DE3325301A1 - Hydraulische vulkanisierpresse - Google Patents
Hydraulische vulkanisierpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Vulkanisierpresse mit Druckbeaufschlagung eines hydraulischen
£ Druck- oder Preßzylinders und Aufrechterhaltung der Preßkraft mittels eines pneumatischen Verstärkers
(booster), der einen pneumatischen Druck bzw. Luftdruck entsprechend einem Flächenverhältnis eines
Kolbens in einen Hydraulikdruck umwandelt und welcher den Hydraulikdruck kontinuierlich liefert, bis der
Hydraulikdruck im Hydraulikzylinder mit einer Last oder Belastung ausgeglichen ist.
Ein bei einer solchen hydraulischen Vulkanisierpresse ,,- verwendeter pneumatischer Verstärker (booster) besitzt
die Kennlinie gemäß Fig. 1.
Für die Einstellung einer Preßkraft eines Hydraulikzylinders mittels des anliegenden (fed) Luftdrucks
o ist deshalb, weil der gelieferte (delivered) Hydraulik
druck dem anliegenden Luftdruck proportional ist, folgendes zu beachten:
1. Wenn der anliegende Luftdruck auf eine Größe ent-„p.
sprechend dem für das Verpressen gewünschten
Hydraulikdruck eingestellt ist, dauert es eine gewisse Zeit, bis der Hydraulikzylinder mit dem
gewünschten oder Solldruck beaufschlagt ist, weil sich die Liefermenge des Drucköls mit ansteigendem
A Hydraulikdruck verringert, und
2. wenn der anliegende Luftdruck größer eingestellt ist als der dem für das Verpressen gewünschten
Hydraulikdruck entsprechende Wert, steigt der Hydraulikdruck schließlich über den Sollwert hinaus
an, wodurch das Erzeugnis oder die Maschine ungünstig beeinflußt werden kann, obgleich sich
die Zeit bis zum Erreichen des gewünschten
oder Soll-Hydraulikdrucks verkürzt.
c Wenn dagegen der anliegende (fed) Luftdruck auf eine
Größe über dem dem Soll-Hydraulikdruck für das Verpressen entsprechenden Wert eingestellt oder gesetzt
und der Druck des zugeführten Hydrauliköls mittels eines Druckreduzierventils geregelt wird,, kann der
.Q angegebene Nachteil vermieden werden. Das Druckreduzierventil
muß jedoch zur Regelung des Hydraulikdrucks ständig überlauföl ablassen, so daß während
einer Druckhalteperiode, auch wenn keine Leckage vom Preßzylinder und/oder von Leitungen vorliegt,
_ ständig Druck-Öl zugeführt werden muß; aus diesem
Grund muß (dabei) der pneumatische Verstärker (booster) eine entsprechend große Kapazität besitzen, woraus
auch eine Energievergeudung resultiert.
9_ Die Erfindung ist nun im Hinblick auf diese Gegebenheiten
entwickelt worden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer hydraulischen Vulkanisierpresse, bei welcher ein Hydraulik-
- zylinder in kurzer Zeit auf einen gewünschten oder Soll-Hydraulikdruck gebracht werden kann und den
Solldruck genau zu halten vermag und bei welcher eine Energievergeudung vermieden wird.
Diese Aufgabe wird bei einer hydraulischen Vulkanisierpresse erfindungsgemäß gelöst durch einen pneumatischen
Verstärker zur Lieferung von Hydraulikdruck zu einem Hydraulikkreis an einer Druckbetätigungs-
oder -beaufschlagungsseite eines hydraulischen Preßzylinders in der Vulkanisierpresse, um
35
den Preßzylinder mit Druck zu beaufschlagen und seinen Druck zu halten, und durch eine Umschaltvorrichtung
zum Umschalten von dem pneumatischen
Verstärker zugeführter Druckluft zwischen einem hohen (Luft-)Druckwert zur Verstärkung oder Anhebung eines
Hydraulikdrucks auf einen gewünschten (Hydraulik-)-Druckwert und einem niedrigen (Luft-)Druckwert zum
Halten des gewünschten Hydraulikdrucks nach Erreichen desselben.
