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"Druckaufbaudorn zum druckdichten Befestigen eines Rohres"
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Die Erfindung betrifft eine Hochdruckdichtung für einen Druckaufbaudorn
zum druckdichten Befestigen eines Rohres in einem Rohrboden od. dgl., mit zwei axial
mit Abstand voneinander angeordneten, in axialer Richtung gegeneinander verstellbaren,
einen Aufweitbereich berenzenden Spannkonen, einer zwischen den Spannkonen im Aufweitbereich
angeordneten Abstandshülse und einer vorzugsweise zentral beginnenden und vorzugsweise
radial auslaufenden, im Aufweitbereich mündenden Druckmittelzuführung, wobei die
Schrägflächen der Spannkonen der Abstandshülse zugewandt sind und mit den beiden
Stirnflächen der Abstandshülse zwei umlaufende Dichtungsaufnahmenuten bilden, wobei
in jeder der Dichtungsaufnahmenuten eine umlaufende gummielastische Dichtung vorgesehen
ist und wobei durch Verstellung der Spannkonen die Dichtungen radial aufweitbar
sind.
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Der druckdichten Befestigung von Rohren in Rohrböden od. dgl., z.
B.
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der Wärmetauscherrohre in den Rohrböden von Wärmetauschern, kommt
eine enorme wirtschaftliche Bedeutung zu. über mehrere Jahrzehnte hinweg ist als
Verfahren dazu das "mechanische Einwalzen" angewendet worden, das jedoch sehr aufwendig
ist und nicht zu hinreichend exakt berechenbaren Ergebnissen führt (vgl. M. Podhorsky
und H. Krips "Hydraulisches Aufweiten von Rohren" in VGB KRAFTWERKSTECHNIK, Heft
1/1979, Seiten 81 bis 87). Gegenüber dem "mechanischen Einwalzen" ist ein "hydraulisches
Aufweiten" mit einer Vielzahl von Vorteilen verbunden (vgl. M. Podhorsky und H.
Krips "Hydraulisches Aufweiten von Rohren", aaO.). Ein besonderes Problem bei der
praktischen Durchführung des "hydraulischen Aufweitens" besteht in der Abdichtung
des Hohl raumes zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn.
Insoweit sind verschiedene vorrichtungsmäßige, also den Druckaufbaudorn betreffende
Lösungen bekannt.
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Der bekannte Druckaufbaudorn mit der Hochdruckdichtung, von der die
Erfindung ausgeht (vgl. die DE-OS 19 39 105), wird zum "hydraulischen Aufweiten"
zunächst mit Spiel in ein Rohrende eines zu befestigenden
Rohres
eingebracht. Erst nach dem Einbringen des Druckaufbaudornes in das Rohrende des
zu befestigenden Rohres wird der Hohlraum zwischen dem Rohrende des zu befestigenden
Rohres und dem Druckaufbaudorn abgedichtet. Dabei werden die Dichtungen nach dem
Einbringen des Druckaufbaudornes in das Rohrende mechanisch, nämlich über die Spannkonen
in radialer Richtung aufgeweitet, bis sie satt an der Innenwandung des Rohrendes
zur Anlage kommen, so daß es zu der gewollten und erforderlichen Abdichtung des
Hohl raumes kommt. Mechanisch, mittels der Spannkonen, wird also eine gewisse Vorabdichtung
erzielt, wobei wegen der mechanischen Aufweitung der Dichtungen relativ große Abstände
zwischen dem Druckaufbaudorn und der Innenwandung des Rohrendes überbrückt werden
können. Mit anderen Worten läßt sich der bekannte Druckaufbaudorn auch bei relativ
großen Toleranzen der zu befestigenden Rohre verwenden.
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Während bei dem bekannten Druckaufbaudorn die zuvor erläuterte Vorabdichtung
mechanisch über die Spannkonen erfolgt, erfolgt die betriebsmäßige Abdichtung des
Hohlraumes zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem in dieses Rohrende
eingebrachten DruckaufLaudorn gegenüber den bis zu einige tausend bar ansteigenden
Aufweitdrücken durch das Druckmittel selbst. Nach dem mechanischen Vorabdichten
wird dazu bei dem bekannten Druckaufbaudorn über die Druckmittelzuführung schlagartig
Druckmittel mit sehr hohem Druck zugeführt.
