DE3247891A1 - Verfahren zur schnellen differenzierung und identifizierung von mikroorganismen - Google Patents

Verfahren zur schnellen differenzierung und identifizierung von mikroorganismen

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Gerhard Dipl.-Chem. Dr.rer.nat. Barnickel
Peter Prof. Dr. 1000 Berlin Giesbrecht
Harald Dipl.-Chem. Dr. Labischinski
Dieter Dipl.-Chem. Dr. Naumann
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12QMEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
    • C12Q1/00Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
    • C12Q1/02Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving viable microorganisms
    • C12Q1/04Determining presence or kind of microorganism; Use of selective media for testing antibiotics or bacteriocides; Compositions containing a chemical indicator therefor
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N2333/00Assays involving biological materials from specific organisms or of a specific nature
    • G01N2333/195Assays involving biological materials from specific organisms or of a specific nature from bacteria
    • G01N2333/315Assays involving biological materials from specific organisms or of a specific nature from bacteria from Streptococcus (G), e.g. Enterococci

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Description

  • Verfahren zur schnellen Differenzierung
  • und Identifizierung von Mikroorganismen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur schnellen Differenzierung und Identifizierung von Mikroorganismen, wie z. B.
  • Bakterien, Pilze und Viren, welche als Reinkulturen oder Mischkulturen bestimmten Nährmedien oder aber direkt dem Infektionsherd entnommen werden.
  • In der Chemotherapie steht eine Vielzahl von Chemotherapeutika aus verschiedenen Präparatgruppen zur Verfügung, um einen nachgewiesenen Erreger gezielt zu bekämpfen. Trotz zweifellos großer Fortschritte auf dem Gebiet mikrobiologischer Nachweisverfahren stellt dennoch die Weiter- bzw. Neu-Entwicklung schneller, leistungsfähiger, präziser, automatisierter und kostengünstiger Verfahren auch heute noch eine gesundheits-und wissenschaftspolitische Aufgabe ersten Ranges dar. Denn erst der schnelle Nachweis pathogener Erreger und ihre sichere Identifizierung ermöglicht eine frühzeitig einsetzende und gezielte Therapie und vermag dadurch die überlebenschancen der Patienten erheblich zu verbessern.
  • Zur Identifizierung pathogener Mikroorganismen bedient man sich in der Regel physiologischer Methoden, wobei versucht wird, mit einer möglichst geringen Zahl einfacher und schnell erfaßbarer Merkmale auszukommen. Ein aktueller überblick über Trends in der Taxonomie und Bakterienidentifizierung ist u. a. über den im GIT-Verlag Darmstadt erschienenen Tagungsbericht der Frühjahrstagung der deutschen Sektion der American Society of Microbiology, 17. - 20. 3. 1982, Darmstadt, erhältlich.
  • In den letzten 10 Jahren sind für die Differenzierung und Identifizierung von Bakterien zahlreiche miniaturisierte Fertigsysteme entwickelt worden, deren Anwendung im medizinischen Bereich für die Identifizierung verschiedener Bakteriengruppen, wie z. B. Enterobacteriaceen, Streptokokken und Staphylokokken, möglich ist. Andere, eher physikalisch-chemisch orientjerte Verfahren (z.B. chromatographische und massenspektroskopische) bedingen nach wie vor aufwendige Aufbereitungen der Erregerproben und einen hohen Aufwand an Erstinvestitionen, an Zeit und Material.
  • Hoher Zeitaufwand und Unsicherheiten bei der Identifikation von Problemkeimen, wie z. B. hauptsächlich gram-negativer Stäbchen (Pseudomonaden, Proteus spec., Klebsiellen, Enterobacteriaceae)sowie Anaerobiern der Gattung Bacteroides und Clostridium spielen auch heute noch eine die Diagnose und Therapie wesentlich beschränkende Rolle.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Differenzierung und Identifizierung von Mikroorganismen gemäß der eingangs erwähnten Art so weiterzuentwickeln, daß die erwähnten Nachteile und Beschränkungen des Standes der Technik überwunden werden und die Möglichkeit geschaffen wird, unterschiedliche Erreger auf einheitliche Weise und mit großer Sicherheit und bei geringem Zeitaufwand voneinander zu differenzieren bzw. zu identifizieren. Das erfindungsgemäße Verfahren soll in der Praxis der mikrobiologischen Laboratorien im Routinebetrieb effektiv einsetzbar sein.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht in überraschender Weise mit Hilfe der Infrarotspektroskopie die Differenzierung und - sofern Referenzdaten vorliegen - auch die Identifizierung ganzer Mikroorganismen. Auf diese Weise ist ein sicheres, insbesondere aber schnelleres Diagnostizieren als beim jetzigen Stand der Technik u. a. auch automatisch möglich.
