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Anschluß freie Toilette.
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Die Erfindung betrifft eine anschlußfreie Toilette mit einem unterhalb
eines Toilettenbeckens angeordneten und mit ihm durch eine Öffnung verbundenen Fäkalientank.
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Da derartige Toiletten anschlußfrei sind, müssen sie in regelmäßigen
Zeitabständen gewartet werden, wobei insbesondere der Fäkalientank entleert werden
muß, in welchem die Fäkalien von einer bakteriziden und geruchshemmenden Flüssigkeit
bedeckt werden. Es hat sich nun gezeigt, daß trotz regelmäßiger Wartung nicht auszuschließen
ist, daß sich die Fäkalien im Fäkalientank unterhalb der Verbindungsöffnung zwischen
Toilettenschüssel und Fäkalientank auftürmen. Dies hat einerseits den Nachteil,
daß das Fassungsvermögen des Tanks nicht ausgenützt wird, andererseits ergibt sich
dadurch eine bakterielle Gefährdung der Toilettenbenutzer, weil die Fäkalien nicht
mehr vollständig von der Desinfektionsflüssigkeit bedeckt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu überwinden
und eine anschlußfreie Toilette so auszugestalten, daß sich unterhalb der Öffnung
keine sich auftürmende Fäkalienansammlung ausbilden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß im Fäkalientank ein Räumelement
angeordnet ist, welches derart beweglich gelagert ist, daß seine Bewegungsbahn zumindest
annähernd den Bereich unterhalb der Öffnung und nahe dem Boden des Fäkalientanks
bestreicht.
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Durch die Bewegung des Räumelements kann eine Fäkalienansammlung unterhalb
der Öffnung aufgelöst und im Tank verteilt werden.
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Vorzugsweise ist das Räumelement um eine Achse drehbeweglich gelagert
und nach einer zweckmäßigen Weiterbildung in einem Sektor um die Achse hin und hergehend
beweglich, wobei die Achse etwa vertikal oder etwa horizontal angeordnet sein kann.
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Zwar besteht die Möglichkeit, das Räumelement über ein vom Benutzer
der Toilette bewußt zu betätigendes Element, z.B. einen Handhebel oder ein Pedal,
zu bewegen. Die Erfahrung zeigt jedoch, daß in einem solchen Fall die Betätigung
oft unterbleibt. Da andererseits die regelmäßige Betätigung des Räumelements im
Interesse der Gesundheit der Toilettenbenutzer anzustreben ist, besteht eine besonders
zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltung darin, daß das Räumelement über eine
zur Bewegungsübertragung geeignete Verbindung mit einem bei der Benutzung der Toilette
zwangsweise bewegten Bauelement der Toilette zum Abgriff der Bewegung dieses Bauelements
verbunden ist.
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Wenn das Räumelement bei einmaliger Betätigung über seinen gesamten
Bewegungsbereich bewegt wird, kann dies gegebenenfalls so viel Kraft erfordern,
daß dies den Betätigungskomfort stört bzw. als lästig empfunden wird. Eine weitere
zweckmäßige Ausgestaltung besteht deshalb darin, daß die zur Bewegungsübertragung
geeignete Verbindung ein Schrittschaltwerk umfaßt, welches jeweils durch eine Bewegung
des Bauelements um einen Schritt weiterschaltbar
ist, und daß ein
Bewegungszyklus des Räumelements mehrere Schritte des Schrittschaltwerks erfordert.
Dabei kann das Schrittschaltwerk vorzugsweise ein Sperrklinkengetriebe sein. Zur
Erzeugung einer hin- und hergehenden Bewegung des Räumelements kann an diesem und
am Sperrklinkenrad exzentrisch ein starrer Lenker angelenkt sein.
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Die Bewegung für die Betätigung des Räumelements kann von verschiedenen
geeigneten Bauelementen der Toilette abgegriffen werden, besonders geeignet ist
hierfür die Tür, weil bei dieser mit großer Sicherheit erwartet werden kann, daß
sie vom Benutzer tatsächlich betätigt wird.
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Eine andere zweckmäßige Lösung für die Betätigung des Räumelements
besteht darin, daß die Bewegung zur Betätigung des Räumelements von einem hydraulischen
Stellmechanismus abgegriffen wird, der seinerseits durch den Druckimpuls in der
Spülleitung bei Betätigung der Spülung bewegbar ist. Der Stellmechanismus kann über
eine Membran mit der Spülleitung verbunden sein und kann z.B. mit seinem anderen
Ende zur Betätigung an das Schrittschaltwerk angeschlossen sein.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung.