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Dieses Druckmittel findet zunächst in den Dichtungen noch Leckstellen
vor. Allerdings ist der Druckabfall an den Dichtungen sehr hoch, so daß der hydraulische
Druck des Druckmittels selbst dazu führt, daß die Dichtungen auf den Schrägflächen
der Spannkonen weiter nach außen getrieben werden, wodurch wiederum die resultierenden
Dichtkräfte erhöht werden. Im Ergebnis erfolgt gewissermaßen eine Selbstabdichtung
des Hohlraumes zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn.
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Bei der bekannten Hochdruckdichtung für einen Druckaufbaudorn, von
der die Erfindung ausgeht, sind die Dichtungen als einzelne umlaufende gummielastische
Dichtringe
ausgebildet. Um den betriebsmäßig auftretenden hohen Aufweitdrücken von bis zu einigen
tausend bar widerstehen zu können, müssen diese Dichtungen aus einem Material großer
Shore-Härte bestehen. Das wiederum bedeutet, daß diese Dichtungen bei der mechanischen
Vorabdichtung und bei niedrigen hydraulischen Drücken des Druckmittels eine nur
schlechte Dichtwirkung zeigen. Insbesondere wenn die Innenwandung des Rohrendes
und/oder die Schrägflächen der Spannkonen Unebenheiten aufweisen, läßt die Dichtwirkung
dieser Dichtungen bei relativ niedrigen Drücken (bis zu einigen hundert bar) sehr
zu wünschen übrig. Das führt dazu, daß bei Verwendung des bekannten Druckaufbaudornes
zu Beginn eines Aufweitvorganges relativ große Volumina an Druckmittel gefördert
werden müssen, da relativ hohe Leckverluste auftreten.
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Zur Lösung dieses Problems wird bei dem bekannten Druckaufbaudorn
dann mit eier sehr hohen Druckanstiegsgeschwindigkeit gearbeitet, es wird also mit
anderen Worten gewissermaßen schlagartig ein sehr hoher Druck im Hohlraum zwischen
dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn erzeugt, so daß
die Dichtungen schlagartig mit einem so hohen Druck belastet sind, daß sie eine
gute Dichtwirkung zeigen.
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Die großen zu fördernden Druckmittelvolumina zu Beginn eines Aufweitvorganges
und die sehr hohen zu realisierenden Druckanstiegsgeschwindigkeiten führen bei dem
bekannten Druckaufbaudorn dazu, daß die Druckerzeugungsaggregate sehr leistungsfähig
und damit technisch und wirtschaftlich aufwendig sein müssen.
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Im übrigen ist eine andersartige Hochdruckdichtung für einen Druckaufbaudorn
für das hydraulische Aufweiten" bekannt (vgl. die DE-OS 24 00 148), bei der die
Dichtungen von vornherein einen Außendurchmesser haben, der geringfügig größer ist
als der Innendurchmesser des Rohrendes des zu befestigenden Rohres. Hier erfolgt
also kein mechanisches Aufweiten der Dichtungen durch Verstellung von Spannkonen,
sondern der maximale Außendurchmesser der Dichtungen ist gewissermaßen vorab vorgegeben.
Einerseits ist bei diesem Druckaufbaudorn das Einbringen des Druckaufbaudornes
in
das Rohrende eines zu befestigenden Rohres mit einem erheblichen Kraftaufwand verbunden,
andererseits können nur ganz enge Toleranzen der zu befestigenden Rohre hingenommen
werden.
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Des weiteren ist ein Druckaufbaudorn für das hydraulische Aufweiten
Stand der Technik (vgl. die DE-OS 31 05 736), bei dem zwar eine Vorabdichtung durch
Aufweiten der Dichtungen erfolgt, bei dem diese Vorabdichtung aber nicht mechanisch,
sondern auch hydraulisch bewerkstelligt wird, indem nämlich auf die Dichtungen eine
radial nach außen wirkende Kraft ausgeübt wird, die aus dem hydraulischen Druck
des Druckmittels abgeleitet ist. Auch hier sind nur geringe Toleranzen der zu befestigenden
Rohre hinnehmbar.
