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Gegebenenfalls geschäumte Intumeszenzmassen und ihre
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Verwendung Gegebenenfalls geschäumte Intumeszenzmassen sind bereits
Gegenstand der DE-OS 3 041 731 und der deutschen Patentanmeldung P 31 09 352.3.
Diese haben schcn eine gute Intumeszenzwirkung bei Beflammung, die für die meisten
Zwecke ausreicht.
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Es gibt jedoch Einsatzgebiete, insbesondere im Bereich der Beschichtungen
mit Brandschutzwirkung, wo ein besonders gutes Aufschäumen im Brandfalle verlangt
wird, also eine noch weiter gesteigerte Intumeszenzfähigkeit, die möglichst mit
gesteigerter Wasserbeständigkeit der Intumeszenzeigenschaft einher gehen sollte.
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Es wurde nun gefunden, daß die Intumeszenzeigenschaften der vorgenannten
Intumeszenzmassen überraschenderweise nochmals deutlich verbessert werden, wenn
man Phosphor, Stickstoff, Schwefel oder Halogen enthaltende Polyole einsetzt.
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Besonders gute Steigerungen der Intumeszenzeigenschaften werden bei
Verwendung von Halogen, insbesondere Br und/ oder Cl enthaltenden, mindestens zwei
Hydroxylgruppen aufweisenden Polyethern mit OH-Zahlen von 150 bis 500 beobachtet.
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Es konnte zwar erwartet werden, daß das Brandverhalten von Intumeszenzmassen
auf organischer Basis durch Mitverwendung von z.B. halogenhaltigen Polyethern weiter
verbessert werden würde, es ist jedoch unerwartet und überraschend, daß eine deutliche
Verbesserung des Aufschäumens bei Beflammung, also der Intumeszenzeigenschaften,
bewirkt wird.
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Gegenstand der Erfindung sind gegebenenfalls geschämte Intumeszenzmassen,
erhalten durch Umsetzung von 1. Polyisocyanaten mit 2. mindestens zwei Hydroxylgruppen
aufweisenden phosphorhaltigen Kondensationsprodukten, erhältlich durch Kondensation
von gegebenenfalls OH-Gruppen enthaltenden primären oder sekundären aliphatischen,
cycloaliphatischen, aromatischen, araliphatischen oder heterocyclischen Mono- und/oder
Polyaminen, Carbonylverbindungen und Dialkylphosphiten, gegebenenfalls unter anschließendem
Oxalkylieren, und
3. mindestens zwei Hydroxylgruppen aufweisenden
Verbindungen einer durchschnittlichen OH-Zahl von 150 bis 500, welche Phosphor,
Stickstoff, Schwefel oder Halogen enthalten, und 4. gegebenenfalls Cyanursäure und/oder
Cyanursäurederivaten und 5. gegebenenfalls Wasser und 6. gegebenenfalls weiten organischen
Verbindungen mit gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen.
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Erfindungsgemäß sind solche Intumeszenzmassen bevorzugt, die durch
Umsetzung von 15 bis 55 Gew.-Teilen eines Polyisocyanats (1) mit 100 Gew.-Teilen
eines Gemisches, bestehend aus 10 bis 45 Gew.-% an mindestens zwei Hydroxylgruppen
aufweisenden phosphorhaltigen Kondensationsprodukten (2) und 20 bis 55 Gew.-% an
Polyolen (3) und 0 bis 60 Gew.-% an Cyanursäure(derivaten) (4) und 0 bis 10 Gew.-%
Wasser (5) und 0 bis 25 Gew.-% an weiteren organischen Verbindungen mit gegenüber
Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen (6) erhalten worden sind.
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Besonders bevorzugt sind Intumeszenzmassen, dadurch gekennzeichnet,
daß als Polyisocyanate Polyphenylpolymethylpolyisocyanate verwendet werden, wie
sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende
Phosgenierung
erhalten werden, und auch solche, die als mindestens zwei Hydroxylgruppen aufweisende
Kondensationsprodukte solche der Formel (RO)2 PO-CH2-N= (CHX-CHX-OH) 2 enthalten,
worin in der Formel R = C1 -C8 -Alkyl oder C1-C8-Hydroxyalkyl und X = H oder Methyl
bedeuten.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Intumeszenzmassen sind dadurch gekennzeichnet,
daß als Komponente (3) mindestens zwei Hydroxylgruppen aufweisende, Halogen enthaltende
Polyether mit durchschnittlichen OH-Zahlen von 150 bis 500 verwendet werden.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Intumeszenzmassen sind solche,
bei deren Herstellung als Komponente (3) mindestens zwei Hydroxylgruppen aufweisende,
Chlor-und/oder Brom enthaltende Polyether mit Halogengehalten von 10-55 Gew.-%,
vorzugsweise 25-45 Gew.-% und mit durchschnittlichen OH-Zahlen von 150-500, vorzugsweise
200 bis 400, verwendet werden.
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Ganz besonders sind erfindungsgemäß Intumeszenzmassen bevorzugt, die
dadurch gekennzeichnet sind, daß als
Komponente (3) Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid und/ oder Epichlorhydrin-am Dibromneopentylglykol mit Halogen gehalten
von 25-45 Gew.-% und durchschnittlichen OH-Zahlen von 200-400 verwendet werden.
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Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der neuen Intumeszenzmassen
als Hohlraumfüllungen, Fugenabdichtungen, Halbzeug, Profilmaterialien und Beschichtungen
mit Intumeszenzeigenschaften. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der Intumeszensmassen,
erhalten durch Reaktion in Formen oder durch nachträgliche Verformung der ausreagierten
Reaktionsgemische, zur Herstellung von Formkörpern mit Intumeszenzeigenschaften.
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Karte, plastische, elastische oder plastisch-elastische Intumeszenzmassen,
wie sie erfindungsgemäß erhalten werden, besitzen ein besonderes technisches Interesse,
weil sich daraus hergestellte Vorformlinge besonders einfach in Fugen oder Hohlräume
eindrücken bzw. einlegen, einkleben, einnageln, lassen, weil sie auch zur Umwickelung
von Kabeln und Rohren verwendet werden können und ihre Anwendbarkeit durch Erschütterungen
des Applikationsfeldes nicht beeinträchtigt wird. Ihre erhebliche Resistenz gegen
Wasserzutritt ist weiterhin ein interessanter technischer Vorteil.
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Die erfindungsgemäß zugänglichen Intumeszenzmassen sind naturgemäß
schwer entflammbar. Sie schäumen bei Beflammung bis zu mehr als dem Zehnfachen ihres
ur-
sprünglichen Volumens auf und bilden dabei einen feuerabweisenden
Schaum, der die rückwärtigen Bereiche vor weiterem Flammen zutritt abschirmt.
