Die Erfindung betrifft einen Ausblaspreventerstößel gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1, wie er aus dem Firmenkatalog
"Composite Katalog" 1980/81, Seiten 1440-42 bekannt geworden
ist.
Die Erfindung betrifft auch eine Dichtungspackung für einen
solchen Ausblaspreventerstößel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 2,
wie sie aus der gleichen
Literaturstelle bekannt geworden ist.
Es ist in Betracht zu ziehen, daß Stößel der genannten Art
metallische Körper darstellen, die so geformt sind, daß
sie sich axial in der Stößelkammer bewegen und die über
ihrer Stirnseite, ihren Seitenwänden und über ihrer Ober
seite mit Aussparungen versehen sind, die zur Aufnahme von
Dichtungspackungen dienen, welche dann, wenn die Stößel
in ihre Schließstellungen bewegt worden sind, zwischen den
entgegengesetzten Stößeln und zwischen jedem Stößel und
seiner Kammer eine kontinuierliche Dichtung bilden und
natürlich auch eine Dichtung um eine in der Bohrung des
Preventergehäuses befindliche Rohrleitung, wenn es sich
um Rohrleitungsstößel handelt. Im einzelnen ragen die
vorderen Stirnteile der Dichtungspackung aus dem Metall
körper des Stößels so heraus, daß sie unabhängig vom Ver
schleiß die gegenseitige Abdichtung aufrechterhalten und
überschüssiges Packungsmaterial bilden, das die Seiten- und
Oberteile der Packung veranlaßt, sich gegen die benachbarten
Wände der Stößelkammer zu verformen, sobald die Stirnflächen
der Stößelpackungen in festen Eingriff miteinander gebracht
werden.
Der vordere Teil der Stößelpackung jedes Stößels weist einen
Körper aus gummiartigem Material auf, der an seinem Kopf und
Boden, an seinem inneren Ende oder seiner inneren Stirnseite
verhältnismäßig flache Aussparungen besitzt. In die Aus
sparungen sind metallische Rückhalteplatten eingeformt, deren
Innenkanten mit den Innenkanten des aus gummiartigem Material
bestehenden Packungskörpers im wesentlichen bündig sind,
so daß verhindert wird, daß das Packungsmaterial zwischen
Stirnseiten des metallenen Körpers des Stößels ausgequetscht
wird, sobald die herausragenden Teile der Packung gegenein
ander gepreßt werden. Im Falle von Rohrleitungsstößeln ist
jeder Stößelkörper und jede Packung einschließlich der
Rückhalteplatten und des Körpers der Packung mit einer
in etwa halbrunden Aussparung zur Aufnahme der einen Hälfte
der in der Bohrung des Preventergehäuses befindlichen Rohr
leitung versehen. Die Aussparung im Packungskörper ragt aus
den Aussparungen in den Rückhalteplatten heraus, so daß sie
die Rohrleitung dicht umgibt, wenn die Stößel in die
Schließstellungen bewegt werden. Somit ergibt sich eine
überschüssige Menge an gummiartigem Material, das selbst
dann eine dichte Abdichtung an der Rohrleitung bildet,
wenn das gummiartige Material während der Benutzung des
Preventers verschleißt; insbesondere aufgrund der Be
wegung der Rohrleitung innerhalb der Aussparung. Wenn
dieses überschüssige gummiartige Material verschlissen
ist, können sich die Rückhalteplatten und damit die in
axialer Richtung fluchtend ausgerichteten, halbrunden Aus
sparungen in ihren Innenkanten in bezug auf den Metall
körper des Stößels rückwärts bewegen, so daß ein sicherer
Abdichtungseingriff zwischen dem gummiartigen Material und
der Rohrleitung selbst dann noch vorhanden ist, wenn Ver
schleißerscheinungen auftreten.
