DE3234027C1 - Vorrichtung zum Kontern und Brechen von Gewindeverbindungen - Google Patents
Vorrichtung zum Kontern und Brechen von GewindeverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kontern und Brechen von Gewindeverbindungen zwischen
Rohrkörpern von Rohr- und Rohrsträngen sowie Bohrwerkzeugen für Tiefbohrungen der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Bei einer bekannten derartigen Vorrichtung (DE-OS 26 18 877) ist der Drehmomenterzeuger ausschließlich
von einem Paar von diametral zur Vorrichtungshauptachse angeordneten, gleichsinnig betätigbaren Drehantriebszylindern
gebildet, die dem drehbaren Spannfutter eine intermittierend aufeinanderfolgende, begrenzte
Drehbewegung erteilen. Zu den Spannzylindern führen von der Druckmittelquelle flexible' Druckmittelleitungen.
Weil der Drehwinkel der Drehbewegung des drehbaren Spannfutters durch den Hub der Drehantriebszylinder
vorgegeben und begrenzt ist, muß beim Verschrauben und Kontern bzw. Brechen und Losschrauben
von Gewindeverbindungen der Spanneingriff mit dem zu drehenden Rohrkörper nach Ausführung
eines jeden Drehbewegungsschrittes gelöst und nach Zurückdrehen des Spannfutters wieder hergestellt
werden. Dies führt zu einem erhöhten Zeitaufwand für die Durchführung der Arbeiten, zumal manche Bohrwerkzeuge
mehrere Verbindungen umfassen.
Durch die DE-AS 21 28 362 ist außerdem eine zum Kontern und Brechen von Gewindeverbindungen
dienende Vorrichtung bekannt, die zum Antrieb des drehbaren Spannfutters einen Motor verwendet, der mit
einem Ritzel in einen auf dem Spannfutter angebrachten Zahnkranz eingreift. Während des Drehvorganges des
drehbaren Spannfutters bleibt die zugehörige Spannvorrichtung durch eine gedichtete "Drehverbindung mit
der Druckmittelquelle verbunden. Derartige Drehverbindungen sind teuer und verschleißanfällig, erfordern
bei der Fertigung sehr geringe Maßtoleranzen und beschränken den Einsatzbereich der Vorrichtung auf
Rohrkörper mit geringen Durchmessern. Darüber hinaus sind sie wegen des Vorhandenseins von
bewegten Dichtungen und der Neigung der gegeneinander abzudichtenden koaxialen Teile zum Kontrahieren
bzw. Expandieren bei Druckbeaufschlagung nur für verhältnismäßig geringe Arbeitsdrücke verwendbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
beschriebenen Art zu schaffen, die mit einfachen baulichen Mitteln einen schnellen und zuverlässigen
Betrieb auch bei Einsatz von Rohrkörpern großer Durchmesser gewährleistet.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 gelöst.
Die Ausführung einer kontinuierlichen Drehbewegung der zu drehenden Rohrkörper ermöglicht ein als
Drehmomenterzeuger dienender Motor. Während der Drehbewegung wird der Spanneingriff des drehbaren
Spannfutters aufrechterhalten. Dies geschieht erfindungsgemäß mittels eines auf diesem angeordneten
Druckhaltespeichers, der nach Trennung der zu den Spannzylindern bzw. zu der Druckmittelquelle führenden
Teilen der Druckmittelleitungen und nach Absperren der Enden durch Rückschlagventile den Druck in
den Spanndruckräumen der Spannzylinder beibehält. Die Trennung der Leitungsenden erfolgt mittels einer
Kupplungseinrichtung nach Aufbringen des für den Spanneingriff erforderlichen Druckes.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kommt mit einfachen baulichen Mitteln aus, da für die Dichtung der
trennbaren Leitungsteile lediglich ruhende Dichtungen benötigt werden. Diese zeichnen sich im Gegensatz zu
bewegten Dichtungen durch kostengünstige Herstellung, hohe Belastbarkeit und große Lebensdauer aus
und tragen damit die Zuverlässigkeit der gesamten Vorrichtung. Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet
sich auch für alle in Frage kommenden Rohrdurchmesser gleichermaßen, da keine größenspezifischen Parameter
die Wirkungsweise beeinträchtigen.
