondensation des Überzugs aus Titannitrid
(TiN) während einer Stunde durchgeführt, was eine Dicke des
Überzugs von 5 bis 6 µm gewährleistete.
Daraufhin wurde die Spannung von den Bohrern weggenommen, die
Bogenentladung ausgeschaltet und die Bohrer auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Die Standzeitprüfungen der Bohrer wurden bei der Bearbeitung
eines Stahls der folgenden Zusammensetzung:
C |
Fe |
0,42-0,49 |
Restmenge % |
unter nachstehenden Schnittbedingungen durchgeführt:
Schnittgeschwindigkeit | |
V = 45 m/min; | |
Vorschub | S = 0,12 mm/U; |
Bohrtiefe | l = 15 mm. |
Es wurden Spiralbohrer ähnlich dem Beispiel 1 mit der Ausnahme
hergestellt, daß Stickstoff in die Kammer bis zum Erreichen
eines Vakuums von 6,67 Pa unter Druck eingeführt wurde.
Die Standzeitprüfungen wurden ebenfalls ähnlich dem Beispiel 1
durchgeführt.
Es wurden Spiralbohrer ähnlich dem Beispiel 1 mit der Ausnahme
hergestellt, daß Stickstoff in die Kammer bis zum Erreichen
eines Vakuums von 8 mPa unter Druck eingeführt wurde.
Die Standzeitprüfungen wurden ebenfalls ähnlich dem Beispiel 1
durchgeführt.
Es wurden Spiralbohrer ähnlich dem Beispiel 1 mit der Ausnahme
hergestellt, daß die Reinigung und Erwärmung der Arbeitsfläche
der Bohrer durch Beschuß mit Titan- und Stickstoffionen bis
zur Temperatur von 450°C weitergeführt und eine thermostabile
Übergangsschicht von 0,1 µm Dicke formiert wurde.
Die Standzeitprüfungen wurden ähnlich dem Beispiel 1 durchgeführt.
Es wurden Spiralbohrer ähnlich dem Beispiel 1 mit der Ausnahme
hergestellt, daß die Reinigung und Erwärmung der Arbeitsfläche
der Bohrer durch Beschuß mit Titan- und Stickstoffionen bis
550°C weitergeführt und eine thermostabile Übergangsschicht
von 10 µm Dicke formiert wurde.
Die Standzeitprüfungen wurden ähnlich dem Beispiel 1 durch
geführt.
Es wurden Schneidplatten hergestellt, deren Basis aus einem
Hartmetall der folgenden Zusammensetzung besteht:
Das Auftragen des Überzugs erfolgte ähnlich dem Beispiel 1 mit
der Ausnahme, daß die Reinigung und Erwärmung der Arbeits
fläche der Platte durch Katodenbeschuß mit Titanionen bis
350°C vorgenommen wurde. Hiernach wurde in die Kammer Stick
stoff unter Druck eingefügt, wobei in ihr ein Vakuum von
2,68 mPa erzeugt wurde, und die Reinigung und Erwärmung der
Arbeitsfläche wurden bis zur Temperatur von 620°C ähnlich dem
Beispiel 1 durch gemeinsamen Beschuß mit Titan- und Stick
stoffionen weitergeführt.
Hierbei wurden gebildet:
Im Material der Basis der Platten eine thermostabile
Übergangsschicht von 2 µm Dicke der folgenden Zusammensetzung:
Hartmetall, TiCo, TiN, (TiW) C;
auf der Arbeitsfläche der Platten eine Grundschicht
der folgenden Zusammensetzung:
(Ti, W) CN.
Die Standzeitprüfungen wurden bei der Bearbeitung eines
Stahls, dessen Zusammensetzung im Beispiel 1 angeführt wurde,
unter folgenden Schnittbedingungen durchgeführt:
Schnittgeschwindigkeit | |
V = 160 m/min; | |
Vorschub | S = 0,3 mm/U; |
Schnittiefe | l = 1 mm. |
Es wurden Schneidplatten ähnlich dem Beispiel 5 mit der Aus
nahme hergestellt, daß Stickstoff in der Kammer bis zum Erreichen
eines Vakuums von 6,67 Pa unter Druck eingeführt wurde.
Die Standzeitprüfungen wurden ebenfalls ähnlich dem Beispiel 6
durchgeführt.
