DE3228045A1 - Verfahren zum kontaktieren von gasen mit fluessigkeiten und packung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zum kontaktieren von gasen mit fluessigkeiten und packung zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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Description
322804
PATENTANWÄLTE
ZELLENTlN
ZWEIBRÜCKENSTR. 15
8OOO MÜNCHEN 2
8OOO MÜNCHEN 2
Die Erfindung betrifft das Gebiet der chemischen Verfahrenstechnik
und insbesondere ein Verfahren zum Kontaktieren von Gasen mit Flüssigkeiten zur Durchführung von Stoff- und
Energieaustauschprozessen, insbesondere zur Durchführung von Verfahrensschritten wie Destillation und Rektifikation,
Extraktion, Absorption, Desorption, Gas-Trocknung und Gas-Anfeuchtung
oder auch Entstaubung, sowie eine Packung zur Durchführung dieses Verfahrens, die die Füllung einer Kolonne
bildet.
Stoff- und Wärmeaustauschprozesse, die auf der Erzeugung von Gas- und Flüssigkeitsströmen in Packungskolonnen beruhen,
werden gewöhnlich im Gegenstrom durchgeführt. Bei den bekannten und angewandten Arten des direkten Stoff-
und Wärmeaustausches erfolgt der Austausch durch den Kontakt eines Gases mit dem Flüssigkeitsfilm im Gegenstrom.
Die Flüssigkeit fließt an den Wänden der Kolonne und auf der Oberfläche der Packung nach unten und kommt dabei mit
dem aufwärts strömenden Gas in Berührung. Der Phasenkontakt findet an der Oberfläche des Flüssigkeitsfilms
statt, wobei infolge der Gegenstrombewegung die Zeit des Kontaktes sehr kurz ist.
Die Zeitdauer des Phasenkontaktes und die Ausdehnung der Phasengrenzfläche ist dabei von der Gestaltung der Packungsoberfläche abhängig.
Einer beliebigen Vergrößerung dieser Oberfläche sind jedoch durch den Anstieg der Strömungswiderstände Grenzen gesetzt.
Um einen intensiven Stoff- und Wärmeaustausch zu erreichen, folgen die bisher angewandten Packungen meistens dem Prinzip
der maximalen Oberflächenentwicklung. Für Industriezwecke werden als Standardpackungen Füllkörper verwendet
wie Raschigringe,Berl- bzw. Intaloxsättel oder Ausschnitts-
ringe (Bialecki, Pall), Perforringe (Cannon) oder auch andere spezielle Füllkörper (Interpax, Stedan, Sulzar).
Den kompaktesten Aufbau besitzen Packungen, die aus Pakete ten vertikaler, horizontaler Bleche bzw. Röhren zusammengesetzt
und durch einen gleichmäßigen Phasenkontakt Gas-Flüssigkeit im Querschnitt gekennzeichnet sind.
Bei vertikalen bzw. horizontalen Blechen fließt die Flüssigkeit als dünner Film herab und der Phasenkontakt findet auf
seiner Oberfläche statt.
Eine Packungsabart bilden Rostfüllungen, die in ihrer Wirkung
an die Siebböden erinnern. Diese sind aus Lochblechen angefertigt und so geformt, daß sie Kanäle mit quadratischem
Querschnitt bilden. Die Flüssigkeit fließt an den Wänden herab und vermischt sich mit dem Gasstrom.
Es ist auch eine Zellenpackung in Form von Gittern mit quadratischen
Zellen bekannt, wobei die Zellen im unteren Teil so gebogen sind, daß eine Spalte entsteht, durch welche
das Gas einströmt, das in den Zellen den Flüssigkeitsstrom zerschlägt, was die Kontaktfläche bedeutend vergrößert.
Die bisher angewandten Lösungen besitzen jedoch eine Reihe von Nachteilen und Unbequemlichkeiten.
So sind zum Beispiel die Standardfüllkörper-Packungen durch eine geringe Elastizität gekennzeichnet, die Folge der Möglichkeit
der Überflutung, des Fehlens einer gleichmäßigen Oberflächenbenetzung und der Bachbildung ist.
Die modernen Standard-Füllkörper-Packungen erlauben es zwar, die Belastungen zu steigern, weisen jedoch im Vergleich
mit den Standard-Füllkörpern auch einen 2- bis 3-fachen Anstieg der Strömungswiderstände auf und sind im
Hinblick auf ihre kompliziertere Form auch schwieriger herzustellen.
