DE3310989A1

DE3310989A1 - Plattenfoermige abdichtung aus einem bleibend verformbaren material

Info

Publication number: DE3310989A1
Application number: DE19833310989
Authority: DE
Inventors: Franz 6700 Ludwigshafen Duschek; Rüdiger 5340 Bad Honnef Kammerer; Klaus 6520 Worms Schröter
Original assignee: Metzeler Kautschuk GmbH; Metzeler Kautschuk AG
Current assignee: Metzeler Kautschuk GmbH; Metzeler Kautschuk AG
Priority date: 1983-03-25
Filing date: 1983-03-25
Publication date: 1984-10-04
Also published as: DK165084D0; EP0123141A1; DK165084A; DE3464641D1; EP0123141B1

Description

METZELER KAUTSCHUK GMBH München, den 24.3.1983

MK 2 52 P 83

Plattenförmige Abdichtung aus einem bleibend verformbaren Material

Die Erfindung betrifft eine plattenförmige Abdichtung aus einem zumindest zweidimensional bleibend verformbaren Material, insbesondere für den Hoch- und Tiefbau.

Zur Abdichtung von Übergängen an Dächern, wie beispielsweise für den Übergang von Schornsteinen zu den Dachpfannen oder aber von der Unterkante von Erkerfenstern auf den angrenzenden Dachbereich, war es bisher üblich und bekannt, dünne Platten aus Bleioder Zinkblech zu verwenden, da ein derartiges Material leicht modulierbar ist und damit zur Anpassung an die Wellungen der Dachpfannen oder an andere unebene Flächen leicht dreidimensional verformt werden kann. Derartige Bleiplatten sind jedoch in ihrer Anwendung sehr schwer und teuer und außerdem bestehen Schwierigkeiten bei der dichten Verbindung benachbarter Bleiplatten, da Blei üblicherweise nicht lötbar ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine plattenförmige Abdichtung aus einem Material zu schaffen, das die gleichen Verarbeitungs- und Anwendungsmöglichkeiten wie die bekannten Bleiplatten bietet, das demgegenüber jedoch erheblich leichter und billiger ist und darüber hinaus noch zusätzliche Verarbeitungs- und Anwendungsmöglichkeiten erlaubt,
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(MK 266 E 83)

Zur Lösung dieser Aufgabe ist er fin dungs gemäß vorgesehen, daß das Material aus einem Elastomer mit einer modulierbaren, metallischen Drahteinlage besteht.

Dabei kann die Drahteinlage als Drahtgeflecht mit sich kreuzenden Einzeldrähten aus einem nichtrostenden Material, wie beispielsweise nicht elastischem Stahl oder verzinktem Eisen, bestehen und als Elastomer ein vulkanisierbarer E PDM-Kautschuk verwendet sein.

Eine derartige dünne Platte aus Gummi mit einer Drahteinlage aus einem flexiblem Metall, das jedoch praktisch keine Rückstellelastizität aufweist, ist in gleicher Weise dreidimensional modulierbar wie eine Bleiplatte und kann damit leicht einer vorgegebenen Kontur angepaßt werden.

Zur zusätzlichen Erhöhung der Festigkeit kann dabei mindestens eine der Kautschukbahnen zusätzlich mit einer Netzfolie stabilisiert sein.

5 Bei einem Verfahren zur Herstellung dieser plattenförmigen Abdichtung ist erfin dungs ge maß vorgesehen, daß beiderseits eines Drahtgeflechts je eine unvulkanisierte Kautschukschicht aufgebracht und das so gebildete Schichtmaterial in einer Rotations-Vulkanisiertrommel (AUMA) an- oder aus vulkanisiert wird.

Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Wirkungsweise von Ausführungsbeispielen nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen

Pig» 1 eine Ansicht des plattenförmigen Abdichtungs materials in teilweise aufgeschnittenem Zustand;

Fig. 2 eine Anlage zur Herstellung dieses Materials; Fig. 3 ein Anwendungsbeispiel zur Abdichtung des Übergangsbereiches von einem Flachdach zu einer anschließenden Wandung; .

