DE3305475A1 - Akustikdeckenplatte - Google Patents
AkustikdeckenplatteInfo
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- E04B9/00—Ceilings; Construction of ceilings, e.g. false ceilings; Ceiling construction with regard to insulation
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Description
AKUSTIKDECKENPLATTE
Die Erfindung betrifft eine Akustikdeckenplatte aus Mineralfaser.
Bekannt sind Akustikdeckenplatten aus Mineralfaser, die auf der Sichtseite durch Einstanzen mit Stiften schallabsorbierend
bzw. schalldämmend wirkende kleine Löcher aufweisen.
Bekannt ist außerdem, in Deckenplatten in der Sichtfläche
zu Musterzwecken Nuten auszubilden (US-Design PSN 238 und 249 367).
Aus der US-PS 3 470 977 ist außerdem eine akustische Platte bekannt, in die auf der Sichtseite kurze Schlitze eingeschnitten
sind. Außerdem werden auf dem Markt Deckenplatten vertrieben, die stark eingekerbte Oberflächen haben.
Die mit den kleinen Löchern versehenen Deckenplatten haben zwar gute akustische Werte, beeinträchtigen jedoch
in ästhetischer Hinsicht den dekorativen Effekt der Plattensichtseiten.
Die mit kleinen Schlitzen oder starken Einkerbungen oder Nuten versehenen Platten geben zwar
den gewünschten Effekt eines linearen geometrischen Musters, haben jedoch ungenügende akustische Werte, also
unzureichende Schallschluckeigenschaften.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin,
eine Akustikdeckenplatte aus Mineralfaser zu schaffen, auf deren Sichtseite ein Nutenmuster so ausgebildet
ORIGINAL INSPECTED
Diese Aufgabe wird mit einer Akustikdecke in Form einer Mineralfaserplatte erreicht, deren Porosität einen spezifischen
Luftwiderstand von annähernd 1220 (ibar/(cm/s) bzw.
cgs rayls (ANSI/ASTMC634-79a Seite 343,344) bzw. 12200
Pa s/m oder weniger aufweist, wobei diese Werte mit einem modifizierten Prüfverfahren mit der Leonard Luftstromvorrichtung
bestimmt werden, wie sie in der Literaturstelle The Journal of Acoustical Society of America, Band 17,
Seite 240, 1946, R.W. Leonard, beschrieben ist. Der spezifische Luftwiderstand entspricht dabei dem Quotienten aus
dem Luftdruckunterschied zwischen der Lufteintritts- und
der Luftaustrittsfläche an der an der Probe und aus der
linearen Geschwindigkeit des Luftstroms durch die Probe, jedoch außerhalb der Probe gemessen. Mit der erfindungsgemäßen
Platte werden Geräuschreduktionskoeffizienten NRC von 0,50 bis 0,55 erreicht. Der Geräuschreduktionskoeffizient
NRC ist der Mittelwert der Schallabsorptionskoeffizienten
des Materials für 250, 500, 1000 und 2000 Hz, aufgerundet auf das nächste Vielfache von 0,05, wobei die
Schallabsorptionskoeffizienten nach ANSI/ASTM C 4 23 - 77 mit der Hall-Raummethode bestimmt werden. Auf der Sichtfläche
der Platte ist ein dekoratives Muster angeordnet, das aus einer Anzahl von Nuten besteht, die in die Sichtfläche
der Platte geschnitten sind. Die Nuten haben Seitenflächen, die senkrecht zur Plattenebene sind. Die Seitenwände
der Nuten und somit die Nuten sind in solcher Anzahl und Größe vorgesehen, daß sie wenigstens 35 % der
Plattenoberfläche betragen (50 in.2 pro 1 ft.2).
Erfindungsgemäß wird ein einzigartiges Akustikdeckenprodukt
hergestellt, das sowohl ein dekoratives Aussehen der Platte als auch ausgezeichnete schallabsorbierende bzw. akustische
Eigenschaften durch die eingeschnittenen Nuten in die Plattenfläche aufweist. Das Einschneiden der Nuten erfolgt nach
einem "Rill"-Verfahren, bei welchem eine Reihe von Messern
die Nuten in die·Platte schneidet. Die Oberflächen der herkömmlichen
Deckenplatten werden gewöhnlich mit Stiften oder rißbildenden Werkzeugen für akustische Zwecke perforiert.
