DE3202804A1 - Verfahren und vorrichtung zur rueckgewinnung von waerme aus abwasser - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur rueckgewinnung von waerme aus abwasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von Wärme aus dem Abwasser eines Gebäudes, wobei die
Wärme in dem Abwasser zum Aufheizen von in das Gebäude eintretendem frischem Wasser oder zum Aufheizen des Heizsystems
des Gebäudes verwendet wird.
Es ist bekannt, Wärme aus Abwasser dadurch rückzugewinnen, daß man das Abwasser direkt durch einen Wärmeaustauscher
leitet. Ein derartiges Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind beispielsweise in der
schwedischen Patentanmeldung Nr. 79OO722-5 beschrieben. Dabei wird das Abwasser derart geführt, daß es entlang der
Rohrwände in einem vertikal angeordneten Wärmeaustauscher strömt. Diese Art eines Wärmeaustauschers erfordert einen
verhältnismäßig großen Raum in vertikaler Richtung, benötigt jedoch keine Abwasserpumpe.
Wenn ein Wärmeaustauscher aus Gründen der Installationstechnik jedoch im wesentlichen noch horizontal angeordnet
werden soll, besteht die Gefahr einer Verstopfung bzw. Verklumpung im Wärmeaustauscher. Es ist dann erforderlich,
ein Abwasserrohr mit großem Durchmesser vorzusehen und die Strömungsrate muß hoch sein, was nur mittels
einer Abwasserpumpe erreicht werden kann. Es kann jedoch häufig auftreten, daß die Pumpenströmung höher ist
als die Strömung des eintretenden Abwassers und daher kann die Pumpe gezwungen sein, intermittierend zu arbeiten.
Es ist jedoch ein wesentlicher Vorteil, eine kontinuierliche Strömung durch einen Wärmeaustauscher zu haben, da
hierbei ein kontinuierlicher Wärmeaustausch stattfinden kann. Dies kann man dadurch erreichen, daß ein Pufferraum
im Abwassersystem eingesetzt wird, aus welchem das Abwasser durch den Wärmeaustauscher herausgepumpt und danach
in den Raum zurückgeführt wird. Es ist möglich, teilweise den Pufferraum in einen warmen Teil und einen kalten Teil
..: J. :..:.::. 3 2 02004
für das Abwasser zu unterteilen bzw. abzuschirmen, wobei der letztere Teil für das bereits durch den Wärmeaustauscher
hindurchgegangene Wasser bestimmt ist. Damit eine Verklumpung bzw. Verstopfung dieses Pufferraums
verhindert wird, ist es erforderlich, eine zweite Pumpe vorzusehen, welche durch den Pegel bzw. den Wasserstand
in dem Raum gesteuert wird und das kalte Abwasser mit seinem Schlamm und seinen Festkörperpartikeln in einen
Auslaß pumpt.
Eine zweite Pumpe und damit auch das Erfordernis eines großen Pufferraumes werden durch die Erfindung beseitigt.
Gemäß der Erfindung wird, wie bereits bekannt, ein mit dem Abwasserrohr verbundener Raum verwendet, der nachstehend
als Behälter bezeichnet wird. Das Abwasser wird vor dem Ausstoß durch einen Auslaß dem Behälter zugeführt
und durch einen Kreis für den Wärmeaustausch mit frischem Wasser oder einem Wärmeübertragungsmedium gepumpt. Das
Verfahren gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß das Abwasser nach dem Wärmeaustausch zur Rückströmung
zum Behälter und/oder zum Ausstoß durch den Auslaß geführt wird. Solange dabei die eintretende Strömung geringer
ist als die Pumpenströmung durch den Wärmeaustauscher, wird das Abwasser in den Behälter zurückgeführt, so daß eine kontinuierliche
und hohe Strömung des Abwassers durch den Wärmeaustauscher sichergestellt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ergeben mehrere Vorteile. Das
gesamte Abwasser tritt durch den Wärmeaustauscher hindurch und die hohe Pumpenströraung bewirkt, daß Schlamm und Festkörperpartikel
ebenfalls durch den Wärmeaustauscher hindurchtreten, so daß sie früher oder später an den Auslaß
geleitet werden. Es- ist ein verhältnismäßig geringes Volumen
J .·. :..:.::. 32028OA
für den Abwasserbehälter erforderlich. Ferner ist nur
eine Pumpe notwendig und diese Pumpe kann kontinuierlich arbeiten, so daß sich in dem Wärmeaustauscher eine kontinuierliche
Wärmeübertragung ergibt.
