DE3230155C1 - Vorrichtung zum Fuettern von Versuchstieren in Tierkaefigen mit einer Deckelraufe - Google Patents
Vorrichtung zum Fuettern von Versuchstieren in Tierkaefigen mit einer DeckelraufeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Füttern von Versuchstieren in Tierkäfigen mit einer Deckelraufe
in bestimmbaren Zeiten, d.h. die Versuchstiere werden zeitweilig gefüttert, indem ihnen der Zugang zur
Nahrung gestattet oder versperrt wird.
Innerhalb der Versuchstierkunde besteht aus verschiedenen Gründen das Bedürfnis, die Nahrungsaufnahme
bei den Versuchstieren zu kontrollieren:
— Bei Stoffwechsel- und Energiebilanz-Untersuchungen am einzelnen Tier.
— Bei der Wirksamkeits- und der Sicherheitsprüfung von Arzneimitteln.
— Bei Studien zur Biorhythmik und Ernährungsphysiologie.
Bisher werden bei solchen Forschungsarbeiten die Futtermittel per Hand zu bestimmten Zeiten den Tieren
angeboten bzw. weggenommen.
Dieses Verfahren ist zeitraubend, teuer und für
Dieses Verfahren ist zeitraubend, teuer und für
ίο Dauerversuche, die in der Versuchstierhaltung oft
erforderlich sind, ungeeignet.
In der Kariesforschung, wo den Versuchstieren stärkehaltiges, klebriges Futter angeboten wird, werden
teilweise Futterautomaten eingesetzt, bei denen auf einem drehbaren Kreistablett an dessen Peripherie
Futterschalen angeordnet sind. Das Kreistablett dreht gleichmäßig, das Versuchstier hat über einen Drahtkäfiggang
sektoralen Zutritt zu der jeweils vor dem Käfiggang sich befindenden Futterschale. Je nach
Umfangsgeschwindigkeit des Kreistabletts werden Zeitpunkt der Futteraufnahme und Freßzeit gesteuert.
Diese Vorrichtung ist aber aufwendig, beeinträchtigt
darüberhinaus den Bewegungsraum der Versuchstiere im Käfig und ist nur in Verbindung mit Spezialanordnungen
an den Käfigen einsetzbar.
Teilweise wird die restriktive Fütterung von Versuchstieren auch mit Automaten durchgeführt, bei denen ein
Spezialregal mit Spezialkäfigen eine solche bauliche Einheit bilden, in der alle Futterkörbe für fingerdicke
Pellets an Schienenführungen senkrecht in die Käfige aus- bzw. eingefahren werden und die Futterkörbe
außerdem in Schächten an den Spezialkäfigen geführt werden. Nachteilig hierbei ist jedoch, daß nur eine
zwangsgekoppelte Betätigung des Futtereinsatzes für eine Vielzahl von Einzelkäfigen möglich ist. Eine
individuelle Fütterung auf die Einzelkäfige bezogen ist also nicht möglich. Außerdem besteht auch hier der
Nachteil, daß die Futtervorrichtung nur in Verbindung mit teuren Spezialkäfigen verwendbar ist.
Es ist auch bereits ein Versuchstierkäfig mit aufgesetztem Abschlußdeckel bekannt, welcher Deckel
aus einem Drahtgitterwerk besteht, das an einem Deckelende zu einer Futterraufe nach unten ausgebogen
ist (DE-GM 19 19 369).
Nachteilig hierbei ist, daß die Tiere so lange Zugriff zu dem in der Raufe liegenden Futter haben, bis es
entweder verzehrt oder von Hand nach einer bestimmten Zeit entnommen wird.
