DE3243008C2 - Verfahren zur Herstellung von Alkoholen, wobei gleichzeitig eine konzentrierte Schwefelsäurelösung mit erhöhter thermischer Stabilität gewonnen wird - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Alkoholen, wobei gleichzeitig eine konzentrierte Schwefelsäurelösung mit erhöhter thermischer Stabilität gewonnen wirdInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Alkoholen durch Hydratisierung von Olefinen mit Schwefelsäure,
wobei letztere elektrolytisch zu einer konzentrierten Schwefel
säurelösung mit erhöhter thermischer Stabilität umgesetzt
wird.
Große Mengen an Alkoholen werden jährlich durch katalytische
Hydratisierung von Olefinen hergestellt, worin die ausgewählte
Olefinbeschickung in einem konzentrierten Schwefelsäurestrom
absorbiert wird unter Bildung des entsprechenden Alkylesters
der Schwefelsäure. Danach wird Wasser mit der esterhaltigen
Flüssigkeit vermischt, um den Ester zu hydrolysieren und den
gewünschten Alkohol zu bilden, der dann im allgemeinen durch
Abstreifen mit Dampf oder anderen fließenden Heizmedien ge
wonnen wird. Dabei wird ein verdünnter Schwefelsäurestrom
hergestellt, der aus wirtschaftlichen Gründen behandelt werden
muß, um ihn bezüglich seines H₂CO₄-Gehalts zu konzentrieren,
wonach er zur Absorptionsstufe zurückgeführt wird.
Aufgrund dieses kontinuierlichen Säurekreislaufs sammeln
sich organische Verunreinigungen in diesen verschiedenen
Schwefelsäureströmen an, und diese Ansammlung resultiert
in der Ablagerung von kohlehaltigen Materialien auf der
Innenfläche der Verfahrensanlage. Diese kohlehaltigen Ab
lagerungen, die aus dem thermischen Abbau (Verkokung) der
organischen Verunreinigungen resultieren, können die Anlagen
verstopfen und die Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeiten
durch dieselbe ernstlich reduzieren. Deshalb ist die Ent
fernung dieser Ablagerungen von Zeit zu Zeit erforderlich
und erfordert das Abschalten der Anlagen und die physikalische
Entfernung dieser Ablagerungen wie durch Abkratzen dieser
verschmutzten Oberflächen mit der Hand. Dies verursacht
beachtliche Kosten bezüglich Arbeitskraft und Zeitverlust
in der Anlage und resultiert in einem bedeutenden Verlust
von jährlicher Gesamtkapazität der Anlage. Außerdem sind
die kohlehaltigen Ablagerungen, die auf diese Weise entfernt
werden, Abfallmaterialien, die weitere Kosten verursachen
und mit Umweltproblemen verbunden sind durch das Erfordernis,
diese Materialien sicher zu beseitigen.
Es sind verschiedene Methoden zur elektrolytischen Re
generierung von verbrauchten Alkylierungsschwefelsäuren
entwickelt worden, wie beispielsweise in der CA-PS
586 878 und den US-PS 2 744 861, 2 793 180, 2 793 181
und 2 793 182.
US-PS 3 917 521 stellt eine Verbesserung der bisher bekannten
Verfahren zur Regenerierung von verbrauchten Alkylierungs
säuren dar unter Benutzung einer Methode zur schwefellosen
Elektrolyse, worin Persulfationen entweder von außen zuge
geben werden oder in situ entwickelt werden, um die Verwendung
von Platinelektroden in der Elektrolyse zu gestatten.
US-PS 3 616 337 betrifft ein elektrochemisches Verfahren
zur Reinigung und Konzentrierung von verbrauchten Schwefel
säuren. Bei der Elektrolyse von verbrauchten Alkylierungs
säuren wird Wasser in gesteuerten Mengen zugesetzt, um
den Wassergehalt auf das 1- bis 2-fache der Menge an Wasser
zu verdünnen, die stöchiometrisch erforderlich ist, um
mit der Kohle zu reagieren, die in der verbrauchten Säure
vorliegt, auf der Basis der Reaktionsgleichungen, die in
diesem Patent beschrieben werden. Es wird ferner
vorgeschlagen, diese elektrochemische Methode anzuwenden,
hierzu jedoch keine Arbeitsanweisung gegeben, um die aus der
Herstellung von Isopropylalkohol erhaltenen verbrauchten
Schwefelsäuren zu verdünnen, die etwa 40 bis 50% Wasser und 1
bis 2 Gew.-% Kohle (10 000 bis 20 000 ppm Kohle) enthalten.
Andererseits ist beschrieben, daß diese Säuren vor der
Elektrolyse destilliert werden sollen, um Wasser zu entfernen,
das im Überschuß der erforderlichen 1- bis 2-fachen
stöchiometrischen Mengen vorliegt. Da ein 1- bis 2gew.-%iger
Kohlegehalt etwa 3 bis 12 Gew.-% Wasser erfordern würde,
müßten nach der Methode in diesem Patent die letztgenannten
Säuren von ursprünglich 48 bis 59 Gew.-% Schwefelsäure auf 86
bis 96 Gew.-% Schwefelsäure vor der Elektrolyse eingeengt
werden.
US-PS 4 085 016 betrifft die elektrolytische Behandlung
zum Entfärben von Schwefelsäureströmen, die sich aus Schwefel
dioxid gebildet haben, das beim Roten von Sulfiderzen
erhalten wurde. Ein Teil eines konzentrierten Schwefelsäure
stroms, der 1 bis 200 ppm Kohle als organische Verunreinigungen
enthält, wird umgeleitet, mit Wasser verdünnt, auf eine
Temperatur von 5 bis 20°C abgekühlt und dann elektrolysiert
unter Bildung einer vorbestimmten Menge Peroxoschwefelsäuren.
Der dabei erhaltene Strom wird dann zum Hauptsäurestrom
zurückgeführt, um das darin vorliegende organische Material
zu oxidieren. Die gemäß diesem Patent erforderlichen zitierten
Elektrolysetemperaturen resultieren aus C.L. Mantell, Electro
chemical Engineering, S. 326-328 (4. Auflage 1960), worin
feststellt wird, daß sowohl die Stromleistung als auch die
Ausbeute der Perschwefelsäure (H₂S₂O₈) bei Elektrolysetempera
turen oberhalb von 20°C sich bedeutend verringern und die
Ausbeute bei 60°C praktisch bei 0 liegen soll und ferner fest
gestellt wird, daß die Perschwefelsäure sich so schnell zer
setzt wie sie sich bildet.