Die Erfindung wird im folgenden.beispielsweise unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; die einzige Figur der Zeichnung zeigt schematisch eine bevorzugte
Vorrichtung gemäß der Erfindung.
Wie in der Zeichnung dargestellt ist ein Behälter 2 als Aufrechterhaltungs- bzw. Ausgleichs- und Temperaturausgleichsraum
in einem Rohrsystem 1a, 1b für Abwasser angeordnet. Dieser Behälter kann in den Boden eingesenkt sein
oder kann ein freistehendes Gefäß sein. Das Abwasser wird aus diesem Behälter durch eine Pumpe 4 zu einem Wärmetauscher
3 gepumpt. Die Pumpe 4 kann vorzugsweise im Behälter angeordnet sein und sollte von derjenigen Art sein, die
Festkörperpartikel enthaltendes Abwasser pumpen kann. Die Kapazität der Pumpe sollte so hoch sein, daß sie eine zu
erwartende Maximalströmung des eintretenden Abwassers
transportieren kann. Eine hohe Pumpenströmung ist auch hinsichtlich des Wärmeaustauschs ein Vorteil. Es werden
dadurch Verklumpungen im Wärmeaustauscher beseitigt und die Wärmeübertragung erhöht.
Der Wärmeaustauscher 3 kann von herkömmlicher Art sein.
Bei der Wärmeübertragung auf Frischwasser sollte der Wärmeaustauscher vorzugsweise das Frischwasser für das
Gebäude direkt aufheizen. Das Frischwasser wird bei A dem Wärmeaustauscher zugeführt und bei B abgezogen.
Wenn es die Bedingungen erfordern, kann die Hitze in dem Wärmeaustauscher zuerst auf ein geeignetes Zwischenmedium
übertragen werden und danach erst auf das Frischwasser. Die Wärmeübertragung kann auch auf das Heizsystem des
Gebäudes erfolgen.
Bei der dargestellten Ausführungsform wird das Abwasser nach dem Wärmeaustauscher 3 an ein Dreiwegventil 5 transportiert,
das derart angeordnet ist, daß das Abwasser entweder in den Behälter 2 (Pfeil C) zurückgeführt wird
oder zum Auslaß 1b (Pfeil D) ausgestoßen wird, oder, falls geeignet teilweise in den Behälter zurückgeführt und teilweise
zum Auslaß geleitet. Diese Ventilfunktion kann natürlich auch durch Zweiwegventile oder eine andere Vorrichtung
mit ähnlicher Funktion erzielt werden. Ein oberer und ein unterer vorbestimmter Pegel in dem Behälter kann
durch Pegelfühler 6,7 die Ventilpostion des Ventils 5 steuern bzw. bestimmen. Am unteren Pegel, d.h. am Pegelsensor
6, soll die Ventilposition derart eingestellt sein, daß das Abwasser in den Behälter 2 zurückgeführt wird. Der
Behälter empfängt Abwasser, das durch den Wärmeaustauscher geleitet wurde, sowie neu eintreffendes Abwasser. Dadurch
wird der Behälter verhältnismäßig rasch aufgefüllt. Wenn der Abwasserpegel den Pegelsensor 7 erreicht hat, wird
die Ventilposition automatisch derart eingestellt, daß das Abwasser von dem Wärmeaustauscher zum Auslaß 1b ausgestoßen
wird. Der Pegel sinkt dann in dem Behälter. Aus Sicherheitsgründen, beispielsweise beim Stillstand der
Pumpe, ist es vorteilhaft, wie dargestellt, eine Auslaßverbindung 8 zwischen dem Behälter 2 und dem Auslaß 1b
vorzusehen. Diese Verbindung sollte mit dem Behälter an einem Pegel über dem oberen Abwasserpegel verbunden sein.
überdies kann es bei gewissen Anwendungen vorteilhaft
sein, eine direkte Verbindung zwischen dem Einlaß 1a und dem Auslaß 1b vorzusehen. Diese Verbindung wird mittels
eines Temperaturfühlers während solcher Zeitspannen eingeschaltet, in denen die Temperatur des eintretenden
Abwassers erheblich niedriger ist, als die Temperatur des Abwassers in dem Behälter.
Als Pegelfühler können Schwimmkörper verwendet werden, die mechanisch oder in anderer Weise die Ventilposition
des Ventils 5 betätigen. Bei der dargestellten Ausführungsform und als Alternative sind elektrische Pegelfühler
6, 7 dargestellt, welche über einen Verstärker 9 an eine Stellvorrichtung 10 für das Dreiwegventil
Impulse abgeben.
