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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wegsteuerung eines Werkzeugs
für die Bearbeitung der Kanten einer auf einem sich drohenden llalteteller angeordneten
Glasscheibe, bei dem das in Richtung auf die Drehachse des Haltetellers verstellbare
Bearbeitungswerkzeug entsprechend der Kontur der zu bearbeitenden Glasscheibe zwangsgeführt
wird.
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Die Erfindung betrifft ferner geeignete Vorrichtungen zur Durchführung
des Verfahrens.
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Bei einer bekannten Kantenschleifmaschine dieser Art wird die Zwangsführung
der Schleifeinheit dadurch erreicht, daß parallel zu der Glasscheibe eine sich mit
der Glasscheibe drehende, der Form der Glasscheibe entsprechende Schablone vorgesehen
ist, und daß die Schleifeinheit mit einer Führungsrolle versehen ist, die an der
Schablone abrollt (DE-OS 19 28 162).
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Mit Hilfe dieser oder anderer bekannter Vorrichtungen mit Zwangsführung
des Werkzeugs können jeweils nur Glasscheiben derselben Form und Größe bearbeitet
werden, und bei Wechsel der Scheibenform oder der Scheibengröße muß entweder die
Schablone gegen eine andere ausgewechselt, oder das den Weg des Werkzeugs bestimmende
Programm gegen ein anderes Programm ausgetauscht wellen. Ferner ist bei den hekannten
Vorrichtungen Voraussetzung, daß die zu bearbeitende Glasscheibe in der Vorrichtung
sehr genau positioniert wird Diese erforderlacl1cn Maßnihrnen
stellen
einen erheblichen Nachteil bei den bekannten Vorrichtungen dar, so daß der Einsatz
solcher Maschinen begrenzt ist.
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Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Wegsteuerung einer Rundum-Kantenbearbeitungsmaschine für Glasscheiben, insbesondere
einer Kantenschleifmaschine, zu schaffen, bei dem keine Schablone erforderlich istJund
das sich deshalb für Glasscheiben unterschiedlichster Form eignet, ohne daß besondere
Maßnahmen zur ankerung des Wegprogramms oder zur genauen Positionietung der Glasscheibe
in der Bearbeitungsstation erforderlich wären.
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Das Verfahren nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß durch
ein ebenfalls in Richtung auf die Drehachse des Halte tellers verschiebbares Tastorgan,
das um einen gegebenen Winkel (, ß) zum Bearbeitungswerkzeug versetzt angeordnet
ist und die Kante der Glasscheibe abtastet, das Wegsteuerungsprogramm für das Bearbeitungswerkzeug
ermittelt wird, die ermittelten Werte in einem Schieberegister gespeichert und nach
Durchlaufen des Schieberegisters nach einem dem Drehwinkel ( X , ß) zwischen dem
Berüllrungspunkt des Tastorgans und dem Berührungspunkt des BearbeitungsweYkzeugs
entsprechenden Zeitintervall für die Steuerung des die Position des Bearbeitungswerkzcugs
bestimmenden Stellmotors verwendet werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Positionssteuerung wird also im Gegensatz
zu den bekannten Verfahren der genannten Art keine die Stellung des Bearbeitungswerkzeugs
vorgebende
Schailone benötigt, viclmcllr wil das Positionsprograrnin für jede einzelne Glasscheibe
individuell ermittelt, indem innerhalb der Bearbeittngsmaschine selbst die Kontur
der zu bearbeitenden Glasscheibenkante abgetastet wird. Dabei werden die Weg- bzw.
Positionsinformationen jeweils nur für eine Teilstrecke des Scheibenumfangs einem
Speicher zugeführt, aus dem sie nach einer dem Durchlaufen dieser Teilstrecke entsprechenden
Zeitspanne entnommen und für die Positionssteuerung des Bearbeitungswerkzeugs verwendet
werden Der Speicher enthält also lediglich vorübergehend immer nur die der Länge
der genannten Wegstrecke entsprechenden Steuerungssignale.
