DE3324336A1 - Stabilisierte pflanzenschutzmittel-suspensionen und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Stabilisierte pflanzenschutzmittel-suspensionen und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
Stabilisierte Pflanzenschutzmittel-Suspensionen
und Verfahren zu deren Herstellung.
Die Erfindung betrifft eine stabilisierte Pflanzenschutzmittel-Suspension,
die sehr lagerstabil ist und bei der Anwendung die Bedingungen für
die Wirkung der Wirkstoffe verbessert.
Es ist bekannt, daß von verschiedenen Verfahren zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln
das Spritzen am verbreitesten ist. Das Präparat mit dem für die gewünschte Wirkung erforderlichen Wirkstoff wird in einer Flüssigkeit,
zweckmäßig in Wasser, verteilt. Der in Wasser unlösliche Wirkstoff
wird, nachdem er in eine entsprechend feinverteilte Form gebracht
worden ist. in Form einen Suspension versprüht.
Die Herstellung der Spritzbrühe erfordert große Sorgfalt. Es ist sehr
wichtig, daß der Wirkstoff in der Spritzbrühe in gleichmäßiger Verteilung vorliegt. Zu diesem Zweck werden gewöhnlich verschiedene Netzmittel und/
oder Dispergiermittel eingesetzt, die zum Teil bei der Herstellung der
Pflanzenschutzmittel zugesetzt, zum Teil bei der Herstellung der Spritzbrühe als sogenannte Tankadditiva angewendet werden. Als Tankadditiva
werden auch wirkungssteigernde Stoffe eingesetzt, zu denen auch verschiedene öle gehören, die das Haften der Wirkstoffe an den Pflanzenteilen
und/oder die Aufnahme der Wirkstoffe verbessern (Gß-PS 1 190 614). Die für die Anwendung in Spritzbrühen vorgesehenen wasserunlöslichen Wirkstoffe
kommen in zwei Formen in den Handel: als sogenannte benetzbare
Spritzpulver (WP) und als sogenannte stabile Suspensionen (FW). Letztere werden., vor allem weil sie sich leicht verdünnen lassen, bzw. weil sie
nicht stäuben, in steigendem Maße verwendet.
Schwierigkeiten bereitet jedoch, daß die unlöslichen Wirkstoffe zum Absetzen
neigen. Die Suspensionsstabilität wird gewöhnlich durch verschiedene Zusätze erhöht. Die als stabile Emulsionen formulierten Mittel enthalten
außer dem feinverteilten, staubfein gemahlenen festen Wirkstoff noch
Dispergiermittel,
Netzmittel,
Gefrierschutzmittel sowie
die Konsistenz (Schüttbarkeit) verbessernde Mittel. Alle diese Zusätze stellen wasserlösliche Festsubstanzen oder Flüssigkeiten
dar.
Es wurde nun gefunden, daß die Trennung der Einzelteilchen der Festsubstanz
voneinander und deren Schwebefähigkeit in Wasser durch eine geeignete ausgewählte, in Wasser ebenfalls nicht lösliche, aber zu feinen
Tropfen emulgierte Flüssigkeit erhöht und damit eine Erhöhung der Lagerungsfähigkeit
des Präparates und der (nachfolgend näher erläuterten) Dauerstabilität nach längerer Lagerung erzielt werden kann.
Es handelt sich dabei um ein Zweiphasensystem, das wenigstens drei
Komponenten enthält und für das charakteristisch ist, daß die eine Phase von dem im dispergieren Zustand vorliegenden festen Wirkstoff und die
andere Phase von einer aus mindestens zwei Komponenten bestehenden Emulsion gebildet wird. Die Bezeichnungen Phase und Komponente werden hier
in der Weise gebraucht, daß als Phase die sich im Aggregatzustand makroskopisch voneinander unterscheidenden Bestandteile, als Komponente
die Stoffart verstanden werden soll. Die als Phase bezeichnete Emulsion
besteht aus zwei miteinander nicht oder nur sehr beschränkt mischbaren Flüssigkeiten, von denen die eine in Form feiner Tröpfchen gleichmäßig
in der anderen verteilt ist. Im Sinne der oben genannten Definition ist das System makroskopisch als eine Phase zu betrachten.
