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Intumeszenzmassen und daraus hergestellte Konstruktions-
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elemente Intumeszenzmassen sind bekanntlich Materialien, die bei Einwirkung
von Feuer und Hitze aufschäumen und dabei einen isolierenden und feuerabweisenden
Schaum ausbilden, der die rückwärtigen Bezirke von der Feuereinwirkung schützt.
Solche Intumeszenzmassen sind bekannt (DE-OS 30 41 731, DE-OS 31 09 352).
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Auch Intumeszenzmassen bestehend aus körnigem Intumeszenzmaterial
und gegebenenfalls Bindemittel sind prinzipiell schon lange bekannt. Als körniges
Intumeszenzmaterial wird das Material verstanden, das als-solches mit der Intumeszenzeigenschaft
versehen ist, d.h. mit der Eigenschaft, bei Beflammung oder Temperaturen oberhalb
1500C unter Ausbildung eines isolierenden und feuerabweisenden Schaumes zu expandieren.
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Bei den bisherigen körnigen Intumeszenzmaterialien handelte es sich
um Mischungen von mehreren Komponenten, z.B.
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um eine zumeist phosphorhaltigen Säurespender, um ein die Ausbildung
des Schaumes bewirkendes, bzw. verbesserndes Carbonific, zumeist einen Polyalkohol
und um ein Treibmittel, zumeist ein Ammoniumsalz oder auch sonstige Stickstoff enthaltende
Verbindungen.
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Gemische dieser Komponenten, gegebenenfalls mit weiteren Hilfsmitteln,-
wurden als Pulvermischungen, granuliert oder mit Bindemitteln versehen, bisher als
Intumeszenzmassen eingesetzt. Auch Alkalisilikate mit bei Beflammung verdampf enden
Wasseranteilen wurden für diesen Zweck benutzt, d.h. als Intumeszenzmassen für den
vorbeugenden Brandschutz eingesetzt.
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Abgesehen von gewissen nur unter erheblichen unerwünscht aufwendigen
Vorsichtmaßnahmen herzustellenden, auch als Intumeszenzmittel wirkenden Nitroaromaten
sind die bekannten Intumeszenzmassen der Praxis bei zufriedenstellender Wirksamkeit
teilweise hygroskopisch, teilweise luftempfindlich und wasserempfindlich. Daher
sind sie selbst dann, wenn sie mit relativ wasserbeständigen Bindemitteln zusammen
verarbeitet werden, nicht wasserbeständig und können nur da zum Einsatz gelangen,
wo kein fließendes Wasser auftreten kann, oftmals muß sogar ein Schutz gegen Luft
und Luftfeuchtigkeitszutritt vorgenommen werden.
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Andererseits besteht im Schiffsbau, Fahrzeugbau, Hochbau, Tiefbau
und im Bereich der Elektrotechnik ein erheblicher Bedarf an wasserbeständigen Intumeszenzmassen.
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Diesem Bedürfnis trägt die vorliegende Erfindung Rechnung.
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Sie stellt gegebenenfalls verformbare und gegebenenfalls bindemittelhaltige
Intumeszenzmassen auf Basis körniger Intumeszenzmaterailien zur Verfügung, die über
eine hervorragende Wasserbeständigkeit -ver.fügen.
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Ferner stellt sie aus diesen Intumeszenzmassen herstellbare Konstruktionselemente
zur Verfügung.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind wasserbeständige Intumeszenzmassen,
enthaltend a) körnige Umsetzungsprodukte von 1. Polyisocyanaten mit 2. mindestens
zwei Hydroxylgruppen aufweisenden phosphorhaltigen Kondensationsprodukten, erhältlich
durch Kondensation von gegebenenfalls OH-Gruppen enthaltenden primären oder sekundären
aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen, araliphatischen oder heterocyclischen
Mono- und/oder Polyaminen, Carbonylverbindungen und Dialkylphosphiten, gegebenenfalls
unter anschließendem Oxalkylieren, und gegebenenfalls 3. Cyanursäure und/oder Cyanursäurederivaten,
und gegebenenfalls 4. Zusatzstoffen und gegebenenfalls b) weitere Mengen an Cyanursäure
und/oder Cyanursäurederivaten, und gegebenenfalls
c) Bindemittel
und weitere Zusatzstoffe.
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Erfindungsgemäß bevorzugt sind Intumeszenzmassen, bei denen die körnigen
Umsetzungsprodukte a) mittlere Korndurchmesser unter 0,5 mm aufweisen. Bevorzugt
sind ferner Intumeszenzmassen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß als Polyisocyanate
1) solche verwendet werden, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende
Phosgellierung erhalten werden und auch solche, Intumeszenzmassen, bei denen als
mindestens zwei Hydroxylgruppen aufweisende Kondensationsprodukte 2) solche der
Formel (RO)2PO-CH2-N=(CHX-CHX-OH).2 in der R = C1-C8-Alkyl oder C1-C8-Hydroxyalkyl
und X = H oder Methyl bedeuten, verwendet werden.
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Als Cyanursäurederivate werden bevorzugt Melamin und/oder wasserunlösliche
Melamin- oder Harnstoff-Formaldehyd-Kondensate verwendet.
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Die Erfindung betrifft ferner Konstruktionselemente mit gegen Einwirkung
von Wasser ausgezeichnet -beständigen Intumes zenzeigenschaften, hergestellt aus
den obengenannten Intumeszenzmassen.
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Die in den Konstruktionselementen zur Anwendung gelangenden körnigen
Umsetzungsprodukte weisen vorzugsweise Raumgewichte von 0,1 bis 1,5 g/cm³ auf.
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Die körnigen Umsetzungsprodukte a) (die sog. Intumeszenzmaterialien)
werden beispielsweise wie folgt hergestellt: Im einfachsten Falle werden sie durch
Vermischen und Reaktion von Isocyanaten mit den vorgenannten Kondensationsprodukten
gegebenenfalls unter Mitverwendung von Cyanursäurederivaten und/oder Katalysatoren
auf Basis z.B. von Aminen, Phosphorverbindungen oder metallorganischen Verbindungen
wie sie dem Fachmann geläufig sind, hergestellt und durch Zerkleinern, bzw. Vermahlen
auf die gewünschte Korngröße gebracht. Eine Herstellung in Dispersionsmitteln zur
Erzielung der gewünschten Korngrößen in situ ist ebenfalls in Betracht zu ziehen,
desgleichen das Versprühen des Reaktionsgemisches mit oder ohne Zufuhr von Hilfsgas
oder Wärme.
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Das Mischungsverhältnis ist in Bezug auf die Reaktion des Isocyanates
mit den korrespondierenden Gruppen des Kondensationsproduktes zweckmäßigerweise
annähernd stöchiometrisch zu wählen, hierbei sollten gegebenenfalls im Kondensationsprodukt
enthaltende Anteile an Wasser bzw. an als weitere Zusatzstoffe 4) enthaltenen, die
Vernetzungsreaktion modifizierenden Zusätzen, wie z.B. Glykol, Glyzerin, Ethanolamin,
Triethanolamin, Pentaerythrit mitberücksichtigt werden. Falls eine weniger gute
Wasserbeständigkeit des Intumeszenzmaterials in Kauf genommen werden kann, ist es
auch möglich, mit weniger als der stöchiometrischen Isocyanatmenge zu arbeiten,
sie sollte aber zweckmäßigerweise 50 Mol-% der stöchiometrisch nötigen
Isocyanatmenge
nicht unterschreiten. Zur Erzielung spezieller Effekte, z.B. zum Zwecke einer gewünschten
weiteren Reaktionsfähigkeit des Intumeszenzmaterials, höherer Vernetzungsmöglichkeit
oder verbesserter Kombinierbarkeit mit weiteren Bestandteilen der Intumeszenzmasse,
oder auch um spätere Härtungsreaktionen der Intumeszenzmasse zu ermöglichen, kann
auch die stöchiometrisch notwendige Isocyanatmenge überschritten werden, d.h. im
allgemeinen sollten 100 Mol-% der stöchiometrisch notwendigen Isocyanatmenge nicht
überschritten werden, obgleich auch höherere Isocyanatmengen in speziellen Fällen
in Betracht zu ziehen sind.