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Die Erfindung ermöglicht es, daß nicht nur Glassscheiben beliebiger
Form in beliebiger Reihenfolge nacheinander geschliffen werden können, sondern daß
auch besondere Maßnahmen zur Justierung der Glasscheibe entfallen. Damit erhöht
sich der Anwendungsbereich der Schleifmaschine beträchtlich, und es entfallen Umrüstungszeiten,
die bei den bekannten Schleifmaschinen dieser Art für das Umstellen von einem Programm
auf ein anderes zwangsläufig in Kauf genommen werden müssen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren findet hauptsächlich Anwendung für
die Werkzeugsteuerung einer Rundum-Kantenschleifmaschine. Es kann jedoch in gleicher
Weise Anwendung finden bei anderen Vorrichtungen, durch die Glasscheiben auf ihrer
Kante oder auf den Flächen parallel zu den Kanten der Glasscheibe in anderer Weise
bearbeitet werden. In bestimmten Fällen werden beispielsweise Glasscheiben auf dem
Kantenbe-
reich oder im Randbereich der Flächen mit einem umlaufenden
elektrischen Leitstreifen oder mit einem Dckorstreifen versehen. Auch hierfür geeignete
Maschinen lassen sich mit der erfindungsgemäßen Wegsteuerung versehen.
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Andererseits kann es auch interessant sein, lediglich das Wegprogramm
aufzunehmen oder die Kontur der Glasscheibe zu vermessen. So kann man das erfindungsgemäße
Verfahren auch anwenden beispielsweise zur Kontrolle der Scheibenform, indem die
von der Steuerungseinrichtung ermittelten Werte mit gespeicherten Sollwerten verglichen
werden.
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Für die Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtungen können
in verschiedener Weise aufgebaut sein.
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So kann zum Beispiel gemäß einer ersten Ausführungsform das Bearbeitungswerkzeug
und ein Tastorgan jeweils auf einem radial zur Drehachse des angetriebenen Haltetellers
linear verfahrbaren Schlitten um einen Winkel α versetzt zueinander angeordnet
und der das Tastorgan tragende Schlitten mit einem elektrischen Wegmelder, und der
das Bearbeitungswerkzeug tragende Schlitten mit einem Stellmotorantrieb versehen
sein, wobei zwischen dem Wegmelder und dem Regelverstärker für den Stellmotorantrieb
ein Schieberegisterspeicher für die dem Durchlaufen des Drehwinkels Z entsprechende
zeitlich verzögerte Abgabe der Steuersignale zwischengeschaltet ist.
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Gem:i ß ciller alltlercll Aus ftihruiigs form, bei der das BearEzeitullgswerkzcug
an einer Schwinge angeordnet ist und sich auf einer Kreisbahn bewegt, ist an einer
zweiten,
in Bezug auf die Achse des Drehtellers und im Verhältnis zur Drehachse der das Werkzeug
tragenden Schwinge um einen Winkel ß versetzt angeordnete Schwinge ein Tastorgan
angeordnet, utid die das Tastorgan tragende Schwinge ist mit einem die Winkelstellung
der Schwinge bestimmenden Zustellmotor versehen, wobei zwischen dem elektrischen
Winkelgeber der das Tastorgan tragenden Schwinge und dem Regelverstärker für den
Zustellmotor der das Bearbeitungswerkzeug tragenden Schwinge ein Schieberegisterspeicher
für die dem Durchlaufen des Drehwinkels ß entsprechende zeitlich verzögerte Abgabe
der Steuersignale zwischengeschaltet ist.
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Für einen gleichbleibenden Andruck des Tastorgans sorgt im Fall des
linear verschiebbaren Tastorgans ein über eine Spindel auf den das Tastorgan tragenden
Schlitten einwirkender Drehmomentmotor, der gleichzeitig die Zustellung der Tastrolle
von einer Ruhestellung in die Arbeitsstellung und von der Arbeitsstellung zurück
in die Ruhestellung übernimmt.
