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Verdampfapparat.
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Dic Erfindung betrifft die Verbesserung eines bekannten Verdampfapparates
für bei höheren Konzentrationen koagulierende Flüssigkeiten z. B. Sulfitlauge, der
in mehrere mit wagerechten Doppelböden versehene Räume unterteilt ist, wobei die
Zwischenräume zwischen den Doppelböden als Heizkammern dienen, und bei welchen die
Doppelböden durch Rohrstutzen verbunden sind, die um ein Stück in den zugehörigen
Verdampfraum hineinragen. Die Erfindung besteht darin, daß die Rohrstutzen versetzt
zueinander an. geordnet und mit auf gegenüberliegenden Seiten der aufeinanderfolgenden
Rohrstutzen angeordneten Überläufen versehen sind. Hierdurch wird erreicht, daß
der Zulauf der Flüssigkeit zu jedem Doppelboden von der Mitte aus erfolgt, von wo
aus dann die Flüssigkeit durch Kratzarme über die ganze Fläche des Bodens gleichförmig
verbreitet werden kann, und daß der Ablauf wieder in der Nähe der Mitte stattfindet.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt.
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Fig. I zeigt einen senkrechten Durchschnitt durch den Apparat, und
Fig. 2 die Oberansicht einer Kratzvorrichtung.
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Die gezeigte Ausführungsform des Apparates ist aus einer Anzahl von
Ringen I lösbar zusammengesetzt, von denen ein jeder mit doppelten Böden z und 3
versehen ist. Der obere Ring ist mit einem Deckel verstehen, der untere mit einem
Boden 6. Jeder Ring hat am oberen und unteren Ende einen Flansch 4, und wenn die
Ringe zusammengesetzt sind, liegen sie gegeneinander mit den Flanschen an, die in
geeigneter Weise zusammengehalten und gedichtet werden können.
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Mitten im Apparat ist eine senkrechte Welle 7 gelagert, die oben
in einem Lager 9 und unten in einem Lager 8 läuft. Die Welle ist oben mit einer
Riemenccheibe IO oder an derer Antriebsvorrichtung versehen.
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Sie geht durch Löcher in den Böden, wobei die Löcher der verschiedenen
Bodenpaare 2, 3 zweckmäßig versetzt gegeneinander sind.
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Durch die Löcher jedes Bodenpaares 2, 3 ist ein Rohrstutzen 22 eingeführt
und an den beiden Böden dicht festgemacht. Der Rohrstutzen erstreckt sich um ein
gewisses Stück in den Raum hinein, welchem die Böden 2, 3 zugehören, und ist mit
einer Aussparung 14 versehen, die einen Überlauf für die Flüssigkeit bildet. Die
Aussparungen 14 sind zweckmäßig an gegenüberliegenden Seiten aufeinanderfolgender
Rohrstutzen angebracht. Auf der Welle sitzt eine Anzahl von Kratzvorrichtungen II,
eine für jeden oberen Boden æ Diese Kratzvorrichtungen, die auch als Rührer dienen,
sind zweckmäßig aus einem Stoff hergestellt, der weicher ist als die Böden, damit
letztere nicht so leicht von den darauf schleifenden Kratzarmen abgenutzt werden.
Die Kratzvorrichtungen sind mit Aussparungen 12 versehen, um ihre Drehung zu erleichtern,
und diese Aussparungen sind auf den einzelnen Armen in verschiedenen Abständen von
der Welle angeordnet, damit
alle Punkte der Böden während einer
vollen Umdrehung der Arme von letzteren bestrichen werden. Die Aussparungen können
an den verschiedenen Armen verschiedene Länge und Form haben, wie dies aus der Zeichnung
ersichtlich ist. Die Kratzvorrichtungen haben zweckmäßig die in Fig. 2 gezeigte
Gestalt, d. h. sie sind an den Enden umgebogen und zwar nach vorn in der Drehrichtung,
so daß während der Drehung gegen die Flüssigkeit eine der Zentrifugalkraft entgegenwirkende
Kraftkomponente erzeugt wird, die verhindert, daß die Flüssigkeitsschicht in der
Nähe des Umfangs höher steigt als in der Mitte. Die Kratzvorrichtungen sind in der
Weise auf der Welle angeordnet, daß sie sich mit dieser drehen und in achsialer
Wichtung verschiebbar sind. Infolgedessen liegen die Kratzvorrichtungen auf den
Böden 2 mit ihrer ganzen Schwere auf und können somit die etwa gebildeten Ausscheidungen
von den Böden sofort und sicher entfernen. Zu diesem Zweclie sind ihre Naben mit
einer Nut I3 (Fig. 2) und die Welle 7 mit einer entsprechenden Feder versehen.
