DE3300932A1 - Verwendung von d,l- und l-carazolol als antiglaukommittel sowie arzneimittel, die diese stoffe enthalten - Google Patents

Verwendung von d,l- und l-carazolol als antiglaukommittel sowie arzneimittel, die diese stoffe enthalten

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DE3300932A1
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Wolfgang Dr.Med.Vet. 6806 Viernheim Bartsch
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/33Heterocyclic compounds
    • A61K31/395Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins
    • A61K31/40Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins having five-membered rings with one nitrogen as the only ring hetero atom, e.g. sulpiride, succinimide, tolmetin, buflomedil

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Description

  • Verwendung von D,L- und L-Carazolol als Antiglaukommittel
  • sowie Arzneimittel, die diese Stoffe enthalten Carazolol ist der internationale Freiname für das racemische (D,L)-1-Carbazolyl-(4)-oxy-3-isopropylamino-propanol-[2]. Seine ausgeprägte ß-blockierende Wirkung an Mensch und Tier ist dokumentiert.
  • Erstmals beschrieben wurde diese Verbindung in Beispiel 1 der DE-PS 22 40 599. In einer Vielzahl weiterer Publikationen wurde die ß-blockierende Wirkung in Vergleich zu bekannten ß-Blockern herausgestellt. (W.Bartsch et al, Arzneim.-Forsch. 27 (I), 5, 1622 ff, 1977; W.lartsch et al, Excerpta medica, Amsterdam 1980 S. 44 ff.). Bekannt ist Carazolol unter der Bezeichnung Suacron C als Betarezeptorenblocker Eür die Veterinärmedizin und unter der Bezeichnung Conducton R in der Humanmedizin.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß X,L-Carazolol auch in der Augenheilkunde in extrem geringer Konzentration Verwendung finden kann und zwar zur Senkung des Augeninnendruckes bei der Glaukomtherapie.
  • Es ist bereits seit langer Zeit bekannt, daß ß-Rezeptorenblocker wie Propranolol u.a. bei Glaukompatienten den Augendruck senken (vgl. G.K. Krieglstein, klin. Monatsblätter für Augenheilkunde 172, 677 ff. (1978) ); jedoch zeigten sich bei der lokalen Anwendung von ß-Blockern unangenehme Nebenwirkungen, die zu brennenden und stechenden Schmerzen am Auge führten, sowie eine Oberflächenanästhesie am Auge bewirkten. Deshalb sind ß-Blocker dieses Typs füe die Glaukomtherapie weniger geeignet.
  • A rilllolol, das S-(-)1-(tert. Butylamino)-3-[(4-morpholino-1,2,5-thiadiazol-3-yl)oxy] 2-propaiol, weiches bei der Glaukomtherapie verwendet wird, zeigt in der handelsüblichen Form (0,5°Óige Lösung), insbesondere in der Langzeittherapie Nebenwirkungen, wie signifikante Senkung des Blutdrucks und Entwicklung trockener Augen. (N. V. Nielsen, Z.
  • prakt. Augenheilkunde 2: 71-77 (1981) ).
  • Versuche mit D,L-Carazolol ergaben nun, daß eine signifikante Senkung des Augeninnendruckes bereits mit einer 0,01%igen Lösung von D,L-Carazolol erreicht wird, ohne daß bei diescr Dosierung trotz der hohen therapeutischen Wirksamkeit irgendwelche unerwünschten Nebenwirkungen beobachtet wurden.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung von racemischen D,L-Carazolol als Antiglaukom-Mittel sowie Arzneimittel, die D,L-Carazolol enthalten, zur topischen Anwendung am Auge.
  • Weiterhin wurde gefunden, daß die Hauptwirkung dem L-Isomeren des Carazolols zukommt. Gegenstand der Erfindung ist somit auch die Verwendung des L-Carazolols als Antiglaukom-Mittel sowie Arzneimittel, die L-Carazolol praktisch frei von D-Carazolol enthalten, zur topischen Anwendung am Auge.
  • L-Carazolol - eine andere Bezeichnung ist S(-)-Carazolol -wurde von S. Manulan et al. auf seine ß-blockierende Wirkung untersucht /Circ. Res. 49 S. 326-336, (1981)].
  • Zur Glaukombehandlung wurden D,L- und L-Carazolol bzw. ihre pharmakologisch unbedenklichen Salze in Form von Augentropfen verwendet. Bevorzugt sind Salze mit physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säuren, z,B. Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Salicylsäure, Citronensäure, Benzoesäure, Naphtllocsäurc, o-Acetoxybenzoesäure, Adipinsäure oder Maleinsäure. Geeignet sind isotonc Lösungen mit einem pl-l von ca. 7,0. Als Medium kommt vorzugsweise Wasser zur Anwendung, welches übliche -sätze wie Konservierungsmittel, Lösungsvermittler oder Puffer enthalten kann. Als Konservierungsstoffe kommen vorzugsweise Benzylalkohol, Benzalkoniumchlorid, Phenol oder Chlorhexidinacetat infrage. Lösungsvermittler sind insbesondere Polyethylenglykole, Polyvinylpyrrolidon oder Glycerin. Als Puffer werden bevorzugt Essigsäure/Natriumacetat, Zitronensäure/Natriumcitrat oder Natrium-EDTA verwendet.