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Sie können auch in der Nähe (d.h. zumeist unterhalb) ihrer Aufschäumtemperatur
thermoplastisch verarbeitet werden. Bei geeigneter Temperaturführung im Laufe der
thermoplastischen Verarbeitung (z.B. durch Pressen, Extrudieren) zu Formkörpern
können diese geschäumten oder massiven Charakter haben. Das thermoplastische Verhalten
unter gewissen Bearbeitungsbedingungen kann auch zur Modifizierung von Formteilen
z.B. Platten aus geschäumtem Material herangezogen werden, etwa zum Trennen oder
Verschweißen mit anderen Materialien oder auch zum Prägen bzw. bleibendem Verformen.
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überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen
ein gegenüber den nach der deutschen Patentanmeldung P 31 09 352.3 erhältlichen
Typen wesentlich stärkeres Aufschäumen bei Beflammung, was als deutlicher Vorteil,
z.B. bei Dichtungslippen, zu werten ist.
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Bei der Herstellung der neuen Intumeszenzmaterialien kann kontinuierlich
oder diskontinuierlich gearbeitet werden. Die Herstellung kann durch Vermischen
der Komponenten bzw. bereits vorgemischter Komponentengemische vor Ort geschehen
und die Reaktionsmischung maschinell oder per Hand in z.B. zu verschließende Öffnungen
bzw. beheizte oder unbeheizte Formen druck-
los oder unter Druck
eingegossen werden, wo sie dann aufschäumt bzw. aushärtet. Sie kann bei entsprechender
technischer Ausrüstung auf die zu schützenden Substrate und Untergründe aufgesprüht,
aufgestrichen oder aufgegossen werden. Es ist auch in Betracht zu ziehen, daß man
mit den erfindungsgemäßen Reaktionsgemischen zunächst Halbzeuge, z.B. Schaumstoffe,
Profile oder Beschichtungen herstellt und diese dann in technisch erforderlicher
Weise weiterverarbeitet, z.B. durch Schneiden, durch Warmverformen, Granulieren,
Mahlen oder Mischen, Beschichten und Verkleben.
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In Form von Lösungen oder Dispersionen vorliegende Verfahrensprodukte
können, zum Beschichten, Bedrucken oder Imprägnieren und Tränken von z.B. Materialien
mit textilen Eigenschaften, wie Baumwollgewebe, Baumwoll-Vließen, Glas- und Mineralfaservließen
und Geweben oder -Gewirken verwendet werden. Aus solcherart ausgerüsteten Geweben
z.B. können Wickel mit Intumeszenzeigenschaften hergestellt werden, oder Abdeckungsplanen.
Durch Verformen und Ausheizen bei 50-2000C lassen sich formbeständige, mehr oder
weniger harte Formteile, Schichtstoffe und Rohre, Halbzeuge usw.
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herstellen.
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Durch Kombination der Reaktionsgemische mit geschäumten oder massiven
anorganischen oder organischen Zuschlagstoffen, wie z.B. Polystyrolschaum, Polyurethanschaum,
Phenoplasten, Aminoplasten oder Kies oder Blähton, Harnstoff- oder Phenolharzschäumen,
Schaumglas, Glas-
fasern, Holz, Mineralwolle, Bims usw., können
auch Verbunde mit speziellen Intumeszenzeigenschaften erhalten werden. Die Anwendung
der erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen zur Herstellung von mit Fasern oder Drähten
bzw.
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Geweben, Strängen oder Vliesen aus organischen oder anorganischen
Materialien verstärkten Formteilen oder ihre Verwendung als Bestandteil in Mehrschicht-
bzw. Sandwichaufbauten sind ebenfalls in Betracht zu ziehen; ebenso die Kombination
mit anderen Intumeszenzmaterialien auf organischer oder anorganischer Basis.
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Als Füllstoffe kommen allein oder in Kombinationen insbesondere Aluminiumoxydhydrate,
Gipshydrate, Kreide, Kaolin, Glas und massive oder hohle Perlen aus silikatischem
Material in Betracht, z.B. sogenannte Mikroballons; Aluminiumoxydhydrate sind wegen
ihrer Dehydratisierungsfähigkeit neben Hohlperlen bevorzugt.
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Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen werden
eingesetzt: 1. Als Ausganskomponenten aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische,
aromatische und hetero cyclische Polyisocyanate, wie sie z.B. von W. Siefken in
Justus Liebigs Annalen der Chemie, 562, Seiten 75 bis 136, beschrieben werden, beispielsweise
solche der Formel Q (NCO)n in der
n = 2-4, vorzugsweise 2, und
Q einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 2-18, vorzugsweise 6-10 C-Atomen,
einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4-15, vorzugsweise 5-10 C-Atomen,
einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6-15, vorzugsweise 6-13 C-Atomen, oder
einen araliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8-1 D, vorzugsweise 8 - 13 C-Atomen,
bedeuten, z.B. Ethylen-diisocyanat, 1 ,4-Tetramethylen-diisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
1,12-Dodecandiisocyanat, Cyclobutan-1,3-diisocyanat, Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisocyanat
sowie beliebige Gemischer dieser Isomeren, 1-Isocyanato-3,3, 5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan
(DE-Auslegeschrift 1 202 785, US-Patentschrift 3 401 190), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Hexahydro-1,3- und/oder -1,4-phenylen-diisocyanat,
Perhydro-2,4'- und/oder -4,4'-diphenylmethandiisocyanat, 1,3- und 1 ,4-Phenylendiisocyanat,
2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,4'-und/oder
-4,4'-diisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat.
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Ferner kommen beispielsweise erfindungsgemäß in Frage: Triphenylmethan-4,4',r"-triisocyanat,
Polyphenol-polymethylen-polyisocyanate, wie sie
durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation
und anschließende Phosgierung erhalten und z.B. in den GB-Patentschriften 874 430
und 848 671 beschrieben werden, m- und p-Isocyanatophenylsulfonyl-isocyanate gemäß
der US-Patentschrift @ 454 606, perchlorierte Arylpolyisocyanate, wie sie z.B. in
der DE-Auslegeschrift 1 157 601 (US-Patentschrift 3 277 138) beschrieben werden,
Carbodiimidgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der DE-Patentschrift 1
092 007 (US-Patentschrift 3 152 162) sowie in den DE-Offenlegungsschriften 2 504
400, 2 537 685 und 2 552 350 beschrieben werden, Norbornan-Diisocyanate gemäß US-Patentschrift
3 492 330, Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der GB-Patentschrift
994 890, der BE-Patentschrift 761 626 und der NL-Patentanmeldung 7 102 524 beschrieben
werden, Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der US-Patentschrift
3 001 973, in den DE-Patentschriften 1 022 789, 1 222 067 und 1 027 394 sowie in
den DE-Offenlegungsschriften 1 929 034 und 2004 048 beschrieben werden, Urethangruppen
aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B.