Die physikalischen und chemisch-physikalischen Eigenschaften werden einerseits
von der Formulierung des Pflanzenschutzmittels, andererseits von der unmittelbaren landwirtschaftlichen Anwendung bestimmt. Maßzahlen
für diese Eigenschaften sind die mit der Stabilität des Systems zusammenhängenden
Parameter und rheologischen Kennwerte.
Es wurde festgestellt, daß die Teilchengrößenverteilung der Komponenten die
die Phasen bilden, die dann optimal ist, wenn die Teilchengröße der festen Phase und die der Teilchengröße der in der Emulsion befindlichen
dispergierten Phase in eine Größenordnung fallen; im Optimalfall sind
die durchschnittlichen Teilchengrößen dieser beiden Phasen identisch
oder annähernd identisch.
Es wurde ferner gefunden, daß mehrere Vorteile erzielt werden, wenn man
als wasserunlösliche Flüssigkeit, die uie Stabilität der Suspoemulsion
erhöht, ein öl, zweckmäßig Paraffinöl. einsetzt: und zwar Erhöhung der
Suspensionsstabilität des Pflanzenschutzmittels und -fer Haftfähigkeit
des Mittels auf der Pflanze. Außerdem setzt die bereits erwähnte Additivwirkung
ein. Als Öl kann pharmazeutisches Weißöl verwendet werden.
Die Formulierungen der Erfindung weisen eine ausgezeichnete physikalische
und chemisch-physikalische Stabilität auf. Sie können mit oder ohne Wasserzusatz
verwendet werden.
Hn eine optimale Teilchenverteilung in der dispersen Phase der Emulsion
zu erzielen, werden obenflächenaktive Stoffe geeigneter Qualität und Quantität zugesetzt und/oder große Scherkräfte ausübende Vorrichtungen
(Umfangsgeschwindigkeit wenigstens 5 m/s) eingesetzt. Darauf wird in den Ausführungsbeispielen näher eingegangen. Eine Suspoemulsion (Konzentrat)
kann z.B. folgende Zusammensetzung haben:
Pflanzenschutzmittelwirkstoff(e) etw« 10 - 60 Gew.% ölige Phase etwa 5 - 3G Gew.%
Pflanzenschutzmittelwirkstoff(e) etw« 10 - 60 Gew.% ölige Phase etwa 5 - 3G Gew.%
Emulgator(en) etwa 0 - 10 Gew.%
HiIfsstDffCe) etwa 10 - 20 Gew.%
Wasser ad 100 Gew.%.
Beispiele für Pflanzenschutzmittelwirkstoffe sind: Fungizide
a) nicht-systemische Fungizide, wie Dithiocarbamate und Thiuramsulfide
(z.B. Basfungin, Dithane 445, TMTD), N-Trichlormethylrnercapto-Verbindungen,
wie Phthalimid-Derivate (z.B. Captan), Sulfonamid-Derivate (z.B.
Euparen), Imidazol- und Guanidin-Derivate (z.B. Dodin), aromatische Nitrile
(z.B. Delan), aromatische Nitroverbindungen (z.B. Botran), sonstige
nicht-systemische organische Fungizide (z.B. chloranilinsubstituierte
Heterocyclen), Kupfer- und Schwefel■enthaltende anorganische Fungizide
(z.B. Morestan),
b) systemische Fungizide Benzimidczol-Derivate (z.B. Benomil, BCM),
Anilide (z.B. Mebenil), Pyrimidin-Derivate (z.B. tithirimol).
Morpholin-Derivate (z.B. Calixin), Piperazin-Derivate (z.B. Triforin),
Phosphorsäureester-Derivate (Pyrazophos).
Herbizide
Systemische Herbizide:
halogenierte aliphatische Säuren (z.B. Na-Ta), Phenoxya1kancarbonsäuren und ihre Derivate (z.B. 2,4 D),
Phenoxyäthanol-Derivate (z.B. 2,4-Des), aromatische Carbonsäuren und ihre Derivate (z.B. Amiben, Bromoxynil),
Carbamate (z.B. PFC),
Thiolcarbamate (z.B. EPTC), Carbamid-Derivate (z.B. PFC),
Thiocarbamate (z.B. EPTC), Carbamid-Derivate (z.B. Chlorbromuron),
substituierte Pyridazone (z.B. Pyrazon), substituierte Uracyl-Derivate (z.B. Venzar),
Triazin-Derivate (z.B. Cianazin).
