DE328782C - Verfahren zur Vermeidung der Auswaschverluste und zur Abwaesserbeseitigung bei der Herstellung von aufgeschlossenem Stroh - Google Patents

Verfahren zur Vermeidung der Auswaschverluste und zur Abwaesserbeseitigung bei der Herstellung von aufgeschlossenem Stroh

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DE328782C
DE328782C DE1918328782D DE328782DD DE328782C DE 328782 C DE328782 C DE 328782C DE 1918328782 D DE1918328782 D DE 1918328782D DE 328782D D DE328782D D DE 328782DD DE 328782 C DE328782 C DE 328782C
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/30Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms
    • A23K10/32Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms from hydrolysates of wood or straw

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Description

  • Verfahren zur Vermeidung der Auswaschverluste und zur Abwasserbeseitigung bei der Herstellung von aufgeschlossenem Stroh. Durch Behandlung des Strohes mit Alkalien, insbesondere mit Natronlauge, kann die Verdaulichkeit der Rohfaser -und der stickstofffreien Extraktstoffe von 3o bis 4o Prozent auf 7o bis 75 Prozent erhöht werden. Die Natronlauge hat die Eigenschaft, die Kieselsäure, die Lignin- und Cütinstoffe, also die inkrustierenden Substanzen zu lösen. Die Nährstoffe, insbesondere die Rohfaser, werden dadurch freigelegt und somit im Tiermagen für - die Vexda'uungssäfte und Bakterien zugänglich.
  • Die bekanntesten Strohaufschließverfahren, die im Grunde genommen den gemeinsamen Zweck verfolgen, die Inkrusten des Strohes durch Einwirkung von Natronlauge zu lösen, sind: das drucklose Kochverfahren, das Druckverfahren, sowie das Kaltverfahren. Alle drei Verfahren haben nach-Ansicht des Erfinders folgende Nachteile: i: Das aufgeschlossene, alkalisch reagierende Stroh muß bis zur neutralen Reaktion mit Wasser ausgewaschen. werden.
  • 2. Das Auswaschen erfordert befrächtliche Wassermengen und einen bedeutenden Arbeitsaufwand.
  • 3. Die durch das Auswaschen bedingten Nährstoffverluste belaufen sich auf 3o bis 40 und mehr Prozent.
  • 4. Die Abfallaugen und Abwässer müssen in besondere Sammelteiche befördert werden. Diese Nachteile werden nach dem vorliegenden Verfahren dadurch vermieden, daß saure Molke, saure Buttermilch oder saure Magermilch o. dgl. zum Neutralisieren -des alkalischen Strohes benutzt werden.
  • Man hat bereits (Zeitschrift des Vereins der Deutschen Zucker-Industrie 1917, S. 486 und 487) anorganische Säuren zum Neutralisieren des aufgeschlossenen alkalischen Strohes benutzt; ferner die organischen Säuren, welche beim .Behandeln des Strohes mit Alkalien unter hohem Druck auftreten. Ebenso hat. man bereits mittels Alkalien aufgeschlossenes Stroh der sauren Gärung (Selbsterhitzung) unterworfen, um durch die dabei entstehenden organischen Säuren die alkalische Masse zu neutralisieren (Allgemeine Brauer- und Hopfenzeitung 1915, Seite 413 und 414)a Hierbei war eine Trennung der Flüssigkeit von dem aufgeschlossenen Stroh nötig. .Indem man nun nach dem vorliegenden Verfahren dem mit Alkalien aufgeschlossenen Stroh saure Molke, saure Buttermilch öder saure Magermilch zusetzt, werden die sonst beim Auswaschen des aufgeschlossenen Futters auftretenden Verluste an wertvollere, gelösten Stoffen vermieden, und es. erfolgt gleichzeitig die Verwertung dieser Abfallprodukte, sowie eine Erhöhung des Nährstoffgehaltes des Futtergemisches.
  • Die Ausführung des Verfahrens kann in folgender Weise geschehen.
  • Nachdem der Aufschluß des Strohes beendet ist, wird letzteres in einen großen Holzbottich gebracht und daselbst mit saurer
    Molke gut durchmischt. Man gießt so viel
    saure Molke zu, bis eine. neutrale oder