Die Erfindung bezweckt auch die Schaffung einer hydraulischen Vulkanisierpresse, bei welcher eine
Preßkraft eines hydraulischen Preßzylinders auf einer vorbestimmten Größe gehalten werden kann, indem
Hydraulikdruck von einer Hydraulikdruck-Erzeugungsvorrichtung geliefert wird, und ein abnormales Absinken
der Preßkraft des Preßzylinders zu einem frühen Zeitpunkt festgestellt werden kann, um einen
Alarm auszulösen und damit Unfälle (vorbeugend) zu verhindern.
Dies wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung erreicht durch eine Hydraulikdruck-Erzeugungsvorrichtung
zur Lieferung von Hydraulikdruck zu einem Hydraulikkreis an einer Druckbetätigungs- oder -be-
„_ aufschlagungsseite eines hydraulischen Preßzylinders
in der Vulkanisierpresse, um den Preßzylinder mit Druck zu beaufschlagen und seinen Druck zu halten,
und durch eine Warneinrichtung, die ein Meßgerät (Meßanordnung) zur Messung einer Strömungsmenge
eines den Hydraulikdruck besitzenden Strömungsmittels und zur Lieferung eines Meßsignals, einen Geber
(setter) zur Abgabe eines Setz- oder Einstellsignals für die Strömungsmenge, einen Komparator zur Erzeugung
eines Alarmsignals, wenn das Meßsignal das Setz- oder Einstellsignal übersteigt, und eine durch
das Alarmsignal betätigbare Alarmeinheit umfaßt.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es § zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung der Kennlinie eines pneumatischen Verstärkers (booster),
jQ Fig. 2 eine schematische Darstellung der Anordnung
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Hydraulik-,c
druckerzeugungsvorrichtung (bzw. einen
Verstärker (booster)) bei der Anordnung nach Fig. 2,
Fig. 4 ein Schaltbild einer bei der Anordnung 2Q nach Fig. 2 vorgesehenen Warneinrichtung
und
Fig. 5 ein ZeitSteuerdiagramm zur Veranschaulichung
einer Arbeitsfolge bei der Anordnung nach Fi9· 2.
Fig. 2 veranschaulicht einen z.B.. einer hydraulischen Reifen-Vulkanisierpresse (nicht dargestellt) zugeordneten
hydraulischen Preßzylinder 1, der Metall-
„Q Formteile zum Vulkanisieren eines Reifens unter Druckbeaufschlagung
(gegeneinander) anzupressen vermag. An einen Zylinderraum A an der einen Seite eines
Kolbens la des Preßzylinders 1 ist ein druck(beaufschlagungs)seitiger
Hydraulikkreis a angeschlossen, während an einen Zylinderraum B an der Seite einer
Kolbenstange 1b ein rücklaufseitiger Hydraulikkreis b
angeschlossen ist. Beide Hydraulikkreise a und b sind über ein (Richtungs-)Umsteuerventil 2 mit einer
Niederdruckquelle 3 und einem Rücklaufbehälter 4 verbunden.
Weiterhin sind ein Schalt- oder Steuer-Rückc schlagventil 5 und ein Druckschalter 6 vorgesehen.
Dieser Hydraulikkreis arbeitet wie folgt: Wenn das Umsteuerventil 2 in die Stellung 2a umgeschaltet wird,
wird von der Niederdruckquelle 3 gelieferter Hydraulikdruck über den Kreis a in den Zylinderraum A ein-.Q
geführt, während gleichzeitig die Hydraulikflüssigkeit aus dem Zylinderraum B über den Kreis b zum
Rücklaufbehälter 4 ausgetrieben wird. Durch den im Zylinderraum- A herrschenden Hydraulikdruck wird dabei
durch den Kaiben-1a..die Kolbenstange 1b ausgefahren
und damit die nicht dargestellte Reifen-Vulkanisierpresse mit Druck' beaufschlagt (geschlossen). Wenn dann
das Umsteue'rventil 2 in die Stellung 2b gebracht wird, wird Hydraulikdruck in den Zylinderraum B eingeführt,
und gleichzeitig wird die drucklose (actuated) Hydraulikflüssigkeit aus dem.Zylinderraum A ausgetrieben,
so daß Kolbenstange.1b und Kolben 1a in die Ausgangsstellung
zurückgezogen werden.