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Im Fall des an einer Schwinge angeordneten Tastorgans ist auf der
Drehachse der Schwinge ebenfalls ein Drehmomentmotor angeordnet, der für einen gleichmäßigen
Andruck des Tastorgans und für die Zustellung des Tastorgans sorgt.
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Des weiteren ist es zweckmäßig, daß auch das Bearbeitungswerkzeug
über einen Drehmomentmotor mit einer gleichbleibenden oder geregelten Kraft gegen
die Glaskante angedrückt wird. In bestimmten Fällen kann mit Hilfe dieses Drehmomentmotors
die Andruck-
kraft im Laufe eines Schleifvorgangs auch in gezielter
Weise verändert werden, vorzugsweise beim Umfahren von spitzen Ecken.
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Zur Messung der Geschwindigkeit der Positionsänderung, beispielsweise
wenn eine spitze Ecke der Glasscheibe an dem Schleifwerkzeug vorbeifährt, kann in
Weiterbildung der Erfindung mit der Welle des die Position des Bearbeitungswerkzeugs
einstellenden Stellmotors eine Tachomaschine verbunden sein, deren Signale zusammen
mit den von einem die Position des Bearbeitungswerkzeugs anzeigenden Wegmelder kommenden
Signalen einer Auswerteeinheit zugeführt werden, deren Ausgangssignal für die Geschwindigkeitsregelung
des Drehantriebsmotors für den llalteteller dient.
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Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Von den Zeichnungen zeigt Fig. 1 eine
erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schleifmaschine mit ihren wesentlichen
Teilen in schematischer Darstellung; Fig. 2 ein Schleifaggregat für die in Fig.
1 dargestellte Vorrichtung mit einem zus.itzlicl1cn Drehinomcntmotor zur Regelung
des Schlcifdrucks; lig. 3 das Schaltbild einer vorprogrammier aren Regelung des
Schleifdrucks beim
Umfahren von Ecken der Glasscheibe, und Fig.
4 eine zweite Ausführungsform einer errindungsgemäßen Sch3 ei £rnt-ischiine, eben
i?ai is in schematischer l)arstc1lullg ihrer wesentlichen Teile.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung jeweils als Kantenschleifmaschine
für Glasscheiben dargestellt. Die zu schleifende Glasscheibe 1 ist auf einem Drehteller
2, der beispielsweise als Saugteller ausgebildet ist, gelagert. Der Drehteller 2
wird von dem Antriebsmotor 3 in eine langsame Drehbewegung versetzt, während der
der Schleifvorgang durchgeführt wird.
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Das Schleifwerkzeug 6 ist auf einem Schlitten 7 angeordnet. Der Schlitten
7 bewegt sich radial zur Achse des Drehtellers 2 und ist auf in Fig. 1 nicht dargestellten
Schienen 8 verfahrbar gelagert. Um einen Winkel z zur Bewegungsrichtung des Schleifwerkzeugs
6 entgegen der Drehrichtung des Drehtellers 2 versetzt ist eine Tastrolle 11 ebenfalls
auf einem radial zur Achse des Drehtellers 2 verfahrbaren Schlitten 12 angeordnet.
Auch dieser Schlitten 12 ist auf nicht dargestellten Schienen verschiebbar gelagert.
Der Schlitten 12 mit der Tastrolle 11 kann über eine Spindel 14 durch einen Motor
16 am Ende des Schleifvorgangs in eine äußere Ruhestellung, und vor Beginn des nächsten
Schleifvorgangs in seine Arbeitsstellung verfahren werden.
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Der Motor 16 ist als Drehmomentmotor ausgebildet und sorgt dafür,
daß die Tastrolle 11 stets mit gleichbleibendem Andruck gegen die Kallte der (;lasscheibe
1
gedrückt wird. Ebenfalls mit der Spindel 14 bzw. dem Antriebsmotor 16 gekoppelt
ist eine Tachomaschine 13, die, wie später noch beschrieben wird, die Geschwindigkeit
der Positionsänderung der Tastrolle 11 mißt. Die von der Tachomaschine 13 kommenden
Signale werden für die Regelung des Andrucks des Schleifwerkzeugs 6 verwendet und
dem Meßtrigger 95 zugeführt. Die Tastrolle 11 selbst wird durch einen Motor 15 in
Drehung versetzt, um eventuelle Reibungsverluste gering zu halten.