  • Untersuchungen am Menschen haben gezeigt, daß das racemische D,L-Carazolol bzw. seine Salze bereits in einer Konzentration von o,oo5 - o,o3 0b bei Glaukonpatienten den Augeninnendruck bei guter Verträglichkeit signifikant senkt. Hierzu wurden Patienten eimnal pro Tag mit D,L-Carazolol-Augentropfen behandelt. Als eine bevorzugte Rezeptur erwies sich eine 0,01 %ige Lösung, die keine der bekannten Nebenwirkungen wie anästhetisches Gefühl am Auge oder im Kopfbereich und starkes Brennen zeigte.
  • Bei der Verwendung von L-Carazolol bzw. seinen Salzen wurde eine entsprechende signifikante Senkung des Augeninnendrucks ermittelt, wobei ebenfalls keinerlei Nebenwirkungen zu beobachten waren. In Antiglaukom-Rezepturen wurde L-Carazolol daher in Konzentrationen von 0,001-0,1 % angesetzt, bevorzugt 0,00'5-0,01.
  • Die Dosis ausgedrückt durch die Menge der pro Tag benötigten Augentropfen hängt von der Konzentration der Lösungen ab. In der Regel sollte 2 x ein Tropfen einer o,oi %igen D,L- oder o,ooS zeigen L-Carazolol-Lösung pro ALLe genügen, jedoch können eventuell tuch 3-4 Tropfen einer niedriger konzentrierten Lösung pro Tag verwendet werden.
  • Die nachfolgenden Beispiele beschreiben die Herstellung des L-Carazolols als Hydroacetat sowie Augentropfen mit D,L- bzw. L-Carazolol als Wirkstoff.
  • Beispiel 1 -) 1-Carbazolyl-(4)-oxy-3-isopropylamino-(2) (L-Carazolol) 178,8 g (0,6 Mol) D,L-Carazolol, 62,1 g (0,3 Mol) D-N-Acetyl-phenylalanir(DAP) und 18 g (0,3 Mol) Eisessig werden in 4,5 1 Wasser zum Sieden erhitzt, wobei eine weitgehend klare Lösung entsteht. Diese wird über ein Faltenfilter filtriert und ohne Außenkühlung kaltgerührt.
  • Sobald sich die Lösung bei ca. 65°C zu trüben beginnt, wird mit etwas DAP/L-Carazololsalz angeimpft. Man läßt auf Raumtemperatur abkühlen und saugt das erhaltene Produkt ab.
  • Das feuchte Produkt wird in 225O ml Wasser heiß gelöst, über ein Faltenfilter filtriert, erneut auf Raumtemperatur kaltgerührt und das ausgefallene Produkt abgesaugt. Nach nochmaligem Umkristallisieren aus 1800.ml bzw. 600 ml Wasser wird das feuchte Produkt (172 g) in 1,5 1 Essigester und 1,5 1 NaOH 1n geschüttelt, bis zwei klare Phasen entstanden sind. Nach der Phasentrennung wird die Essigesterphase noch dreimal mit je 450 ml Wasser ausgeschüttelt, über Na2S04 getrocknet und i.Vak. bei ca. 500C Badtemperatur eingeengt.
  • Der Rückstand (43,2 g) wird aus 330 ml siedendem Toluol unter Zusatz einer Spur Aktivkohle umkristallisiert. Man läßt ohne Außenkühlung auf Raumtemperatur kühlen, riihrt dann 1-2 Stunden im Eisbad, saugt ab und trocknet bei 60°C Umluft.
  • Das erhaltene Produkt wird unter Erwärmen auf ca. 650C in einem Gemisch aus 600 ml Toluol und 11 ml n-Butanol gelöst und über Nacht auf Raumtemperatur kaltgerührt. Man saugt ab und wäscht mit wenig Toluol nach. Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt.
  • Anschließend wird das Produkt in heißem Essigester gelöst und mit Eisessig versetzt. Nach dem Abkühlen kristallisiert das reine S(-) 1-Carbazolyl-(4)-oxy-3-isopropylamino-propanol-(2) (L-Carazolol) als 1ly'dro;icetat aus.
  • Fp: 158-160°C [α]D20 = -18,8° (C = 1 Methanol) optische Reinheit nach GC-Befund: 99,5 % Beispiel 2 Eine 0,01 %ige Lösung von D,L-Carazolol zur topischen Glaukombehandlung wird hergestellt aus: Chlorhexidinacetat 0,lo mg Natriumacetat x 3H2O 18,8 mg Essigsäure 1 mg D,L-Carazolol 0,1 mg Aqa dest. ad 1000 mg In der gleichen Weise erhält man 0,03 bzw. 0,005 %ige Lösungen, von D,L-Carazolol, wenn man 0,3 bzw. 0,05 mg D,L-Carazolol einsetzt.
  • Beispiel 3 Eine 0,1, 0,01, 0,005 und 0,001 %ige Lösung von L-Carazolol erhält man analog Beispiel 2, wenn man 1,0, 0,1, 0,05 oder 0,01 mg L-Carazolol als Wirkstoff einsetzt.