Weiterhin ist an den Hydraulikkreis a an der Druck-(beaufschlagungs)seite
ein Hydraulikdruck-Speisekreis c mit einem Rückschlagventil 7 angeschlossen. Zwischen
einem Druckbehälter 8 und dem Rückschlagventil 7 ist im Speisekreis c eine Hydraulikdruck-Erzeugungsvorrichtung
10 zur Erhöhung des Hydraulikdrucks an der Seite des Druckbehälters 8 auf einen höheren Hydraulikdruck
P2 oder P3 angeordnet, welcher an den Preßzylinder 1 angelegt wird. Insbesondere ist dabei ein
pneumatischer Verstärker (booster) 10 vorgesehen, der pneumatisch betätigt wird, um den ursprünglichen
o_ Hydraulikdrück P1 auf den höheren, dem Preßzylinder 1
zuzuführenden Druck P2 oder P3 zu verstärken.
Der pneumatische Verstärker 10 besteht gemäß Fig. 3 aus einem pneumatischen bzw. Druckluftzylinder 11
j- eines weiten Querschnitts mit einem darin geführten
Kolben 10a sowie Zulassen 11a und 11b für pneumatischen
Druck und einem mit kleinem Querschnitt ausgeführten Hydraulikzylinder 12 mit einem diesen durchsetzenden
Tauchkolben (plunger) 10b. Der Hydraulikzylinder 12 -0 steht mit dem Druckluftzylinder 11 in Verbindung und
ist durch zwei Rückschlagventile 13 und 14 im Speisekreis c begrenzt. Wenn der Tauchkolben 10b in den
Hydraulikzylinder 12 (gemäß Fig. 3 nach unten) vorgeschoben wird, und zwar über den Kolben 10a durch
über den Zulaß 11a in den Zylinder 11 einströmende
(und über den Zulaß 11b austretende) Druckluft, wird der im Hydraulikzylinder 12 herrschende Hydraulikdruck
P1 auf den höheren Druck P2 oder P3 erhöht, worauf das Druckmittel in Pfeilrichtung (Fig. 3) über das
Rückschlagventil 14 strömt. Wenn dagegen Druckluft
aus dem Zylinder 11 über den Zulaß 11a ausgestoßen
und über den Zulaß 11b in ihn eingeleitet wird, wird
der Tauchkolben 10b über den Kolben 10a zurückgezogen bzw. hochgefahren, so daß sich das Volumen des
Hydraulikzylinders 12 vergrößert und damit in ihm ein negativer Druck bzw. Unterdruck entsteht. In diesem
Fall strömt die Hydraulikflüssigkeit mit dem Druck P1 an der Seite des Druckbehälters 8 über das Rückschlagventil
13 in den Hydraulikzylinder 12 ein. Durch Wiederholung dieser Vorgänge wird somit im Speisekreis
c ein Hydraulikflüssigkeitsstrom des höheren Drucks P2 oder P3 erzeugt, wobei diese Hydraulikflüssigkeit
über den Hydraulikkreis a in den Zylinderraum A des Preßzylinders 1 eingeleitet wird. Da der Druckluftzylinder
11 gegenüber dem Hydraulikzylinder 12 eine 35
sehr große Querschnittsfläche besitzt, kann der höhere Hydraulikdruck P2 oder P3 ersichtlicherweise mit einem
vergleichsweise kleinen Luftdruck erzeugt werden.