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Für die Herstellung der Umsetzungsprodukte a) ("Intumeszenzmaterialien")
werden eingesetzt: 1. aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische, aromatische
und heterocyclische Polyisocyanate, wie sie z.B. von W. Siefken in Justus Liebigs
Annalen der Chemie, 562, Seiten 75 bis 136, beschrieben werden, beispielsweise solche
der Formel Q (NCO)n in der n = 2-4, vorzugsweise, 2 und Q einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 2-18, vorzugsweise 6-10 C-Atomen, einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 4-15, vorzugsweise 5-10 C-Atomen, einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit
6-15, vorzugsweise 6-13 C-Atomen,
oder einen araliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 8-15, vorzugsweise 8-13 C-Atomen, bedeuten, z.B. Ethylen-diisocyanat, 1, 4-Tetramethylendiisocyanat,
1 ,6-Hexamethylendiisocyanat, 1,12-Dodecandiisocyanat, Cyclobutan-1, 3-diisoc'janat,
Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan
(DE-Auslegeschrift 1 202 785, US-Patentschrift 3 401 190), 2,4-und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Hexahydro-1,3- und/oder -1,4-phenylen-diisocyanat,
Perhydro-2,4'- und/oder -4,4'-diphenyl-methan-diisocyanat, 1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat,
2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,4'-
und/oder -4,4'-diisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat.
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Ferner kommen beispielsweise erfindungsgemäß in Frage: Triphenylmethan-4,4',
4"-triisocyanat, Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensat
ion und anschließende Phosgenierung erhalten und z.B. in den GB-Patentschriften
874 430 und 848 671 beschrieben werden, m- und p-Isocyanatophenylsulfonyl-isocyanate
gemäß der US-Patentschrift 3 454 606,.perchlorierte Arylpolyisocyanate, wie sie
z.B. in der DE-Auslegeschrift 1 157 601 (US-Patentschrift 3 277 138) beschrie-
ben
werden, Carbodiimidgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der DE-Patentschrift
1 092 007 (US-Patentschrift 3 152 162) sowie in den DE-Offenlegungsschriften 2 504
400, 2 537 685 und 2 552 350 beschrieben werden, Norbornan-Diisocyanate gemäß US-Patentschrift
3 492 330.
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Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B.
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in der GB-Patentschrift 994 890, der BE-Patentschrift 761 626 und
der NL-Patentanmeldung 7 102 524 beschrieben werden, Isocyanuratgruppen aufweisende
Polyisocyanate, wie sie z.B. z.B. in der US-Patentschrift 3 001 973, in den DE-Patentschriften
1 022 789, 1 222 067 und 1 027 394 sowie in den DE-Offenlegungsschriften 1 929 034
und 2 004 048 beschrieben werden, Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate, wie
sie z.B. in der BE-Patentschrift 752 261 oder in den US-Patentschriften 3 394 164
und 3 644 457 beschrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende Polyisocyanate
gemäß der DE-Patentschrift 1 230 778, Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate,
wie sie z.B. in den US-Patentschriften 3 124 605, 3 201 372 und 3 124 605 sowie
in der GB-Patentschrift 889 050 beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen
hergestellte Polyisocyanate, wie sie z.B. in der US-Patentschrift 3 654 106 beschrieben
werden, Estergruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in den GB-Patentschriften
965 474 und 1 072 956, in der US-Patentschrift 3 567 763 und in der DE-Patentschrift
1 231 688 genannt werden Umsetzungsprodukte der obengenannten Isocyanate mit Acetalen
gemäß der DE-Patentschrift 1 072 385 und .polymere Fettsäureester enthaltende Polyisocyanate
gemäß der US-Patentschrift 3 455 883.
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Es ist auch möglich, die bei der technischen Isocyanatherstellung
anfallenden, Isocyanatgruppen aufweisenden Destillationsrückstände, gegebenenfalls
gelöst in einem oder mehreren der vorgenannten Polyisocyanate, einzusetzen. Ferner
ist es möglich, beliebige Mischungen der vorgenannten Polyisocyanate zu verwenden.
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Bevorzugt werden in der Regel die technisch leicht zugänglichen Polyisocyanate,
z.B. das 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren
("TDI"), insbesondere aber Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, wie sie durch
Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung hergestellt werden
(rohes MDl11) und Carbodiimidgruppen, Urethangruppen, Allophanatgruppen, Isocyanuratgruppen,
Harnstoffgruppen oder Biuretgruppen aufweisenden Polyisocyanate ("modifizierte Polyisocyanate"),
insbesondere solche modifizierten Polyisocyanate, die sich vom 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat
bzw. vom4,4'- und/oder 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat ableiten.
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Monoisocyanate können anteilig (bis zu höchstens 20 Gew.-%, bezogen
auf Polyisocyanat) mitverwendet werden.
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2. Mindestens zwei Hydroxylgruppen aufweisende phosphorhaltige Kondensationsprodukte,
wie sie z.B. durch Kondensation von gegebenenfalls OH-Gruppen enthaltenden primären
oder skundären aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen, araliphatischen-
oder heterocyclischen Mono- und/oder Polyaminen, Carbonylverbindungen und Dialkylphosphiten,
gegebenenfalls unter
anschließendem Oxalkylieren, erhalten werden
können.
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Derartige Kondensationsprodukte sind an sich bekannt, z.B. aus der
DE-PS 1 143 022, US-PS 3 076 010, DE-AS 1 803 747 und DE-AS 1 928 265.
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Erfindungsgemäß bevorzugt sind als mindestens zwei Hydroxylgruppen
aufweisende phosphorhaltige Kondensationsprodukte solche der Formel (RO)2-PO-CH2-N=(CHX-CHX-OH)2
in der R = C1-C8-Alkyl oder C1-C8-Hydroxyalkyl, vorzugsweise Ethyl oder Hydroxyethyl,
und X = H oder Methyl, vorzugsweise H, bedeuten.
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c) Gegebenenfalls Cyanursäure und/oder ihre Derivate d.h. Cyanursäure
bzw. Verbindungen, die sich als Cyanursäure- bzw. Isocyansäureabkömmlinge verstehen
lassen. Solche sind z.B. Cyanamid, Dicyanamid, Hydrazodicarbonamid, Dicyandiamid,
Guanidin und dessen Salze, Biguanid, Urazol, Urazolcyanurat, Melamincyanurat, Cyanursäuresalze
und Cyanursäureester und -amide, insbesondere Melamin, das wegen seiner guten Zugänglichkeit
bevorzugt wird.
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Als Melamin wird vorzugsweise der Grundkörper 2,4,6-Triamino-s-Triazin
verstanden, es sind jedoch auch z.B. dessen durch thermische Behandlung
oder
Umsetzung mit Formaldehyd erhältlichen Kondensationsprodukte in Betracht zu ziehen.
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Erfindungsgemaß werden hier auch Harnstoff, Guanidin, Allophanat,
Biuret, Dicyandiamid, deren Polykondensationsprodukte und vorwiegend deren wasserunlösliche
Formaldehydkondensationsprodukte miterfaßt.
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Aus Gründen der guten Zugänglichkeit bei guter Unempfindlichkeit gegen
Wasser wird vorzugsweise Melamin als Cyanursäureabkömmling verwendet.
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Das Umsetzungsprodukt a) (Intumeszenzmaterial) wird, falls es nicht
schon bei seiner Herstellung körnig anfällt, nach seiner Herstellung in körnige
Form gebracht, z.B. durch Vermahlen.
