DE324654C - Gasabsperrvorrichtung - Google Patents

Description

Bekanntlich verunglücken alljährlich viele Arbeiter infolge mangelhafter Gasabsperrvorrichtungen an Gasvergiftung.

Gewöhnliche Gasschieber, die ja an sich bei großen Abmessungen infolge Verziehens der Dichtungsflächen nicht dicht bleiben, lassen sich bei staubigen Gasen (Rohgasleitungen) nicht verwenden, da sich bei geöffnetem Schieber die Schieberführungen voll Staub setzen und der Schieber dann nicht geschlossen werden kann.

' Man verwendet daher meist Durchzugschieber, Steckscheiben und Brillen, die beim Wechseln einen großen Querschnitt freigeben, durch die das Gas ins Freie strömt und die Bedienungsmannschaft gefährdet. In geschlossenen Räumen sind daher derartige Vorrichtungen überhaupt nicht verwendbar.
Dicht sind eigentlich von den bisher bekannten Absperrvorrichtungen nur die Wasserverschlüsse. Da sie aber bei dem großen Durchmesser der Gasleitungen viel Raum erfordern, einen mindestens einmaligen Richtungswechsel und damit eine Drosselung der

Gase bedingen, ida ferner das erforderliche' Reinhalten der Wassertassen eine ständige und unangenehme Arbeit erfordert und schließlich wegen der Gefahr, daß bei plötzlichen Drucksteigerungen das Absperrwasser herausgeschleudert wird, eine zweite feste, wenn auch nicht ganz dichte Absperrvorrichtung erforderlich erscheint, werden sie nur sehr selten angewendet.

Die Erfindung ist geeignet, die eingangs erwähnten Übelstände und Gefahren zu beseitigen, weil sie einfach, überall anwendbar ist und selbst bei den schmutzigsten Gasen oder Flüssigkeiten einen stets vollkommen dichten Abschluß gewährleistet.

In der Zeichnung sind zwei Ausführüngsformen der Erfindung schematisch dargestellt.

In Fig. ι ist das Schiebergehäuse A auf den beiden Rohrenden B und B¹ verschiebbar angeordnet. Die Zeichnung zeigt den Schieber im geöffneten Zustand; die beiden Dichtungsringe C und C¹ sind gegeneinander abgedichtet, bleiben daher sauber und verhindern ein Eindringen des Staubes in das Schiebergehäuse.

Will man den Schieber schließen, so wird das Gehäuse mittels der-ringsherum angeordneten Schrauben D so weit vom Rohrende B abgezogen, daß die Schieberplatte E herabgelassen werden kann. Dann wird das Gehäuse wieder nach der anderen Richtung verschoben, bis die Dichtungsringe C und C¹ an beiden Seiten der Schieberplatte ringsherum fest anliegen und einen dichten Abschluß bewerkstelligen.

In Fig. 2 sitzt die Dichtung C¹ fest im Gehäuse A₁ während die Dichtung C in einem beweglichen Ringe B befestigt ist. Dieser Ring ist durch die beiden elastischen Stahlblechringe E und E¹ dicht, aber beweglich mit dem Gehäuse verbunden. An zwei oder drei Stellen des Ringes kqnnen die in der Zeichnung angedeuteten Zugstangen F angebracht werden, die mit Hilfe einer geeigneten Vorrichtung ein rasches Öffnen und Schließen des Ringes und damit des Schiebers ermöglichen

sollen. Bei offenem Schieber brauchen die Dichtungen nur mit dieser Einrichtung gegeneinander gedichtet zu werden, da ja kein Druck zu überwinden ist und der Verschluß nur staub-, nicht aber gasdicht sein muß. Die Druckschrauben D sollen nur bei geschlossenem Schieber einen ringsherum vollkommen dichten Abschluß bewirken.

Ob zwar nun dadurch, daß die Dichtungsflächen stets sauber bleiben und die Dichtung ringsherum fest angedrückt wird, ein dichter Abschluß bewirkt wird, läßt sich durch weitere Maßnahmen vollkommene Sicherheit herstellen. Zunächst wird bei geschlossenem Schieber die Entlüftungsöffnung G geöffnet. Etwa noch durchdringendes Gas gelangt ins Freie, aber mangels eines Überdruckes nicht in den abgesperrten Teil der Leitung.

Wenn nun noch Wasser in -das Schieber-

ao gehäuse geleitet wird, können etwaige Gasblasen emporsteigen, nie aber in den abgesperrten Teil der Leitung gelangen.

In geschlossenen Räumen muß man die Entlüftungsöffnungen durch eine Leitung ins Freie führen.

Auf diese Weise werden in einfachster Art die Vorteile des Wasserverschlusses mit einer festen, stets zuverlässigen Absperrvorrichtung verbunden, ohne die Nachteile beider Arten von Verschlüssen aufzuweisen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Gasabsperrvorrichtung (Schieber oder Brille) mit geschlossenem Gehäuse, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen (C, C¹) zur Einführung des Schiebers (jE) und zur Abdichtung nach dem Herausziehen des Schiebers gegeneinander verschiebbar sind.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.