In verschiedenen Verfahren hergestellte verbrauchte Schwefel
säureströme unterscheiden sich weitestgehend in ihrem Gehalt
an Verunreinigungen und in ihren kritischen Verfahrens
charakteristiken. Die vorstehenden Methoden lassen sich
deshalb nicht ohne weiteres für die Verwendung zur Behandlung
von verbrauchten Säureströmen, die sich in unterschiedlichen
Prozessen,gebildet haben, anpassen, beispielsweise bei
der Hydratisierung von Olefinen zur Herstellung von Alkoholen.
In BE-PS 437 920 gemäß 36 Chem. Abstract 28698 (1942)
wird Ethylen mit-H₂SO₄ absorbiert, der flüssige Extrakt
verdünnt und dann destilliert, um Ethanol zu entfernen,
wonach die dabei entstehende verdünnte Säure derart einer
Elektrolyse unterworfen wird, daß eine konzentriertere
Säure an der Anode entsteht und eine verdünntere Säure
an der Kathode. Die konzentriertere Säure wurde für die
Ethylenabsorption wieder verwendet und die verdünntere
Säure wurde verwendet, um die Extraktflüssigkeit zu verdünnen.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, den bei einem Olefinhy
dratisierungsverfahren mittels H₂SO₄ erhaltenen verbrauchten
Schwefelsäurestrom, der etwa 40 bis 55 Gew.-% H₂SO₄ und
mindestens 500 Gew.-ppm Organo-sulfonsäureverunreinigungen
enthält, so elektrolytisch aufzuarbeiten, daß ein konzen
trierter Schwefelsäurestrom mit erhöhter thermischer Stabili
tät erhalten wird.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß gemäß dem Kennzeichen des
Hauptanspruchs gelöst.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Verstopfungs-
bzw. Verschmutzungsprobleme, die mit der Bildung von kohle
haltigen Ablagerungen bei der schwefelsäurekatalysierten
Hydratisierung von Olefinen unter Bildung von Alkoholen ver
bunden sind, durch die gleichzeitig gebildeten chemisch reak
tiven Organo-sulfonsäureverunreinigungen in den verbrauchten
Schwefelsäureströmen auftreten und leicht bei erhöhten
Temperaturen zu Koks und Teeren abgebaut werden, vermieden
oder weitestgehend herabgesetzt werden können mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Dieses ist dadurch gekennzeich
net, daß man
(d) mindestens 50 Vol.-%, vorzugsweise 90-100 Vol.-% dieser verbrauchten Säure einer Elektrolysezone zu führt und darin wenigstens einen Teil der Organo-sulfonsäureverbindungen elektrolytisch oxidiert und
(e) die elektrolytisch behandelte verbrauchte Schwefelsäure zusammen mit dem nicht in der Elektrolysezone behandelten Teil der verbrauchten Schwefelsäure einem Säurekonzentrator zu führt und eine konzentrierte Schwefelsäurelösung mit erhöhter thermischer Stabilität zur Rückführung zur Absorptionszone gewinnt. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit verbes serte Säureströme bereit, ohne daß diese Ströme vor der Elektrolyse verdünnt werden müssen und kann weite Temperatur bereiche anwenden, wodurch es nicht erforderlich ist, die verbrauchten Säuren vor der Elektrolyse abzukühlen.
(d) mindestens 50 Vol.-%, vorzugsweise 90-100 Vol.-% dieser verbrauchten Säure einer Elektrolysezone zu führt und darin wenigstens einen Teil der Organo-sulfonsäureverbindungen elektrolytisch oxidiert und
(e) die elektrolytisch behandelte verbrauchte Schwefelsäure zusammen mit dem nicht in der Elektrolysezone behandelten Teil der verbrauchten Schwefelsäure einem Säurekonzentrator zu führt und eine konzentrierte Schwefelsäurelösung mit erhöhter thermischer Stabilität zur Rückführung zur Absorptionszone gewinnt. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit verbes serte Säureströme bereit, ohne daß diese Ströme vor der Elektrolyse verdünnt werden müssen und kann weite Temperatur bereiche anwenden, wodurch es nicht erforderlich ist, die verbrauchten Säuren vor der Elektrolyse abzukühlen.
Die Erfindung wird anhand der Abbildungen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 2 ist eine schematische Darstellung einer weiteren Aus
führungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In den Abbildungen bedeutet die gleiche Numerierung gleiche
oder ähnliche Gegenstände.
Gemäß Fig. 1 wird ein
Olefin, beispielsweise ein aliphatisches Olefin mit 2 bis
8 und vorzugsweise 2 bis 4 C-Atomen je Molekül (z. B. Ethylen,
Propylen, Buten, Penten und Octen) über Leitung 2 in einen
Absorber 10 eingeleitet, worin es mit einem konzentrierten
Schwefelsäurestrom in Kontakt gebracht und durch denselben
absorbiert wird (zumindest teilweise) der über Leitung 6
eingeführt wird unter Bildung des entsprechenden Alkyl
esters der Schwefelsäure.
Die zu sulfatierenden Olefine können erhalten werden aus
irgendeiner verfügbaren Quelle wie die destruktive Destillation
von kohlehaltigen Materialien, jedoch insbesondere vom
Cracken von Erdölkohlenwasserstoffen, wie es bei der Erdöl
raffinierung von Mineralölen erfolgt. Das erfindungsgemäß
verwendete Olefin kann außerdem normalerweise erhalten
werden durch vorsichtige Fraktionierung von gecrackten
Erdölgasen und ist vorzugsweise im wesentlichen frei von
höheren ungesättigten Stoffen, insbesondere Diolefinen,
wie Butadien usw. Beispiele für Olefine, die verwendbar
sind, sind niedere verzweigte und geradkettige Alkene
(wie beispielsweise Alkene mit 2 bis 6 C-Atomen), wie Ethylen,
Propylen.