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Die Position des die Tastrolle 11 tragenden Schlittens 12 wird von
dem Wegmelder 18 festgestellt. Der Wegmelder 18 ist als Schleifkontakt ausgebildet,
der sich entlang eines Schiebewiderstandes 19 bewogt und dort eine der position
der Tastrolle entsprechend elektrische Spannung abgreift. Die abgegriffene Spannung
wird über die Leitung 20 zu dem Analog-Digital-Wandler 21 geführt, wo ein der Spannung
entsprechender Digitalwert gebildet wird, der in das Schieberegister 22 eingegeben
wird.
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Das Schieberegister 22 kann Teil eines Mikrocomputers sein. Das Schieberegister
22 wird durch den Taktgeber 23 getaktet. Der Taktgeber 23 ist mit der Antriebswelle
24 des Drehtellers 2 gekoppelt, so daß die raktgescllwindigkeit von der Drehgeschwindigkeit
des Drclutcllers 2 abhängt. Der Ausgang des Schieberegisters 22 ist mit dem Eingang
eines Digital-Analog-Wandlers 25 verbunden, dessen Ausgang eine Spannung liefert,
die für die Positionssteuerung des Schleifwerkzeugs 6 verwendet wird.
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Das Schieberegister 22 ist so ausgelegt, daß die Sollwertspannung
für die Positionssteuerung des Werk-
zeugs am Ausgang des Schieberegisters
nach einer Zeitspanne erscheint, während der sich der Drehteller 2 um den Winkel
c gedreht hat, den die radial verlaufenden Linien einschließen, entlang derer sich
die Tastrolle 11 einerseits und das Schleifwerkzeug 6 andererseits bewegen. Nach
Durchlaufen des Drehwinkels #, nimmt das Schleifwerkzeug 6 in Bezug auf den Mittelpunkt
des Drehtellers 2 eine Stellung ein, die zuvor die Tastrolle 11 eingenommen hat.
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Zur Positionseinstellung des Schleifwerkzeugs 6 dient der ortsfest
am Rahmen der Maschine angeordnete Stellmotor 28, der über die Spindel 29 auf den
das Schleifwerkzeug 6 tragenden Schlitten 7 wirkt. Der Stellmotor 28 wird über die
Leitung 30 von dem Regelverstärker 31 angesteuert.
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Der das Schleifwerkzeug 6 tragende Schlitten 7 ist ebenfalls mit einem
Wegmelder 34 versehen, der in Form eines Schleifkontaktes sich entlang dem Schiebewiderstand
35 bewegt. Die von dem Wegmelder 34 abgegriffene elektrische Spannung wird als der
der Wegrückmeldung dienende Istwert der Schleifwerkzeugposition über die Leitung
36 dem Regelverstärker 31 zugeführt.
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Der Wegmelder 34 hat noch eine andere Funktion. Er steuert nämlich
in Verbindung mit einer Tachomaschine 38, die mit der Welle des Stellmotors 28 gekoppelt
ist, die Drehzahl des den Drehteller 2 antreibenden Motors 3. Der Zweck dieser Steuerung
der Drehgeschwindigkeit des Drehtellers besteht darin, die effektive Schleifgeschwindigkeit
konstant zu halten. Bei einer Positionsänderung des Schleifwerkzeugs 6 überlagert
sich nämlich die in Richtung
der Glasscheibenkante verlaufende
Bewegungskomponente des Schleifkopfes der Drehbewegung der Glasscheibe 1, was zu
einer unerwünschten Erhöhung bzw. Verminderung der Schleifwirkung führt. Zur Kompensation
dieser systembedingten Einflüsse erfolgt also in Abhängigkeit von der Position des
Werkzeugschlittens und von der Geschwindigkeit der Positionsänderung des Werkzeugschlittens
7 eine Anderung der Drehgeschwindigkeit des Drehtellers 2, indem die von der Tachomaschine
38 einerseits und die von dem Wegmelder 34 andererseits kommenden Spannungen UT
und Uw der Elektronikeinheit 39 zugeleitet werden. Die Ausgangsspannung US der Elektronikeinheit
39 wird als Sollwertspannung dem Regelverstärker 40 zugeleitet, der über die Leitung
41 die Drehzahl des Antriebsmotors 3 steuert. Mit der Welle 24 des Antriebsmotors
3 ist ferner eine Tachomaschine 42 gekoppelt, deren Ausgangsspannung dem Istwert
entspricht und dem Regelverstärker 40 über die Leitung 43 zugeführt wird.
