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Maschine zum Schneiden von Papier, bei der das Papier von einer Rolle
zwischen einer Druck- und einer Vorschubwalze hindurch zu den Messern geführt und
nur während einer Hälfte einer Umdrehung der antreibenden Teile bewegt wird. Die
Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Schneiden von Papier und ähnlichen
Stoffen, bei der das Papier zwischen zwei Walzen hindurch zu den Messern geführt
wird. Eine von diesen Walzen bewirkt den Vorschub des Papiers zu den Messern, während
die andere Walze als Druckwalze dient. Sie werden gewöhnlich durch einen verstellbaren
Zapfen auf der Treibscheibe angetrieben,. wobei nur eine halbe Umdrehung der Treibscheibe
für den Vorschub des Papiers benutzt wird.
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Bei diesen bekannten Maschinen wird die Walze nur während einer Hälfte
einer Umdrehung der antreibenden Teile bewegt, und die die Walze bewegenden Teile
vollenden ihre Bewegung ohne Arbeitsleistung, so daß ,das Papier nur während eines
Teiles des vollständigen Hubes der arbeitenden Teile zugeführt wird und während
des anderen Teiles des Hubes stillsteht.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß das Papier den Messern
zweimal während eines vollen Hubes der Arbeitsteile zugeführt wird, so daß eine
doppelt so hohe Ausbeute bei Maschinen erreicht wird, bei denen das Papier am Ende
jedes Vorschubes zum Abschneiden stillsteht.
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Die Zeichnung zeigt mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung, und
zwar in Fig. i eine -Ansicht einer mechanischen Kupplungsvorrichtung zum Antreiben
der Vorschubwalze, in Fig. 2 einen Grundriß der in Fig. i dargestellten Kupplungsvorrichtung,
in Fig. 3 einen Grundriß einer elektrischen Kupplungsvorrichtung; und ' in Fig.
,4 eine Ansicht einer Sperrklinkenvorrichtung zum Antrieb der Vorschubwalze. Gemäß
Fig. i und 2 ist ein Ende der Vorschubwalze z mit einem Zahnrade 2 versehen, das
in ein Zahnrad 3 der Gegendruckwalze d. eingreift, so daß die Walzen r und 4 dauernd
in Eingriff miteinander stehen. Die Gegendruckwalze q. wird gegen die Vorschubwalze
i durch Federn, Gewicht oder ähnliche Mittel gehalten. Auf der Welle 5 der Vorschubwalze
i ist eine doppelkegelförmige Kupp-Jung 6 angeordnet, die auf der Achse und einer
Feder auf ihr geführt ist, so daß sie sich mit der Welle 5 drehen und auf ihr längs
gleiten kann. Neben dieser Kupplung C
sind lose zwei Zahnräder 8,
9 angeordnet, die jedes eine Kegelfläche besitzen, welche mit der Kupplung 6 in
Eingriff treten können. Jedes der Zahnräder 8, 9 ist mit je einer Zahnstange i o,
ii in Eingriff, die auf entgegengesetzten Seiten der Welle 5 liegen und am Zapfen
12 an einen Block 13 der treibenden Scheibe 14 angelenkt sind. Der Block 13 ist
an einer radial in der Scheibe 14 angeordneten Schraube befestigt, so daß der Zapfen
i; an jede beliebige Stelle zwischen der Welle i5 und dem Umfang der Treibscheibe
14 eingestellt werden kann, um den Stangen i o, i i und damit der Umdrehungsbewegung
der Vorschubwalzen jede Größe der Bewegung geben zu können. Hierdurch wird die Vorschubwalze
i zu einer Meßwalze und bestimmt durch ihre Bewegung die Länge des abzuschneidenden
Papierbogens. Die Kupplung 6 ist mit einer Nut 16 versehen, in die ein Ende eines
Schwinghebels 17 hineinragt, der bei 18 an einem Teile des Maschinenrahmens
gelagert ist. Das andere Ende des Schwinghebels i7 greift in eine doppelt wirkende
Kurvennut i 9 ein, die auf der Welle 15 der Treibscheibe 14 vorgesehen ist, so daß
bei Drehung der Treibscheibe 14 die Kurvennut i9 den Schwinghebel 17 bewegt, um
eines der Räder 8, 9 abwechselnd während einer Umdrehung der Treibscheibe 14 in
Eingriff zu bringen. Wenn der Zapfen 12, die Welle 15 und die Achse 5 sich in einer
Linie befinden, oder mit anderen Worten, wenn der Zapfen 12 über die beiden Totpunkte
jeder Umdrehung der Treibscheibe 14 geht, bewegt die Kurvennut i9 den Schwinghebel