So wurde vorgeschlagen, innerhalb des Packungskörpers, an jeder
Körperseite Zapfen zu formen, deren Enden in die äußeren
Enden länglicher Schlitze in der Nähe der Seitenteile der
Rückhalteplatten passen, so daß eine gewisse Rückwärtsbe
wegung der Platten in bezug auf die Packung möglich ist,
wenn Verschleiß eintritt. Es hat sich jedoch herausgestellt,
daß beim Formen oder Gießen der Packung Teile des länglichen
Schlitzes vor den Zapfen mit Gummi gefüllt werden, der die
freie Bewegung der Rückhalteplatten so lange behindert, bis
das überschüssige Material weggerieben worden ist.
Wie auf den Seiten 1440-1442 des Firmenkatalogs (Composite
Catalog) von 1980/81 dargestellt ist, wurde auch bereits
vorgeschlagen, in den Packungskörper Einsätze einzuformen,
in denen Zapfen der oben beschriebenen Art mit ihren ent
gegengesetzten Enden in in den Rückhalteplatten befindlichen
Löchern aufgenommen werden, wobei sich jedoch von den Zapfen
Stäbe nach hinten erstrecken, die auf ihren Innenseiten
Schlitze besitzen. Zapfen zur Sicherung der oberen Packung
in der oberen Aussparung des Stößelkörpers sitzen in den
hinteren Enden der Schlitze, wodurch die Rückhalteplatten
sich frei mit den Zapfen nach rückwärts soweit bewegen
können, wie dies die Schlitze zulassen. Um jedoch die
vordere Packung des Stößels zu ersetzen, ist es not
wendig, die obere Packung abzuheben und dadurch die nach
unten gerichteten Zapfen in der oberen Packung aus den
Schlitzen in den Stäben der Einsätze in der vorderen
Stößelpackung zu entfernen. Des weiteren ist es erforderlich,
in den sich nach hinten erstreckenden Stäben oder Stangen
aller vorderen Stößelpackungen, die eine verhältnismäßig
kurze Lebensdauer haben und deshalb relativ häufig ausge
tauscht werden müssen, Schlitze einzuschneiden
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Stößel sowie einen vorderen Packungsteil für den
Stößel zu schaffen, die so gebaut sind, daß die Rückhalte
platten sich frei in bezug auf den metallenen Hauptkörper
des Stößels nach hinten bewegen können, ohne von Teilen
des gummiartigen Körper der Stößelpackung behindert zu
werden, die bei Benutzung abgerieben werden müssen, und
ohne daß zunächst der obere Packungsteil des Stößels
entfernt werden muß oder maschinelle Bearbeitungen an den
Einsätzen der vorderen Packung des Stößels durchgeführt
werden müssen.
Hinsichtlich des Stößels ist die Lösung der zugrunde liegenden
Aufgabe in dem Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 gekennzeich
net.
Hinsichtlich der Dichtungspackung ist die Lösung der zugrunde
liegenden Aufgabe in dem Kennzeichnungsteil des Anspruches 2
gekennzeichnet.
Die beanspruchte Ausgestaltung von Stößel und Dichtungspackung
zeichnen sich dadurch aus, daß bei dem Gießvorgang der
Dichtungspackung nicht die Gefahr eines Zusetzens der länglichen
Schlitze gegeben ist, welche die kompensierende Rückwärtsbe
wegung der Halteplatten bei eintretendem Packungsverschleiß
ermöglichen. Weiterhin kann die Dichtungspackung durch bloßes
Spreizen der sich nach hinten erstreckenden Packungsteile
ein- und ausgebaut werden; und zwar unabhängig davon, ob der
obere Packungsteil in dem Stößelkörper sitzt oder nicht. Ein-
und Ausbau des vorderen Teiles der Dichtungspackung sind von
dem oberen Teil der Packung vollkommen unabhängig.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der
Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine senkrechte Schnittansicht eines Bohrlochkopfes
mit einem Paar senkrecht übereinander angeordneter
Ausblaspreventer des Stößeltyps, wobei die Stößel
des oberen Preventers um eine in den fluchtend aus
gerichteten Bohrungen der Preventergehäuse befind
liche Rohrleitung geschlossen sind und die Stößel
des unteren Preventers zurückgezogen sind, um den
Ringraum zwischen der Rohrleitung und den Bohrungen
zu öffnen,
Fig. 2 eine vergrößerte senkrechte Schnittansicht der
einen Seite des unteren Ausblaspreventers von
Fig. 1,
Fig. 3 eine waagrechte Schnittansicht der einen Seite
des Ausblaspreventers von Fig. 2,
wobei die Stößel in die Öffnungsstellung von
Fig. 2 zurückgezogen sind,
Fig. 4 eine perspektivische, auseinandergezogene Dar
stellung eines der Stößel, und zwar gesehen von
außen, innen und der einen Stößelseite, wobei
der vordere Teil des Stößels sowie der Oberteil
der Packung aus den Aussparungen des metallenen
Stößelkörpers entfernt sind, und
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht des vorderen Endes
des Stößels in einem vergrößerten Maßstab.