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Wie in Fig. 2 im einzelnen dargestellt ist, kann zwischen dem Stellmotor
28 für den Schlitten 7 und dem Schlitten 7 ein Drehmomentmotor 45 zwischengeschaltet
sein, der den Schleifdruck des Schleifwerkzeugs 6 konstant hält bzw. nach einem
vorgegebenen Programm regelt.
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Die Einstellung des gewünschten Sollwertes für den Schleifdruck erfolgt
mit Hilfe des Potentiometers 46.
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Der von dem Schleifwerkzeug 6 auf die Kante der Glasscheibe ausgeübte
Schleifdruck wird in Form der beiden Druckkomponenten mit 11hilfe von zwei Kraftmeßdosen
47 und 48 gemessen. Zu diesem Zweck ist das Schleifwerkzeug 6 einschließlich dem
Antriebsmotor
der Schleifscheibe auf einer Montageplatte 49 gelagert,
die ihrerseits mit dem Schlitten 7 über die Kraftmeßdosen 47 und 48 mechanisch verbunden
ist. Die durch die Kraftmeßdose 47 gemessene Kraftkomponente resultiert aus der
jeweiligen räumlichen Lage der Glaskante und kann sowohl positive wie negative Werte
annehmen, da die Lage der Glasscheibenkanten zur Schleifscheibe sich ständig ändern
kann. Da der effektive Schleifdruck der geometrischen Summe der beiden Kraftkomponenten
entspricht, werden für die Regelung des Drehmomentmotors 45 die von den beiden Kraftmeßdosen
47 und 48 kommenden Werte, die von den Kraftmeßdosen in elektrische Spannungswerte
umgeformt werden, in den Rechner So eingegeben. Der Rechner So bildet die geometrische
Summe der beiden Werte U1 und U2, und die daraus resultierende Spannung Uist bildet
den Istwert des Regelkreises. Dieser Istwert wird ebenso wie der am Potentiometer
46 eingestellte Sollwert dem Regelverstärker 51 zugeführt, der seinerseits den Drehmomentmotor
45 ansteuert.
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Wie bereits erwähnt, kann auch eine Regelung des Schleifdrucks gemäß
einem Rundumprogramm erfolgen, indem der Schleifdruck an jeder Ecke der Glasscheibe
1 herabgesetzt, und nach der Bearbeitung der Ecke wieder erhöht wird. In diesem
Fall sind an Stelle des Potentiometers 46 mehrere Potentiometer vorgesehen, die
entsprechend dem Programm nacheinander zu- oder abgeschaltet werden. Eine Schaltung
für eine solche Rundum-Schleifdruck-Programmierung ist in der Fig. 3 dargestellt.
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Die dargestellte Rundumprogrammierung ist für den Fall einer mehreckigen
Glasscheibe vorgesehen. Sie umfaßt im wesentlichen einen handelsüblichen Vorwahl-Digitalzähler
9o mit 1o Vorwahlmöglichkeiten, wodurch der Schleifdruck an maximal 5 Ecken verändert,
insbesondere verringert, und nach Umfahren der Ecke wieder der Normaldruck eingestellt
werden kann. Zum Einstellen des Normaldrucks dient das Potentiometer R1, während
die Höhe des Schleifdrucks an den einzelnen Ecken der Glasscheibe der Reihe nach
an den Potentiometern R2 bis R6 eingestellt wird. Die Steuerspannung für den Regelverstärker
51 wird über die Leitung 91 und über den Kontakt P1 dem Regelverstärker 51 zugeführt.