Der Pneumatik- bzw. Druckluftkreis für den pneumatischen Verstärker 10 enthält eine einen Luftdruck
A2 führende Speiseleitung d, die zwischen eine Druckluftquelle 20 und den Zulaß 11a des Verstärkers 11
geschaltet ist und ein Druckreduzierventil 21, ein Richtungs-Umsteuerventil 22 sowie ein Rückschlagventil
23 aufweist, und eine einen Luftdruck A3
jQ führende Speiseleitung e, die zwischen die Druckluft
quelle 20 und den Zulaß 11a geschaltet ist und ein Druckreduzierventil 25 sowie ein Richtungs-Umsteuerventil
24 aufweist (vgl. Fig. 2). Durch entsprechende Betätigung der Umsteuerventile 22 und 24 kann somit
jg entweder Druckluft von der Druckluftquelle 20 über
den Zulaß 11a in den Verstärker 10 eingeleitet oder die Luft über den Zulaß 11a bzw. 11b aus dem Verstärker
10 abgelassen werden.
Die Druckreduzierventile 21 und 25 sind zur Regelung des von der Druckluftquelle 20 gelieferten Luftdrucks
A1 vorgesehen. Der dem pneumatischen Verstärker 10 zugeführte Luftdruck kann durch das Druckreduzierventil
25 auf die (Druck-)Größe A2 und durch das Druckreduzierventil 21 auf die Größe A3 gesetzt
werden. Im vorliegenden Fall sei angenommen, daß A3>A2 gilt, wobei beim dargestellten Pneumatikkreis
der am Druckreduzierventil 25 eingestellte Druck der größere der beiden eingestellten Drücke ist.
Die Umsteuerventile 22 und 24 dienen zur Lieferung
des über die Druckreduzierventile 21 und 25 zugeführten Druckmittels mit den Drücken A2 bzw. A3 zum
pneumatischen Verstärker 10 oder zum Absperren der 3g Druckmittelzufuhr zum Verstärker 10. Das Rückschlagventil
23 dient als Sperrventil, um die über das Umsteuerventil 24 gelieferte Druckluft des Drucks A3
an einer Rückströmung zur Druckluftquelle 20 über
ι /ο
das Ums tellerventil 22 zu hindern.
c Beim pneumatischen Verstärker 10 gemäß Fig. 3 ist
an der Oberseite des Kolbens 10a eine aus dem Druckluftzylinder 10 herausragende Kolbenstange 30 angebracht,
so daß ein am (oberen) Endabschnitt der Kolbenstange 30 montierter Nocken 31 einen Grenz-
-0 schalter 32 betätigen kann. Weiterhin enthält die
Anordnung gemäß Fig. 4 einen Zähler 33 zum Zählen der Betätigungszahl des Grenzschalters 32 als Meßgerät
zur Bestimmung der durch den Verstärker 10 erzeugten Hydraulikflüssigkeit-Strömungsitienge
(durch den Hydraulikdruck-Speisekreis c) nach Maßgäbe des Zählstands des Zählers 33 und zur Lieferung
eines Meßsignals 33a. Weiter vorgesehen sind ein Druckanstieg-Periodengeber 34 zur Lieferung eines
Druckanstieg-Periodeneinstellsignals 34a entsprechend dem genannten Meßsignal 33a und ein ähnlicher Druckhalte-Periodengeber
35 zur Lieferung eines Druckhalte-Periodeneinstellsignals 35a. Hierdurch können ein
Druckanstieg-Periodeneinstellsignal 34a entsprechend der Zahl der erforderlichen Verstärker-Betätigungszyklen,
d.h. entsprechend dem genannten Meßsignal 33a,
unter Normalbedingungen während der Zeitspanne, während welcher der Hydraulikdruck im Zylinderraum A
des hydraulischen Preßzylinders 1 von einem lastfreien Zustand auf eine vorbestimmte Preßkraft ansteigt,
_ und ein Druckhalte-Periodeneinstellsignal 35a entsprechend der Zahl der erforderlichen Verstärker-Betätigungszyklen
pro Zeiteinheit, d.h. entsprechend dem genannten Meßsignal 33a, zum Ausgleich einer
