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Hydraulische Ölpresse. mit endloser Zuführungskette. Für diese Anmeldung
ist gemäß dem Unionsvertrage vom z. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung
in den Vereinigten Staaten von Amerika vom g. Juli 19i8 beansprucht. Den Gegenstand
der Erfindung bildet eine ölpresse. Es sind bereits Ölpressen bekanntgeworden, bei
welchen eine den Preßkastenboden bildende endlose Zuführungskette für das zu bearbeitende
Material zwischen einer durch Druckflüssigkeit auf und ab bewegten oberen Preßplatte
und einem feststehenden Preßbett absatzweise hindurchgeführt wird, wobei die Bewegungen
der oberen Preßplatte und der Zuführungskette derart gesteuert werden, daß die Zuführungskette
sich bei Abwärtsbewegung- der oberen Preßplatte fortbewegt und bei deren Abwärtsbewegung
und Arbeitsstellung stillsteht.
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Das Neue bei der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, daß zur
absetzenden Fortbewegung der endlosen Zuführungskette eine Daumenscheibe im Zusammenwirken
mit einer Schraubenfeder ein auf der Antriebswelle der Kettenräder verschiebbar
sitzendes Kupplungsglied mit einer lose auf der Antriebswelle sitzenden und sich
drehenden Antriebsscheibe in und außer Eingriff bringt.
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Ferner besteht die Erfindung darin, daß die Daumenscheibe außer dem
Daumen zur Steuerung der Bewegungen der Zuführungskette noch einen Daumen besitzt,
durch welchen in Verbindung mit einer Schraubenfeder eine Ventilstange gehoben und
gesenkt wird, welche ein Dreiwegeventil in der Zuführungsleitung für die die obere
Preßplatte betätigende Druckflüssigkeit betätigt und in ihrer höchsten Stellung
die Zuführung öffnet und den Auslaß absperrt, dagegen bei ihrer Tiefstellung die
Zuführung absperrt und den Auslaß öffnet, wobei die Daumen derart auf der Scheibe
angeordnet sind, daß beim Ein-; rücken der Kupplung die Ventilstange gehoben wird
und beim Ausrücken der Kupplung die Ventilstange sich senkt.
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Die Presse gemäß der Erfindung arbeitet mit großer Geschwindigkeit
und besitzt eine j große Leistungsfähigkeit. Dadurch, daß die einzelnen Arbeitsvorgänge
selbsttätig vor sich gehen, kommen einige Arbeiter in Fortfall, und die Bedienung
der Presse ist dadurch einfach.
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Auf der Ze?chnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt: Fig. t eine Seitenansicht der Presse, Fig.a eine Vorderansicht
derselben, Fig.3 einen wagerechten Schnitt durch einen Teil der Presse, Fig.4 einen
Schnitt durch den Zylinder mit belastetem Kolben zur Erzeugung der zum Heben der
oberen Preßplatte dienenden Druckflüssigkeit, Fig.5 eine Draufsicht auf die untere
Preßplatte, Fig. 6 einen senkrechten Schnitt durch das Preßbett nach Linie 6-6 der
Fig. 5,.
Fig. 7 eine Draufsicht auf die obere Preßplatte, Fig. 8
einen Schnitt durch einen der Preßholme, Fig. g eine Seitenansicht eines Preßkastens
oder Gliedes des endlosen Zuführungstisches, Fig. io eine Endansicht eines solchen,
Fig. i i eine Draufsicht auf einen solchen, teilweise mit dem Preßtuch und der durchlöcherten
'-\letallpreßplatte, Fig. 12 einen senkrechten Schnitt durch das in der Leitung
der Druckflüssigkeit angeordnete Dreiwegev entil, Fig. 13 eine Einzelansicht der
Gelenkverbindung zwischen den einzelnen. KettenaIiedern und Fig. 14 eine Einzelansicht
der zur Steuerung gehörenden Daumenscheibe.