Der Schwefelsäurestrom 6, der verwendet wird, um die ausge
wählte Olefinbeschickung zu sulfatieren, ist ein konzen
trierter Säurestrom, dessen genaue Säurekonzentration in
Abhängigkeit von dem zu verwendenden Olefin der Reaktions
temperatur und anderen Bedingungen schwankt. Im allgemeinen
jedoch enthält der Schwefelsäurestrom 6 45 bis 99
Gew.-% und vorzugsweise 65 bis 95 Gew.-% Schwefelsäure
zur Sulfatierung von Ethylen oder Propylen und etwa 55
bis 85 Gew.-% und vorzugsweise etwa 65 bis 80 Gew.-% Schwefel
säure zur Reaktion mit Buten oder höheren Olefinbeschickungen.
Die im Absorber 10 angewendete Temperatur und der Druck
schwanken ebenfalls in Abhängigkeit vom Olefin, der Säure
konzentration und anderen Faktoren. Im allgemeinen wird
eine Temperatur von 20 bis 120°C angewendet, und der
Druck soll ausreichen, um die gewünschte flüssige Phase
bei der Absorption beizubehalten. Typischerweise wird Propylen
bei einer Temperatur von 90 bis 110°C und einem Druck
von 6,9 bis 27,6 bar Überdruck absorbiert.
Das Olefin und die Schwefelsäureströme werden im Gegenstrom in
Berührung gebracht, wobei der Schwefelsäurestrom in den oberen
Teil des Absorbers 10 eingeführt wird. Nicht absorbierte Gase
werden vom oberen Teil des Absorbers 10 über Leitung 7 abge
zogen und können gegebenenfalls im Kreislauf in die Leitung 2
geführt oder können einer üblichen Behandlung unterworfen
werden, wie mit alkalischen Lösungen) Ein Produktstrom, üb
licherweise bezeichnet als Extrakt, wird über Leitung 4 vom
unteren Teil des Absorbers 10 abgezogen und enthält Alkyl
ester, z. B. Diethylsulfat, wenn Ethylen das Olefin ist, und
Diisopropylsulfat bei der Propylensulfatierung. Die Konzen
tration des Alkylesters im Extraktstrom 4 ist nicht kritisch
und kann weitestgehend schwanken. Beispielsweise enthält der
Extrakt im allgemeinen 50 bis 30 Gew.-% des Gesamtalkylesters
(Mono- und Dialkylester) im Fall einer Niederalkenabsorption
(z. B. Propylen und Butylen).
In der zweiten Stufe des Hydratisierungsverfahrens wird Wasser
über Leitung 12 dem Extrakt in Strom 4 zugesetzt zur Hydrolyse
des Alkylesters und um den entsprechenden Alkohol frei zu
setzen. Die Art und Weise, auf die das Wasser und der Extrakt
in Berührung gebracht werden, ist nicht kritisch und die
Technik verwendet eine Vielzahl solcher Methoden einschließ
lich (1) Zugabe von Wasser zum Extrakt in der Leitung (wie
erläutert) bei der Voraussetzung einer geeigneten Länge der
Leitung, um ausreichendes Mischen und ausreichende Reaktions
zeit bereitzustellen, und (2) In-Berührung-bringen des Extrak
tes und des Wassers in einem separaten Reaktionsgefäß unter
Rühren (nicht gezeigt).
Die dem Extrakt zugegebene Wassermenge ist ebenfalls nicht
kritisch und kann weitestgehend schwanken. Im allgemeinen
werden 0,3 bis 1,0 Gew.-Teile Wasser dem Extrakt je Gew.-
Teil Alkylester im Extrakt zugesetzt. Es ist wichtig, kein
überschüssiges Wasser zuzusetzen, da dies nur in einer
größeren Verdünnung des Extraktes resultiert und das über
schüssige Wasser anschließend in der Konzentrationsstufe
entfernt werden muß, was nachstehend im einzelnen genauer
abgehandelt wird.
Der sich dabei bildende verdünnte Extrakt enthält etwa 40 bzw.
55 Gew.-% Schwefelsäure und wird dann über Leitung 4 der
Destillationssäule 20 zugeführt, hier als "Alkoholgenerator"
bezeichnet, worin roher Alkohol als Überkopfprodukt über Lei
tung 18 gewonnen wird. Das Überkopfalkoholprodukt kann dann
zur weiteren üblichen Behandlung zur Herstellung von Alkohol
der gewünschten Reinheit geführt werden.
Ein Bodenprodukt wird aus Alkoholgenerator 20 über Leitung 24
abgezogen und enthält den verbrauchten Schwefelsäurestrom, der
vorzugsweise etwa 45 bis 50 Gew.-% Schwefelsäure enthält.
Die Alkoholbodenprodukte aus dem Generator werden über
Leitung 24 und 64 zur Destillationssäule 30 geführt, die
im nachstehenden mit "Säurekonzentrator" bezeichnet wird,
worin dieser Säurestrom destilliert wird zur Entfernung
von Wasser und Überkopfprodukten (abgezogen über Leitung
32), wobei sie ein zweites Bodenprodukt bilden, das einen
konzentrierten Säurestrom enthält (abgezogen über Leitung
38). Diese konzentrierten Bodenprodukte werden im allgemeinen
in einem Austauscher 48 gekühlt und zum Vorratsbehälter
50 geführt zur endgültigen Rückführung in die Adsorptions
stufe über Leitung 6, wobei erforderlichenfalls über Leitung
5 H₂SO₄ zum Auffüllen zugegeben wird.
Gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform werden
erfindungsgemäß dann mindestens 50 Vol.-%, vorzugsweise 90-100
Vol.-%, dieses Alkoholprodukts aus dem Generator, das eine
wäßrige Flüssigkeit enthält, die etwa 40 bis 55 Gew.-% H₂SO₄
und mindestens etwa 500 Gew.-ppm Organo-sulfonsäureverunrei
nigungen enthält, über Leitung 24 und 66 zur Elektrolysezone
60 geführt, worin der verunreinigte Schwefelsäurestrom elek
trolysiert wird unter Bildung von Teiloxidationsprodukten der
Organo-sulfonsäureverunreinigungen. Die Alkoholbodenprodukte
des Generators 24 enthalten, wie erwähnt, mindestens etwa 500
ppm, gewöhnlich mindestens 700 ppm, typischerweise etwa 9 000
bis 30 000 ppm und ganz besonders typisch etwa 12 000 bis
20 000 Gew.-ppm Organo-sulfonsäureverunreinigungen. Die erfin
dungsgemäß zu behandelnden Alkoholbodenprodukte des Generators
können bis zu 65 000 ppm oder mehr der Organo-sulfonsäureverun
reinigungen enthalten.
