DE3327792C2

DE3327792C2 - Verfahren zur Herstellung eines Schön- und Widerdruckes mit einer umstellbaren Bogenoffsetrotationsdruckmaschine des Fünfzylindertyps

Info

Publication number: DE3327792C2
Application number: DE3327792A
Authority: DE
Inventors: Hermann Dipl.-Ing. Fischer (FH), 8900 Augsburg
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1983-08-02
Filing date: 1983-08-02
Publication date: 1985-08-14
Also published as: EP0133498A2; EP0133498A3; DE3479877D1; DE3327792A1; EP0133498B1

Abstract

Eine Fünfzylinder-Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine soll neben dem Aufbringen eines zweifachen Schöndruckes auch auf Widerdruck umschaltbar sein. Dafür wird der erste Gummizylinder mit einem Greifersystem versehen, so daß er von dem gemeinsamen Widerdruckzylinder den zu bedruckenden Bogen umfaßt und an dem ihm zugeordneten DiLitho-Plattenzylinder vorbeiführt. Danach erfolgt die erneute Übernahme des gemeinsamen Gegendruckzylinders und die Vorbeiführung des mit einem Widerdruck versehenen Zylinders an dem zweiten Gummizylinder zum Aufbringen eines Schöndruckes. Während der Zeit, während der der erste Gummizylinder keine Bogen führt, muß der diesem zugeordnete DiLitho-Plattenzylinder abgestellt sein, um eine unerwünschte Einfärbung des ersten Gummizylinders zu vermeiden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung .eines Schön- und Widerdrucks mit einer Schon- auf Schön- und Widerdruck umsteUbaren Bqgenoffsetrotaitionsdruckmaschine des Fünfzylindertyps mit einem auf zwei Geschwindigkeitsbereiche umsteUbaren Bogenanleger, einer die Zylinder takiweise gegeneinander anstellenden Steuerung und mit einem Bogen vom Bogenanleger übernehmenden Druckzylinder.

Aus dem Fachbuch »Einführung in den Offsetdruck« von Wolfgang Walenski, Eggen-Fachbuchreihe, Seite 113, ist es bekannt, einen Bogen auf einer Seite mit einem zweifachen Schöndruck zu versehen. Darüber hinaus zeigt die Seite 155 des gleichen Fachbuches eine Bogen-Offsetrotationsmaschine für Schön- und Widerdruck, bei der ein zu bedruckender Bogen zwischen zwei Gummituchzylindern hindurchgeführt wird, wobei ein Gummituchzylinder ein Greifersystem trägt. Jede dieser Maschinen ist also auf eine bestimmte Oruckart festgelegt

ίο Eine Maschine der eingangs bezeichneten Gattung ist aus der DE-OS 31 08 807 bekannt Des weiteren ist aus der DE-OS 31 08 808 eine Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine des Fünfzylindertyps bekannt, bei der sin auf zwei Geschwindigkeitsbereiche einstellbarer Bogenanleger vorgesehen und die Steuerung der Anstellbewegung der Zylinder so ausgebildet ist, daß sie taktweise aneinander anstellbar sind, wobei jeder Leerlaufphase, d. h. ohne einen Bogen zu führen, die betreffenden Zylinder voneinander abgestellt sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, nach dem mit einer Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine der eingangs bezeichneten Art ohne zusätzliche Raumbeanspruchung und insbesondere ohne eine Wendevorrichtung wahlweise im Bedarfsfall ein Schön- und Widerdruck durchführbar ist

Diese Aufgabe wr/d durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 gelöst Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen. In der Zeichnung zeigen

F i g. 1 bis 3 den Grundaufbau der lerfindungsgemäßen, umschaltbaren Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine,

F i g. 4 bis 6 eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine und

F i g. 7 und 8 eine weitere Variante der Erfindung.
In den Darstellungen gemäß F i g. 1 bis 3 ist die Erfindung in der einfachsten Ausführv"gslrorm dargestellt. Einem Druckwerk 1 werden von einem Bogenanleger 2 die zu bedruckenden Bogen 3 zugeführt. Bei dieser Ausführungsvariante wird ein sogenannter doppelt großer Gegendruckzylinder 4 verwendet, der mit Greifern zur Übernahme der Bogen 3 ausgestattet ist Die Hälfte des Umfanges des Gegendruckzylinders 4 ist mit einem Gummituch 5 versehen.

