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"Isolierglasfenster"
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Die Erfindung betrifft ein Isolierglasfenster mit Rahmen und Scheibe,
wobei zwischen dem Scheibenumfang und dem Rahmen Verspannungselemente angeordnet
sind, die den Rahmen und die Schei#be zu einer sich gegenseitig statisch unterstützenden
Einheit verbinden.
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Die Scheiben von Isolierglasfenstern besitzen ein erhebliches Gewicht.
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Dies z kIt insbesondere dann, wenn die Isolierglasscheibe eine hohe
Isolationswirkung aufweist und beispielsweise aus drei Einzelscheiben verhältnismäßig
beträchtlicher Stärke besteht. Der Rahmen dieser Fenster ist in der Regel aus Kunststoff
gestaltet und nicht in der Lage, das Fenster allein zu tragen. Die Anordnung muß
daher derart getroffen werden, daß die Scheibe mittragendes Element wird. Hierzu
dient die sogenannte Verklotzung.
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Dabei wird die Isolierglasscheibe derart mit dem Rahmen verspannt,
so daß sich der Rahmen und die Scheibe gegenseitig statisch unterstützen und die
Scheibe der Verfornlung des Rahmens entgegenwirkt. Beispielsweise kann dabei vorgesehen
sein, daß der Rahmen schon bei der Montage ein gewisses Maß verspannt wird, um nach
einer gewissen Deformation unter der Belastung der Scheibe etwa die gewünschte rechteckige
Form anzunehmen, bzw. sich dem unbeweglichen Fensterrahmen anzupassen.
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Zur gegenseitigen Verspannung zwischen der Scheibe und dem Rahmen
werden Verspannungselemente und zwar sogenannte Verglasungsklötze benützt, die im
Bereich der vier Ecken zwischen der Scheibe und dem Rahmen angeordnet bzw. die sinngemäß
eingepaßt werden. Die Klötze bilden dabei Stützelemente zwischen dem Außenumfang
der Scheibe und den zugeordneten Teilen des Rahmens.
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Die bisherige Technik dieser Verspannung bzw. Verklotzunq befriedigt
nicht. Unter der Belastung neigt der Rahmen, der aus Kunststoffprofilmaterial besteht,
zu Verformungen, wobei auch eine Rolle spielt, daß beispielsweise bei Sonneneinstrahlung
der Rahmen und die Isolierglasscheibe unterschiedliche Wärmedehnungen ausführen,
so
daß sich eine Relativbewegung zwischen dem Rahmen und der Isolierglasscheibe ergibt.
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Dies wiederum kann die Verspannungselemente aus der vorgesehenen Lage
bringen.
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Insbesondere ist aber das Kunststoffmaterial des Rahmens den verhältnismäßig
großen Kräften nicht gewachsen und neigt dazu, bei länger einwirkender Verformungskraft
sich zu verformen. Insbesondere ergeben sich Verbiegungen der Rahmenteile.
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Nach einiger Zeit stellt sich heraus, daß das Fenster nicht mehr exakt
schließt. Eine neue Ausrichtung bzw.
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eine neue Verklotzung schafft nur zeitweise Abhilfe.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein 1 solierglasfenster
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei dem der Aufwand zur Verspannung
bzw. zur Verklotzung im Vergleich zum bisherigen Aufwand wesentlich herabgesetzt
und insbesondere auch ein besseres und dauerhafteres Ergebnis erhalten wird.
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Die Erfindung geht aus von einem Isolierglasfenster der eingangs beschriebenen
Art und schlägt vor, daß das Verspannungselement eckförmig mit zwei etwa rechtwinklig
zueinander angeordenten Schenkeln gestaltet ist und die innere untere Ecke der Scheibe
umfaßt, wobei der erste Schenkel die Scheibe trägt und zwischen dem Rahmen und dem
etwa senkrecht verlaufenden zweiten Schenkel des Verspannungselementes Tragstifte
angeordnet sind.
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Während bisher bei der Verklotzungstechnik derart vorgegangen wurde,
daß Verglasungsklötze zwischen der Scheibe und dem Rahmen in der Nähe der Ecke eingepaßt
wurden, die dann im wesentlichen Druckkräfte senkrecht zum Außenumfang der Scheibe
von der Scheibe auf den Rahmen übertrugen und umgekehrt, erreicht das erfindungsgemäß
vorgesehene Verspannungselement zunächst, daß das Hauptgewicht der Scheibe nicht
auf dem unteren querverlaufenden Rahmenteil aufliegt, sondern durch das Verspannungselement
am unteren Ende des inneren senkrechten Rahmenteils in den Fensterrahmen eingeleitet
wird. In der Nähe der Einleitung der Kräfte in den Rahmen befinden sich aber die
Beschläge des Fensterrahmens, so daß diese Kräfte auf direktem Wege in die Beschläge
übergeleitet werden und somit der Fensterrahmen nur sehr gering belastet wird.
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Hinzu kommt, daß die Belastung des Rahmens nur durch Schubkräfte erfolgt,
nicht aber durch Biegekräfte, so daß etwaige im Laufe der Zeit auftretende dauerhafte
Verformungen ohnehin sehr gering und praktisch ohne Einfluß bleiben.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung wird ein zweites Verspannungselement
an der Scheibe vorgeschlagen, das diagonal gegenüber an der oberen äußeren Ecke
angeordnet ist, wobei die Tragstifte in den oberen Rahmenteil eingreifen.
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Die am unteren inneren Eck abgestützte Scheibe wird mit etwas geringeren
Kräften an der diagonal gegenüberliegenden Ecke nach außen drücken und diese Kräfte
werden dann mit dem Verspannungselement,
das die Erfindung vorschlägt,
so in den oberen Rahmenteil eingeleitet, daß dort nur Zugkräfte auftreten.