Ausgehend von einem solchen Deckel mit einem
so Drahtgitterwerk liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, diese Vorrichtung so weiterzubilden, daß die vorstehend geschilderten Nachteile vermieden werden
und daß sie — ohne den Bewegungsraum der Tiere in den Käfigen einzuschränken — verwendbar und
individuell für jeden Käfig steuerbar ist, ohne dabei in eine unwirtschaftliche Preisebene zu geraten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung als selbständige Baueinheit auf
einer Grundplatte montiert ist, die gleichzeitig als Element zum Befestigen auf der Deckelraufe ausgebildet
ist, daß ein aus zwei Schwenkarmen bestehender Schwenkrahmen vorgesehen ist mit auf der Grundplatte
angeordneten Lagerböcken und einem Betätigungsorgan für den Schwenkhub des Schwenkrahmens, daß das
freie Ende des Schwenkrahmens so ausgebildet ist, daß entsprechende Futtergefäße einsetzbar sind, und daß
die Futtergefäße der Form der jeweiligen Deckelraufe angepaßt sind.
Diese Vorrichtung für die kontrollierte Fütterung ist also eine auf einer Grundplatte montierte Baueinheit,
deren drehbar gelagerter Schwenkrahmen die Futtergefäße direkt an die Gitterstäbe der Deckelraufe
heranführen oder im Fall des Nahrungsentzuges von dieser mit entsprechendem Abstand entfernen kann,
Diese Ausbildung als selbständige Baueinheit, unabhängig von der jeweiligen Deckelraufenform, ermöglicht
ein problemloses Nachrüsten auch von bereits vorhandenen Tierkäfigen, wobei lediglich die Form der
einsetzbaren Futtergefäße der jeweiligen Deckelform angepaßt zu werden braucht.
Vorteilhafterweise wird .die Vorrichtung im wesentlichen
mit Steck- oder Klemmverbindungen zusammensetzbar gemacht. Das ermöglicht auch ungeübtem
Personal ein schnelles Auswechseln von Verschlußteilen, oder ein problemloses und zeitsparendes Zerlegen
der Vorrichtung, um sie zu reinigen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß das Betätigungsorgan ein Hubzylinder
ist, und daß an dem Schwenkrahmen eine pendelnde Hubstütze vorgesehen ist, die so gelagert ist, daß sie im
Bedarfsfalle in eine die Abwärtsbewegung des Schwenkrahmens blockierende Arretierstellung rastet.
Die pendelnde Hubstütze ist erforderlich, um die Horizontalbewegung, die die Vorrichtung während des
Schwenkhubes ausführt, nicht mit auf den Hubzylinder zu übertragen. Darüber hinaus ist die Hubstütze bei
manuellem Betrieb in eine Raststellung schwenkbar, die die Vorrichtung in einer Stellung hält, die den Tieren
den Zugriff zum Futter verwehrt.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß in das freie Ende des Schwenkrahmens als
Futtergefäße sowohl Futterkörbe mit einem Raufenboden als auch Futterbehälter mit einem als Freßmulde
ausgebildeten Boden einsetzbar sind.
Durch leichtes Auswechseln der Futtergefäße wird es möglich, jede Form von Trockenfutter den Versuchstieren
anzubieten. Einmal werden den Versuchstieren mit dem Futterkorb, dessen Drahtmaschen etwa 8 mm
Schlitzbreite haben, die fingerdicken Pellets vorgelegt; zum anderen werden mit dem Futterbehälter kleine
Pellets (Reis-Korn- bis Erbengröße), Granulate, Kleie und Mehle den Versuchstieren verabreicht.
Zweckmäßigerweise ist der Futterbehälter pendelnd in den Schwenkrahmen einsetzbar derart, daß der
Futterbehälter während des Hubvorgangs mit seiner unteren Kante von einer in Bewegungsrichtung
angeordneten Gleitschiene geführt ist. Dadurch wird eine Relativbewegung zwischen Futterbehälter und
Schwenkrahmen erzeugt.
Ein sehr wesentliches Problem bei den Futterbehältern war das Versperren der Zugriffsöffnung für die
Tiere, ohne daß diese während dieses Vorganges gedrückt, gequetscht oder verletzt werden könnten.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß an der Gleitschiene ein die Bewegungsrichtung
des Futterbehälters beeinflussender Nocken vorgesehen ist. Dieser Nocken hebt im Bereich der
Verletzungsgefahr der Tiere den Futterbehälter von der Gleitschiene ab und führt diesen erst außerhalb des
Gefahrenbereichs an diese und das Sperrorgan wieder heran.
