DE3234397A1 - Klarlack auf basis von polyvinylidenfluorid und verfahren zur beschichtung von metallischen oberflaechen - Google Patents
Klarlack auf basis von polyvinylidenfluorid und verfahren zur beschichtung von metallischen oberflaechenInfo
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Description
Patentanwälte Dipu-Ing. H»"W«IcifMAi{N, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.Weιckmann, Dipl.-Chem. B. Huber
Dr.-Ing. H. Liska
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Trostberg AktiengeSeilschaft
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Klarlack auf Basis von Polyvinylidenfluorid und Verfahren zur Beschichtung von metallischen Oberflächen
Gegenstand der Erfindung ist ein Lack auf Basis von Polyvinylidenfluorid (PVDF), sowie ein Verfahren zur
Beschichtung von metallischen Oberflächen mit diesem Lack.
Polyvinylidenfluorid zeichnet sich durch eine' Reihe
wertvoller Eigenschaften aus, die seine Verwendung als Lackbindemittel wünschenswert erscheinen lassen. So ist
es beständig gegen aggressive Chemikalien wie anorganische Säuren und Laugen, Schwefeldioxid und ähnliches.
Es ist außerdem schmutzabweisend, kratzfest, witterungsbeständig und wird durch UV-Bestrahlung nicht abgebaut.
Wegen dieser vorteilhaften Eigenschaften wird PVDF verwendet, um Metalloberflächen widerstandsfähig zu
beschichten. Es hat sich aber gezeigt, daß die Haftfähigkeit des PVDF auf Metall sehr schlecht ist, so daß eine
Beschichtung von Metall, mit PVDF erst erfolgen kann,
nachdem ein Primer, der die Haftung zwischen Bindemittel und Metall vermitteln soll, aufgetragen wurde.
Es wurde nun versucht, die Haftfestigkeit und die Filmbildung des PVDF zu verbessern durch Bildung von Mischpolymerisaten.
So werden gemäß der DE-AS 16 69 018
überzugsmittel offenbart, die aus Vinylidenfluorid-Poly^
merisat und einem Mischpolymerisat aus einem polymerisierbaren, ungesättigten, Aldehyd modifizierten Carbonsäureamid
und mindestens einem anderen mischpolymeriäier'-baren,
ethylenisch ungesättigten Monomeren bestehen. Der Zusatz dieser Harze verbessert die Haftung der
Schutzfilme auf Metallen jedoch bei Klarlack nur in Gegenwart eines Epoxyprimers in zufriedenstellender
Weise.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, einen Klarlack auf der Basis von Polyvinylidenfluorid zu entwickeln,
der auch ohne Zuhilfenahme eines Primers eine zufriedenstellende Haftfestigkeit auf metallischen
Oberflächen ermöglicht und gleichzeitig die wertvollen Eigenschaften des PVDF aufweist.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst durch einen
Klarlack auf Basis von Polyvinylidenfluorid, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er aus
a) 30 bis 45 Gew.-% Polyvinylidenfluorid mit einem
K-Wert von 40 bis 55,
b) 4 bis 15 Gew.-% Acrylatharz,
c) 33 bis 50 Gew.-% latenten, höhersiedenden Lösemitteln,
d) 3 bis 15 Gew.-% niedersiedenden Lösemitteln,
e) 0,01 bis 1,0 Gew.-% Verlaufshilfsmitteln,
f) 0,01 bis 0,95 Gew.-% Lichtschutzmitteln besteht.
Es hat sich gezeigt, daß ein Klarlack mit dieser Zusammensetzung
eine sehr gute und dauerhafte Beschichtung von Metalloberflächen ermöglicht, die anderen vorteilhaften
Eigenschaften des Polyvinylidenfluorids jedoch
nicht beeinträchtigt. Auch hinsichtlich der Filmbildungseigenschaften
des erfindungsgemäßen Lackes ergeben sich keinerlei Probleme.
Der erfindungsgemäße Klarlack enthält 30 bis 45 Gew.-% Polyvinylidenfluorid. Bevorzugt wird PVDF in einer
Menge von 30 bis 40 Gew.-% eingesetzt. Dabei eignet sich am besten PVDF, das durch Emulsionspolymerisation
hergestellt wurde.