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Weiter ist es für sich bekannt (vgl. die DE-PS 9 23 964), Dichtungen
aus gummielastischem Materiai über auf Schrägflächen von Spannkonen gleitende Keilringe
abzustützen, so daß verhindert wird, daß diese Dichtungen in einen ansonsten auftretenden
Ringspalt hineingedrückt werden. Diese für sich bekannten Keilringe sind in Längsrichtung
geschlitzt, um eine vielfache Verwendung zu ermöglichen.
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Schließlich sind für sich Hochdruckdichtungen bekannt (vgl. die Literaturstelle
"Rev. Maschinenteile, Rohrleitungen, Armaturen", 195# Seite 1310, und den Prospekt
5705 G ~Parker O-ringe" der Firma PARKER-HANNIFEN N. V., Seiten 66 bis 70), die
aus zwei im wesentlichen ringförmigen, in axialer Richtung# hintereinander angeordneten
Dichtelementen bestehen, wobei die inneren Dichtelemente aus einem Material geringer
Shore-Härte und die äußeren Dichtelemente aus einem Material großer Shore-Härte
bestehen.
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Ausgehend von dem zuvor erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung
nun die Aufgabe zugrunde, die bekannte, eingangs erläuterte Hochdruckdichtung für
einen Druckaufbaudorn mit verstellbaren Spannkonen so auszugestalten und weiterzubilden,
daß nur noch sehr geringe Leckverluste auftreten.
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Die erfindungsgemäße Hochdruckdichtung für einen Druckaufbaudorn,
bei der die zuvor aufgezeigte Aufgabe gelöst ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß
jede Dichtung aus zwei im wesentlichen ringförmigen, in axialer Richtung hintereinander
angeordneten Dichtelementen aus gummielastischem Material - O-Ringen - besteht und
die vom Aufweitbereich aus gesehen inneren Dichtelemente der Dichtungen aus einem
Material geringer Shore-Härte und die äußeren Dichtelemente aus einem Material großer
Shore-Härte bestehen.
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Unter Berücksichtigung der eingangs erläuterten Problematik bei dem
aus dem Stand der Technik bekannten Druckaufbaudorn könnte man auf die Idee kommen,
zur Verbesserung der Dichtwirkung der dort bekannten Hochdruckdichtung für diese
ein Material geringerer Shore-Härte zu wählen. Wegen der extrem hohen Aufweitdrücke
würde aber eine solche "weiche" Dichtung außerordentlich schnell verschleißen. Erfindungsgemäß
ist nun erkannt worden, daß man für alle Phasen eines Aufweitvorganges mit einem
Druckaufbaudorn der in Rede stehenden Art optimale Bedingungen erreichen kann, wenn
die Dichtungen der Hochdruckdichtung aus zwei O-Ringen unterschiedlicher Shore-Härte
bestehen. Beim mechanisch durch das Verstellen der Spannkonen erfolgenden Vorabdichten
und bei noch niedrigem hydraulischem Druck des Druckmittels sind zunächst nur die
Dichtelemente mit der geringeren Shore-Härte in Funktion. Wird dem Hohlraum zwischen
dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn Druckmittel zugeführt,
so übernehmen zunächst die inneren Dichtelemente, da dies ja die "weichen" Dichtelemente
sind, die volle Dichtfunktion. Von dem Druckmittel wird auf diese inneren Dichtelemente
in axialer Richtung nach außen eine Kraft ausgeübt, so daß der diese Dichtelemente
beaufschlagende Druck auch auf die äußeren Dichtelemente übertragen wird.
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Die Dichtfunktionen der inneren Dichtelemente bleibt so lange von
Bedeutung, bis die äußeren Dichtelemente unter einem ausreichend hohen Druck stehen,
also trotz ihrer großen Shore-Härte eine ausreichende Dichtwirkung gewährleisten.
Nun ist aber trotz der vorzüglichen Dichtwirkung der inneren "weichen" Dichtelemente
ein Lecken von Druckmittel
an diesen Dichtelementen vorbei nicht
völlig zu verhindern. Dieses an den inneren Dichtelementen vorbei leckende Druckmittel
staut sich bei Beginn der guten Dichtwirkung der äußeren Dichtelemente vor diesen.