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Erfindungsgemäß werden als körnig vorzugsweise Teilchen bzw. Pulver
verstanden, die mittlere Korndurchmesser unter 5 mm, insbesondere unter 0,5 mm,
aufweisen. Es ist jedoch prinzipiell auch möglich, Teilchen mit größeren Durchmessern
einzusetzen.
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Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen werden- gegebenenfalls
weitere Meng-en an Cyanursäure und/oder Cyanursäurederivaten der oben genannten
Art eingesetzt (Komponente b), und zwar in der Regel in Mengen von 0 bis 300 Gew.-%,
vorzugsweise von 0-100 Gew.-%, bezogen auf das Umsetzungsprodukt a).
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Die gegebenenfalls mitzuverwendenden Zusatzstoffe (Komponenten 4 und
c)) können mit Isocyanaten reaktive Gruppen aufweisen, was gegebenenfalls bei der
zum Einsatz gelangenden Isocyanatmenge zu berücksichtigen ist, oder sie können gegenüber
dem Reaktionsgemisch inert sein.
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Es kann sich z.B. um Wasser, insbesondere Polyalkohole und Kohlenhydrate
handeln, die gegebenenfalls mit der Isocyanatkomponente unter Vernetung reagieren
und danach eingebautes Carbonific wirken, wie z.B. Glyzerin, Trimethylolpropan,
Glykol, Neopentylglykol, Stärke, Cellulose, halogeniertes Neopentylglykol, Pentaerythrit,
Ethanolamin, Sorbitoxglit, Diethanolamin, Triethanolamin oder auch Amine wie Hydrazin,
Ethylendiamin und Polyalkylenpolymine, es kann sich aber auch um Stickstoff oder
NOX, CO CO2, Wasserdampf oder sonstige Treibgase bei Erhitzung abgebende Treibmittel
bekannter Art handeln, bzw. um Farbstoffe bzw. Farbpigmente, Füllstoffe auf natürlicher
oder synthetischer organischer oder anorganischer Basis mit massen vem, porösem,
hohlem, kristallinem, amorphen, pulverigem, kugeligem oder faserförmigen Erscheinungsbild
mit oder ohne Hydrat- bzw. Kristallwasser, z.B. Kohlenstoff, Kieselsäure, Silikate,
Carbonate, Al-Oxyde, Gläser, Hohlkügelchen, Mineralfasern, Asbest, Metallpulver,
Gips, Aramidpulver und -Fasern, Phenolharze, Furanharze, Eisenoxyde usw.
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Als Zusatzstoffe kommen auch Weichmacher, Gleitmittel, Farbgeber,
Stabilisatoren, Konservierungsmittel, Duftstoffe, ferner Lösungs-/Verdünnungsmittel
in Frage.
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Die Einsatzmenge der gegebenenfalls mitzuverwendenden Zusatzstoffe
liegt zwischen 0 und 800 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0 und 200 Gew.-%, bezogen
auf die Komponenten 1 2 und 3.
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Die erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen können ausschließlich aus
den vorbeschriebenen in körniger Form vorliegenden Umsetzungsprodukten a bestehen.
Sie enthalten aber, wie oben erwähnt, gegebenenfalls weitere Zusatzstoffe, insbesondere
vorzugsweise Bindemittel zu Zwecken der speziellen Einsatzgebiete angepaßten Verarbeitbarkeit
als Formulierungshilfen und Trägermedien. So kommen als Bindemittel prinzipiell
sämtliche filmbildenden Oligomeren und Polymeren, bzw. Polymerbildner, etwa z.B.
die in der Praxis bekannten Beschichtungsmittel, bzw. Lackbindemittel auf wäßriger
oder wasserfreier Basis in Betracht, wie z.B. klebende oder filmbildende Dispersionen
oder Lösungen von Polymeren oder gegebenenfalls reaktiven Oligomeren.
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Aus der Vielzahl der prinzipiell in Betracht kommenden Bindemittel
dieser:Art seien beispielhaft genannt wäßrige Dispersionen von Vinylacetatcopolymeren,
von -Acrylatcopolymeren, Olefin- bzw. Diolefincopolymeren, Vinylchloridpolymeren,
oder auch deren wäßrige oder organische Lösungen.
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Ebenfalls in Form der wäßrigen Dispersionen oder Lösungen bzw. der
nicht wäßrigen zumeist Lösungsmittel enthalten-
den Formulierungen
seinen erwähnt Polysulfidharze, Epoxyharze, Acrylatharze, NCO-Harze, Allylharze,
Phenolharze, Furanharze, Polyurethanharze, Silikonharze, Harnstoffharze, Melaminharze,
Alkydharze, ungesättigte Polyesterharze, Chloroprenharze, Chlorkautschuke, Bitumen,
Asphalte, usw.
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Prinzipiell sind auch Bindemittel auf anorganischer Basis wie Wasserglas,
Gips, Sorellzement, Zement, Puzzolan, geeignet oder Naturharze wie Kollophonium-,
Lignin- oder Cellulose-basierte Harze, bzw. Bindemittel, Kaseinharze, Naturgumme,
Chitin-basierte Harze, Schellacke, Gelatinen und deren Härtungsprodukte.
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Besonders vorteilhaft sind Epoxydharze, Polyharnstoff-, bzw. Polyurethanharze
und Vinylester-Polymerisate.
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Mit Hilfe der genannten Bindemittel, wobei hier möglichst solche mit
dem Einsatzzweck ausreichend angepaßter geringer Wasserempfindlichkeit auszuwählen
sind, können erfindungsgemäß die körnigen Umsetzungsprodukte a) zu Intumeszenzmassen
formuliert werden. Bei sehr geringen Einsatzmengen der Bindemittel können die körnigen
Umsetzungsprodukte a) in verbesserter Weise in Granulate oder thermisch verformbare
Pressmassen oder locker verklebte poröse Formkörper überführt werden, die dann die
Intumeszenzeigenschaften besitzen, z.B. bei Vermengen der pulverförmigen Intumeszenzmaterialien
mit geringen Anteilen an Vinylacetatcopolymer-Dispersionen, Polyurethandispersionen,
Butadien-copolymerisatdispersionen, Lösungen von Celluloseacetobutyrat, oder Wasserglas,
bzw. Zement.
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Bei größeren Einsatzmengen der Bindemittel lassen sich unter der erfindungsgemäßen
Verwendung der in diesem
Falle als Intumeszenzpigment zu verstehenden,
körnigen Intumeszenzmaterialien, entsprechend den Eigenschaften der Bindemittel
ausgezeichnet wasserfeste Kitte, Anstriche, Versiegelungen und Beschichtungen mit
Intumeszenzeigenschaften für den vorbeugenden Brandschtuz herstellen.
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In diesen Fällen werden zweckmäßigerweise die dem Stande der Technik
entsprechenden Lackbindemittel auf wäßriger, lösungsmittelhaltiger oder lösungsmittelfreier
Basis verwendet und mit dem erfindungsgemäß einzusetzenden körnigen Intumeszenzmaterial
möglichst hoch gefüllt. Bei Verwendung, z.B. von Alkyldharzen, Epoxiden, Isocyanat-Einkomponenten-
und -Mehrkomponenten-Lacken und Latex- bzw.
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Dispersionslacken oder UP-Harzlacken lassen sich so spritzbare, rollbare,
streichbare, gegebenenfalls auch tauchbare ausgezeichnet wasserbeständige Kitte,
Spachtelmassen, Lackierungen und Beschichtungen formulieren, bei Verwendung von
flexiblen Polymeren, bzw. Beschichtungsharzen lassen sich auch flexible Besichtungen
mit Intumeszenzeigenschaften herstellen. Bei Verwendung groberkörniger Umsetzungsprodukte
a) auch Putze analog den gebräuchlichen Kunstharzputzen.