normalen Leckagegröße der Hydraulikflüssigkeit
voreingestellt (preset) werden, um während der 35
betreffenden Zeitspanne eine vorbestimmte Preßkraft aufrecht-zu^erhalten. In der Druckanstiegsphase und
in der Druckhaltephase wird das Meßsignal 33a durch
einen Komparator 36 mit dem Druckanstiegs-Periodeneinstellsignal
34a und dem Druckhalte-Periodeneinstellsignal 35a verglichen. Wenn das Meßsignal 33a
die betreffenden Einstell- oder Setzsignale 34a und 35a übersteigt, liefert eine Warneinrichtung ein
Alarmsignal 36a. In Abhängigkeit von dem vom Komparator 36 abgegebenen Alarmsignal 36a kann eine Alarmeinheit
37, z.B. ein Summer o. dgl. automatisch betätigt werden. Die Anordnung enthält weiterhin eine auf
das Alarmsignal 36a ansprechende Betriebsunterbrechungseinrichtung zur Beendigung oder Unterbrechung
des automatischen Betriebs der hydraulischen Vulkanisierpresse bzw. zur Steuerung derselben in der Weise,
daß beim Aufrechterhalten der Preßkraft nicht auf den nächsten Arbeitstakt übergegangen wird, wenn
der augenblickliche Arbeitstakt abgeschlossen ist. Je nach dem jeweiligen Aufbau der hydraulischen
Vulkanisierpresse kann diese Betriebsunterbrechungs-
einrichtung eine zweckmäßige Form unter Verwendung an sich bekannter Steuereinrichtungen besitzen, so daß
an dieser Stelle auf eine nähere Beschreibung ihres Aufbaus verzichtet werden kann.
Eine Abwandlung ist darüber hinaus in der Weise möglich,
daß der Druckanstieg-Periodengeber 34 und der Druckhalte-Periodengeber
35 als die betreffenden Setzbzw. Einstellsignale 34a bzw. 35a zweistufige Setzbzw.
Einstellsignale liefern können. Die Steuerung
kann dann in der Weise erfolgen, daß dann, wenn das Meßsignal 33a die erste Signalstufe übersteigt, nur
die Alarmeinheit 37 betätigt wird, während beim überschreiten der zweiten Signalstufe nicht nur die
Alarmeinheit 37 betätigt, sondern auch die Vulkanisierpresse in einem Notunterbrechungsvorgang abgeschaltet
und der Arbeitsvorgang beendet wird.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Erfindung keineswegs auf den pneumatischen Verstärker (booster) gemäß
Fig. 2 als Beispiel für eine Hydraulikdruck-Erzeugungsvorrichtung beschränkt, sondern auch auf eine
Druckerzeugung mittels einer Pumpe anwendbar ist. Während vorstehend außerdem ein Meßgerät beschrieben
ist, welches die Hydraulikflüssigkeit-Strömungsmenge durch Messung der Verstärkertakte mit Hilfe von an
einem Kolben des Verstärkers montierten Mitteln indirekt mißt, ist die Erfindung ebenfalls nicht hierauf
beschränkt, vielmehr kann beispielsweise der Innendruck des Pneumatikkreises für die Betätigung
des Verstärkers oder der Druck des Verstärker-Hydraulikzylinders mit Hilfe eines Druckschalters gemessen
oder bestimmt werden. Darüber hinaus können auch Einrichtungen verwendet werden, welche die Strömungsmenge
der im Speisekreis strömenden Hydraulikflüssigkeit unmittelbar messen.
Im folgenden ist anhand einer Reihe von Arbeitsvorgängen, wie Schließen bzw. Spannen, Druckanstieg,
Druckhalten und öffnen bzw. Entspannen, die Arbeitsweise der einzelnen Bauteile erläutert.
Fig. 5 veranschaulicht die zeitabhängigen Änderungen der Arbeitsvorgänge der betreffenden Umsteuerventile
sowie des im Zylinderraum A herrschenden Drucks.