  • Geeignet verwendbar im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sind die in den letzten Jahren erfolgten meßtechnischen Weiterentwicklungen der IR-Spektroskopie, insbesondere der Erhöhung ihrer Sensitivität, Wellenlängengenauigkeit und Schnelligkeit und durch Digitalisierung aller spektralen Daten und der damit gegebenen Computer-Kompatibilität.
  • Die Bestimmung der Mikroorganismen erfolgt vorzugsweise auf einem Fourie-Transform-Infrarot (FT-IR) -Spektrometer aber auch konventionelle, d. h. dispersive Gerätetypen, können erfolgreich eingesetzt werden. Es eignen sich Spektrometersysteme, welche im MIR-Bereich und/oder - in Kombination - im NIR-, MIR- und FIR-Bereich arbeiten. Eine spektrale Auflösung von 2 - 4 cm 1 erweist sich für die Differenzierungs- und Identifikationsprobleme als ausreichend.
  • Die IR-Geräte können zum Zwecke der Spektrenspeicherung und des Spektrenvergleichs mit verschiedenen, an sich bekannten elektronischen Speichermedien, ggf. auch mit einem Rechneranschluß ausgerüstet sein. Beide Geräte-Typen - FT-IR und dispersive IR-Spektrometer - können besonders effektiv genutzt werden, sofern zur Strahlfokussierung "Beam-Kondensorten und/oder IR-Mikroskope zur Verfügung stehen.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zunächst in einem der genannten IR-Spektrometer-Typen die zur Identifikation notwendigen Referenzdaten geschaffen.
  • Hierfür werden die Spektren der anfallenden, nach den an sich bekannten Methoden der Mikrobiologie charakterisierten, Mikroorganismen bzw. Erreger unter streng standardisierten Bedingungen registriert; die gewonnenen spektralen Daten liefern nunmehr die Referenzdaten für zukünftige Identifikationen. Es können daher in jedem Einzelfall nur solche Mikroorganismen und Erreger identifiziert werden, von denen standardisierte Referenzdaten vorliegen. Die Erreger selbst können mit den an sich bekannten Methoden der Mikrobiologie dem Krankheitsherd entnommen ggf. isoliert und angereichert und nach Kultivierung gewonnen werden.
  • Die Standardisierung erfordert insbesondere: - Festlegung der Meßtechnik, d. h. Entscheidung für das Messen z. B. in Transmission, in äußerer bzw. innerer Reflexion, in diffuser Reflexion und/oder mit Hilfe der photoakkustischen Spektroskopie u.ä... Bewährt haben sich insbesondere die Transmissions-, die innere- und die-äußere Reflexionsspekroskopie.
  • - Festlegung der optischen Materialien, mit denen gearbeitet werden soll, d. h. z. B. Entscheidung für transmittierende optische Trägermaterialien bzw. für reflektierende optische Spiegel.
  • Bewährt haben sich bislang Materialien wie KRS-5, ZnS, AgCl, AgBr, Ge, ZnSe, BaF2, polierte Stahlplättchen, Alu- oder Silberfolien als Trägermaterialien.
  • - Festlegen der Meßparameter am Gerät.
  • - Festlegung der Kultivierungsbedingungen.
  • Die Erregerproben werden beispielsweise, bei Arbeiten in "Transmission" nach den an sich bekannten Methoden der Mikrobiologie den Nährböden bzw. dem Infektionsherd entnommen, auf vorgegebene IR-transparente optische Träger aufgetragen und vermessen. Die optischen Träger sind vorzugsweise so gefertigt, daß ausschließlich durch festgelegte Probenfenster das IR-Licht transmittiert wird. Alle anderen Bereiche bleiben ausgeblendet. Je nach vorgegebenen Bedingungen (z.B. Spektren skopieren mit oder ohne Strahlkondensor bzw. mit IR-Mikroskop) können Substanzmengen zwischen 10 2 bis 10 6 mg Probensubstanz eingesetzt werden. Die Durchmesser der durchstrahlten Probenfelder variieren dementsprechend, z. B. zwischen 3 mm und 50 ßm.
  • Der zeitliche Ablauf unter diesen Bedingungen geht aus dem Blockschaltbild der einzigen Figur der Zeichnung hervor: Im einzelnen impliziert der Vorgang die folgenden Schritte: - Gewinnung der Mikroorganismen (A), z. B. Gewinnung der Reinkulturen - Wahl der Meßtechnik (B), z. B. Aufnahme der Spektren in Transmission - Probenentnahme (C), z. B. mit Hilfe einer Platinöse Die Probenpräparation kann - bei Messungen in Transmission -über die folgenden alternativen (!) Wege erfolgen; die Identifikation selbst setzt für jeden der eingeschlagenen Wege ein eigenes spezifisches System von Referenzdaten voraus: - Auftragen der Probe(n) auf optische Träger der Küvette, "Abdecken" der Probe(n) mit einer zweiten, optisch transparenten Platte (D I) oder aber - Auftragen der Probe(n) auf optische Träger derKüvette (D II 1), Antrocknen der Probe (n) im Vakuum oder bei Normaldruck über Trockenmittel, wie z. B. Silicagel (D II 2) oder aber - Eingabe der Probe(n) in einen Tropfen (typischerwe-ise ca 5-10 ßl) physiologischer NaCl-Lösung (D III 1), Einspritzen der Probensuspension in Flüssigkeitsküvette (D III 2).