Insektizide
chlorierte Kohlenwasserstoffe (z.B. HCH).
phosphorhaltige organische Insektizide (z.B. Etoprop und Phorat).
Carbamate,
Harnsäureester (z.B. Carbofuran, Dioxacarb).
sonstige organische Insektizide.
Die- in der Aufzählung enthaltenen Handels- und Trivialnamen entsprechen
folgenden chemischen Bezeichnungen:
Basfungin - Ammoniumkomplex von Prcpylen-bis-dithiocarbamat und Zinkpropylen-bis-dithiocarbamat,
Dithane M-45 = gemischtes Äthylen-bis-dithiocarbamat von Mangan und Zink,
TMTD = Tetramethylthiuramidisulfid, Captan = N-Trichlormethylthio-tetrahydrophthalimid,
Euparen - N^-Dimethyl-N'-phenyl-N'-Cfluordichlor-nieihylthioj-suifamid,
Dodin = Dodecylguanidinacetat,
Delan - 1 ^-Dithioanthrachinon-^S-dicarbonitril,
Botran = 2,6-Dichlor~4-nitroanilin,
Morestan = G-Methyl-chinoxalin-Z^-dithiolcyclocarbonat,
Benomil -- i-Butylcarbamoyl^-icarbomethoxyaminoJ-ben^imidazol,
BCM = 2-CarbomethoxyarnirK)-benzimidazol,
Mebenil = o-Toluylanilid,
Ethirimol = 5-n-Butyl-2-a^:hylamino-64iydroxy-4-methyIpynmidin,
Calixin = N-Tridecyl^.G-dimethylmorpholin,
Triforin = N5Nf-bis-(Formamido-2,2,2-trichloräthyl)-piperazin,
Pyrazophos = 2-0,0-Diäthyl-0-(6-äthoxycarbcirpoyl)-5-methyl-pyrazolo-
/2,3-a/pyrimidin-2,2-yl-phosphorthionat:
Na-Ta = Natriumtrichloracetat,
2,4-D = 2.4-Dichlorphenoxyessigsäure,
2,4-Des = 2,4-DichlorphenoxyäthylnatriumsuIfat.
Amiben = S-Araino^^-dichlorbenzoesäure,
Brornoxynil = 3,5-Dibrorn-4-hydroxy-benzonitril,
PFC = Phenylcarbaminsäureisopropylester,
EPTC = S-Äthyl-N.N-di-n-propylthiolcarbdrnat,"
Na-Ta = Natriumtrichloracetat,
2,4-D = 2.4-Dichlorphenoxyessigsäure,
2,4-Des = 2,4-DichlorphenoxyäthylnatriumsuIfat.
Amiben = S-Araino^^-dichlorbenzoesäure,
Brornoxynil = 3,5-Dibrorn-4-hydroxy-benzonitril,
PFC = Phenylcarbaminsäureisopropylester,
EPTC = S-Äthyl-N.N-di-n-propylthiolcarbdrnat,"
Chlorbromuron = 4-(4-Brom-3-chIorphenyl)-N'-rriethüxy-i'i'-methylharnstQff,
Pyrazon = 1-Phenyl-^-amino-S-chlorpyridazon (6),
Venzar = S-Cyclohexyl-S^-trimethylenuracil,
Cianazi η = 2-(4-Chlor-6-äthylamino-s-triazin-2-yl-amino)-2-niethyl-propionitril,
Venzar = S-Cyclohexyl-S^-trimethylenuracil,
Cianazi η = 2-(4-Chlor-6-äthylamino-s-triazin-2-yl-amino)-2-niethyl-propionitril,
HCH = 1,2,3,4,5,6-Hexachlorcyclohexan,
Profos oder Etoprop = SjS-Dipropyl-o-äthyldithiophosphat,
Phorat = 0,0-Diäthyl-S-äthylthiornethyldithiophosphat,
Carbofuran = 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranyl-methylharnstoff, Dioxacarb = 2-(1,3-Dioxolan-2-yl)-phenyl-N-methyl-harnstoff.