Fig. 4 das Anwendungsbeispiel der Abdichtung des Übergangs von einem Schornstein zum angrenzenden Dach und
Fig. 5A die perspektivische Ansicht und einen Querschnitt durch

u. JB einen auf ein Dach aufsetzbaren Entlüftungskanal. 20

Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist„ besteht das Abdichtungsmaterial 1 aus einer unteren Elastomerbahn 2 und einer oberen Elastomerbahn 3, zwischen die ein Drahtgeflecht 4 eingelegt ist. Der besseren Übersichtlichkeit halber ist dabei in dieser Figur die obere Schicht 3 teilweise aufgeklappt dargestellt. Das zwischengelegte Drahtgeflecht 4 kann dabei aus sich kreuzenden Einzeldrähten 5 und 6 bestehen,, wobei die Einzeldrähte 5 und 6 an den Kreuzungsstellen miteinander fest verbunden oder aber auch verflochten sein können. Als Material für diese Drähte 5 und 6 ist ein nichtrostendes Metall, wie beispielsweise Stahl, verzinktes Eisen oder auch Kupfer, verwendet, wobei ein wesentliches Merkmal der verwendeten Metall-

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drähte ist, daß sie zwar flexibel sind, aber keine Federelastizität aufweisen dürfen, um somit voll modulierbar zu sein.

Als Material für die Deckbahnen 2 und 3 wird zweckmäßigerweise EPDM-Kautschuk verwendet, da dieser wegen seiner hohen Ozonbeständigkeit besonders für die Verwendung im Freien gegeignet ist. Jedoch ist auch die Verwendung anderer Polymere ja nach der gegebenen Anforderung möglich.

Die Herstellung dieses plattenförmigen Abdichtungsmaterials ist in Fig. 2 unter Verwendung einer Rotations-Vulkanisier maschine (AUMA) näher erläutert. Danach werden von .3 Materialrollen 7, 8 und 9 die obere Deckbahn 3 sowie die untere Bahn 2 beispielsweise aus EPDM-Kautschuk und dazwischenliegend das Drahtgeflecht 4 in den Spalt zwischen Druckband 10 und Heiztrommel 11 hinter der vorderen unteren Umlenkwalze 12 eingeführt, miteinander verpreßt und während des Umlaufs um die Heiztrommel 11 bis zum Austritt an der vorderen oberen Umlenkwalze 13 ausvulkanisiert bzw. je nach dem geforderten Verwendungszweck zumindest anvulkanisiert. Anschließend läuft das fertige Materialband auf die Trommel 14 auf, von wo es dann dem jeweiligen Einsatzzweck zugeführt werden kann.

Das so hergestellte Material ist ähnlich wie Blei modulierbar und kann damit in jede beliebige Form gebogen werden. Darüber hinaus weist es den großen Vorteil auf, daß es klebbar ist und somit mit sich selbst oder anderen Materialien fest verbunden werden kann. Im noch nicht vulkanisierten Zustand ist das Mate-

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rial darüber hinaus wie Blei in gewissem Maße tief ziehfähig und kann somit für fertig vorgeformte Teile oder zum Einpressen von Sicken verwendet werden.

Dabei ist dieses Material praktisch ab einer Stärke von etwa 2 mm herstellbar, wobei die Drahtstärke des eingelegten Drahtgeflechts etwa 0,8 mm beträgt. Es sind jedoch auch geringere Drahtstärken bis hinab etwa zu Fliegendrahtgitter für spezielle Anwendungsfälle möglich.

In den Fig. 3 bis 5 ist der Einsatz dieses Materials für verschiedene Anwendungs zwecke erläutert.

Fig. 3 zeigt einen mit der erfitKlxingsgemäßen Abdichtung hergestellten Übergang von einem Flachdach 20 zu einer angrenzenden senkrechten Gebäudewand 21, die beispielsweise das mit lichtdurchlässigen Wellenplatten abgedeckte Oberlicht einer Fabrikhalle sein kann. Dabei sind in den gleichzeitig eine Ablaufrinne 22 bildenden Übergang entsprechende Bahnen 23 und 24 eingeformt, wobei der überlappende Stoß 25 verklebt oder bei entsprechender Materialwahl auch quell verschweißt sein kann. Der dichte Anschluß an das Flachdach 20 kann ebenfalls über Verklebung oder einen Bitumenstrich hergestellt sein, während an der senkrechten Gebäude wandung die Bahnen 23 und 24 unter die Wellplatten 21 geführt sind und damit deren Oberkante abgedeckt ist. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, läßt sich das Abdichtungsmaterial ideal allen Kanten und Abschrägungen anpassen, wodurch eine einfache Handhabung und eine sichere Abdichtung gewährleistet sind.