Die Pegel 2a, Neutral und 2b, die Pegel 24a und 24b sowie die Pegel 22a und 22b geben die jeweiligen
Stellungen der Richtungs-ümsteuerventile 2, 24 bzw. 22 an, wobei in Fig. 5 die Stellungsänderungen der
jeweiligen Umsteuerventile in dick ausgezogenen Linien eingezeichnet sind. Ein Innendruck P1 im
Zylinderraum A entspricht dem für die Ansteuerung des Preßzylinders 1 erforderlichen Druck und ist dem
Druck der Niederdruck-Hydraulikdruckwelle 3 gleich.
vr
Ein Druck P2 entspricht dem für den Preßvorgang erforderlichen Druck und ist dem Druck gleich, der vom
pneumatischen Verstärker 10 bei dem durch das Druckreduzierventil 21 gesteuerten Luftdruck A2 geliefert
wird. Ein Druck P3 entspricht dem Druck, der vom Verstärker 10 mit dem durch das Druckreduzierventil
25 gesteuerten Luftdruck A3 geliefert wird.
Beim Preß- oder Schließvorgang der hydraulischen Vulkanisierpresse werden zu einem Zeitpunkt ti die
Richtungs-Umsteuerventile 2, 24 und 22 in die Stellungen 2a, 24a bzw. 22a umgeschaltet. In der
Stellung 2a des Umsteuerventils 2 wird der Hydraulikdruck P1 dem Zylinder 1 zu dessen Aktivierung zugeführt.
Zu einem Zeitpunkt t2 steigt der Innendruck im Zylinderraum A auf den Druck P1 an. Unter diesen
Bedingungen verspannt bzw. schließt der Hydraulikzylinder 1 die Metall-Formteile. Danach wird zu einem
Zeitpunkt t3 Druckluft eines Drucks A3 über das in der Stellung 24a befindliche Umsteuerventil 24 dem
pneumatischen Verstärker 10 zugeführt, so daß dieser Hydraulikflüssigkeit des Drucks P3 liefert und damit
- der Innendruck im Zylinderraum A längs einer Kurve 16 gemäß Fig. 5 ansteigt. Wenn der im Zylinderraum A
herrschende Druck die gewünschte Größe P2 erreicht hat, d.h. zum Zeitpunkt t4, werden das Umsteuerventil
24 aus der Stellung 24a in die Stellung 24b und das Umsteuerventil 2 aus der Stellung 2a in die Stellung
"Neutral" umgeschaltet, so daß die Zufuhr von Druckluft des Drucks A3 zum pneumatischen Verstärker 10
beendet wird, während das Umsteuerventil 22 in seiner Stellung 22a verbleibt und damit die Druckluft des
Drucks A2 entsprechend dem gewünschten bzw. SoIl-35
Hydraulikdruck P2 liefert; infolgedessen wird der Zylinderraum A auf dem Hydraulikdruck P2 gehalten,
und der Arbeitsvorgang geht auf den Druckhalteschritt über.
Wenn während der Druckhalteperiode, d.h. während der Zeitspanne von t4 - t5, Druckflüssigkeit aus dem
Hydraulikkreis entweicht und damit der Druck im Zylinderraum A abfällt, wird der pneumatische Verstärker
(booster) 10 durch den über das Umsteuerventil 22 zugeführten Luftdruck A2 automatisch angesteuert,
um die Druckflüssigkeit zu liefern, bis der Druck im Zylinderraum A (wieder) den Solldruck P2
erreicht.
Während der Druckhalteperiode bleibt das Umsteuerventil 2 in der Stellung "Neutral", und das Umsteuerventil
24 wird in der Stellung 24b gehalten; nach Ablauf dieser Zeitspanne, d.h. zum Zeitpunkt t5,
schalten sodann die Umsteuerventile 2 und 22 zur Aufhebung des Spann- oder Schließdrucks in die
Stellungen 2b bzw. 22b um. Nach Aufhebung des Spannbzw. Schließdrucks wird auch die Rückströmsperre über
das Rückschlagventil 5 aufgehoben, so daß die Druckflüssigkeit aus dem Zylinderraum A über das Rückschlagventil
5 in Gegenrichtung ausströmen kann.