Zur weiteren Verringerung der für das Ver- und Aufschrauben benötigten Zeit können zwei oder
mehrere Druckmittelmotoren als Drehmomenterzeugerverwendet werden, die während des Ver- und
Entschraubens ohne wesentliches Gegenmoment seriell zur Druckmittelquelle geschaltet werden und dann eine
höhere Drehgeschwindigkeit entwickeln oder beim Kontern und Brechen parallel zur Druckmittelquelle
umschaltbar sind und ein höheres Drehmoment bei verringerter Drehgeschwindigkeit abgeben können.
J- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen 2 bis 4. In der nachstehenden Beschreibung sind in Verbindung mit der Zeichnung Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung veranschaulicht. In der Zeichnung zeigt
J- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen 2 bis 4. In der nachstehenden Beschreibung sind in Verbindung mit der Zeichnung Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung veranschaulicht. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Seiten- und Stirnansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
F i g. 2a, b als Detail die Kupplungseinrichtung gemäß
FU-Ί.
■ Fig.3 einen Ausschnitt aus dem Hydraulikschaltplan
F i g. 4 schließlich die Kombination der erfindungsgemäßen
mit der bekannten Vorrichtung.
Die Vorrichtung zum Kontern und Brechen von Gewindeverbindungen zwischen zwei Rohrkörpern 1
und 2 umfaßt einen verwindungssteifen Widerlagerbalken 3, der als Hohlprofilkörper rechteckigen Querschnitts
ausgebildet und mittels endseitiger Stützen 4 im Abstand einer Tragfläche angeordnet ist, die bei der
dargestellten bevorzugten horizontalen Aufstellung der Vorrichtung auf dem Boden von der Bodenfläche
gebildet ist. Ein Stützbock 5, der im Bereich einer Durchgangsöffnung für den Rohrkörper 1 ein verdrehfestes
Spannfutter 17 enthält, weist in seinem unteren Bereich eine den Widerlagerbalken 3 aufnehmende und
■an dessen Außenumfang mit engem Bewegungsspiel
angepaßte rechteckige Durchgangsöffnung auf. Der Stützbock 5 ist entlang dem z. B. eine Länge von etwa
3 Metern aufweisenden Widerlagerbalken 3 auf ein dem Stützbock 5 gegenüberliegendes in einem Endbereich
des Widerlagerbalkens 3 in bezug auf eine Translationsbewegung ortsfestes, jedoch drehbares, in einem
Stützbock 30 angeordnetes Spannfutter 9 zu und von diesem hinweg verschieblich. Eine Version, bei der der
Stützbock mit dem verdrehfesten Spannfutter 17 ortsfest und der Stützbock mit dem drehbaren
Spannfutter 9 verschieblich ausgeführt würde, ist auch tnöglich, so daß die Erfindung nicht auf die im
Ausführungsbeispiel gewählte Zuordnung beschränkt ist. Das drehbare Spannfutter 9 lagert zwischen zwei im
Abstand zueinander angeordneten parallelen Stützwangen 31 und 32. Für ein Drehen des drehbaren
Spannfutters 9 gegenüber dem verdrehfesten Spannfütter 17, die gemeinsam eine Vorrichtungshauptachse 10
definieren, mit der die Achsen der Rohrkörper 1 und 2 im in die Vorrichtung eingespannten Zustand zusam-
Hi menfallen, ist ein Drehmomenterzeuger vorgesehen.