Die mechanischen Eigenschaften des sich bildenden Lackfilms werden bedingt durch den K-Wert des eingesetzten
PVDF. Der K-Wert nach Fikentscher ist eine · spezifische Konstante für Polymere, die auch als
"Eigenviskosität" bezeichnet wird. Dieser K-Wert ist ein Maß für die mittlere Polymerisationsstufe und wird
gemäß DIN 53726 bestimmt. Dabei bedeutet ein niedriger K-Wert einen niedrigen Polymerisationsgrad und damit
ein niedriges Molekulargewicht.
Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß PVDF
mit einem relativ niedrigen K-Wert von 40 bis 55 die Herstellung eines besonders haftfesten Klarlackes
ermöglicht.
Der Anteil des Acrylatharzes in dem erfindungsgemäßen Klarlack beträgt 4 bis 15 Gew.-%. Dabei ist der Bereich
von 8 bis 12 Gew.-% besonders bevorzugt. Das Harz besteht aus den Amiden und/oder Estern der Acrylsäure
und/oder der Methacrylsäure. Als Acrylpolymere eignen sich besonders Acrylamid, Methacrylamid, Methylacrylat,
Methylmethaerylät, Äthylacrylat, Athylmethacrylat, Butylacrylat und Butylmethacrylat, deren Mischungen und
Copolymere.
Latente, höhersiedende Lösemittel im Rahmen der Erfindung sind Lösemittel, die das PVDF nur bei erhöhter
Temperatur lösen, während das PVDF in diesen Lösungsmitteln bei Raumtemperatur in feinen Teilchen dispergiert
vorliegt. Zu diesem Zweck werden bevorzugt Isophoron, Propylencarbonat, Dimethylformamid und AlkyI-phthalate
eingesetzt. Besonders bevorzugt wird Dibutylphthalat verwendet. Die latenten, höhersiedenden Lösemittel
werden in einer Menge von 33 bis 50 Gew.-% zugesetzt, dabei ist der Bereich von 38 bis 48 Gew.-% bevorzugt.
Als niedersiedende Lösemittel eignen sich alle Lösungsmittel mit einem Siedepunkt unter 125 0C. Dabei haben
sich vor allem Xylol, Ethylglykolacetat und Toluol böwährt.
Diese Lösemittel werden in einer Menge von 3 bis 15 Gew.-% verwendet.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Klarlackes werden weiterhin Lackhilfsmittel benötigt, üblicherweise wird
dem Klarlack ein Verlaufshilfsmittel in einer Menge von
0,01 bis 1,0 Gew.-% zugesetzt. Bevorzugt wird das Verlaufshilfsmittel in einer Menge von 0,01 bis 0,5
Gew.-% zugesetzt. Dabei hat sich die Verwendung von Siliconöl als geeignet erwiesen. In einer besonders bevorzugten
Aus führung s form werden Monf lor 53 (r) (nichtionogene
fluorierte Ester) oder Anti Terra UQ*) (Salz
aus langkettigen Polyaminamiden und hochmolekularen sauren Estern) verwendet.
Weiterhin wird dem Klarlack, ein Lichtschutzmittel in
einer Menge von 0,01 bis 0,95 Gew.-% zugesetzt. Die Stabilisierung gegenüber der Lichteinwirkung erfolgt
durch UV-Absorber auf der Basis von Benzotriazolderivaten.
Die Beschichtung von Metalloberflächen mit dem erfindungsgemäßen
Klarlack- erfolgt durch übliche Auftragsmethoden wie Streichen, Spritzen usw. Nach der Beschichtung
wird der Klarlack bei Temperaturen von 250 bis 350 0C eingebrannt. Bevorzugt wird bei einer Temperatur
von 280 bis 320 0C gearbeitet. Die Einbrennzeit beträgt
je nach Temperatur 1 bis 10 Minuten, insbesondere 3 bis 5 Minuten.
Die Beschichtung mit dem erfindungsgemäßen Klarlack ergibt
eine Trockenschichtdicke von 10 bis 17 \xm.