Die Organo-sulfonsäureverunreinigungen enthalten im allgemei
nen je nach Olefin gesättigte oder ungesättigte Alkyl-, Cyclo
alkyl- und/oder Arylgruppen, Heterocyclen sowie durch
Hydroxy-, Keto-, Carboxyl-, Sulfato-, Mercapto- oder Sulfono
gruppen substituierte Derivate hiervon.
Der Anteil der der Zone 60 zugeführten Alkoholbodenprodukte
aus dem Generator schwankt in Abhängigkeit von einer Vielzahl
von Faktoren, wie die ursprüngliche Verunreinigung der Säure,
dem gewünschten Grad der Entfernung der Organo-sulfonsäuren
und anderen Faktoren. Erfindungsgemäß werden mindestens
etwa 50 Vol.-% und besonders bevorzugt etwa 90 bis 100
Vol.-% der Alkoholbodenprodukte vom Generator der Zone 60
zugeführt. In dem Fall, in dem die gesamten Alkoholbodenprodukte
des Generators in Zone 60 behandelt werden, beschickt Lei
tung 24 nur Leitung 66 und nicht Leitung 64. Der Anteil
der Bodenprodukte, die der Zone 60 zugeführt werden, kann
nach Wunsch variiert werden, beispielsweise durch Ven
til 65, das den Fluß durch Leitung 24 stromabwärts der
Einmündung von Leitung 66 reguliert.
Der verbrauchte Schwefelsäurestrom kann in der Elektrolyse
zone 60 absatzweise, kontinuierlich oder halbkontinuierlich
elektrolytisch behandelt werden. Die geeigneten Temperatur-
und Druckbedingungen bei der Elektrolyse der Organo-sulfon
säureverunreinigungen kann weitestgehend schwanken, jedoch
wird im allgemeinen eine Temperatur von mindestens etwa
20°C bis 190°C, vorzugsweise etwa 40 bis 110°C. Temperaturen
außerhalb dieses Bereichs (z. B. bis zu 190°C oder darüber)
können ebenfalls angewandt werden. Der Druck sollte mindestens
ausreichen, um die zu elektrolysierende Flüssigkeit im
flüssigen Zustand bei der ausgewählten Temperatur zu halten.
Drücke von 0 bis 2,1 bar Überdruck sind völlig ausreichend,
obgleich Drücke außerhalb dieses Bereiches ebenfalls ange
wandt werden können. Die Verweilzeit der verbrauchten Schwefel
säure in Zone 60 beträgt 2 Sekunden bis 3 Stunden, vorzugsweise
10 Sekunden bis 1 Stunde.
Jede übliche elektrolytische Apparatur kann verwendet werden.
Elektrolysezone 60 kann deshalb eine oder mehrere solcher
Elektrolysezellen enthalten, die in Serie oder parallel
geschaltet sind. Die Elektroden sollten unter den Bedingungen
der Elektrolyse elektrisch leitfähig sein. Die Anode kann
beispielsweise massives Bleidioxid sein oder Bleidioxid
auf einem Träger, z. B. auf einem Graphitträger, Zirkonium,
Kohlenstoff, Titan, Tantal oder anderen Elektroden
trägersubstraten und kann außerdem Platin oder andere
Edelmetalle oder diese enthaltende Legierungen enthalten,
entweder als Metall oder die Legierung selbst oder als
Überzug auf üblichen Elektrodensubstraten. Die Kathode
kann Hastelloy, Ti, Zr, Pb, Stahl oder Graphit u. a. ent
halten. Die genauen Materialien, die zur Verwendung für
die Elektroden ausgewählt werden, hängen von der Auflösege
schwindigkeit des ausgewählten Materials ab, was seiner
seits im hohen Maße von den Elektrolysebedingungen abhängt.
Am meisten bevorzugt ist Bleidioxid für die Anode und Stahl
für die Kathode.
Die Elektrolyse verwendet im allgemeinen eine Stromdichte
von etwa 1 bis 1000 Ampere je 0,09 m², vorzugsweise etwa
100 bis 500 Ampere je 0,09 m². Die in der Elektrolysezone
60 angelegte Spannung beträgt im allgemeinen etwa 2 bis
6 Volt, obgleich höhere oder niedrigere Spannungen ebenfalls
angelegt werden können. Da mit steigender Stromdichte
die erforderliche Spannung steigt, steigt selbstverständlich
die erforderliche Kraft für die Elektrolyse in dem Maß,
in dem die Stromdichte steigt; Außerdem wird jedes Auflösen
der Anode während der Elektrolyse, was in einer Veränderung
der Elektrodendimension resultiert, eine Erhöhung der ange
legten Spannung erfordern aufgrund der kleineren Anode
und des größeren Abstands zwischen den Elektroden, um eine
gegebene Stromdichte aufrechtzuerhalten. Es wurde nun
gefunden, daß bei Stromdichten von 50 bis 200 Ampere je
0,09 m² Abstände von etwa 0,63 bis 1,2 cm bevorzugt werden.
Die Elektrolyse in Zone 60 kann außerdem in der Bildung
von gasförmigem Wasserstoff und Sauerstoff aus einem Teil
des vorhandenen Wassers resultieren. Diese gasförmigen Neben
produkte können aus Zone 60 über Leitung 69 entfernt werden.
Die Spannungsquelle 62 liefert den erforderlichen elektrischen
Strom an Zone 60 und ist völlig üblich in seiner Konstruktion
und in seiner Wirkungsweise. Vorzugsweise liefert die
Spannungsquelle 62 entweder Gleichstrom oder pulsierenden
Gleichstrom, wobei Gleichstrom bevorzugt wird.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß durch vorstehende
Maßnahmen die Organo-Sulfonsäureverunreinigungen in elektro
lytische Oxidationsprodukte umgewandelt werden können,
die thermisch wesentlich stabiler sind als die Organo-
Sulfonsäureverunreinigungen selbst. So zeigt der diese
Oxidationsprodukte enthaltende behandelte verbrauchte Schwefel
säurestrom eine deutlich verringerte Tendenz, kohlehaltige
Ablagerungen in den Verfahrensanlagen zu bilden, die mit
der Produktion und Gewinnung des Alkoholproduktes und der
Konzentration und Rückführung der Schwefelsäure zusammen
hängen.
