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Bezeichnung: Faltbarer Kinderwagen
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Die Erfindung bezieht sich auf einen faltbaren Kinderwagen, der im
Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 näher bezeichneten Art.
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Bekannte Faltkinderwagen dieser Art besitzen ein Gestell, bei dem
in ausgeklappter Lage Schieberstangen geradlinig in die vorderen Tragstangen des
Fahrgestells übergehen, während die hinteren Tragstangen des Fahrgestells etwa in
der Mitte der äußeren, einklappbaren Abschnitte der Schieberstangen angelenkt sind,
wobei in der ausgeklappten Lage die hinterei Tragstangen etwa senkrecht stehen und
dagegen die vorderen Tragstangen und die Schieberstangen von den vorderen Rädern
ausgehend schräg nach oben und hinten geneigt sind. Derartige Faltkinderwagen sind
unter dem Namen "Sulky" oder "Buggy" bekannt.
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Solche Faltkinderwagen werden dadurch zusammengeklappt, daß
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die Tragstangen 3 miteinander gelenkig verbunden. Dazu sad sie an einem Knotenelement
5 angelenkt, das beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 die Gestalt einer Platte und
beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 die Gestalt eines rahmenartigen Ringes hat.
Die gelenkige Anbindung der Tragstangen 3 an das Knotenelement 5 ist derart, daß
jede der Tragstangen 3 in Richtung einer Axialebene einer durch den Tragrahmen oder
Platte des Knotenelementes 5 lotrecht hindurchgehenden Achse beweglich ist. So nehmen
die Tragstangen 3 in zusammengeklappter Lage eine etwa parallele Anordnung zu dieser
Achse ein und verlaufen in ausgeklappter Lage etwa in Richtung der Kanten eines
quadratischen oder rechteckigen Pyramidenstumpfes.
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Die Führung der Tragstangen 3 zueinander während der Aus-und Einklappbewegung
besorgen Spreizstangen 6, die etwa auf halber Höhe zwischen den Rädern 4 und dem
Knotenelement 5 an jeder der Tragstangen 3 angelenkt sind. Mithin sind vier dieser
Spreizstangen 6 vorhanden. Die Spreizstangen 6 laufen, wie insbesondere Fig. 2 zeigt,
in einem Gelenkknoten 7 zusammen.
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Der Gelenkknoten 7 kann beispielhaft aus einem Ring, einer Kugel oder
Platte bestehen, an der die Spreizstangen 6 jeweils angelenkt sind. Wie insbesondere
Fig. 2 erkennen läßt, bewirkt eine Vergrößerung des Abstandes zwischen dem Knotenelement
5, der Tragstangen 3 und dem Gelenkknoten 7 der Spreizstangen 6 ein Zusammenklappen
der Tragstangen 3, die - wie schon erwähnt -bis in eine etwa prallele Lage zueinander
übergeführt werden können. Umgekehrt bewirkt eine Verringerung des Abstandes zwischen
dem Knotenelement 5 der Tragstangen 3 und dem Gelenkknoten 7 der Spreizstangen 6
ein Spreizen der Tragstangen 3.
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Durch geeignete Anschläge kann ein tiberpreizen der Tragstangen 3
unterbunden werden. Hierfür kann auch ein Teleskoprohr 8 verwendet werden, das zwischen
das Knotenelement 5 der Tragstangen 3 und den Gelenkknoten 7 der Spreizstangen 6
eingefügt ist. Es ist lediglich in geeigneter Weise die minimale Länge des Telekopsrohres
8 auf den Spreizwinkel der Tragstangen 3 abzustimmen. Außerdem stellt das Teleskoprohr
8 sicher, daß
die Tragstangen 3 beim Zusammenfalten oder Auseinanderklappen
des Kinderwagengestells in den genannten Axialebenen verschwenkt werden, wobei die
Achse dieser Axialebenen im Teleskoprohr 8 liegt.
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Am Gelenkknoten der Spreizstangen 6 sind zwei Schieberstangen 9 gelenkig
festgemacht. Ferner sind die Schieberstangen 9 an den beiden rückwärtigen Tragstangen
3 des Kinderwagengestells längsverschieblich geführt. Dazu sitzen entsprechende
Ösen 9c an den betreffenden Tragstangen 3 Durch diese Ösen 9c sind die Schieberstangen
9 hindurchgesteckt. Werden die Schieberstangen 9 aufeinander zu bewegt, so werden
die beiden zugehörigen Tragstangen 3 eingeklappt und durch die Kopplung mit den
übrigen Tragstangen 3 das gesamte Fahrgestell zusammengefaltet. Umgekehrt bewirkt
ein Auseinanderziehen der Schieberstangen 9 voneinander weg eine Spreizung sämtlicher
Tragstangen 3. Diese Bewegungen sind zwangsläufig, da die Schieberstangen 9 mit
dem Gelenkknoten 7 der Spreizstangen 6 verbunden sind.