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Zwischen den Dichtelementen der Dichtungen staut sich Druckmittel,
dessen Druck schließlich dem Druck im Inneren des Hohl raumes entspricht.
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Damit sind nun aber die inneren "weichen" Dichtelemente völlig druckkompensiert,
d. h. der Druck des Druckmittels wirkt auf diese "weichen" Dichtelemente von allen
Seiten gleichmäßig. Auch extrem hohe Aufweitdrücke können nun nur zu einer allseitigen
Kompression der "weichen" Dichtelemente führen, nicht aber zu deren Zerstörung.
Einseitig den extrem hohen Aufweitdrücken standhalten müssen nur die äußeren "harten"
Dichtelemente, die aber materialmäßig genau für diesen Zweck ausgelegt sind. Im
Ergebnis ist der Verschleiß der Dichtungen bei der erfindungsgemäßen Hochdruckdichtung
minimiert.
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Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Hochdruckdichtung erlaubt die Verwendung
einfacher und wenig aufwendiger Druckerzeugungsaggregate, da einerseits die Leckverluste
nur sehr gering sind und andererseits, mit den Leckverlusten in Zusammenhang stehend,
keine besonders hohe Druckanstiegsgeschwindigkeit für das Druckmittel realisiert
werden muß. Trotz der erfindungsgemäß möglichen geringen Druckanstiegsgeschwindigkeit
stellt sich die benötigte Vorspannkraft der Dichtungen bzw. der jeweils betroffenen
Dichtelemente zur Erzielung der nötigen Dichtwirkung gewissermaßen von selbst ein.
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Was die einzusetzenden Materialien für die Dichtelemente der Dichtungen
betrifft, so kommt als Material für die "harten" Dichtelemente beispielsweise Perbunan
90 Shore in Frage. Für die "weichen" Dichtelemente der Dichtungen könnte man an
Perbunan mit Shore-Härten zwischen 60 und 70 denken.
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Zwar ist es für sich bekannt, zwei O-Ringe für eine Dichtung zu verwenden
(vgl. die Literaturstelle "DICHTUNGSPRAKTIKUM" von Ing. F. W.#Ernst Seiffert, Verlag
Der Industriemeister / Hamburg, Seiten 153/154, insbesondere
Abb.
72 C). Es handelt sich hierbei jedoch um eine O-Ring-Abdichtung gegen Rotierung
bei Drücken bis zu 60 kp/cm2, wobei ein weicher O-Ring der Abfederung eines relativ
harten O-Ringes dient. Die Verwendung unterschiedlich harter O-Ringe in einer Keilnut
als Hochdruckdichtung für Drücke im Bereich von einigen tausend bar kann daraus
nicht abgeleitet werden.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Hochdruckdichtung
auszugestalten und weiterzubilden, was im folgenden nur beispielhaft erläutert werden
soll.
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Zunächst empfiehlt es sich, und zwar wegen der Schrägflächen der Spannkonen,
die erfindungsgemäße Hochdruckdichtung so auszugestalten, daß die inneren Dichtelemente
der Dichtungen einen geringeren Innendurchmesser und einen größeren Schnurdurchmesser
als die äußeren Dichtelemente aufweisen.
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Um anfänglich eine gute Dichtwirkung zu erzielen, müssen die "weichen"
Dichtelemente im Ruhezustand einen zumindest gleich großen Außendurchmesser aufweisen,
wie die "harten" Dichtelemente. Von besonderem Vorteil ist es aber, wenn die Dichtelemente
aus dem Material geringer Shore-Härte im Ruhezustand einen geringfügig größeren
Außendurchmesser als die Dichtelemente aus dem Material großer Shore-Härte aufweisen.
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Diese Ausgestaltung hat den besonderen Vorteil, daß mit relativ geringen
Drücken vorgespannt werden kann, um die gewünschte Vorabdichtung zu erzielen. Auf
diese Weise läßt sich verhindern, daß die Dichtungen bzw.
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Dichtelemente zwischen den Spannkonen und dem Rohrende eingequetscht
werden. Die diesbezüglich gefährdeten äußeren Dichtelemente brauchen hier nämlich
nur leicht zur Anlage an die Innenwandung des Rohrendes gebracht zu werden.