Die in Fig. 1 dargestellten oberen und unteren, senkrecht
übereinanderliegenden Preventer sind in ihrer Gesamtheit
mit 10 bezeichnet und weisen Gehäuse 11 mit senkrechten
Durchgangsbohrungen auf, die axial miteinander fluchten,
wenn sich die Preventer in ihrer übereinandergesetzten
Lage befinden und in dieser Lage, wie bei 13 gezeigt, mit
einander verschraubt sind. Wie aus der Zeichnung ersichtlich,
erstreckt sich von dem Bohrloch und durch die fluchtenden
Bohrungen des Preventers hindurch eine Rohrleitung 14,
die normalerweise eine Bohrrohrleitung ist, durch die
Bohrflüssigkeit umgewälzt und abwärts in das Bohrloch
hineingeführt werden kann, um von dort dann in dem zwischen
der Rohrleitung und den Bohrungen des Preventers vorhandenen
Ringraum 15 wieder nach oben zurückgeführt zu werden.
Jeder Preventer weist außerdem ein Paar Stößel 16 auf,
die in Klammern 17 sitzen, welche einander gegenüberliegende
Seiten der Gehäusebohrungen 12 schneiden. Wie erläutert,
lassen sich die Stößel in den Kammern zwischen Außen
stellungen, in denen sie in ihre Kammern zurückgezogen sind,
so daß die Bohrung offen ist, so daß im Falle des unteren
Preventers ein Durchfluß durch den Ringraum möglich ist,
und Innenstellungen bewegen, in denen sie mit der Rohrlei
tung und untereinander in Berührung stehen, um den Ringraum
zu verschließen, wie dies in Fig. 1 im Falle des oberen
Preventers dargestellt ist. Es versteht sich, daß dann,
wenn die Stößel des oberen Preventers geschlossen sind,
der Druck der Bohrlochflüssigkeit unter ihnen und damit
in den Kammern 17, in denen die Stößel 16 des unteren
Preventers sitzen, ziemlich hoch sein kann.
Jeder Stößel wird mit Hilfe eines Kolbens 19 zwischen
einer Öffnungs- und einer Schließstellung bewegt. Der
Zylinder 18 ist in dem Gehäuse außerhalb jeder Stößel
kammer ausgebildet und enthält einen hin- und herbeweg
lichen Kolben 19 sowie eine Kolbenstange 20, die sich von
dem Kolben wegerstreckt und die abgedichtet durch eine
Packung oder Dichtung 21 a hindurchgeführt ist, die in einer
Durchgangsöffnung einer Wand des Gehäuses getragen wird,
welche die Stößelkammer von dem Zylinder trennt. Wie noch
beschrieben werden wird, kann Hydraulikmittel von einer
äußeren Quelle zugeführt oder aus dem Zylinder abgeführt
werden, und zwar auf entgegengesetzten Seiten des Kolbens 19,
um den Kolben dadurch hin- und herzubewegen und damit den
Stößel in Richtung auf die Bohrung und von der Bohrung
weg zu bewegen. Der Kraft, die das hydraulische Arbeits
mittel zum Schließen des Stößels liefert, wirkt eine
entgegengesetzt gerichtete Kraft entgegen, die von der
Bohrlochflüssigkeit geliefert wird, welche über der Quer
schnittsfläche der Stange wirkt, um den Stößel in die
Öffnungsstellung zu drücken.