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Da in zusammengeklappter Lage die Länge des Kinderwagengestells im
wesentlichen durch die Länge der Schieberstangen 9 bestimmt wird, sind die Sclieberstangen
9 in zwei Stangenelemente 9a und 9b unterteilt, die ber ein feststellbares Gelenk
10 miteinander verbunden sind. Die beiden Stangenelemente 9a und 9b sind nach Lösen
des Gelenks 10 aufeinander klappbar, damit in zusammengeklappter Anordnung ein minimales
Packmaß von etwa 60 cm Länge ftir den gesamten Kinderwagen in zusammengefalteter
Anordnung erreicht wird. Das Zusammenlegen der Schieberstangen 9 erfolgt derart,
daß nach Lösen der Feststellschraube des Gelenks 10 das jeweils obere Stangenelement
9b nach hinten umgelegt wird, bis es in etwa einer deckungsgleichen, parallelen
Anordnung zum unteren Stangenelement 9a liegt. Die Sicherung der auseinander geklappten
Stangenelemente 9a und 9b erfolgt über eine Doppelhülse 30, die auf dem oberen Stangenelement
9b verschiebbar ist und über das Oberende des unteren Stangenelementes 9a jeweils
gesteckt werden kann.
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Die Scherstangen 9 können aus der in Fig. 1 gezeigten Lage, in der
sie über die Ösen 9c mit den jeweils in Fahrtrichtung hinten liegenden Tragstangen
3 verbunden sind, nach vorn umgelegt werden und dann mit den in Fahrtrichtung vorn
liegenden Tragstangen 3 verbunden werden. Die Ösen 9c greifen dazu mittels eines
nicht näher dargestellten Gewindeteils durch Löcher 29 der Tragstangen 3 hindurch
und sind auf der abgelegenen Seite der Tragstangen 3 jeweils durch eine Kreuz- oder
Flügelmutter 9d gesichert. Nach Lösen dieser Mutter 9d kann die jeweilige Öse 9c
einschließlich der darin geführten Schieberstangen 9 umgesetzt werden. In Fig. 2
ist mit gestrichten Linien die umgesetzte Lage des unteren S chieberstangenelementes
9a angedeutet. Es ist damit möglich, daß die den Kinderwagen fahrende Person Blickkontakt
mit den im Sitz 2 sitzenden Kind haben kann.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird der Sitz 2 im wesentlichen
durch eine auf dem plattenförmigen Knotenelement 5 angeordnete Sitzplatte 11 mit
seitlichen beweglichen Plattenelementen 12 gebildet. Die Verbindung zwischen der
Sitzplatte 11 und dem plattenförmigen Knotenelement 5 ist nicht starr, vielmehr
ruht die Sitzplatte 11 auf sich auf den Knotenelement 4 abstützenden Federelementen
13. Die Zahl und die Charakteristik der Federelemente 13 richtet sich nach dem gewünschten
Federungskomfort für den Sitz 2. Die Federelemente 13 können Teile eines Federkerns
sein, der die Sitzplatte 11 mittelbar oder unmittelbar trägt. Jedenfalls vermeiden
die Federelemente 13, daß Fahrw-erkstöße unmittelbar auf die Platte 11 übertragen
werden. Die Plattenelemente 12 sind an den seitlich liegenden Kanten der Sitzplatte
2 angelenkt. Die Anlenkung ist derart, daß die Plattenelemente 12 in ausgeklappter
Lage in der Ebene der Sitzplatte 11 durch Anschläge fixiert sind. Aus der Ebene
der Sitzplatte 11 lassen sich die Plattenelemente 12 hochklappen, wodurch die Breite
des zusammengeklappten Kinderwagengestells geringer wird. Eine separate Führung
der Plattenelemente 12 der Sitzplatte 11 für das Hochklappen ist nicht erforderlich,
da sich die Plattenelemente 12 einfach nach außen hin jeweils an der benachbart
liegenden Schieberstange 9 abstützen können. Da
die Schieberstangen
9 beim Zusammenklappen des Kinderwagengestells aufeinander zu bewegt werden müssen,
können über sie sogleich die Plattenelemente 12 in die hochgeklappte Stellung mitgenommen
werden. Beim Auseinanderziehen der Schieberstangen 9 spreizen sich die Sitzplattenelemente
12 entweder unter Schwerkrafteinwirkung oder durch Unterstützung entsprechender
Spreizfedern.
