DE3147834C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum In­ standsetzen einer bituminösen Fahrbahndeckschicht, mit einem Replastifizierungsgerät zum Erwärmen der Deckschicht mit Auflockerungswerkzeugen zum Lockern der Deckschicht zu einem Aufbruchmaterial mit an­ schließenden Zuführeinrichtungen für bituminöses Bindemittel und Zuschlagstoffe zu dem auf dem Planum verbleibenden Aufbruchmaterial mit einer quer zur Richtung des Vorschubes über die Instandsetzungs­ breite hin- und herbewegbaren und mit einer Tiefen­ einstellung versehenen Misch- und Verteileinrichtung und einer Einbaubohle.

Durch die deutsche Offenlegungsschrift 27 57 944 ist ein Verfahren sowie eine entsprechende Vorrichtung bekannt, die nach dem Verfahrensanspruch 1 sich dadurch auszeichnet, daß die Deckschicht der Fahr­ bahn zuerst mit verhältnismäßig großem Abstand vor der Aufreißstelle bis kurz unter die Verarbeitungs­ temperatur vorgewärmt und anschließend direkt vor der Aufreißstelle auf die endgültige Verarbeitungs­ temperatur in einem zusätzlichen Verfahrensschritt erwärmt wird.

Nach dem dritten Verfahrensanspruch ist vorgesehen, daß hinter der Aufreißstelle und vor dem Verteilen des Aufbruchmaterials neues Deckenmaterial zuge­ führt wird.

Durch die vorgeschlagene zweistufige Erwärmung soll erreicht werden, daß die bei der Vorwärmung zugeführte Wärme ausreichend Zeit hat, um in die tieferen Schichten der Fahrbahndecke einzudringen, so daß die bei der endgültigen Erwärmung aufge­ brachte Wärmemenge infolge der dann nur noch ge­ ringen Temperaturdifferenz nicht mehr in die tie­ feren Schichten absinken kann.

Die Vorverteilung des plastifizierten Deckenmaterials erfolgt durch die Aufreißzähne, die, in mehreren Reihen gegeneinander versetzt, am Aufreißer be­ festigt sind.

Im letzten Absatz der Zeichnungsbeschreibung wird festgehalten, daß in Abänderung des erläuterten Aus­ führungsbeispieles es möglich sei, durch eine Trans­ portvorrichtung vor der Verteilerschaufel Neumaterial zuzuführen, so daß wieder die ursprüngliche Decken­ höhe der Fahrbahn erreicht werden kann. Diese ist zeichnerisch nicht dargestellt.

Nachteilig ist das Fehlen einer gesonderten Misch­ vorrichtung für das Aufbruchmaterial mit dem Neu­ material, da lediglich eine Vorverteilung des Gutes durch die versetzt angeordneten Aufreißzähne gegeben ist. Diese können eine innige Vermischung des Neumaterials mit dem Aufbruchmaterial nicht be­ wirken.

Insbesondere bei Zugabe des Neumaterials in Form eines bereits aufbereiteten Mischgutes wird, durch dessen Zähigkeit, eine qualitativ gute Vermischung des Alt- und Neumaterials noch erschwert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß eine gleichmäßige Vermengung des aufzubereitenden Deckschichtmaterials möglich ist.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß die Misch- und Verteileinrichtung Mischwerk­ zeuge sind, die sternförmig verteilte, parallel zum Planum angeordnete Mischarme aufweisen, deren Tiefeneinstellung durch die Tiefeneinstellung der Auflockerungswerkzeuge gesteuert ist und daß den hin- und herbewegbaren Mischwerkzeugen die Vorrichtung zur Zugabe des Bindemittels bewegungs­ folgend verbunden ist.

Durch diese Vorrichtung wird die Durchführung eines "recycling in plant process" ermöglicht, so daß die Aufbereitung zusätzlichen Mischgutes in einer extern zum Baustellenbereich vorzusehen­ den Mischanlage sowie der separate Transport des Mischgutes zur Einbaustelle vermieden wird. Desgleichen entfällt der sonst alternativ notwen­ dige Zwang der kontinuierlichen bzw. semikonti­ nuierlichen Mitführung einer separaten Aufberei­ tungsanlage bzw. die Anordnung eines besonderen Aufnahmemischers.

Das durch die Plastifizierung auf Mischtemperatur erhitzte, gelockerte Aufbruchmaterial wird durch die parallel zum Planum auswerfende, ineinander­ fördernde Mischwerkzeuge in sich einheitlich ver­ mischt.

Die dabei gleichzeitig erfolgende Einmischung von zu ergänzendem Bindemittel und/oder Zuschlagstoffen führt zu einem neu aufbereiteten, praktisch homogen gemischten Deckenmischgut, das bei Bildung einer ein­ heitlichen Schichtstärke in Richtung zur Einbaubohle gefördert wird.

Bei den Zuschlag­ stoffen kann, je nach zuzugebender Menge, entschieden werden, ob diese zusätzlich erwärmt werden sollen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird durch die schematische zeichnerische Darstellung beispielsweise näher erläutert.

Fig. 1 zeigt im Aufriß die Straßen­ instandsetzungsvorrichtung.