Der erfindungsgemäße Klarlack eignet sich zur Beschichtung von allen Metalloberflächen. Besonders geeignet
ist er zur Beschichtung von Stahl, Kupfer oder Aluminium.
Durch die Erfindung wird ein Klarlack geschaffen, der sich sowohl durch Beständigkeit und
Widerstandsfähigkeit, als auch durch Haftfestigkeit auszeichnet. Mit Hilfe dieses Klarlacks ist es möglich,
eine haftfeste Beschichtung auf Metalloberflächen aufzubringen, die die wertvollen Eigenschaften des PVDF
hat.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie jedoch darauf zu beschränken.
Es werden Klarlacke verschiedener Zusammensetzung getestet.
Dabei werden Klarlacke auf der Basis von PoIy^
vinylidenfluorid mit einem K-Wert von 70. bis 85 verglichen mit erfindungsgemäßen Klarlacken auf der Basis
von Polyvinylidenfluorid mit einem K-Wert von 40 bis 55. Die genaue Zusammensetzung der einzelnen getesteten
Klarlacke geht aus der Tabelle I hervor. Als. Vergleichsbeispiele dienen die Beispiele 1, 3 und 5, während sich
die Beispiele 2, 4 und 6 auf erfindungsgemäße Klarlacke beziehen.
Die Lacke werden auf verschiedene Metallträger wie Stahl, Aluminium und Kupfer aufgetragen. Durch
Einbrennen bei verschiedenen Temperaturen wird eine Trockenfilmschicht von 10 bis 17 μΐη erzeugt. Als Haftungsprüfung
dient die Erichsen-Tiefung im Gitterschnitt gemäß DIN 53 156, die dahingehend erweitert wird, daß
vor der Tiefung ein Gitterschnitt auf dem beschichteten Material angebracht wird. Es wird dann eine Tiefung bis
mehrere Millimeter durchgeführt. Der Mittelpunkt des
Gitterschnittes muß in der Mitte der Tiefungskuppe liegen. Über der Kuppe wird ein Klebeband (Tesafilm
oder 3M) angedrückt und ruckartig abgerissen.. Der prozentuale Anteil der abgelösten Quadrate läßt einen
Rückschluß.auf die Haftfestigkeit zu.
In Tabelle II sind die Ergebnisse der Haftungsprüfung aufgeführt. Daraus geht ganz deutlich hervor, daß die
erfindungsgemäßen Klarlacke eine bessere Haftfestigkeit
aufweisen als die im Vergleich getesteten Klarlacke.
Zusammensetzung der Lacke Vergleich erf.gem. Vergleich erf.gem.
1 2 3 4
Vergleich erf.gem. 5 6
PVDF (Gew.-%) | 42,75 | 42,75 | 38,00 | 38,00 | 33,25 | 33,25 | » * * • ♦ ** |
K-Wert des PVDF | 70 - 85 | 40 - 55 | 70 - 85 | 40 - 55 | 70 - 85 | •40 - 55 | » 4 9 · |
Poly(meth)acrylat | . 4,75 | 4,75 | 9,50 | 9,50 | .14,25 | 14,25 | * < 1 * · * |
(Paraloid B 44) | ι * ' * ♦ Ψ · > I * · |
||||||
PVDF: Acrylat . | 90:10 | 90:10 | 80:20 | 80:20 | 70:30 | 70:30 | |
Anti Terra u(R/ | 0,40 | 0,40 | 0,40 | 0,40 | 0,40 | 0,40 ' | |
Monflor 53£r) | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 -^ | |
Xylol | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | |
EGA * | 11,30 | 11,30 | 11,30 | 11,30 | 1,55 | 1,55 | CO ro co |
Dibutylphthalat | 3,00 | 3,00 | 3,00 | 3,00 | 3,00 | ■ 3,00 | co CD |
Isophoron | 35,15 | 35,15 | 35,03 | 35,03 | 44,94 | 44,94 | |
Lichtschutzmittel | 0,64 | 0,64 | 0,76 | 0,76 | , 0,60 | 0,60 | |
Auslaufzeit Cup 4 mm | 44 see | 31 see | 138 see | 115 see | 460 see | 400 see | |
* EGA = Ethylglylolacetat | |||||||
Trägermaterial | Beispiel | (0C) (μπι) |
1 .V. |
2 E |
3 V |
4 E |
5 V |
6 E |
Stahl (Bonder 901) |
Einbrenntemperatür Einbrennzeit (min) Trockenfilmstärke Gitterschnitt (Tiefung δ mm) |
(0C) | 300 3 17 5 |
300 3 17 3 |
300 3 17 4 |
300 3 17 2 . |
300 3 21 2 |
300 3 20 0 |
Aluminium (Alodine 1200) |
Einbrenntemperatur Einbrennzeit (min) |
300 3 |
300 3 |
300 3 |
300 3 |
300 3 |
300 3 |
|
Kupferblech
Trockenfilmstärke (um) Gitterschnitt (Tiefung 6 mm)
Einbrenntemperatur (0C) Einbrennzeit (min)
Trockenfilmstärke (μΐη) Gitterschnitt
(Tiefung 8 mm)
15 15 15 15 18 18 5 2-3.4 0 0 0
300 300 300 300 300 300
4 4 4 4 4 4.