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Damit beim Auseinanderklappen und Zusammenfalten des Gestells 1 die
Schieberstangen 9 sich nicht mit den Sitzplattenelementen 12 verhaken besitzen diese
rückwärtige Ecken, die in der Horizontallage gesehen leicht nach oben hochgebogen
sind. Auch die Vorderecken der Sitzplattenelemente 12 können in dieser Weise hochgebogen
sein, falls bei umgesetzten Schieberstangen 9 eine Verhakungsgefahr mit den Vorderenden
der Sitzplattenelemente 12 bestehen sollte. Im übrigen tragen die nach oben abgebogenen
Ecken 29 der Sitzplattenelemente 12 auch dazu bei, daß sie aufgrund ihrer äu~eren,
bzw. unteren Konvexrundung von den Schieb3rstangen 9 besser erfaßt und nach oben
gedrückt werden }:önner.
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Der Sl-~zkomfort wird durch ein Sitzpolster 14 erhöht, das oberseitig
auf die Sitzplatte 11 aufgebracht ist, wobei es auchdie seitlichen, gelenkigen Plattenelemente
12 mit überdeckt. Damit das Sitzpolster 14 den Bewegungen der hochklappbaren Plattenelemente
12 folgen kann, ist es biegsam ausgebildet.
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Seitlich ist der Kinderwagensitz 2 durch Lehnenelemente eingegrenzt.
Diese werden durch Lehnenbügel 15 gebildet, die mit Segeltuch 16 oder einem ähnlichen
Material bespannt sein können. Die Lehnenbügel 15 sind mit an dem Knotenelement
5 der Tragstangen angelenkt. Sie sind derart beweglich, daß ihr oberer parallel
zur Ebene der Sitzplatte 11 liegender Abschnitt, der als Armstütze wirkt, oberhalb
der Sitzplatte 11 des Sitzes 2 beim Zusammenklappen des Kinderwagengestells eingeklappt
werden kann. Auch hierfür ist keine separate Führung und Arretierung notwendig,
da ebenso wie schon
die Sitzplattenelemente 12 die Lehnenbügel
15 sich an den Schieberstangen 9 nach außen hin abstützen können und von deren Bewegung
mitgenommen werden.
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Das Kinderwagengestell 1 ist ferner mit einer Fußstütze 17 ausgestattet,
die über ein zugehöriges Gestell 18 am Knotenelement 5 neigungsverstellbar festgemacht
ist, wie insbesondere Fig. 2 zeigt.
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Nach rückwärts ist der Sitz 2 durch eine Lehne 19 begrenzt, die ebenfalls
neigungsverstellbar am Knotenelement 5 der Tragstangen 3 des Gestells 1 festgemacht
ist. Die Lehne 19 ist in ihrem mittleren Bereich durch ein Lehnengestell 20 versteift.
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Seitlich nach außen schließen sich an den mittleren, steiferen Bereich
der Lehne 19 flexiblere Seitenabschnitte 31 an, die beim Zusammenklappen des Gestells
1 nach innen eingedrückt werden können. Damit die beweglichen Lehnenabschnitte 31
nach rückwärts eine ausreichende Abstützung erfahren, sind in nach hinten gerichtete
Öffnungen der Lehnenbügel 15 Winkelstücke 27 eingesteckt, welche die Lehnenabschnitte
31 hintergreifen. Die Winkelstücke 27 können bis in den mittleren, steiferen Bereich
der Lehne 19 greifen. Sie können darüber hinaus zur Neigungsverstellung der Lehne
19 beitragen, indem ihr überstand nach hinten variabel ist, wobei sie durch Klemmvorrichtungen
28 an den Lehnenbügeln 15 in den gewünschten Lagen festgestellt werden können.
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Zweckmässig sind das Lehnengestell 20 und das Fußstützengestell 18
gemeinsam an den platten- oder rahmenförmigen Knotenelement 5 lösbar über eine Knebelmutter
21 befestigt. Das Lehnengestell 20 kann ferner so ausgebildet sein, daß sich für
ein besonderes raunsparendes Zusammenklappen des Kinderwagengestells die gesamte
Lehne 19 abnehmen läßt. Aus diesem Grunde kann es auch weckmässig sein, das Fußstützengestell
18 lösbar am Knotenelement 5 anzuordnen.