An den Gegendruckzylinder 4 ist ein erster Gummituchzylinder 6 angestellt, dem ein Plattenzylinder 7 zugeordnet ist. Hintw dem Gummituchzylinder 6 ist ein weiteres Zylinderpaar 8, 9 angeordnet, und zwar ein Plattenzylinder 8 und ein ebenfalls an den Gegendruckzylinder 4 anstellbarer Gummituchzylinder 9. Die im Druckwerk 1 bedruckten Bogen werden an einer Bogenabgabestelle einem Kettensystem !0 übergeben, durch das ein Weitertransport zu einem nachfolgenden Druckwerk oder zu einer Bogenauslage erfolgt

Mit diesem Druckmaschinenkonzept ist es zum einen in herkömmlicher Weise möglich, die ;zu bedruckenden Bogen 3 in üblicher Weise um den Gegendruckzylinder 4 zu führen und nach der Aufbringung eines zweifachen Schöndruckes wieder aus dem Druckwerk 1 herauszu-

f. führen. In erfindungsgemäßer,JVVeise ist eine Umstellung dieses Druckwerkes dadurch möglich, daß der Gummituchzylinder 6 ebenfalls mit einem Greifersystem ausgestaltet wird, durch das ein zu bedruckender Bogen 3 von dem Gegendruckzylinder 4 übernommen wird und dieser Bogen 3 um den Gummituchzyliinder 6 herumgeführt wird, wonach der Gegendruckzylinder 4, der in der Zwischenzeit eine halbe Umdrehung; ausgeführt hai.

wiederum den Bogen 3 übernimmt, und zwar in der Weise, daß dieser nunmehr auf dem Gummituch 5 zu liegen kommt

Die Trennung zwischen den erwähnten Zylindern kann durch Abheben eines Zylinders erreicht werden oder ergibt sich bei ausreichend dicken Papierstärken automatisch, wenn kein Bogen geführt wird.

Während der Bogen 3 um den Gummituchzyiinder 6 herumgeführt wurde, kann er an seiner Unterseite, die nunmehr bei der Herumführung um den Gummituchzylinder 6 nach außen zu liegen kommt, durch den Plattenzylinder 7, der bei dieser Betriebsweise als DiLiiho-Plattenzylinder arbeitet, dessen Platte spiegelbildlich bezogen, auf eine Offset-PIatte kopiert sein muß, mit einem Widerdruck versehen werden. Nach der erneuten Obergäbe an den Gegendruckzylinder 4 wird der an der Unterseite bedruckte Bogen 3 an dem zweiten Gummituchzyiinder 9 vorbeigeführt, wobei ein Schöndruck aufgebracht wird. In erfindungsgemäßer Weise wird dabei während dieser Zeit der Plattenzyiinder 7 von dem Gummituchzyiinder 6 geringfügig abgehoben, beispielsweise in der Größenordnung von 3/10 mm. Dadurch wird der Gummituchzyiinder 6 nicht durch den Plattenzyiinder 7 eingefärbt, wenn er keinen Bogen führt

Wie die F i g. 1 bis 3 erkennen lassen, ist eine Abstellung des zweiten Gummituchzylinders 9 vom Gegendruckzylinder 4 nicht erforderlich, wenn der keinen Bogen tragende Umfangsbereich des Gegendruckzylinders 4 an dem zweiten Gummituchzyiinder 9 vorbeigeführt wird, da in diesem Bereich mangels fehlender Auflage an sich kein Kontakt entstehen kann. Wird jedoch dieser Bereich beispielsweise ebenfalls in vorteilhafter Weise mit einem Gummituch belegt, sollte auch der Gummituchzyiinder 9 geringfügig während dieser halben Umdrehung von dem Gegendruckzylinder 4 abgehoben werden, um gegebenenfalls ein nicht erwünschtes Einfärben dieses Bereiches des Gegendruckzylinders 4 durch den Gummituchzyiinder 9 zu vermeiden.