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in der BE-Patentschrift 752 261 oder in den US-Patentschriften 3 394
164 und 3 644 457 beschrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende Polyisocyanate
gemäß der DE-Patentschrift 1 230 778, Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate,
wie sie z.B. in den US-Patentschriften 3 124 605, 3 201 372 und 3 124 605 sowie
in der GB-Patentschrift 889 050 beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen
hergestellte Polyisocyanate, wie sie z.B. in der US-Patent-
weisende
Polyisocyanate, wie sie z.B. in den GB-Patentschriften 965 474 und 1 072 956, in
der US-Patentschrift 3 567 763 und in der DE-Patentschrift 1 231 688 genannt werden,
Umsetzungsprodukte der obengenannten Isocyanate mit Acetalen gemäß der DE-Fatentschrift
1 072 385 und polymere Fettsäureester enthaltende Polyisocyanate gemäß der US-Patentschrift
3 455 883.
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Es ist auch möglich, die bei der technischen Isocyanatherstellung
anfallenden, Isocyanatgruppen aufweisenden Destillationsrückstände, gegebenenfalls
gelöst in einem oder mehreren der vorgenannten Polyisocyanate, èinzusetzen. Ferner
ist es möglich, beliebige Mischungen der vorgenannten Polyisocyanate zu verwenden.
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Besonders bevorzugt werden in der Regel die technisch leicht zugänglichen
Polyisocyanate, z.B. das 2,4- und 2 ,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische
dieser isomeren ("TDI"), Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation
und anschließende Phosgenierung hergestellt werden ("rohes MDI") und Carbodiimidgruppen,
Urethangruppen, Allophanatgruppen, Isocyanuratgruppen, Harnstoffgruppen oder Biuretgruppen
aufweisenden Polyisocyanate {"modifizierte Polyisocyanate"), 1 insbesondere solche
modifizierten Polyisocyanate, die sich vom 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat
bzw. vom 4,4'- und/oder 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat ableiten.
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2. Mindestens zwei Hydroxylgruppen aufweisende phosphorhaltige Kondensationsprodukte,
wie sie z.B. durch Kondensation von gegebenenfalls OH-Gruppen enthaltenden primären
oder sekundären aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen, araliphatischen
oder heterocyclischen Mono- und/oder Polyaminen, Carbonylverbindungen und Dialkylphosphiten,
gegebenenfalls unter anschließendem Oxalkylieren, erhalten werden können. Derartige
Kondensationsprodukte sind an sich bekannt, z.B. aus der DE-PS 1 143 022, US-PS
3 076 010, DE-AS 1 803 747 und DE-AS 1 928 265.
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Erfindungsgemäß bevorzugt sind als mindestens zwei Hydroxylgruppen
aufweisende phosphorhaltige Kondensationsprodukte solche der Formel (RO) PO-CH2-N=(CHX-CHX-OH)2r
in der R = C1 -C8-Alkyl oder C1-C8-Hydroxyalkyl, vorzugsweise Methyl, Ethyl oder
Hydroxyethyl, und X = H oder Methyl, vorzugsweise H, bedeuten.
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3. Mindestens zwei, in der Regel 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4 Hydroxylgruppen
aufweisende Verbindungen mit einer durchschnittlichen OH-Zahl von 150-500, die Phosphor-,
Stickstoff-, Schwefel- oder insbesondere Halogen enthalten (oder derartige Atome
aufweisende Gruppierungen).
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Solche Verbindungen sind an sich bekannt. Man erhält sie beispielsweise
durch Anlagerung von Epichlorhydrin und/ oder Epibromhydrin an entsprechende Startmoleküle
wie di- oder polyfunktionelle Carbonsäuren, Amine oder Hydroxylverbindungen, wie
Trimethylolpropan, Glycerin, Ethylenglykol, Wasser, Neopentylglykol, Pentaerythrit,
Mannit, Sorbit, die gegebenenfalls ihrerseits Phosphor, Stickstoff, Schwefel oder
Halogen enthalten hönnen wie Chlor- oder Brom-neopentylglykol, Dibromneopentylglykol,
Kalogenierungsprodukte von Polyolen, Ester der Schwefelsäuren mit z.B. Ethylenglykol,
Bishydroxythioether, Polymere und Copolymere des cyclischen Ethylensulfids, Nitrierungsprodukte
von Polyalkoholen, bzw. deren Salpetersäureester, Nitrophenole oder Phosphorsäuren.
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Falls das Startmolekül schon Phosphor, Stickstoff, Schwefel oder Halogen
enthält, können zur Alkoxylierung die üblichen Alkylenoxide wie Ethylenoxid und/oder
Propylenoxid verwendet werden. Außer Polyethern die bevorzugt sind, kommen z.B.
auch Polyester oder Polyesteramide in Frage. Von besonderem Interesse sind Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid und/oder Epichlorhydrin an das relativ stabile Dibromneopentylglykol,
das gegebenenfalls im Gemisch mit weiteren Startern zur Anwendung kommt. Beispielsweise
sind Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder Epichlorhydrin an Dibromneopentylglykol
mit Halogengehalten von 25 bis 45 Gew.-%, durchschnittlichen OH-Zahlen von 200-400
und Säurezahlen unter 1 erfindungsgemäß gut geeignet.
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4. Gegebenenfalls Cyanursäure und/oder ihre Derivate d.h. Cyanursäure
bzw. Verbindungen, die sich als Cyanursäure- bzw. Isocyansäureabkömmlinge verstehen
lassen. Solche sind z.B. Cyanamid, Dicyanamid, Dicyandiamid, Guanidin und dessen
Salze, Biguanid, Urazol, Urazolcyanurat, Melamincyan-urat, Cyanursäuresalze und
Cyanursäureester und -amide, insbesondere Melamin, das wegen seiner guten Zugänglichkeit
bevorzugt wird.
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Als Melamin wird vorzugsweise der Grundkörper 2,4,6-Triamino-s-Triazin
verstanden, es sind jedoch auch z.B. dessen durch thermische Behandlung oder Umsetzung
mit Fornaldehyd erhältlichen Kondensationsprodukte in Betracht zu ziehen.
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-5. Gegebenenfalls Wasser, z.B. Leitungswasser, und 6. qegebenenfalis
weitere organische Verbindungen -mit gegenüber Isecyanaten- reaktionsfähigen Wassersto-ffatomen,-
die -unterschiedlich -von den unter 3.
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genannten Verbindungen sind.
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Hierzu- zählen: a) Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten
reaktionsfähigen Wasserstoffatomen von einem Molekulargewicht in der Regel von 400
-10 000. Hierunter versteht man vorzugsweise Hydroxylgruppen aufweisende Verbindungen,
ins-
besondere zwei bis acht Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen,
speziell solche vom Molekulargewicht 1000 bis 6000, vorzugsweise 1000 bis 3000,
z.B. mindestens zwei, in der Regel 2 bis 8, vorzugsweise aber 2 bis 4, Hydroxylgruppen
aufweisende Polyester, Polyether, Polyacetale, Polycarbonate wie sie für die Herstellung
von homogenen und von zellförmigen Polyurethanen an sich bekannt sind.
