DE330283C - Verfahren zur Herstellung fuer Textilzwecke brauchbarer langstapeliger Fasern aus Holz, Stroharten u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung fuer Textilzwecke brauchbarer langstapeliger Fasern aus Holz, Stroharten u. dgl.

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DE330283C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

  • Verfahren zur Herstellung für Textilzwecke brauchbarer langstapeliger Fasern aus Holz, Stroharten u. dgl. Die bis jetzt fast ausschließlich zu Geweben verwendbaren Pflanzenfasern sind ihrer Herkunft nach entweder Bastfasern, wie Hanf, Flachs, Jute und Nessel, oder es sind Samenhaare, wie z. B. Baumwolle. Mit den angegebenen Fasern ist der Vorrat an faserliefernden Pflanzen durchaus nicht erschöpft, da bekanntlich fast jede Pflanze Fasern erzeugt, deren sie zu ihrem Aufbau bedarf. Die meisten dieser Fasern aber setzen ihrer mechanischen Verarbeitung zum Zwecke der Verwendung als Textilprodukte erhebliche Schwierigkeiten entgegen, da einerseits ihre Längenmaße wesentlich geringer sind, als zum Spinnen notwendig ist, anderseits die Isolierung der Zellulosefasern durch chemische Prozesse nicht zu einem für Spinnzwecke verwendbaren Faserstoff geführt hat.
  • Zwei wichtige Zellulose enthaltende Naturprodukte, nämlich das Holz und Stroharten, schalteten bisher für die Gewinnung von Spinngut fast vollständig aus. _ Zwar hat man in letzter Zeit das Holz in Form von Zellulose zur Herstellung eines Textilmaterials verarbeiten können, jedoch muß dabei berücksichtigt werden, daß dieses Material, welches man Papiergarn nennt, fasertechnisch ganz anders geartet ist als die bereits erwähnten, direkt verspinnbaren Fasern von Flachs, Jute, Baumwolle usw.
  • Es wurde nun gefunden, da.ß es bei geeigneter Behandlung gelingt, auch aus Holz oder Strobarten einen zu Spinnzwecken brauchbaren Faserstoff zu gewinnen. Es gelingt, aus beiden Stoffen eine langstapelige Faser zu erzielen, wenn man während des Aufschließens eine parallele Lagerung des Faserstoffs beibehält, und zwar so lange, b:s er der Spinnmaschine zwecks Gewinnung eines Fadens zugeführt wird.
  • Ferner ist zu beachten, daß man, um auch vom chemischen Standpunkt eine zarte Behandlung des Faserstoffs zu ermöglichen, das eigentliche Kochen nach Möglichkeit einschränkt und durch ein längeres Quellen vor und nach dem Kochen die Auflösung der inkrustierenden Stoffe anbahnt oder beendet. In allen Fällen jedoch darf die gesamte Behandlung des Faserstoffs niemals bis zu seiner vollständigen Auflösung oder Zerlegung getrieben werden, sondern darf nur kaum endgültig oder eben gerade die Auflösung der inkrustierenden Bestandteile, und zwar nur der Längsverbände, bewirken. Die bekanntlich die einzelnen kurzen Fasern der Holz- und Strohzellulose in der Querrichtung abteilenden Trennungswände müssen dagegen sorgfältig erhalten bleiben.
  • Es hat sich herausgestellt, daß als Kochlauge eine reine wäßrige Schwefelnatriumlauge am geeignetsten ist. Man hat zwar bereits bei der Zellulosegewinnung mit schwefelnatriumhaltigen Kochlaugen gearbeitet, es ist jedoch bisher nicht erkannt worden, daß es mit Hilfe einer reinen Schwefelnatriumlauge in Verbindung mit Vor- und Nachquellungen gelingt, das Aufschließen von Holz oder Stroh derartig zu leiten, daß man einen langstapeligen, verspinnbaren Faserstoff erhält. Beim Stroh kann man natürlich auch die es inkrustierende Kieselsäure durch vorherige Behandlung mit Flußsäure in bekannter Weise zur Auflösung bringen, Hierdurch wird das Kochern ungemein etrleichtert und verkürzt.
  • Das eigentliche Kochen kann in Fortfall kommen und durch eine länger dauernde Erwärmung auf etwa Ioo ° ersetzt werden, wenn es sich darum handelt, weniger aufgeschlossene Faserstoffe zu gewinnen, die als Ersatz für Hanf und Werg oder auch für grobe Jute dienen sollen.