Fig. 4 zeigt die Abdichtung des Übergangs von einem Schornstein 26 zu einem gewellten Dachabschnitt 27. Dabei ist zunächst der untere Abschnitt des Schornsteins 26 von einem entsprechend geformten Materialabschnitt 28 umgeben, während der benachbarte Dachbereich von einer den Dachwellungen angepaßten Material platte 29 abgedeckt ist. An der umlaufenden Kante 30 sind die beiden Teile 28 und 2 9 miteinander verklebt, wobei an der vorderen Kante 31 der Anschlußbereich 32 der Platte 29 entsprechend hochgewölbt ist. Auch hiermit ergibt sich eine sichere Abdichtung der Fugen unter exakter Anpassung an alle Unebenheiten, Wellungen und Kanten des abzudichtenden Bereiches.

In den Fig. 5 A und B ist schließlich noch ein aus dem erfindungsgemäßen Abdichtungsmaterial hergestelltes Formteil in Form eines Dachaufsatzes 35, beispielsweise für einen Entlüftungsschacht, dargestellt. Dieser Dachaufsatz 35 besteht aus einem leicht konischen oder auch zylindrischen Rohrabschnitt 36 und einer am unteren Ende angeschlossenen Platte 37, die bei der Montage entsprechend den vorliegenden Dachwellungen verformt werden kann. Zur dichten Verbindung der beiden Teile 36 und 37 5 ist der innere Rand 38 der Platte 37 praktisch wie ein Tief ziehteil nach oben hochgewölbt und dann mit der Innenseite des Rohrabschnittes 36 verklebt oder quellverschweißt.

Die in den Fig.'3 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen nur eine beschränkte Auswahl der möglichen Anwendungen des erfindungsgemäßen Abdichtungsmaterials. So können im Hochbau

Dachanschlüsse aller Art, wie zum Beispiel zum Schornstein, an Abläufen, für Dachfenster, für Entlüftungen;,sowie der Dachfirst selbst auf einfache Weise hergestellt werden, wobei eine zusätzliche Abdichtung mit Bitumen oder einer anderen Abdichtungsmasse möglich ist. Außerdem ist das Material ohne Schwierigkeiten nagelbar, wobei keinerlei Undichtigkeiten an den Nagelstellen auftreten.

Im Tiefbau kann das Ab dichtungsmaterial bei entsprechender Stärke für Kanal-, Gully- und Erdanschlüsse eingesetzt werden sowie für Fundament- oder Tunnelabdichtungen gegen drückendes Wasser. Ferner ist eine Abdichtung von Behältern oder Lagern grundwasserschädlicher Stoffe, wie beispielsweise Tanklagern, Mülldeponien, Jauchegruben, sowie eine Isolierung von Zisternen oder Wasserbecken möglich.

Bei entsprechender Einstellung der für die Deckschichten des Abdichtungsmaterials verwendeten Polymere kann eine Resistenz gegen die verschiedensten Medien, insbesondere bei der beschriebenen Anwendung im Tiefbau , erreicht werden.

Insgesamt ergibt sich also ein plattenförmiges Abdichtungs material, das beliebig dreidimensional modulierbar und auf einfache Weise verarbeitbar und abdichtend verwendbar ist, wobei die hohe Beständigkeit und Verwitterungsfestigkeit optimale Einsatzmöglichkeiten in weiten Anwendungsbereichen gewährleisten.

Claims

METZELER KAUTSCHUK GMBH . München, den 24.3.1983

MK 252 P 83

Patentansprüche

3 Platt enf or mige Abdichtung aus einem zumindest zweidimensional bleibend verformbaren Material, insbesondere für den Hoch- und Tiefbau,, dadurch gekennzeichnet, daß das Material (1) aus mindestens einer Elastomers chi cht (2, 3) mit einer modulierbaren^, metallischen Drahteinlage (4) besteht.
2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahteinlage als Drahtgeflecht (4) mit sich kreuzenden Einzeldrähten (5, 6) ausgebildet ist.
3. Abdichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Drahtgeflecht (4) aus nichtelastischem, rostfreiem Stahl oder verzinktem. Eisen besteht.
4„ Abdichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Drahtgeflecht (4) aus Kupfer besteht.
5. Abdichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Elastomer ein vulkanisierbarer EPDM-Kautschuk verwendet ist.
6. Abdichtung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Kautschukbahnen (2, 3) zusätzlich mit einer Netzfolie stabilisiert ist»
7. Verfahren zur Herstellung einer plattenförmigen Abdichtung nach Anspruch I₃ dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits eines Drahtgeflechts je eine unvulkanisierte Kautschukschicht aufgebracht und das so gebildete Schichtmaterial in einer Rotations-Vulkanisiertrommel (AUMA) an- oder aus vulkanisiert wird.