Fig. 2 zeigt einen partiellen Grundriß der Instandsetzungsvorrichtung mit Auflockerungs- und Misch­ werkzeugen, dem Querverteiler und der Einbaubohlen.

Die beiden, den Fig. 1 und 2 zugeordneten Pfeile, weisen die Vorschub- bzw. Arbeitsrich­ tung aus.

Die Instandsetzungsvorrichtung baut in ihrem Grundgerät 1 auf einem partiell modifizierten Straßenfertiger auf, wobei, im Falle dieses Beispiels, die Verwendung eines Radfertigers vorgesehen ist.

Selbstverständlich eignet sich als Grundgerät auch ein Raupenfertiger in gleicher Weise.

Der in Vorschubrichtung weisenden Gerätefront ist ein den Gastank 3 tragender Vorderwagen 3′ verbunden.

Der Gastank 3 dient zur Energieversorgung des mehrteiligen Replastifiziergerätes 2, das dem Vorderwagen 3′ angelenkt ist.

Dem Grundgerät 1 ist weiter der Bindemitteltank 6 mit der Bindemitteldosierung 7 und der Binde­ mittelaufgabevorrichtung 8 zugeordnet und die Nivellierbalken 12 angelenkt.

Unter den Nivellierbalken 12 sind die Träger der Auflockerungswerkzeuge 4 und der beweglichen Mischvorrichtung 5 angeordnet. Desweiteren sind ein rechenartig ausgebildeter Querverteiler 10 und die Einbaubohle 11 an den Nivellierbalken 12 vorgesehen.

Der beweglichen Mischvorrichtung 5 ist dabei die Aufgabevorrichtung 8 für das heißflüssige Binde­ mittel 23 verbunden. Darüber hinaus mündet in den durch das Planum nach unten und die beiden Nivellier­ balken 12 seitlich begrenzten Raum eine Aufgabe­ schurre 9 zur fallweisen erforderlichen Aufnahme der mineralischen Zuschlagstoffe 24 ein, die das Gemenge 22, entsprechend der vorgegebenen Rezeptur, ergänzen.

Zum Verfahrensablauf sei zusammenfassend wieder­ holt:

• Die Deckschicht 20 wird durch das Replasti­ fiziergerät 2 auf die erforderliche Tempe­ ratur - die im allgemeinen zwischen 170°C und 190°C liegt - in der erforderlichen Tiefe durch­ gehend erwärmt.

Im Interesse der Vermeidung von Oberflächen­ verkrackungen des Bindemittels in der Deck­ schicht erfolgt die Wärmeeinwirkung in ge­ stufter Einstellung.

Im weiteren Vorschub der Vorrichtung dringen nun die Auflockerungswerkzeuge 4 in voreingestellter Tiefe in die Deckschicht 20 ein, heben diese ab und wandeln sie als Agglomerate unterschiedlicher Größe in das Aufbruchmaterial 21 um.

Die Mischwerkzeuge 5 vergleichmäßigen die Ver­ teilung der Agglomerate unterschiedlicher Größe über die Instandsetzungsbreite und führen damit das Aufbruchmaterial 21 in ein einheitliches Ge­ menge 22 über.

Dem Gemenge 22 wird das, entsprechend der Rezeptur, zu ergänzende Bindemittel 23 und die mineralischen Zuschlagstoffe in erforderlicher Menge zugeführt, und im weiteren durch die Mischwerkzeuge zu einem quasi homogenen Gemisch aufbereitet, das sich als neues Mischgut in einer Schicht nahezu gleichmäßiger Dicke auf dem Planum verteilt.

Diese Schicht wird durch den rechenartig ergänzten Querverteiler 10 weiter vergleichmäßigt und tritt dann unter die Einbaubohle 11 (Vibrationsbohle).

Die weitere Behandlung der so vorverdichteten neuen Deckschicht 26 erfolgt in üblicher Weise.

Claims (1)

1. Vorrichtung zum Instandsetzen einer bituminösen Fahrbahndeckschicht, mit einem Replastifizierungs­ gerät zum Erwärmen der Deckschicht mit Auflockerungs­ werkzeugen zum Lockern der Deckschicht zu einem Aufbruchmaterial mit anschließenden Zuführeinrich­ tungen für bituminöses Bindemittel und Zuschlag­ stoffe zu dem auf dem Planum verbleibenden Auf­ bruchmaterial mit einer quer zur Richtung des Vorschubes über die Instandsetzungsbreite hin- und herbewegbaren und mit einer Tiefeneinstellung versehenen Misch- und Verteileinrichtung und einer Einbaubohle, dadurch gekennzeichnet,
   daß die Misch- und Verteileinrichtung Misch­ werkzeuge sind, die sternförmig verteilte, parallel zum Planum angeordnete Mischarme aufweisen, deren Tiefeneinstellung durch die Tiefeneinstellung der Auflockerungswerkzeuge (4) gesteuert ist und
   daß den hin- und herbewegbaren Mischwerkzeugen (5) die Vorrichtung (8) zur Zugabe des Binde­ mittels (23) bewegungsfolgend verbunden ist.