E)ie,ser Drehmomenterzeuger ist von zwei druckmittelbetriebenen
Motoren 100 gebildet, welche an der Stützwange 32 angeflanscht sind. Mittels eines Zahnritzels 102 greifen sie in einen Zahnkranz 103 ein, der auf
dem drehbaren Spannfutter 9 angeordnet ist. Die Motoren 100 können ihrerseits noch mit einem Getriebe
101 versehen sein, das für eine Anpassung des abgegebenen Drehmoments das zum Kontern und
Brechen erforderliche Moment dient. Mittels einer nicht dargestellten Steuereinheit lassen sich die Motoren
seriell oder parallel zur Druckmittelquelle schalten. Die Betätigung des Drehmomenterzeugers zum Kontern
oder Brechen einer Gewindeverbindung erfolgt bei in Spanneingriff mit den Rohrkörpern 1, 2 befindlichen
21) Spannfuttern, wobei sich der Stützbock 5 zu seiner
festen Abstützung am Widerlagerbalken mit den Rändern seiner Durchgangsöffnung an den Widerlagerbalken
3 anlegt und durch die gleichsinnige Drehung des Spannfutters 9 das Auftreten von Querkräften oder
jo sonstigen nach außen wirkenden resultierenden Kräf*
ten, die zu einer Verwindung der Rohrkörper 1,2 führen könnten, vermieden werden. Die Spannfutter 9 und 17
sind mit einer Mehrzahl, vorzugsweise je 6 Spanneinheiten 29 versehen, die gleichmäßig um die Vorrichtungshauptachse
10 verteilt sind. Jede Spanneinheit 29, 29' umfaßt einen doppeltwirkenden Spannzylinder 37, der
einen Spannkolben führt und einen Spanndruckraum 38 sowie einen durch den Spannkolben von diesem
getrennten Gegendruckraum 39 umfaßt. Mit dem Kolben über eine Kolbenstange verbunden ist eine
Spannbacke, die im Spannfutter 9, 17 verdrehfest geführt ist und zum Spanneingriff gegen die Oberfläche
des Rohrkörpers 1,2 gedrückt wird. Die Spannzylinder ,37 sind über Druckmittelleitungen mit einer Druckmittelquelle
verbunden. Die zu den Spannzylindern 37 führenden Teile 109 sowie die zu der Druckmittelquelle
führenden Teile 110 der Druckmittelleitungen sind über ;6ine Kupplungseinrichtung 112 verbunden, wie sie in
Fig.2a, b im Detail gezeigt ist. Auf dem drehbaren
so Spannfutter 9 ist zwischen zwei Spannzylindern 37 ein
iDruckhaltespeicher 111 angeordnet, der mit den jSpanndruckräumen 38 der Spannzylinder 37 über eine
Ringleitung 123 verbunden ist. Die zu den Spannzylindern
37 führenden Teile 109 der Druckmittelleitungen enden in muffenartigen Endstücken 120 an der
,Kupplungseinrichtung 112 und sind mit Rückschlagventilen
113 versehen. Auf der Stützwange 32 ist ein mit 'Steckern 119 versehener Stempel 118 angeordnet. Die
Stecker 119 stellen die Enden von zu der Druckmittelquelle
führenden Teilen 110 der Druckmittelleitungen aar und besitzen ebenfalls Rückschlagventile 113. In
■fluchtender Stellung dieser Stecker 119 mit den puffenartigen Endstücken 120 auf dem Spannfutter 9
lassen sich diese mittels des Stempels 118 verbinden.
.per Stempel 118 wird dabei über eine Kolbenstange 124
•betätigt, die in einem Druckzylinder 125 beweglich angeordnet ist. In der Stellung gemäß Fig.2a sind die
'!fieitungen verbunden, während sie gemäß Fig.2b
getrennt sind. Die Stecker 119 sind mit Stößeln ausgestattet, die die Rückschlagventile 113 im verbundenen
Zustand zwangsweise öffnen, und besitzen Dichtringe 121 zur Abdichtung zwischen dem Steckeraußen-
und dem Muffeninnenmantel.
Der in Fig.3 dargestellte Ausschnitt aus dem Hydraulikschaltbild ist auf das drehbare Spannfutter 9
und die Kupplungseinrichtung 112 bezogen. Hier ist die Verbindung zwischen den Spanndruckräumen 38 und
den Gegendruckräumen 39 der Spannzylinder 37 mit der Kupplungseinrichtung 112 erkennbar sowie ferner
die Anordnung des Druckhaltespeichers 111. Weiterhin ist die Absperrichtung der Rückschlagventile symbolisiert
sowie das Antriebsprinzip des translatorisch bewegbaren Stempels 118 durch den Druckzylinder 125.