  • An die Probenpräparation schließen sich an: - Transfer der Küvette ins IR-Gerät (E) - Aufnahme der Spektren (Datengewinnung) (F) - Wahl des Vergleichsverfahrens (G), z. B. Vergleich nach Quadrat der Differenzen der Spektren - Normierung der Spekren (H) - Vergleich mit Referenzspektren (Referenzdaten) (I) - Ausgabe der Ergebnisse (J) Dieser Vorgang erfordert beginnend bei B bis zur Identifikation typischerweise 1 bis 6 Minuten. Diese Zeiten werden insbesondere von 2 Faktoren beeinflußt: (i) Meßzeit pro Erregerprobe, (ii) Zahl der Proben, welche auf eine optische Platte auf tragbar sind und anschließend automatisch vermessen werden können, (iii) der angewandten Auswertemethodik. Der erste Faktor kann günstig beeinflußt werden durch Einsatz von Strahlenkondensoreni IR-Mikroskopen und schnell registrierenden Spektrometern, der zweite durch geeignete technische Ausführungen der Proben-Küvetten.
  • Die Identifikation der Mikroorganismen (z.B. Erregernachweis) erfolgt wesentlich durch Vergleich der gewonnenen spektralen Daten einer unbekannten Probe mit den vorliegenden Referenzdaten (z.B. Vergleichsspektren). Für diesen Vergleich eignen sich insbesondere elektronische und vollautomatische Verfahren mit Hilfe eines in das Spektrometersystem voll integrierten Kleinrechners oder aber über ein gekoppeltes externes Rechnersystem. Der Vergleich kann z. B. auf folgenden, an sich bekannten Methoden und Algorithmen des Spektrenvergleichs basieren: - Vergleich der Differenzspektren und/oder der absoluten Differenzen oder der Quadrate der Differenzen der Spektren, - Vergleich der 1. und höheren Ableitungen und/oder der Quadrate der Differenzen dieser Ableitungen der Spektren, - Mathematische Vergleichsverfahren, wie z. B. Korrespondenzanalyse, Kreuz-Korrelation, Faktorengruppenanalyse, - Vergleich durch Aufsuchen einzelner charakteristischer Banden, Bandenkonturen, relativer Absorptionswerte unterschiedlicher Banden etc., - oder aber visueller Vergleich durch graphisches übereinanderlegen normierter Spektren ("Fingerprint").
  • Auf folgende Weise wurden z. B. die als ausgesprochene Problemkeime eingestuften Bakterien Streptococcus pyogenes, serologische Gruppe A, und Streptococcus agalactiae, serologische GruppeB, voneinander unterschieden und identifiziert: Spektroskopiert wurde mit Hilfe der Transmissions-Technik auf IR-transparenten KRS-5-Probenträgern. Ungefähr gleiche Probenmengen (ca 10 2 mg) der auf Blutagar kultivierten Streptokokken der serologischen Gruppen A und B wurden mit einer Platinöse auf vorgegebene - durch Aufreiben schwarzer, IR-intransparenter, fest haftender 0-Ringe (Durchmesser 3 mm) markierte - runde Felder des IR-transparenten optischen Trägers aufgetragen, verstrichen, ein 10 ßl-Tropfen aqua dest. zugegeben und anschließend im Vakuum über Silicagel als Trockenmittel ca 2 Minuten zu dünnen Filmen angetrocknet. Von jedem Erreger typ wurden jeweils eine "Kontrolle" und eine "Probe" auf getrennte Felder des optischen Trägers aufgetragen. Der runde optische Träger mit einem Durchmesser von ca 30 mm war Bestand teil einer drehbaren, luftdichten IR-Küvette, die so bewegt werden konnte, daß aufeinanderfolgend per Hand oder mit einem Schrittmotor die Probenfelder in den IR-Strahl hineingedreht werden konnten. Eine vorgeschaltete Irisblende garantierte dafür, daß jeweils nur ein Probenfeld voll durchstrahlt wurde.