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Die in Frage kommenden Hydroxylgruppen aufweisenden Polyester sind
z.B. Umsetzungsprodukte von mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen. und gegebenenfalls
zusätzlich dreiwertigen Alkoholen mit mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen, Carbonsäuren.
Anstelle der freien Polycarbonsäuren können auf die er.tsprechenden Polycarbonsäureanhydride
oder entsprechenden Polycarbonsäureester vc-n niedrigen Alkoholen oder deren Gemische
zur Herstellung der Polyester verwendet werden.
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Die Polycarbonsäuren können aliphatischer, cycloaliphatischer, aromatischer
und/oder heterocyclischer Natur sein.
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Als Beispiele für solche Carbonsäuren und deren Derivate seien genannt:
Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure,
Isophthalsäure, Trimellitsäure,
Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydird,
Hexahydrophthalsäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid,
Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, dimerisierte und trimerisierte ungesättigte
Fettsäuren, gegebenenfalls in Mischung mit monomeren ungesättigten, Fettsäuren,
wie Öl säure; Terephthalsäuredimethylester und Terephthalsäure-bis-glykolester.
Als mehrwertige Alkohole kommen z.B. Ethylenglykol, Propylenglykol-(1,2) und -(1,3),
Butylenglykol-(1,4) und -(2,3), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8), Neopentylglykol,
1,4-Bishydroxymethylcyclohexan, 2-Methyl-1,3-propandiol, Glycerin, Trimethylolpropan,
Hexantriol-(1,2,6), Butantriol- (1,2,4) , Trimethylolethan, Pentaerythrit, Chinit,
Mannit und Sorbit, Formit, Methylglykosid, ferner Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Tetraethylenglykol und höhere Polyethylenglykole, Dipropylenglykol und höhere Polypropylenglykole
sowie Dibutylenglykol und höhere Polybutylenglykole in Frage.
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Die Polyester können anteilig endständige Carboxylgruppen aufweisen.
Auch Polyester aus Lactonen, z.B.
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S-Caprolacton, oder aus Hydroxycarbonsäuren, z.B.
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O -Hydroxycapronsäure, sind einsetzbar.
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b) Auch die erfindungsgemäß in Frage kommenden, mindestens zwei, in
der Regel zwei bis acht, vorzugsweise zwei bis drei, Hydroxylgruppen aufweisenden
Polyether sind solche der an sich bekannten Art und werden z.B. durch Polymerisation
von
Epoxiden wie Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Tetrahydrofuran,
Styroloxid oder mit sich selbst, z.B. in Gegenwart von Lewis-Katalysatoren wie BF3,
oder durch Anlagerung dieser Epoxide, vorzugsweise von Ethylenoxid und Propylenoxid,
gegebenenfalls im Gemisch oder nacheinander, an Startkomponenten mit reaktionsfähigen
Wasserstoffatomen wie Wasser, Alkohole, Ammoniak oder Amine, z.B. Ethylenglykol,
Propylenglykol-(1,3) oder -(1,2), Trimethylolpropan, Glycerin, Sorbit, 4,4'-Dihydroxy-diphenylpropan,
Anilin, Ethanolamin oder Ethylendiamin hergestellt. Auch Sucrosepolyether, wie sie
z.B. in den DE-Auslegeschriften 1 176 358 und 1 064 938 beschrieben werden, sowie
auf Formit oder Formose gestartete Polyether (DE-Offenlegungsschriften 2 639 08
bzw.
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2 737 951), kommen erfindungsgemäß in Frage. Vielfach sind solche
Polyether bevorzugt, die überwiegend (bis zu 90 Gew.-%, bezogen auf alle vorhandenen
OH-Gruppen im Polyether) primäre OH-Gruppen aufweisen. Auch OH-Gruppen aufweisende
Polybutadiene sind erfindungsgemäß geeignet.
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Als Polyacetale kommen z.B. die aus Glykolen, wie Diethylenglykol,
Triethylenglykol, 4,4'-Dioxethoxydiphenyldimethylmethan, Hexandiol und Formaldehyd
herstellbaren Verbindungen in Frage.
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Auch durch Polymerisation cyclischer Acetale wie z.B. Trioxan (DE-Offenlegungsschrift
1 694 128) lassen sich erfindungsgemäß geeignete Polyacetale herstellen.
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Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche der an
sich bekannten Art in Betracht, die z.B.
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durch Umsetzung von Diolen wie Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,4) und/oder
Hexandiol-(1,6), Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol mit Diarylcarbonaten,
z.B. Diphenylcarbonat, oder Phosgen hergestellt werden können (DE-Auslegeschriften
1 694 080, 1 915 908 und 2 221 751; DE-Offenlegungsschrift 2 605 024) Vertreter
der genannten erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen sind z.B. in High Polymers,
Vol. XVI, "Polyurethanes, Chemistry and Technology", verfaßt von Saunders-Frisch,
Interscience Publishers, New York, London, Band I, 1962, Seiten 32-42 und Seiten
44-54 und Band II, 1964, Seiten 5-6 und 198-199, sowie im Kunststoff-Handbuch, Band
VII, Vieweg-Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München, 1966, z.B. auf den Seiten 45-71,
beschrieben. Selbstverständlich können Mischungen der obengenannten Verbindungen
mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit
einem Molekulargewicht von 400-10 000, z.B. Mischungen von Polyethern und Polyestern,
eingesetzt werden.
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Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen
Wasserstoffatomen und einem Molekulargewicht von 32 bis 400. Auch in diesem Fall
versteht man hierunter vorzugsweise Hydroxylgruppen aufweisende Verbindungen, die
als Kettenverlängerungsmittel oder Vernetzungsmittel dienen. Diese Verbindungen
weisen in der Regel 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4, gegenüber Isocyanaten reaktionsfähige
Wasserstoffatome auf.
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Als Beispiele für derartige Verbindungen seien genannt: Ethylenglykol,
Propylenglykol-(1,2) und -(1,3), Butylenglykol-(1,4) und -(2,3), Pentandiol-(1,5),
Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8), Neopentylglykol, 1,4-Bishydroxymethyl-cyclohexan,
2-Methyl-1,3-propandiol, Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-(1 2,6), Trimethylolethan,
Pentaerythrit, Chinit, Mannit und Sorbit, Ricinusöl, Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Tetraethylenglykol, höhere Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400,
Dipropylenglykol, höhere Polypropylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400,
Dibutylenglykol, höhere Polybutylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400, 4,4'-Dihydroxy-diphenylpropan,
Di-hydroxymethyl-hydrochinon.
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Auch in diesem Fall können Mischungen von verschiedenen Verbindungen
mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit
einem Molekulargewicht von 32 bis 400 verwendet werden.