Um »Brückenbildungen« in dem Futterbehälter bei schwerfließendem Futter wie Mehl und Kleie zu
verhindern, wird gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß Stocherstäbe, die am
äußeren Ende des Schwenkrahmens drehbar gelagert sind, auf der Innenwand des Futterbehälters während
des Bewegungshubes gleiten, und daß der Gleithub der Stocherstäbe der Relativbewegung zwischen Futterbehälter
und Schwenkrahmen während des Schwenkhubes entspricht.
Die Erfindung wird anhand der gezeichneten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem in den Schwenkrahmen eingesetzten Futterkorb in
Freßstellung,
F i g. 2 die Vorrichtung gemäß F i g. 1 in Futtersperrstellung,
Fi g. 3 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem
in den Schwenkrahmen eingesetzten Futterbehälter in Freßstellung,
F i g. 4 die Vorrichtung gemäß F i g. 3 in Futtersperrstellung.
In den F i g. 1 bis 4 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet. Die Figuren zeigen die
Deckelraufe 1 und die Grundplatte 2, auf welcher die Lagerböcke 3, für die Lagerung des aus den beiden
Schwenkarmen 4 bestehenden Schwenkrahmen 5, und der Hubzylinder 6 angeordnet sind. Der Hubzylinder 6
betätigt den Schwenkrahmen 5 über die pendelnde Hubstütze 7, die gleichzeitig dazu dient, den Schwenkrahmen
5 im Bedarfsfalle in gehobener Position zu halten. Zu diesem Zweck wird die Hubstütze 7 so weit
geschwenkt, daß sie in die Rastnase 8 eingreift. Mit 9 und 10 sind zwei Bolzen bezeichnet, die die beiden
Schwenkarme 4 des Schwenkrahmens 5 miteinander verbinden und zusammenhalten.
In den F i g. 1 und 2 ist in den Schwenkrahmen 5 als Futtergefäß ein Futterkorb 11 eingesetzt, dessen
Drahtmaschen so gesetzt sind, daß sie ein Füttern mit etwa fingerdicken Pellets ermöglichen. Zum Halten des
Futterkorbes 11 in dem Schwenkrahmen 5 dienen im wesentlichen die Bolzen 9 und 10. Mit 12 und 13 sind
Sperrbleche an der Deckelraufe 1 bezeichnet, die eine unkontrollierte Futterentnahme an einer nicht dafür
vorgesehenen Stelle verhindern sollen.
Gemäß Fig. 1 befindet sich der Futterkorb 11 in abgesenkter Position, d. h. der Boden des Futterkorbes
11 liegt auf der Deckelraufe 1 auf, so daß die Tiere durch
die Drahtmaschen sowohl der Deckelraufe 1 als auch des Futterkorbes 11 hindurch an dem dafür vorgesehenen
Ort Zugriff zur Nahrung (hier Pellets) haben. Durch die Stellung der Drahtmaschen von Deckelraufe 1 und
Futterkorb 11 zueinander läßt sich die Durchgriffsweite
zum Futter noch variieren, kleinstenfalls jedoch halbieren, je nachdem ob die Drahtmaschen miteinander
fluchten oder zueinander versetzt sind.
Soll den Tieren das Futter entzogen werden, wird mittels des Hubzylinders 6 der Futterkorb 11 angehoben
(F i g. 2) und damit außer Reichweite der Tiere gebracht.
In dieser Position wird der Futterkorb 11 bis zur nächsten Futterperiode bei automatischer Fütterung
von dem Hubzylinder 6 gehalten, bzw. bei manuellem Betrieb, wie gestrichelt dargestellt, von der Hubschwinge
7, die in die Rastnase 8 geschwenkt ist.
