DE3341080A1

DE3341080A1 - Umlenkbeschlag fuer sicherheitsgurte

Info

Publication number: DE3341080A1
Application number: DE19833341080
Authority: DE
Inventors: Rudolf Dipl.-Ing. 7032 Sindelfingen Andres; Walter 7031 Ehningen Jahn; Holger 7031 Aidlingen Seel
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1983-11-12
Filing date: 1983-11-12
Publication date: 1985-05-30

Description

'Umlenkbeschlag für Sicherheitsgurte"
Die Erfindung betrifft einen Umlenkbeschlag für Sicherheitsgurte, der schwenkbar von einem fahrzeugfesten Teil aufgenommen wird, bestehend aus einem metallischen Grundkörper mit einem Durchlaßschlitz für das Gurtband und aus mindestens einem vorzugsweise im Verlauf eines Umspritzvorganges aufgebrachten Lagerbock, an dem sich ein Umlenkkörper abstützt, um den das Gurtband im normalen Fahrbetrieb unter freiem Durchlauf des in Gurtauszugsrichtung gesehen dem Umlenkkörper vorgeschalteten Schlitzes geführt ist, wobei beim Wirksamwerden hoher Gurtkräfte nach einer Verlagerung des Umlenkkörpers sich das Gurtband direkt an einem den Schlitz begrenzenden Steg abstützt.
Ein derart ausgestaiteter und angeordneter Umlenkgeschlag mit günstigem Gurtlaufverhalten ist durch die DE-OS 30 27 205 bekannt, wobei der Umlenkkörper jeweils endseitig von einem Lagerbock aufgenommen wird, der entweder aufgeklipst oder über eine angeformte Verlängerung mit einem Lagerauge an der Lagerstelle des Beschlagteiles festgelegt ist. Bei der aufgeklipsten Ausführung ist es schwierig, die Haltekraft so zu wählen, daß die Haltefunktion im normalen Fahrbetrieb gewährleistet ist, während beim Auftreten einer bestimmten Zugkraft am Gurt die Haltefunktion aufgehoben wird. Tritt dieser anormale Belastungsfall auf, so steigt die Gurtkraft zunächst steil an, bis der Umlenkkörper zusammen mit den Lagerböcken zur Seite geschleudert wird. Das Gurtband kommt danach unter einer relativ hohen Ruckbelastung am Steg des Umlenkbeschlages zur Analge, wobei unter Umständen das Band Schaden nehmen kann, so daß die Rückhaltefuntion nicht mehr gesichert ist.
Auch wenn der Lagerbock über eine angeformte Verlängerung mit einem Lagerauge festgelegt ist, ergeben sich beim Lösen des als Rolle ausgebildeten Umlenkkörpers Schwierigkeiten, die darin bestehen, daß die Rolle zunächst an einem hochgebogenen Rand des Umlenkbeschiages zur Anlage gelangt und wegen der wirksamen Gurtkräfte zumindest teilweise zerstört werden kann, bevor sie den ein Hindernis darstellenden Rand überwunden hat. Die Rolle büßt dabei ihre ursprüngliche glatte Oberfläche ein und das Gurtband kann dadurch Schaden nehmen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, den Umlenkkörper unter Beibehaltung eines günstigen Gurtlaufverhaltens so anzuordnen und/oder zu lagern, daß bei einer außergewöhnlichen Gurtbelastung ein verhältnismäßig flacher und gleichmäßiger Kraftanstieg erfolgt und auch beim Lösen des Umlenkkörpers keine ins Gewicht fallende Änderung des Kraftverlaufes, die eine Beschädigung der Gurtbandes bewirken könnte, eintritt.
Deshalb wird ein Umlenkbeschlag für Sicherheitsgurte der eingangs genannten Art vorgeschlagen, wobei erfindungsgemäß jeder Lagerbock mit Abstand zum Umlenkkörper ange- ordnet ist und diesen freitragend aufnimmt, wobei vor einer ein Lösen des Umlenkkörpers bewirkenden Verlagerung sich der Umlenkkörper durch eLastisches Nachgeben des Lagerbockes am Grundkörper abstützt.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Umlenkkörper als Steg mit großem Umlenkradius ausgebildet und jeder Lagerbock weist mindestens eine in Nähe des Grundkörpers angeordnete Sollbruchstelle auf, wobei diese Sollbruchstelle während des Abkippvorganges des Umlenkkörpers bis zu seinem Abstützen als Scharnier dient.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Umlenkkörper von einer Rolle gebildet und die Rollenachse ragt beidseitig mit einer vorbestimmten Länge in jeden endseitigen Lagerbock hinein. Sollbruchstellen an den Lagerböcken könna dabei entfallen, da bei einer übermäßigen Belastung der Rolle, insbesondere wenn deren Innendurchmesser bis auf dis endseitigen Lagerbereiche größer ist als der Durchmesser der Rollenachse, sich diese durchbiegt, wobei die wirksame Länge soweit reduziert wird, daß die Achsenden aus den Lagerstellen der Lagerböcke herausgezogen werden.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Umlenkbeschlages mit einem als Steg ausgebildeten Umlenkkörper, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II - II in Fig. 1 und Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines weiteren Umlenkbeschlages mit einer Rolle als Umlenkkörper.
Jeder Umlenkbeschlag 1 besteht aus einem metallischen Grundkörper 2 (Fig. 2) mit einem Durchlaßschlitz 3 für das Gurtband 4 und-weist Lagerböcke 5 auf, die im Zuge eines Umspritzvorganges des Grundkörpers 2 mit Kunststoff angeformt sind. An den Lagerböcken 5 stützt sich freitragend ein Umlenkkörper 6 ab, der beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 als Steg 7 mit relativ großem Radius ausgebildet ist, so daß das im normalen Fahrbetrieb den Durchlaßschlitz berührungsfrei durchlaufende Gurtband 4 mit geringen Reibungsverlusten umgelenkt wird.
Jeder Lagerbock 5 weist in Nähe des Grundkörpers 2 Sollbruchstellen 8 auf, so daß der freitragend aufgenommene Steg 7 ab einer gewissen Zugkraft am Gurtband um die als Scharniere wirkenden Sollbruchstellen 8 eine Schwenkbewegung ausführt, bis sich der Steg 7 unterseitig am Umlenkbeschlag 1 abstützt. Dabei erfolgt ein langsamer, gurtschonender Kraftanstieg, der sich auch nach dem Abstützen des Steges 7 in Grenzen hält, da dieser nun beginnt, in Zugrichtung des Gurtbandes 4 zu wandern. Bei diesem Vorgang läuft das Gurtband 4 am Durchlaßschlitz 3 an, so daß bereits zu einem relativ frühen Zeitpunkt eine direkte Krafteinleitung in den Grundkörper 2 erfolgt. Erreicht die Zugkraft am Gurtband 4 einen vorbestimmten Wert, so bricht jeder Lagerbock 5 an den Sollbruchstellen 8, wobei wegen der bereits erfolgenden Krafteinleitung im Bereich des Durchlaßschlitzes 3 keine ruckartige Belastung des Gurtbandes 4 erfolgt.
Entgegen der Darstellung nach den Fig. 1 und 2 mit zwei endseitigen Lagerböcken, ist auch eine Anordnung mit nur einem Lagerbock möglich, wobei der Steg umlaufend ausgebildet ist und der Lagerbock mittig an der der Gurtanlaufseite gegenüberliegenden Seite angreift.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist der Umlenkkörper 6 als Rolle 9 ausgebildet, die in nicht dargestellter Weise mit einer durchgehenden Rollenachse 10 ausgerüstet ist und mit einer vorbestimmten Länge in jeden Lagerbock 5 hineinragt. In weiterhin nicht dargestellter Weise ist die Rolle 3 nur endseitig mit auf den Durchmesser der Rollenachse 10 abgestimmten Lagerungen versehen, während der dazwischenliegende Bereich einen größeren Durchmesser aufweist.
Tritt nun am Gurtband eine abnormale Zugkraft auf, so kippt jeder Lagerbock 5 im Bereich seines eingeschnürten Fußteiles ab und die Rolle 9 kommt zunächst am Umlenkbeschlag 1 zur Anlage. Darauf biegt sich die Rollenachse 10 etwa V-förmig durch und unter Verlagerung der Rolle 9 und gleichzeitiger Abstützung des Gurtbandes am Durchlaßschlitz 3 wird die Rollenachse 10 aus den Lagerböcken 5 herausgezogen. Auch hierbei erfolgt wegen des bereits eingetretenen Abstützvorganges des Gurtbandes keine zusätzliche ruckartige Belastung desselben.
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Claims