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Anhand der nun folgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele der Erfindung wird diese näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 einen schematischen Vertikal schnitt durch den unteren
Bereich einer Toilettenkabine, Fig. 2 eine schematische Draufsicht in Richtung des
Pfeils II in Fig. 1 und Fig. 3 eine hydraulische Betätigungsvorrichtung für eine
Ausführungsform der Erfindung.
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Das Gehäuse einer Toilettenkabine ist insgesamt mit 10 bezeichnet
Kabinen mit anschlußfreien Toiletten sind bekannt und es wird deshalb nicht für
erforderlich gehalten, die Kabine insgesamt näher zu erläutern. Die Kabine ist etwa
in Form eines hochkant gestellten Quaders ausgebildet, besitzt an einer Seite eine
Türöffnung und ist mit einer um eine vertikale Achse verschwenkbaren Tür 12 versehen,
deren achsnaher Bereich in Fig. 2 gezeigt iste Im Inneren der Tollettenkabine ist
ein Sockel 14 ausgebildet, in dessen Oberseite 16 ein Toilettenbecken 18 eingelassen
ist, das mit einer -gegebenenfalls durch eine Klappe verschließbaren Öffnung 20
mit einem darunter befindlichen Fäkalientank 22 in Verbindung steht, Im FäkalientaSk
22 befindet sich eine mit bakteriziden und geruchshemmenden Chemikalien versetzte
Flüssigkeit, welche grob gefiltert durch eine nur schematisch angedeutete Pumpe
24 in eine Spülleitung 26 und von dort zur Spülung in das Toilettenbecken 18 gedrückt
werden kann.
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Aus gesundheitlichen Gründen sollten die Fäkalien im Fäkalientank
22 stets von der Flüssigkeit bedeckt sein.
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Es besteht aber die Gefahr, daß sich die Fäkalien unterhalb der Öffnung
20 auf türmen und den Flüssigkeitsspiegel nach oben überschreiten.
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Um dies zu verhindern, ist ein bügelförmiges Räumelement 28 vorgesehen,
das einen etwa U-förmigen Mittelabschnitt 28a und daran anschließend, als Abwinkelung
der freien Enden der Schenkel des U zwei koaxiale Lagerabschnitte 28b besitzt, die
beiderseits des Toilettenbeckens am Gehäuse 10 gelagert sind, so daß das Räumelement
28 einen unterhalb der durch die Lagerabschnitte 28b bestimmten horizontalen Achse
30 gelegenen Sektor bestreichen kann. Der Mittelabschnitt 28a ist mit nach unten
weisenden Zähnen 32 versehen, so daß eine kammartige Konstruktion entsteht, deren
unteres Ende knapp über den Boden 34 des Fäkalientanks 22 streicht.
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Aus den einleitend bereits geschilderten Gründen ist die Anordnung
so getroffen, daß das Räumelement 28 zwangsweise betätigt wird, wenn die Toilette
benutzt wird, indem eine bei der Benutzung der Toilette stets stattfindende Bewegung
abgegriffen und durch eine zur Bewegungsübertragung geeignete Vorrichtung auf das
Räumelement übertragen wird. Um nicht zu starke Kräfte aufbringen zu müssen, die
bei der Benutzung der Toilette als unangenehm empfunden werden könnten oder die
- z.B.
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bei der Ausnützung des Spüldrucks zur Betätigung des Räumelements
28 - womöglich gar nicht aufzubringen sind, wird das Räumelement 28 schrittweise
bewegt, indem ihm ein Schrittschaltwerk 36 vorgeschaltet wird.
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Dieses Schrittschaltwerk 36 besteht aus einer in einer Tankwandung
38 um eine horizontale Achse drehbar gelagerten Kurbel 40, welche über einen starren
Lenker 42 mit einem exzentrisch zur Achse 30 angeordneten Anschlußpunkt 44 an einem
Schenkel des Räumelements 28 verbunden ist, so daß bei einer Drehung der Kurbel
40 das Räumelement 28 eine hin- und hergehende Bewegung ausführen wird. Auf der
Achse 46 der Kurbel 40 sitzt ein mit einer Sperrverzahnung versehenes Klinkenrad
48, welchem eine entweder durch die Schwerkraft oder mit Unterstützung einer Zugfeder
50 in Eingriff gedrückte Sperrklinke 52 zugeordnet ist Zum schrittweisen Antrieb
des Klinkenrads 48 dient nach einer ersten Variante ein Stößel 549 welcher an einem
Ende einen mit dem Klinkenrad 48 zusammenwirkenden, etwa tangential zu diesem bewegbaren
Kopf 56 trägt und der am anderen Ende gelenkig an einen Winkelhebel 58 angeschlossen
ist. Die Fig. 1 und 2 zeigen eine mittlere Stellung des Stößels 54 beim Antrieb
des Klinkenrads, weshalb die Sperrklinke 52 ausgehoben ist.