Claims (8)

  1. Patentansprüche 1. Racemisches D,L-Carazolol und seine pharmakologisch unbedenklichen Salze zur Verwendung bei der Glaukombehandlung.
  2. 2. Verwendung von racemischem X,L-Carazolol und seiner pharmakologisch unbedenklichen Salze bei der Glaukombehandlung.
  3. 3. L-Carazolol und seine pharmakologisch unbedenklichen Salze zur Verwendung bei der Glaukombehandlung.
  4. 4. Verwendung von L-Carazolol und seiner pharmakologisch unbedenklichen Salze bei der Glaukombehandlung.
  5. 5. Wäßrige Augentropfen, enthaltend racem.sches D , L-Carazolol oder L-Carazolol bzw. ihre Salze und üblichen Puffer und Konservierungsstoffe.
  6. 6. Augentropfen gemäß Anspruch 5, mit D,L-Carazolol als 0,005-0,03 %ige Lösung.
  7. 7. Augentropfen gemäß Anspruch 5, mit L-Carazolol als 0,001-0,1 teige Lösung.
  8. 8. Verwendung von D,L- und L-Carazolol und ihrer pharmakologisch unbedenklichen Salze zur Herstellung von Augentropfen.
DE19833300932 1983-01-13 1983-01-13 Verwendung von d,l- und l-carazolol als antiglaukommittel sowie arzneimittel, die diese stoffe enthalten Withdrawn DE3300932A1 (de)

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