Profos oder Etoprop = SjS-Dipropyl-o-äthyldithiophosphat,
Phorat = 0,0-Diäthyl-S-äthylthiornethyldithiophosphat,
Carbofuran = 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranyl-methylharnstoff, Dioxacarb = 2-(1,3-Dioxolan-2-yl)-phenyl-N-methyl-harnstoff.
Um entsprechende rheologische Eigenschaften zu gewährleisten, müssen
durchschnittliche Teilchengröße der festen Phase und Teilchengröße der dispersen Komponente der Emulsionsphase in eine Größenordnung fallen. Je größer der Gehalt an Feststoff isL, desl.o weniger Öl. ist. erforderlich. Die rheologisehen Eigenschaften eines 60 Gew.% Feststoff und 5 Gew.% öl enthaltenden Präparates sind identisch mit denen eines Präparates, das
durchschnittliche Teilchengröße der festen Phase und Teilchengröße der dispersen Komponente der Emulsionsphase in eine Größenordnung fallen. Je größer der Gehalt an Feststoff isL, desl.o weniger Öl. ist. erforderlich. Die rheologisehen Eigenschaften eines 60 Gew.% Feststoff und 5 Gew.% öl enthaltenden Präparates sind identisch mit denen eines Präparates, das
10 Ciew.% Feststoff und 30 Üew.% 01 enthält, in dem Feststoff bereich zwischen
10 und 60 Gew.% kann jedem Feststoffwert in annähernd linearem Zusammenhang
ein ölgehalt zwischen 30 und 5 Gew.% zugeordnet werden.
Die Erfindung betrifft auch die Herstellung von stabilisierten Pflanzenschutzmittel-Suspensionen,
wonach man
zu der den Wirkstoff, die wasserlöslichen Hilfsstoffe, wie oberflächenaktive
Stoffe, gegebenenfalls Emulgiermittel, Dispergiermittel, Stoffe
zum Einstellen der Viskosität und Schutzkolloide in entsprechend feiner
Verteilung enthaltenden Suspension
die öl und gegebenenfalls Emulgator und/oder Wasser enthaltende Phase
gibt und
die beiden Phasen (Suspension und Öl-enthaltende Phase) in einem eine
große Scherkraft ausübenden Mischer miteinander vermischt, wobei die erhaltene stabilisierte Suspension gewünschtenfalls mit weiteren Hilfsstoffen.
wie Stoffen zum Einstellen der Viskosität. Antischaummitteln, Schutzkolloiden, oberflächenaktiven Stoffen und/oder Dispergiermitteln versetzt
werden kann.
Mit dem Verfahren gemäß Erfindung wird eine Suspoemulsion erhalten, deren
Stabilität größer als die der üblichen Produkte ist. Die mit den Produkten der Erfindung hergestellten Anwendungsformen sind für Spritzen. Beizen
und die Bodenbehandlung sowie für weitere Technologien des Ausbringens von Pflanzenschutzmitteln optimal geeignet.
Für die Technologie des Spritzens bedeutet optimal, daß die Sprühtröpfchen
fein verteilt sind, ihre Verdunstung vermindert und ihre Haftfestigkeit erhöht ist, so daß eine maximale biologische Wirkung erreicht wird.
Da der Wirkstoff fest und dauerhaft an den Pflanzenteilen haftet, können
auch die eingesetzten Mengen verringert werden.
Für die Technologie des Beizens bedeutet optimal, daß die Suspoemulsion
gut in die Technologie eingefügt werden kann. An dem gebeizten Saatgut
bleibt das Beizmittel haften, stäubt nicht ab und erleichtert dadurch die Unterscheidung zwischen gebeiztem und ungeheiztem Saatgut. Die biologische
Wirkung wird ernöht, Phytotoxizität wurde nicht beobachtet.