Die Paketpackungen ermöglichen im Verhältnis zu den Standard-Füllkörpern eine Belastungssteigerung, einen besseren Phasenkontakt, die Erzielung größerer Geschwindigkeiten und
Die Paketpackungen ermöglichen im Verhältnis zu den Standard-Füllkörpern eine Belastungssteigerung, einen besseren Phasenkontakt, die Erzielung größerer Geschwindigkeiten und
-δ-eine Herabsetzung der Strömungswiderstände. Sie haben jedoch
viel kompliziertere Formen, was ihre Herstellung erschwert .
Zellenpackungen mit oben offenen Elementen und einem Schlitz 5· in ihrem unteren Teil sind leicht auszuführen und ermöglichen
bei der industriellen Anwendung Gasgeschwindigkeiten bis 5 m/s (berechnet für leeren Kolonnenquerschnitt) bei
gleichzeitig niedrigen Strömungswiderständen. Bei einer solchen Packung kann der Gasstrom jedoch lediglich
innerhalb des Zellenelements in turbulente Bewegung gebracht und der Flüssigkeitsstrom zerschlagen werden. Bei zu großen
Flüssigkeits- und Gasbelastungen wird die Flüssigkeit aus den zellulären Füllkörpern hinausgedrückt bzw. über der
Füllung wird eine Schaumschicht aufgetrieben, was zur Verkürzung der Kontaktzeit führt.
Aufgabe der Erfindung ist die Verlängerung der Gas-Flüssigkeits-Kontaktzeit
bei gleichzeitiger Vergrößerung der Phasengrenzfläche, ohne daß dafür die Packungsfläche übermäßig
vergrößert wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Kontaktieren von Gasen mit Flüssigkeiten in Gegenstrom-Kolonnen mit einer
Packung dadurch gelöst, daß Gas und Flüssigkeit neben dem Gegenstromkontakt innerhalb der Packung und in den Packungsschicht-Zwischenräumen
auch in Gleich- und Kreuzstrom-Wirbelbewegung miteinander in Berührung kommen. Diese Bewegungen
werden durch eine entsprechende Gestaltung der Wände der Packung erzielt. Zwischen den Packungsschichten erfolgt
der Medienkontakt in einer turbulenten Bewegung, die durch die Gestaltung und gegenseitige Anordnung der Packungs-Ein-
und Auslaufe hervorgerufen wird. Durch die Anwendung
der Gleichstrombewegung bei gleichzeitiger Wirbelung der Ströme innerhalb der Packung wird die Phasenkontaktzeit verlängert
und der Stoff- und Wärmeaustausch zwischen den Strömen intensiviert. Die Wirbelung des Gas-Flüssigkeitsstromes
verbessert nicht nur den Wärme- und Stoffaustausch,
sondern verhütet auch das Absetzen von Verunreinigungen an den Packungswänden.
Eine Packung, mit der dieses Verfahren des Gas-Flüssigkeitskontaktes
verwirklichtwird, besteht aus Schichten sich wiederholender Packungselemente mit dem Querschnitt
eines regelmäßigen Vielecks. Die Packung ist dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Packungselemente in seinem unteren
Teil in der Form einer Düse gestaltet ist,die durch zwei überlappende gegenüberliegende Wände des Packungselements entsteht. Diese Wände bilden gleichzeitig Schlitze
mit den übrigen Wänden. Die Düse ist so angeordnet, daß der Gasstrom auf die vertikale Wand des Packungselements gerichtet
wird. Diese Wand weist in ihrem oberen Teil Radial- bzw. Winkelbiegungen auf, die zugleich eine Verengung des
Elementquerschnittes bewirken.
Durch die Biegung wird gleichzeitig die Wirbelung der Flüssigkeits-
und Gasströmung gesteigert. Die sich wiederholenden Packungselemente sind schichtweise
angeordnet, wobei die Anordnung der angrenzenden Schichten in horizontalen Ebenen beliebig sein kann, weil die Ein-
und Auslaufkonstruktion der einzelnen Packungselemente in
jeder Lage einen Gas-Flüssigkeitskontakt zwischen den Schichten in turbulenter Bewegung gewährleistet.
Die vertikalen Abstände zwischen aufeinanderfolgenden Pakkungsschichten
betragen je nach den Parametern der Gas-Flüssigkeitsströme von 0 bis zur 3-fachen Schichthöhe.