Die Ein/Aus-Steuerung wie vorstehend beschrieben, kann durch eine kontinuierliche Pegelsteuerung ergänzt oder
durch diese ersetzt werden. Ein Pegelfühler kann die Ventilstellung derart steuern, daß in dem Behälter ein im
wesentlichen konstanter Pegel erzielt wird.
Auch andere Abwandlungen sind zur Realisierung des Erfindungsgedankens
möglich, um es dem Abwasser zu ermöglichen, nach dem. Wärmeaustausch in kontrollierter Weise
in den Behälter zurückzuströmen und/oder zum Auslaß ausgestoßen zu werden.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, mit verhältnismäßig
einfachen Mitteln und mit geringen Eingriffen in ein bereits vorhandenes Abwasserrohrsystem, geeignete
Bedingungen zur Rückgewinnung von Wärme aus dem Abwasser zu erzielen. Die Verwendung des Behälters zur
Rückführung von Abwasser bei geringer Belastung im Abwasser-Rohrsystem, sowie die verhältnismäßig hohe Pumpenkapazität
führen zu diesen vorteilhaften Bedingungen.
Claims (9)
1.) Verfahren zur Rückgewinnung von Wärme aus Abwasser,
das vor seinem Ausstoß durch einen Auslaß in einen Behälter geleitet wird, wobei das Abwasser in dom
Behälter durch einen Kreis zum Wärmeaustausch mil
frischem Wasser oder mit einem Wärmeübertragungsmedium gepumpt wird, dadurch g e k e η η - .
zeichnet, daß das Abwasser nach dem Wärmeaustausch zur Rückströmung in den Behälter und/oder
zum Ablassen zum Auslaß geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Führung der Abwasserströmung
in Abhängigkeit vom Abwasserpegel in dem Behälter erfolgt.
ZUGELASSENE VERTRETER BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMT URI te STRASSER, INNERE WIENER STR. 8, 8 MÜNCHEN 80, TEL. (089) 4 -IR JO
REPRESENTATIVES SEFORE THE EUROPEAN PATENT OFFICX STADTSPARKASSE MÜNCHF.N, KONTO-NUMMER S3 U 23 16 (UIZ 701 500 00)
MANDATAIRES AGREES PRES LOFFICE BUROPtIN DBS BMVBTS POSTSCHECKKONTO MÖNCHEN 24 Il - MO (BLZ 700 100 80)
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß vorbestimmte untere und obere
Pegel in dem Behälter die Führung der Strömung zum Behälter bzw. zum Auslaß bestimmen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß ein vorbestimmter
Pegel die Führung der Strömung zum Behälter bzw. zum Auslaß bestimmt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
das Abwasser in Zeitspannen, in denen die Abwassertemperatur vor dem Behälter um einen bestimmten Betrag
unterhalb der Abwassertemperatur im Behälter liegt, am Behälter vorbeigeleitet wird.
6. Vorrichtung zur Rückgewinnung von Wärme aus Abwasser,
das in einem Abwasserrohr zu einem Auslaß strömt, mit einem vor dem Auslaß (1b) in dem Abwasserrohr
angeordneten Behälter (2), mit einem mit dem Behälter verbundenen Rohr, das mit einer Pumpe (4)
zum Hindurchpumpen des Abwassers durch das Rohr ausgestattet ist, und mit einem Wäremaustauscher
(3) der in wärmeaustauschender Beziehung zum Rohr angeordnet ist, um Wärme an Frischwasser oder ein
Wärmeübertragungsmedium abzugeben, dadurch gekennzeichnet , daß eine Ventileinrichtung
(5) in dem Rohr nach dem Wärmeaustauscher (3) zur Verbindung des Rohrs mit dem Behälter (2) und/
oder dem Auslaß (1b) angeordnet ist, und daß der Behälter (2) mit Abwasserpegel-Fühleinrichtungen (6,7)
versehen ist, um die Ventilposition der Ventileinrichtung (5) zu steuern.
7. Vorrichtung nach Anspurch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Pegel-Fühleinrichtungen
(6,7) derart angeordnet sind, daß sie vorbestimmte obere und untere Abwasserpegel abtasten. r
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Pegel-Fühleinrichtungen
derart angeordnet sind, daß sie einen vorbestimmten Abwasserpegel abtasten.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet , daß eine direkte Rohrverbindung
(8) für das Abwasser zwischen dem Behälter
(2) und dem Auslaß (1b) angeordnet ist, und daß die Rohrverbindung (8) mit dem Behälter (2) oberhalb des
oberen Abwasserpegels oder dem einen Abwasserpegel verbunden ist.
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