Bei Bodenbehandlungstechnologien bedeutet optimal, daß das Präparat der
Erfindung zusammen mit kombinierten Bodendesinfektionsmitteln, Kunstdünger und Herbiziden ausgebracht werden kann, dabei den Verteilungsgrad
erhöht und wegen seiner, die Verdunstung herabsetzenden Wirkung, die Bedingungen
für ein sicheres Arbeiten verbessert.
Die Beispiele zeigen, daß das in emulgiertem Zustand verwendete öl die
Suspension in nicht vorhersehbarer Weise stabilisiert. Diese überraschende Wirkung soll an Hand von zwei an sich bekannten pflanzenbiologischen
Mitteln erläutert werden. Der Anwendungsurnfang der Erfindung ist jedoch
nicht auf diese Beispiele beschränkt.
In den einzelnen Beispielen werden die Suspensionen dar pfIdnzenbiologischen
Mittel mit denen verglichen, die zusätzlich noch die die Stabilität
steigernde ölige Emulsionsphase enthalten. Die für die Eigenschaften der Suspensionen charakteristischen chemisch-physikalischen Parameter
wurden sofort nach der Herstellung gemessen. Dann wurden die Suspensionen in je drei gleiche Teile geteilt und bei +200C, -100C bzw. +5O0C einen
Monat gelagert. Danach wurden die Parameter erneut bestimmt. Von den Parametern wurden diejenigen ausgewählt, die für die Stabilität der Suspension
und ihre Anwendung beim Pflanzenschutz am charakteristischsten sind. Die Schwebefähigkeit wurde mit der zur Einstufung von Pflanzenschutzmitteln
allgemein üblichen CIPAC-Methode bestimmt (0,5 Gew.% Wirkstoff in
250 ml Wasser mit Standardhärte). Die Neigung zum Absetzen wurde durch
den Wert "abgesetzte Menge in %" und durch den Zustand des abgesetzten Bodensatzes charakterisiert. Die prozentuale Menge an abgesetztem Material
wurde bestimmt, indem 300 g der Suspension in ein verschließbares Glasgefäß von etwa 40 mm Durchmesser und 500 ml Volumen gefüllt wurden und
die Dicke der Schicht visuell bestimmt wurde, die keine feste Phase enthielt.
Dieser Wert wurde auf die gesamte Höhe der Suspension bezogen. Die Kennzeichnung "Abgesetztes" bedeutet, daß die feste Phase in Erscheinung
tritt. Von den rheologischen Eigenschaften wurde die Viskosität (als Auslaufzeit in Sekunden, gemessen im DIN-Becher mit 4 mm Düse) gemessen.
Die durch die unterschiedlichen Wärmebolcistungen verursachten Veränderungen
in der Teilchengröße wurden mit nassen Ul tra schal !sieben (Meischenweite
5 und 10 μ) bestimmt. Die gemäß den Beispielen hergestellten Korn-
- ίο -
posit ionen wurden auch daraufhin untersucht, ob der Wirkstoffgehalt
durch die Wärmebelasturiy verringert wird. Da aber die Unterschiede zwischen
dem Wirkstoffgehalt vor und nach der Wärmebelastung noch innerhalb
der Fehlergrenzen der Bestimmung lagen, wurden diese Meßwerte bei der Auswertung nicht berücksichtigt.
Die gemäß Erfindung verwendeten Ausgangsfeststoffe haben vorzugsweise
eine Teilchengröße von 1 bis 10 μ.
Es wurden 690 g einer wäßrigen Carbendazim-Suspension verwendet. (Zusammensetzung: 200 g 2-(Carbomethoxyamino)-benzimidazol, 27 g mit
Äthylenoxyd gebildeter Nonylphenolpoly-(glykoläther) (Tensilin 080).
58 g Ammoniumchlorid und Wasser)
Die 690 g der Carbendazim-Suspension wurden mit 16 g des Adduktes von
Ca-Alkylarylsufonat und einem nichtionischen Tensid (Atlox 4868 B) versetzt.
In einem anderen Gefäß löste man 19 g Alkylarylpolyätheralkohol des HLB-Wertes 10,4 (Triton X-45) in 198 g pharmazeutischem Weißöl und
vermischte die erhaltene Lösung in einem eine große Scherkraft ausübenden Mischer (Umfangsgeschwindigkeit 15 m/s) gleichmäßig mit der Carbendazim-Suspension.