17, um ein Zahnrad zu entkuppeln und das gegenüberliegende zu kuppeln. Wenn sich
nun die von dem Antriebsrad to in Richtung des Pfeiles angetriebene Treibscheibe
14 dreht, nachdem der Zapfen 12 über dem toten Punkt hinweggegangen ist (Fig. i),
wird die Kurvennut ig den Schwinghebel 17 bewegen, um die Kupplung 6 mit dein Rade
g in Eingriff zu bringen. Die Stange i i wird also während ihrer Bewegung das Rad
9 drehen, und es wird sich, da die Kupplung 6 mit dem Rade g in Eingriff @ steht,
infolgedessen auch die Vorschubwalze i drehen, um das Papier 2i von der Rolle 22
zu den Messern 22a, 23 zu führen. In dem. Augenblick, wo der Zapfen 12 die andere
Totpunktlage erreicht, schwingt die Kurvennut i9 den Hebel 17 in entgegengesetzter
Richtung und i zieht die Kupplung 6 aus dem Rade 9, so daß die Vorschubwalze i sich
nicht mehr bewegt, sondern sich in Ruhe befindet. Während dieser Zeit wird das Papier
durch die Messer geschnitten. Sobald der Zapfen 12 über den toten Punkt hinweggegangen
ist, bewegt die Kurvennut 6 den Schwinghebel 17 um einen 11 weiteren Betrag
und kuppelt ihn mit dem i Rad B. Während dieser halben Umdrehung der Treibscheibe
14 bewegt die Stange io das Rad 8, und da dieses mit der Welle 5 gekuppelt ist,
wird sich die Vorschubwalze i so lange bewegen, bis der Zapfen 12 die-andere Totpunktlage
wieder erreicht. Hierdurch werden zwei Vorschübe von Papier zu den Messern während
einer Umdrehung der Treibscheibe 14 erreicht. Die Stangen io, i i werden an den
Rädern 8, 9 durch Führungen 24,25 gehalten, die sich auf der Achse 5 drehen und
mit Rollen 26, 27 versehen sind, auf denen die Rückseite der Stangen i o, i i geführt
ist. Die Treibscheibe 14 ist mit einer Stirnzahnung versehen, welche ein Rad 28
antreibt, dessen Achse ein elliptisches Zahnrad 29 trägt, das -mit einem elliptischen
Zahnrad 30 kämmt, welches auf der Achse des mit dem festen Messer 23 zusammenarbeitenden,
sich drehenden Messers 22a sitzt. Die Klemmrollen 3i werden mit größerer Geschwindigkeit
als die Vorschubwalzen i angetrieben, um den Vorschub des Papiers nach den 'Messern
zu unterstützen und das Papier zwischen diesen und der Vorschubwalze straff zu halten.
Durch die Kreismesser 32 kann das Papier in verschiedene Breiten geschnitten werden.
Ein Förderband 33 befördert die geschnittenen Bogen weiter. Eine Rolle 34 leitet
die geschnittenen Bogen auf das Band 33.
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Anstatt der beschriebenen Kupplungsvorrichtung können andere Kupplungen,
z. B. Freilaufkupplungen auf der Welle 5 der Vorschubwalze i, angeordnet werden,
die in verschiedenen Richtungen arbeiten. Diese Kupplungen werden j ede für sich
mit einer der Stangen io, ii verbunden, die auf entgegengesetzten Seiten der Vorschubwalze
angeordnet sind und mittels Zähne oder durch Reibung mit den Kupplungen in Berührung
sind. Die Stangen i o; ii sind an der Treibscheibe 14 wie vorher angelenkt, so daß
eine i Stange während einer halben Umdrehung der Treibscheibe 14 auf ihre Kupplung
einwirkt, um die Vorschubwalze i zu drehen und das Papier _ vorzuschieben, wobei
die andere Stange und ihre Kupplung frei sind. Wäh- i rend der anderen Hälfte der
Umdrehung der Treibscheibe 14 wird die Kupplung der zuerst erwähnten Stange sich
auf der. Welle.5 der Vorschubwalze i frei drehen, dagegen wird jetzt die zweite
Stange, welche in der i vorgehenden halben Umdrehung keine Arbeit verrichtet hat,
ihre Kupplung mit der Welle 5 der Vorschubwalze i verbinden und sie in derselben
Richtung drehen, wie bei der der ersten Vorschubbewegung des Papiers. Wäh- 1
rend
der Zeit jedoch, in welcher der Zapfen der Stangen io, ii durch die Totpunktslagen
geht, was zweimal bei jeder Umdrehung der Scheibe 14 eintritt, ist keine .Bewegung
der Vorschubwalze i vorhanden, und das Papier befindet sich in Ruhe, so daß das
Schneiden vorgenommen werden kann. Durch diese Bauart erübrigen sich die Kurvennut
i9 und Schwinghebel 17.