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Die Presse besitzt ein Bett i, welches auf den Rahmen 2 ruht und einen
Kanal 3 an seiner oberen Fläche zur Führung der Preßkasten und Rinnen 4 zur Führung
der Gelenke der Preßkasten hat. Zwecks Materialersparnis und Verminderung des Gewichtes
sind die Rahmen 2 an der Unterseite bei hohl. Das Preßbett i besitzt Bohrungen 6
zur Aufnahme der senkrechten Säulen g.
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Die obere Preßplatte 7 hat eine dem Preßbett i entsprechende Größe.
Sie kann sich in senkrechter Richtung bewegen und ist durch an ihren Seitenflächen
kreisförmige Aushöhlungen bildende Vorsprünge 8 an den Säulen g geführt.
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Auf den Säulen g sitzen die Holme io der Presse. Sie werden durch
Muttern i i festgestellt. Die Säulen g werden durch die Muttern 12 in dem Preßbett
befestigt. Die hydraulischen Kolben 13 sind mit den Preßholmen io fest verbunden.
Die Zylinder i_1. sitzen auf der oberen Preßplatte 7. Die Preßflüssigkeit zur Füllung
der Zylinder 14 wird durch die Zuleitungsrohre 15, 16 in die Preßholme io und von
dort durch die Kolben 13 eingeführt. Es ist ersichtlich, daß die Druckflüssigkeit
den Preßzylindern auch zugeführt werden kann, ohne durch die Holme io geleitet zu
werden. Durch die Preßflüssigkeit werden die Zylinder in -gewissen Zeitabständen
abwärts gedrückt.
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Eine endlose Gliederkette führt das zu pressende Material der Presse
zu und, nachdem das Öl aus demselben ausgepreßt ist, wieder ab. Jedes Glied besteht
(Fis. g bis Ti) -aus- einer Grundplatte 17 mit nach oben stehenden seitlichen Rändern
18. Diese dienen dazu, das Material auf den Platten zu halten. Jedes Glied besitzt
seitlich von den Rändern i8 Führungs- und Verstärkungsflanschen ig. Die einzelnen
Glieder sind durch Verbindungsstücke 2o (Fis. 13) vereinigt. Diese sind gelenkartig
miteinander verbunden. jedes Stück 2o bildet an seinen Enden die einen Teile der
Gelenke, welche mit denen der anstoßenden Stücke- ineinandergreifen und durch Bolzen
2i zusammengehalten werden. Die Stücke 2o sind an der Unterseite der Platten 1 7
verschraubt. Die Rinnen 4 in der Oberfläche des Preßbettes dienen zur Führung dieser
Verbindungsstücke mit ihren Gelenkverbindungen. Der Kanal 3 ist so weit, daß er
die Glieder mit den Führungsflanschen i9 aufnimmt, und verhindert jede seitliche
Verschiebung der Zuführungseinrichtung. Der Boden 17 jedes Gliedes besitzt Ölrinnen
Auf dem Boden ist eine gerippte und durchlochte Metallplatte 23 angeordnet und über
dieser ein Preßtuch 24. Der Preßbehälter, bestehend aus den Gliedern der endlosen
Zuführungsvorrichtung, wird erst vollständig durch seitlich am unteren Ende der
oberer: Preuplatte 7 verschieb- und einstellbar angeordnete Abschlußwände 25 (Fig.
i und 2). Sie besitzen Aussparungen 26, durch die die Befestigungsbolzen 27 .in
die unteren Teile der Preßplatte 7 angeschraubt werden. Zwischen den W iderlagern
28 an der Preßplatte und den Abschlußwänden sind Federn 29 angeordnet. Bei der Abwärtsbewegung
der Preßplatte teilen die Wände 25 das Material selbsttätig ab und bilden einen
seitlichen Verschluß für den unter der oberen Preßplatte liegenden Teil der Zuführungskette.