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Während es prinzipiell möglich ist, neben den Phosphor, Stickstoff,
Schwefel oder Halogen enthaltenden Polyolen auch noch weitere mit Isocyanaten reaktionsfähige
Komponenten (Komponente (6)) in die Reaktionsmischung mit aufzunehmen, ist die Mitverwendung
solcher zusätzlicher Verbindungen jedoch nicht immer erforderlich und kann gegebenenfalls
sogar zu Störungen des Intumeszenzverhaltens führen, so daß im Einzelfall zu prüfen
ist, wie weit die Hinzunahme solcher zusätzlicher Reaktionskomponente sinnvoll ist.
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Sinnvoll ist aber vielfach die Mitverwendung von monofunktionellen
Zerewitinoff-aktiven Verbindungen als Kettenabbrecher, wie Carbonsäuren, Aminen
oder insbesondere Alkoholen wie Methanol, Ethanol, Isopropanol, Butanol, Chlorethanol,
Trichlorethanol, Dimethylaminoethanol, u.ä., z.B. wenn es darum geht, durch Abbruch
der Polyadditionsreaktionen mittels monofunktioneller Reaktionskomponenten lösliche,
relativ niedermolekulare Produkte, z.B. für Anstrichzwecke, Klebungen oder Beschichtungszwecke,
herzustellen.
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Für Anstrichzwecke ist es oft angezeigt, Lösungsmittel mitzuverwenden,
bzw. die Intumeszenzmassen mit diesen nachträglich zu verdünnen bzw. zu lösen. Solche
Lösungsmittel sind z.B. Aceton, Ethylacetat, Methylethylketon, Glykolmonomethyletheracetat,
Toluol-Butanol-Gemische, Butylacetat, Caprolacton, Caprolactam, Wasser, Methylenchlorid,
Trichlorethylen, Terpentinöl, Sangaiol, bzw.
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Gemische von diesen und anderen üblichen Lösungsmitteln.
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Auch die Mitverwendung von Weichmachern, wie z.B. Estern und Polyestern
aus Phthalsäure, Phosphorsäure, Adipinsäure und Mono- und Polyhydroxylverbindungen
ist in Betracht zu ziehen, z.B. Diphenyl-kresyl-phosphat, Trichlorethylphosphat,
Bischlorethylphthalat, Polyester aus Glycerin, Ethylglykol und Adipinsäure.
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Die Einsatzmengen der beispielhaft genannten Hilfsstoffe können dem
jeweils gewünschten Zweck mit erheblicher Variationsbreite angepaßt werden. Der
Ein-
satzmengen liegen bezogen auf das Gemisch der Reaktionskomponenten
1-5 üblicherweise in folgenden Größenordnungen: Kettenabbrecher 0-15 Gew.-%, Lösungsmittel
25-300 Gew.-%, Weichmacher 5-150 Gew.-%.
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Die Mitverwendung der letztgenannten Komponenten kann zwar in Betracht
gezogen erden, erfordert im Einzelfall jedoch ein Abwäqen der dadurch möglichen
Nachteile im Brandverhalten.
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Es wurde gefunden, daß für die vorteilhaften Eigenschaften der neuen
Intumeszenzmassen, seien sie massiv, porös oder als Beschichtung vorliegend, nicht
die für die konventionelle Polyurethanchemie üblichen stöchiometrischen Verhältnisse
charakteristisch sind. Vielmehr werden die Komponenten 2, 3, 4 und gegebenenfalls
5 und 6 ungeachtet der in Bezug auf die Isocyanatchemie zu fordernden Stöchiometrie
zusammengestellt und die so erhältliche Mischung in einfachen Vorversuchen mit verschiedenen,
innerhalb eines erfindungsgemäß gegebenen Mengenspielraums liegenden Mengen des
Polyisocyanats umgesetzt, um die gewünschte optimale Wirksamkeit empirisch zu ermitteln.
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Die so gefundenen Richtmengen für die einzelnen Komponenten 2, 3,
4 und gegebenenfalls 5 in dem mit dem Polyisocyanat umzusetzenden Reaktionsgemisch
ergänzen sich zu 100 % und betragen:
- für die mindestens zwei
Hydroxylgruppen aufweisenden phosphorhaltigen Kondensationsprodukte (2): 10 bis
45, vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-%, - für die Hydroxylverbindungen (3): 20 bis 55,
vorzugsweise 25 bis 45 %, - für die Cyanursäurederivate (4).
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0 bis 60, vorzugsweise 20-50 Gew.-%, - für Wasser (5): 0 bis 10,
vorzugsweise 0 bis 2 Gew.-, - für weitere organische Verbindungen mit gegenüber
Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen (6): 0 bis 25 Gew.-%.
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100 Gew.-Teile dieses Reaktionsgemisches werden in der Regel mit 15
bis 55, vorzugsweise 25 bis 45 Gew.-Teilen des Polyisocyanats umgesetzt.
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Die Herstellung der Intumeszenzmassen kann in einem Lösungsmittel
oder auch lösungsfrei erfolgen. Von Interesse sind poröse Verfahrensprodukte (Schaumstoffe)
diese können Raumgewichte von ca. 40 bis
900 kg/m³, bevorzugt zwischen
80 und 600 kg/m³, aufweisen. Eine besonders ausgewogene Kombination zwischen aus
Gründen der Isolierfähigkeit angestrebtem niedrigem Raumgewicht und für die Aufschäumwirkung
bei Flammenzutritt in der Raumeinheit notwendiger Masse stellen erfindungsgemäße
Schaumstoffe mit Raumgewichten von ca. 250 bis 600 kg/m³ dar.
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Man kann die verschiedenen Reaktionskomponenten einzeln zusammenführen;
zweckmäßigerweise jedoch macht man eine Vormischung aus den mit den Polyisocyanaten
(Komponente 1) reaktionsfähigen Komponenten 2, 3, 4 und gegebenenfalls 5 und 6 und
erhält so gegebenenfalls nach kurzem Erwärmen eine flüssige Reaktionskomponente,
in der alle notwendigen Bestandteile, gegebenenfalls auch noch Farbpigmente, Weichmacher,
Füllstoffe, bis auf das Polyisocyanat enthalten sind. Auf diese Weise lassen sich
die erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen als Zweikomponentengemisch formulieren bzw.
aus diesem herstellen. Hierzu sind die üblichen Einrichtungen der Polyurethantechnologie
einsetzbar.
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Es ist durchaus möglich, der Komponentenvormischung gegebenenfalls
auch dem Isocyanat, noch wweitere Rezepturbestandteile zuzusetzen, z.B. Harnstoff,
Harnstoffkondensate, Formaldehydkondensate, Pulver gegebenenfalls halogenierter
Polymerer wie Chlorkautschuk, PVC, Phenolharze, Phosphate, Aminpolyphosphate, Phosphorsäureester,
z.B. Trikresylphosphat oder Di-
butylkresylphosphat, Al-Oxidhydrate,
Glaspulver, Gips, Kreide, Kaolin, Talkum, Glimmer, Wollastonit, Vermiculite, massive
oder hohle Glas - oder sonstige Silikatperlchen und sonstige das Brandverhalten
modifizierende Zusatzstoffe, z.B. Senarmontit.
