DE3206924C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Entladeeinrichtung für Trans­ portwagen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Transportwagen dieser Art werden im allgemeinen zum Transportieren von kornförmigem oder pulverigem Material verwendet.

Eine Entladeeinrichtung dieser Art ist beispielsweise aus DE-OS 28 32 598 oder aus US-PS 26 23 651 bekanntgeworden. Bei diesen bekannten Entladeeinrichtungen ist die bogen­ förmige Führung neben der Bewegungsbahn und die Rolle oder das Gleitorgan am Behälter des Transportwagens angeordnet. Die Führung hat einen aufsteigenden Bereich, wobei Rolle oder Gleitorgan beim daran Vorbeibewegen den Behälter zum Kippen bringt, wobei das Ladegut aus dem Behälter entleert wird. Die Führung hat ferner einen abfallenden Bereich, mittels welchem der Behälter in seiner Ausgangslage zurückverbracht wird.

Entladeeinrichtungen dieser bekannten Art haben den Nachteil, daß der Kippwinkel des Behälters beschränkt ist. Es ist somit nicht gewährleistet, daß das darin enthaltene Gut völlig ent­ leert wird. Dieser Nachteil ist besonders im Winter gravierend, wenn das Granulat oder Klumpen aus feuchtem Gut zusammengefroren oder an der Behälterwandung angefroren ist. Hierbei ist der Einsatz menschlicher Arbeitskraft erforderlich, was die Entlade­ arbeit verzögert und kostensteigernd ist. Außerdem können hier Unfälle auftreten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Entladeeinrichtung zu schaffen, bei der der Kippwinkel 180° beträgt und die Entladeeinrichtung somit eine vollständige Entleerung des Behälters von Gut erlaubt.

Diese Aufgabe wird mit einer Entladeeinrichtung der eingangs genannten Art durch die im kennzeichnenden Teil des Patent­ anspruchs genannten Merkmale gelöst.

Bei der erfindungsgemäßen Entlade­ einrichtung wird der das Gut enthaltende Behälter umgestülpt, so daß sein gesamter Inhalt herausfällt. Hierdurch erreicht man, daß die Wagen in umgestülpter Position ihrer Be­ hälter zur Beladestation zurückgeführt werden, so daß insbe­ sondere Wasser oder Schnee nicht in den leeren Behälter gelangen können. Bei diesem ganzen Be­ trieb treten keinerlei Störungen oder Stockungen auf.

Um einen mit Gut beladenen Behälter mit einer Nutzlast von bei­ spielsweise 68 t umzukippen, ist eine Zugkraft von 10 t (=0,10 MN) erforderlich. Das Zurückführen des ausgeleerten Behälters in seine Ausgangsposition erfordert einen Kraftaufwand von etwa 1 t (10 kN). Umfaßt der Zug 20 Waggons mit einer Gesamtlänge von 270 m, so lassen sich diese Waggons in einer halben Stunde entleeren. Dies bedeutet eine erhebliche Zeitersparnis gegenüber dem Entladen mit vorbekannten Entladeeinrichtungen.

Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform be­ schränkt. Sie beschränkt sich auch nicht notwendigerweise auf Eisen­ bahnwaggons, vielmehr läßt sie sich auf Lastwagen, Schlepper usw. anwenden.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes dargestellt.

Fig. 1 zeigt im Aufriß einen Transportwagen, der an der Entlade­ station ankommt, wobei die Entladeeinrichtung auf den Wagen einwirkt.

Fig. 2 zeigt einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie II-II durch Fig. 1.

Fig. 3 stellt in gleicher Weise eine Aufrißansicht eines Trans­ portwagens an der Entladestation in Entladeposition dar.

Fig. 4 zeigt einen Querschnitt entlang der Schnittlinie IV-IV durch Fig. 3.

Wie Fig. 1 und 2 zeigen, umfaßt der Transportwagen (im vorliegenden Falle ein Güterwaggon) einen das Gut aufnehmen­ den Behälter 2, der an seinen beiden Enden mittels Lager auf einem Drehgestell gelagert ist. Der Behälter 2 hat einen zylinder­ förmigen Bodenteil. An diesem zylindrischen Teil ist eine schraubenlinienförmige Führung 3 vorgesehen, die man auch als Führungsschiene bezeichnen könnte. Sie beginnt in jener Horizontalebene, die durch die Achse des zylindrischen Teiles verläuft, und läuft sodann bogenförmig auf der Unterseite um 180° rund um das zylindrische Teil, wobei sie auf der anderen Seite des zylindrischen Teiles in derselben Ebene wie am Ausgangsende endet.