Sie besitzen seitliche Vorsprünge 30, die sich in dem Augenblicke, wo sie die Oberfläche
der Zuführungsbasten berühren, auf die Seitenränder der letzteren aufsetzen. Durch
die verschiebbare, federnde Befestigung der Wände 25 an der Preßplatte 7 wird es
ermöglicht, daß, nachdem diese Wände ihre Abwärtsbewegung vollendet haben, die Preßplatte
7 sich noch weiter abwärts .bewegen kann. Die endlose Förderkette bewegt sich durch
die Presse zwischen den beiden Preßflächen an i und 7. Sie wird durch Trommeln 31
von sechseckigem Querschnitt angetrieben. Die Trommeln sind von solcher Größe, daß
jede ihrer Flächen mit einem Glied der Förderkette zusammenarbeitet. Die Welle 32
der Trommel an dem Ende der Presse, an welchem das entölte Material dieselbe verläßt,
ist in Lagern 33 und 34 gelagert. Die Rahmen besitzen Aussparungen zum Durchgange
der endlosen Förderkette und an jeder Seite Führungsschienen 34', die ein Durchbiegen
der endlosen Förderkette verhüten. Die Vorsprünge zg der Gliederplatten 17 laufen
über die Schienen 34'. Die Welle 32 wird von der Losscheibe 36 angetrieben. Die
Trommel 31 am anderen Ende der Presse sitzt auf einer Welle 35. Die Zuführungskette
wird von einem Behälter 37 aus durch ein Rohr 38 mit dem. zu bearbeitenden Material
beschickt.
Die Presse ist mit einer Vorrichtung zum selbsttätigen
Inbewegungsetzen und Stillstellen der Förderkette versehen. Auf der Welle 32 sitzt
(Fig. 2 und 3) verschiebbar das Kupplungsglied 37. Durch Verschiebung greift letzteres
in Aussparungen 39 in der Riemenscheibennabe ' nach Art der Klauenkupplung ein,
so daß es seine Bewegung von der lose auf der Welle 32 sitzenden Riemenscheibe 36
erhält, welche es durch Eingriff mit dem Keil 38 auf die Welle 32 überträgt. Es
besitzt eine Nabe von gewöhnlicher Konstruktion. Sie ist auf ihrem Umfang mit einer
Aussparung versehen, in die der Zapfen q 3 des Hebels 4o hineinragt. Dieser ist
mit einem drehbar an der Presse befestigten Lenker 41 verbunden. . An dem anderen
Ende des Hebels 40 und an dem Pressengestell ist eine Feder 42 befestigt, die das
Bestreben-hat, das Kupplungsglied37 imEingriffmit derRiemenscheibe 36 zu halten.
Auf der Welle 45 iss das Daumenrad 44 angeordnet. Auf seiner Innenseite besitzt
es einen Daumen 46.. Die auf- dem freien Ende des Hebels 4o sitzende Rolle 47 stützt
sich gegen den Daumen 46 und hält so (las Kupplungsglied 37 außer Eingriff mit der
Riemenscheibe 36. Wird jedoch das Rad 4,1 so weit gedreht, daß die Rolle 47 den
Daumen 46 verläßt und sich gegen den Kranz des Rades 44 stützt, so wird unter dem
Drucke der Feder das Kupplungsglied 37 in Eingriff mit der Riemenscheibe 36 gebracht
und die Welle 32 so lange in Umdrehung versetzt, bis die Rolle 47 wieder auf den
Daumen aufläuft. Wenn die Welle 32 sich dreht, dann wird auch die Förderkette in
Bewegung gesetzt; steht sie still, so macht die Förderkette auch keine Bewegung.