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Obgleich es nicht notwendig ist, zur Herstellung der erfindungsgemäßen
gegebenenfalls geschäumten Intumeszenzmassen Katalysatoren für die Schaumstoffbildung
oder sonstige Hilfsmittel, wie sie sonst in der Schaumstoffchemie üblich sind, beispielsweise
auch zusätzlich gasförmige oder niedrig siedende Treibmittel, bzw. Treibgaserzeuger
mitzuverwenden, können solche zusätzlichen Hilfsmittel, ebenso wie emulgierende,
Schaum stabilisierende, trennende, farbgebende, konservierende, Hydrolysenschutz
vermittelnde, geruchsaktive oder sonstige Zusatzstoffe natürlich im Einzelfall als
Rezepturkomponente in Betracht gezogen werden. Beispielsweise führt die Mitverwendung
von zur Carbodiimidbildung Anlaß gebenden Katalysatoren, wie sie z.B. in der Klasse
der Phospholinoxide wie etwa 1-Methyl-1-oxo-phospholin, bekannt sind, zu Intumeszenzmassen
mit verbesserter Stabilität gegen Hydrolyse.
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Weiterhin ist in Betracht zu ziehen, auch solche Zusatzstoffe rezepturmäßig
in den erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen mit einzusetzen, die die Schaum bildung
im Falle der Beflammung steigern helfen können.
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Solche sind beispielsweise aliphatische und insbe-
besondere
aromatische Hydroxycarbonsäuren wie Salicylsäure oder p-Hydroxybenzoesäure, PVC,
Kohlehydrate oder bei erhöhter Temperatur Wasser, Stickstoff oder CO abgebende Substanzen
wie Triazole, Azodicarbonamide, Sulfohydrazide oder Harnstoff-dicarbonsäureanhydrid.
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Man kann aus den erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen z.B. durch Einarbeiten
in oder Aufrakeln auf Textilien aus organischen oder anorganischen Fasern, durch
Sprühen, Verpressen oder Formgießen und Gelieren, durch Schneiden oder Schmelzen,
Formkörper oder Beläge fabrizieren, die bei Temperaturen zwischen ca.
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200 und 3500C aufschäumen und so eine Flammenausbreitung verhindern,
die also als Dichtelemente, Sicherungsvorrichtung, Brandsperren geeignet sind.
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Man kann Verfugungen vornehmen, Kabeldurchbrüche, Maueröffnungen verschließen,
wobei z.B. auch eine Art Beton aus dem Intumeszenzmittel und Steinen und/oder geblähten
Teilchen wie Blähton, Blähglas, Vermiculite, Perlit u.ä. und/oder auch Schaumstoffperlen
auf z.B.
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Polystyrolbasis hergestellt und verwendet werden Rann.
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Ebenfalls ist von Interesse die Herstellung von gegebenenfalls armierten
Beschichtungen nahezu beliebiger Dicke auf Metall, z.B. Stahlträgern und -blechen,
Holz, z.B. Türblättern, Dachbalken, auf Mauerwerk, auf Kunststoffen, seien es Kabelisolierungen
oder Schaumstoffplatten. Wenn man die Beschichtungen auf einer tragfähigen Platte
oder Stützkonstruktion vornimmt, z.B.
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in bzw. auf einer Reckmetallplatte, einer Wabenplatte aus Metall,
Pappe, Papier, Holz, Keramik oder Kunststoff, dann können so leicht feuerhemmende
Platten oder Wandelemente hergestellt werden.
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Die Intumeszenzmassen sind auch für die Herstellung von Antidröhnbelägen
oder Schallschutzelementen von Interesse, sowie für Zwecke der Energieabsorption.
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Auch die Innenbeschichtung von feuerhemmenden Türen, die im Brandfall
aufschäumt und isolierend wirkt, ist in Betracht zu ziehen, desgleichen die Herstellung
von Tür-oder sonstigen Dichtungen, die im Brandfall aufschäumen und den vorgelagerten
Schlitz abdichten. Man kann auch Dichtprofile, z.B. aus elastischem Material, mit
den erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen füllen oder hinterfüllen und so eine Brandschutzdichtung
erzielen. Durch geeignete Anordnung kann man in Kaminen, Lüftungs- und Klimaanlagen,
Rohrleitungen und Ein-/Austrittsöffnungen Sperren aufbauen, die im Fall einer Erhitzung
auf ca.
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3000C, bis 4000C den weiteren Durchtritt von Gasen bremsen oder verhindern.
Solche Anordnungen sind z.B.
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Stapel von in geringen Abständen parallel liegenden Platten, mit den
Intumeszenzmassen beschichtete Siebe und Lochblenden oder mit Granulaten der Intumeszenzmassen
locker gefüllte Rohrabschnitte, bzw. Rohre und Innenbeschichtung aus den erfindungsgemäßen
Intumeszenzmassen. Die gegebenenfalls geschäumten Intumeszenzmassen können auch
als Filterelemente für Gase eingesetzt werden, die sich bei zu großer Temperaturerhöhung
verschließen.
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Man kann auch z.B. Formkörper, die aus den Intumeszenzmassen leicht
herstellbar sind, oder auch Granulate verschiedenster Körnung ein- oder mehrstufig
verschäumen, indem man sie auf Temperaturen über 200"C erhitzt, vorzugsweise auf
Temperaturen zwischen 250 bis 18009C; insbesondere 300 - 800"C. Die Verschäumung
kann frei oder in geschlossenen oder offenen Formen vorgenommen werden, wobei diese
Formen zweckmäßigerweise öffnungen zum Austritt von Dampf und Luft aufweisen sollten.
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Hierbei entstehen feuerabweisende Schaumstoffe, sogenannte Carbonisierungsschäume.
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Das Erhitzen kann durch Strahlungswärme, durch Behandeln mit Heißdampf
oder Heißluft oder sonstigen heißen Gasen, durch Mikrowellen oder Hochfrequenz bzw.
durch Wärmeleitung in Luft oder Flüssigkeitsbädern bzw. Metallbädern geschehen.
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Man kann die erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen auch auf Trägermaterialien
aufbringen und dort verschäumen, z.B. indem man Blähtonteilchen beschichtet, dann
in eine Form schüttelt und dort erhitzt, wobei ein Block aus in Carbonisierungsschaum
eingebettetem Blähton entsteht.
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Zu erwähnen ist auch das Ausschäumen von Hohlräumen, z.B. in Kabelschächten,
aber auch in Ziegelsteinen und sonstigen Baustoffen, was z.B. durch Einbringen der
Reaktionsmischungen
oder fertigen Schaumstoff-Intumeszenzmassen in geeigneter Menge in den Hohlraum
des kalten oder noch warmen Steines gelingt.