In einer Mischung aus 56 g A'thylenglykol und 17 g Wasser löst man mit Hilfe eines ähnlichen Mischers 2 g anionisches PoIysaccharid
(Tensiofix 821) und vermischt die erhaltene Lösung mit der
Suspension. Schließlich wurde die Suspension durch Zusatz von 2 g des AntischaummitteIs Tensiofix L 051 schaumfrei gemacht.
Die oben angegebenen Eigenschaften dieser Suspension wurden untersucht.
Dann teilte man die Suspension in drei gleiche Teile, lagerte sie bei
-1O0C, +2O0C bzw. +500C und bestimmte erneut die Kennwerte. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch die Lösung des Alkylarylpolyätheralkohols
in 198 g pharmazeutischem Weißöl durch die entsprechende Menge (207 g) Wasser ersetzt. Die Prüfung wurde in der in Beispiel
1 angegebenen Weise durchgeführt. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 1 angegeben.
Tabelle 1 | von einem Monat | |
Eigenschaftsänderungen durch | Temperaturbelastung | Bodensatz |
Untersuchte Probe | Abgesetztes in Prozent |
0 0 |
sofort nach der Herstellung Beispiel 1 Beispiel 2 |
0 0 |
0 0 |
bei +2O0C Beispiel 1 Beispiel 2 |
0 1,2 |
0 0 |
bei +500C Beispiel 1 Beispiel 2 |
0 16,2 |
0 0 |
bei -100C Beispiel 1 Beispiel 2 |
0 10,0 |
|
Beispiel 3 | ||
In einer Lösung von 730 g Wasser und 100 g Glycerin wurden 120 g Na-ligninsulfonat
(Borresperse N oder Borresperse NA) gelöst und in der erhaltenen Lösung mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 20 m/s 800 g 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranylmethylcarbamat
(nachfolgend Carbofuran genannt) suspendiert.
Die Suspension wurde in eine Kugelmühle (Attntor) (Leervolumen 2,5 Liter)
mit Siliquarzit-Kugeln (Durchmesser 1.5 - 1,2 mm) gegeben und bei
einer Drehzahl von 700 min" 1.5 Stunden gemahlen. Dann wurden die Kugeln
durch Filtrieren aus der Suspension entfernt.
Zu 875 g der so erhaltenen Suspension wurden zunächst 30 g äthoxyliertes
und hydriertes Rizinusöl (Chremophor RH 60) und dann noch 81 g pharmazeutisches
Weißöl und 9 g Fettalkoholpoly-(glykoläther) (Emuisogen M)
gegeben. Danach wurde die Suspension in dem große Scherkräfte entwickelnden Mischer 2 Minuten homogenisiert und schließlich mit 5 g Polyvinylpyrrolidon)
(Piasdon K co) versetzt.
Temperatu'belastungen und Messungen wurden in der in Beispiel 1 beschrie-
benen Weise durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2.. zusammengestellt.
Es wurde wie in Beispiel 3 verfahren, jedoch statt des Öls und des Fettalkoholpolyglykoläthers
die entsprechende Menge (90 g) Wasser verwendet. Die Temperaturbelastungeh und die Msssungen wurden in der bereits beschriebenen
Weise durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 enthalten.
Tabelle 2 | von einem Monat | |
Eigenscheftsänderungen durch | Temperature 1 astung | Bodensatz |
Untersuchte Probe | Abgesetztes in Prozent |
0 0 |
sofort nach der Herstellung Beispiel 3 Beispiel 4 |
0 0 |
0 0 |
bei +200C Beispiel 3 Beispiel 4 |
1,3 25.0 |
0 hart |
bei +500C Beispiel 3 Beispiel 4 |
1,0 12 |
0 hart |
bei -100C Beispiel 3 Beispiel 4 |
- 5,6 9,2 |
|
Beispiel 5 | ||
Das gemäß Beispiel 1 hergestellt, 20 % Carbendazim enthaltende Fungizid
wurde als Spritzmittel eingesetzt. Auf 200 m großen Versuchsparzellen
wurde die Petersiliensorte "Berliner Halblange" mit dem Präparat der Erfindung
gegen Mehltau (Erysiphe umbell iferarum) besprüht. Die Aufwandmenge
betrug 600 l/ha Spritzbrühe. Nach der Behandlung wurden Befallsgrad und Befall in Prozent bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3
zusammengestellt.
