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" RÜCKSPIEGEL"
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Rückspiegel mit einer Blendschutzvorrichtung,
welche in Abhängigkeit von der Intensität einer rückwärtigen, blendenden Lichtquelle
durch deren auf einen in einem Lichtmeßkreis angeordneten fotoelektrischen Wandler
fallendes Licht betätigbar ist, wobei das Ausgangssignal des lichtelektrischen Wandlers
einer Steuereinrichtung filr eine, vorzugsweise elektromechanische Stelleinrichtung
der Blendschutzvorrichtung zuführbar ist, welcher Lichtmeßkreis einen weiteren fotoelektrischen
Wandler aufweist.
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Rerkömmliche Rückspiegel dieser Art weisen im allgemeinen eine von
Elektromagneten gebildete elektromechanische Stelleinrichtung für eine vollverspiegelte
Glasscheibe hinter einer schwach reflektierenden Scheibe auf. Aus der DE-OS 27 32
727 ist es aber auch bekanntgeworden, für die Blendschutzvorrichtung einen elektrooptischen
Wandler in Form eines Flüssigkristalles zu verwenden. Ublicherweise ist der Lichtmenkreis
so ausgebildet, daß einer der beiden fotoelektrischen Wandler nach hinten gerichtet
ist, wogegen der andere fotoelektrische wandler das Umgebungslicht mißt. Diese Anordnung
funktioniert solange gut, als etwa das Scheinwerferlicht eines von hinten kommenden
Fahrzeuges eine deutliche Blendung verursacht. Gelegentlich kommt es aber vor, daß
Fahrer das Fernlicht auch bei
Annäherung an ein vorderes Fahrzeug
eingeschaltet lassen, dessen Lichtstrahlen dann schon aus großer Entfernung unmittelbar
in den Rückspiegel fallen und eine Blendung des Fahrers des vorderen Fahrzeuges
verursachen, obwohl die Lichtpunkte im Rückspiegel noch verhältnismäßig klein sind.
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Da der das Licht dieser blendenden Lichtquelle messende fotoelektrische
Wandler im allgemeinen eine sogenannte Integralmessung durchführt, d. h.
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das durch das gesamte Rückfenster hereinkommende Licht und die Lichtpunkte
der Scheinwerfer des rückwärtigen Fahrzeuges bezogen auf die gesamte Fläche verhältnismäßig
klein sind, kommt es zu keiner Abblendung durch die Blendschutzvorrichtung des Spiegels.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Blendung des Fahrers
auch im oben beschriebenen Falle zu vermeiden, und dies gelingt erfinduqsgemän dadurch,
daß zumindest zwei fotoelektrischen Wandlern aus im wesentlichen gleicher Richtung
von der blendenden Lichtquelle her Licht zuführbar ist, und daß die Wandler in einem
als an sich bekannter Kontrastmeßkreis ausgebildeten Lichtmeßkreis angeordnet sind.
Solche Kontrastmeßkreise sind nämlich in den verschiedensten Ausführungen in der
Kino- und Fototechnik beispielsweise aus den DE-OSen 15 72 755 und 21 13 502, den
DE-ASen 17 72 764 oder 21 06 410 bzw. 25 00 714, überdies aber auch aus den US-PSen
3,428.403, 3,971.046 oder 4,214.826 bekannt. Hierbei werden entweder einzelne Flächenteile
punktförmig gemessen und miteinander verglichen oder ein Vergleich zwischen einer
Integral- und einer Punktlichtmessung gezogen. Im letzteren Falle ist gegebenenfalls
jedem Wandler ein anderer Meßwinkel zugeordnet.
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Vorzugsweise ist die Anordnung jedoch so getroffen, daß die fotoelektrischen
Wandler in unterschiedlichen Schärfenebenen relativ zu einem vorgeschalteten Linsensystem
angeordnet sind, wobei insbesondere einem fotoelektrischen Wandler eine Streuscheibe
, z. B. in Form einer Linsenrasterplatte, vorgeschaltet sein kann. Diese bevorzugte
Anordnung ist insofern
von allgemeiner Bedeutung, als sie auch für
andere KontrastmeOzwecke, beispielsweise in Kameras herangezogen werden kann. Es
ergibt sich dabei, dan der in der Schärfenebene liegende fotoelektrische Wandler
praktisch eine Punktlichtmessung durchführt, wogegen der außerhalb der Schärfenebene
gelegene fotoelektrische Wandler praktisch aus allen Teilen des auf ihn fallenden
Bildes Licht erhält und so eine Integralmessung durchführt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden
Beschreibung von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen.
Fig. 1 zeigt eine Rückspiegelkonstruktion, an der die Erfindung Anwendung finden
soll, die in Fig. 2 anhand eines ersten Ausführungsbeispieles veranschaulicht ist.
Die Fig. 3 stellt das Schaltbild einer weiteren Ausführungsform dar, wogegen Fig.
4 eine Schaltungsvariante zeigt.