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Um den Verschleiß der äußeren Dichtelemente möglichst gering zu halten,
empfiehlt sich die Verwendung von als Widerlager dienenden gleitenden
Keilringen,
durch die der ansonsten vorhandene Ringspalt zwischen der Innenwandung des Rohrendes
und dem Druckaufbaudorn überbrückt und geschlossen werden kann. Dementsprechend
empfiehlt sich eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Hochdruckdichtung, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Dichtungen vom Aufweitbereich aus gesehen außerhalb
der äußeren Dichtelemente noch jeweils einen auf der Schrägfläche des entsprechenden
Spannkonus gleitenden Keilring aufweisen. Dabei sollten die Keilringe, wie an sich
bekannt, jeweils einen Dehnungsschlitz aufweisen, der jedoch schräg zur axialen
Richtung des Druckaufbaudornes verlaufen sollte. Ein schräg zur axialen Richtung
verlaufender Dehnungsschlitz in einem solchen Keilring hat den Vorteil, daß die
Dichtelemente auch unter sehr hohen Drücken nicht sehr weit in den Dehnungsschlitz
hineingedrückt werden können. Damit ist eine weitere Verschleißquelle für die Dichtungen
bzw. Dichtelemente beseitigt.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt Fig. 1 im Schnitt einen Rohrboden
mit einem darin eingesetzten Druckaufbaudorn, Fig. 2 einen Keilring für eine Hochdruckdichtung
im Druckaufbaudorn gemäß Fig. 1 in Seitenansicht, Fig. 3 eine erfindungsgemäße Hochdruckdichtung
in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellung, jedoch nach erfolgter Verstellung
der Spannkonen zur Aufweitung der Dichtungen, und Fig. 4 den Gegenstand nach Fig.
3 während des eigentlichen Aufweitvorganges.
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Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den Rohrboden 1, in dem ein Rohr
2 druckdicht befestigt werden soll. Das Rohrende 3 des Rohres 2 ist mit
Spiel
in eine Bohrung 4 des Rohrbodens 1 eingesetzt. In das Rohrende 3 des zu befestigenden
Rohres 2 ist ein Druckaufbaudorn 5 eingebracht, dessen Außendurchmesser im Ruhezustand
kleiner ist als der Innendurchmesser des Rohrendes 3, und zwar mit einer relativ
großen Toleranz.
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Der Druckaufbaudorn 5 weist einen langgestreckten, zylindrischen Kern
6 auf, der durch ein hammerkopfarliges Ende 7 abgeschlossen ist. Auf dem Kern 6
ist ein Gewinde 8 vorgesehen, mit dessen Hilfe eine Spannhülse 9 auf den Kern 6
aufgeschraubt ist. Der Druckaufbaudorn 5 weist zwei axial mit Abstand voneinander
angeordnete, in axialer Richtung gegeneinander verstellbare und einen Aufweitbereich
10 begrenzende Spannkonen 11, 12 auf. Der Spannkonus 11 ist Teil des hammerkopfartigen
Endes 7, während der Spannkonus 12 Teil der Spannhülse 9 ist. Zwischen den Spannkonen
11, 12 ist im Aufweitbereich 10 eine Abstandshülse 13 angeordnet. Im übrigen weist
der Druckaufbaudorn 5, und zwar in seinem zylindrischen Kern 6, eine zentral beginnende
und radial auslaufende, im Aufweitbereich 10 mündende Druckmittelzuführung 14 auf.
Die Druckmittelzuführung 14 durchsetzt auch die Abstandshülse 13.
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Die Schrägflächen 15 der Spannkonen 11, 12 sind der Abstandshülse
13 zugewandt und bilden mit den beiden Stirnflächen der Abstandshülse 13 zwei umlaufende
Dichtungsaufnahmenuten 16. In jeder der Dichtungsaufnahmenuten 16 ist eine umlaufende
Dichtung 17 vorgesehen. Durch Verstellung der Spannkonen 11, 12, d. h. durch Einschrauben
der Spannhülse 9 in Richtung des hammerkopfartigen Endes 7 des Druckaufbaudornes
5, sind die Dichtungen 17 radial aufweitbar. Auf mechanische Weise ist also, über
die Spannkonen 11, 12, eine Vorabdichtung des zwischen dem Rohrende 3 einerseits
sowie dem Druckaufbaudorn 5 und den Dichtungen 17 andererseits gebildeten Hohlraumes
möglich.
