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Flachspule mit verringerter Kapazität für drahtlose Telegraphie. Um
die Eigenschwingung der Empfangsantenne bei einer Station der drahtlosen Telegraphie
möglichst herabzumindern, ist es notwendig, die Kapazität der an der Antenne liegenden
Selbstinduktionsspule möglichst herabzudrücken. Dies könnte man durch weltgängige
Wicklung der Spule erreichen, indessen wird der Platzbedarf für dieselbe dann leicht
unzulässig groß, so daß Schwierigkeiten für ihre Unterbringung in der transportablen
Apparatur entstehen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Flachspule, die eine große Windungszahl,
also hohe Selbstinduktion auf engstem Raum, zugleich jedoch eine geringe Kapazität
besitzt. Es ist bereits vorgeschlagen worden,- zur Verminderung der Kapazität bei
enger Windungslage die benachbarten Spiralwindungen der Spule gegeneinander zu kreuzen,
indem man den Draht um die Arme eines sternförmigen Stützkörpers 'herumführte, wobei
zwischen den Armen die Kreuzungsstellen entstehen. Die Kapazität ist 'hier dadurch
verringert, daß zufolge der Kreuzungen ein paralleler Drahtverlauf immer nur zwischen
einer und der übernächsten vollen Windung zustande kommt und ein Luftrahm von mindestens
Drahtdicke dazwischen liegt. Bezüglich des räumlichen Selbstinduktionswertes dieser
Anordnung ist dagegen zu beachten, daß der Gesamtdurchmesser der Spule durch das
Produkt aus Drahtdicke mal Windungszahl bestimmt wird. Er ist ebenso groß wie derjenige
einer Spule, bei der die Kreuzungen nicht vorhanden sind. Die räumliche Wirkung
der Kreuzungen besteht darin, daß die Dicke der Spule verdoppelt wird, indem diese
nunmehr zwei Drahtdicken entspricht.
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Durch die Erfindung wird demgegenüber bei gleicher Dicke der Spule
und des Drahtes und bei gleicher Windungszahl der Durchmesser der Spule auf die
Hälfte verkleinert, so daß die Selbstinduktion wesentlich erhöht wird, ohne daß
auch die Kapazität wesentlich steigt. Dies ist dadurch erzielt, daß die Kreuzungsstellen
auf verschiedenen Radien der Spule angeordnet und, was nunmehr möglich ist, die
Drahtwindungen zwischen den Kreuzungsstellen in radialer Richtung eng aneinandergerückt
«-erden, derart, daß der Luftraum gegebenenfalls bis auf Null verringert wird. Dadurch
entsteht eine Spule, die zwei flache lückenlose Windungslagen beiderseits einer
Isolierplatte bildet, deren Draht fortlaufend durch Öffnungen (Löcher oder Schlitze)
der Isolierplatte hindurchtritt. Die Anzahl der Kreuzungsstellen in jeder vollen
Windung ist ungerade. Es ist im Prinzip ausreichend, eine Kreuzungsstelle vorzusehen,
so daß die Windungslage auf der einen und anderen Seite der Platte aus vollen Windungen
besteht, doch haben drei oder mehr Kreuzungsstellen pro Windung den Vorteil, daß
die Drahtlagen sich ohne Bandagen auf der Plattenfläche halten. Die erwähnten Öffnungen
in der Platte, welche den Draht von der einen zur anderen Seite hindurchtreten lassen,
werden, wenn sie einzelne Löcher sind, im Kreisumfang versetzt angeordnet. Man kann
die Löcher jedoch zu Schlitzen, die an jedem Punkt schräg zum Radius liegen und
somit nach einer,Evolvente gekrümmt
sind, zusammenfassen, um die
Herstellung der Spule zu erleichtern, Die Anzahl dieser Schlitze ist entweder gleich
der Anzahl der Kreuzungsstellen pro Windung oder (las Doppelte hiervon.