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In Pig. 1 ist ein Rückspiegel 1 im Inneren eines Kraftfahrzeuges
am oberen Rand der Windschutzscheibe 2 am Wagendach 3 angeordnet.
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An der Rückseite des Spiegels 1 ist ein Scharnier 4 vorgesehen, das
an einer Zylinderhülse 5 befestigt ist. Die Hülse 5 ist drehbar an einem im wesentlichen
rohrförmig ausgebildeten Ständer oder Fuß 6 gelagert. An seinem oberen Ende ist
der Ständer 6 mit einem Flansch 7 zur Befestigung mittels nicht dargestellter Schrauben
od. dgl. versehen. über das Scharnier 4 und die drehbare Hülse 5 ist der Rückspiegel
1 nach zwei Freiheitsgraden einstellbar, sc4aß der Lenker des Fahrzeuges ohne Beeinträchtigung
seiner Sitzposition das Verkehrsgeschehen hinter seinem Fahrzeug beobachten kann.
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Am oberen Ende des rohrförmigen Trageteils 6 ist eine Öffnung 8 vorgesehen,
in der eine relativ langbrennweite Sammellinse 9 angeordnet ist, die über einen
teilreflektierenden Umlenkspiegel 10 das ( blendende ) Licht eines hinter dem Fahrzeug
fahrenden Fahrzeuges auf einen lichtelektrischen Wan im unteren Teil des Ständers
6 projiziert. Der lichtelektrische Wandler 11 steuert einen elektronischen Steuerkreis
12 für die Betätigung eines Blendschutzes.
Die mit aktiven und passiven
elektronischen Bauteilen bestückte Printplatte des elektronischen Steuerkeises 12
kann beispielsweise im Hohlraum zwischen dem Flansch 7 des Ständers 6 und des Wagendaches
3 untergebracht sein. Der lichtelektrische Wandler 11 ist dabei über ein Rabel 13
mit dem elektronischen Steuerkeis 12 verbunden. Ein zweiter lichtelektrischer Wandler
25 erhält über eine Glasscheibe 26 das Umgebungslicht und liegt mit dem Wandler
11 in an sich bekannter Weise in einer Vergleichsschaltung.
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Hinter dem teilreflektierenden Spiegel 10 liegt ein weiterer lichtelektrischer
Wandler 27, der das Licht durch den Spiegel 10 hindurch und eine an dessen Rückseite
vorgesehene Streufläche 28 erhält. Während also das durch die Sammellinse 9 eintretende
Licht auf den Wandler 11 fokussiert ist, erhält der Wandler 27 Streulicht und führt
damit eine Integralmessung durch. Auf diese Weise kann sogar auf den Wandler 25
ganz verzichtet werden und es ergibt sich für den Steuerkreis 12 eine Schaltung,
wie sie in Fig. 2 dargestellt ist.
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Dabei liegen zwei Klemmen 34, 35 an der Spannungsquelle, beispielsweise
eines Kraftfahrzeuges. An diese Klemmen 34, 35 ist ein spannungsstabilisierter Kreis
36 angeschlossen, der in an sich bekannter Weise einen Brückenzweig 37 mit Referenzwiderständen
sowie mit einem Einstellwiderstand 38 und einen die beiden lichtelektrischen Wandler
11, 27 enthaltenden Brückenzweig 39 aufweist. An beide Brückenzweige 37, 39 ist
ein Operationsverstärker 40 angeschlossen, an dessen Ausgang ein Zeitglied 41 mit
einem Kondensator C, einer Widerstandsschaltung 42 aus einer Diode und einem Widerstand
und einem weiteren Operationsverstärker 43 angeschlossen ist. Dieses Zeitglied 41
dient dazu, ein allzu häufiges Kippen des Spiegels 15 etwa durch rasch vorbeihuschende
Lichter zu vermeiden.
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Vorzugsweise jedoch ist als Stelleinrichtung ein Paar
thermomechanischer
Wandler W 1, W 2, z. B. in Form von Bimetallstreifen oder Hitzdrähten vorgesehen,
die so dimensioniert sind, daß ihre Zeitkonstante zumindest eine Verkleinerung des
Kondensators C zwecks Integration der Schaltung 12 ermöglicht. Zweckmäßig ist die
Zeitkonstante jedes thermoelektrischen Wandlers so groß, daß das gesamte Zeitglied
41 entfallen kann, eitkonstante d. h. daß dann die des thermoelektrischen Wandlers
genau der gewünschten Ansprüche bzw. Abfallverzögerung entspricht.