I | Dosis (l/ha) |
-- | - | 14 - | Befallgrad | 3324336 | |
2,0 | Tabe 1 | 0,28 2,70 |
|||||
Befal | 1 in Prozent | ||||||
Behandlung | 27,0 97.5 |
Fi | |||||
gemäß Erfindung Kontrolle |
ai · fi | ||||||
Skalenwerte der Bewertungsskale.
Häufigkeit der einzelnen Skalenwerte.
Gesamtzahl der untersuchten Pflanzen.
Häufigkeit der einzelnen Skalenwerte.
Gesamtzahl der untersuchten Pflanzen.
Das gemäß Beispiel 1 hergestellte, 20 Qevi.% Carbendazim enthaltende Fungizid
wu'-de als Beizmittel gegen die Keimkrankheiten von Mais (Fusarium
sp.) verwendet. Zu dem Zweck wurden die Maiskörner, deren innerer und äußerer 3efallsgrad (Fusarium) 29 % betrug, mit dem Fungizid gebeizt.
Die Wirkung gegen Fusarium sp. wurde in Laborversuchen getestet; außerdem wurden Freilandversuche zur Einschätzung der Aktivität der einzelnen
Behandlungen vorgenommen. Die Wirkung des erfindungsgemäßen Präparates wurde mit der Wirkung von bekannten Fungiziden in beträchtlichen Dosen
verglichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 enthalten.
Dosis kg/t |
Tabelle 4 | Pflanzen/m Mais |
Pflanzen/m Hirse |
|
Behandlung | 3,0 | Fusariumbefall % (Mais) |
7,5 | 8,3 |
gemäß Erfindung | 2.U | 3 | 7,8 | 8,1 |
Orthocid 50 WP | 2,0 | 8 | 7.5 | 8,42 |
Dithane M-45 | 3.0 | 3 | 7,3 | ■ - |
Buvishield K | _ | 4 | 6.2 | 6.5 |
Kontrolle | 29 | |||
Das Präparat Buvishield K enthält als Wirkstoff 30 Gew.% Captan und
außerdem adhäsive Zusätze.
Das gemäß Beispiel 3 hergestellte, 40 Gew.% Carbofuran enthaltende Insektizid
wurde als Beizmittel eingesetzt. Mit dem Mittel wurde Maissaatgut gebeizt und das gebeizte Saautgut mit einer Sämaschine (IHC) in einer
Menge von 18,9 kg/ha ausgesät. Gewertet wurde die Wirkung gegen Drahtwürmer (Agriotes sp.), Frittfliegen (Ascinella frit) und Blattläuse ; die
Anzahl Pflanzen pro Meter Saatreihe und der Erntertrag wurden bestimmt. Die Ergebnisse sind in - Tabelle 5 angegeben.
Parameter1 | gemäß Erfindung (χ) |
CHINOFUR (XX) |
Kontrolle |
Drahtwürnier Stck./m vor der Behandlung nach der Behandlung |
16,3 5,0 |
18,7 4,3 |
20,7 18,8 |
Blattlausbefall bestimmt an 4 χ 100 Pflanzen |
1,1 | 2,1 | 9,0 |
Anzahl der Pflanzen auf 10 m im Alter von 3-5 Blättern |
35,5 | 34,3 | 34,6 |
Ernteertrag t/ha | 10,2 | 9,8 | 7;340 |
Cx) =0,4 kg Wirkstoff/ha |
(xx) = Chinofur 10 G ist ein 10 Gew.% Carbofuran enthaltendes Granulat,
es wurde in einer Menge von 1 kg/ha eingesetzt.