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Erfindungsgemäß werden als Bindemittel auch Elastomere, Thermoplaste,
Duroplaste, d.h. harte, plastische oder elastische ein- oder mehrphasige Werkstoffe
verstanden, in die die erfindungsgemäßen Intumeszenzmaterialien als "Intumeszenzfüllstoffe"
bei Temperaturen unter ca. 2000C eingearbeitet werden können, wobei nach thermoplastischen,
nach Mehrkomponenten-Reaktionsverformungs-, Verschäu-
mungs- oder
Verpressungsverfahren verarbeitbare, harte, halbharte, plastische oder elastische
massive oder porige Intumeszenzmassen erhältlich sind.
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So lassen sich die Intumeszenzmaterialien als Füllstoffe z.B. sehr
gut beica. 1500C in Ethylencopolymere, z.B.
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mit Vinylacetat oder Vinylalkohol einarbeiten, wobei plastische bis
harze Intumeszenzmassen entstehen, die gegebenenfalls zu Formkörpern oder Beschichtungen
verarbeitbar sind, man kann die Füllstoffe aber z.B. auch Polyurethanschaum oder
anderen Schaumstoffen auf Isocyanatbasis im Herstellungsprozess polyol- und/oder
isocyanatseitig zumischen oder z.B. auch den Formulierungen ungesättigter Polyesterharze
oder Polyesterharz-Prepregs zusetzen: es ist ebenfalls möglich, analog die Intumeszenzfüllstoffe
den Formulierungen für Polycarbodiimidschäume, Phenolharz-oder Harnstoffharzschäume,
den Rezepturen für Epoxidharze oder sonstigen Reaktonsharzen zuzusetzen. Auch der
Zusatz zu Gummimischungen ist in Betracht zu ziehen, sofern die Vulkanisationstemperaturen
unter 2000C liegen oder der Zusatz zu sonstigen unter 2000C zu verarbeitenden Harzmassen.
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Als Bindemittel sind weiterhin solche in Betracht zu ziehen, die zur
Herstellung von Kittmassen oder Pasten mit inertem oder durch Luft- oder Luftfeuchtigkeitszutritt
vernetzenden, bzw. durch Verdunstungsprozesse härtendem elastischem, plastischen
oder hartem Eigenschaftsbild geeignet sind. Hier kann es sich um Silikonharze mit
reak-
tivem oder nicht reaktiven Charakter handeln, um analog einzustufende
Isocyanat-, Polysulfid-, Alkydharz-, Acrylatharzbindemittel oder auch um nicht reaktive
Polymerdispersioren, aromatische oder aliphatische Polyester, Olefinpolymere, Bitumina,
lösungsmittel- oder Weichmacher-haltige Polymere und sonstige als Bindemittel in
Betracht kommende hochviskos-fließfähige Massen, wie sie gemäß dem Stand der Technik
zur Herstellung von mehr oder weniger hoch mit Füllstoffen gefüllten Kitten und
Pasten bekannt geworden sind.
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Das Umsetzungsprodukt a) verleiht der erfindungsgemäßen Intumeszenzmasse
nicht nur die erwünschten Intumeszenzeigenschaften, sondern bewirkt auch eine mit
seinem Gehalt ansteigende Schwerentflammbarkeit: Deshalb ist es anzustreben, möglichst
viel des Umsetzungsproduktes a) in die Intumeszenzmasse einzuarbeiten, wobei die
sonstigen Forderungen an das anwendungstechnische Eigenschaftsbild der Intumeszenzmasse
natürlich eine Begrenzung bedeuten.
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Im allgemeinen wird ein Gehalt der Intumeszenzmasse an 100 %igem Bindemittel
von 0 bis 75 %, vorzugsweise von 0 bis 55 Gew.-% angestrebt.
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Die erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen weisen häufig ausgezeichnete
Wasserbeständigkeit auf, insbesondere auch gegen fließendes Wasser. Im allgemeinen
beginnen sie bei Temperaturen oberhalb von 2000C, insbesondere oberhalb 300"C, aufzuschäumen.
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Sie können - mit oder ohne Bindemittel - durch Schütten in geeignete
Schütträume oder z.B. Druckverformung bei Temperaturen unter 200 - 2500C wie eine
Pressmasse geformt werden.- Enthalten sie ein Bindemittel, liegt - abhängig vom
Charakter des Bindemitteltyps - die fertig formulierte Intumeszenzmasse im Anwendungsfall
dann z.B. vor als: a) lufttrocknende, nachhärtende, nachvernetzende oder auch nichtreaktive
gegebenenfalls extrudierbare oder kittpistolengängige Kitt- oder Siegelmasse, b)
Ein- oder Mehrkomponentenlack auf wäßriger oder nicht wäßriger Basis c) plastische,
elastische, weiche oder harte, thermoplastische oder duroplastische Beschichtungsmasse,
d) Gießharz auf Polyadditions-, Polykondensations- oder Polymerisationsbasis, gegebenenfalls
faserverstärkt, e) elastischer, plastischer, halbharter oder harter Thermoplast
oder Duroplast oder als Vulkanisationsprodukt, f) massiver, poröser oder schaumstoffartiger
Körper.
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Die neuen Intumeszenzmassen dienen z.B. als Dichtungs-, Form-, Preß-
oder Kittmaterialien, als Mittel zum Ausfüllen von Fugen, Kabelschotts oder Durchführungen
von Rohren, elektrischen, pneumatischen oder Lichtleitkabeln durch Brandabschnittmauern
bzw. -Wände. Mit ihnen können Kabeltrassen und Stahlträger beschichtet, Kabelmäntel
und Dich-
tungsprofile hergestellt werden. Auch die Verwendung
als Schaumstoffe mit Intumeszenzcharakter für Verkleidungs-, Beschichtungs-, Schall-
und Wärmedämmungszwecke ist in Betracht zu ziehen, desgleichen als Antidröhnmassen
mit Brandschutzwirkung.
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Die Intumeszenzmassen gemäß Erfindung dienen auch zur Herstellung
von Konstruktionselementen mit gegen Wasser ausgezeichnet beständigen Intumeszenzeigenschaften.
Diese können massiv oder porig bzw. schaumstoffartig sein. Sie haben Dichten zwischen
durchschnittlich etwa 0,03 und 1,8, vorzugsweise 0,1 und 1,0, insbesondere 0,2 und
0,8 g/m³.
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Die erfindungsgemäßen Konstruktionselemente können quasi ausschließlich
aus den vorbeschriebenen Intumeszenzmassen hergestellt werden, wobei vorzugsweise
als Bindemittel Epoxidharze und Polyurethanharze, gegebenenfalls in Form ihrer Mehrkomponentengemische,
eingesetzt werden können, sie können aber auch Werkstoffkombinationen darstellen
und/oder sonstige Beschichtungshilfs- und Zusatzmittel zu Z.wecken der speziellen
Einsatzgebieten angepaßten Verarbeitbarkeit bzw. Anwendbarkeit, z.B. Verstärkungselemente
oder/und Trägersubstrate enthalten.
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Bei der Herstellung von Konstruktionselementen auf Basis der beschriebenen
Intumeszenzmassen kann kontinuierlich oder diskontinuierlich gearbeitet werden.