Jedes Gehäuse 11 weist einen Hauptkörper 21 auf, in dem
sich die Bohrung 12 des Gehäuses und das innere Ende der
Kammer 17 befinden, in der jeder Stößel sitzt. Das Ge
häuse ist ferner mit einem Paar Deckel 22 versehen, von
denen jeder an der einen Seite des Hauptkörpers 21 ange
lenkt ist. Der Zylinder
18 des Stößelbetätigungssystems ist am äußeren Ende des
Hauptkörpers 21, außerhalb des äußeren Endes der Stößelkammer 17
ausgebildet, das mit dem inneren Ende des Zylinders 18 ausge
richtet ist, wenn die Deckel ihre Schließstellungen ein
nehmen.
Jeder Stößel weist einen metallenen Stößelkörper 25 in
etwa ovalen Querschnitts auf, der eine Packung oder
Dichtung aus gummiartigem Material trägt, die zur Abdichtung
gegen den anderen Stößel und an einer Rohrleitung dient,
welche in der Gehäusebohrung angeordnet ist, sowie zur
Abdichtung in bezug auf die Kammer 17 im Preventergehäuse,
so daß eine durchgehende Dichtung zum Verschließen der
Bohrung vorhanden ist. In jedem Fall weist die Packung einen
vorderen Flächenteil 26 auf, der auf jeder Seite mit
hinteren Verlängerungen versehen ist, welche in eine Aus
sparung hineinpassen, die sich quer zur Vorderseite und
den Seiten des Stößelkörpers 25 erstreckt, sowie einen
oberen Teil 27, der von einer Aussparung über der Ober
seite des Stößelkörpers aufgenommen wird, die sich von
der einen Seite zur anderen der seitlichen Verlängerungen
der vorderen Stirnseite der Packung erstreckt, um über der
oberen Stirnseite und dem vorderen Ende der Oberseite des
Stößels eine Fläche zu umschreiben.
Bei bestimmten im Handel erhältlichen Preventerstößeln ist
aber auch festzustellen, daß jeder Stößelkörper 25 mit
einer Nut G in seiner Unterseite versehen ist, die die
Bohrung 12 des Gehäuses an seinem inneren Ende mit der Kammer
17 an dem äußeren Ende des Stößels verbindet. Auf diese
Weise wirkt der Bohrlochflüssigkeitsdruck in der Bohrung
des Preventergehäuses ständig auf das äußere Ende des
Stößels in der Kammer ein, so daß
dann, wenn sich die Stößel in der Schließ
stellung befinden, der Flüssigkeitsdruck zusätzlich zu
der von der Arbeitsflüssigkeit erzeugten Kraft eine Kraft
erzeugt, die die Stößel in dieser Stellung halten. D. h. dann,
wenn die Stößel geschlossen sind, ist der Druck der Bohr
lochflüssigkeit in der Bohrung des Preventers über den
Stößeln, der auf die Fläche auf der inneren Oberseite und
der oberen Frontseite einwirkt, welche von der durchgehenden
Packung begrenzt ist, relativ niedrig im Vergleich zu dem
Bohrlochdruck unterhalb der geschlossenen Stößel und damit
in der Kammer 17 hinter den Stößeln.
Bei der Erfindung wird nun in dem Stößelkörper 25 ein Durchgangs
kanals 30 vorgesehen, dessen äußeres Ende mit dem oberen
inneren Teil des Stößelkörpers 25 verbunden ist, der von der durchgehenden Packung
umgeben ist, um dadurch die Stößelkammer 17 mit der Bohrung
des Preventers über den geschlossenen Stößeln zu verbinden.
Wie beispielsweise aus Fig. 2 hervorgeht, wird der Durch
gangskanal 30 von einer zentralen Bohrung 30 A gebildet, die
sich zum äußeren Ende des Stößels hin öffnet und mit
der Kolbenstange 20 axial fluchtet, sowie von einem
Paar sich nach oben zu und nach innen zu erstreckenden
Abzweigen 30 B, die die Oberseite des Stößels in etwa
in der Mitte zwischen seinem inneren Ende und der sich in Quer
richtung erstreckenden oberen Packung 27 sowie auf ent
gegengesetzten Seiten der Längsmittellinie des Stößel
körpers durchdringen.