15 15 16 16 17 15
3-4 1-2 4 0-12 2
V = Vergleichslack
E = erfindungsgemäßer Lack
Claims (15)
1. Klarlack auf Basis von Polyvinylidenfluorid, gekennzeichnet durch einen Gehalt
von
a) 30 bis 45 Gew.-% Polyvinylidenfluorid, mit
einem K-Wert von 40 bis 55,
b) 4 bis 15 Gew.-% eines Acrylatharzes,
c) 33 bis 50 Gew.-% latenter, höhersiedender
Lösemittel,
d) 3 bis 15 Gew.-% niedersiedender Lösemittel,
e) 0,01 bis 1,0 Gew.-% Verlaufshilfsmittel,
f) 0,01 bis 0,95 Gew.-% Lichtschutzmittel.
2. . Klarlack nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er 30 bis 40 Gew.-% Polyvinylidenfluorid mit einem K-Wert
von 40 bis 55 enthält.
3. Klarlack nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß er 8 bis 12 Gew.-% eines Acrylatharzes
enthält.
4. Klarlack nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Acrylatharze Polymere auf Basis von Acrylamid, Methacrylamid, Methylacrylat, Methylmethacry-
tr
lat, Äthylacrylat, fithylmethacrylat, Butyläcrylat
und/oder Butylmethacrylat verwendet werden.
'•I:
5. Klarlack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß er als latente, höhersiedende Lösemittel Isophoron und/oder Alkylphthalat enthält.
6. Klarlack nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet , daß er als Alkylphthalat Dibutylphthalat enthält.
7. Klarlack nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß er 38 bis 48 Gew.-% latente, höhersiedende
Lösemittel enthält.
8. "Klarlack nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dad.urch gekennzeichnet, daß er als niedersiedende Lösemittel Xylol
und/oder Ethylglykolacetat enthält.
9. Klarlack nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß er 0,01 bis 0,5 Gew.-% Verlaufshilfsmittel
enthält.
•10. Klar lack nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß er 0,6 bis 0,9 Gew.-% Lichtschutzmittel enthält.
11. Verfahren zum Beschichten von metallischen Oberflächen, dadurch
gekennzeichnet , daß man einen Klarlack entsprechend einem der vorhergehenden Ansprüche
auf die Metalloberfläche aufträgt und. diesen bei einer Temperatur von 250 bis 350 0C
einbrennt.
- —4-
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet , daß man den Lack bei einer Temperatur von 280 bis 320 0C einbrennt.
gekennzeichnet , daß man den Lack bei einer Temperatur von 280 bis 320 0C einbrennt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einbrenndauer 1 bis 10 Minuten beträgt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet , daß die Einbrenndauer 3 bis 5 Minuten beträgt.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man mit dem Klarlack Stahl-, Aluminium- oder
Kupferoberflächen beschichtet.
daß man mit dem Klarlack Stahl-, Aluminium- oder
Kupferoberflächen beschichtet.
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