  • Wichtig für die Durchführung des Verfahrens ist schließlich noch die Form, in welcher der Rohstoff der Einwirkung der Laugen unterworfen wird. Es wurde schon betont, daß die Fasern in paralleler Lage durch das Verfahren geführt werden müssen; dieses ergibt sich beim Stroh ohne weiteres, wenn es in Form von Langstroh angewendet wird. Das Holz bedarf jedoch einer besonderen Vorbereitung, und zwar muß es in Form von Holzwolle zur Verwendung gelangen. Die Herstellung von Holzwolle selbst ist bekannt. Sie darf jedoch nicht in gekräuseltem Zustand, wie sie als Packmaterial Verwendung findet, zur Aufschließung kommen, sondern muß ebenso wie das Stroh in möglichst paralleler Lagerung dem Köchen zugeführt werden.
  • Es ist zwar schon versucht worden, Stroh durch Behandlung mit starker Ätzalkalilauge aufzuschließen, indem man es der Länge nach durch die Badflüssigkeit führt, jedoch wird hierdurch eine Kräuselung und nicht, wie im vorliegenden Falle, in Verbindung mit bestimmten anderen Maßnahmen, die Erzielung eines langstapeligen Faserstoffs angestrebt. Ebenso ist es bekannt, zum Zwecke der Entfernung von Gummi aus verschiedenen Pflanzenfasern eine parallele Lagerung in einem spiralförmigen Apparat vorzunehmen. Dort ist der Zweck jedoch durchaus von dem vorliegenden Verfahren geschieden.
  • Das mechanisch vorbereitete Fasergut wird sodann in leicht transportable Behälter, die ein loses Aufeinanderschichten des Materials gestatten, etwa in Drahtkörbe, gepackt und einem Durchtränken in Schwefelnatriumlauge von beispielsweise Io° Bé unterworfen. Alsdann wird das Fasergut, immer in den Draht. körben befindlich, in dieser Lauge kurze Zeit - etwa 2 Stunden - bei 3 bis 4 Atm. Druck gekocht, der"Druck sodann abgestellt und das Gut einer Nacheinwirkung überlassen, während welcher man sich durch Probenahme davon überzeugt, da.ß die inkrustierenden Stoffe genügend entfernt sind. Ist diese Wirkung eingetreten, so wäscht man das immer in den Körben befindliche Fasergut aus und führt es nach der Trocknung, die bei nicht zu hoher Temperatur stattzufinden hat, dem normal aus der Verarbeitung der Baumwolle oder der anderen genannten Fasern bekannten mechanischen Sp:nnprozeß zu.
  • Das Vorweichen sowohl wie die Kochdauer, die Temperatur einerseits und anderseits die ' Nachweichungszeit richten sich nach den für den jeweiligen Zweck gewünschten Eigen-' schaften des Faserstoffs.
  • Von den angegebenen Maßnahmen sind ein- . zelne bei .der Gewinnung von Gespinstfasern bereits bekannt geworden. In seiner Gesamtheit und in der bestimmten Reihenfolge der einzelnen Maßnahmen ist das vorliegende j Verfahren jedoch bisher nicht ausgeführt worden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung für Textilzwecke brauchbarer langstapeliger Fasern aus Holz, Stroharten u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß man das Holz in Form von Holzwolle, das Stroh in Form von Langstroh in paralleler Anordnung der Fäden oder Halme und unter Belassung dieser Anordnung bis zum Beginn des Spinnens einem Kochen, vornehmlich in reiner wäßriger Schwefelnatronlauge und gegebenenfalls unter Druck, so lange unterwirft, bis die Auflösung der die Zellulose inkrustierenden Längsverbände nahezu odereben gerade erfolgt ist.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Kochen eine Durchtränkung des Fasergutes mit der Kochlauge bei einer Temperatur von nahezu ioo° und nach dem Kochen eine längere Nachwirkung der benutzten Kochlauge erfolgt.
DE1917330283D 1917-08-12 1917-08-12 Verfahren zur Herstellung fuer Textilzwecke brauchbarer langstapeliger Fasern aus Holz, Stroharten u. dgl. Expired DE330283C (de)

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