Das innere Ende der Stange 20 in der Kammer 17 hat einen
vergrößerten Kopf 31, der
mit einer ringförmigen Packung 34 mit einer
Sitzoberfläche auf dem hinteren Ende des Stößelkörpers
in Berührung bringbar ist, die die Öffnung der Bohrung
30 A des Durchgangskanals 30 zum hinteren Ende des Stößels
umgibt, um diesen Durchgangskanal zu verschließen. Wenn
also die Stange in bezug auf den Stößel nach vorne be
wegt wird, dann kommt die Packung 34 aufgrund einer Leer
laufverbindung oder Totgangverbindung zwischen der Stange
und dem Stößel mit der Sitzoberfläche des Stößels in
abdichtende Berührung, um dadurch den Durchgangskanal
zu verschließen. Alternativ dazu wird, sobald die Stange
in bezug auf den Stößel so weit nach außen bewegt wird,
wie dies die Totgangverbindung zuläßt, die Packung 34
von der Sitzoberfläche abgehoben, so daß sich der Durch
gangskanal 30 öffnet und damit die Stößelkammer auf der
Außenseite des Stößels an die Bohrung des Gehäuses über
den geschlossenen Stößeln angeschlossen wird.
Das bedarf hier keiner näheren Beschreibung.
Wenn die Stange 20
einwärts bewegt wird, bewegt sich der Stößel so lange
nach innen, bis die Aussparung 26 auf seiner vorderen
Stirnseite um die im Bohrloch befindliche Rohrleitung
greift. Wenn der gegenüberliegende Stößel bereits in
die Schließstellung bewegt worden ist,
stehen die Stirnflächen
der Packungen auf gegenüberliegenden Seiten der Aussparungen
beider Stößel miteinander in dichtender Berührung, um
die Preventerbohrung zu schließen. Somit ragen, wie oben
beschrieben, die vorderen Stößelpackungen aus der Stirnseite
des metallenen Stößelkörpers nicht nur deshalb heraus,
um um die Rohrleitung herum abzudichten und sich gegenseitig
abzudichten, sondern auch deshalb, damit die Seitenpackungen
und die Kopfpackungen der Stößel mit den Stößelkammern
in Dichtungsberührung treten. Wenn sich die Stößel
in der Schließstellung befinden und der Stößeldurchgangskanal
30 von den Dichtungsringen 34 auf den Ventilköpfen
verschlossen wird, wirkt der verhältnismäßig hohe Bohrlochflüssigkeitsdruck
unterhalb der geschlossenen Stößel
auf eine erhebliche Fläche der hinteren Enden der Stößel
ein, um dadurch eine Kraft zu erzeugen, die die Schließkraft
der Betätigungsflüssigkeit ergänzt, um die Stößel
geschlossen zu halten.
Wenn die Stößel geöffnet werden sollen, wird Betätigungsflüssigkeit
den Zylindern 18 auf den Innenseiten der Kolben
zugeführt, und von den Außenseiten der Kolben abgeführt,
um dadurch die Stangen zurückzuziehen. Während der anfänglichen
Auswärtsbewegung der Stangen wird die Packung
34 von der Sitzoberfläche auf dem hinteren Ende des Stößels
abgehoben, so daß der Durchgangskanal 30 im Stößel geöffnet
wird, wodurch unter hohem Druck stehende Bohrflüssigkeit
in der Stößelkammer hinter dem Stößel zur Bohrung des
Preventergehäuses über die geschlossenen Stößel gelangen
kann. Wie oben beschrieben, ist die Querschnittsfläche
jedes Durchgangskanals 30 erheblich größer als die Querschnittsfläche
der Nut G im Boden jedes Stößels, deren
inneres Ende mit der Stößelkammer verbunden ist, so daß
die unter hohen Druck stehende Bohrflüssigkeit schnell
aus der Kammer am hinteren Ende jedes Stößels entweicht,
wodurch über dem Stößel ein Druckgefälle erzeugt wird,
das den Stößel während des anfänglichen Zurückziehens
der Betätigungsstange in die Öffnungsstellung drückt.