Mindestens ein Teil dieser Elektrolyseprodukte ist wesentlich
flüchtiger als die Organo-Sulfonsäureverunreinigungen selbst.
So kann der behandelte verbrauchte Schwefelsäurestrom,
der diese Elektrolyseprodukte enthält, weiter behandelt
werden, um mindestens einen Teil (und vorzugsweise
den Hauptanteil davon) dieser flüchtigeren Produkte zu
entfernen, wie durch Destillation oder durch Schnellver
dampfung bei vermindertem Druck. Es wurde überraschenderweise
gefunden, daß es nicht erforderlich ist, die Elektrolyseprodukte
zu entfernen, die weniger flüchtig sind als die Organo
sulfonsäuren, um eine thermisch stabilere Schwefelsäure
für die Olefinhydrierung zu erhalten.
Gemäß vorliegender Erfindung (Fig. 1) werden die behandelten
Alkoholbodenprodukte zusammen mit dem nicht in der Elektro
lysezone verwendeten Teil der verbrauchten H₂SO₄ aus dem Gene
rator über Leitung 68 von der Elektrolysezone 60 abgezogen und
über Leitung 64 in den Konzentrator 30 geführt, worin die
behandelte verbrauchte Säure mit einem fließenden Heiz
medium in Kontakt gebracht wird, wie Dampf, der über Leitung
34 eingeführt wird, um Wasser als Überkopfprodukt über
Leitung 32 zu entfernen, und einen konzentrierten Schwer
säurestrom zu bilden der über Leitung 38 abgezogen werden
kann. Die Temperatur- und Druckbedingungen innerhalb des
Konzentrators 30 sind kritisch und können weitestgehend
schwanken in Abhängigkeit vom zu behandelnden Alkoholstrom.
So wird bei der Hydratisierung von Propylen oder Butylen eine
Temperatur von etwa 80 bis 180°C, vorzugsweise von etwa 80 bis
130°C und ein Druck von etwa 1,0 bis 6,9 bar Überdruck im
allgemeinen angewandt.
Die über Leitung 32 abgezogenen wäßrigen Überkopfdämpfe
können außerdem mindestens einen Teil des Elektrolyse
produktes enthalten, das dem Konzentrator 30 zugeführt
wird und das unter den im Konzentrator 30 angewandten
Temperatur- und Druckbedingungen in Dampfform übergeht.
Die restlichen Organo-Sulfonsäureverunreinigungen und höher
siedende Verunreinigungen einschließlich höhersiedender
Elektrolyseprodukte verbleiben in der konzentrierten Säure,
die über Leitung 38 abgezogen wird.
Gegebenenfalls kann ein Teil oder der gesamte Abfluß von
der Elektrolysezone 60 über Leitung 39 zu einer separaten
Destillationszone 40 geführt werden, worin die Elektrolyse
produkte, die Siedepunkte unter dem des Wasser besitzen
oder mit Wasser zusammen destillieren, über Leitung 42
als Überkopfprodukt entfernt werden. Die dabei entstehenden
Flüssigkeiten, die an organischen Verunreinigungen, die
flüchtiger als Wasser sind, verarmt sind, werden dann zu
Leitung 64 geführt, um in den Konzentrator 30 eingeführt
zu werden. In dieser Ausführungsform enthält das wäßrige
Überkopfprodukt 32 vom Konzentrator 30 verringerte Mengen
organischer Verunreinigungen, und die im Konzentrator 30
erforderliche Wärmemenge wird auf ein Minimum herabgesetzt.
In Fig. 2 wird eine Ausführungsform der Erfindung erläutert,
worin die Bodenprodukte vom Konzentrator 30, die eine konzen
triertere Schwefelsäure mit 45 bis 99 Gew.-% H₂SO₄ und
mindestens etwa 1500 ppm, gewöhnlich etwa 10 000 bis 30 000
ppm und mehr und typischerweise etwa 13 000 bis 20 000 ppm der
Organo-Sulfonsäureverunreinigungen enthalten, über Leitung 38
abgezogen werden und mindestens 10 Vol.-% davon
zur Kontaktzone 70 geführt wird, worin dieser Teil wie
vorstehend beschrieben elektrolysiert wird. Ein gasförmiges
Gemisch aus H₂ und O₂ wird über Leitung 75 abgezogen, und
ein flüssiger Abfluß wird von Zone 70 über Leitung 74 abge
zogen und zur separaten Destillationszone 40 geführt, worin
die flüchtigen Elektrolyseprodukte als Überkopfprodukt
über Leitung 42 entfernt werden wie vorstehend beschrieben.
Die dabei entstehenden Flüssigkeiten, die an organischen
Verunreinigungen, die flüchtiger als Wasser sind, verarmt
sind, werden dann über Leitung 44 zur Leitung 39 geführt
und können danach zum Vorratsbehälter 50 im Kreislauf ge
führt werden, nachdem sie gegebenenfalls im Wärmeaustauscher
48 abgekühlt wurden, wie vorstehend beschrieben.
Alternativ kann ein Teil oder der gesamte flüssige
Abfluß aus Leitung 74 über Leitung 73 zum Konzentrator
30 rückgeführt werden, worin mindestens ein Teil der flüchtigen
Elektrolyseprodukte, die sich in Zone 70 gebildet haben,
in Dampf übergeführt und mit dem Überkopfprodukt über Leitung
32 abgezogen werden. In dem Ausmaß, in dem eine Rückführung
über Leitung 73 angewendet wird, wird der Bedarf an einer
separaten Destillationszone 40 auf ein Minimum herabgesetzt
oder sogar völlig ausgeschaltet.
Gegebenenfalls kann ein Teil der konzentrierten Schwefelsäure
in Leitung 38 direkt zu Leitung 39 über Leitung 38a zur
Rückführung in das Verfahren geführt werden. In diesem
Fall kann der in Zone 70 behandelte Säurestrom als Seitenstrom
der vom Konzentrator 30 abgezogenen konzentrierten Säure
bodenprodukte betrachtet werden. Vorzugsweise werden etwa 50
bis 100 Vol.-% der Schwefelsäure in Leitung 38 zur Elektrolyse
zone 70 geführt. Wie zuvor wird der genaue Anteil an konzen
trierten Säurebodenprodukten, die in Zone 70 behandelt wurden,
von der Menge der Verunreinigungen in der konzentrierten
Säure, dem gewünschten Reinheitsgrad im behandelten Strom und
anderen Faktoren abhängen.