Das erfindungsgemäße Produkt erreicht die gewünschten aku-
stischen Eigenschaften durch die Rillenbildung. Bei vielen
herkömmlichen Deckenplatten sind die Perforationen für die
Schallabsorption erforderlich, die manchmal auch dekorativ
wirken können, jedoch in der Regel das Aussehen der Deckenplatten beeinträchtigen. Wenn solche Perforationen nicht
erwünscht sind, werden die vorhandenen Perforationen in den Deckenplatten häufig dadurch versteckt, daß die Plattenflächen
mit einem akustisch transparenten Material überzogen werden, beispielsweise mit einem Gewebe oder einer dünnen
Folie. Die Perforationen können auch so angebracht werden, daß sie in einem dekorativen Präge- oder Druckmuster auf der
Oberfläche aufgehen. Erfindungsgemäß wird nun ein einfaches lineares geometrisches Muster auf einer nichttexturierten
bzw. strukturfreien Oberfläche ausgebildet, also auf einer Oberfläche, wo Perforationen oder kleine Löcher die Optik
der Deckenplatte beeinträchtigen würden.
Deckenplatten werden gewöhnlich aus 73 bis 84 Gewichtsprozent Mineralfaser, 5 bis 4 Gewichtsprozent organischer Faser,
7 bis 6 Gewichtsprozent Stärke und 15 bis 5 Gewichtsprozent Ton hergestellt. Die zugesetzten Mineralfasern bestehen
dabei häufig aus frischen Mineralfasern und "Bruch",
also aus wieder zu Fasern verarbeiteten Deckenplatten. Dieser Bruch enthält feines teilchenförmiges Material, das die
Porosität der Platten beeinträchtigt. Um dies herauszustellen,
werden zwei Deckenplatten aus unterschiedlichen Ansätzen hergestellt, die beide die gleiche Materialzusammensetzung
haben. Bei dem nachstehenden Ansatz 2 bestehen 27,5 % der Bestandteile aus Bruch. Bei dem Ansatz 1 beträgt
der Bruch nur 20,0 % der Bestandteile. Der Bruch ist so behandelt,
daß Staubteilchen entfernt worden sind, so daß im Ansatz 1 weniger feines teilchenförmiges Material enthalten
ist. Die aus den Ansätzen 1 und 2 hergestellten Deckenplatten haben folgende akustische Werte nach Leonard bzw.
ASTM C423-77:
Pa s/m NRC
Ansatz 1 12200 0,54
Ansatz 2 22800 0,42
Die Schallabsorption hängt von der Porosität des Plattenansatzes und von der Größe der Oberfläche ab, die dem Schall
aus der Schallquelle ausgesetzt ist. Vergleicht man ein Perforationsmuster
mit einem Rillenmuster, so haben beide Plattenprodukte
vertikale Flächen, welche die akustischen Werte beeinträchtigen. Die horizontalen Flächen der beiden Musterungen
haben auf die akustischen Werte nur einen geringen Einfluß. Wie die vorstehende Zusammenstellung zeigt, muß
die Porosität der erfindungsgemäßen Platte einen Luftstromwiderstand
von annähernd 12200 Pa s/m oder weniger ergeben. Wie aus der Gegenüberstellung von Ansatz 1 und Ansatz
2 ersichtlich ist, hat das Produkt mit einem Wert von 12200 Pa s/m einen Geräuschreduktionskoeffizienten NRC von 0,54,
also einen akzeptablen Wert, der es gestattet, ein solches Produkt als Akustikprodukt zu bezeichnen. Wenn der Luftstromwiderstand
ansteigt, wie dies beim Ansatz 2 der Fall ist, fällt der NRC-Wert ab, so daß das Produkt gemäß Ansatz 2
nicht mehr als ausreichend wirksames Akustikprodukt angesehen v/erden kann.
Viele Ansätze für Mineralfaserplatten führen, wenn die Platten
in normaler Weise perforiert werden, zu einem NRC-Wert im Bereich von 0,55 bis 0,65. Es zeigte sich jedoch,
daß diese Produkte im wesentlichen als nicht geeignete Akustikprodukte anzusehen sind, wenn sie nur gerillt werden.