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Es ist gefunden worden, daß die Anordnung weiterer Verspannungselemente
an den beiden anderen Ecken entbehrlich ist. Es genügt, wenn an diesen Ecken lediglich
Distanzstücke vorgesehen werden, die eine Relativbewegung zwischen der Scheibe und
dem Rahmen verhindern, die jedoch keine nennenswerten Kräfte übertragen.
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Günstig ist, wenn am ersten Schenkel eine bewegliche, etwa in der
Mitte unterstützte, die Scheibe tragende Druckplatte angeordnet ist. Auf diese Weise
wird sichergestellt, daß ohne irgendeine Nacharbeit die Scheibe auch immer dann
am Rande flächig unterstützt wird, wenn nur eine geringe Herstellungsgenauigkeit
erreicht, bzw. angewandt wird.
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Die Erfindung schlägt ferner vor, daß ein Keil zwischen der Scheibe
und dem zweiten Schenkel angeordnet wird, wobei in den Keilflächen insbesondere
Verzahnungen vorgesehen sind. Durch einen solchen Keil lassen sich rasch Maßdifferenzen
ausgleichen, wobei der Keil am unteren inneren Verspannungselement die Maßdifferenz
in horizontaler Richtung und der Keil am anderen Verspannungselement die Maßdifferenz
in vertikaler Richtung ausgleicht.
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Im allgemeinen empfiehlt es sich, wenn der zweite Schenkel mittels
einer oder auch mehrerer Befestigungsschrauben mit dem Rahmen verbunden wird,
wobei
jedoch diese Befestigungsschrauben nur als blontageerleichterung dienen.
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Nach einem weiteren erfindunpsgemäßen Vorschlag wird das Verspannungselement
von einem Abschnitt eines Strangpreßprofiles gebildet. Vom Strangpreßprofil können
leicht unterschiedlich breite Abschnitte gewonnen werden, so daß das Verspannungselement
sich ohne weiteres unterschiedlichen Scheibenstärken anpassen läßt. Dabei kann der
Tragstift entweder in eine nachträglich eingebrachte Bohrun.; des Verspannungselementes
eingesetzt werden. Die Erfindung bevorzugt jedoch, wenn der Tragstift aus dem Strangepreßprofil
durch Fließpressen herausgeformt ist.
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in der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfinzum schematisch
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen in einem Rahmen
angeordneten Isolierglasfenster und Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung einer Einzelheit
der Erfindung.
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Der außere Rahmen 16 des Fensters ist, wie an sich be#anrit, im Mauerwerk
bzw. in der Wand befestigt.
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dieser äußere Rahmen 16 nimmt den Rahmen 6 des Fensters 18 auf. Dieses
Fenster 18 besteht im wesentlichen aus ~!em Rahmen 6 der Isolierglasscheibe 5 und
den tFerspcinnunselementen 3 und 13, die zwischen dem Rahmen 6 und der Scheibe 5
angeordnet sind. Das Verspannungselement 3 greift mit dem Stift 7 in den :eahrr.enteil
19 ein und das Verspannungselement 13
mit dem Stift 17 in den Rahmenteil
9. Das Fenster 18 ist im äußeren Rahmen 16 durch das Drehkipplager 24 und das Scherenlager
20 gehalten, wie dies an sich bekannt ist.
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Die Fig. 2 zeigt die Anordnung und Ausbildung des Verspannungselementes
3 an der inneren unteren Ecke L des Rahmens 6. Dieses Verspannungselement 3 besteht
im wesentlichen aus dem Schenkel 1 und dem Schenkel 2, wobei der Schenkel 1 bei
der Anordnung gemäß Fig. 2 im wesentlichen horizontal, der Schenkel 2 dagegen im
wesentlichen vertikal ausgerichtet ist. Bei der Verwendung als Verspannungselement
13 an der äußeren oberen Ecke 8 ist die Ausrichtung der beiden Schenkel vertauscht.
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Der Schenkel 1 trägt in einem pfannenartigen Lager 21 die Druckplatte
10, die sich somit frei an den unteren Teil des Außenumfangs der Scheibe 5 anpassen
kann. Zu beachten ist, daß sowohl das Verspannungselement 3 als auch die Druckplatte
10 Abschnitte von Strangpreßprofilen sind, so daß sich das Lager 21 und der vom
Lager 21 aufgenommene Wulst 22 über die ganze Breite der Scheibe 5 erstrecken.
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Der Schenkel 1 ist starr mit dem Schenkel 2 verbunden.
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in eine bohrung ist der Stift 7 eingesetzt, der seinerzeit wiederum
in eine angepaßte Bohrung 23 im Rahmen 6 eingreift. Die Befestigungsschraube 15
sichert die gewahlte Stellung. Zwischen dem Schenkel 2 und der Scheibe 5 ist ferner
ein Keil 11 vorgesehen und die Keilflächen 12 und 14 am Keil 11 bzw. am Schenkel
2 besitzen eine Verzahnung, so daß der eingedrückte Keil 11 auch unter dem Einfluß
von Wärmedehnungen nicht seine vorgesehene Lage verlassen kann.
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Wenn in den Aussparungen des Profils des Rahmens 6 verstei#fende
Eckstücke aus Aluminium od. dgl. eingeschoben sind, wie dies bei manchen Bauweisen
der Fall ist, können diese Eckstücke zur Übertragung der auftretenden Kräfte zwischen
dem Verspannungselement 3 und den Beschlägen herangezogen werden. Notwendig ist
jedoch die Verwendung solcher Versteifungselemente nicht.