Als alternative Ausführungsform der in Fig. 2 gezeigten
und eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kann
beispielsweise ein Säureseitenstrom, der mindestens etwa
1500 ppm Organo-Schwefelsäureverunreinigungen enthält vom
Konzentrator 30 über oder unter der Säurebeschickungsleitung
24 abgezogen und (anstelle von oder zusätzlich zu Säurestrom
38) zur Elektrolysezone 70 zur elektrolytischen Behandlung
abgezogen werden, wie vorstehend beschrieben, um
mindestens einen Teil der Organosulfonsäureverunreinigungen
darin elektrolytisch zu oxidieren. Der so behandelte Säure
strom kann dann zum Konzentrator 30 über Leitung 73 zurück
geführt werden, wie vorstehend beschrieben wird.
Die relative Strömung der Flüssigkeiten zur Zone 40 und durch
Leitungen 73 und 38a kann mit Hilfe von Ventilen 37, 71 bzw.
37 gesteuert werden.
Die in Zone 70 angewandten Elektrolysebedingungen entsprechen
den Elektrolysebedingungen, wie sie bereits vorstehend
in Zusammenhang mit Fig. 1 abgehandelt wurden. So wird
in Elektrolysezone 70 im allgemeinen eine Temperatur von
etwa 20 bis 130°C, ein Druck von etwa 0 bis 2,1 bar Überdruck,
eine Stromdichte von etwa 1 bis 1000 Ampere je 0,09 m²
angewandt und im allgemeinen ein über Leitung 74 abgezogener, behandelter
Säurestrom erzielt, der etwa 45 bis 99 Gew.-% Schwefelsäure
enthält. Wie vorstehend ist die Konstruktion des Apparates,
der in der Elektrolyse verwendet wird, völlig üblich, genauso
wie die Wahl der entsprechenden Spannungsquelle 72.
Nachstehende Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In den Beispielen wurden die Messungen des gesamten
löslichen organischen Kohlenstoffs (TSOC) mit Hilfe eines
Beckman Total Organic Carbon Analyzer (Modell 215B) durchge
führt unter Verwendung von flüssigen Proben, die zunächst
filtriert wurden mit Hilfe von Vakuumfiltration durch einen
Trichter, der mit einer Glasfaserfilterscheibe ausgestattet
war (Reeve Angel 935 AH, Whatmann Co.), der auf einem Glas
vakuumkolben aufmontiert war, um kohleartige Feststoff
teilchen, die größer als etwa 1,5 µm waren, zu entfernen.
Die Destillation der Proben erfolgte in den Beispielen
dadurch, daß man jede Probe in einen 500 ml-Zweihalsrundkolben
hineingab, der mit einem Thermometer und mit einem 30 cm
langen Glaswasserkühler ausgestattet war. Die Flüssigkeit
wurde mit Hilfe eines Magnetrührers gerührt und mit Hilfe
eines elektrischen Heizmantels erhitzt. Die Destillationen
wurden bei Atmosphärendruck durchgeführt und in einer Ge
schwindigkeit, so daß etwa 0,5 ml Wasser als Kondensat
pro Minute gewonnen wurden. Die Destillation wurde beendet,
wenn die Topftemperatur 178°C erreicht hatte, was dem
atmosphärischen Siedepunkt von 72gew.-%iger Schwefelsäure
entspricht. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurden sowohl
das Kondensat als auch die rückständige Flüssigkeit im
Kolben auf TSOC analysiert. Außerdem wurde das Kondensat
durch Gaschromatographie analysiert.
Die Wärmedurchtränkbehandlungen
erfolgten, indem man jede so behandelte Probe in ein 250-ml-
Zweihalsrundglaskolben gab, der mit einem Thermometer,
einem 30 cm langen Glaswasserkühler und einem magnetischen
Rührstab ausgestattet war. Der Kolben wurde mit einem elektrischen
Heizmantel erhitzt. Die Flüssigkeit wurde dann unter Rühren
und unter vollständigem Flüssigkeitsrückfluß binnen der
ausgewählten Zeit destilliert, wonach die Flüssigkeit auf
TSOC analysiert wurde.
In Beispielen 1 und. 2 wurde die unreine verbrauchte Schwefel
säure aus der Hydratisierung von n-Butenen zur Bildung der
entsprechenden Alkohole erhalten.
Um die Wirkung der Temperatur auf das erfindungsgemäße
Elektrolyseverfahren zu erläutern, wurde eine Reihe von
Versuchen durchgeführt, worin 500-g-Proben einer verbrauchten
Schwefelsäure einer ausgewählten Säurestärke und mit den
angegebenen Konzentrationen der gesamten löslichen organischen
Stoffe bei Raumtemperatur in einen 2000 ml feuerfesten
Glasbecher gegeben, der in ein Wasserbad gestellt wurde,
das mit einer Kupferschlange ausgestattet war. Für Versuche
bei hoher Temperatur (60°C) wurde Dampf durch die Schlange
mit einer Geschwindigkeit geführt, so daß die Säure auf
der gewünschten Temperatur gehalten wurde. Für Versuche
bei niedriger Temperatur (15°C) wurde ein Isopropylalkohol/
Trockeneisgemisch anstelle des Wasserbades benutzt, um
die gewünschte- Temperatur aufrechtzuerhalten. Das Rühren
erfolgte mit Hilfe eines Magnetrührers.
Das Elektrodensystem bestand aus zwei Platingazezylindern
(hergestellt von Engelhard) (350 µm), wobei jeder etwa
5 cm lang war und einen Durchmesser von etwa 3,2 bzw. 3,8 cm
aufwies, so daß ein Zylinder in den anderen hineingesteckt
werden konnte. Der physikalische Kontakt der Anode und
der Kathode wurde verhindert durch Eintauchen eines groben
Stücks (2 mm) Polypropylensieb zwischen den Zylindern.
Bei dieser Anordnung waren die Zylinder im wesentlichen
axial in einer Linie und befanden sich-in einem Abstand
von etwa 0,3 cm. Ein Batteriebeschicker Modell 1065 S
der EICO Company wurde als Kraftquelle verwendet.