Die Stößel setzen natürlich ihre Rückzugbewegung fort,
wenn sich der Kolben 19 in seine äußerste Stellung in der
Kammer 18 bewegt, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist.
Das Gehäuse 11 besteht, wie oben ausgeführt, aus einem
Hauptkörper 21 (mit einem unteren Teil 45), in dem die Bohrung 12 und das innere Ende
der Stößelkammer 17 an seiner Schnittstelle mit der
Bohrung ausgebildet sind, sowie Deckeln 22 (Fig. 1, näher gezeigt bei 46 in Fig. 2), die mit der
einen Seite des Hauptkörpers gelenkig verbunden sind,
um zwischen den in der Zeichnung dargestellten Schließ
stellungen und den Öffnungsstellungen verschwenkt werden
zu können, wobei letzere um etwa 90° zu einer der dar
gestellten Seiten hin gedreht liegen. Vor der Verschwenkung
der Deckel in ihre Öffnungsstellungen werden die Stößel,
wie aus Fig. 2 hervorgeht, so zurückgezogen, daß
ihre inneren Enden an den offenen Enden der Kammern im
Preventerkörper vorbeigehen. Wenn jedoch die Deckel offen
sind, werden die Stößel aus ihren zurückgezogenen, äußeren
Stellungen in ihre inneren Stellungen, welche ihren
Schließstellungen entsprechen, wenn die Deckel geschlossen
sind, bewegt. Somit gehen die äußeren Enden der Stößel
an den offenen Enden der Deckelkammern vorbei, wenn diese
von T-Stücken des Ventilkopfes abgehoben werden, um
ersetzt oder repariert zu werden.
Wie am besten aus den Fig. 4 und 5 hervorgeht, ist der
metallene Körper 25 jedes Stößels mit einer Aussparung
versehen, die einen Teil 26 A aufweist, der sich über die
Vorderseite und entlang der Körperseiten von jedem Ende
der Vorderseite rückwärts erstreckt, so daß er den Packungs
teil 26 eng umschließen kann. Des weiteren ist ein Teil
27 A vorhanden, der sich über die Oberseite des Körpers
zwischen seinen vorderen und hinteren Enden erstreckt und
mit den seitlichen Verlängerungen der Aussparung 26 A so
verbunden ist, daß er die Packungsoberseite 27 eng um
schließt, wobei seine entgegengesetzten Enden auf den
Oberseiten der seitlichen Verlängerungen der Vorderseite
der Stößelpackung 26 sitzen. Wie oben bereits beschrieben,
wird die Packung, wenn die Stößel geschlossen werden, so
verformt, daß sie eine durchgehende Abdichtung bildet, die
eine Fläche auf dem vorderen Ende, den Seiten und der
Oberseite des Stößels umschreibt, die mit den Durchgängen
30 in Verbindung steht.
Die Vorderseite jeder Stößelpackung 26 weist einen Körper
100 aus gummiartigem Material auf, der auf seinen Ober-
und Unterseiten neben seiner Vorderseite flache Aussparungen
hat, die zur Aufnahme von oberen und unteren metallenen
Halteplatten 101 und 102 dienen. Diese Halteplatten sind
an den Packungskörper 100 angeformt oder angegossen, und
ihre Ober- und Unterseiten sowie Innenkanten schließen
im wesentlichen bündig mit denjenigen des Packungskörpers ab.
Demzufolge verhindern die Halteplatten dann, wenn die
Packung aus der Vorderseite des metallenen Körpers 25 des
Stößels herausragt, daß der Gummi zwischen der Innenfläche
des metallenen Körpers 25 und der benachbarten Oberfläche
der Rohrleitung oder dem benachbarten vorderen Teil der
Packung des anderen Stößels extrudiert oder ausgequetscht
wird. Ferner ist darauf hinzuweisen, daß dann, wenn die
Extrusionsplatten sich nach außen in die Packungsaussparung
hineinbewegen, sobald die Stößel dicht auf eine Rohr
leitung und gegeneinander gedrückt werden, die Seiten und
der Kopf des Packungskörpers verformt werden, um auf diese
Weise zwischen den Stößeln und den Stößelkammern sowie
um die Rohrleitung herum und zwischen den Stößeln eine
dichte Abdichtung zu schaffen.
