DE3224187A1 - Verbund-gewebe als bespannung fuer papiermaschinen - Google Patents
Verbund-gewebe als bespannung fuer papiermaschinenInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verbund-Gewebe als Bespannung für den Blattbildungsbereich einer Papiermaschine
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bespannungen für den Blattbildungsbereich einer Papiermaschine, sogenannte Papiermaschinensiebe, werden vielfach
aus zwei oder drei Gewebelagen aufgebaut, die in sich vollständige Gewebe sind und durch zusätzliche Bindefäden
miteinander verbunden sind. Die unterste Gewebelage wird dabei aus relativ groben Fäden hergestellt, da
sie den Abrieb aufnimmt. Die oberste Gewebelage, die das Papierfaservlies trägt, wird dagegen aus feineren Fäden
aufgebaut, um keine Markierungen im Papier zu verursachen. Von diesem Aufbau erwartete man sich, daß einerseits
die Markierungsgefahr gering ist und andererseits die Lebensdauer und die Stabilität sehr hoch sind. In der
Praxis hatten sich jedoch diese Erwartung bisher nicht erfüllt.
Bei einem Verbund-Gewebe nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, wie es aus den DE-OSen 24 55 184, 2 455 185
und 29 17 694 bekannt ist, erfolgt die Verbindung der beiden Gewebelagen ausschließlich durch Binde-Querfäden.
Derartige Verbund-Gewebe haben nicht die erwartete hohe Lebensdauer erreicht, weil die Binde-Querfäden bereits
nach relativ kurzer Laufzeit zerstört werden.
Aus der CA-PS 711 428 und der Europäischen Patentanmeldung
0 044 053 ist es bekannt, zwei Gewebelagen dadurch miteinander zu verbinden, daß die Querfäden der unteren
Gewebelage in regelmäßigen Abständen mit den Längsfäden der oberen Gewebelage verwoben sind, wobei speziel-
.. .. 6LLk Ib /
Ie Binde-Querfäden nicht verwendet werden. Bei derartigen
Verbund-Geweben ist die Markierungsgefahr jedoch sehr hoch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbund-Gewebe als Bespannung für den Blattbildungsbereich einer
Papiermaschine zu schaffen, das bei geringer Markierung eine hohe Laufzeit besitzt.
Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch die Ausgestaltung der Erfindung nach den Patentansprüchen 2 und 3 wird eine besonders feste Verbindung
der Gewebelagen erreicht.
Im allgemeinen besteht das Verb-und-Gewebe aus zwei Gewebelagen,
wobei die obere Gewebelage, die die Papierseite bildet, ein einlagiges Gewebe z.B. in Leinwandbindung ist.
Die untere Gewebelage, die die Laufseite des Papiermaschinensiebes bildet, ist im allgemeinen ein zweilagiges
oder ein doppellagiges Gewebe. Zur Erzielung einer möglichst festen Verbindung der beiden Gewebelagen sind dabei
die Querfäden der oberen Gewebelage und die oberen Querfäden der unteren Gewebelage in regelmäßigen Abständen
in ihrem Verlauf vertauscht oder in die jeweils andere Gewebelage eingebunden. Die Vertauschung bzw. Einbindung
erstreckt sich dabei im allgemeinen über eine Strecke von einigen wenigen Längsfäden, z.B. über eine
Strecke von 3 Längsfäden. Vorzugsweise ist jeder Querfaden in dieser Weise in die benachbarte Gewebelage
eingebunden. Im Einzelfall kann es jedoch auch ausreichend sein, nur jeden zweiten, dritten oder vierten Querfaden
in die darüberliegende bzw. darunterliegende Gewebelage einzuweben.
Besitzt eine Gewebelage mehrere Lagen von Querfäden, so sind im allgemeinen nur die Querfäden der äußeren Lagen
in eine benachbarte Gewebelage eingebunden.
Das erfindungsgemäßen Verbund-Gewebe ist vorzugsweise flach (= offen) gewebt, kann jedoch auch rundgewoben
sein.