  • Die Proben- und Kontrollspektren wurden mit Hilfe eines FT-IR-Spektrometers MX1-E der Firma Nicolet ohne zusätzliche Strahlfokussierung aufgenommen. Drei Minuten Scan-Zeit bei einer Auflösung von 4 cm 1 waren zur Erlangung der einzelnen Spektren ausreichend. Zum Spektrenvergleich wurden die Daten in binärem Format über eine RS-232 Schnittstelle auf einen externen Prozeßrechner transferiert und verfügbar gehalten.
  • Die "Kontroll"-Spektren dienten in diesem konkreten Fall zum einen als Referenzspektren zur Erlangung der "Referenzdaten" für die Identifikation und gleichzeitig als Kontrolle für die Reproduzierbarkeit, welche unter den gegebenen Bedingungen erreicht werden konnte. überraschend war insbesondere, daß für die Differenzierung und Identifizierung der Streptokokken lediglich ein, bzw. zwei beschränkte spektrale Bereiche zwischen 1200 cm 1 und 1000 cm 1 resp. zwischen 1000 cm 1 und 400 cm 1 bereits hinreichend waren. Verg-ic1 und Identifikation erfolgten zunächst visuell (d.h. ohne Zuhilfenahme computerisienter Differenz- und Derivativverfahren) nach graphischem "übereinanderlegen" der Spektren. Die wichtigsten der für die Identifizierung hinreichenden spektralen Unterschiedsmerkmale sind für die genannten Bereiche tabellarisch wie folgt zusammengestellt:
    Spektrale Lage charakteristischer Banden bzw.
    Bandenprofile (cml)
    Erreger
    1200 - 1000 985 850 535
    Streptococcus pyogenes, keimspezifisches
    serologische Gruppe A Bandenprofil mit 1 schwach schwach mittel
    Maximum bei 1080 cm
    Halbwertsbreiteldes
    Profils 190 cm
    Streptococcus agalactiae, keimspezifisches sehr
    serologische Gruppe B Bandenprofil mit 1 -1 - sehr
    Maximum bei 1070 cm ~~
    Halbwertsbreiteldes
    Profils 210 cm
    Das Identifikationsergebnis konnte anschließend mit Hilfe digitaler Differenzbildung aller Kontroll- und Probenspektren untereinander verifiziert werden. Lediglich die Differenzspektren der unterschiedlichen Streptokokken-Proben (serologische Gruppen A und B) zeigten - bei weitgehender Variation der Differenzfaktoren - nicht kompensierbare Banden bei ca 1100, 985, 850 und 535 cm - Leerseite -

Claims (8)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur schnellen Differenzierung und Identifiierung von Mikroorganismen, wie z. B. Bakterien, Pilze und Viren, welche als Reinkulturen oder Mischkulturen bestimmten Nährmedien oder aber direkt dem Infektionsherd entnommen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroorganismen oder Teile davon mittels der Infrarotspektroskopie charakterisiert und anhand von Referenzdaten identifiziert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Charakterisierung und Identifizierung der Mikroorganismen mit Hilfe der IR-Spektroskopie im nahen Infrarot-(NIR) und/ oder mittleren Infrarot- (MIR) und/oder im ferneren Infrarotbereich (FIR) durchgeführt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Hilfe der dispersiven Infrarotspektroskopie und/ oder der Fourier-Transform-Infrarot-Spektroskopie (FT-IR) arbeitet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroorganismen visuell anhand von Referenzdaten mittels einzelner oder mehrerer charakteristischer Absorptionsbanden oder aber mittels ihrer Gesamtspektren ("Fingerprints") identifiziert werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroorganismen anhand von Referenzspektren mittels Methoden der Differenz- und Derivativ-Spektroskopie identifiziert werden, wobei die Auswertung im Wege der Datenverarbeitung mit Hilfe eines im Spektrometer integrierten Rechners und/oder über ein externes Rechnersystem durchführbar ist.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertung vollautomatisch erfolgt, wobei in dem Rechner die zur Identifizierung erforderlichen Referenzdaten der Mikroorganismen-Proben auf elektronischen Medien gespeichert vorliegen.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroorganismen mit Hilfe der Transmissions-, der "äußeren" Reflexions-, der "inneren" Reflexions (ATR)-, der diffusen Reflexions- und/oder der photoakkustischen Spektroskopie und/oder eines IR-Mikroskops auf den üblichen transmittierenden bzw. reflektierenden Trägermaterialien, wie z. B. AgCl, AgBr, ZnSe, Ge und KRS-5 etc., Silberfolien, Alufolien und/oder polierte Stahlplättchen etc. spektroskopiert werden.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroorganismenproben als wässerige Suspensionen und/oder als Abstriche und/oder als angetrocknete Filme und/oder als gefriergetrocknete Substanzen direkt oder in irgendeiner der an sich bekannten Matrixsubstanzen bei beliebigen Temperaturen vermessen werden.
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