Das Potentiometer R7 dient dazu, nach dem Umfahren der Scheibe, das heißt am Ende
des Schleifvorgangs den Schleifdruck aufzuheben und den Schleifkopf in seine Ausgangsposition
zurückzuziehen. Die mit dem Potentiometer R7 eingestellte Steuerspannung wird über
den Kontakt P2 dem Regelverstärker 51 zugeleitet.
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Die Steuersignale für die Veränderung des Schleifdruckes an den Ecken
werden von der Tachomaschine 13 geliefert. Wenn nämlich die Tastrolle 11 eine Ecke
der Glasscheibe ertastet, dann äußert sich das in einem bestimmten Spannungswert
und einem Polwechsel der Spannung. Dieses Signal aus einem bestimmen Spannungswert
und der Richtungsumkehr der Spannung wird als Steuersignal für die Ansteuerung des
Vorwahlzählers 9o benutzt. Da der Schleifdruck aber nur bei relativ spitzen Winkeln
geändert werden muß, wird das von der Tachomaschine 13 komtende Signal zunäcllst
auf einen Meßtrigger 95 gegeben. An diesem Meßtrigger 95 wird mit Hilfe des
Potentiometers
96 der gewünschte Schaltpunkt eingestellt, das heißt, hierdurch wird festgelegt,
von welchem Eckenwinkel ab eine Änderung des Schleifdrucks vorgenommen werden soll.
Signalisiert nun die Tachomaschine 13 eine Ecke, die den Trigger 95 zum Ansprechen
bringt, dann wird das Relais dl kurzzeitig betätigt.
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Im Bereich des Vorwahlzählers 9o wird durch das Relais dl das Relais
d2 erregt, das sich dann selbst hält. Das Relais d2 versorgt gleichzeitig den Vorwahl-Digitalzähler
9o, der zu diesem Zeitpunkt noch auf Null steht, mit dem Zählertakt, der dem das
Schieberegister 22 ansteuernden Taktgenerator 23 entnommen wird.Der Vorwahlzähler
9o ist so programmiert, daß nach der Drehung der Glasscheibe um den Drehwinkel 4
das Zählerrelais Z1 anspricht.
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Das Zählerrelais Z1 bewirkt, daß nun das Potentiometer R2 den Sollwert
vorgibt, während vorher das Potentiometer R1 den Sollwert vorgab. Durch die nächste
Vorwahl wird bestimmt, für welchen Drehwinkel des Haltetellers 2 das-Potentiometer
R2 eingeschaltet bleibt. Das heißt, daß bei Ansprechen des Zählerrelais Z2 die Steuerspannung
zurückgeschaltet wird auf das Potentiometer R1, wobei gleichzeitig die Kette zu
dem Ausschaltwischer d3 unterbrochen wird. Dadurch fällt das Relais d2 ab; der Zählertakt
wird infolgedessen unterbrochen und der Vorwahlzähler damit angehalten.
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Stellt die Tachomaschine 13 anschließend die zweite kritische Ecke
fest, so wird das Relais d2 wieder
geschlossen, und der beschriebene
Vorgang wiederholt sich, dieses Mal jedoch über die Vorwahlrelais Z3 und Z4. Bei
den folgenden Ecken wiederholt sich wiederum der beschriebene Vorgang, und zwar
bei der dritten Ecke über die Vorwahlrelais Z5 und Z6, und, falls die Glasscheibe
eine vierte und eine fünfte Ecke aufweist, anschleießend über die Vorwahlrelais
Z7 und Z8 und über Z9 und Zio. Auf diese Weise läßt sich der Schleifdruck mit dieser
Anordnung bei bis zu 5 Ecken unabhängig -voneinander auf einen gewünschten Wert
einstellen, d.h. jede Ecke kann mit einem anderen Schleifdruck bearbeitet werden.
Nach Beendigung des Schleifvorgangs wird der Vorwalil-Digitalzähler 9o über den
Löscheingang 98 auf Null gesetzt.