Es ist darauf hinzuweisen, daß das Umschalten des Pneumatik- bzw. Druckluftkreises vom Umsteuerventil
24 auf das Umsteuerventil 22, d.h. das Umschalten des Umsteuerventils 24 von der Stellung 24a in die
Stellung 24b zum Zeitpunkt t4 bei der beschriebenen Ausführungsform erfolgt, nachdem der Druckschalter
auf den Druck P2 gesetzt worden ist.
Eine Kurve 17 in Fig. 5 veranschaulicht den Anstieg des Hydraulikdrucks im Zylinderraum A für den Fall,
daß der pneumatische Verstärker 10 nur durch den
Luftdruck A2 entsprechend dem gewünschten Hydraulikdruck P2 angesteuert wird. Aus einem Vergleich der
Kurven 16 und 17 geht ohne weiteres hervor, daß erfindungsgemäß
die Druckanstiegszeit beträchtlich verkürzt werden kann.
Das Richtungs-Umsteuerventil 2 kann so abgewandelt
werden, daß auf seine Neutralstellung verzichtet wird und nur zwei Umsehaltschritte zwischen den Stellungen
2a und 2b erfolgen; dabei erfolgt das Umschalten aus der Stellung 2a in die Stellung 2b zum Zeitpunkt t5,
und das Umsteuerventil 2 bleibt vom Zeitpunkt t5 bis zum Zeitpunkt t7 in der Stellung 2b. Wahlweise kann
das Umsteuerventil 2 von ti bis t3 in der Stellung 2a gehalten, zum Zeitpunkt t3 in die Stellung "Neutral"
gebracht und von t3 bis t4 in der Stellung "Neutral"
gehalten werden. Weiterhin kann das Umsteuerventil 24 zum Zeitpunkt t3 in die Stellung 24a umschalten,
w um dann während der Zeitspanne von t3 bis t4 in der
Stellung 24a zu bleiben und zum Zeitpunkt t4 in die Stellung 24b umzuschalten, wobei es während der Zeitspanne
von t4 bis t8 (entsprechend t3) in der Stellung 24b gehalten werden kann. Weiterhin kann das Umsteuerventil
22 zum Zeitpunkt t4 in die Stellung 22a umgeschaltet, in dieser Stellung gehalten, sodann zum
Zeitpunkt t5 in die Stellung 22b umgeschaltet und während der Zeitspanne von t5 - t9 (entsprechend t4)
in der Stellung 22b gehalten werden. 30
Zusätzlich ist darauf hinzuweisen, daß eine Abnahme der Preßkraft des hydraulischen Preßzylinders 1 aufgrund
des normalen Entweichens von Hydraulikflüssigkeit dadurch verhindert werden kann, daß Hydraulikflüssigkeit
des höheren Drucks P2 durch die Hydraulikdruck-Erzeugungsvorrichtung bzw. den Verstärker 10
dem Zylinderraum A des Preßzylinders 1 zugeführt wird, so daß auf diese Weise die vom Preßzylinder 1 erzeugte
Preßkraft auf einer vorbestimmten Größe gehalten werden
kann. Außerdem führt eine Abnahme der Preßkraft des Preßzylinders 1 zu einer Vergrößerung der Strömungsmenge
der Hydraulikflüssigkeit (des Drucks P2) an der Seite des Hydraulikdruck-Speisekreises c in bezug auf
den Zylinderraum A des Preßzylinders 1; eine solche Preßkraftabnahme spiegelt sich ebenfalls empfindlich
in Form einer Zunahme der Zyklen bzw. Takte des Ver-10
stärkers 10 wider. Da diese Strömungsmengenvergrößerung von der Seite der hydraulischen Vulkanisierpresse
praktisch nicht beeinflußt wird, kann durch Vergleichen eines indirekt oder direkt gewonnenen Strömungsmengen-Meßsignals
für die Hydraulikflüssigkeit mit einem entsprechenden Setz- bzw. Einstellsignal (Sollwertsignal)
eine abnormale Abnahme der vom hydraulischen Preßzylinder erzeugten Preßkraft unter eine vorbestimmte
Größe zu einem frühen Zeitpunkt zweckmäßig
erfaßt und einer Alarmauslösung zugrundegelegt werden.