Gemäß Fig.4 kann auch die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit der Bekannten kombiniert werden, indem der motorgetriebene Drehmomenterzeuger 100
drehfest blockierbar ausgeführt und die Drehsperre des drehfesten Spannfutters 17 entriegelbar gestaltet und
mit einem Drehmomenterzeuger aus diametral zur Vorrichtungshauptachse 10 angeordneten Drehantriebszylindern
60 versehen wird. Sofern die mit dem motorgetriebenen Drehmomenterzeuger aufbringbaren
Drehmomente zum Kontern und Brechen nicht ausreichen sollten, kann die Vorrichtung für diesen
ίο Vorgang kurz in der bekannten Gestalt benutzt werden,
während zur Ausführung der kontinuierlichen Drehbewegung beim Auf- und Abschrauben auf die erfindungsgemäße
Vorrichtung umgeschaltet wird. Die rationelle Arbeitsweise bleibt gewahrt, da der Spanneingriff nicht
gelockert werden muß, sondern lediglich die Blockierzustände der Spannfutter zu wechseln sind.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Kontern und Brechen von Gewindeverbindungen zwischen Rohrkörpern von
Rohr- und Bohrsträngen sowie Bohrwerkzeugen für Tiefbohrungen, bestehend aus einem drehbaren und
einem drehfesten, gemeinsam eine Vorrichtungshauptachse definierenden, druckmittelbetätigten
Spannfutter zur Aufnahme je eines von zwei Rohrkörpern mit einander zugewandten endseitigen
Gewindebereichen, wobei das eine Spannfutter <in einem ortsfest an einem Ende eines Vorrichtungsgestells
abgestützten Lagerbock gelagert, das andere Spannfutter an einem auf den ortsfesten Lagerbock
zu und von diesen hinweg parallelverschieblichen, längs des Vorrichtungsgestells geführten Stützbock
angeordnet und das Vorrichtungsgestell von einem langgestreckten, parallel zur Vorrichtungshauptachse
ausgerichteten und dem Stützbock seine Bewegungsbahn vorgebenden, verwindungssteif en Widerlagerbalken
gebildet ist, wobei die beiden Spannfutter eine Mehrzahl von gleichmäßig um die Vorrichtungshauptachse herum verteilte, radial
wirkende Spanneinheiten aufweisen, von denen jede einen Spannzylinder mit einem in diesem geführten
druckmittel-betätigten Spannkolben sowie eine verdrehfest geführte, dem einzuspannenden Rohrkörper
zugewandte Kolbenstange umfaßt, und wobei die Spannzylinder der Spanneinheiten als
doppeltwirkende, gesonderte Baueinheiten ausgebildet sind, die je einen über Drückmittelleitungen von
einer gemeinsamen Druckmittelquelle beaufschlagbaren Spanndruck- und Gegendruckraum umfassen,
und aus einem Drehmomenterzeuger für ein Drehen des drehbaren Spannfutters gegenüber dem verdrehfesten
Spannfutter während eines Spanneingriffs mit den Rohrkörpern, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehmomenterzeuger in an sich bekannter Weise wenigstens einen Motor (100)
umfaßt, der über ein Ritzel (102) mit einem auf. dem drehbaren Spannfutter (9) angeordneten, umlaufenden
Zahnkranz (103) in Eingriff steht, daß die Spanndruckräume (38) der Spanneinheiten des
drehbaren Spannfutters (9) an einen an diesem angeordneten Druckhaltespeicher (111) angeschlossen
sind, und daß am Spannfutter (9) eine Kupplungseinrichtung (112) vorgesehen ist, mittels
der zu den Spannzylindern führende Teile (109) von zur Druckmittelquelle führenden Teilen (110) der
Druckmittelleitungen trennbar sind und die Rückschlagventile (113) zum Absperren der Enden
getrennter Druckmittelleitungen umfaßt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungseinrichtung (112) einen
auf dem Stützbock (30) für das drehbare Spannfutter (9) angeordneten, druckmittel-betriebenen Stempel
(118) umfaßt, der eine auf das Spannfutter zu und von diesem hinweg gerichtete Bewegung ermöglicht,
und daß auf dem Spannfutter (9) und dem Stempel (118) die Leitungsteile (109, 110) der
Druckmittelleitungen an Kupplungsstücken (119, 120) enden, die in axial fluchtender Stellung mittels
des Stempels (118) verbind-und trennbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehmomenterzeuger zwei
oder mehrere Hydraulikmotoren (100) umfaßt, die bezüglich ihrer Verbindung mit der Druckmittelquelle*
wahlweise seriell oder parallel schaltbar sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
motorgetriebene Drehmomenterzeuger (100 ... 103) blockierbar ist und daß das drehbare Spannfutter
eine entriegelbare Drehsperre besitzt und mit einem weiteren Drehmomenterzeuger (11) aus
diametral zur Vorrichtungshauptachse (10) angeordneten, gleichsinnig betätigbaren Drehantriebszylindern
(60) versehen ist.
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