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Die erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen sind auch in Form von Bandagen,
Rohrhalbschalen oder von Vollmänteln zur Isolierung von Rohren oder Kabeln geeignet.
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Von Interesse ist, daß die Isolierung auch in situ vorgenommen werden
kann, indem man das Rohr oder das zu isolierende Stück mit dem Reaktionsgemisch
beschichtet und dieses gegebenenfalls zum Aufschäumen bringt.
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Die Herstellung und Verarbeitung der zu den Intumeszenzmassen führenden
Reaktionsgemische kann kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen. Man kann
die Komponenten einzeln oder als Gemische zusammenführen. Vorzugsweise werden alle
Reaktionskomponenten bis auf das Isocyanat zusammengefaßt, so daß eine 2-Komponentenverarbeitung
erfolgen kann, z.B. in normalen Handrührgefäßen mit mechanischen Rührern, in Rührwerks-
oder Düsen- oder Sprühmischköpfen oder in Statikmischern, wie sie auch aus der Polyurethanchemie
bekannt sind. Die Ausreaktion kann in gekühlten, kalten oder beheizten Formen drucklos
oder unter Druck erfolgen.
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Im Falle der Herstellung der Intumeszenzmassen im Lösungsmittel ist
es zweckmäßig, im Lösungsmittel die Komponenten 2, 3, 4 vorzulegen und das Isocyanat
bei Temperaturen von 20-150"C hinzudosieren. Oftmals ist
eine nachträgliche
Stabilisierung der Lösung durch Zusatz von Methanol oder Wasser bzw. Ammoniak (Kettenabbrecher)
vorteilhaft.
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Die folgenden Versuche sollen den Erfindungsgegenstand beispielhaft
erläutern, nicht aber einschränken. Die angegebenen Teile sind Gewichtsteile und/oder
Gewichtsprozente, falls nicht anders vermerkt ist.
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Die folgenden Versuchsreihen sollen den Zusammenhang zwischen Rezeptur
und Eigenschaften der erfindungsgemäß zugänglichen Intumeszenzmassen beispielhaft
erläutern.
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Als Ausgangsmaterialien werden verwendet: Als Polyisocyanat (1) ein
durch Phosgenierung von Anilin-Formaldehyd-Kondensaten erhaltenes, handelsübliches
technisches Polyisocyanatisomerengemisch mit einem Gehalt von ca. 80 % Zweikerndiisocyanaten
und ca. 20 4 Mehrkernpolyisocyanaten, als phosphorhaltiges Kondensationsprodukt
(2) wird (C2H5O)2POCH2N(C2HdOH)2 in technischer Qualität verwendet. Als Cyanursäurederivat
(4) wird Melamin verwendet. Als Polyhydroxylverbindung (3) werden verwendet: 3a:
Zu Vergleichszwecken ein Anlagerungsprodukt von Ethylenoxid an Glycerin, OH-Zahl
254 3b: Ein handelsübliches Anlagerungsprodukt von Ethylenoxid und Epichlorhydrin
an Dibromneopentylglykol, OH-Zahl ca. 330, Br-Gehalt ca. 32 %, Cl-Gehalt ca.
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6 %.
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3c: Anlagerungsprodukt von Ethylenoxid an Dibromneopentylglykol, OH-Zahl
240, Sre-Zahl 0,36, Br-Gehalt ca. 28 90.
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3d: Anlagerungsprodukt von Ethylenoxid an Glycerinmononitrat-Sorbit
(7:3) OH-Zahl 280.
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3e: Anlagerungsprodukt von Ethylenoxid an Thioglycerin, OH-Zahl 260.
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Als Kettenabbrecher wurden eingesetzt (A) Methanol, (B) Isopropanol.
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Als Lösungsmittel wurden verwendet: G: Glykolmonomethyletheracetat
H: Trichlorethylen i: Aceton K: Diphenyl-Kresyl-phosphat/Trichlorethylphosphat (Gemisch
1:1) Im folgenden sind die Beispiele 1 bis 15 tabellarisch aufgelistet. Die Herstellung
erfolgte bei den Beispielen 1-10, so, daß die Komponenten außer der Komponente 1
(Polyisocyanat) gut vermischt wurden und in einem Rührgefäß dann 20 Sek. lang intensiv
mit Komponente 1 homogenisiert wurden. Dann ließ man das Rührgefäß bei RT stehen
und die Reaktion unter Erhärtung bzw. Auf schäumen ablaufen. In allen Fällen wurden
poröse Materialien mit hartem Charakter (pulverisierbar!) erhalten, nur das Material
nach Beispiel 6 war zäh-hart.
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Im Falle der Beispiele 11-14 wurde in einem Rührgefäß bei 850C gearbeitet
und die Komponente 1 im Laufe von 45 Minuten unter gutem Rühren eingetragen. Nach
1 h Reaktion bei 85"C bzw. am Rückfluß wurde abgekühlt und aus der gebildeten Lösung
durch gegebenenfalls mehrmaliges Auftragen auf ein 0,5 mm starkes Eisenblech ein
etwa 2 mm dicker Film (nach Abtrocknen des Lösungsmittels bei 75"C) auf diesem gebildet.
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Die Prüfung erfolgte so, daß aus den beispielhaft hergestellten Mustern
ein 2 mm dickes Plättchen der Abmessung 2 x 2 cm geschnitten und auf einem gleich
großen Eisenblech (0,5 mm stark) plaziert wurde.
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Gleich große Plättchen wurden aus den nach Beispiel 11 bis 14 hergestellten
Beschichtungsmustern hergestellt.
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Diese Plättchen wurden auf ein Aluminiumtablett gelegt und in einen
auf 350"C vorgeheizten Heizschrank eingestellt. Nach 40 Minuten wurden die Prüfkörper
aus dem Heizschrank genommen und die Volumenzunahme abgeschätzt, diese ist ein Maß
für die Intumeszenzeigenschaften des Prüflings. Desgleichen wurde die Volumenzunahme
solcher Prüfkörper bei 3-minütiger Beflammung mit einem Erdgasbrenner von der Oberseite
her bestimmt. In allen Fällen trat bei Entfernung der Flamme kein Nachbrennen auf.
Die Intumeszenzwirkung, bzw. -fähigkeit wurde wie folgt benotet: Volumenzunahme
über 500 % Note 1 300-500 90 Note 2 unter 300 % Note 3
In den Beispielen
1-15 wird deutlich, daß die erfindungsgemäßen Intumeszenzmassen sich als Feststoff,
sowie als Lösung herstellen lassen und daß sie im Vergleich zu dem Referenzmaterial
gemäß der deutschen Patentanmeldung 31 Q9 352.3 eine noch verbesserte Intumeszenzfähigkeit
besitzen.