In den F i g. 3 und 4 ist an Stelle des Futterkorbs 11 ein
Futterbehälter 14 eingesetzt, der zum Zwecke des Fütterns von kleinen Pellets, Kleie und mehlartigem
Futter einen geschlossenen Boden aufweist. Dieser Futterbehälter 14 ist pendelnd um den Bolzen 9 in den
Schwenkrahmen 5 eingehängt, und wird durch den als Gleitschiene dienenden vertikal verlaufenden Abschnitt
15 der Deckelraufe 1 während des Hubes in der gewünschten Zwangslage gehalten, indem die Freßlippe
16 am unteren Ende des Futterbehälters 14 daran entlanggleitet.
Mit 17 sind die Stocherstäbe bezeichnet, die an dem Bolzen 10 gelagert sind. In der Fig.3 dargestellten
Positionen haben die Tiere durch die oberhalb der Freßlippe 16 vorgesehene Freßöffnung 18 ungehindert
Zugriff zum Futter. Dabei ist das bisher unvermeidliche Verscharren von Kleie, Mehl und kleinen Pellets nicht
möglich und auch das Verschmutzen des Futters durch die Tiere ausgeschlossen, da diese, um an das Futter zu
gelangen, erst durch die Gitterstäbe der Deckelraufe 1 greifen müssen.
Um während des Hubvorganges des Futterbehälters 14 in die in F i g. 4 dargestellte Position zu verhindern,
daß die Tiere zwischen Sperrblech 19 und Freßlippe 16 gequetscht werden können, wird der Futterbehälter 14
von dem auf einer Kurvenbahn 20 laufenden Nocken 21 in dem Gefahrenbereich von der Gleitschiene sowohl
beim Anheben als auch beim Abschwenken abgehoben.
Die Stocherstäbe 17 gewährleisten unter Ausnutzung
der Relativbewegung zwischen Futterbehälter 14 und Schwenkrahmen 5, daß eine Brückenbildung von
ίο mehlartigem bzw. schwerlaufendem Futter verhindert
wird. Der übrige Funktionsablauf der .Vorrichtung ist wie bereits vorstehend beschrieben.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Füttern von Versuchstieren in Tierkäfigen mit einer Deckelraufe in bestimmbaren
Zeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung als selbständige Baueinheit auf einer
Grundplatte (2) montiert ist, die gleichzeitig als Element zum Befestigen auf der Deckelraufe (1)
ausgebildet ist, daß ein aus zwei Schwenkarmen (4) bestehender Schwenkrahmen (5) vorgesehen ist mit
auf der Grundplatte (2) angeordneten Lagerböcken (3) und einem Betätigungsorgan für den Schwenkhub
des Schwenkrahmens (5), daß das freie Ende des Schwenkrahmens (5) so ausgebildet ist, daß entsprechende
Futtergefäße einsetzbar sind, und daß die Futtergefäße der Form der jeweiligen Deckelraufe
(1) angepaßt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung im wesentlichen mit
Steck- oder Klemmverbindungen zusammensetzbar ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan
ein Hubzylinder (6) ist, und daß an dem Schwenkrahmen (5) eine pendelnde Hubstütze (7) vorgesehen ist,
die so gelagert ist, daß sie im Bedarfsfalle in eine die
Abwärtsbewegung des Schwenkrahmens (5) blokkierende Arretierstellung rastet.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in das freie Ende des
Schenkrahmens (5) als Futtergefäße sowohl Futterkörbe (1) mit einem Raufenboden als auch
Futterbehälter (14) mit einem als Freßmulde ausgebildeten Boden einsetzbar sind.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Futterbehälter (14)
pendelnd in den Schwenkrahmen (5) einsetzbar ist, daß der Futterbehälter (14) während des Hubvorganges
mit seiner unteren Kante von einer in Bewegungsrichtung angeordneten Gleitschiene geführt
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gleitschiene ein die Bewegungsrichtung
des Futterbehälters (14) beeinflussender Nocken (21) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Stocherstäbe, die am äußeren Ende des
Schwenkrahmens (5) drehbar gelagert sind, auf der Innenwand des Futterbehälters (14) während des
Bewegungshubes gleiten, und daß der Gleithub der Stocherstäbe (17) der Relativbewegung zwischen
Futterbehälter (14) und Schwenkrahmen (5) während des Schwenkhubes entspricht.
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