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Wie aus Fig. 1 deutlich entnehmbar ist, besteht jede Dichtung 17 aus
zwei im wesentlichen ringförmigen, in axialer Richtung hintereinander angeordneten
Dichtelementen 18 und 19 aus gummielastischem Material, nämlich O-Ringen. Die beiden
Dichtelemente 18, 19 jeder Dichtung 17 bestehen aus Materialien unterschiedlicher
Shore-Härte.
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Die vom Aufweitbereich 10 aus gesehen inneren Dichtelemente 18 der
Dichtungen 17 bestehen aus dem Material geringer Shore-Härte, während die äußeren
Dichtelemente 19 aus dem Material großer Shore-Härte bestehen.
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Dabei weisen, wie Fig. 1 deutlich erkennen läßt, die inneren Dichtelemente
18 der Dichtungen 17 einen geringeren Innendurchmesser und einen größeren Schnurdurchmesser
als die äußeren Dichtelemente 19 auf. Im Ruhezustand weisen überdies die inneren
Dichtelemente 18 einen ganz geringfügig größeren Außendurchmesser als die äußeren
Dichtelemente 19 der Dichtungen 17 auf.
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Im übrigen weisen die Dichtungen 17 vom Aufweitbereich 10 aus gesehen
außerhalb der äußeren Dichtelemente 19 noch jeweils einen auf der Schrägfläche 15
des entsprechenden Spannkonus 11 bzw. 12 gleitenden Keilring 20 auf. Die Keilringe
20 sind, was Fig. 2 deutlicher erkennen läßt, jeweils mit einem schräg zur axialen
Richtung des Druckaufbaudornes 5 verlaufenden Dehnungsschlitz 21 versehen.
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Die Fig. 3 und 4 der Zeichnung zeigen den Druckaufbaudorn 5 in der
Poç sition, die nach Abschluß des mechanischen Verstellens der Spannkonen bzw. Vorspannens
der Dichtungen 17 erreicht ist bzw. in der Position während des Aufweitvorganges
als solchem.
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In Fig. 3 ist deutlich erkennbar, daß soeben die inneren Dichtelemente
18 der Dichtungen 17 abdichtend an der Innenwandung des Rohrendes 3 zur Anlage gekommen
sind, Auch die Keilringe 20 sind so weit auf den Schrägflächen 15 der Spannkonen
11, 12 hinauf geschoben worden, daß sie an der Innenwandung des Rohrendes 3 zur
Anlage kommen.
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Fig. 4 zeigt, übertrieben dargestellt, daher aber besonders deutlich,
die Zustände während des eigentlichen Aufweitvorganges. Deutlich erkennbar ist,
daß nun die äußeren Dichtelemente 19 der Dichtungen 17 die volle Dichtfunktion übernommen
haben. Die inneren Dichtelemente 18 aus "weichem" Material sind von allen Seiten
druckkompensiert, "schwimmen"
also gewissermaßen in dem Druckmittel.
Sie haben sich, in Fig. 4 deutlich erkennbar, auf ihren minimal möglichen Innendurchmesser
zusammengezogen. Da die Dichtelemente 18 der Dichtungen 17 von allen Seiten dem
gleichen Druck ausgesetzt sind, erfolgt lediglich eine allseitige Kompression, jedoch
keine Beschädigung der Dichtelemente 18 trotz der extrem hohen Aufweitdrücke von
einigen tausend bar.
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Fig. 4 macht überdies deutlich, wie die äußeren Dichtelemente 19 gegen
die Keilringe 20 gepreßt werden. Der Aufweitdruck ist dabei so hoch, daß trotz der
großen Shore-Härte der äußeren Dichtelemente 19 der Dichtungen 17 eine erhebliche
Verformung der Dichtelemente 19 stattfindet.
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Das wiederum unterstreicht die Bedeutung des schräg zur axialen Richtung
verlaufenden Dehnungsschlitzes 21 in jedem der Keilringe 20.