Ansprüche 1. Umlenkbeschlag für Sicherheitsgurte, der schwenkbar von einem fahrzeugfesten Teil aufgenommen wird, bestehend aus einem metallischen Grundkörper mit einem Durchlaßschlitz für das Gurtband und aus mindestens einem vorzugsweise im Verlauf eines Umspritzvorganges aufgebrachten Lagerbock, an dem sich ein Umlenkkörper abstützt, um den das Gurtband im normalen Fahrbetrieb unter freiem Durchlauf des in Gurtauszugsrichtung gesehen dem Umlenkkörper vorgeschalteten Schlitzes geführt ist, wobei beim Wirksamwerden hoher Gurtkräfte nach einer Verlagerung des Umlenkkörpers sich das Gurtband direkt an einem den Schlitz begrenzenden Steg abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Lagerbock (5) mit Abstand zum Umlenkkörper (6) angeordnet ist und diesen freitragend aufnimmt, und daß vor einer ein Lösen des Umlenkkörpers (6) bewirkenden Verlagerung sich der Umlenkkörper (6) durch elastisches Nachgeben des Lagerbockes (5) am Grundkörper (2) abstützt.
2. Umlenkbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkkörper (6) als Steg (7) mit großem Umlenkradius ausgebildet ist und jeder Lagerbock (5) mindestens eine in Nähe des Grundkörpers (2) angeordnete Sollbruchstelle (8) aufweist.
3. Umlenkbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkkörper (6) von einer Rolle (8) gebildet wird und die Rollenachse (10) beidseitig mit einer vorbestimmten Länge in jeden endseitigen Lagerbock (5) hineinragt.