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Durch die radiale Versetzung der Kreuzungsstellen wird zugleich erreicht,
daß die Form 'der Spule fast genau kreisförmig bleibt, während bei Anordnung in
demselben Radius die Kreuzungsstellen eine Vergrößerung des Spulendurchmessers in
diesem Radius bedingen würden.
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Mit Hilfe der geschlitzten Tragplatte ist es sehr einfach, die Spule
herzustellen, doch ist sie auch, falls es hierauf nicht änkommt, entbehrlich, indem
sie nach der Fabrikation entfernt werden kann.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einer Ausführungsform dargestellt,
wobei eine Tragplatte mit in einer Kreislinie geführtem Schlitz angenommen ist.
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Fig. i zeigt eine Seitenansicht der Spule mit durchschnittenen Windungslagen,
Fig. 2 eine Draufsicht, aus welcher die Drahtführung von der einen nach der anderen
Seite der Tragplatte a ersichtlich ist. Beide Windungslagen sind erst zur Hälfte
hergestellt, und es sind von den oberen Windungen i, 2, 3, 4, 5 nur Bruchstücke
dargestellt, um - in gestrichelten Linien - die unteren Windungen i', 2', 3', 4.',
5' sehen zu lassen. Die eingeklammerten Ziffern bezeichnen dieselben \Vindungen
auf der linken Seite der Figur.
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Die innerste Windung z (oben) bzw. i' (unten) wird in ihrer Lage bei
Beginn des Wickelns durch eine auf die Platte a aufgesetzte Scheibe b bzw. c gesichert..
Von der Windung i ausgehend tritt der Draht durch dei; Schlitz d der Platte a auf
deren Unterseite, läuft dort als Halbwindung i' weiter nach links, wo er mit (i')
bezeichnet ist, und tritt durch den Schlitz d wieder nach oben hervor, worauf er
als Windung 2 weiterläuft. Diese Windung legt sich dicht neben Windung i und liegt
somit oberhalb indem sie links zur Windung 1(a) wird, die endlich durch den Schlitz
auf die Unterseite tritt, wo sie als Windung 2'-(2') dicht neben Win-(lung i'-(i')
weiterläuft. Sie tritt durch den Schlitz nach oben und setzt sich in der Win-(lung
3-(3) fort, die dicht neben Windung 2-(2) und oberhalb 2'-(2') liegt. Die Win-(lung
(3) tritt durch den Schlitz- nach unten und läuft als Windung 3'-(3') unter der
Platte weiter usf. An der Windung (5), die noch einzulegen ist, ist erkennbar, wie
dieselbe in 5' weiterläuft.
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Das äußere und das innere Ende des Drahtes werden- nach Fertigwicklung
der Spule an die Antenne einerseits und die Erde lnderseits angeschlossen.
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Durch die erfindungsgemäße Windungsführung wird erzielt, daß zwischen
den unmittelbar benachbarten Windungen nur ein geringer Teilbetrag der gesamten
an den Enden der Spüle auftretenden . Spannung herrscht, wodurch die Kapazität derart
verringert wird, daß die Antenne praktisch keine Eigen-::chwingung besitzt, nachdem
der zur Wellenregulierung dienende Kondensatorensatz abgeschaltet ist. .Die Schwingung
der Antenne hängt infolgedessen nur noch in völlig regelbarer Weise von diesen Kondensatoren
ab.
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Anstatt jede volle Windung nur einmal nach der anderen Seite der Platte
hindurchzuführen, kann dies auch mehrere Male ausgeführt werden, wobei es zweckmäßig
ist, eine ungerade Zahl von Durchführungen zu wählen. Der Schlitz d kann irgendwelche
Lage haben und z. B. auch gebrochene Form besitzen; wesentlich ist nur, daß je zwei
benachbarte Durchführungsstellen nicht in dem-:-elben Spulenradius liegen.