Ein in jede Seite des Körpers 100 der Packung eingeformter
oder eingegossener Einsatz weist einen sich in etwa
senkrecht erstreckenden Stift 103 auf, der mit einem sich
in etwa waagrecht erstreckenden Stift 104 durch einen nach
hinten laufenden Stab 105 verbunden ist. Die oberen und
unteren Enden reduzierten Durchmessers der Metallstifte
103 erstrecken sich in ausgesparte Teile auf den Ober-
und Unterseiten des Packungskörpers 100 und passen eng
in Löcher in den oberen und unteren Halteplatten 100 und
102. Das innere Ende jedes Stiftes 104 ragt über die Innen
seite des benachbarten Seitenteils des Packungskörpers
100 hinaus und paßt in das innere Ende eines länglichen
Schlitzes 106 in dem Seitenteil der Packungskörperaus
sparung 26 A, um dadurch dem Stift 103 zu ermöglichen, sich
zusammen mit den Halteplatten nach außen zu bewegen.
Wie am besten aus Fig. 5 sowie aus der Fig. 2
ersichtlich ist, ragt der Teil der vorderen Schutzpackung,
in dem die halbkreisförmige Aussparung ausgebildet ist,
etwas aus der in den Halteplatten ausgebildeten halbkreis
förmigen Aussparung heraus. Somit ist die halbkreisförmige
Aussparung in der vorderen Stößelpackung so bemessen, daß
sie eng um die Rohrleitung greift und den ersten Teil
des Stößels bildet, der mit der Rohrleitung in Berührung
tritt, wenn der Stößel in die Schließstellung bewegt wird.
Die Verformung dieses herausragenden Teils der vorderen
Stößelpackung in der Aussparung führt natürlich zur
Verformung der Innenfläche der vorderen Stößelpackung
auf den gegenüberliegenden Seiten der Aussparung. Während
dieser Zeit verhindern die Innenkanten der Extrusions
platten auf den gegenüberliegenden Seiten der in ihnen
befindlichen Rohrleitungsaussparungen sowie in den Aus
sparungen selbst das Herausquetschen des Packungsmaterials.
Ferner können die Halteplatten, wenn der herausragende
Teil des Packungsmaterials in der Aussparung der vorderen
Stößelpackung verschleißt, diesen Verschleiß frei kom
pensieren und weiterhin die Extrusion aufgrund der Be
wegungsfreiheit der Stifte 104 in den Schlitzen 106 ver
hindern.
Man erkennt in Fig. 5, daß schiefe Flächen der inneren Enden
der Stößel die gewünschte Funktion der Führung einer
Rohrleitung in eine axial ausgerichtete Lage innerhalb
der Bohrung des Preventers erfüllen, wenn die Stößel
in die Schließstellung bewegt werden.
Bei der Anfertigung der vorderen Stößelpackung 26 werden
die Löcher in den Halteplatten auf den reduzierten Enden der Stifte 103
der Einsätze angeordnet und dann in einem Gestell
festgehalten, wenn der Packungskörper auf die Platten
und Einsätze aufgegossen bzw. aufgeformt wird. Wie bereits
erwähnt wurde, ist dieses Gießen oder Formen des vorderen
Teils der Stößelpackung vollständig unabhängig von der
Herstellung des Stößelkörpers 25, so daß die länglichen
Schlitze 106, in die die inneren Enden der Stifte 104
greifen, frei von fremdem Packungsmaterial bleiben.
Dazu kommt, daß die Stößelpackung
durch bloßes Spreizen der sich nach hinten erstreckenden
Packungsseiten um eine Abstandsstrecke in
den Stößelkörper eingebaut oder aus ihm entfernt werden
kann, die so groß ist, daß die inneren Enden der Stifte
in die Schlitze 106 eintreten oder aus ihnen heraustreten.
Dies läßt sich natürlich unabhängig davon durchführen,
ob die obere Packung 27 in dem Aussparungsteil 27 A
sitzt oder nicht.