Wie bei Papiermaschinenbespannungen üblich, bestehen die Längsfäden und die Querfäden aus Polyester-Monofil. Die
Längsfäden und insbesondere die Querfäden der untersten Gewebelage, die die Laufseite bildet, können jedoch wegen
dessen höherer Abriebbeständigkeit auch aus einem Polyamid-Monofil bestehen.
Die größere Laufdauer des erfindungsgemäßen Verbund-Gewebes
als Papiermaschinenbespannung dürfte darauf zurückzuführen sein, daß durch die große Anzahl von Bindungsstellen zwischen den einzelnen Gewebelagen diese sehr
fest miteinander verbunden sind und dadurch z.B. bei der Umlenkung um Walzen keine Relativbewegung ausführen. Es
besteht daher nicht die Gefahr, daß die die Gewebelagen verbindenden Querfäden durch eine Relativbewegung der
Lagen einen besonderen Abrieb oder einer hohen Zugbelastung ausgesetzt werden.
Die Verbindungen der einzelnen Gewebelagen erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verbund-Gewebe nicht durch spezielle
Bindefäden, sonder durch die sogenannten strukturellen Querfäden, d.h. die Querfäden die in üblicher Weise an
der Bildung der Gewebebindung beteiligt sind. In bestimmten Abständen werden diese strukturellen Querfäden abweichend
von dem Bindungsdesign in eine benachtbarte Gewebelage eingebunden. Zur Vermeidung von Abweichungen im
Erscheinungsbild der obersten Gewebelage, d.h. auf der Pa-
pierseite, erfolgt bei der Verbindung mit der obersten
Gewebelage vorzugsweise ein streckenweise Austausch der Querfäden mit der darunterliegenden Gewebelage.
Gewebelage vorzugsweise ein streckenweise Austausch der Querfäden mit der darunterliegenden Gewebelage.
Ausführungsbeispiel der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 bis 4 jeweils ein Verbund-Gewebe im Schnitt längs der Querfäden.
Fig. 1 zeigt ein Verbund-Gewebe, bei dem die obere Gewebelage 1 eine einlagige Leinwandbindung aus Längsfäden 3
und Querfäden 6 besitzt und die untere Gewebelage 2 doppellagig mit Längsfäden 4 und oberen Querfäden 7 und unteren
Querfäden 8 ist. Die untere Lage 2 besitzt dabei
eine zehnschäftige Bindung. Die unteren Querfäden 8 besitzen auf der Laufseite lange Flottierungen, so daß es sich hierbei im Falle eines flachgewobenen Papiermaschinensiebes um einen sogenannten Schußläufer handelt.
eine zehnschäftige Bindung. Die unteren Querfäden 8 besitzen auf der Laufseite lange Flottierungen, so daß es sich hierbei im Falle eines flachgewobenen Papiermaschinensiebes um einen sogenannten Schußläufer handelt.
Zur Vermeidung von Markierungsfehlern sind die Querfäden 6 der oberen Lage 1 und die oberen Querfäden 7 der unteren
Lage 2 gleich dick und sie bestehen aus gleichem Material. Die Längsfäden 3 der oberen Lage 1 sind vorzugsweise
dünner und aus einem dehnungsfreudigerem Material als die Längsfäden 4 der unteren Lage 2. Dies ist zweckmäßig,
da die Längsfäden 3 der oberen Gewebelage 1 in
erster Linie zur Bildung der Papierseite dienen, während die untere Lage 2 vergleichbar einem Treibriemen
die gesamte, auf das Papiermaschinensieb ausgeübte Antriebsleistung der Siebpartie aufnimmt.
erster Linie zur Bildung der Papierseite dienen, während die untere Lage 2 vergleichbar einem Treibriemen
die gesamte, auf das Papiermaschinensieb ausgeübte Antriebsleistung der Siebpartie aufnimmt.