Die Elektrolyseversuche erfolgten dadurch, daß man die
Säure auf die gewünschte Temperatur, wie vorstehend be
schrieben, brachte. Ein Stickstoffstrom wurde dann in den
Becher gerichtet, um sicherzustellen, daß sich kein ex
plosives Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff während
der Elektrolyse in dem Glasbehälter bildete. Strom
5 Ampere, 3,8 Volt) wurde 15,3 Stunden lang den Elektroden
zugeführt. Eine Stromdichte von 160 Ampere je 0,09 m²
wurde während der Elektrolyse aufrechterhalten. Danach
wurde der TSOC der behandelten Säure bestimmt.
Die dabei erzielten Daten werden in nach stehender Tabelle I
wiedergegeben.
Das Elektrolyseverfahren von Beispiel 1 wurde in vier
getrennten zusätzlichen Versuchen wiederholt unter Ver
wendung der angegebenen Säuren und Bedingungen. Nach Be
endigung der elektrolytischen Behandlung wurde jede be
handelte Säureprobe auf seine TSOC getestet. In den Ver
suchen 1 und 3 wurden die Proben dann mit soviel Wasser
vermischt, um die Säure auf 45 Gew.-% H₂SO₄ zu verdünnen,
und die verdünnten Proben wurden unter Anwendung des vor
stehend beschriebenen Verfahrens destilliert, wobei die
Säuren wieder auf 72 Gew.-% konzentriert wurden und eine
Wärmegeschichte geschaffen wurde, die mit derjenigen der
Versuche 2 und 4, die nachstehend beschrieben werden, ver
gleichbar waren. Die wiederkonzentrierten Proben in den
Versuchen 1 und 3 wurden dann zu einem separaten Kolben
geführt, worin jede der vorstehend beschriebenen Wärmedurch
tränkbehandlung bei einer Temperatur von 178°C 4 Stunden
lang unterworfen wurde. In den Versuchen 2 und 4 wurden
die aus der Elektrolyse gewonnen Flüssigkeiten destilliert
(ohne vorherige Verdünnung) unter Anwendung des vorstehend
beschriebenen Verfahrens, um die Proben auf 72 Gew.-% H₂SO₄
vor der vorstehend beschriebenen Wärmedurchtränkbehandlung
zu konzentrieren. Die dabei entstehenden wärmebehandelten
Flüssigkeiten wurden ebenfalls auf TSOC analysiert.
Um die Verbesserung zu erläutern, die mit Hilfe des erfindungs
gemäßen Verfahrens erzielt wird, indem die Mengen an kohle
artigen Feststoffen, die sich in diesen unreinen Säuren
bilden, herabgesetzt werden, wurde eine getrennte Reihe
von Versuchen durchgeführt, worin die unreinen konzentrierten
Schwefelsäuren (72 Gew.-% H₂SO₄) , die die angegebenen
Konzentrationen an gesamtem löslichem organischen Kohlen
stoff und Organosulfonsäureverunreinigungen enthielten,
und die nicht durch das elektrolytische Verfahren behandelt
worden waren, zuerst mit genügend Wasser auf 42 Gew.-%
H₂SO₄ verdünnt und dann destilliert wurden und dadurch
auf 72 Gew.-% H₂SO₄ gebracht wurden, um eine Wärmegeschichte
zu liefern, die mit der der Proben der Versuche 1 bis 4
vergleichbar war. Danach wurden die wiederkonzentrierten
Proben der oben beschriebenen Wärmedurchtränkbehandlung
unterworfen, wieder bei 178°C 4 Stunden lang.
Die dabei erzielten Daten werden in nach stehender Tabelle II
wiedergegeben.
Wie aus den Ergebnissen der Tabelle II ersichtlich ist,
werden durch die elektrolytische Behandlung der Versuche
1 bis 4 Schwefelsäuren mit stark verbesserter thermischer
Stabilität erhalten. Nur etwa 0 bis etwa 23 Gew.-% des
TSOC, das in der Schwefelsäure verblieb nach der Elektrolyse
behandlung der Versuche 1 bis 4, wurde thermisch zu kohle
artigen Feststoffen in der anschließenden Wärmedurchtränk
behandlung abgebaut. Im Gegensatz dazu wurden etwa 54 bis
76 Gew.-% des TSOC, das in den behandelten verbrauchten
Schwefelsäureströmen der Vergleichsversuche 5 bis 10
vorhanden war, die nicht der erfindungsgemäßen elektrolytischen
Behandlung unterworfen wurden, thermisch zu kohleartigen
Feststoffen bei der Wärmedurchtränkbehandlung abgebaut.
Außerdem war die Verkokungsgeschwindigkeit (d. h. Gramm
an kohleartigen Feststoffen, die sich in der Wärmedurchtränk
behandlung je Stunde in 1000 g der Lösung bildeten) in Versuchen
1 bis 4 ebenso wesentlich geringer als die Verkokungsge
schwindigkeit der wärmedurchtränkten Schwefelsäureströme
in Vergleichsversuchen 5 bis 9, die größere anfängliche
TSOC-Mengen enthielten und war sogar geringer als die Ver
kokungsgeschwindigkeit der unbehandelten Säuren der Versuche
6 bis 7, die geringere anfängliche TSOC-Mengen vor der
Wärmedurchtränkung enthielten.
So gestattet bei gleichen TSOC-Mengen das erfindungsgemäße
Verfahren, das absatzweise halbkontinuierlich oder konti
nuierlich angewandt werden kann, das Betreiben eines Olefin
hydratisierungsprozesses mit weniger Verkokung und somit weniger
kohleartiger Ablagerungen, die die Verfahrensanlagen verstopfen′
als in Abwesenheit von Säuren mit solchen verbesserten
thermischen Stabilitäten toleriert werden könnte.
Folglich gestattet das erfindungsgemäße Verfahren das
Betreiben eines Hydratisierungsverfahrens mit "schmutziger
Säure", z. B. Säuren mit bis zu etwa 20 000 ppm, vorzugsweise.
etwa 500 bis 1 500 ppm und besonders bevorzugt 1 000 bis
10 000 ppm an gesamtem organischen Kohlenstoff (berechnet
als elementare Kohle) im Säureabfluß aus der elektro
lytischen Zone der Erfindung ohne bedeutende kohleartige
Verstopfungsprobleme. Somit ist es erfindungsgemäß nicht
nötig, verbrauchte Schwefelsäure zu behandeln, um alle
organischen Kohlenstoffe zu entfernen, um "weiße Säure"
herzustellen, um die Verstopfungsprobleme zu vermeiden,
wie im wesentlichen durch den Stand der Technik gelehrt
wurde.