Die Herstellung kann durch Vermischen der Komponenten der Intumeszenzmassen bzw.
bereits vorgemischter Komponentengemische vor Ort geschehen, wobei die (Reaktion)mischung
maschinell
oder per Hand in z.B. zu verschließende Öffnungen bzw.
beheizte oder unbeheizte Formen drucklos oder unter Druck eingegossen wird, wo sie
dann ggf. aufschäumen bzw. aushärten kann. Die Mischung kann bei entsprechender
technischer Ausrüstung auf die zu schützenden Substrate und Untergründe aufgesprüht,
aufgestrichen oder aufgegossen werden. Es ist auch in Betracht zu ziehen, daß man
zunächst Halbzeuge, z.B. Schaumstoffe, Profile oder Beschichtungen herstellt und
diese dann in technisch erforderlicher Weise weiterverarbeitet, z.B. durch Schneiden,
Verpressen, Stanzen durch Warmverformen bei ca. 110 - 2500C, Verschweißen, Beschichten
und Verkleben.
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Durch Kombination der Intumeszenzmassen mit geschäumten oder massiven
anorganischen oder organischen Zuschlagstoffen, wie .z.B. Polystyrolschaum, Polyurethanschaum,
Phenoplasten, Aminoplasten oder Kies oder Blähton, Harnstoff- oder Phenolharzschäumen,
Schaumglas, Glasfasern, Holz, Mineralwolle, Bims usw., können als Konstruktionselemente
auch Verbunde mit speziellen Intumeszenzeigenschaften erhalten werden. Die Herstellung
von mit Fasern oder Drähten bzw. Geweben, Strängen oder Vliesen aus organischen
oder anorganischen Materialien verstärkten Konstruktionselemente oder ihre Verwendung
als Bestandteile in Mehrschicht- bzw. Sandwichaufbauten sind ebenfalls in Betracht
zu ziehen; ebenso die Kombination mit anderen Intumeszenzmaterialien auf organischer
oder anorganischer Basis.
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Die erfindungsgemäßen Konstruktionselemente zeichnen sich dadurch
aus, daß sie ihre Intumeszenzeigenschaften auch bei
Einwirkung
von fließendem Wass-er nicht verlieren. Im allgemeinen beginnen sie bei Temperaturen
oberhalb von 2000C, insbesondere oberhalb 3000C, aufzuschäumen. In der Flamme expandieren
sie um'100 bis über 1 000 Vol.-%, je nach Zusammensetzung und Art der Erhitzung.
Sie sind vorzugsweise halogenfrei formulierbar und können oftmals schwer entflammbar
eingestellt werden.
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Die erfindungsgemäßen Konstruktionselemente finden insbesondere dort
Verwendung, wo eine Maßnahme des vorbeugenden Brandschutzes durch Beschichtung,
Verschalung, Abtrennung, Auskleidung, Ausfüllen oder Abdichten von Hohlräumen bzw.
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Bauteilen im Bereich des Hochbaus, Tiefbaus, der Elektrotechnik, des
Fahrzeug-, Maschinen- oder Anlagenbaus yorgenommen werden soll und mit dem Auftreten
von Schwitzwasser, Anmachwasser für Mörtel oder Zemente, Kondenswasser, Regenwasser
oder Grundwasser zu rechnen ist.
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Im folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden; die
angegebenen Teile sind Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente, soweit nichts anderes
vermerkt ist.
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Als Polyisocyanate werden beispielhaft folgende Typen eingesetzt:
Polyisocyanat A: Technisches 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat mit einem Gehalt an
Isomeren und ca. 10 % an höherfunktionellen Mehrkernanteilen. Isocyanatgehalt ca.
31 %.
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Polyisocyanat B: Gleichartiges Polyisocyanat wie A mit einem etwa
doppelten Gehalt an höher kondensierten Anteilen, Isocyanatgehalt ca. 31 %.
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Polyisocyanat C: Gleichartiges Polyisocyanat wie-B mit einem nochmals
etwa verdoppelten Gehalt an höherkondensierten Anteilen.
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Isocyanatgehalt ca. 31 %.
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Als phosphorhaltige Kondensationsprodukte zur Reaktion mit den Isocyanaten
werden technische Produkte mit folgenden idealisierten Strukturen beispielhaft eingesetzt:
Kondensationsprodukt K: (C2H5O) 2POCH2N (C2H4OH)2 Kondensationsprodukt L: (CH30)2PoCH2N(C3H6oH)2
(Isopropyltyp).
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Sofern nichts anderes gesagt wird, sind die mit Hilfe dieser Komponenten
hergestellten Intumeszenzmaterialien (Umsetzungsprodukte a)), auf der Kugelmühle
auf Korngrößen unter durchschnittlich 0,3 mm vermahlen, evtl. höhere Anteile wurden
ausgesiebt.
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Die Herstellung erfolgte, indem das Kondensationsprodukt, gegebenenfalls
im Gemisch mit sonstigen Zusätzen, bei 150C
unter gutem Rühren
mit dem Polyisocyanat vermischt wurde.
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Nach Einsetzen eines Temperaturanstieges wurde mit Rühren aufgehört
und die Mischung 1 h sich selbst überlassen.
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Dann wurde nach Abkühlung das Reaktionsprodukt gemahlen.
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Die erhaltenen Intumeszenzmassen sind im folgenden tabellarisch aufgeführt:
Beispiel-Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 141 15 16 |
Intumeszenzmasse 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 |
Polyisocyanat A gew.-Tle. 125 120 125 175 175 200 |
Polyisocyanat B " " 108 110 110 110 160 |
Polyisocyanat C " " 108 80 120 109 109 |
Kondensation sprod. K " " 100 100 100 100 100 100 100 100 100
100 100 |
Kondesnationsprod. L " " 100 100 100 100 100 |
Melamin " " 25 50 100 50 35 25 50 100 |
M-F-Kondensat *) " " 50 20 |
U-F-Kondensat *) " " 50 20 |
Glyzerin " " 10 |
Triethanolamin " " 10 |
Additionsprodukt aus |
1 Mol Ethylen- |
diamin u. " " |
3,5 Mol Propylen- 25 20 50 |
oxyd |
Wasser " " 1 |
Intumeszenz 350°C 3 3 3 32 2 1 1 2 2 1 3 3 3 2 3 2 |
Intumeszenz Flamme 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 2 1 |
*) M-F = Melamin-Formaldehyd U-F = Harnstoff-Formaldehyd
Aus den
Intumeszenzmassen wurden auf einer Presse bei 100 bar etwa 1 g schwere Quader mit
einer Kantenlänge von 1 cm gepresst und in einen auf 350"C vorgeheizten Umluftschrank
gebracht. Nach 30 Minuten wurden die Prüflinge dem Ofen entnommen und die Volumenzunahme
festgestellt. Die Intumeszenzeigenschaft wurde wie folgt beurteilt: Volumenzunahme
in % Intumeszenz 3500C über 500 1 ca. 400-500 2 ca. 300-400 3 ca. 200-300 4 unter
200 5 Die Beurteilungen der Intumeszenzmassen -1 - 16 sind auf der Tabelle mit vermerkt.
Desgleichen die Beurteilung der Intumeszenz an gleichartigen Würfeln mit Kantenlänge
0,5 cm, die auf einem Drahtnetz liegend von oben 3 Min. mit der entleuchteten Flamme
eines Erdgas-Bunsenbrenners beaufschlagt wurden.
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In allen Fällen verlöschten die Flammen an den Prüfkörpern unmittelbar
nach Entfernung der Brennerflamme. Es hinterblieb ein nicht nachglühender Carbonisierungsschaum.
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Das beobachtete Prüfergebniswar genau gleich, wenn die Intumeszenzmassen
zuvor als 10 %ige Dispersion in Wasser über 12 h bei Raumtemperatur gerührt, dann
abfiltriert,
getrocknet und getestet wurden. Dieses Ergebnis zeigt
die gute Wasserbeständigkeit der Intumeszenzmassen.
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Beispiel 17 Ein Schlauch aus Ethylen-Propylen-Copolymerisat mit einer
Wandstärke von ca. 0,9 mm und einer lichten Weite von 5 mm wird mit der Intumeszenzmasse
15 gefüllt und in eine Fuge zwischen zwei 18 mm dicke Preßspanplatten eingedrückt.