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Die Wirkungsweise der dargestellten Schleifmaschine ist wie folgt:
Zunächst befinden sich die Tastrolle 11 und das Schleifwerkzeug 6 in einer zurückgezogenen
Ruhestellung. Bei dieser Ruhestellung von Tastrolle und Schleifwerkzeug wird die
Glasscheibe 1 auf den als Vakuumteller ausgebildeten Halteteller 2 aufgelegt.
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Sobald der Halteteller an Unterdruck angeschlossen ist, ist die Glasscheibe
auf dem Halteteller fixiert, und die Maschine kann eingeschaltet werden. Beim Einschalton
setzt sich der Drehteller in Bewegung, wobei die i)rehgesciiwindigkeit des Antriebsmotors
3 von dem Wegmelder 34 bestimmt wird, d.h. der Position des Schleifkopfes 6 in der
Ruhestellung entspricht. Sodann schaltet sich der Strom für den Motor 16 ein, wodurch
der Schlitten 12 mit der Tastrolle 11 in Richtung auf die Glasscheibe läuft, bis
die Tastrolle 11 sich mit dem durch den als Drehmomentmotor wirkenden Motor 16 bestimmten
Druck gegen die Kante der Glasscheibe 1 anlegt. Sobald die Bewegung des Schlittens
12 zum Stillstand
gekommen ist, schaltet sich die elektronische
Cccleinrichtung ein, womit der eigentliche Schleifvorgang beginnt. Der Schlitten
7 mit dem Schleifwerkzeug 6 wird durch die Tastrolle und die beschriebene Regeleinrichtung
um den Drehwinkel s phasenverschoben zugestellt und bearbeitet die Kante der sich
mit dem Drehteller drehenden Glasscheibe, während gleichzeitig der Schleifdruck
in der anhand der Fig. 3 beschriebenen Weise geregelt wird.
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Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die sich von der vorausgehend beschriebenen Ausführungsform dadurch unterscheidet,
daß der Tastkopf und das Schleifwerkzeug nicht auf linear verschiebbaren Schlitten,
sondern jeweils auf einer drehbaren Schwinge gelagert sind, so daß sie jeweils auf
einer Kreisbahn geführt werden. Aufbau und Wirkungsweise dieser Ausführung sind
wie folgt: Die zu schleifende Glasscheibe 1 ist wiederum auf einem Vakuum-Drehteller
2 gelagert, der vom Antriebsmotor 53 in Drehung versetzt wird. Das Schleifwerkzeug
56 ist am Ende eines Schwingarmes 57 angeordnet, der um die Drehachse 58 schwenkbar
ist. Die Schwenkung des Schwingarmes 57 wird durchgeführt durch den Zustellmotor
59, der die Winkelstellungw des Schwingarmes 57, und damit die Position des Schleifwerkzeugs
56 bestimmt. Auf den Schwingarm 57 wirkt ferner der konzentrisch zur Drehachse 58
angeordnete Drehmomentmotor 60, der unabhängig von der Winkelstellung des Schwingarms
57 für einen gleichbleibenden oder, wie anhand der Fig. 3 be-
schrieben
wurde, für einen gegebenenfalls nach einem Programm geregelten Schleifdruck sorgt.
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In Drehrichtung des Drehtellers 2 um den Winkel ß versetzt, d.h. im
dargestellten Fall um 180 Grad versetzt, ist ein zweiter Schwingarm 63 auf der Drehachse
64 angeordnet. Der Schwingarm 63 weist die gleiche Länge auf wie der Schwingarm
57, und trägt an seinem äußeren Ende die Tastrolle 65. Der Motor 66 treibt die Tastrolle
65 an, um die Reibungsverluste so gering wie möglich zu halten. Der auf den Schwingarm
63 wirkende Drehmomentmotor 67 sorgt einerseits dafür, daß die Tastrolle 65 stets
mit einer gleichbleibenden Kraft an die Glasscheibenkante angedrückt wird, und dient
andererseits dazu, nach Durchführung des Abtastvorgangs den Schwingarm 63 in seine
Ruhestellung zurückzubringen, bzw. vor Beginn des Schleifvorgangs, d.h. nach dem
Auflegen der Glasscheibe 1 auf den Vakuum-Teller 2, die Tastrolle 65 an die Kante
der Glasscheibe 1 heranzuführen.