Das gemäß Beispiel 3 hergestellte, 40 Gew.% Carbofuran enthaltende Präparat
wurde als Mittel zur Bodenbehandlung eingesetzt. Dazu wurde die Formulierung einmal an sich, zum anderen zusammen mit einem Herbizid in
einer Maiskultur ausgebracht. Zum Ausbringen wurde eine Spritzvorrichtung des Typs 1005 verwendet und der Wirkstoff mittels schräg gestellter
Scheiben in eine Tiefe von 4 - 6 cm eingearbeitet. Gewertet wurde die Wirkung gegen Drahtwürmer, Frittfliegen und den Maisschädling
Tanymecus dilaticollis. Ferner wurde der Ernteertrag bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 6 angegeben.
Behandlung | Dosis l/ha |
Wi r k u Drahtwurm |
ng , % Frittfl. |
Tanymecus | Ertrag kg/ha |
A > | 5,0 | 83,3 | 83,0 | 77,2 | 7650 |
Alirox 80 EC | 7,0 | - | - | - | 6710 |
Tankkombination aus A und Alirox |
v5,0 + 7,0 | 80,0 | 88,8 | 72,7 | 7010 |
A und A'.irox. nachein ander aufgebracht |
5,0 + 7,0 | 88,9 | 75,0 | 73,4 | 7050 |
Chinofur 10 G | 20,0 | 94,4 | 83,3 | 81,2 | 7690 |
Kontrolle | — | — | 6010 |
*)
A ' Präparat gemäß Beispiel 3
A ' Präparat gemäß Beispiel 3
Alirox A 80 EC: 80 % Butylat enthaltendes, pre emergence anzuwendendes
Herbizid
Chinofur 10 G: 10 % Carbofuran enthaltendes Granulat
Chinofur 10 G: 10 % Carbofuran enthaltendes Granulat
Claims (8)
1) Stabilisierte Pflanzenschutzmittel-Suspension, dadurch gekennzeichnet, daß sie
10-60 Gew.% eines oder mehrerer Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe,
30-5 Gew.% ölige Phase.
0-10 Gew.% Emulgiermittel,
0-10 Gew.% Emulgiermittel,
10 - 20 Gew.% üblicherweise verwendete Hilfsstoffe und Wasser
bis zu 100 Gew.% enthält, wobei mit steigender Feststoffkonzentration die ölkonzentration abnimmt.
2) Pflanzenschutzmittel-Suspension nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Pflanzenschutzmittelwirkstoff 2-(Ca>"bomethoxamino)-benzimidazol,
gegebenenfalls zusammen mit anderen fungiziden Wirkstoffen enthält.
3) Pflanzenschutzmittel-Suspension nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Pflanzenschutzmittelwirkstoff 2,2~Dimethyi-2,3-dihydrobenzofuran-7-yl-methyl-carbamat
enthält.
4) Pflanzenschutzmittel-Suspension nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Öl tierische, pflanzliche oder Mineralöle enthält.
5) Pflanzenschutzmittel-Suspension rwch Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie5 als Öl Pdm ff inöJ, ph.irrrici/iMjI. ischei, WeittöJ, Sojaöl, Rcspsöl.
Sonnenblumenöl und/oder Fischöl onüidlL.
6) Verfahren zur Herstellung der stabilisierten Pflanzenschutzmittel-Suspensionen
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zu der den Pflanzenschutzmittelwirkstoff. die wasserlöslichen HiIfsstoffe-,
wie oberflächenaktive Stoffe, gegebenenfalls Emulgator, Dispergiermittel.
Stoffe zum Einstellen der Viskosität und Schutzkolloide in entsprechend feiner Verteilung enthaltenden Suspension
die Öl und gegebenenfalls Emulgator und/oder Wasser enthaltende Phase
gibt und
die beiden Phasen (Suspension und öl-enthaltende Phase) in einem Mischer
mit großer Schwerkraft miteinander vermischt, wobei die erhaltene stabilisierte Suspension gewünschtenfalls mit weiteren
Hilfsstoffen, wie Stoffen zum Einstellen der Viskosität, Antischaummitteln,
Schutzkolloiden, oberflächenaktiven Stoffen und/oder Dispergiermitteln vermischt werden kann.
7) Verfahren nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch die Verwendung einer
Emulgator enthaltenden Suspension.
8) Verfahren nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch die Verwendung einer
Emulgator enthaltenden Öl-enthaltenden Phase.
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