Die waagerecht liegende Fuge wird dann mit einer Bunsenbrennerflamme beaufschlagt:
Zunächst beginnt das Polymere des Schlauches abzubrennen, dann jedoch schäumt die
Intumeszenzmasse auf und hält die Fuge dicht verschlossen. Da der Intumeszenzschaum
sich der Flamme entgegen ausbreitet, wird ihre Auswirkung auf die Fuge stark behindert.
Nach 10 Min. ist die Fuge noch nicht durchgebrannt. In einem Vergleichsversuch wurde
als Dichtung eine Asbestdichtungsschnur verwendet: Die Fuge war nach 10 Minuten
zwischen Dichtungsschnur und Platte für die Flamme durchlässig geworden.
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Beispiel 18 10 Tle. Intumeszenzmasse 16 werden mit 3 Tln. ca. 10 %igem
wäßrigen Natriumsilikat zu einem erdfeuchten Teig vermischt und zu 1 cm starken
Platten bei Raumtemperatur verpreßt. Diese läßt man anwder Luft trocknen. Es entsteht
ein. stabiles bräunliches poröses Produkt, das im Intumeszenztest und im Beflammungstest
eine Benotung 3 erhält.
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Es eignet sich gut zur Abschirmung von Gegenständen gegen Feuereinwirkung
und kann als Halbzeug verarbeitet werder.
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Beispiel 19 10 Tle. Intumeszenzmasse 15 werden mit ca. 6 Tlen. 30
%-iger handelsüblicher Polyvinylacetatdispersion zu einem spachtelfähigen Teig angerührt.
Mit diesem Teig wird ein 5 mm starkes Sperrholzbrett beschichtet. Nach dem Trocknen
ist die Beschichtung ca. 3 mm stark und haftet gut auf dem Holz. Sie wird mit einem
Bunsenbrenner beaufschlagt, dessen entleuchtete Flamme die Beschichtungsseite des
waagerecht aufgebauten Brettes gerade berührt. Es bildet sich ein ca. 1,5 cm dicker
Kuchen aus Intumeszenzschaum, der das Brett vor dem Flammenzutritt schützt.-Ein
gleichartig beschichtetes Brett wurde über Nacht in ein Gefäß mit Wasser bei Raumtemperatur
gestellt, dann getrocknet und gleichartig geprüft. Das durch Quellungsvorgänge im
Bindemittel Polyvinylacetat und im Holz bedingte Auftreten von Rissen in der Beschichtung
nach dem Rücktrocknen beeinflußte den Versuchsverlauf bei der Beflammung nicht,
da diese Risse durch die Expansion der Beschichtung bei Beflammung geschlossen wurden.
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Beispiel 20 10 Tle. Intumeszenzmasse 16 wurden mit ca. 10 Tln. eines
handelsüblichen Alkyldharz-Klarlackes zu einer Paste mit
einem
Penetrometerwert nach Klein von ca. 220 vermischt.
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Diese Paste wurde mit einer Kittpistole in eine ca. 8 mm starke Fuge
zwischen zwei 1 cm starke Zementplatte als Versiegelungsmasse gedrückt. Nach ca.
3 Tagen war die Fugenfüllung durchgehärtet. Dann wurde das Prüfmuster 1 Woche in
Wasser bei Raumtemperatur gelagert. Es zeigten sich keine Veränderungen. Dann wurde
ein Beflammungsversuch, wie bei Beispiel 17 vorgenommen. Die Fuge zwischen den Zementplatten
war noch nach 30 Minuten Beflammung nicht durchgebrannt, sondern hatte einen schützenden
und isolierenden Intumeszenzschaum gebildet. Auf der feuerabgewandten Seite der
Fuge betrug die Oberflächentemperatur 900C.
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Beispiel 21 Eine feuchtigkeitshärtende Silikon-Fugenversiegelungsmasse
wird mit Intumeszenzmasse 16 im Verhältnis 1:1 verknetet und zu einer 0,5 cm starken
Platte verformt. Man erhält nach dem Aushärten bei Raumtemperatur und Raumluft (3
Tage) eine flexible formstabile Platte, die im Beflammungstest nicht nachbrennt
und im Intumeszenzverhalten bei 3500C mit 4 und in der Flamme mit 3 benotet wird.
Aus dieser Platte können Dichtungsstreifen für den vorbeugenden Brandschutz mit
guter Wasserbeständigkeit geschnitten werden. Wenn man aus der nicht ausgehärteten
Masse endlose Rundprofile aus einem Extruder hergestellt und ausgehärten läßt, erhält
man ohne nachträgliche Schneideprozesse ebenfalls gut geeignete Dichtungsschnüre.
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Beispiel 22 25 Tle. Intumeszenzmasse 16 werden mit 20 Tln eines Polyesters
aus Adipinsäure, Glyzerin und Glykol (Säurezahl 2,6; Viskosität bei 750C 4 7000
mPa s) zu einem Kitt mit dauerplastischen Eigenschaften verknetet. Das gleiche wird
mit der Intumeszenzmasse 15 vorgenommen.
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Mittels eines Extruders mit Breitschlitzdüse wird eine handelsübliche
medizinische Mullbinde mit einer 2 mm starken Schicht der Kitte jeweils beschichtet.
Diese Mullbinden können mit einer Zwischenlage aus Polyolefinfolie aufgerollt werden
und dienen zum Schutz von Rohren oder elektrischen Anlagen gegen Feuer, indem man
sie mit dem Binden im Anwendungsfalle umwickelt. Selbstverständlich kann man die
Binden auch anders anwenden.
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10 cm lange Stücke dieser Binden werden 24 h in ein Gefäß mit 10 1
Wasser gehängt, so daß sie allseitig vom Wasser umspült werden. Dann trocknet man
und beflammt diese Binden mit einem Bunsenbrenner. Es bildet sich ein mindestens
8 mm starker Intumeszenzschaum, der stellenweise bis 1,5 cm dick wird. Hierbei zeigt
ein Vergleich von oroben mit und ohne Wasserlagerung keine Unterschiede, lediglich
Intumeszenzmasse 15 schäumt etwas schwächer auf als Intumeszenzmasse 16, dafür bildet
erstere aber einen kompakteren Schaum, der der Flamme länger standzuhalten vermag
ohne erodiert zu werden. Extrudierte Schnüre aus den beiden Kitten werden analog
Beispiel 20 eingebaut und in der Beflammung geprüft mit einem analog gutem Ergebnis.
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Beispiel 23 Ein handelsüblicher Klarlack auf Basis einer Kunstharzdispersion,
der zum Schutz von Tapeten und verputzten Flächen gegen Einwirkung von Wasser gedacht
ist, wird mit gleichen Teilen Wasser verdünnt. 100 Tle. dieser Verdünnung werden
mit 100 Tlen. Intumeszenzmasse 16 und 5 Tln. 20 % wäßriger Ammoniaklösung zu einer
Anstrichfarbe vermischt, die mit einer Rolle auf eine wasserfreie-Sperrholzunterlage
aufgetragen wird. Es wird nach dem Auftrocknen noch ein zweiter Aufstrich vorgenommen.
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Man erhält eine deckende Beschichtung mit matten Charakter. Bei Beflammung
bildet sich eine ca. 5 mm-dicke Schicht von Intumeszenzschaum, der das darunterliegende
Holz gegen den Brandangriff schützt.
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Das gleiche Ergebnis wird erzielt nach 3 tägiger Wasserablagerung
einer Probe bei Raumtemperatur. In diesem Falle hat die Beschichtung auch nach Wasserlagerung
eine weiterhin gute Haftung auf dem Holz und keine Risse nach dem Auf trocknen Beispiel
24 Es wird wie bei Beispiel 23 gearbeitet, man verwendet jedoch als zu verdünnende
Dispersion eine ca. 40 %ige Polyvinylacetatdispersion. Auch hier bildet sich bei
Beflammung eine schützende Intumeszenzschaumschicht. Die Beschichtung brennt nicht
nach, wenn die Flamme entfernt wird.