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Beispiel Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Komponente (Tle)
1 46 46 46 46 46 46 46 46 46 46 156 156 156 14,5 37 2 29 29 29 29 29 29 29 20 20
29 98 98 98 9,5 29 3a 50 3b 40 40 40 40 55 20 135 135 135 13 40 3c 50 3d 48 3e 50
20 4 48 48 48 48 48 60 45 48 40 50 162 162 162 15 48 5 0,7 0,5 0,5 0,5 0,5 A 5 B
38 15 42 4,7 G 344 344 H 44 I 344 K 40 Einsenoxid-rot 8,5 8,0 8,0 8,0 4,0 3 3 3
CaSO4 2 H2O 20 Aloxid X H2O 50 Silikathohlperlen 40 20 (RG 500 g/l) 350°C-Test 3
1 1 2 1 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 Beflammung 2 1 1 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ca.Raumgew.
g/l 710 730 290 500 400 390 800
Beispiel 16 Das Versuchsprodukt
aus Beispiel 13 wird in einer Kugelmühle zu einem feinen Pulver vermahlen, das ein
Sieb mit Kantenlänge von 0,1 mm der Maschen zu 100 % passiert.
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Dieses Pulver wird auf einem Eisenblech zu einem kleinen Kegel aufgeschüttet
und dem 350"C Test und Beflammungstest analog Beispiel 1-15 unterworfen. Das Pulver
zeigt in beiden Fällen sehr gute (1) Intumeszenzeigenschaften r Das gleiche gilt
für eine Granulatfraktion, die aus dem gleichen Material mit mittleren Teilchendurchmessern
von ca. 0,5 cm auf der Schlagmühle erhalten wurde.
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Ein mit solchem Granulat zwischen zwei Siebböden von 3 cm Abstand
gefülltes Eisenrohr läßt einen Luftstrom gut passieren, wenn er jedoch als Heißluftstrom
mit Temperaturen über 250"C die Granulatteilchen erreicht, schäumen diese auf und
verschließen das Rohr.
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Das gleiche gilt für eine zwischen zwei Drahtsiebe plazierte Schaumstoffscheibe
von 0,3 cm Dicke, die aus dem Material gemäß Beispiel 3 geschnitten wurde.
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Beispiel 17 Aus dem gemäß Beispiel 2 erhaltenen Material werden Streifen
von 3 mm Dicke und 1,5 cm Breite geschnitten.
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Ein solcher Streifen von 10 cm Länge wird eine Woche in Wasser gelagert
und dann bei 45°C getrocknet. Ein so behandelter Streifen und ein nicht gewässerter
Streifen werden in den Schlitz einer kleinen Stahl-Versuchstür zwischen Zarge und
Türblatt mit einem Polychloroprenkleber eingeklebt. Dann wird der Türschlitz mit
einem Bunsenbrenner direkt beaufschlagt.
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Beide Materialstreifen blähen sich sofort auf und verstopfen den Türschlitz
vollständig, so daß weder Rauch noch Heizgase durch den Schlitz dringen. Dieser
Versuch zeigt auch die Unempfindlichkeit der neuen Intumeszenzmassen gegen Luftzutritt
und Feuchtigkeit.
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Beispiel 18 Das fein gemahlene Pulver aus Beispiel 16 wird als Füllstoff
einem mit Toluol-Butanolgemisch auf einen Festgehalt von 25 % verdünnten Alkydharzlack
zugesetzt, so daß eine streichfähige Anmischung mit einem Pulvergehalt von 55 Gew.-
entsteht. Diese Zubereitung wird auf entfettete 0,5 mm starke Stahlbleche aufgestrichen
und eine Woche im Raumklima ausgetrocknet. Ein Teil des so 1,2 mm stark beschichteten
Stahlblechs wird so in ein Wasserbad gestellt, daß die Beschichtung zur einen Hälfte
im Wasser steht. Nach 7 Tagen wird das Blech aus dem Wasser genommen, abgespült
und getrocknet. Das Stahlblech trägt jetzt eine Intumeszenzbeschichtung, die halbseitig
mit Wasser ausgelaugt worden ist. Das Stahlblech wird nun in einen
auf
400°C vorgeheizten Heizschrank qebracht. Dort erfolgt das Aufschåumen der Intumeszenzbeschichtung,
sowohl auf der ungewässerten, wie auf der gewässerten Seite etwa gleich stark und
sehr gut (8,5 mm). Die Wasserlagerung hat also das Intumeszenzverhalten nicht beeinträchtigt.
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Analoges wasserbeständiges Intumeszenzverhalten wird auch dann beobachtet,
wenn man anstelle des verdünnten Acrylharzlackes einen als sogenannte "Elefantenhaut"
im Handel erhältlichen wäßrigen Klarlack auf Basis einer Acrylharzdispersion bzw.
Polyvinylacetatdispersion auf einen Feststoffgehalt von -25 % mit Wasser verdünnt
und diesen dann als Bindemittel für das pulverisierte Intumeszenzmaterial verwendet.
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Beispiel 19 Das gemäß Beispiel 11 erhaltene lösungsmittelhaltige Reaktionsgemisch
wird zur Tränkung einer handelsüblichen Mullbinde verwendet. Diese wird bei 50"C
im Umluftschrank qetrocknet. Man erhält ein flexibles nicht klebendes mit ca. 1,3
kg/m Feststoff impragniertes Baumwollgewebeteil. Dieses wird als Brandschutzbinde
zur Umwickelung von z.B. Kunststoff-oder Metallrohren verwendet.
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Anstelle des Baumwollgewebes kann auch ein Glas- bzw.
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ineralfasergewebe, ein gegebenenfalls gut saugfähiges
Papiervlies
oder eine gegebenenfalls gelochte oder geschlitzte Metallfolie, etwa aus Aluminium
verwendet werden.
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Aus dem imprägnierten Baumwollgewebe wird ein dreilagiger Wickel von
9 cm Länge und einem Durchmesser von 1,1 cm hergestellt und mittels dreier aufgezogener
kleiner Drahtringe fixiert. In das Innere dieses Wickels wird jetzt der Quecksilberbehälter
eines Laborthermometers gesteckt, die Messcala ragt aus dem Wickel heraus, das Thermometer
ist bis zur Längenmitte des Wickels eingeschoben. Nun wird die entleuchtete Flamme
eines Erdgas-Bunsenbrenners so unter das waagerecht eingespannte Thermometer gebracht,
daß die Flammenspitze gerade den Wickel in der Mitte der Länge berührt.
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Während der Beflammung wird rolgender Temperaturverlauf gemessen:
2 Minuten 115"C 4 Minuten 250"C 6 Minuten 3100C 8 Minuten 360"C.
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Da die drei Lagen des Wickels etwa eine Dicke von 2 mm der Schutzschicht
um die Quecksilberkugel des Thermometers darstellen, kann von einer sehr guten Isolierwirkung
gesprochen werden.
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Nach Aufschneiden des Wickels zeigt sich, daß die innerste Lage nach
8 Minuten noch unzerstöre, lediglich verkohlt als Schutzhülle um das Thermometer
erhalten geblieben ist.