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Ferner kann es wünschenswert sein, daXiat SeCihnaeltuvnaensotrldmnmutne9n
Mindesthelligkeit, bei der eine Blendung des Fahrers auch bei voll aufgedrehten
Scheinwerfern eines dahinter fahrenden Fahrzeuges nicht mehr zu befürchten ist,
überhaupt unwirksam geschaltet wird. Zu diesem Zweck ist in der dargestellten bevorzugten
Ausführungsform eine Konstantstromquelle 44 vorgesehen, die den beiden lichtelektrischen
Wandlern 11, 27 eben nur einen Strom vorbestimmter Größe zuführt. Der in dieser
Konstantstromquelle 44 vorgesehene Transistor T erfüllt aber gleichzeitig die Funktion
eines Schalttransistors, dessen Emitter-Kollektor-Strecke dann hochohmiwirdt wenn
die vom lichtelektrischen Wandler 27 integral gemessene Helligkeit einen vorbestimmten
Wert überschreitet. Dieser Wert kann mit Hilfe eines Einstellpotentiometers 45 verstellbar
sein. Sobald die Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors T gesperrt geworden ist,
haben Helligkeitsänderungen am lichtelektrischen Wandler auf das Ausgangssignal
des Operationsverstärkers 40 keinen Einflun mehr, isobar die gesamte übrige Schaltung
stillgelegt ist.
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Am Ausgang dieser Schaltung sind die beiden Wandler W 1, W 2, angeordnet
und über den Schalter 19 ansteuerbar. Zwischen dem Zeitglied 41 und dem Schalter
19 liegt eine Treiberstufe 46, die zwei komplementäre Leistungstransistoren T 1,
T 2 aufweist, denen je ein Treibertransistor
T 3, T 4 vorgeschaltet
ist. Durch diese Treiberstufe 46, in der jeweils einem Wandler W 1, W 2 je ein Leistungstransistor
T 1 bzw. T 2 zugeordnet ist, wird ein entsprechendes Steuerrelais vermieden.
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Fig. 3 zeigt eine Ausführungsvariante, bei der alle drei lichtelektrischen
Wandler 11, 25, 27 vorgesehen sind, obwohl auch bei dieser Schaltung der das Umgebungslicht
messende lichtelektrische Wandler 25 entfallen kann. Hierbei liegen die Wandler
11, 25 in den beiden Ästen eines Spannungsteilers, an dessen Mittelabgriff die Basis
eines Transistors T 5 über einem Vorwiderstand RV liegt. Zweckmäßig ist dem Transistor
T 5 ein zweiter Transistor T 6 nachgeschaltet, dessen Emitter dann an einem weiteren
Spannungsteiler liegt, der den das Integrallicht messenden lichtelektrischen Wandler
27 enthält. Zum Abgleich kann ein Justierwiderstand RJ vorgesehen sein.
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Die Transistoren T 5, T 6 bilden die Eingangstransistoren einer Kippschaltung,
deren Ausgangstransistor T 7 über einen Rückkopplungswiderstand RK gegen die Basis
des Eingangstransistors T 5 rückgekoppelt ist. Das Verhältnis des Vorwiderstandes
RV zum Rückkopplungswiderstand RK bestimmt dabei die Schalthysterese. Eine Ausgangsklemme
55 liefert ein Ausgangssignal, das bei einer Schaltung gemäß Fig. 2 beispielsweise
dem positiven Eingang des Operationsverstärkers 43 zuführbar ist, wogegen dann der
negative Eingang an einem Referenzspannungsteiler liegt.
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Aus der DE-OS 15 72 755 und den DE-ASen 21 06 410 und 25 00 714 ist
es bekannt, zur Kontrastmessung bestimmte Konfigurationen mehrerer fotoelektrischer
Wandler zu verwenden. Im Rahmen der Erfindung sind derartige Konfigurationen ohnetweiteres
anwendbar, in welchem Falle der lichtelektrische Wandler 27 und/oder der Wandler
11 durch eine Schaltung gemäß Fig. 4 ersetzt werden können, in der drei lichtelektrische
Wandler 56 bis 58 vorgesehen sind. Selbstverständlich ist aber auch die Verwendung
einer gröberen Anzahl von Wandlern ohnepeiteres möglich, die dann beispielsweise
gemäß
Fig. 1 in der Ebene des lichtelektrischen Wandlers 11 angeordnet sind.
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Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Ausführungsvarianten denkbar;
so kann es beispielsweise vorteilhaft sein, den Wandler 11 bezüglich der Linse 9
in eine Schärfenebene zu legen, die einem Objektabstand von weniger als 150 m, vorzugsweise
60 bis 120 m , insbesondere 80 - 100 m entspricht. Zwar soll das Fernlicht so eingestellt
sein, daß es auf 100 m reicht, doch können gerade bei FehLeinstellungen Lichter
noch aus 150 m blenden. Gerade dann aber ist die Größe der Lichtpunkte solcher Scheinwerfer
im Rückspiegel relativ zur Gesamtfläche noch sehr gering. Besonders trifft dies
für die angegebenen Bereiche zu.
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Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn einer der fotoelektrischen Wandler,
vorzugsweise der mitpunktlicht.beaufschlagte Wandler ein eine nichtlineare Charakteristik
aufweisender Fotowiderstand ist.