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Beispiel 25 Es wird wie bei Beispiel 23 gearbeitet, jedoch als zu
verdünnenden Latex verwendet man den mit geringen Mengen Ammoniumacrylat stabilisierten
emulgatorfreien ca. 40 %igen Latex eines Styrol-Butadiencopolymerisates mit einem
Styrolanteil von ca. 30 %. Auch hier wird im Beflammungsversuch eine schützende
Intumeszenzschaumschicht gebildet.
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Die Wasserbeständigkeit der Beschichtung ist ausgezeichnet und die
getrocknete Beschichtung ist relativ elastisch und schlagfest.
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Beispiel 26 Ein handelsüblicher 2--Komponenten-Epoxidharzlack wird
durch Vereinigung beider Komponenten aktiviert und sofort mit dem gleichen Anteil
Glykolmonomethyletheracetat verdünnt. Dann werden 100 Tle. Intumeszenzmasse 16 mit
100 Tln. der Verdünnung gut verrührt und die so hergestellte Mischung mit einer
Rolle analog Beispiel 23 auf wasserfestes Sperrholz aufgetragen. Nach 3 Tagen ist
eine mattharte ausgezeichnet wasserfeste Beschichtung entstanden, die bei Beflammung
einen ca. 5 mm dicken Intumeszenzschaum bildet, der das Holz vor weiterem Brandangriff
schützt.
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Beispiel 27 Ein handelsüblicher Klarlack, sogenannter Bootslack auf
Alkyldharzbasis wird mit Ethylacetat im Verhältnis 1:2
verdünnt.
50 Tle. der so verdünnten Lacklösung werden mit 50 Tln. Intumeszenzmasse 5, 10 Tln.
Melamin und 2 Tln. Eisenoxidrotfarbpigment zu einer Beschichtungsmischung verrührt.
In diese wird ein 0,5 mm starkes Eisenblech eingetaucht und getrocknet. Das Blech
hat eine Beschichtung von ca. 2 mm Dicke erhalten. Das beschichtete Blech wird nun
zur Hälfte in Wasser eingetaucht und 2 Tage so belassen.
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Dann wird aus dem Wasserbad entnommen und getrocknet. Der auf das
Blech aufgebrachte Film zeigt nach der Wässerung keine Veränderung.
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Jetzt wird mit einem Erdgas-Bunsenbrenner so beflammt, daß die Flamme
genau auf der Grenzlinie zwischen gewässertem und nicht dem Wasserbad ausgesetztem
Beschichtungsbereich auf das Blech auftrifft. Es bildet sich ein ca. 10 mm dicker
Intumeszenzschaum, der beidseitig der Wässerungsgrenzlinie keine erkennbaren Unterschiede
zeigt. Dieses Ergebnis verdeutlicht die Wasserunempfindlichkeit der erfindungsgemäßen
Intumeszenzmasse in Form der Beschichtung. Im Beflammungsversuch zeigte sich nach
Entfernen der Brennerflamme nach 3, 10, 20 und 60 Sekunden Brenndauer kein Nachbrennen
der Beschichtung.
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Beispiel 28 Es wird wie bei Beispiel 26 verfahren, nur wird an Stelle
des Epoxid-Zweikomponentenlackes nunmehr ein handelsüblicher Zweikomponenten-Polyurethanlack
verwendet. Es wird eine Beschichtung von ca. 2,5 mm Dicke erhalten. Die Dicke des
intumeszenzschaumes bei Beflammung erreicht hier ca.
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1,4 cm.
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Beispiel 29 In 100 Tle. eines flüssigen technischen Polyisocyanats
vom MDI-Typ (Polyisocyanat B) werden 100 Tle. Polyester aus Adipinsäure, Ethylenglykol
und Glyzerin mit einer OH-Zahl von 250 eingerührt. Dann werden 250 Tle. der Intumeszenzmasse
16 und 20 Tle. Eisenoxidschwarz, sowie 0,5 Tle.
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Dimethylbenzylamin eingerührt. Mit der so erhaltenen Zubereitung wird
ein 1 mm dickes Eisenblech ca. 3 mm dick beschichtet und an der Luft bei Raumtemperatur
gehärtet.
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Nach 10 Tagen wird die Beschichtung mit einem Bunsenbrenner beflammt.
Es bildet sich nach 30 Sekunden an der Beflammungsstelle ein ca. 10 mm dicker Intumeszenzschaum,
nach Entfernung der Flamme nach 30 Sek. erfolgt kein Nachbrennen der Beschichtung.
Auf der feuerabgewandten Seite hat das Blech nach 60 Sek. noch 400C im Beflammungsbereich,
der Intumeszenzschaum hat im Flammenbereich Rotglut.
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Beispiel 30 100 Tle. Intumeszenzmasse 16 werden mit 30 Tln. eines
handelsüblichen kalthärtenden Epoxyd-Harzes nebst der vorschriftsmäßigen Aktivatormenge
zu einem Teig verknetet und innerhalb von 10 Minuten in eine zylindrische Form mit
Innenkern gedrückt. In dieser Form, die als Formkörper ein Rohr von 3 cm Innendurchmesser
und 4,5 cm Außendurchmesser liefert, läßt man die Masse bei 800C erhärten. Es wird
nach 30 Min. entformt. Das Rohrstück
ist zur Durchführung eines
Kabels durch ein Mauerstück vorgesehen. Ein Muster des wie beschriebenen hergestellten
Rohres aus Intumeszenzmasse wird von außen mit dem Bunsenbrenner beflammt. Nach
Entfernen der Flamme brennt das Material der Rohrwandung nicht nach. Nach 30 Sek.
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Beflammung bildet sich an der beflammten Stelle ein zunehmend mehr
expandierender Intumeszenzschaum. Nach 30 Min. ist die Temperatur im Inneren des
Rohres noch unter 900C, es hat sich ein ca. 2,5 cm dicker Intumeszenz-Schaummantel
an der Beflammungsstelle gebildet. Nach 60 Min. ist die Rohrwandung zwar etwas weich
geworden, jedoch nicht duuchgebrannt.
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Die Innentemperatur im Rohr beträgt 1250C.
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Beispiel 31 In 100 Tle. eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisats mit
einem Vinylacetatgehalt von ca. 45 % werden 700 Tle. Intumeszenzmasse 16 auf der
Walze bei 1500C eingearbeitet.
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Das gemischte Material wird dann als 2 mm dicke Folie vom Walzenstuhl
abgezogen. Diese bei Raumtemperatur flexible Folie bildet einen ca. 8 mm starken
Intumeszenzschaum, wenn sie mit dem Bunsenbrenner beflammt wird. Mit der Folie wird
eine 5 mm starke Polypropylenplatte klebkaschiert und im Vergleich zu einer nicht
kaschierten gleichartigen Platte der nicht leuchtenden Flammspitze eines Erdgas-Bunsenbrenners
ausgesetzt. Die nicht geschützte Polypropylenplatte brennt nach 60 Sek. Beflammung
und ist nach 4 Minuten durchgeschmolzen. Die kaschierte Platte
der
Ausmasse 20 x 20 cm brennt bei der gleichartigen Beflammung in waagerechter Stellung
noch nach 120 Sek.
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nicht und ist erst nach etwa 10 Minuten durchgeschmolzen.
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Beispiel 32 Es wird wie in Beispiel 31, jedoch mit Hochdruckpolyethylen
an Stelle von Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisat mit 45 % Ethylen-Vinylacetat-Anteil
gearbeitet. Die 2 mm starke abgezogene Folie bildet bei Beflammung mit dem Bunsenbrenner
eine ca. 8 mm starke Intumeszenzschaumschicht.