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Außerdem besitzt die Presse eine Vorrichtung zum selbsttätigen Absperren
der Preßflüssigkeit und zur Aufhebung des Preßdrukkes. Das Rohr 15 führt von der
Druckflüssigkeitsduelle zu den Druckzylindern 14. In die Leitung 15 ist ein Dreiwegeventil
48 (Fig. 12) eingebaut. Dieses besitzt eine direkte Leitung 49 und eine Zweigleitung
5o. Die Stange 51 besitzt eine Durchgangsöffnung 52, welche in Übereinstimmung mit
der Leitung 49 gebracht werden kann, und eine Durchgangsöffnung 53, .welche mit
der Leitung 5o in Übereinstimmung gebracht werden kann. An dem Rahmenbalken ist
ein Widerlager 58 und an der Stange 51 ein Widerlager 59 für die die Stange 31 umgebende
Schraubenfeder 54 angebracht. Ein Bund 61 zum Regeln der Federspannung kann an geeigneten
Stellen auf der Stange 51 befestigt werden. Für gewöhnlich hält die Schraubenfeder
54 die Durchgangsöffnung 52 in Überinstimmung mit der Leitung 49, damit die Preßflüssigkeit
auf die Druckzylinder wirken kann. Das Rad 44 besitzt an seinem Umfange einen zweiten
Daumen 56 (Fig. 14), auf dem eine Rolle 57 läuft, welche im unteren Ende der Stange
51 gelagert ist. Wenn die Rolle auf dem Daumen 56 läuft, befindet sich die Feder
54 in zusammengepreßter Stellung und die Stange 51 in gehobener Stellung, so daß
sich die Durchgangsöffnung 52 in übereinstimmung mit der Leitung 49 befindet und
die Druckflüssigkeit zu den Preßzylindern fließen kann. Wenn die Rolle 57 den- Daumen
56 verläßt, werden die Stange 51 und die Rolle 57 durch die Feder 54 nach unten
gedrückt, wodurch die Durchflußöffnung 53 in Übereinstimmung mit der Leitung
50 gebracht und gleichzeitig- die - Leitung 49- abgesperrt wird, so -daß
keine Prellflüssigkeit mehr zu den Druckzylindern fließt und die in ihnen enthaltene
durch -die Leitung 5o zu einem Sammelbehälter abfließen kann. Der Zeitpunkt, in
welchem die Schieberstange 51 die Zuleitung 49 absperrt und den. Auslaß 5o für die
Prellflüssigkeit öffnet und umgekehrt, muß so berechnet sein, daß er mit den Wirkungen
der Daumenscheibe 44 zusammenfällt und umgekehrt. Wenn die Zuführungskette ihre
Bewegung beendet, wie oben beschrieben, beginnt der Durchfluß der Preßflüssigkeit
durch - Leitung 15 zu den Preßzylindern. Wenn die Zuführungskette ihre Bewegung
beginnt, muß die Zufuhr der Preßflüssigkeit bereits abgesperrt sein und die Preßflüssigkeit
schon durch den Auslaß strömen. Dieses Zusammenwirken wird durch entsprechende Einstellung
der Daumenscheibe 44 und entsprechende Anordnung der Daumen 46 und 56 auf ihr erzielt.
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Dann besitzt die Maschine eine Einrichtung -zum selbsttätigen Heben
der Druckzylinder 14 zusammen mit der oberen Preßplatte 7. Auf den Ansätzen 63 des
Preßbettes 1 sind Zylinder 62 mit Kolben 64 angeordnet. Diese wirken gegen die Vorsprünge
8 der oberen Preßplatte. Die Kolben 64 werden durch Druckflüssigkeit betätigt, welche
den Zylindern 62 durch Leitungen 65, 66 zugeführt wird. Die Druckflüssigkeit hebt
die Kolben 64, sobald die Druckflüssigkeit aus den hydraulischen Zylindern 14 ausströmt.
Das Rohr 65 ist mit einem Zylinder 67, der die Druckflüssigkeit enthält, verbunden.
In diesem arbeitet ein Kolben 68, welcher durch das Querhaupt 70 und Stangen
71 mit dem Behälter 69 verbunden ist, der durch geeignetes Material, wie Hackblei,
Eisenbrocken (r. dgl., belastet wird. Wenn der Druck in den Zylindern 14 beginnt,
werden die Kolben in den Zylindern 62 nach unten bewegt, die in ihnen enthaltene
Flüssigkeit in den Zylindei 67 gepreßt und der Kolben 68. und der Behälter
69 entgegen dem Gewicht des letzteren
nach oben bewegt, Wird
der Auslaß für die Druckflüssigkeit der Zylinder 14 geöffnet, so bewegt sich der
Kolben 68 unter dem Gewichte des belasteten Behälters nach unten und drückt die
Flüssigkeit in die Zylinder 62. Hierdurch werden die Kolben 64 und so auch die obere
Preßplatte 7 mit den hydraulischen Zylindern 14 gehoben. Infolgedessen wird die
Zuführungskette freigegeben, so daß sie sich weiter bewegen und eine neue Preßladung
.aufnehmen kann.