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Bei der beschriebenen Variante wird zur Betätigung des Räumelements
28 die Bewegung der Tür 12 abgegriffen.
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Hierzu ist an der Tür ein gemeinsam mit dieser beweglicher Hebel 60
angebracht. Entsprechend der mittleren Stellung des Stößels 54 ist in Fig 2 auch
die Tür 12 in ihrer halb geöffneten Stellung dargestellt, in der der Hebel 60 seine
Mittelstellung einnimmt, die in Fig. 2 mit 60b bezeichnet ist. Die Endstbllungen
sind durch 60a und 60c gekennzeichnet.
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Der Hebel 60 ist über eine Verbindungsstange 62 mit dem Winkelhebel
58 verbunden, so daß die Öffnungs-und Schließbewegung der Tür 12 in eine Auf- und
Abbewegung des Stößels 54 umgesetzt wird, dessen oberes Ende durch eine Führung
64 in der gewünschten Bahn gehalten wird. Wenn also die Tür 12 geöffnet und anschließend
wieder geschlossen wird, wird das Klineknrad um den -einem Sperrzahn entsprechenden
Winkel weiterbewegt.
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Bei z.B. 8 über.den Umfang verteilten Sperrzähnen ist ein viermaliges
Öffnen und Schließen der Tür 12 erforderlich, um das Räumelement vollständig von
einem Ende des Bewegungssektors zum anderen Ende zu bewegen.
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Zur Betätigung der Pumpe 24 ist schematisch in Fig. 1 ein Pedal 70
gezeigt, obwohl es auch möglich ist, die Pumpe 24 durch Abgriff der Bewegung der
Tür 12 zu betätigen. Das Pedal 70 zeigt aber, daß zahlreiche Varianten der Betätigung
des Räumelements 28 möglich sind, wobei auch nicht auf dessen schrittweise Betätigung
verzichtet werden muß, wenn diese erwünscht ist. In Fig.
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1 ist leicht erkennbar, daß der Stößel 54 direkt am Pedal 70 angelenkt
werden kann. Der Bewegungsschritt würde dann bei der Rückkehr des Pedals 70 in seine
Ruhestellung ausgeführt. Man könnte aber auch einen Zwischenhebel vorsehen und den
Bewegungsschritt dann beim Niedertreten des Pedals durchführen.
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Eine andere Möglichkeit der Betätigung des Räumelements 28 ist ebenfalls
schematisch in Fig. 1 angedeutet durch eine hydraulische Betätigungsvorrichtung
72 in der Leitung 26, die in Fig. 3 deutlicher dargestellt ist.
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Die Vorrichtung 72 besteht aus einem Gehause 74 in welchem ein als
Teilstück der Spülleitung 26 dienenden Kanal 76 ausgebildet ist, der seitlich gegen
eine Kolbenkammer 78 durch eine Membran 80 abgeschlossen ist, mit der ein in der
Kolbenkammer hin- und herbeweglich geführte Kolben 82 verbunden ist. Mit dem Kolben
82 ist außerdem eine Kolbenstange~84 verbunden, die -wie in Fig. 1 nur schematisch
gezeigt ist - über den etwa horizontal verlaufenden Stößel 54 das Klinkenrad betätigen
kann, wenn beim Spülvorgang der in der Leitung 26 auftretenden Druckimpuls die Membran
in die Kolbenkammer 78 drückt.
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Es ist ersichtlich, daß mit den beschriebenen Beispielen die Möglichkeiten
zur Realisierung der Erfindung keineswegs erschöpft sind. Nur beispielsweise sei
noch erwähnt, daß das Räumelement stat um eine horizontale Achse auch um eine vertikale
Achse bewegllch sein könnte, wobei außerdem statt einer hin- und hergehenden auch
eine umlaufende Bewegung möglich ist. Es kann aber auch eine linear hin- und hergehende
Bewegung den Zweck der Räumvorrichtung erfüllen, so daß keineswegs nur eine Schwenkbewegung
um eine Achse vorgesehen sein muß. Auch ein Schieber kann die gestellte Aufgabe
lösen.
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