20
Erforderlichenfalls kann in einem solchen Störungsfall auch die hydraulische Vulkanisierpresse automatisch
abgeschaltet werden. Die Erfindung trägt damit weitgehend zur Verhinderung von Ausschußprodukten,
zum Gefahrenschutz usw. bei, so daß die Arbeits-25
leistung einer hydraulischen Vulkanisierpresse erheblich verbessert wird. Insbesondere beim Aufrechterhalten
einer Preßkraft in dem Fall, in welchem eine lange Vulkanisierzeitspanne von einigen 10 Minuten
bis zu mehreren Stunden erforderlich ist, wie dies
bei einer Reifen-Vulkanisierpresse der Fall ist, bietet die Erfindung somit deutliche Vorteile.
Claims (4)
- PatentansprücheHydraulische Vulkanisierpresse, gekennzeichnet durch einen pneumatischen Verstärker (10) zur Lieferung von Hydraulikdruck zu einem Hydraulikkreis an einer Druckbetätigungs- oder -beaufschlagungsseite eines hydraulischen Preßzylinders (1) in der Vulkanisierpresse, um den Preßzylinder (1) mit Druck zu beaufschlagen und seinen Druck zu halten, und durch eine Umschaltvorrichtung zum Umschalten von dem pneumatischen Verstärker (10) zugeführter Druckluft zwischen einem hohen (Luft-)Druckwert zur Verstärkung oder Anhebung eines Hydraulikdrucks auf einen gewünschten (Hydraulik-)Druckwert und einem niedrigen (Luft-)Druckwert zum Halten des gewünschten Hydraulikdrucks nach Erreichen desselben.
- 2. Vulkanisierpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltvorrichtung einen Luftdruck-Parallelspeisekreis mit Reihenschaltungen aus jeweils einem Druckreduzierventil (21, 25) und einem Richtungs-Umsteuerventil (22, 24), die parallel zueinander zwischen eine Druckluftquelle (20) und den pneumatischen Verstärker (10) geschaltet sind, umfaßt.
- 3. Vulkanisierpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Druckreduzierventil im Luftdruck-Parallelspeisekreis so voreingestellt (preset) ist, daß es Druckluft hohen Drucks zur Verstärkung des Hydraulikdrucks auf den gewünschten Druckwert liefert, und daß das andere Druckreduzierventil so voreingestellt ist, daß es Druckluft eines niedrigeren Drucks (als dem hohen Druck) zum Halten des gewünschten Hydraulikdrucks liefert.
- 4. Hydraulische Vulkanisierpresse, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnetdurch eine Hydraulikdruck-Erzeugungsvorrichtung 5(10) zur Lieferung von Hydraulikdruck zu einem Hydraulikkreis an einer Druckbetätigungs- oder -beaufschlagungsseite eines hydraulischen Preßzylinders (1) in der Vulkanisierpresse, um den Preßzylinder (1) mit Druck zu beaufschlagen und seinen Druck zu halten, und durch eine Warneinrichtung, die ein Meßgerät (Meßanordnung) (32, 33) zur Messung einer Strömungsmenge eines den Hydraulikdruck besitzenden Strömungsmittels und zur Lieferung eines Meßsignals, einen Geber (setter) (34, 35) zur Abgabeeines Setz- oder Einstellsignals für die Strömungsmenge, einen Komparator (36) zur Erzeugung eines Alarmsignals, wenn das Meßsignal das Setz- oder Einstellsignal übersteigt, und eine durch das Alarmsignal betätigbare Alarmeinheit (37) umfaßt.
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