Das andere Element der Entladeeinrichtung besteht aus einer ersten Rolle 4, die auf einer Seite der Bewegungsbahn am Eingangs­ ende der Entladestation (siehe Fig. 2) ortsfest gelagert ist. Diese Rolle 4 ist in einer Trageinrichtung 5 drehbar gelagert, die schematisch als Gelenkmechanismus in Fig. 2 dargestellt ist. Die Rolle 4 kann jedoch in gleicher Weise auch von einem System ge­ tragen sein, das pneumatisch oder hydraulisch betätigt wird und durch welche Rolle 4 in rechtem Winkel zum Schienenstrang vorwärts und rückwärts bewegbar ist.

Das andere Ende der Entladestation (siehe Fig. 3) weist eine zweite, ähnliche Trageinrichtung 7 auf, die mit einer Rolle 6 ausgestattet ist und die auf der gegenüberliegenden Seite des Schienenstranges arbeitet (siehe Fig. 4), die jedoch auf einem höheren Niveau als die Trageinrichtung 5 angeordnet ist.

Die Entladeeinrichtung für den Waggon arbeitet wie folgt: Sobald der zu entladende Waggon an der Entladestation ankommt (siehe Fig. 1), so gelangt die Unterseite von Führung 3, die den zylindrischen Teil des Behälters 2 umgibt, mit Rolle 4 in Berührung; sie verbleibt in dieser Berührung während der Waggon langsam vorwärts rollt. Nach dem Abrollen über einen unterhalb des Schienenstranges angeordneten (hier nicht dargestellten) Entladetrichter hat die am Eingangsende der Entladestation be­ findliche Rolle 4 den Behälter um 180° um seine Längsachse ver­ schwenkt, so daß er sich in der in Fig. 4 dargestellten, umge­ stülpten Position befindet.

Die Rollen 4 und 6 der Entladeeinrichtung sind vorzugsweise unter einem gegenseitigen Abstand angeordnet, der geringfügig größer als die Länge des Behälters 2 ist; hierdurch findet das Entladen und das Kippen des Behälters in seine Transportposition zu ver­ schiedenen Zeitpunkten statt. Durch Weglassen von Rolle 6 am Ausgangsende der Entladestation ist es möglich, den Waggon in umgestülpter Position in die Beladestation zurückzuführen; hier­ durch wird vermieden, daß Wasser und insbesondere Schnee in den leeren Behälter 2 gelangen.

Claims (1)

1. Entladeeinrichtung für Transportwagen für Schienen- oder Straßenbetrieb, mit einem Behälter (2), der in seinem Boden­ teil zylindrisch gestaltet und in seinen Endbereichen in Lagern gelagert ist, vorzugsweise auf Drehgestellen, mit einer bogenförmigen Führung (3) und einer Rolle (4), wobei eine dieser beiden Elemente am Behälter (2) und das andere neben der Bewegungsbahn angeordnet sind, derart, daß beim gegenseitigen Eingriff der beiden Elemente der Behälter um seine Längsachse geschwenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (3) auf der Unterseite des Behälters (2), und zwar um dessen zylindrischen Teil herumgeführt ist, schraubenlinien­ förmig von einem Ende des Behälters zum anderen verläuft, so daß Eingangs- und Ausgangsende der Führung in einer Horizontal­ ebene liegen, welche die Achse des zylindrischen Teiles enthält, und daß die Führung (3) mit zwei Rollen (4, 6) in Eingriff gelangen, die drehbar auf Trageinrichtungen (5, 7) angeordnet sind, welche ihrerseits beidseits der Fahrzeuglängsachse angeordnet sind, so daß beim Ziehen des Wagens zur Entlade­ station die erste Rolle (4) am Eingangsende der Entladestation von unten mit der Führung (3) in Berührung gelangt und den Behälter (2) beim Vorwärtsfahren in seinen Lagern um 180° um die Längsachse ohne Anhalten in die umgestülpte Position bringt, wonach bei gleichgerichteter Weiterbewegung des Wagens das Rückschwenken des Behälters (2) in seine Transport­ position mittels der zweiten Rolle (6) vorgenommen wird, die ihrerseits auf der der ersten Rolle (4) bezüglich der Fahrzeuglängsachse gegenüberliegenden Seite und auf einem höheren Niveau am Ausgangsende der Entladestation angeordnet ist, wobei ferner diese Rolle (6) bei der Berührung der Führung (3) von oben den Behälter (2) abermals um 180° um seine Längsachse kippt.