Für optimale Packungs-Betriebsbedingungen beträgt der günstigste Abstand von 0 bis zu der Höhe einer Schicht.
Das Verfahren zur Erzeugung eines Flüssigkeits-Gaskontaktes gemäß der Erfindung sowie die Packung, die dieses Verfahren
verwirklicht, ermöglichen den Betrieb einer Kolonne mit weiten Grenzen für die Strömungsverhältnisse beider Medien.
Das Verfahren läßt bei stabilem Kolonnenbetrieb die Anwendung großer Gasgeschwindigkeiten der Größenordnung von
3226045
5 m/s und eine Flüssigkeitsbelastung bis 20 kg/m .s zu.
Die erreichten Gasgeschwindigkeiten sind durchschnittlich fünfmal höher als bei Standard-Füllkörper-Packungen (Raschigringe)
bei denselben Strömungswiderständen in Bezug auf 1 m Packungsschichthöhe.
Im Vergleich mit der Zellenpackung ermöglichen die Anwendung
des Verfahrens und die Packung gemäß der Erfindung bei derselben Höhe und denselben Flüssigkeits-Gasströmungen
eine Erhöhung der Wärme- und Stoffaustauschfaktoren um
durchschnittlich 100%.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines konkietsn Ausführungsbeispiels
sowie unter Bezug auf zwei Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform der gegenseitigen Anordnung
der Packungselemente zweier übereinanderliegender Packungsschichten,
20
20
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Packungsschicht.
Bezugnehmend auf die Zeichnungen besteht eine erfindungsgemäßePackung
aus Schichten 1 sich wiederholender Packungselemente 2 mit den Querschnitt eines regelmäßigen Vielecks, z.B.eines
Vierecks .DiePackungselemente sind in ihrem unteren Teil in
der Form einer Düse 3 gestaltet, die durch zwei überlappende gegenüberliegende Wände 5 und 6 des Packungselements 2
gebildet wird. Diese Wände bilden gleichzeitig Spalten mit den übrigen Wänden. Die Düse 3 ist so angeordnet, daß der
Gasstrom auf die vertikale Wand 5 des Packungselements 2 gerichtet wird, die in ihrem oberen Teil eine Radialbie—
gung 7 aufweist.
Die Bewegungen der Gas- und Flüssigkeitsströme werden sche-
Die Bewegungen der Gas- und Flüssigkeitsströme werden sche-
^ matisch in Fig. 1 gezeigt, wobei die Gasströme mit einer
unterbrochenen und die Flüssigkeitsströme mit einer konti-
;. : · ::. 3228Q4§
-δι nuierlichen Linie gekennzeichnet sind.
Das Gas strömt von unten durch die Düse 3 in das Packungselement ein, wobei die Düse 3 eine Geschwindigkeitserhöhung
des Gases verursacht. Die Flüssigkeit wird in das Packungselement von oben im Gegenstrom eingeführt.
Das aus der Düse herausströmende Gas reißt die herabfließende Flüssigkeit mit und versetzt einen Teil derselben
unter Rückführung in eine Wirbel-Gleichstrombewegung. Die weitere Wirbelung erfolgt infolge der Wandbiegung im
oberen Teil, wobei auch an dieser Stelle ein Mißreißen der von oben zufließenden Flüssigkeit durch den wirbelnden Strom
stattfindet.
Die innerhalb des Packungselements auftretende Wirbelbewegung
der Flüssigkeit und des Gases im Gleichstrom verlängert die Phasenkontaktzeit, intensiviert den Stoff- und
Wärmeaustausch und verhindert überdies die Bildung von "toten" Räumen, was ein Absetzen von Verunreinigungen in
der Packung verhütet.
Ein Teil des Gasstromes strömt aus dem Element durch die Verengung in seinem oberen Teil aus und wird im Zwischenschichtraum
durch die gegenseitige Anordnung der Ein- und Ausläufe der Packungselemente in eine turbulente Bewegung
versetzt. Gleichzeitig erfolgt eine Mischung des Gases mit der herabfließenden Flüssigkeit, was die Phasenkontaktflache
zusätzlich vergrößert.
Die im unteren Teil der Packungselemente zwischen der Düse
und den angrenzenden Wänden entstandenen Spalten bewirken, daß ein Teil des Gases in die Packungselemente gelenkt wird,
und zwar in Querrichtung zu den aus den Düsen 3 austretenden Strömen. Das steigert die Intensität des Phasenkontaktes
weiter.