Demzufolge trägt die Rillenausbildung allein nicht zur Erzielung der gewünschten akustischen Werte bei. Erst die
Rillenbildung mit einer bestimmten offenen vertikalen Fläche zusammen mit einem bestimmten Luftstromwiderstand der
Platte gibt die Kombination, die als akustisch wirksames Deckenplattenprodukt angesehen werden kann.
Anhand der Zeichnung, die schematisch eine Deckenplatte im Schnitt zeigt, wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert.
Die in der Zeichnung gezeigte Akustikdeckenplatte 2 ist eine Mineralfaserplatte und hat eine Stärke von etwa
20 mm. An der Sichtseite der Deckenplatte, in der Zeichnung oben, ist ein dekoratives Muster ausgebildet. Das
Muster besteht aus einer Anzahl von Nuten 4, die in die Plattenoberfläche geschnitten sind. Die Nuten 4 erstrekken
sich parallel von einer Seite der Platte 2 zu der anderen. Die Nuten 4 haben Seitenwände 6, die senkrecht zur
Ebene 8 der Deckenplatte 2 verlaufen. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel haben die Nuten eine Tiefe von 3 mm,
eine Breite von 6 mm und einen Abstand zueinander von 9 mm. Diese Nuten ergeben eine Seitenwandflache des Musters von
320 cm2 pro 930 cm2 Plattenoberfläche bzw. Sichtfläche, machen
also etwa 35 % der Fläche aus. Die Deckenplatte ist mit einer Farbschicht versehen, die normalerweise auf die
Platte aufgesprüht wird. Die Farbschicht befindet sich auf den erhabenen Bereichen 10 und in den vertieften Bereichen
12, die in der Ebene 8 der Deckenplatte liegen, bzw. parallel zu ihr sind. Diese Bereiche können nicht wirksam
0 als schallabsorbierende Flächen wirken. Die Farbe auf der Oberfläche bildet so ebene Flächen, die glatt und unstrukturiert
sind. Da die Nuten 4 in die Deckenplatte 2 geschnitten worden sind, haben die Seitenwände 6 der Nuten 4
keine glatte Oberfläche und sind ihrer Art nach etwas offen.
Diese offene Struktur wird durch die auf die Platte aufgebrachte Farbschicht nicht verstopft. Da die Platte auf einem
Foudrinier-Sieb hergestellt ist, ist ihr Luftstromwiderstand quer zur Platte geringer, während der Luftstromwiderstand
durch die Platte hindurch bzw. senkrecht zur Fläche gemessen größer ist.
Leerseite
Claims (3)
1. Akustikdeckenplatte aus Mineralfaser, dadurch gekennzeichnet, daß die Porosität der Mineralfaserplatte
einen Luftstromwiderstand von annähernd 12200 Pa s/m oder weniger hat, daß auf einer Plattenfläehe
ein dekoratives Muster angeordnet ist, welches eine Anzahl von Nuten (4) aufweist, die in die Plattenoberfläche
geschnitten sind und die Seitenwände (6) haben, die senkrecht zur Ebene (8) der einen Oberfläche sind, und daß die
Seitenwände (6) der Nuten (4) in solcher Anzahl und Größe vorgesehen sind, daß sie wenigstens 35 % der Plattenoberfläche,
in die sie eingeschnitten sind, ausmachen.
2. Akustikdeckenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (4) des Musters
parallel zueinander in die Plattenoberfläche eingeschnitten sind.
3. Akustikdeckenplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die in sie eingeschnittenen
Nuten (4) etwa 6 mm breit und etwa 3 mm tief und in einem Abstand von etwa 9 mm angeordnet sind.
Akustikdeckenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontalen Flächen
der erhabenen und vertieften Bereiche (10, 12), die in der Ebene (8) der Deckenplatte oder parallel dazu angeordnet
sind, glatt und ohne Texturierung auf ihren Oberflächen sind, wobei die Seitenwände (6) der Nuten (4)
senkrecht zu den glatten, nicht texturierten Oberflächen angeordnet sind.
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