Die Fig.2 und 3 zeigen die diversen Zylinder des Druckwerkes 1 in verschiedenen Winkellagen, so daß der Verlauf der Führung des Bogens 3 erkennbar ist.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ergibt sich aus den F i g. 4 bis 6, bei denen hinter der Bogenabgabestelle. beispielsweise an die Kette 10, ein Färb- und Feuchtwerk 12 eingesetzt wird. Gleichzeitig wird der Gegendruckzylinder 4 zusätzlich mit einer DiLitho-Platte 11 belegt Beim Vorbeiführen der DiLithopIatte 11 an dem Färb- und Feuchtwerk 12 erfolgt eine Einfärbung, so daß der angeleg'e Bogen 3 mit einem Widerdruck versehen wird, wenn dieser anschließend um den Gegendruckzylinder 4 zur Bogenauslage geführt wird. Dabei wird dieser an seiner Oberseite mit einem zweifachen Schöndruck durch die Gummituchzyiinder 6 und 9 versehen. Bei der srfindungsgemäßen Betriebsweise kann wiederum der zunächst von dem Gegendruckzy linder 4 übernommene Bogen an den ebenfalls mit Greifern ausgestatteten ersten Gummituchzyiinder 6 übergeben werden und in der bereits beschriebenen Weise dabei einmal um den Gummituchzyiinder 6 herumgeführt werden. Ebenso wie bei der Betriebsweise gemäß jFig. 1 .bis 3 wird bei'-der Ausführungsform, gemäß \ Fig.4 und 6 dem Druckwerk¹1 jeweils nur ein Bögen bei einer Umdrehung des Gegendruckzylinders 4 zugeführt.so daß jeweils zwischen'aufeinanderfolgenden anzulegenden Bogen eine Lücke vorhanden ist, deren Lange in etwa der Bogenlängp. entspricht

Wird nun der nächste Bogen 14 dem Gegendruckzylinder 4 zugeführt, so erfolgt die Aufbringung eines Widerdruckes durch die DiLitho-Druckplatte 11 (Fig.4). Anschließend erfolgt die Obergabe des mit einem ersten Widerdruck versehenen Bogens 14 an den Gummituchzyiinder 6 und dessen Vorbeiführung an dem Plattenzylinder 7. Dadurch wird in der bereits beschriebenen Weise ein Widerdruck aufgebracht, der hier den zweiten Widerdruck darstellt, der von der DiLitho-Platte auf dem ersten Plattenzylinder 7 übertragen wurde. Danach erfolgt die zweite Obergabe an den Gegendruckzylinder 4 und die Vorbeiführung des Bogens an dem zweiten Gummituchzyiinder 9, an dem der erste Schöndruck aufgebracht wird. Vorzugsweise sollte der zweite Gummituchzyiinder 9 geringfügig vom Gegendruckzylinder 4 abgehoben werden, falls es unerwünscht ist, das Gummituch 5 (F i g. 2,3) durch diesen einfärben zu lassen.

Wie bereits erwähnt, taktet auch bei der Ausführungsform gemäß Fig.4 bis 6 der Plattenzylinder 7 in der Zeit, in der der Gummituchzyiinder 6 keinen Bogen führt

Das Gummituch 5 bewirkt einen günstigen, sogenannten Nachoffseteffekt Dies erfolgt bei 71 Vorbeiführen des mit einem zweifachen Widerdruck versehenen Bogens an dem Gummituchzyiinder 9 zur Aufbringung eines Schöndruckes.