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Der Deckel 5 ist mit einem Zulaufrohr 15 für die zu konzentrierende
Flüssigkeit und mit einem Abzugsrohr I6 für die gebildeten Dämpfe versehen. I8 ist
ein Rohr, durch welches das Heizmittel, z. B. Dampf, zugeführt wird. Von diesem
Rohre aus wird der Dampf durch 2, we, gleitungen 19 . in die zwischen den Böden
2 und 3 eingeschlossenen Heizräume geleitet. Diese Leitungen münden in die Heizräume
in solcher Höhe oberhalb der Böden 3 ein, daß das I Kondenswasser nicht durch dieselben
ausströmen kann. Nach Hindurchströmen durch die Heizräume und Abgabe seiner Wärme
an die Flüssigkeit durch die Böden 2 wird der Dampf abgeleitet durch die Leitungen
20, die in der Höhe der Böden 3 angeordnet sind, so daß das Kondenswasser durch
dieselben zusammen mit dem Dampf abgeleitet wird. Die Leitungen zo münden in das
Ablaßrohr 21 ein.
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Die konzentrierte Flüssigkeit wird durch das Rohr I7 aus dem untersten
Raume des Apparates abgeleitet.
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Der Apparat arbeitet auf folgende Weise: Die zu konzentrierende Flüssigkeit,
z. B.
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Sulfitablauge, wird durch Rohr IS zugeführt und die Welle 7 wird in
Umdrehung versetzt.
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Durch das durch die Rohre I8 und 19 zugeführte Heizmittel werden die
Böden 2 erhitzt.
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Die Flüssigkeit steigt auf dem oberen Boden 2 unter gleichzeitiger
Verdampfung an, bis ein Teil derselben durch den Überlauf 14 und den Rohrstutzen
22 auf den Boden 2 des nächsten Raumes übergeführt wird usw., bis auf allen Böden
sich eine Flüssigkeits schicht gebildet hat. Die auf den verschiedenen Böden sich
bildenden Dämpfe entweichen unbehindert durch die verhältnismäßig weiten Rohrstutzen
22 und werden aus dem Apparat durch das Rohr I6 abgeleitet. Wie oben erwähnt worden
ist, haben die Kratzvorrichtungen nicht nur den Zweck, etwa eingetrocknete Flüssigkeit
von den Böden kontinuierlich zu entfernen, sondern auch die Flüssigkeit umzurühren
und somit auf mechanischem Wege das Entweichen der an den Böden gebildeten Dampfbläschen
zu erleichtern- Die Flüssigkeit wird stufenweise konzentriert, in dem Maße, wie
sie von einem Boden 2 nach dem andern en durch den Apparat geleitet wird, und hat
schließlich, wenn sie an den letzten Boden 6 gelangt, den gewünschten Konzentrationsgrad
erreicht. Die konzentrierte Flüssigkeit wird dann durch das Rohr 17 abgeleitet.
Durch Verändern der Menge der zugeführten Flüssigkeit und des zugeführten Heizmittels
können verschiedene Konzentrationsgrade erhalten werden. Die Menge des in die verschiedenen
Erhitzungskammern eingeführten Heizmittels kann ebenfalls verändert werden, und
zwar durch in den Leitungen 19 vorgesehene Ventile. Im allgemeinen empfiehlt es
sich, mehr Heizmittel in die unteren Erhitzungsräume als in die oberen einzuführen.
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Wenn Dampf als Heizmittel verwendet wird, kann das - Rohr I8 mit
frischem Dampf, Abdampf oder ganz oder teilweise mit dem aus dem Rohr I6 ausströmenden
Dampf gespeist werden. In letzterem Falle muß der Dampf erst komprimiert werden,
um höheren Druck und höhere Temperatur zu erhalten.
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Die Erhitzung kann auch durch in den Erhitzungskammern vorgesehene
elektrische Widerstände erfolgen.