Es wurden Schneidplatten ähnlich dem Beispiel 6 mit Ausnahme
davon hergestellt, daß Stickstoff in die Kammer bis zum Erreichen
eines Vakuums von 8 mPa unter Druck eingeführt wurde.
Es wurden Schneidplatten ähnlich dem Beispiel 6 mit der Aus
nahme hergestellt, daß die Reinigung und Erwärmung der Ar
beitsfläche der Platte durch Bombardierung mit Titan- und
Stickstoffionen bis 580°C weitergeführt und eine thermostabile
Übergangsschicht von 0,1 µm Dicke formiert wurde.
Die Standzeitprüfungen erfolgten ähnlich dem Beispiel 6.
Es wurden Schneidplatten ähnlich dem Beispiel 6 mit der Ausnahme
hergestellt, daß die Reinigung und Erwärmung der Arbeitsfläche
der Platten durch Beschuß mit Titan- und Stickstoffionen
bis 700°C weitergeführt und eine thermostabile
Übergansschicht von 10 µm Dicke gebildet wurde.
Die Standzeitprüfungen erfolgten ähnlich dem Beispiel 6.
Die Prüfungsergebnisse der Schneidwerkzeuge, deren Herstellung
in den Beispielen 1, 2, 3, 4, 5 und 6, 7, 8, 9, 10 beschrieben
wurde, sind in der Tabelle zusammengefaßt
Wie die Ergebnisse der in den Beispielen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,
8, 9 und 10 durchgeführten Prüfungen gezeigt haben, bietet
eine beliebige gewählte Kombination des Vakuumwertes in der
Kammer und der Dicke der thermostabilen Übergangsschicht aus
den zu patentierenden Bereichen ihrer Werte die Möglichkeit,
die Standzeit des Schneidwerkzeuges stark zu erhöhen.
Die vorliegende Erfindung kann bei der Dreh-, Bohr- und Fräs
arbeit sowie bei anderen Arten der Bearbeitung verschiedener
Materialien angewendet werden.
Claims (4)
1. Schneidwerkzeug mit einem Substrat, auf dessen Arbeits
fläche sich eine Zwischenschicht und darauf ein verschleißfester
Überzug befindet, wobei die Materialien der Zwischen
schicht und des Überzugs gemeinsame Komponenten aufweisen,
gekennzeichnet durch eine thermostabile Über
gangsschicht (3) im Material des Substrates (1) an der Ar
beitsfläche (2), die aus Komponenten der Materialien des
Substrates (1) und der Zwischenschicht (4) besteht, wobei der
Anteil der Zwischenschichtkomponenten mit zunehmender Entfernung
von der Arbeitsfläche (2) in das Substrat (1) hinein
allmählich abnimmt.
2. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der thermostabilen Übergangs
schicht (3) 0,1 µm bis 10 µm beträgt.
3. Verfahren zur Herstellung des Schneidwerkzeugs nach An
spruch 1, wobei wenigstens eine aus einem hochschmelzenden
Material hergestellte Katode im Vakuum mittels einer Bogen
entladung verdampft wird, an das Schneidwerkzeug eine Spannung
angelegt und die Arbeitsfläche (2) des Substrates (1) durch
Katodenbeschuß mit Ionen des verdampften Materials gereinigt
und erwärmt wird und zur Bildung des verschleißfesten Überzugs
(5) die angelegte Spannung verringert und ein Reaktionsgas
eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reaktionsgas während des Reinigens und Erwärmens der
Arbeitsfläche (2) beim Erreichen einer Temperatur der Arbeits
fläche (2) eingeführt wird, bei der eine Lösung einer Haupt
komponente des Reaktionsgases im Material des Substrates (1)
erfolgt, und daß unter weiterer Erwärmung der Arbeitsfläche
(2) bis zu einer Temperatur, bei der sich ein Phasengleichge
wicht zwischen den Komponenten der thermostabilen Übergangs
schicht (3) und der Zwischenschicht (4) einstellt, gleichzeitig
die Zwischenschicht (4) und die thermostabile Übergangsschicht
(3) formiert wird, woraufhin zur Bildung des verschleißfesten
Überzuges (5) die Spannung abgesenkt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reaktionsgas bis zu einem Druck im
Bereich von 6,67 mPa eingeführt wird.
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