Die D »rsteilungen gemäß F i g. 7 und 8 zeigen eine Variante der erfindungsgemäßen Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine. Das dargestellte Druckwerk 15 umfaßt einen ersten Gummituchzyiinder 18 mit einem Plattenzylinder 19 sowie einen zweiten GummiUichzylinder 20 mit einem Plattenzyiinder 21 und einem Ausleger 22, beispielsweise in Form einer Kette. Dem Druckwerk 15 werden von einem Bogenanleger 16 die zu bedruckenden Bogen 17 zugeführt Zunächst werden die Bogen 17 von einem gemeinsamen Gegendruckzylinder 23 übernommen, der hier den gleichen Umfang aufweist wie die Gummituchzyiinder 18 und 20. Auch hier wird der zu bedruckende Bogen 17 wiederum zum Aufbringen eines Widerdruckes durch die Greifer des Gummituchi.ylinders 18 übernommen und an dem Plattenzylinder 19 vorbeigeführt, der in der beschriebenen Weise vom ersten Gummituchzyiinder 18 abgestellt ist, wenn dieser keinen Bogen führt. Anschließend erfolgt die erneute Übernahme des mit einem Widerdruck versehenen Bogens 17 durch die Greifer des Gegendruckzylinders 23, wonach der Gegendruckzylinder 23 die Bogen 17 an dem zweiten Gummituchzyiinder 20 vorbeiführt, durch den ein Schöndruck aufgebracht wird. Dann erfolgt die Auslage in bekannter Weise.

in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 und 8 ist es, zum Unterschied z'j den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen, unbedingt erforderlich, daß auch der zweite Gummituchzyiinder 20 von dem Gegei.dru Jciylinder 23 abgehoben ist, wenn dieser keinen Bogen an dem zweiten Gummituchzyiinder 20 vorbeiführt Dadurch wird eine unerwünschte Einfärüung des Gegendruckzylinders 23 vermieden.

Hierz" 4 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines Schön- und Widerdruckes mit einer von Schön- auf Schön- und Widerdruck umstellbaren Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine des Fünfzylindertyps mit einem auf zwei Geschwindigkeitsbereiche umstellbaren Bogenanleger, einer die Zylinder taktweise gegeneinander anstellenden Steuerung und mit einem Bogen vom Bogenanleger übernehmenden Gegendruckzylinder, dadurch gekennzeichnet, daß der zu bedruckende Bogen (3) von dem Gegendruckzylinder (4; 23) auf den ersten mit Greifern versehenen Gummituchzylinder (6; 18) überführt und zum Aufbringen eines Widerdruckes an dem mit einer DiLitho-Platte versehenen ersten Plattenzylinder {7; 19) vorbeigeführt wird und anschließend der Bogen (3) wieder vcsra Gegendruckzylinder (4; 23) übernommen wird, wobei der die DiUtho-Plstte tragende Plattenzylinder (7; 19) von dem Gummituchzylinder (6; 18) getrennt ist, wenn letzterer keinen Bogen (3) führt.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprach 1 mit einer Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine des Fünfzylindertyps, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Plattenzylinder (7; 19) zur Aufnahme einer DiLithoplatte eingerichtet ist und der erste Gummituchzylinder (16; 18) in bekannter Weise '-»jt Greifern versehen ist und daß die Zylindersteuerung so ausgebildet ist, daß der erste Plattenzylinder (7; 19; von dem ersten Gummituchzylinder (6; 18) abgehoben ist wenn dieser keinen Bogen führt.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegendruckzylinder (4) den doppelten Umfang, bezogen auf die Gummituchzylinder (6,9) aufweist.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegendruckzylinder (23) den gleichen Umfang wie die Gummituchzylinder (18,19) aufweist.

5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem doppelt großen Gegendruckzylinder (4), in dessen Drehrichtung gesehen, hinter der Bogenabgabestelle (10) ein Färb- und Feuchtwerk (12) angeordnet ist, das während einer halben Umdrehung des Gegendruckzylinders (4) eine auf diesem aufgelegte Di-Litho-Druckplatte (11) einfärbt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Hälfte des doppelt großen Gegendruckzylinders (4) mit einem Gummituch oder mit einer Offset-Druckplatte (11) belegt ist.