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Gemäß Fig. 3 ist eine Vorrichtung zur Bewegung der Doppelkupplung
6 nach Fig. i auf elektrischem Wege vorgesehen. Dies geschieht dadurch, daß die
Treibscheibe 14 isoliert zwei Kontakte 3e, 35 in Form von Kreissegmenten trägt.
Auf der Welle 15 sind isoliert zwei Kontaktscheiben 36, 37 angeordnet. Ein Kontakt
38 gleitet über die Kontakte 34a, 35, wenn die Scheibe sich dreht. Gegen die Ringe
36,37 liegen Kontaktstücke 39, 40. Ferner sind Elektromagnete q_1, 42 an
jeder Seite eines isolierten Teiles des Schwinghebels 17 vorgesehen, die mit den
Kontakten und einer Batterie 43 verbunden sind, so daß, wenn der Kontakt 34a über
den Kontakt 98 hinweggeht, der Strom von der Batterie durch den Draht 44 zu dem
Magneten4i, Draht45, Kontakt4o, Scheibe37 und durch den die Scheibe 37 mit Kontakt
34a verbindenden Draht 46 zu den Kontakten 34a, 38 und Draht 47 zur Batterie geht,
wodurch der Magnet erregt wird, der den Hebel 17 umschwingt und damit die Kupplung
6 in Eingriff mit dem Rade 9 bringt. Diese Kupplung findet während einer halben
Umdrehung der Treibscheibe 14 statt. Während der anderen Hälfte der Umdrehung der
Treibscheibe 14 kommt der Kontakt 35 in Berührung "mit dem Kontakt 38, und der Strom
geht dann von der Batterie 43, durch Draht 44; den Magneten 42, Draht 48 zu Kontakt
39, Scheibe 36, durch den die Scheibe 36 mit Kontakt 35 verbindenden Draht 5o, Kontakt
38 und Draht 47 zur Batterie. Diese erregt den Magneten 42 und schwingt den Hebel
17 derart, daß er die Kupplung in Eingriff mit dem Rade 9 bringt. Zwischen den Enden
der Kontakte 34a, 35 ist ein Zwischenraum gelassen, der den Totpunktlagen des -Zapfens
12 entspricht, so daß, wenn diese Zwischenräume über die Kontakte 38 hinweggehen,
die Magnete nicht wirken, so daß die Kupplung sich in geöffneter Stellung in genau
der gleichen Weise wie: in Fig. i befindet. Die Arbeitsweise der Vorschubrolle i
ist also dieselbe: Anstatt die Stangen i o, ii mit Kupplungen zu verbinden, können
sie an Hebeln 51, 52 (Fig. 4) angelenkt werden, die lose auf der Welle 5 der Vorschubwalzc
drehbar sind und nach entgegengesetzten Richtungen vorstehen. Die Hebel
5 I, 52 tragen Klinken 53, 54, die in ein Sperrad 55 eingreifen, das auf
der Welle 5 der Vorschubwalze i befestigt ist. Die Klinken 53, 54 sind an entgegengesetzten
Seiten des Sperrades 55 vorgesehen, so daß, wenn die Treibscheibe 14 die Stangen
i o, i i bewegt, während einer halben Umdrehung eine Klinke in die Sperrzähne eingreift
und die Vorschubwalze dreht, wobei die andere Klinke frei geht. Während der anderen
Hälfte der Bewegung der Scheibe 14 wird die ersterwähnte Klinke frei gehen, die
andere dagegen ' wird die @'or schubwalze in der gleichen Weise bewegen, wie die
vorerwähnten Kupplungen sie bewegen.
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Anstatt des Sperrades auf der Vorschubwalze kann ein gewöhnliches
Rad angewendet werden, an das Greifstücke der Hebel angreifen, um die Vorschubwalze
durch Reibungsgreifer in der gleichen Weise zu bewegen.
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Da die Länge der Bewegung der Vorschubwalze i die Länge des geschnittenen
Bogens bestimmt, so ist zur Erzeugung verschiedener Bogengrößen der Zapfen der Stangen
io, 1i an einem Block 13 befestigt, der durch eine Schraube (Fig. 4) radial in der
Treibscheibe 14 verstellt werden kann,- so daß durch Drehung der Schraube der Zapfen
in verschiedenen Abständen von der Achse 15 der Treibscheibe 14 eingestellt werden
kann, um die Größe der Bewegungen der Stangen und damit die Ausdehnung des Weges
der Vorschubwalze i einstellen zu können.
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In der Zeichnung ist das Rahmenwerk der Maschine nicht dargestellt,
aber es ist ersichtlich, daß ein derartiger Rahmen vorhanden sein mußund daß die
Wellen aller Räder in dem Rahmen gelagert werden müssen.