Die Verbindungen der beiden Gewebelagen 1,2 erfolgt dadurch, daß der Querfaden 6 der oberen Gewebelage 1 abweichend
von der ansonsten eingehaltenen Leinwandbindung mit
3224Ί8Υ
einem Längsfaden 3 nicht abgebunden ist, sondern unter unter insgesamt drei Längsfäden 3 hindurchläuft. An dieser
Stelle ist der obere Querfaden 7 der unteren Gewebelage 2 mit dem Längsfaden 3 abgebunden, der vom Querfaden
6 der oberen Gewebelage 1 ausgelassen ist. Bezüglich der Abbindung eines einzelnen Längsfadens 3 innerhalb
eines Bindungsrapportes ist somit der Verlauf der Querfäden 6 und 7 vertauscht. Diese Vertauschung wiederholt
sich in regelmäßigen Abständen, z.B. einmal innerhalb jedes Bindungsrapportes oder innerhalb jedes zweiten
oder dritten Bindungsrapportes.
Fig. 2 zeigt ein Verbund-Gewebe ähnlich dem von Figur 1, wobei jedoch der Verlauf der Querfäden 6 und 7 über eine
Strecke von insgesamt drei Längsfäden 3 der oberen Gewebelage 1 vertauscht ist.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel ähnlich dem von Fig 2, wobei der Querfaden der oberen Gewebelage 1 innerhalb der
Strecke, in der der obere Querfaden 7 in die obere Gewebelage 1 eingebunden ist, dadurch in die untere Gewebelage
einbunden ist, daß er unter zwei Längsfäden 4 hindurchgeführt wird.
Auch bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Verlauf der Querfäden 6 und 7 vertauscht. Während die
obere Gewebelage 1 wieder Leinwandbindung besitzt, handelt es sich bei der unteren Gewebelage 2 um ein achtschäftiges,
doppellagiges Gewebe. Bei einem Längsfaden 3 bzw. 4 ist der Verlauf der Querfäden 6 und 7 exakt vertauscht,
d.h. der obere Querfaden 7 der unteren Gewebelage 2 wird über einen Längsfaden 3 der oberen Gewebelage
1 statt unter dem entsprechenden Längsfaden 4 der unteren Gewebelage 2 geführt und entsprechend wird der
Querfaden 6 der oberen Gewebelage 1 unter dem vom Quer-
• · · Ii κ .
faden 7 ausgelassenen Längsfaden 4 geführt anstatt über dem entsprechenden Längsfaden 3.
Bei einem flach oder offen gewebten Papiermaschinensieb sind die Querfäden die Schußfäden und die Längsfäden die
Kettfäden, während bei einem rundgewebten Papiermaschinensieb die Querfäden, die Kettfäden und die Längsfäden die
Schußfäden sind.
Im Rahmen der Erfindung kann das Verbinden von zwei oder mehr Gewebebahnen, die in sich vollständige Gewebe darstellen
auch durch das streckenweise einbinden der Längsfäden einer Gewebelage in eine benachbarte Gewebelage
oder den streckenweisen Austausch von Längsfäden zweier benachbarter Gewebelagen erfolgen. Nachteilig ist hierbei
jedoch, daß die Längsfäden beim Thermofixieren und während des Einsatzes in der Papiermaschine unter einer
Zugspannung stehen. Dadurch wird es schwierig, die gleichmäßige Oberflächenstruktur auf der Papierseite des Papiermaschinensiebes
zu bewahren. Bei den Querfäden handelt es sich dagegen um eine Art Füllmaterial, das von der auf
das Papiermaschinensieb ausgeübten Längsspannung relativ wenig betroffen ist. Beim Thermofixieren liegen sie quer
zu der ausgeübten Längsspannung und bilden trotz Abweichung vom ursprünglichen Verlauf ein homogenes topographisches
Gebilde. Ähnlich verhält es sich bei rundgewebten Papiermaschinensieben, da hier während des Webens
auf die Querfäden, die dann die Kettfäden sind, eine Spannung ausgeübt wird. Die geringsten Schwierigkeiten
treten daher in dieser Hinsicht auf, wenn das erfindungsgemäße Verbund-Gewebe flach gewebt ist und die Verbindung
durch die Querfäden erfolgt.