Vorzugsweise bilden die erfindungsgemäß behandelten Säure
ströme kohleartige Feststoffe, wenn sie erhöhten Temperaturen
(z. B. 150 bis 180°C) ausgesetzt werden mit einer Geschwindig
keit, die mindestens etwa 50%, vorzugsweise mindestens
90% weniger als die Geschwindigkeit beträgt, mit der sich
solche Feststoffe unter solchen Bedingungen im unbehandelten
Säurestrom bilden würden.
Obgleich nicht kritisch, wird ein Separator mit einer
flüssigkeitsdurchlässigen Membran im allgemeinen in der
Elektrolysezelle verwendet, um die Anolytzelle von der
Katolytzelle zu trennen und dadurch H₂ und O₂-Gase zu trennen,
die sich in der Zelle entwickeln, um die Explosionsgefahr
auf ein Minimum herabzusetzen. Es kann jede übliche Membran
verwendet werden, wie diejenigen, die aus poröser Keramik
hergestellt wurden, gewebtes Fiberglasnetz (mit Öffnungen
von etwa 0,5 mm × 0,5 mm) , Ionenaustauschmembranen, hydro
phile poröse Polypropylenmembranen, poröses Polyethylen,
poröse PVC/Vinylacetatcopolymermembranen oder mikroporöse
PVC-Membranen. Von den vorstehend genannten werden die
mikroporösen PVC-Membranen bevorzugt.
Die am meisten bevorzugten Anoden bei der Durchführung
der Erfindung sind PbO₂-Anoden auf einem Graphitträger,
hergestellt durch Pacific Engineering and Production Company,
Henderson, Nevada. Bei der Verwendung von PbO₂-Anoden liegt
die Temperatur der Elektrolyse vorzugsweise zwischen etwa
50 bis etwa 130°C und besonders bevorzugt so hoch wie möglich
innerhalb dieses Bereiches, da gefunden wurde, daß die
Korrosionsgeschwindigkeit von PbO₂-Anoden sich in dem Maße
verringert, in dem die Temperatur der Elektrolyse erhöht
wird. Außerdem, da gefunden wurde, daß die Korrosionsge
schwindigkeit von PbO₂ mit steigenden H₂SO₄-Konzentrationen
steigt, verwendet man eine Säure so verdünnt wie möglich
für die Elektrolyse bei diesen bevorzugten Anoden, wobei
alle anderen Faktoren konstant sind.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Alkoholen, bei dem man
- (a) ein Olefin in einer Absorptionszone mit einer wäßrigen konzentrierten Schwefelsäurelösung absorbiert;
- (b) einen flüssigen Strom des erhaltenen Schwefelsäurealkyl esters aus der Absorptionszone abzieht und mit Wasser in Berührung bringt, um den entsprechenden Alkohol freizu setzen;
- (c) den dabei entstehenden verdünnten Flüssigkeitsstrom in
eine Alkoholgewinnungszone führt, um den Alkohol als dampf
förmiges Produkt zu gewinnen, und einen verbrauchten
Schwefelsäurestrom erhält, der etwa 40 bis 55 Gew.-%
Schwefelsäure und mindestens etwa 500 Gew.-ppm Organo
sulfonsäureverunreinigungen enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß man - (d) mindestens 50 Vol.-%, vorzugsweise 90-100 Vol.-%, dieser verbrauchten Säure einer Elektrolysezone zu führt und darin wenigstens einen Teil der Organo-Sulfonsäureverbin dungen elektrolytisch oxidiert und
- (e) die elektrolytisch behandelte verbrauchte Schwefelsäure zusammen mit dem nicht in der Elektrolysezone behandelten Teil der verbrauchten Schwefelsäure einem Säurekonzentrator zuführt und eine konzentrierte Schwefelsäurelösung mit erhöhter thermischer Stabilität zur Rückführung zur Absorp tionszone gewinnt.
2. Verfahren zur Herstellung von Alkoholen, bei dem man
- (a) ein Olefin in einer Absorptionszone mit einer wäßrigen konzentrierten Schwefelsäurelösung absorbiert;
- (b) einen flüssigen Strom des erhaltenen Schwefelsäure alkylesters aus der Absorptionszone abzieht und mit Wasser in Berührung bringt, um den entsprechenden Alkohol freizu setzen;
- (c) den entstehenden verdünnten Flüssigkeitsstrom einer Alkoholgewinnungszone zuführt, um den Alkohol als dampf förmiges Produkt zu gewinnen, wobei sich ein verbrauchter Schwefelsäurestrom bildet;
- (d) diese verbrauchte Schwefelsäure einem Säurekonzentrator zuführt, worin die verbrauchte Säure zu einer konzentrier ten verbrauchten Säure, die etwa 45 bis 99 Gew.-% Schwefel säure und mindestens etwa 1500 Gew.-ppm Organo-Sulfonsäure verunreinigungen enthält, destilliert wird, dadurch gekennzeichnet, daß man nach den Stufen (a), (b), (c) und (d) eine der nachfolgenden Stufen (e) oder (f) durchführt:
- (e) mindestens 10 Vol.-% der verbrauchten Schwefelsäure als Schwefelsäureseitenstrom vom Säurekonzentrator abzieht, diesen Säureseitenstrom einer Elektrolysezone zuführt, wenigstens einen Teil der Organo-Sulfonsäureverunrei nigungen elektrolytisch oxidiert und mindestens einen Teil des so behandelten Schwefelsäurestroms mit erhöhter ther mischer Stabilität in den Säurekonzentrator zurück führt oder
- (f) mindestens 10 Vol.-% der konzentrierten verbrauchten Säure einer Elektrolysezone zu führt und wenigstens einen Teil der Organo-Sulfonsäureverunreinigungen elektrolytisch oxidiert und mindestens einen Teil des so behandelten Schwefelsäurestroms Temperatur- und Druckbedingungen unterwirft, daß mindestens ein Teil dieser Elektrolyse produkte, die eine höhere Flüchtigkeit als Wasser aufweisen oder mit Wasser codestillieren, entfernt werden und einen Schwefelsäurestrom mit erhöhter thermischer Stabilität zur Rückführung in die Absorptionszone gewinnt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Elektrolysezone eine Temperatur von etwa 20 bis
190°C angewandt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Elektrolysezone eine Temperatur von etwa 40 bis
110°C angewandt wird.
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