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Die Position der Tastrolle 65, das heißt die Größe des Schwenkinkels
wird von dem ebenfalls mit der Drehachse 64 des Schwingarms 63 gekoppelten Winkelgeber
68 festgestellt. Der Winkelgeber 68 liefert ein dem Winkel g entsprechendes Signal
in Form einer Gleichspannung, die in dem Analog-Digitalwandler 71 in einen entsprechenden
Digitalwert umgeformt wird. Das digitalisierte Signal wird sodann dem Schieberegister
72 zugeführt, das von dem
mit der Antriebswelle 73 des Drehtellers
2 gekoppelten Taktgeber 74 getaktet wird, und das so ausgelegt ist, daß die in das
Schieberegister 72 eingegebenen Werte am Ausgang des Schieberegisters nach einer
Zeitspanne erscheinen, innerhalb derer der Drehteller 2 sich um den Winkel ß, d.h.
um 180 Grad, gedreht hat.
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Vom Schieberegister 72, das auch Teil eines Mikrocomputers sein kann,
werden die Signale dem Digital-Analog-Wandler 75 zugeführt, und der am Ausgang dieses
Wandlers 75 erscheinende analoge Spannungswert dient als Sollwertspannung für den
Regelverstärker 76, der über die Leitung 77 den Zustellmotor 59 für den Schwingarm
57 steuert. Der mit der Achse 58 des Schwingarmes 57 gekoppelte Winkelgeber 82 liefert
den Istwert der Winkelstellung F des Schwingarms 57 und dient der Rückmeldung des
Istwerts über die Leitung 79 an den Regelverstärker 76.
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Zur Kompensation des Einflusses, der durch die räumliche Lage des
jeweils bearbeiteten Teils der Glaskante auf die effektive Schleifgeschwindigkeit
ausgeübt wird, wird wiederum die Drehzahl des Drehtellermotors 53 in Abhängigkeit
von der Winkelstellung des Schwingarms 57 und von seiner Schwenkgeschwindigkeit
geregelt. Zu diesem Zweck wird zum einen die Spannung UW des Winkelgebers 82, und
zum anderen die Spannung UT der mit der Welle 58 des Schwingarms 57 gekoppelten
Tachomaschine 80 in dem Elektronikbaustein 84 so kombiniert, daß die Ausgangsspannung
US dieses Elektronikbausteins 84 als Sollwertspannung für die Drehzahl des Motors
53 dem Regelverstärker 85 zugeführt wird. Der von der Tachomaschine 78 kommende
Drehzalil-Istwert wird über die Leitung 86 zum Regelverstärker 85 85 }1eiEi t('l
.
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Auch bei dieser Ausführungsform kann vorgesehen werden, den effektiven
Schleifdruck, der wiederum von der räumlichen Lage der Glaskante abhängig ist, auf
einen konstanten Wert bzw. nach einem vorgegebenen Programm zu regeln. Zu diesem
Zweck wird der Sollwert des Schleifdrucks an dem Potentiometer 81 eingestellt, bzw.
gemäß einem gegebenen Programm vorgegeben, wie es anhand der Fig. 3 beschrieben
wurde, und dem Regelverstärker 87 für den Drehmomentmotor 60 zugeleitet. Das Schleifwerkzeug
56 selbst ist an der Schwinge 57 über zwei Kraftmeßdosen 88, 89 gelagert, die die
Größe der beiden Kraftkomponenten des effektiven Schleifdrucks als positive oder
negative elektrische Spannungen an den Rechner 92 geben. Der Rechner 92 bildet die
geometrische Summe aus den beiden Spannungswerten, und die resultierende Summenspannung
wird dem Regelverstärker 87 zugeleitet als Istwert des Regelkreises.
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