Bei den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen ist die obere Gewebelage einlagig und die untere Gewe-
Ig 1*
be doppellagig. Das Verbund-Gewebe kann jedoch auch aus einer doppellagigen oberen Gewebelage und einer einlagigen
unteren Gewebelage bestehen oder aus zwei doppellagigen oder mehrlagigen Gewebelagen. Es ist auch ein Verbund-Gewebe
aus zwei einlagigen Gewebelagen möglich, wobei sich in diesem Fall dann jedoch die unterschiedlichen Durchmesser
der Querfäden störend auf die Struktur der Papierseite auswirken können.
Die obere Gewebelage 1 eines Verbund-Gewebes aus zwei Gewebelagen wird mit 30 Längsfäden pro Zentimeter und 34
Querfäden pro Zentimeter offen in Leinwandbindung gewebt.
Die Längsfäden 3 haben einen Durchmesser von 0,15 mm und
bestehen aus einem Polyester-Monofil mittlerer bis geringer
Längsstabilität und mittlerem Elastizitätsmodul (Trevira 930) .
Die Querfäden 6 haben ebenfalls einen Durchmesser von 0,15 mm und bestehen aus einem Polyester-Monofil mit
sehr niedrigem Elastizitätsmodul und geringem Thermoschrumpf
(Trevira 900).
Die untere Gewebelage 2 ist ein achtschäftiges, doppellagiges
Gewebe der Bindung Nr. 0859 mit langen Flottierungen der Querfäden auf der Laufseite und verkürzten
Flottierungen auf der Oberseite. Die untere Gewebelage 2 ist mit 15 Längsfäden pro Zentimeter und 17 Querfäden
pro Zentimeter offengewebt. Die Längsfäden haben einen Durchmesser von 0,30 mm und bestehen aus Polyester-Monofil
mit hohem Elastizitätsmodul.
Die oberen Querfäden 7 der unteren Gewebelage 2 sind aus
dem gleichen Material und besitzen den gleichen Durchmesser wie die Querfäden 6 der oberen Gewebelage 1, so daß
die Oberflächenstruktur des Verbundgewebes auf der Papierseite auch an den Verbindeungsstellen unverändert gleichmäßig
ist. Die unteren Querfäden 8 der unteren Gewebelage 2 sind aus besonders abriebfestem Material und bestehen
abwechselnd aus Polyester-Monofil und Polyamid-Monofil
mit einem Durchmesser von 0,32 mm.
Die obere Gewebelage 1 und die untere Gewebelage 2 sind so wie in Fig. 4 gezeigt miteinander verbunden, wobei jeder
Querfaden 6 der oberen Gewebelage 1 und jeder obere Querfaden 7 der unteren Gewebelage 2 bei jedem achten
Längsfaden 3 bzw. jeden vierten Längsfaden 4 vertauscht sind.
- Ende der Beschreibung -
Leerseite
Claims (3)
1. Verbund-Gewebe als Bespannung für Papiermaschinen aus
mehreren miteinander verbundenen Gewebelagen (1,2), wobei jede Gewebelage miteinander verwobene Längsfäden
(3,4) und Querfäden (6,7,8) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung der Gewebelagen (1,2) dadurch erfolgt, daß zumindest ein Teil der Querfäden (6,7) ei-
Münchcn-Bogenhausen, Poschingerslraße 6 ■ Telegramm: Chemindus München · Telefon: (089) 98 32 22 ■ Telex: 5 23 992 (abitz d)
ner oder beider von zwei aufeinanderfolgenden Gewebelagen auch mit den Längsfäden (3,4) der anderen Gewebelage
verwoben ist.
2. Verbund-Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwebung der Querfäden (6,7) mit den
Längsfäden (3,4) der benachbarten Gewebelage derart
ist, daß die Querfäden (6,7) in ihrem Verlauf vertauscht sind.
Längsfäden (3,4) der benachbarten Gewebelage derart
ist, daß die Querfäden (6,7) in ihrem Verlauf vertauscht sind.
3. Verbund-Gewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querfäden (6) der einen Gewebelage
(1) an der gleichen Stelle mit den Längsfäden (4) der anderen Gewebelage (2) verwoben sind, an der die Querfäden
(7) der anderen Gewebelage (2) mit den Längsfäden (3) der einen Gewebelage (1) verwoben sind.
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