3223Q4S
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erzeugung eines Gas-Flüssigkeitskontaktes
sowie die Packung/ die dieses Verfahren verwirklicht, wurden in einer Vertikalkolonne mit
dem Durchmesser von 200 mm erprobt. In dieser Kolonne wurden fünf Packungsschichten angeordnet, wobei die Abmessungen
der Packungselemente 20 χ 20 χ 40 mm betrugen. In den aufeinanderfolgenden
Schichten wurden die Elemente in horizontalen Ebenen unter einem beliebigen Winkel zueinander angeordnet.
Die Düsenspalte in den Packungselementen waren dieselben und betrugen 3 mm im kleinsten Querschnitt. In die
Kolonne wurde mit Hilfe eines Ventilators eine im Elektrovorwärmer erhitzte Luft gefördert. In die Kolonne wurde
über eine Pumpe aus einem Behälter Wasser gefördert. Eine über der Packung angeordnete Brause gewährleistete eine
gleichmäßige Flüssigkeitsverteilung im Kolonnenquerschnitt, über der Brause war ein Tropfenabscheider angebracht. Die
Luft- und Wassertemperaturen wurden mit-Fe-Co-Thermoelementen
gemessen. Der Abfall des statischen Gasdruckes beim Durchströmen der Packung wurde mit einem Wasser-Differenzmanometer
gemessen. Die Feuchtigkeit der strömenden Luft wurde vor und nach der Kolonne anhand der Anzeigen eines
"Feuchtigkeitsthermometers" bestimmt. Der Luftdurchsatz
2 wurde während der Versuche von 1,30 bis 3,46 kg/m variiert.
Ein stabiler Kolonnenbetrieb wurde bei einer Wasser-
2 belastung von 1,64 bis 15,12 kg/m -s erreicht.
In dem geprüften Flüssigkeits-Gasströmungsbereich ergaben sich Wärmedurchgangsζahlen im Bereich von 18 050 bis 122
3
Die mit dem Zellenpackungssystem durchgeführten Vergleichsversuche haben ergeben, daß bei denselben Betriebsbedingungen
die Wärmeübergangsζahlen für die Lösung gemäß der
Erfindung um 120% höher waren als bei der Zellenpackung.
-ήΟ* Leerseite
Claims (4)
1. Verfahren zum Kontaktieren von Gasen mit Flüssigkeiten
in einer im Gegenstrom betriebenen Kolonne mit Packung, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Packung mit einer solchen Gestaltung der Wände der Pakkungselemente
verwendet wird, daß in jedem Packungselement eine Wirbelbewegung erzeugt wird, in der sich Gas
und Flüssigkeit im Gleichstrom bewegen, und in jedem Packungselement außerdem Teilströme des Gases im Kreuzstrom
mit der abwärts fließenden Flüssigkeit in Kontakt kommen, und daß ferner zwischen den Packungsschichten
der Kontakt von Gas und Flüssigkeit in einer turbulenten Bewegung erfolgt, die durch die Gestaltung und die gegenseitige
Anordnung der Ein- und Auslaufe der Packungselemente
hervorgerufen wird.
2. Packung aus Schichten sich wiederholender Packungselemente mit dem Querschnitt eines regelmäßigen Vielecks
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Packungselemente (2) in ihrem
unteren Abschnitt in Form einer Düse (3) gestaltet sind,
die durch zwei überlappende, einander gegenüberliegende Wände (5, 6) des Packungselements (2) gebildet wird,
die gleichzeitig Spalten zwischen diesen Wänden (5,6) und den übrigen Wänden bilden, wobei die Düse (3) so
angeordnet ist, daß der aus ihr austretende Gasstrom auf eine vertikale Wand (5) des Packungselements (2) gerichtet
ist, die in ihrem oberen Abschnitt radiale oder abgewinkelte Abbiegungen (7) aufweist, die eine Verengung
des Querschnitts des Packungselements (2) bewirken.
3. Packung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände zwischen in senkrechter Richtung aufeinanderfolgenden
Packungsschichten (1) im Bereich von 0 bis zum 3-fachen der Höhe einer Packungsschicht (1) liegen, und
die gegenseitige Anordnung der Packungsschichten (1) in den horizontalen Ebenen beliebig ist.
4. Packung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände in senkrechter Richtung im Bereich von 0
bis zum 1,0-fachen der Höhe einer Packungsschicht (1) liegen.
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