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In zusammengeklappter Lage bestimmt die Länge der Schieberstangen
9 die Länge des zusammengefalteten Kinderwagengestells. Aus diesem Grunde können
die beiden Schieberstangen 9 zusammengelegt
werden. Damit die unteren
Schieberstangenelemente 9a bezüglich der Mitnahme der Plattenelemente 12 und der
Lehnenbügel 15 ihre funktion erfüllen, müssen sie in jeder Lage bis in Höhe der
Sitzplattenelemente 12 bzw. der Lehnenbügel 15 reichen.
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Damit ist dann die maximale Länge des zusammengeklappten Kinderwagengestells
vorgegeben, wenn ferner die oberen Schieberstangenelemente 9b gleich lang oder kürzer
als die unteren Schieberstangenelemente 9a sind.
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Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, die gegenüber dem Kinderwagen nach
Fig. 1 durch abweicht, daß auf eine Mitnahme der Elemente 12 der Sitzplatte 11 durch
die Schieberstangen 9 verzichtet werden kann. Deshalb sitzt hier auf dem Knotenelement
5 eine die Sitzplatte 11 tragende Zwischenplatte 22, an die unterseitig das Teleskoprohr
8 anschließt, welches durch das rahmenförmige Knotenelement 5 hindurchtritt. Die
Sitzplatte 11, die oberseitig auf der Zwischenplatte 22 aufliegt, ist auch hier
mittelbar über die Federn 13 federnd auf dem notenelement 5 aufgelagert. Denn die
Federn 13 befinden sich hier zwischen der Zwischenplatte 22 und dem rahmenförmigen
Knotenelement 5.
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Parallel zu den Längsseiten sind in die Zwischenplatte 22 Schlitze
24 eingearbeitet. Durch diese Schlitze 24 treten durch die Zwischenplatte 22 von
unten her Spreizflügel 23 hindurch, die sich in Richtung der in Fig. 3 dargestellten
Zeile bewegen können. Denn unterhalb der Zwischenplatte 22 sind die Spreizflügel
23 über Streben 26 mit dem unteren Teil 8a des Teleskoprohres 8 verbunden, der gegenüber
dem Gelenkknoten 7 der Spreizstangen 6 unversch1eblich ist. Beim Auseinanderrücken
des Gelenkknotens 7 er Spreizstangen 6 und des Knotenelementes 5 der Tragstangen
3 bewegen sich also die Spreizflügel 23 relativ zur Zwischenplatte 22 nach unten
und weiden in die in Fig. 3 wiedergegebene Lage übergeführt.
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Diese Bewegung können die Spreizflügel 23 nur ausführen, wenn sie
sich recktwinklig zur Zwischenplatte 22 stellen.
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Andererseits kann durch entsprechende Formgebung der Befestigungsenden
der
Spreizflügel 23, die mit den Streben 26 verbunden sind, erreicht werden, daß sich
die Spreizflügel 23 in ihrer nach oben aus den Schlitzen 24 der Zwischenplatte 22
herausgeschobenen Endlage nach außen umlegen und eine zumindest nahezu ebenengleiche
Lage mit der Zwischenplatte 22 einnehmen.
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Auf der Zwischenplatte 22 und den Spreizflügeln 23 liegt die Sitzplatte
17 mit den beweglichen Plattenelementen 12 auf, wobei die Plattenelemente 12 durch
die Spreizflügel 23 in deren Bewegung mitgenommen werden. Auf der Sitzplatte 11
wiederum ist das Sitzpolster 14 angeordnet, das auch unmittelbar auf der Zwischenplatte
22 und den Spreizflügeln 23 liegen kann.-Bei der Ausführung nach Fig. 3 bietet das
Teleskoprohr 8 noch die Möglichkeit, darin eine weitere weder 25 anzubringen, die
zwischen dem unteren Teleskopteil 8a und dem übrigen Teleskoprohr wirksam ist und
somit eine zusätzliche Abfederung der Zwischenplatte 22, der Spreizflügel 23 und
damit des gesamten Sitzes 2 bewirkt.
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i;rundsSitzlich kann der Sitz 2:derart lösbar mit dem Gestell 1 verbunden
sein, daß er gegen ein Kinderkörbchen austauschbar ist, damit auch Kleinstkinder
oder Säuglinge mit dem Kinderwagen transportiert werden können. Die Faltbarkeit
des Kinderwagengestells beeinträchtigt dies nicht, vor allem ist dann aber das Kinderkörbchen
federnd auf der Sitzplatte 11 gelagert, was für den Komfprt sehr vorteilhaft ist.