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Beispiel 33 Es wird eine Mischung hergestellt aus 10 Tln. Melamin,
50 Tln. Intumeszenzmasse 15, sowie 37 Tln. eines auf Glyzerin gestarteten Ethylenoxidpolyethers
mit einer OH-Zahl von 251, sowie 21,6 Tln. Kondensationsprodukt K, und 4,8 Tln.
Aluminiumoxidhydrat, sowie 0,7 Tln. Eisenoxid-Rotpigment. Von dieser gut rührbaren
Mischung werden nun 100 Tle. mit 31 Tln. Isocyanat 3 gut verrührt und in eine Plattenform
ausgegossen. Unter Erwärmung härtet das Material innerhalb von 10 Minuten zu einer
flexiblen Platte von ca. 1 cm Stärke aus, deren Raumgewicht etwa 0,9 g/m³ beträgt.
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Der gleiche Versuch wird unter Zusatz von 0,3 Tln. Wasser zur Vormischung
wiederholt. Die nunmehr entstandene Platte ist porös, d.h. schaumstoffartig und
hat ein Raumgewicht von ca. 0,5 g/cm3.
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Beide Platten bilden bei Beflammung einen sehr stark expandierenden
Intumeszenzschaum an der Beflammungsstelle aus.
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Aus der zweiten, porösen Platte wird eine Schnur von ca.
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1 x 1 cm Querschnitt geschnitten. Diese ist flexibel und kompressibel
und kann entsprechend Beispiel 20 in eine Fuge zwischen Zementplatten eingebracht
und analog geprüft werden. Die Fugenfüllung ist wasserfest und wiedersteht der Beflammung
länger als 30 Minuten.
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Beispiel 34 Es wird eine Mischung hergestellt aus 50 Tln. Intumeszenzmasse
16, 38 Tln. eines Polyesters aus Adipinsäure, Glyzerin und Ethylenglykol mit einer
OH-Zahl von 247 und einer Viskosität bei 750C von 536 mPa.s, sowoe 22 Tln.
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Kondensationsprodukt L und 1 Teil Eisenoxidgelbpigment. In 100 Tle.
dieser gut rührbaren Mischung werden 0,3 Tle.
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Wasser und 38 Tle. Polyisocyanat C eingerührt, dann wird die Reaktionsmischung
in eine geschlossene Plattenform gedrückt, in der es zu einer Platte mit den Massen
20 x 20 x 1 cm bei 550C Werkzeugtemperatur in 5 Minuten aushärtet. Dann entformt,
man erhölt eine zäh-harte Platte mit einem Raumgewicht vonca. 0,55 g/cm³. Diese
Platte bildet bei Beflammung an der Stelle der Flammeneinwirkung einen festen voluminösen
Intumeszenzschaum. Aus diesem Material können brandgeschützte Bauteile für Kabeldurchführungen
hergestellt werden. Zu diesem Zwecke können der Vormischung noch 7,5 Tle. Kurzglasfasern
vor dem Einmischen des Polyisocyanates zugesetzt werden.
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Beispiel 35 63 Tle. Intumeszenzmasse 6, 1,0 Teile Wasser, 38 Tle.
des Polyethers aus Beispiel 33, sowie 22 Tle. Kondensationsprodukt K, 9,0 Tle. Graphitpulver
werden verrührt und dann mit 30 Tlen. Polyisocyanat B intensiv vermischt. Die Mischung
wird in eine Becherform gegossen, wo sie zu einem Zylinder mit einem Raumgewicht
von 0,25 g/cm aufschäumt und aushärtet.
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Das Material ist bei Raumtemperatur flexibel und schaumgummiartig.
Es bildet bei Beflammung am Brandherd einen voluminösen Intumeszenzschaum, der das
Material vor weiteren Angriff des Feuers wirkungsvoll schützt. Aus einem derartigen
Material können Fugendichtungsbänder für Feuerschutztüren oder Wandfugen geschnitten
oder gegossen werden.
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Beispiel 36 50 Tle. eines auf Glycerin gestarteten Polypropylenoxydpolyethers
werden mit 50 Tln. der Intumeszenzmasse 7, sowie 3,5 Tln. Polyisocyanat A (OH-Zahl
des Polyethers ist 28) und 0,3 Tln. Zinnoctoat gut verrührt und in eine Plattenform
gegossen. Die aus Druckguß gefertigte und mit einem handelsüblichen Trennmittel
auf Wachsbasis eingestrichene Form liefert 1 cm dicke Platten und ist verschließbar.
Die gefüllte und verschlossene Form wird 3 h auf 750C gehalten, dann wird entformt.
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Man erhält eine gummiartige flexible Platte. Im Beflammungstest wird
die Benotung 1-2 erreicht.
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Derartige Platten aus Intumeszenzmasse. dienen zum Fertigen von Stanzringen
mit Intumeszenzeigenschaften für Dichtungszwecke.
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Beispiel 37 100 Tle. Melamin, 3 Tle. Eisenoxyd-Rotpigment und 100
Tle.
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Kondensationsprodukt K werden gut vermischt. Dann rührt man 110 Tle.
Polyisocyanat B hinzu und läßt das Reaktionsgemisch aushärten. Anschließend wird
der gebildete harte Materialblock zerkleinert und auf eine Kugelmühle 24 h vermahlen.
Das gebildete rote Pulver bildet bei Beflammung mit einem Bunsenbrenner einen voluminösen
Intumeszenzschaum.
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In 100 Tln. Glykolmonomethyletheracetat werden 12 Tle.
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Polyisocyanat C gelöst, dann werden 40 Tle. des Pulvers hinzugerührt.
Mit der erhaltenen streichfähigen Zubereitung werden jetzt durch Aufrollen mit einer
Synthesefell-Rolle frisch gereinigte Stahlbleche beschichtet. Die Schichtdicke beträgt
nach dem Abtrocknen (6 Tage 220C) im Mittel 3,3 mm). Eintägiges Eintauchen der Bleche
in Wasser beeinträchtigt die Beschichtung nicht.
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Beaufschlagt man die senkrecht gestellten gewässerten und nicht gewässerten
Bleche beschichtungsseitig mit der Flamme eines Bunsenbrenners, so bildet sich ein
ca. 10 mm
dicker Intumeszenzschaum, der dafür sorgt, daß die rückwärtige
Temperatur der mit der Intumeszenzmasse beschichteten ca. 0,5 mm dicken Bleche nach
3 Minuten noch unter 1800C liegt, obgleich die Flammenseite 8000C mißt, wie IR-Messgeräte
zeigen.
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Beispiel 38 Ein flüssiges frisch angerührtes kalthärtendes 2-Komponenten
Epoxydharz des Handels (Lekutherm Zu E 571 (4 Tle.) und Härter T3 (1 Tl) der Bayer
AG) wird mit der gleichen Gewichtsmenge des in Beispiel 37 hergestellten pulverförmigen
Intumeszenzmaterials verknetet. Die bei Raumtemperatur hergestellte Paste wird in
eine Plattenform gemäß Beispiel 36 eingedrückt und entweder bei Raumtemperatur in
24 h oder bei 750C in 1 h ausgehärtet.
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Die entstandene harte Platte liefert bei Beflammung mit einem Bunsenbrenner
ohne Nachzubrennen einen voluminösen Intumeszenzschaum. Aus dem Plattenmaterial
können mit spanabhebenden Methoden Gehäuseteile, Profile und Verschlüsse für Zwecke
des vorbeugenden Brandschutzes hergestellt werden, die ausgezeichnete Intumeszenzwirkung
besitzen. Selbstverständlich kann die Paste vor dem Aushärten auch als Kitt, Beschichtungs-
oder Spachtelmasse eingesetzt werden.