    schwach saure Reaktion eintritt, d. h. bis
    i otes Lackmuspapier nicht mehr blau oder
    blaues a11 ä e @.:hwach rot, gefärbt
    wird. e ü t- ;dje..,.vprba Gene saure Molke
    nichts Yitä''idien Ifeütralisation, so Iäßt
    man das Gemisch während mehrerer Stunden
    bei 3o bis q.0° C stehen. Milchsäurebakterien nehmen dann ihre Tätigkeit auf und erzeugen Milchsäure, welche zur -vollständigen Neutralisätion des Kraftstrohes dient. Saure Molke steht in Käsereien; in denen sogenannte Sauermilchkäse (Topfen, Quark, Kasein usw.) hergestellt werden, in großen Mengen zur. Verfügung. In Käsereien, in denen sogenannte Labkäse hergestellt werden, die zurückbleibende Molke -also vollständig süß ist, muß diese zuerst einer Vorbehandlung unterzogen werden, bevor sie zum Neutralisieren von Kraftstroh-herangezogen werden kann. Die süße Molke wird mit Milchessig, sog. Käsereisäure, geimpft, bei 3o bis 50° C ein bis zwei Tage stehengelassen, bis S. -e stark sauer, also selbst zu Milchessig geworden ist. In diesem Zustande .eignet sie sch vortrefflich zur Kraftstrohneütralisation. Wie die saure Molke, so ist auch saure Buttermilch ein ausgezeichnetes Neutralisationsinittel für Kraftstroh.
  • Um ioo kg Kraftstroh zu neutralisieren, braucht man etwa 5oo bis iooo 1 saure Molke. Diese Menge ändert sich' aber von Fall zu Fall, je nach dem Säuregehalt der Molke einerseits und dem Laugengehalt des Kraftstrohs. andererseits.
  • Vorteile des mit saurer Molke oder' mit saurer Butter- oder Magermilch neutralisierten Kraftstrohs sind: i. Die bedeutenden Auswaschverluste werden vermieden.
  • 2. Mit der Molke werden dem Kraftstroh erhebliche Mengen leicht verdaulicher Nährstoffe zugeführt, wodurch dessen Nährwert entsprechend erhöht wird.
  • 3. .Das Befördern der beim Auswaschen abfließenden Lauge in einen besonders anzulegenden Sammelteich wird überflüssig.
  • q.. Das mit saurer Molke neutralisierte Kraftstroh ist nicht nur für. die Wiederkäuer, sondern namentlich auch für die Schweine ein gutes Mastfutter.
  • 5. Die durch die Neutralisation entstehenden milchsauren Salze geben dem Futter einen würzigen Beigeschmack, welcher Umstand namentlich dann in Betracht kommt, wenn das Kraftstroh in Mischung mit anderen Futtermitteln, verfüttert wird.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zur Vermeidung der Auswaschverluste und zur Abwässerbeseitigung bei der Herstellung von neutralem, mit Alkalien aufgeschlossenem Stroh, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgeschlossene alkalische Stroh mit saurer Molke, saurer Buttermilch oder saurer Magermilch neutralisiert wirrt.
DE1918328782D 1918-05-16 1918-05-16 Verfahren zur Vermeidung der Auswaschverluste und zur Abwaesserbeseitigung bei der Herstellung von aufgeschlossenem Stroh Expired DE328782C (de)

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DE1918328782D Expired DE328782C (de) 1918-05-16 1918-05-16 Verfahren zur Vermeidung der Auswaschverluste und zur Abwaesserbeseitigung bei der Herstellung von aufgeschlossenem Stroh

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1055931B (de) * 1954-07-01 1959-04-23 Gunnar Flemming Juncker Verfahren zur Herstellung eines Futter-, Beifutter- oder Siliermittels aus cellulosehaltigem Rohmaterial
FR2365299A1 (fr) * 1976-09-24 1978-04-21 Schanze Rudolf Aliments et additifs alimentaires pour betail et leurs procedes de fabrication

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1055931B (de) * 1954-07-01 1959-04-23 Gunnar Flemming Juncker Verfahren zur Herstellung eines Futter-, Beifutter- oder Siliermittels aus cellulosehaltigem Rohmaterial
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